Sergio Armaroli: Prismo
Prismo
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
lieferbar innerhalb einer Woche
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 17,99*
Verlängerter Rückgabezeitraum bis 31. Januar 2024
Alle zur Rückgabe berechtigten Produkte, die zwischen dem 1. bis 31. Dezember 2023 gekauft wurden, können bis zum 31. Januar 2024 zurückgegeben werden.
- Label: ezz-thetics, 2019
- Bestellnummer: 10373983
- Erscheinungstermin: 2.12.2020
+ Martina Brodbeck, Francesca Gemmo, Fritz Hauser
*** Digisleeve
*** Digisleeve
Seit einigen Jahren arbeite ich immer wieder mit dem italienischen Perkussionisten Sergio Armaroli. Armaroli lebt in Mailand, unterrichtet in Perugia, und hat sich ganz der zeitgenössischen Musik – mit Nebengeräuschen im Jazz – verschrieben. Seine Kompositions-/Improvisationskonzepte basieren auf Ideen, die John Cage vor vielen Jahren entwickelt hat und die in erster Linie mit Zeit funktionieren.
Einfach gesagt geht es darum, eine Improvisation zu strukturieren, indem man Zeitklammern erstellt, die es dem betreffenden Musiker oder Musikerin erlauben, zu spielen, oder eben nicht. Jeder improvisierend Musiker kennt das Problem: Wann soll ich spielen, wann soll ich nicht spielen? Nicht spielen heisst ja nicht unbedingt zuhören. Nicht spielen könnte auch heissen: was gerade im Moment läuft, interessiert mich nicht.
Nun ist die erste Regel bei improvisierter Musik, dass man seine Vorurteile und allzu schnelle Beurteilung zuhause lässt. Man hört zu und verhält sich zu dem, was man hört. Man reagiert möglichst spontan, schnell, nimmt einen Gedanken auf, entwickelt ihn weiter, riskiert auch einen Fehler, vielleicht sogar einen Absturz ins musikalische Nichts. Wichtiger ist: Energie hochhalten! Das heisst nicht unbedingt laut und schnell spielen. Energie findet in allen Zuständen statt. Auch ganz feinstoffliche, subtile Momente leben oft von einer rasenden Energie!
Wenn die Zeitklammern die Einsätze bestimmen, muss diese Entscheidung schon einmal nicht getroffen werden. Das ist wie beim Fallschirmspringen im Verband. Man kommt an die Reihe und springt… Und man muss sich auch keine Gedanken darüber machen, wann man wieder aufhört zu spielen. Die Zeit entscheidet. Und das Schöne an der Zeit ist, dass sie keine Gefühle kennt. Sie ist einfach. Und wir folgen ihr.
Sergio Armaroli benutzt ein Zufallsprogramm und gibt dort nur die Parameter ein, die nötig sind: Anzahl der MusikerInnen, Gesamtdauer, vielleicht auch Mindestdauer eines Einsatzes oder maximale Länge eines Einsatzes. Dann geht es los.
Im Fall von Prismo haben wir darüber diskutiert, ob wir die Duoformel erweitern wollen und das schien eine gute Idee. Sergio hat seine Frau Francesca Gemmo ins Spiel gebracht, ich habe Martina Brodbeck vorgeschlagen, eine Cellistin, mit der ich schon viele improvisierte Konzerte gespielt habe.
Die Aufnahmen fanden in Italien statt, in einem kleinen privaten Studio in der Nähe von Biella. Bei diesem Konzept ist es wichtig, dass die Instrumente in einzelnen Räumen aufgenommen werden, damit in den individuellen Spielpausen auch Anpassungen, respektive Modifikationen an den Instrumenten vorgenommen werden können, ohne dass die anderen MusikerInnen gestört werden. Die Kommunikation untereinander passiert über Kopfhörer.
Wie haben einerseits die erwähnte Formel von Sergio Armaroli interpretiert – Structuring the Silence für Quartett -, andererseits freie Improvisationen in ausgewürfelten Kombinationen gespielt. Die finale Auswahl der Aufnahmen für die CD erfolgte in gemeinsamer Diskussion.
Durch die Vielfalt der Kombinationen ist es beim Hören der CD möglich, die einzelnen Instrumente resp. InterpretInnen, aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und damit auch die Klangmöglichkeiten kennen zu lernen. Bei der Mischung haben wir darauf geachtet, dass der gemeinsame Klangraum bestehen bleibt und haben auf Effekte verzichtet. (Fritz Hauser)
Einfach gesagt geht es darum, eine Improvisation zu strukturieren, indem man Zeitklammern erstellt, die es dem betreffenden Musiker oder Musikerin erlauben, zu spielen, oder eben nicht. Jeder improvisierend Musiker kennt das Problem: Wann soll ich spielen, wann soll ich nicht spielen? Nicht spielen heisst ja nicht unbedingt zuhören. Nicht spielen könnte auch heissen: was gerade im Moment läuft, interessiert mich nicht.
Nun ist die erste Regel bei improvisierter Musik, dass man seine Vorurteile und allzu schnelle Beurteilung zuhause lässt. Man hört zu und verhält sich zu dem, was man hört. Man reagiert möglichst spontan, schnell, nimmt einen Gedanken auf, entwickelt ihn weiter, riskiert auch einen Fehler, vielleicht sogar einen Absturz ins musikalische Nichts. Wichtiger ist: Energie hochhalten! Das heisst nicht unbedingt laut und schnell spielen. Energie findet in allen Zuständen statt. Auch ganz feinstoffliche, subtile Momente leben oft von einer rasenden Energie!
Wenn die Zeitklammern die Einsätze bestimmen, muss diese Entscheidung schon einmal nicht getroffen werden. Das ist wie beim Fallschirmspringen im Verband. Man kommt an die Reihe und springt… Und man muss sich auch keine Gedanken darüber machen, wann man wieder aufhört zu spielen. Die Zeit entscheidet. Und das Schöne an der Zeit ist, dass sie keine Gefühle kennt. Sie ist einfach. Und wir folgen ihr.
Sergio Armaroli benutzt ein Zufallsprogramm und gibt dort nur die Parameter ein, die nötig sind: Anzahl der MusikerInnen, Gesamtdauer, vielleicht auch Mindestdauer eines Einsatzes oder maximale Länge eines Einsatzes. Dann geht es los.
Im Fall von Prismo haben wir darüber diskutiert, ob wir die Duoformel erweitern wollen und das schien eine gute Idee. Sergio hat seine Frau Francesca Gemmo ins Spiel gebracht, ich habe Martina Brodbeck vorgeschlagen, eine Cellistin, mit der ich schon viele improvisierte Konzerte gespielt habe.
Die Aufnahmen fanden in Italien statt, in einem kleinen privaten Studio in der Nähe von Biella. Bei diesem Konzept ist es wichtig, dass die Instrumente in einzelnen Räumen aufgenommen werden, damit in den individuellen Spielpausen auch Anpassungen, respektive Modifikationen an den Instrumenten vorgenommen werden können, ohne dass die anderen MusikerInnen gestört werden. Die Kommunikation untereinander passiert über Kopfhörer.
Wie haben einerseits die erwähnte Formel von Sergio Armaroli interpretiert – Structuring the Silence für Quartett -, andererseits freie Improvisationen in ausgewürfelten Kombinationen gespielt. Die finale Auswahl der Aufnahmen für die CD erfolgte in gemeinsamer Diskussion.
Durch die Vielfalt der Kombinationen ist es beim Hören der CD möglich, die einzelnen Instrumente resp. InterpretInnen, aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und damit auch die Klangmöglichkeiten kennen zu lernen. Bei der Mischung haben wir darauf geachtet, dass der gemeinsame Klangraum bestehen bleibt und haben auf Effekte verzichtet. (Fritz Hauser)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Quartetto Cinque
- 2 Trio Due
- 3 Trio Uno
- 4 Duo Sette
- 5 Duo Cinque
- 6 Duo Due
- 7 Quartetto Quattro
- 8 Structuring The Silence Extended
- 9 Duo Quattro
- 10 Quartetto Tre
- 11 Quartetto Sei