Unsere Reggae, Ska und Dancehall-Empfehlungen

Reggae und Ska: Der Rhythmus Jamaikas

Sowohl Reggae als auch Ska haben ihren Ursprung auf Jamaika und entstanden in den 1950er- sowie 1960er-Jahren. Reggae und Ska besitzen dieselbe musikalische Basis und entstanden in Anteilen aus Mento, einer jamaikanische Calypso-Variante. Jedoch entwickelte sich das jüngere Genre Reggae aus Ska heraus. Beide Stile teilen rhythmische Gemeinsamkeiten. Im Gegensatz zu älterer jamaikanischer Popmusik betonen Reggae und Ska sowohl den »Afterbeat« als auch den »Offbeat«. Anders ausgedrückt: die zweite und vierte Zählzeit sowie die »Und«-Zählzeiten. Neben den musikalischen Charakteristika haben Reggae und Ska eine weitere Gemeinsamkeit. Die Musik fand ihre Verbreitung auf der Insel durch Sound Systems. Dies waren mobile Diskos, bei denen die Plattenspieler und Boxen auf der Ladefläche eines Kleintransporters befestigt waren.

Die Wellen des Ska

Neben Mento besitzt Ska noch einen weiteren musikalischen Ursprung, nämlich den Rhythm & Blues. Aus diesen Zutaten schufen Musiker wie Eric »Monty« Morris, Jimmy Cliff oder Wilburn »Stranger« Cole Ska. Sie traten damit die erste Ska-Welle los, von denen mehrere folgen sollten. Weitere Musiker der Frühphase waren The Skatalites, Laurel Aitken und Desmond Dekker. Produzenten wie Prince Buster waren für Ska ebenso von Bedeutung, besonders für ihre Riddims. Dies sind Instrumentalversionen, die oft auf die B-Seiten gepresst wurden. Ska startete in England seine zweite Welle in den 1970er-Jahren mit Bands wie The Specials. Die dritte Welle fand in den USA ihren Anfang mit Gruppen wie Mighty Mighty Bosstones oder The Toasters, die diesen teilweise mit Punk vermischten. In Schweden machte sich Burning Heart Records mit den Bands Chickenpox oder Millencolin für Skapunk stark.

Reggae: Ska wird langsamer und spiritueller

Zwar entstand Reggae aus Ska, verlangsamte aber das Tempo. Er war sowohl Tanzmusik, aber auch eine spirituelle Musik. Dies ist auf die Rückbesinnung auf afrikanische Wurzeln durch die Einwirkung des Rastafari-Kults zurückzuführen. Im Vergleich ist Reggae zu Ska rhythmisch deutlich weniger komplex. Der bekannteste sowie erfolgreichste Musiker war Bob Marley. Mit seiner Band The Wailers hatte er diverse internationale Hits. Ebenso wichtig für Reggae waren Burning Spear, Bob Andy, Peter Tosh, Bunny Livingstone (Bunny Wailer) und die Gruppe Black Uhuru. Der englische Sänger Dandy Livingstone folgte später mit »Rudy, A Message To You«. Das Interesse an Reggae in Großbritannien lässt sich auch Songs von The Clash oder The Police aufzeigen, die teilweise deutliche Einflüsse zum Reggae aufweisen.