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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    693 Rezensionen
    Die Schwestern von Krakau Bettina Storks
    Die Schwestern von Krakau (Buch)
    21.01.2025

    Historisch bedeutsamer Kontext, allerdings blasse, unnahbare Figuren und leider zu langgezogen.

    Buchinhalt:

    Krakau 1943: Der Apotheker Tadeusz Pankiewicz betreibt mitten in jüdischen Viertel seine Apotheke und hat immer ein offenes Ohr für die Not seiner Mitmenschen. Eines Tages findet seine Angestellte Lilo heraus: ihr Chef arbeitet für den jüdischen Widerstand – ohne selbst Jude zu sein. Fortan engagiert auch sie sich, denn das Grauen, mit dem die Nazis das Viertel überziehen, ist beispiellos...

    Paris 2016: Nach dem Tod ihres Vaters Simon erfährt Édith unerwartet: Simon war ein angenommenes Kind – seine wahre Mutter soll eine gewisse Helene sein, eine Deutsche aus Krakau. Zusammen mit ihrer Cousine Tatjana macht sie sich auf Spurensuche....


    Persönlicher Eindruck:

    Dreh- und Angelpunkt der halbfiktionalen Erzählung auf zwei Zeitebenen ist die Apotheke unter dem Adler, eine Apotheke mitten im jüdischen Viertel Krakaus. Es geht um den polnischen und jüdischen Widerstand, das Krakauer Ghetto und das Grauen des Holocaust, der auch vor der polnischen Stadt nicht Halt macht. Mittendrin Lilo, eine junge Apothekerin und rechte Hand von Tadeusz Pankiewicz, dem Besitzer eben dieser Apotheke unter dem Adler.

    Thematisch öffnet Autorin Storks mehrere Handlungsfäden: einerseits geht es um verworrene, totgeschwiegene Familienverhältnisse, die beiden Schwestern Lilo und Helene, die Beziehung zwischen Pankiewicz und Lilo und die historischen Fakten um das Krakauer Ghetto und den jüdischen Widerstand.

    Die Geschichte ist in Teilen auf wahre Begebenheiten und Personen aufgebaut, der Rest ist fiktional. Insgesamt berichtet die Autorin schonungslos von Pogromen, Antisemitismus, Verfolgung und Ermordung, aber flicht auch leise Zwischentöne bei den Figuren mit ein.

    Ich selber wusste relativ wenig über den polnischen bzw. jüdischen Widerstand, wobei das Gelesene ähnlich klingt wie beispielsweise der Widerstand der Scholls und ihrer Mitstreiter, Flugblätter werden gedruckt, Plakate geklebt – es wird sich notwendigerweise versteckt und unauffällige Bürger helfen Juden in Kellerverstecken und mit falschen Papieren.

    Das Buch ist insgesamt über 550 Seiten lang und relativ ausufernd, Aufgrund dessen zieht sich die Handlung – auch die Figuren bleiben eher blass und haben (bis auf Tadeusz Pankiewicz, der ist gut ausgearbeitet, macht aber einen wesentlich älteren Eindruck, als im Buch beschrieben) wenig Profil und Identifikationspotential. Ich hätte mir mehr Mitfiebern gewünscht, aber auch die Hauptfiguren blieben unnahbar und fremd.

    Im Grunde hätte es der Erzählung wohl besser getan, wenn sie sich auf die Zeitlinie der 1940er Jahre beschränkt hätte. Die Spurensuche in der Familiengeschichte um Simon, den Vater von Édith, war relativ schnell offensichtlich und bot nur wenig Spannung, ich hätte sie nicht gebraucht.

    Insgesamt war die Grundhandlung schon bewegend, das stelle ich nicht in Abrede – aber die Details bleiben leider nicht im Gedächtnis, dafür bleibt der Leser einfach ein zu großer Fremdkörper. Als Leser war ich zwar bewegt, aber auf Figurenebene nicht emotional berührt, leider.
    Ein Winter am Meer Julie Klassen
    Ein Winter am Meer (Buch)
    13.01.2025

    Spannende Fortsetzung der Geschichte um die Sea View-Schwestern. Gelungen!

    Buchinhalt:

    England, 1819: Das beschauliche Fischerörtchen Sidmouth staunt nicht schlecht, als der Herzog von Kent mit seiner Familie den Winter dort verbringt – zusammen mit einem großen Tross an Mitarbeitern. Drei davon sind im Gästehaus der Summerses abgestiegen und so befinden sich die drei Schwestern Viola, Emily und Sarah mittendrin. Emily, die davon träumt, Schriftstellerin zu werden, sieht sich bald inmitten eines Liebesdreiecks zwischen ihrem Jugendschwarm Charles und dem gutaussehenden Sekretär des Herzogs, James, der ihr bei Recherchen für einen Reiseführer über die Gegend hilft....


    Persönlicher Eindruck:

    Nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 knüpft Autorin Klassen in diesem zweiten Band um die Sea View-Schwestern an, doch auch Neueinsteiger können den Roman gut genießen. Vorkenntnisse sind zwar gut, aber nicht unbedingt notwendig, die spannende und heimelige Handlung zu verstehen, die den Leser in ein englisches Küstenstädtchen mitnimmt. Sea View heißt die Pension, die die Summers-Schwestern mit ihrer Mutter zusammen betreiben und wird in diesem Buch Schauplatz rund um eine mitreißende Geschichte.

    Der Herzog von Kent (der Vater der zukünftigen Queen Victoria) ist zu Gast in Sidmouth und so kommt es, dass sein Koch, der Tafelschmücker und sein Privatsekretär aufgrund Platzmangels in Sea View einquartiert werden. Schnell wird klar: Sekretär James hat Interesse an Emily und verbringt viel Freizeit mit ihr. Emily ihrerseits hat schriftstellerische Ambitionen und braucht ein bisschen Unterstützung – im 19. Jahrhundert wird es nicht gern gesehen, dass Frauen schreiben, es sei denn Briefe. Doch Emily hat einen starken Charakter und versucht alles, ihrem Traum vom eigenen Roman ein Stück näher zu kommen.

    Wer mir auch gut gefallen hat, ist die Nebenfigur des Mr. Gwilt. Der etwas schrullige ältere Mann mit dem ausgestopften Papagei war in Band 1 noch Gast von Sea View, hat inzwischen aber die Stellung eines Butlers inne und gehört mehr oder minder zur Familie. Diese Figur hat Frau Klassen wirklich toll ausgearbeitet und ihr Potential voll genutzt. Auch die anderen Charaktere haben Profil und Substanz, so dass vor dem inneren Auge quasi ein Film lebendig wird beim Lesen.

    Die christliche Komponente, die zweifelsfrei vorhanden ist, ist sehr dezent und eher sparsam eingeflochten und befasst sich vorwiegend mit dem Gottvertrauen der Figuren.

    Historisch verbürgte Passagen wie der Tod des Herzogs von Kent und die Begräbnisprozession wurden von der Autorin hervorragend recherchiert und die tatsächlichen mit den fiktiven Elementen gekonnt zu einem mitreißenden Roman verbunden. Es ist ganz sicher nicht der letzte der Reihe, da ich davon ausgehe, dass auch die anderen Schwestern noch ihre „Hauptrolle“ in der Grundhandlung erhalten – zudem bleibt das weitere Schicksal der ins Exil nach Schottland gegangenen, gefallenen Tochter der Familie weiterhin im Dunkeln.

    Insgesamt eine absolute Leseempfehlung mit Niveau, die sich angenehm vom Mainstream des historischen Romans abhebt und auch nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt. Mir hat das Buch sehr gefallen!
    Der Geschmack von Freiheit Ladina Bordoli
    Der Geschmack von Freiheit (Buch)
    28.12.2024

    08/15-Handlung, vorhersehbar, langweilig und ohne Raffinesse. Die ewige Wiederkehr des Gleichen.

    Buchinhalt:

    Schweiz, 1861: Fanny Callier, die Tochter des berühmten, aber inzwischen verstorbenen Schokoladenfabrikanten, hat das Händchen für die süße Verführung von ihrem Vater gerbt und möchte sich im Familienbetrieb verwirklichen. Leider dulden das weder die beiden älteren Brüder noch die Mutter – im 19. Jahrhundert hat eine Frau schnell zu heiraten und möglichst viele Kinder zu bekommen, Söhne natürlich am allerbesten. Fanny lernt eines Tages den Kerzenfabrikanten Daniel Peter kennen, der ihre Leidenschaft für Schokolade teilt. Aufgrund der Unbill in der eigenen Familie gründet das Paar schließlich ihre eigene Chocolaterie...


    Persönlicher Eindruck:

    Fußend auf wahren Begebenheiten schreibt Autorin Bordoli im ersten Teil ihrer Schokoladensaga über die Caillers – eine berühmte Schokoladen-Dynastie am Genfer See. Zeitlich Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt, beschreibt die Geschichte sehr ausschweifend das Leben einer jungen Frau in dieser Epoche.

    Generell lese ich gerne Romane dieser Zeit. Mich hat auch das Thema Schokolade angesprochen, die Aussicht auf eine packende Familiensaga voller Intrigen, Erzähltiefe und einer starken Hauptfigur. Leider wurde ich schnell ernüchtert – denn man könnte das Ganze mit einem Satz treffend beschreiben: Kennt man einen, kennt man alle. Die Handlung unterscheidet sich in nichts von zahllosen anderen historischen Romanen dieser Epoche, sei es nun ein Hotel, eine Patisserie, ein Gestüt oder eben wie hier eine Schokoladenfabrik. Es ist im Grunde immer das Gleiche. Die Tochter des Hauses ist, entgegen ihrer Mutter / ihrer Brüder / wem-auch-immer modern eingestellt für diese Zeit und möchte ihr Talent und ihren Traum verwirklichen. Das war's auch schon. Mehr passiert im Grunde genommen nicht.

    Bordoli malt in ihrer Erzählung reichlich schwarz-weiß: die strahlende Fanny als leuchtende Hauptfigur steht mehr oder minder alleine ihrer Mutter und ihren Brüdern, im Verlauf der Handlung dann ihrer missgünstigen Schwägerin gegenüber. Trotz allem Verdruss folgt sie ihren Traum und zusammen mit ihrem Liebhaber lösen sich die dunkeln Wolken schließlich in Wohlgefallen auf.

    Tut mir leid, aber inzwischen erwarte ich mehr von einem historischen Roman, als das. Wer neu ins Genre einsteigt, hat sicher Spaß an der Geschichte. Wer allerdings schon einiges hierzu gelesen hat, wird auf 450 Seiten von der ewigen Wiederkehr des Gleichen nur gelangweilt.

    Natürlich geht es hier um die Erfindung der Milchschokolade und wer ein bisschen Vorwissen mitbringt (oder den Wikipedia-Eintrag über Daniel Peter gelesen hat), der weiß im Grunde schon alles. Mir hat die Geschichte nicht gefallen, ich musste mich im Verlauf der Handlung zunehmend zwingen, weiterzulesen. Auch die Detailverliebtheit in der Beschreibung des Settings und des Alltags der Figuren trug dazu bei.

    Mein Fazit: es lohnt sich nicht wirklich, allenfalls für Neueinsteiger ins historische Genre. Ich kann das Buch jedenfalls nicht weiter empfehlen.
    Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt Edmund Richardson
    Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt (Buch)
    04.12.2024

    Zunehmend langatmige Geschichtsstunde ohne jedweden Höhepunkt - enttäuschend.

    Buchinhalt:

    1827 desertiert der Soldat James Lewis mit einem Kameraden aus der Armee der Ostindien-Gesellschaft. Mittellos und auf der Flucht schlägt er sich durch Afghanistan und Indien, ändert seinen Namen in Charles Masson und schafft sich durch haarsträubende, erfundene Aussagen zu seiner Person eine neue Identität. Schon bald ist Masson nahezu besessen von der Idee, Alexandria unter den Bergen, eine sagenumwobene, untergegangene Stadt, gegründet von Alexander dem Großen, zu finden und sich dadurch in der Geschichte der Altertumswissenschaft unsterblich zu machen....


    Persönlicher Eindruck:

    Die von dem Philologen und Universitätsprofessor verfasste historische Biografie des Charles Masson liest sich in ihren Anfängen wie eine Mischung aus den Reiseerzählungen des Orient-Zyklus von Karl May und den Geschichten von Baron von Münchhausen. Hauptfigur Masson versteht es vortrefflich, „alternative Fakten“ rund um seine Person zu erfinden und mit allerlei Lügenmärchen sich einen Platz zwischen arabischen Fürsten, Exil-Herrschern und Altertumsforschern zu schaffen. Masson ist Deserteur, Abenteurer, Geschichtenerzähler und vor allem eines: ein Hochstapler und Blender. Zu Beginn der Handlung hatte ich das Gefühl: Wow, was für eine spannende Geschichte. Doch die Ernüchterung kehrte sehr schnell ein.

    Die Recherchen zum Buch sind sehr akribisch und detailliert, zahllose Quellenangaben untermauern das Geschriebene. So unterscheidet sich diese Biografie von den vielen halb-fiktionalen Romanbiografien auf dem Markt. Ein umfangreiches Glossar aus Literaturquellen und Bildtafeln macht deutlich: Richardson weiß, was er tut.

    Leider verliert sich das Werk zunehmend im Klein-Klein und weist keinen nachhaltigen Spannungsbogen auf. Masson beginnt irgendwann, Ausgrabungen durchzuführen (durchführen zu lassen), er will das sagenhafte Alexandria es Ostens entdecken und bedient damit auf dem Höhepunkt des Altertumsfaibles des 19. Jahrhunderts, die englische Society, die sich mit Mumienauspacken und anderen morbiden Fundstücke aus allen Teilen der Welt gruselte. Leider ist Masson nur mäßig erfolgreich – ich hatte jedenfallls nicht den Eindruck, dass seine Bemühungen nachhaltig von Erfolg gekrönt waren.

    Durch sein Alias und die Kunstfigur des Charles Masson verliert Lewis, wie Masson in Wirklichkeit heißt, letztendlich jedwede wahre Identität - darauf eingegangen wird letztendlich wenig. Das Buch beschreibt detailverliebt alle Begegnungen und Wege von Masson und vergisst dabei ein gewisses Maß an Spannung, den Leser an die Seiten zu fesseln.

    Irgendwann begann ich, nur noch quer zu lesen und hatte dabei nie den Eindruck, etwas Wesentliches zu verpassen. Im Grunde passiert immer wieder das Gleiche. Massons Leben mag für Orientinteressierte mäßig interessant sein, dem Normal-Leser wird aber schnell langweilig bei der Lektüre.

    Schade, denn von einem Werk eines Wissenschaftlers über einen anderen „Wissenschaftler“ hatte ich mir etwas anderes erwartet. So bleibt der schale Beigeschmack, dass langfristig außer oben genannter Inhaltsbeschreibung nicht viel im Gedächtnis zurück bleibt. Man muss aber auch nicht mehr wissen, Es lohnt sich nicht.
    Lina und der Schnee-Engel Maggie O'Farrell
    Lina und der Schnee-Engel (Buch)
    27.11.2024

    Bezaubernde Geschichte um ein Mädchen und seinen Schutzengel. Wundervoll!

    Buchinhalt:

    Die kleine Lina staunt nicht schlecht, als eines Nachts ein großer, eisig-kalter Engel mit wunderschönen, riesigen Flügeln in ihrem Zimmer auftaucht. Doch auch der Engel wundert sich: eigentlich dürfte er gar nicht sichtbar sein, doch Lina sieht ihn und spricht mit ihm. Irgend etwas ist anders. Es stellt sich heraus, dass der Schneeengel, den Lina im letzten Winter im Schnee gemacht hat, nun als ihr persönlicher Schutzengel zurückgekommen ist....


    Persönlicher Eindruck:

    Lina und der Schnee-Engel ist eine wunderschöne Geschichte um ein Mädchen und seinen Schutzengel. Eben dieser erscheint dem Mädchen eines Nachts und erzählt von seiner Mission: Lina hat Fieber und als ihr persönlicher Schutzengel ist es seine Aufgabe, Schlimmeres zu verhindern. Lina hat gefühlt tausend Fragen, doch auch der Engel kann nicht alle beantworten – ist es doch sein erster Auftrag und er ist selbst mehr als unsicher, ob er auch alles richtig macht.

    Schnell freundet Lina sich mit dem Himmelswesen an und hofft, ihren Schnee-Egel bald wiederzusehen, was allerdings seine Zeit dauert. Letztendlich ist Lina überzeugt: jeder Mensch sollte einen Schnee-Engel als Beschützer haben.

    Mir hat die Geschichte außerordentlich gut gefallen, die Illustrationen sind wunderschön und untermalen das Gelesene. Viele kleine blaue Schneekristalle verzieren das Buch und silbrig glänzende Details machen es zu einer besonderen Gesamtkunstwerk, das Alt und Jung gleichermaßen bezaubert.

    Schön und authentisch empfand ich die Unsicherheit des Engels, als er Lina das erste Mal besucht und nicht so recht weiß, ob er sich an alle Regeln hält. Denn Lina kann ihn sehen und das ist so nicht vorgesehen. Dass Lina sich den Engel zurück wünscht ist offensichtlich, doch im Laufe der Geschichte wird ebenfalls deutlich, dass auch der Engel an der Freundschaft mit dem Mädchen hängt.

    Obwohl es um das Thema Schutzengel geht, hat das Buch keine ausdrückliche christliche Komponente. Es geht thematisch um Freundschaft, Vergänglichkeit und Vertrauen, aber auch um die Idee, dass jedes Wesen einen Beschützer braucht, der in Gefahrensituationen immer zur Stelle ist. Wie Lina das im Buch dann löst, möchte ich an der Stelle aber nicht verraten.

    Wir alle haben wohl in der Kindheit schon mal einen solchen „Engel“ im Schnee gemacht, mit Armen und Beinen rudernd. Die Idee, eine Schutzengelgeschichte daraus zu weben, ist originell und hat Potential. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, vor allen besticht sie mit den unglaublich schönen Bildern (der Engel ist einfach toll), die zum Entdecken immer neuer Details verleiten.

    Mein Fazit: eine absolut empfehlenswerte Vorlesegeschichte, die sich von der Masse der 08/15-Kinderbücher angenehm abhebt. Ein Lesegenuss für alle, die niveauvolle Illustrationen und Geschichten lieben!
    Bin im Garten - Jesus treffen Anne Gorges
    Bin im Garten - Jesus treffen (Buch)
    26.11.2024

    Christliches Gartenbuch, das aber sehr an der Oberfläche bleibt – biblisch wie gärtnerisch.

    Buchinhalt:

    Anhand eines (Garten-)Jahres beschreibt die Gemeindepädagogin Anne Gorges, wie sie über die Jahreszeiten bei der Gartenarbeit ihren Glauben vertieft und in scheinbar kleinen Dingen die Größe Gottes entdeckt. Dabei gibt es Erfolge und Rückschläge, harte Arbeit und (meist) reiche Ernte – und den Ausblick darauf, dass Gott vermag, aus einem etwas so Kleinem und Unbedeutendem wie einem Samenkorn eine große Pflanze wachsen lässt.


    Persönlicher Eindruck:

    Ein christliches Buch für Natur- und Gartenliebhaber mit der Aussicht, Jesus im Garten zu treffen, seine Worte zu vertiefen und selber das Wachsen und Gedeihen mitzuerleben – sowohl im Beet als auch in uns – das stellt dieses Buch in Aussicht. Schöpfungsmomente im Hier und Heute: wer wird da nicht neugierig?

    Die Autorin erzählt von ihrem eigenen Gartenparadies, einer Schrebergartenparzelle in der Großstadt. Davon, wie sie die Gartenarbeit erdet, ihren Glauben auf den Boden der Tatsachen zurückholt und wie sie das, was sie tut mit der Bibel verbindet. Dazu gibt sie immer wieder kleine Tipps für alle Hobbygärtner und lässt den Leser anhand vieler farbiger Fotos teilhaben an dem, was sie in ihrem Garten sieht und tut.

    So weit, so gut. Einmal im Buch sieht sie Jesus als Gärtner – die Vorstellung, dass er in der Erde wühlt und dabei den Menschen seine Gleichnisse erklärt. Damals wie heute – bodenständig und verständlich für die einfachen Menschen. Mit dem, was sie vor sich haben in ihren Gärten, was sie verstehen. Ja, das kann ich mir vorstellen. Und genau so habe ich mir das Buch als Ganzes vorgestellt: die Gleichnisse Jesu, verglichen und inhaltlich verbunden mit der Arbeit im Garten. Doch das kam nur spärlich.

    Letztendlich geht es der Autorin um zwei große Themen: erstens, dass ein kleines Samenkorn Großes hervorbringt, es dafür aber sterben muss, um in neuer Form wiederaufzuerstehen. Zweitens, wie sehr sie in ihrem Garten aktiv ist. Dass die Arbeit in einem Garten hart ist, es subjektiv mehr Rückschläge als Erfolge gibt und das Unkraut schneller wächst als Bohnen und Tomaten. An mancher Stelle kam es mir fast so vor, als wolle sie sich rechtfertigen, wie sehr sie sich bemüht. Doch ohne Segen von oben geht es halt auch nicht, darauf geht sie leider wenig ein.

    Nun – wer einen Garten hat, den wundert die harte Arbeit nicht. So ist das „Gartenleben“ nun mal. „Hängemattenmomente“, wie Frau Gorges es nennt, sind die Ausnahme, egal, ob der Garten groß oder klein ist. Es wird einem nichts geschenkt. Schon Adam und Eva mussten feststellen, dass sie im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen mussten und mit Disteln und Dornen zu kämpfen hatten. Das ist nichts Neues. Dennoch lamentiert Frau Gorges immer wieder an diesem Punkt herum. Irgendwann hat es auch der begriffsstutzigste Leser verstanden.

    Ich hatte mehr erwartet – mehr Bibel, mehr Jesus, mehr über seine Gleichnisse – mehr eben. So wirklich befriedigt bin ich nicht mit der Lektüre, obwohl sich das Buch sehr locker und schnell lesen lässt. Mir ging die Autorin nicht tief genug, ich hätte mir mehr Jesus-Bezug gewünscht und weniger Biografisches – denn seien wir mal ehrlich: Gorges' Gartenpartys und Zelten mit den Kindern ist nicht das, warum ich so ein Buch kaufe.

    Mein Fazit ist daher eher ernüchtert. Auch wenn die Aufmachung mit mehrfarbigem Druck und Farbfotos sehr schön gemacht sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass jeder von uns Gottes Größe, Güte und Schöpfung selber draußen in der Natur oder im Garten erleben muss, um das Ganze wirklich zu begreifen. Ein Buch allein tut es eben nicht.
    Die Weihnachtsgeschichte Die Weihnachtsgeschichte (Buch)
    25.11.2024

    Liebevoll erzählte Adaption der biblischen Weihnachtsgeschichte mit schönen Bildern

    Buchinhalt:

    Von der Verkündung des Engels bei Maria bis hin zur Anbetung der Könige erzählt Rolf Toman hier die Weihnachtsgeschichte in moderner, zeitgemäßer Sprache, aber absolut bibelnah. Zauberhafte Illustrationen von Saghi Entezami laden zum Schauen und Entdecken ein.


    Persönlicher Eindruck:

    Es gibt sehr viele Bilderbücher zur Weihnachtsgeschichte auf dem Markt. Dennoch konnte mich Autor Toman sehr angenehm mit seiner Version der Ereignisse aus Lukas 2, Vers 1-20 überraschen: liebevoll und absolut am Text der Bibel erzählt er die Geschichte rund um Jesu Geburt.

    Von der Verkündigung des Engels bei Maria, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen wird über die Herbergssuche bis hin zur Anbetung der Hirten und Könige verzaubert dieser wunderschön illustrierte Band Jung und Alt.

    Die Bilder sind ganzseitig um den Text gruppiert, die Illustrationen groß aber detailreich. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und so eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen als auch zum selber Lesen.

    Die qualitativ erstklassige Aufmachung rechtfertigt absolut den Preis von 15 €, das Papier ist sehr hochwertig und glänzend,

    Besonders gut gefallen hat mir die Szene im Stall, in der sich viele verschiedene Tiere um die Krippe mit dem Jesuskind versammeln. Auch die Liebe zwischen Maria und Josef wird in den Bildern absolut deutlich.

    Eine absolute Leseempfehlung!
    Für mein süßes Ich Alessandra Uriselli
    Für mein süßes Ich (Buch)
    23.11.2024

    Leckere süße Rezepte aus Kalabrien und Albanien, mit und ohne Backen

    Buchinhalt:

    Genuss, Gelassenheit, Lebensfreude – und leckere Rezepte für alle, die Süßes lieben: Egal ob Kuchen, Schnitten, Gebäck oder kalte Desserts, Bloggerin Uriselli hat für jeden Geschmack etwas Passendes. Die Rezepte sind traditionelle Rezepte aus Kalabrien, Südtirol und Albanien und laut Autorin „Streicheleinheiten für die Seele“.


    Persönlicher Eindruck:

    Unterteilt in Traditionelles, Süßes aus der Kindheit, Modernes, Saisonales und Desserts ohne Backen entführt Autorin Uriselli den Leser in die kalabrische und albanische Küche. Präsentiert werden zahlreiche Kuchen, Torten, Kleingebäck, Schnitten, Sahnerollen, Pralinen und weitere Süßspeisen, die tatsächlich meist mit gängigen Zutaten umzusetzen sind. Seltener werden exotischere Zutaten wie Pistazienmehl oder Manitoba-Mehl sowie Pistazien- und Kastaniencreme verwendet, hier wüsste ich leider nicht, wie der Leser das fernab der Großstadt im eher ländlichen Raum bekommen sollte.

    Insgesamt sprechen mich zahlreiche Rezepte an, wie „Tante Marias Apfelkuchen“, die Weihnachtsplätzchen mit Orange und Zimt oder auch die schnelle Schokomousse. Gut gefallen hat mir auch die ansprechende Präsentation der einzelnen Speisen auf ganzseitigen Fotos, während die gegenüberliegende Seite die Zutatenliste sowie die Backanleitung in einfachen Schritten enthält.

    Allerdings geht es leider auch nicht ohne jedwede Kritik. So weist das Backbuch keinerlei Nährwert- oder Kalorienangaben bei den Rezepten auf, ein Manko, das ich bei vielen Koch- und Backbüchern auf dem Stand der heutigen Zeit bemängele. Ungeachtet dessen, dass in der heutigen Zeit aus gesundheitlichen Gründen viele Menschen auf Nährwertangaben angewiesen sind, will man doch wissen, wie kalorienlastig die Rezepte für den süßen Zahn nun sind. Von daher sehe ich das Fehlen besagter Angaben durchaus kritisch.

    Ein weiterer Kritikpunkt ist die bei einigen Rezepten recht dürftigen Detailbeschreibungen. Wie fett soll beispielsweise die Kondensmilch bei den Milchschnitten sein? Gezuckert oder ungezuckert? Wie kann ich fehlendes Manitoba-Mehl anderweitig ersetzen (geht das überhaupt)? Zudem enthalten sehr viele Rezepte gerade aus dem non-bake-Bereich jede Menge Gelatine und fallen somit für die Vegetarier unter den Lesern schon mal weg. Schade, dass die Festigkeit der Masse nicht anders erreicht werden kann (so fehlt beispielsweise die Angabe, wie viel Agartine statt dessen verwendet werden soll, obwohl Agar-Agar im Vorfeld erwähnt wird).

    Letztendlich ist Für mein süßes Ich aber ein ansprechendes Backbuch mit Einblick in die Backkünste Italiens und Albaniens, das mich zwar nicht völlig überzeugt hat aber dennoch zum Ausprobieren und Backen verführt. Die liebevolle und authentische Präsentation durch die Foodbloggerin und Autorin Alessandra Uriselli bringt die Lebensfreude und die Leidenschaft fürs Backen glaubhaft rüber. Denn wie sie schon sagt: „Großes entsteht immer nur dann, wenn wir lieben, was wir tun.“

    Von mir gibt es gute 3,5 Sterne.
    Kein Korb zu Weihnachten Karen Witemeyer
    Kein Korb zu Weihnachten (Buch)
    13.11.2024

    Dickens' Weihnachtsgeschichte im Western-Stil: ein typischer Witemeyer!

    Buchinhalt:

    Texas, 1895: Die Kirchengemeinde im beschaulichen texanischen London veranstaltet zu Weihnachten eine Spendenaktion, bei der den Armen der Gemeinde Weihnachtskörbe zukommen sollen. Felicity ist dieses Jahr mit der Organisation betraut und hat ein Ziel: den als Geizkragen bekannten Hotelier Evan mit ins Boot zu holen. Zunächst erhofft sie sich großzügige finanzielle Unterstützung, doch bald merkt sie, dass hinter Evans Fassade ein verletzter Mann steckt, der seinerseits auch Hilfe braucht – wenn auch etwas anders als die Bedürftigen vor Ort. Felicity lässt nicht locker und zeigt Evan, dass es mehr gibt als Reichtum und finanziellen Wohlstand....


    Persönlicher Eindruck:

    In der Reihe Kleine Auszeit Romane erschienen erzählt die bekannte christliche Autorin Witemeyer hier eine Weihnachtsgeschichte vor bildhafter Western-Kulisse. Dabei wird schnell deutlich, dass sie dies in Anlehnung an Charles Dickens' A Christmas Carol tut: selbst die drei Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht tauchen in Form von drei alten Zauseln in dieser Geschichte auf und helfen zusammen mit der resoluten Felicity, den geizigen Evan wieder auf den rechten Weg zurück zu bringen.

    Inhaltlich geht es um eine Spendenaktion, bei der sich Felicity zunächst finanzielle Hilfe von Evan erhofft und nicht locker lässt. Ihr zugegebenermaßen penetrantes und reichlich dreistes Verhalten schockt nicht nur den Hotelier Evan sondern hat zur Folge, dass er - nur um seine Ruhe zu haben – sich schließlich mehr oder minder auf eine Zusammenarbeit einlässt. Zusammen besuchen sie bedürftige Familien und schnell wird Evans eigene Vergangenheit wieder ans Tageslicht gezerrt.

    Evan selbst ist jünger, als seine weißhaarige Erscheinung und sein distinguiertes Verhalten glauben lassen. Im Grunde ist Evan kein Geizkragen im hartherzigen Sinne sondern stammt selbst aus ärmlichen Verhältnissen und wurde in der Vergangenheit schamlos von einem Betrügerpärchen ausgenutzt. So versteht man als Leser auch, weshalb er zurückgezogen lebt und Felicitys Spendensammeln eher misstrauisch beäugt.

    Felicity selbst erschien mir schon sympathisch, sie ist hilfsbereit und gottesfürchtig. Allerdings hat sie auch keinerlei Respekt für Evans Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden. Felicity drängt Evan mehr oder weniger ihren Wunsch nach finanzieller Hilfe für die Bedürftigen der Gemeinde auf und respektiert zu keiner Zeit Evans Privatsphäre.

    Der Kontakt zwischen den drei Zauseln, die die Geister der Weihnacht symbolisieren und Vergangenes mit Gegenwärtigem und Zukünftigem verbinden bringen Evan schließlich zur Umkehr. Als christlicher Roman befasst sich die Handlung mit Werten wie Nächstenliebe, Hoffnung und dem Schenken, das aus dem Herzen kommt. Dabei sind die christlichen Passagen unaufdringlich und glaubhaft in die Handlung eingewoben.

    Insgesamt ein Kurzroman, der mit sympathischen Charakteren, berührender Botschaft und einer bildhaften Kulisse besticht: eine absolute Leseempfehlung, nicht nur zu Weihnachten!
    Das kleine Nähcafé am Fluss Sabine Schmidt
    Das kleine Nähcafé am Fluss (Buch)
    12.11.2024

    Warmherziger, zunehmend spannender Roman um allerlei Familiengeheimnisse

    Buchinhalt:

    Maura ist Chefredakteurin eines Magazins rund ums Landleben und beruflich mehr als eingespannt. Kurz vor Erscheinen der Jubiläumsausgabe werden immer wieder Themen geklaut und erscheinen bei der Konkurrenz – und dann kommt der Brief einer Anwältin, die Maura vom Tod ihrer Tante und einer Erbschaft informiert. Diese zieht Maura zurück in die alte Heimat, die sie eigentlich nie wieder betreten wollte. Maura hat Tante Hetties Haus nebst Nähcafé geerbt und wird schließlich konfrontiert mit alten Freundinnen, ihrem Exfreund une inem großen Missverständnis, das sie einst aus Rockenbrook weggetrieben hatte....


    Persönlicher Eindruck:

    Eine zunächst unaufgeregte Geschichte um eine Powerfrau aus Köln und einer Erbschaft, die sie zwingt, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen präsentiert Das kleine Nähcafé am Fluss. Es reiht sich nahtlos ein in die Fülle an kleinen Bäckereien, Strickläden, Patisserien, Antiquitätenläden und Bibliotheken, am Strand, in der Heide oder wo auch immer, die mit ähnlich klingenden Buchtiteln inzwischen eine neue Rubrik innerhalb des Liebesroman-Genres bilden. Sei es nun am Meer, an der Küste, in Frankreich oder wie hier eben am Fluss irgendwo im Alten Land.

    Hauptfigur ist Maura, die als Chefredakteurin für Halm & Nadel, eine Landhaus-Illustrierte, arbeitet und den Kopf voll hat mit Ärger, werden doch immer wieder die Ideen von der Konkurrenz geklaut. Irgendwo scheint es eine undichte Stelle in der Redaktion zu geben. Doch dann wird Mauras recht eingefahrenes Leben von heute auf morgen umgekrempelt: die erbt von ihrer Tante Hettie deren Haus und Grundstück und ist gezwungen, nach Rockenbrook zurückzukehren, zumindest für die Abwicklung des Erbes. Maura will zunächst verkaufen und das so schnell wie möglich, doch dann deckt sie mehrere totgeschwiegene Familiengeheimnisse auf und merkt, dass sie mehr am Haus der Tante hängt, als ihr lieb ist.

    Ich gebe zu, der Beginn und die ersten Kapitel haben mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Ich habe erwartet, dass der Roman relativ seicht und unspektakulär vor sich hin dümpelt, doch da wurde ich eines Besseren belehrt. Schon bald nimmt die Spannung spürbar zu, spätestens mit dem Auftreten des Großbauern und Bürgermeisters Tossen, der Maura Haus und Grundstück für einen Appel und ein Ei abluchsen will.

    Tossen ist ein Schmierlappen par excellence, auch sein Familienanhang – inclusive dem Sohn (der Exfreund von Maura) und der Schwiegertochter (ehemalige Freundin von Maura). Wen ich absolut stark und als Charakter von der Autorin klasse ausgearbeitet empfand, war die Tossen-Uroma Malade, die es faustdick hinter den Ohren hat.

    Natürlich ist einiges auch mit der Zeit absehbar, dennoch hat man hier einen leichten, aber trotzdem spannenden Familienroman vor sich, der mehr ist als nur seichte Unterhaltung. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es ein Happy End sowohl für Maura als auch für den Nachlass von Tante Hettie gibt, aber was alles ans Licht kommt, verrate ich nicht. Insgesamt kann ich diese warmherzige Geschichte gut weiter empfehlen, für alle, die Liebe, Humor, Intrigen und Familiengeheimnisse gerne mögen!
    Zipfelmaus sucht den Apfelräuber Uwe Becker
    Zipfelmaus sucht den Apfelräuber (Buch)
    10.11.2024

    Niedliche Kinder-Tiergeschichte um Freundschaft und Zusammenhalt, liebevoll illustriert

    Buchinhalt:

    In einem Schrebergarten lebt die Zipfelmaus mit ihren Freunden. Das Leben könnte so schön sein – es gibt genug zu essen und auch Schwarzekatze, Zipfelmaus' Erzfeindin, konnte erfolgreich in Schach gehalten werden. Doch eines Tages stellen die Tiere fest: irgend jemand hat alle Äpfel auf dem Apfelbaum abgenagt, nur noch die leeren Kerngehäuse hängen in den Zweigen. Wer ist der Apfelräuber? Zipfelmaus macht sich mit ihren Freunden auf die Suche – und entdeckt etwas Unglaubliches.....


    Persönlicher Eindruck:

    Zipfelmaus sucht den Apfelräuber ist bereits das achte Abenteuer der Maus mit der Zipfelkappe und ihren Freunden und vom Verlag für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. Die Seiten sind liebevoll und farbig illustriert und nehmen die kleinen Leser mit in ein spannendes Abenteuer, in dem die Freundschaft und der Zusammenhalt im Mittelpunkt stehen.

    Die Kapitel sind angenehm von der Länge her, so dass sich das Buch ideal auch als Gute-Nacht-Geschichte zum Vorlesen eignet. Aber auch Erstleser sind hier richtig, denn die Schrift hat eine angenehme Größe und der Schreibstil ist nicht zu kompliziert.

    Zipfelmaus und ihre Freunde machen sich auf die Suche nach demjenigen, der ihnen die Äpfel quasi vor der Nase weg isst und eine unglaubliche Entdeckung beschert den Tieren neue Freundschaften. Sogar mit der schwarzen Katze, die in allen Zipfelmaus-Abenteuern versucht, diese zu fangen, wird ein Waffenstillstand beschlossen, um das gemeinsame Ziel am Ende zu erreichen.

    Mir hat das tierische Abenteuer gut gefallen, es ist eine süße, liebevoll erzählte Geschichte mit Happy End, die man immer wieder gerne zur Hand nimmt. Auch die Bilder laden immer wieder zum neu Entdecken ein. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Hardcover hat ein angenehmes Format, auch für Kinderhände.

    Das Buch ist zudem im Antolin-Programm registriert.

    Einzig gestört hat mich die zahlreiche Werbung im Anschluss an die Geschichte. Ich habe bei Büchern nichts gegen eine oder zwei Seiten, die andere Werke des Autors vorstellen – hier allerdings sind es inklusive einer Leseprobe 18 Seiten, auch für Bücher anderer Autoren. Das finde ich zu viel, bei allem Verständnis.
    Café Hawelka Maria Wachter
    Café Hawelka (Buch)
    05.11.2024

    Mitreißende Geschichte auf zwei Zeitebenen

    Buchinhalt:

    Wien, 1945: im Gedränge während eines Luftangriffes verliert die damals 16jährige Else ihre kleine Schwester Fritzi, die sie nach dem Tod wie eine eigene Tochter aufzieht. Das Elternhaus ausgebombt und der Vater im Krieg erfährt Else Unterstützung und Familienanschluss bei Frau Hawelka, die seit dem Kriegseinsatz ihres Mannes das gleichnamige Café allein betreibt. Als der Krieg aus ist, hofft Else auf eine Rückkehr ihres Vaters, doch dieser bleibt verschollen...

    1968, Wirtschaftswunderzeit: das Café Hawelka ist Treffpunkt von Künstlern und Literaten aus ganz Österreich. Noch immer ist Else und ihre Familie mit den Hawelkas eng verbunden. Else Tochter Jutta, die bei einem Anwalt arbeitet, kommt mehr oder minder ufällig hiter ein lang gehütetes Geheimnis in ihrer Familie und ist entsetzt von der Wahrheit....


    Persönlicher Eindruck:

    Im dritten Band ihrer Kaffeehaus-Reihe nimmt Autorin Wachter ihre Leser mit nach Wien. In zwei Zeitlinien erzält sie die Geschichte von Else, die eng mit dem Kaffeehaus Hawelka verbunden ist. Kriegswirren, Leid und Zerstörung, aber auch Hoffnung auf einen Neuanfang sind die zentralen Themen. Obwohl es der dritte Band einer Reihe ist, ist die Handlung losgelöst von den Vorgängerbänden und hat inhaltlich nichts mit diesen zu tun.

    Else als Hauptfigur ist zu Beginn der Geschichte ungefähr 16 Jahre alt und hat nach dem Tod ihrer Mutter plötzlich die Verantwortung für ein Neugeborenes. Der Vater geht zur Wehrmacht und so bleibt alles an Else hängen. Erst durch die Begegnung mit Kaffeehausbesitzerin Hawelka erfährt Else so etwas wie Nestwärme und Geborgenheit.

    Die Grauen des Zweiten Weltkrieges, der Holocaust und die Gräueltaten der Nazis werden in der Erzählung nicht ausgeblendet sondern mit anderen historischen Details gekonnt mit der fiktiven Handlung verwoben. Das Café Hawelka gab es wirklich – seit nunmehr drei Generationen wird es noch immer im ersten Bezirk von Wien von derselben Familie betrieben.

    Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen, vor allem der Teil von 1945. Bis zum Schluss bleibt im Dunkeln, was das Geheimnis ist, hinter das Elses Tochter Jutta in den 1960er Jahren kommt. Auch wenn ich nach einer Weile schon so vermutet hatte, empfand ich die Auflösung gegen Ende stimmig und einen Aha-Effekt.

    Der Schluss selbst lief dann etwas arg ruck-zuck im Vergleich zum Rest der Geschichte. Dennoch führt Autorin Wachter alle Fäden zu einem stimmigen Ende, so dass man das Buch am Schluss befriedigt aus der Hand legt. Ich konnte es jedenfalls schwer wieder beiseite legen, als ich einmal mit Lesen begonnen hatte. Auch das wiener Flair, der Dialekt und der Schmäh waren absolut authentisch – ein Glossar mit den wichtigsten wiener Begriffen rundet das Buch schließlich ab.

    Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Familiengeschichten aus der Kriegszeit, verbunden mit den Nachwirkungen in die Gegenwart oder jüngere Vergangenheit zu schätzen wissen!
    Käpt'ns Dinner Gisa Pauly
    Käpt'ns Dinner (Buch)
    01.11.2024

    Seichte Familienkomödie à la "Das Traumschiff". Hat mich nicht vom Hocker gerissen.

    Buchinhalt:

    Lukas ist Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes, seine Schwester Maria leitet den Bordshop. Da liegt eine Familienzusammenkunft auf dem Schiff nahe, auf einer Weltreise soll sie stattfinden. Während nach und nach die Verwandtschaft zusteigt und sich unter die illustre Mischung aus unterschiedlichen Passagieren mischt, kommt es zu allerlei Verwechslungen, Beziehungskisten und Geheimnissen. Und dann verschwindet einer der Passagiere spurlos...


    Persönlicher Eindruck:

    Ich kannte Autorin Gisy Pauly bereits durch ihre „Mamma Carlotta“-Krimireihe von der Insel Sylt. Daher lag es nahe, ihren neuesten Roman, der auf einem Kreuzfahrtschiff spielt und sich als lustige Familienkomödie mit Liebe, Verwechslungsgeschichten und Krimielementen präsentiert, zu lesen. Leider hat mich die Lektüre nicht so begeistert, wie ich es erwartet habe.

    Hauptfigur der Erzählung ist Maria, die resolute Schwester von Kapitän Lukas, der Schauplatz ist die Soleil, ein Kreuzfahrtschiff, auf dem alle diejenigen, die es sich leisten können, vier Monate die Welt umschippern. Maria leitet den Laden an Bord, ist chaotisch und ziemlich besserwisserisch und auch sonst nicht auf den Mund gefallen. Auf dem Schiff soll eine Familienzusammenkunft stattfinden, auch wenn die letzte mit dem Verschwinden eines Onkels endete. Unterschiedliche Passagiere, darunter auch die Verwandten steigen zu und Autorin Pauly erzählt kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven.

    Insgesamt wartet die Geschichte mit allerlei Klischees auf und spielt damit – es dauert keine 50 Seiten, bis die Erste sich einen Kerl an Bord sucht, Marias Sohn Leon (ein Privatdetektiv) mit dem Hausmeister verwechselt wird und ein reiches Schicki-Micki-Girl ihren Eskapaden freien Lauf lässt. Man kann es sich ja leisten. Im Gegensatz zu Emily, die die Reise bei einem Preisausschreiben gewonnen hat.

    Ich habe mir ehrlich gesagt mehr versprochen. Schon nach rund 70 Seiten fing ich an, mich an Bord, sprich beim Lesen, unglaublich zu langweilen. Im Grunde ist alles schon mal in der ein oder anderen Form da gewesen und warum Pauly für diese Geschichte über 700 Seiten braucht, ist mir schleierhaft. Vielleicht hätte der Roman mehr Pfiff gehabt, hätte man ihn gestraffter erzählt und nicht so sehr künstlich in die Länge gezogen.

    Mit den Figuren wurde ich jedenfalls nicht warm, im Grunde sind sie alle mehr odet minder austauschbar und nichtssagend. Nicht mal Maria, die als Einzige in der Ich-Form erzählt, hat Profil und Tiefe. Irgendwann habe ich angefangen, quer zu lesen, doch auch dann hatte ich nicht den Eindruck, irgend etwas Wichtiges zu verpassen. Einige Dinge waren unglaubwürdig, Fremdschäm-Momente waren genauso vorhanden wir gähnende Langeweile. Und dem Reiseleiter beim Landgang in den Schritt zu greifen ist auch nicht lustig sondern einfach nur peinlich.

    Wer eine seichte Lektüre sucht, bei der man nicht viel denken muss und wer nach gefühlt 500 „Traumschiff“-Folgen noch immer nicht genug hat, ist hier sicher richtig. Ich stelle aber mehr Ansprüche an ein Buch. Letztendlich bleibt die Geschichte nicht länger im Gedächtnis, eine Leseempfehlung kann ich daher leider nicht aussprechen.
    Ein Lied für den Feind Iris Muhl
    Ein Lied für den Feind (Buch)
    29.10.2024

    Eher beschauliche, dahinplätschernde Erzählung eines jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg

    Buchinhalt:

    Sauerland, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: die beiden Bauernsöhne Manfred und Samuel leiden unter desn Alkoholexzessen und der Gewalt des jähzornigen Vaters. Manfred versucht, seinen jüngeren Bruder und auch die Tiere des Bauernhofes zu beschützen, was ihm nicht immer gelingt. Zusammen mit Samuel hält er sich lieber im Wald auf als zuhause und als sich die Gelegenheit bietet, verlässt Manfred sein Elternhaus, um Tiermedizin zu studieren. Dann allerdings bricht der Erste Weltkrieg aus und Manfred wird eingezogen, Samuel folgt als Freiwilliger. Was dann folgt, ist das Grauen, die Ast und der Tod auf den Schlachtfeldern der Westfront. Dann wird Manfred getrennt von seinem Bruder...


    Persönlicher Eindruck:

    Ein Lied für den Feind erzählt die Geschichte zweier Brüder, die auf einem Bauernhof in Süddeutschland aufwachsen. Das Leben auf dem Hof, die Natur und die Tiere prägen die Brüder, vor allem der ältere, Manfred, fühlt sich verantwortlich – der Vater ist Alkoholiker, schlägt sowohl die Söhne als auch seine Frau und vernachlässigt zunehmend Haus und Hof. Sowohl Manfred als auch Samuel träumen davon, das Elend hinter sich zu lassen. Manfred versucht es über sein aufgenommenes Tiermedizinstudium, Samuel schließlich als Freiwilliger mit 16 im Ersten Weltkrieg.

    Was dann folgt, ist eine bewegende, tiefgängige Erzählung eines Soldaten an der Westfront: Manfred erlebt das Grauen und den Tod in den Schützengräben, wird Zeuge von Brutalität und Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, erlebt aber auch Kameradschaft und neu gewonnene verantwortung.

    Als Weihnachten 1914 näher rückt und schließlich der Heilige Abend da ist, kommt es zu einer Waffenruhe zwischen den Engländern und den Deutschen. Zwischen den Schützengräben singen die verfeindeten Parteien Weihnachtslieder, tauschen Lebensmittel und stellen fest: die anderen sind dieselben armen Teufel wie man selbst.

    Das als Weihnachtsfrieden geschichtlich verbürgte Ereignis ist zentraler Bestandteil der Weltkriegserzählung, die Manfreds Leben als Soldat beschreibt. Wechselweise erzählt Muhl die Geschichte in zwei Zeitlinien, einmal die Gegenwartserzählung aus der Kriegszeit und dazwischen in Rückblenden die Vergangenheit und Jugend der beiden Brüder. Insgesamt ist die Geschichte trotz der brisanten Thematik eher beschaulich, ein wirklicher Reißer ist sie nicht. Auf langer Strecke erzählt Manfred vom Alltag, den Kämpfen und dem Leben als Soldat, doch wirklich schonungslos berichtet die Geschichte nicht. Der Roman ist also auch für zartere Gemüter geeignet.

    Als christlicher Roman wohnt der Geschichte auch eine christliche Grundidee inne, es geht um Gottvertrauen, Vergebung, den Glauben an sich, wobei der christliche Aspekt wirklich sehr dezent und sparsam in die Handlung eingewoben ist.

    Was ich jetzt nicht ganz so glaubhaft fand, ist der Aha-Effekt zum Schluss hin. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber Muhls Auflösung hinsichtlich des Vaters passt so rein gar nicht zu dessen vorheriger Gleichgültigkeit als Dauersäufer. Hier trägt sie dann doch etwas dick auf und so wirkt diese Passage doch sehr konstruiert. Auch die Liebesgeschichte zwischen Manfred und Fanny spielt sich nur ganz am Rande ab und ist für die eigentliche Handlung eher unwichtig.

    Ich fand den Roman nicht schlecht, mir hat die authentische Erzählung au der Zeit des Ersten Weltkriegs gut gefallen, auch die historischen Bezüge im Anhang lasen sich sehr interessant. Dennoch war das Buch für mich jetzt kein Pageturner, der mich nur so an den Seiten hätte kleben lassen. Es ist einfach ein beschaulicher historischer Roman, dahinplätschernd und ohne größere Spannungselemente, den man zwar gelesen haben kann, aber nicht wirklich gelesen haben muss.
    Gestatten: Biber Bettina Kutschenreiter
    Gestatten: Biber (Buch)
    20.10.2024

    Empathischer Einblick in das Leben des zweitgrößten Nagetiers der Erde – empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Spannend und mitreißend berichtet das Naturfotografen-Ehepaar Kutschenreiter vom Leben einer Biberfamilie. Die beiden pflegen schon seit mehreren Jahren ein sehr inniges, ja sozusagen freundschaftliches Verhältnis mit ihren Bibern, die ihre natürliche Scheu ihnen gegenüber sogar zu einem Teil abgelegt haben: ein interessantes Naturbuch für alle, die sich selbst ein Bild vom Biber machen und unvoreingenommen in das Leben dieser faszinierenden Geschöpfe eintauchen möchten.


    Persönlicher Eindruck:

    Das Verhältnis zwischen Biber und Mensch ist gespalten – die einen hassen ihn, weil er Flüsse umlenkt, aktiv ins Landschaftsbild und in die Forst- und Agrarwirtschaft eingreift, die anderen schätzen ihn als Vertreter einer besonders geschützten Art, die nicht bejagt werden darf und besonderen Schutz benötigt. Damit ist der Biber eine der großen Kontroversen in der europäischen Natur und neben dem Wolf immer wieder Mittelpunkt hitziger Diskussionen.

    In ihrem Buch Gestatten: Biber nehmen die Autoren den Leser mit in das Leben dieser faszinierenden Geschöpfe. Durch ihre langjährige Erfahrung mit „ihrer“ Biberkolonie erlaubt das Buch einen tiefen Einblick in das Verhalten und Sozialleben der zweitgrößten Nagetiere der Welt, in ihren Alltag, ihre Kinderstube und ihr Verhältnis zum Menschen.

    Auch wenn die Biberfamilie der Kutschenreiters ihre natürliche Scheu ihnen gegenüber zu einem Teil abgelegt hat, bleiben die Biber das, was sie schon immer waren: ein Wildtier, dem man als Mensch mit Respekt begegnen sollte. Biber sind sehr soziale Tiere, die monogam leben und mit ihren Jungen aus zwei Wurfjahren eine Biberburg bewohnen. Die Kutschenreiters geben in ihrem Buch mit tollen Fotos einen Einblick darin, wie ein Biber lebt, was er tut, wie sich das Leben innerhalb der Gruppe gestaltet. Dies tun sie anhand von spannenden, mitreißenden Geschichten, die es dem Leser nur schwer möglich machen, das Buch wieder auf die Seite zu legen.

    Insgesamt ist das Buch ein Werk, das vermitteln soll in der kontroversen Debatte um den Biber. Denn wer etwas besser kennt, ist eher bereit, es zu schützen. Gestatten: Biber ist ein Naturbuch für alle diejenigen, die Fauna und Flora der Heimat schützen und mehr über eine bestimmte Tierart erfahren möchten. Mir hat das Buch sehr gefallen.

    Zahlreiche hochwertige Bilder untermalen das Gelesene, die Verarbeitung ist hochwertig und vergleichbar mit den Büchern von Wohlleben – von daher ein Muss für alle, die sich für die Natur und den Umweltschutz interessieren und auch dem Tier seinen rechtmäßigen Platz im Ökosystem zugestehen.

    Ein ehrliches Buch, respektvoll, empathisch und mit Feingefühl geschrieben. Absolut empfehlenswert!
    Earhart Torben Kuhlmann
    Earhart (Buch)
    04.10.2024

    Liebevolles Mäuseabenteuer mit entzückenden Illustrationen. Jahreshighlight 2024!

    Buchinhalt:

    In einem Garten unterhalb eines Gemüsebeetes leben die Wühlmäuse. Während die anderen wühlen und graben arbeitet eine kleine Wühlmaus geschäftig in ihrer Werkstatt und erfindet allerlei Geräte, die ihrem Volk bei der unterirdischen Arbeit nützlich sind. Das Material dazu bezieht sie von Humphrey, einer oberirdischen Maus, die die kleine Wühlmaus regelmäßig beliefert. Eines Tages ist eine Briefmarke aus Afrika bei einer Papierlieferung: sie zeigt die größte Katze, die die Wühlmaus je gesehen hat. Vom Wunsch beseelt, nach Afrika zu reisen und einmal einen solchen Löwen in natura zu sehen, konstruiert die Wühlmaus ein Flugzeug....


    Persönlicher Eindruck:

    Earhart ist das neuste Mäuseabenteuer aus der Feder von Autor Torben Kuhlmann. 10 Jahre nach Lindbergh macht sich nun wieder eine Maus auf und wird Luftfahrtpionierin. Ganz so wie ihr menschliches Pendant, Amelia Earhart, hat die kleine erfinderische Wühlmaus einen Wunsch: mit dem Flugzeug die Erde umrunden, fremde Länder kennen zu lernen und vor allem einmal jene riesigen Katzen zu sehen, deren Bild sie auf einer Briefmarke gesehen hat.

    Die Illustrationen des Buches sind entzückend und absolut zauberhaft, die Bilder detailreich und mit ganz viel Liebe gestaltet. Wühlmaus Amelia ist eine gewitzte und toughe Hauptfigur, die sich auch von einem frechen Waschbären nicht einschüchtern lässt und weiß, was sie will. Sie geht ihren Weg und trifft dabei auch auf jene Flugmaus aus dem Abenteuer „Lindbergh“, dem ersten der Reihe. Flugmaus unterstützt Wühlmaus mit Konstruktionsplänen und Material und schon bald erhebt sich ein winziges Flugzeug in die Lüfte.

    Die Qualität des Buches ist erstklassig. Ganzseitige bzw. doppelseitige Bilder ohne Text und kleinere mit dem Text dazwischen wechseln sich ab und so eignet sich das Buch sowohl zum Anschauen und Vorlesen als auch zum selber Lesen und bezaubert Jung und Alt gleichermaßen.

    Im Nachwort gibt es zudem noch Wissenswertes über die Flugpionierin Amelia Earhart sowie eine Rundumschau über die spektakulärsten Flüge rund um die Welt in den Anfängen der Luftfahrt.

    Mir hat das liebenswerte Mäuseabenteuer außerordentlich gut gefallen, mein absolutes Jahreshighlight 2024.

    Eine Leseempfehlung für alle, die liebevoll illustrierte Kinderbücher mit Niveau zu schätzen wissen!
    The Chosen Staffel 4 Dallas Jenkins
    The Chosen Staffel 4 (DVD)
    02.10.2024
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Spannende Fortsetzung in 8 neuen Folgen – sehenswert!

    Inhalt:

    Jesus hat inzwischen zwölf Jünger ausgewählt. Zusammen mit ihrem Rabbi sind sie zwischen Kapernaum und Jerusalem unterwegs und wohin sie auch kommen, scharen sich die Menschen um sie und wollen von der neuen Lehre des Jesus aus Nazareth hören. Als sie schließlich vom gewaltsamen Tod Johannes des Täufers erfahren, stürzt das die Männer in tiefe Trauer, auch private Streitereien und Meinungsverschiedenheiten bleiben nicht aus. Währenddessen versammeln sich auch zunehmend die Widersacher: den Pharisäern ist Jesus ein Dorn im Auge. Sie fürchten um ihren Einfluss. Als Jesus schließlich in Jerusalem einzieht, zieht sich die Schlinge mehr und mehr zu....


    Persönlicher Eindruck:

    Mir hat die vierte Staffel, die mit insgesamt acht neuen Episoden die Evangeliumsgeschichte fortsetzt, sehr gut. Verglichen mit den Anfängen hat sich die Serie sehr gemausert und vereint gekonnt Biblisches mit der dichterischen Freiheit der Filmschaffenden. Natürlich ist vieles ausgeschmückt und fiktive Passagen ergänzen den Bibelinhalt – doch gerade das macht die Tiefe und die Authentizität der Serie aus. Die Lücken wurden stimmig gefüllt und so erzählt Staffel vier die Geschichte weiter, beginnend vom Tod des Täufers bis zu Jesu Einzug in Jerusalem.

    Sehr ansprechend finde ich, dass den Nebenfiguren viel Raum gegeben wird. So liegt hier auch ein Augenmerk beispielsweise auf Gaius, dem römischen Zenturio, der eins Matthäus' Zöllnerhäuschen bewachte. Die Figur des Gaius hat sich nachvollziehbar gewandelt. Auch die außerbiblischen Figuren ergänzen die Gruppe der Jünger stimmig.

    Das Zusammenspiel der so unterschiedlichen Charaktere, die Meinungsverschiedenheiten und trotz allem der gemeinsame Nenner, die Hingabe an Jesus und sein Wort machen die Serie zu einer spannenden, mitreißenden und authentischen Mischung aus Bibelgeschichte und Historienserie, die mit den ganz Großen des Monumentalfilm-Genres absolut mithalten kann.

    Jesus selbst ist nachdenklich und zugleich humorvoll, keinesfalls unnahbar überhöht und trotz alles Göttlichen beschrieben als ein Mensch unter Menschen. Sein Charisma ist in jeder Episode spürbar.

    Bekannte Bibelszenen sind natürlich mit dabei, wie die Erweckung des Lazarus oder die der Tochter des Jairus, sowie Simons Namenswechsel zu Petrus, dem Felsen, auf dem Jesus seine Kirche bauen will. Auch die Absichten und Beweggründe, die Judas schließlich dazu bringen, einen Pakt mit den Pharisäern und geistlichen Würdenträgern einzugehen, kommen in dieser Staffel vor.

    Insgesamt sind drei weitere geplant, das ganze Projekt ist auf sieben Staffeln angelegt. Mit dem Einzug Jesu in Jerusalem endet diese vierte Staffel. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und kann den Film allen empfehlen, die bibelhistorische Filme zu schätzen wissen!
    In sieben Schritten zum Selbstversorger Leah M. Webb
    In sieben Schritten zum Selbstversorger (Buch)
    02.10.2024

    Informativer, sehr interessanter und umfangreicher Ratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene. Sehr empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, möglichst rund ums ganze Jahr, dazu frische Eier von den eigenen Hühnern – Selbstversorgung im Kleinen wie im großen ist inzwischen der Trend geworden. Dazu die richtige Lagerung und Verarbeitung der Ernte, Tipps und Tricks für Anfänger und Fortgeschrittene: mit diesem Buch kann nichts mehr schiefgehen!


    Persönlicher Eindruck:

    Inzwischen verfügt der Buchmarkt über eine stattliche Zahl an Ratgebern zu den Themen Gemüseanbau, Selbstversorgung, Heim und Garten, doch dieses umfangreiche Werk sticht aus der Masse eindeutig heraus: Hochinteressant, zeitlos ansprechend und fundiert bietet dieses Buch Anfängern als auch Fortgeschrittenen eine Fülle an Tipps und Tricks.

    Es handelt sich um kein Buch, das man am Stück liest, wie beispielsweise ein Roman und das will es auch gar nicht sein. Vielmehr blättert man zu unterschiedlichen Themen und liest einzelne Passagen. Üppig bebildert und reichhaltig aber nie trocken im Text beschreibt die Autorin Grundlegendes, angefangen von einem oder zwei Beeten bis hin zur komplexen Gartengestaltung für größere Grundstücke und gibt so jedem Interessierten das nötige Wissen an die Hand, sofort loszulegen.

    Viele Obst- und Gemüsesorten werden beschrieben, ihre Anforderungen an Standort und Pflege, die Ernte und auch die Saatgutgewinnung. Dazu viele Farbfotos und Grafiken zur Veranschaulichung des Gelesenen – es macht einfach Spaß, sich in diesem großartigen Leitfaden „festzubeißen“. Man möchte am liebsten gleich raus und das Gelesene umsetzen.

    Weitere Themen sind unter anderem: Mulchen, Obstbaumschnitt, Beetpartner, Lagerung der Ernte, Pflanzenauswahl und -teilung, Frühbeet- und Gewächshauskulturen sowie ein mehrjähriger Gartenplan.

    Mir haben die Schritt-für-Schritt-Anleitungen und der eingängige, niemals abgehobene Schreibstil sehr gefallen. Selten überzeugt mich ein Gartenratgeber auf ganzer Linie, dieser hier tut es absolut.

    Zu guter Letzt widmet sich das letzte Kapitel dem Thema Hühner. Hühner sind aus dem modernen Selbstversorgergarten von heute kaum wegzudenken. Auf kleinem Raum bietet das Buch einen Grundstock an Informationen zu bestimmten Hühnerrassen, dem mobilen und festen Hühnerstall sowie Hinweise für die Überlegung, selbst Kleinvieh zu halten.

    Insgesamt ein informativer und reichhaltiger Leitfaden, der mit dem Platzhirsch des Genres, dem guten alten Doktor Pötschke, absolut mithalten kann.

    Eine absolute Leseempfehlung für jeden Gartenfreund und solche, die es gerne werden möchten!
    Das Versprechen eines neuen Tages Dorothea Morgenroth
    Das Versprechen eines neuen Tages (Buch)
    01.10.2024

    Bewegender aber auch schonungsloser Roman aus der Zeit des Holocaust, der unter die Haut geht

    Buchinhalt:

    1945 betreiben die Messerschmitt-Werke eine geheime Flugzeugfabrik in einem Wald in Süddeutschland. Jüdische Zwangsarbeiterinnen aus dem nahegelegenen KZ werden gezwungen, zusammen mit den Flugzeugtechnikern die Wunderwaffe des Dritten Reiches zu produzieren, ein neuartiges Düsenflugzeug. Eine dieser Arbeiterinnen ist die junge ungarische Jüdin Betti, die im Werk den deutschen Flugzeugtechniker Konrad kennen lernt. Konrad hat, im Gegensatz zu seinen Kameraden, ein Herz mit den geschundenen Frauen und steckt Betti heimlich zusätzliche Nahrung zu. Nach der Befreiung durch die Alliierten verlieren sich Betti und Konrad aus den Augen – nur um sich 15 Jahre später in England wieder zu treffen. Haben die zarten Bande, die sich einst zwischen den beiden gebildet haben, noch eine Chance?


    Persönlicher Eindruck:

    Das Versprechen eines neuen Tages ist ein ans Herz gehender, dramatischer und mitreißender Roman aus dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte: Unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lager gepfercht harren unzählige jüdische Zwangsarbeiter ihrem ungewissen Schicksal. Auch Hauptfigur Betti ist eine von ihnen. In der geheimen Flugzeugfabrik „Waldwerk“ schuftet sie tagaus, tagein und betrauert darüber hinaus den Verlust ihrer Geschwister und ihrer Mutter durch die Nationalsozialisten.

    Konrad, ihr männlicher Gegenpart, ist ein junger Flugzeugwart, der zusammen mit anderen Kameraden Aufseher der Zwangsarbeiterinnen wird. Im Gegensatz zu den anderen Soldaten ist ihm das Schicksal der Arbeiterinnen nicht gleichgültig und unter Einsatz des eigenen Lebens versorgt er Betti heimlich mit Essen, Betti, deren Augen ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen.

    Autorn Morgenroth beschreibt Schauplätze, Personen und die Situation authentisch, unverblümt und schonungslos. Der Stoff ist keine leichte Lektüre, denn das Schicksal der europäischen Juden wird auf jeder Seite deutlich und geht unter die Haut. Tod und Elend sind die Tagesordnung und nur aufgrund der zwei Zeitebenen, auf denen der Leser Betti begleitet, ist klar, dass Betti das Grauen überlebt und eine Zukunft aufbauen kann.

    Der Roman verwebt wahre Begebenheiten, Personen und Schauplätze mit fiktionalen Charakteren und Geschichten zu einem stimmungsvollen, authentischen Ganzen. Der christliche Aspekt des Romans ist sehr dezent in die Handlung eingewoben und wird erst im letzten Drittel richtig deutlich, als es darum geht, dass Betti an ihrem Glauben und an Gott verzweifelt und erst langsam versteht, dass Gott sie auch in tiefster Not nicht alleine ließ. Autorin Morgenroth macht diese Erkenntnis vor allem durch den englischen Pfarrer des kleinen Ortes deutlich, in dem Betti sich nach dem Krieg niederließ, sowie ihrem jüdischen Onkel Levi, der schließlich auch Konrad näher mit den Sitten und Bräuchen seines Volkes bekannt macht.

    Insgesamt ist die Geschichte spannend und mitreißend, auch wenn die Szene mit dem Baby gegen Ende für meinen Geschmack etwas zu rührselig und dick aufgetragen wirkte. Aber Morgenroth brauchte dieses schriftstellerische Detail für die Annäherung zweier ehemaliger Feinde, und daher soll es auch für mich so okay sein.

    Fazit: ein unter die Haut gehender Roman gegen das Vergessen, der anhand zweier Menschen die Gräueltaten auf der einen und das Verzeihen und den Neuanfang auf der anderen Seite verdeutlicht. Eine absolute Leseempfehlung!
    Ente oder Hase? Was siehst du hier? Amy Krouse Rosenthal
    Ente oder Hase? Was siehst du hier? (Buch)
    28.09.2024

    Absolute Mogelpackung für teuer Geld: nur zwei verschiedene Bilder auf 32 Seiten. Unglaublich.

    Buchinhalt:

    Was siehst Du? Einen Hasen oder doch eine Ente? Wechselt man die Perspektive, geht vielleicht beides....


    Persönlicher Eindruck:

    Vexier- oder Kippbilder faszinieren mich seit frühester Jugend. Daher hatte ich gehofft, in diesem Buch, das auf seinem plakativen Cover mit dem Bild „Hase oder Ente“ wirbt, ein Sammelsurium genau aus solchen Bildern zu erhalten. Enttäuschenderweise kehrte schnell Ernüchterung ein.

    Das ganze Buch enthält tatsächlich nur zwei (!) Bilder, einmal das auf dem Cover und noch ein Zweites. Dazu eine fiktive Endlosdiskussion, die ins Nichts führt. „Das ist eine Ente.“ „Nein! Das ist ein Hase!“ „Nein, es ist eine Ente, kein Hase!“ und es geht immer so fort. Wozu? Was soll daran witzig sein?

    Wohl dem potentiellen Käufer, der das Buch in einer Buchhandlung vorher mal durchblättern kann. Bei einem stolzen Preis von 14 € und insgesamt 32 Seiten erwarte jedenfalls ich ein Buch, das auf jeder der einzelnen Seiten ein anderes Bild, das sich eventuell erst beim zweiten Blick erschließt, vorhält. Schnell wird klar: hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis auf keinen Fall.

    Die Idee an sich hätte durchaus Potential, das Hase-oder-Ente-Bild finde ich nicht schlecht. Warum danach aber nichts mehr kommt, sorgt bei mir für fassungsloses Kopfschütteln. Das Dinosaurier-oder-Nasenbär-Bild ist dann nur noch ein müder Abklatsch, der zeigt, dass dem Autoren-Duo rein gar nichts weiter einfällt. Denn schaut man sich das Cover an, braucht man im Grunde das Buch nicht mehr aufzuklappen. Es ist Null und nix anderes innen drin als außen drauf.

    Die Altersempfehlung des Verlages liegt bei 5 Jahren. Ich bin sicher: kein Fünfjähriger hat längerfristig Spaß an einem einzigen Bild, das schnell angeguckt ist. Mehr kann man mit dem Bilderbuch nicht anfangen. Wahrscheinlich kennt ein Fünfjähriger durchaus einen Dinosaurier, aber sicher keinen Nasenbär, so dass auch dem zweiten Bild ebenso schnell die Luft ausgeht.

    Für mich steht fest: „Ente oder Hase“ ist nichts weiteres als eine leere Hülle, gefüllt mit heißer Luft. Eine derartige Mogelpackung hatte ich bislang noch nie bei einem Buch und für mich sind 14 € dafür auf keinen Fall gerechtfertigt.

    Mehr als einen Stern kann ich dafür nicht geben.
    Tage mit Milena Katrin Burseg
    Tage mit Milena (Buch)
    25.09.2024

    Abenteuerlicher Roadtrip zurück in die 1980er Jahre - spannend und mitreißend

    Buchinhalt:

    Die Mittfünfzigerin Annika führt ein beschauliches Leben in Lübeck, wo sie zusammen mit ihrem Mann einen Schreibwarenladen betreibt. Als eines Tages die 20jährige Luzie in den Laden kommt und Sekundenkleber kauft, gerät Annika in einen rasanten Strudel von Ereignissen – Luzie hat sich kurz darauf an der Kreuzung festgeklebt, wo sie fürs Klima protestiert. Annika entdeckt in Luzie eine verwandte Seele, war sie doch selbst in den 1980er Jahren Hausbesetzerin in der Hamburger Hafenstraße und ähnlich unangepasst, so wie Luzie heute. Annika will Luzie fortan beschützen – vor dem Schicksal, das Annikas Freundin damals das Leben kostete. Doch auch Luzie hat ein Geheimnis....


    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: mir hat der Gesellschaftsroman sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist ansprechend und bildhaft, die Autorin vermag es vortrefflich, Schauplätze, Personen und historische Ereignisse so in Worte zu verpacken, dass beim Lesen sofort Kopfkino entsteht. Thematisch geht es um das Thema Klimaaktivismus und die dadurch verbundene Zeitreise in die 1980er Jahre – ein Roadtrip, auf den sich zwei Frauen begeben, die als verwandte Seelen zwar unterschieldich sind und dennoch viel gemeinsam haben.

    Zum einen ist da Annika, etwa Mitte 50. Sie lebt ein bürgerliches Leben zusammen mit ihrem Mann im beschaulichen Lübeck. Zum anderen ist da Luzie, etwa 20, rebellisch, unkonventionell und als Aktivistin bei der Letzten Generation aktiv. Durch ihre Sitzblockade werden aus den beiden Frauen schließlich Verbündete. Annika wird konfrontiert mit ihrer eigenen Vergangenheit damals in der Hamburger Hafenstraße, wo sie mit ihren Freunden Milena und Matti und weiteren jungen Leuten Häuser besetzte und schließlich die Straßenschlachten mit der Polizei hautnah miterlebte. Milena fand unter tragischen Umständen dabei den Tod und genau das will Annika Luzie im Heute ersparen.

    Mancher Leser mag im Laufe der Lektüre einwenden, dass vieles, was Annika tut, irrational und unbegründet geschieht. Ja, das ist richtig, doch bedenkt man Annikas Kindheit und Jugend, passt dieses unangepasste Verhalten, das da an die Oberfläche kommt, sehr gut zu der älteren der beiden Hauptfiguren.

    Es folgt ein abenteuerlicher Roadtrip nach Hamburg, in ein Protestcamp der Klimaaktivisten, zu den Schauplätzen von damals und schließlich bis nach Venedig, wo Annika und Luzie den ehemaligen Punk der 80er, Matti, suchen, der heute als Arzt praktiziert und nicht mehr der Revoluzzer ist, der er damals war. Und dann kommt Annika langsam dahinter, das das, was sie bisher als Wahrheit kannte, ganz anders war: somit setzt sie sich endlich mit der verdrängten Vergangenheit auseinander und räumt auf in ihren verschütteten Erinnerungen..

    Die Figuren waren für mich sehr plastisch angelegt, die abenteuerliche Reise und die vielen Rückblenden spannend und mitreißend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, als ich einmal mit Lesen angefangen hatte. Historisch hat der Plot viel zu bieten, arbeitet die Thematik der Hausbesetzer in Hamburg gekonnt auf und bringt die Ereignisse von damals tiefgründig rüber. Auch die wachsende Freundschaft, wenn man es so nennen will, zwischen Annika und Luzie empfand ich als berührend. Natürlich verhält sich Annika zunächst reichlich übergriffig, als sie sich einmischt in das Leben der fremden jungen Frau, aber mit Kenntnis der Hintergründe kann man das auch ein Stück weit nachvollziehen.

    nsgesamt ist Tage mit Milena ein spannender Gegenwartsroman, der ein aktuelles Thema unserer Zeit verknüpft mit Ereignissen der jüngeren Vergangenheit, so dass daraus ein atmosphärisches Ganzes entsteht.

    Eine absolute Leseempfehlung meinerseits, mir hat der Roman gut gefallen!
    Willkommen daheim - Spring Edition Fred Ritzhaupt
    Willkommen daheim - Spring Edition (Buch)
    23.09.2024

    Wunderschöne Übersetzung des Neuen Testaments, die sich liest, wie ein Roman.

    Buchinhalt:

    Das Neue Testament, von den vier Evangelien, über die Apostelgeschichte und die Briefe bis hin zur Offenbarung des Johannes: Eine neue Übertragung von Fred Ritzhaupt, nahe am griechischen Urtext und lesbar wie ein Roman. Überraschend und berührend!


    Persönlicher Eindruck:

    Willkommen daheim – diese neue Übertragung des Neuen Testaments liest sich flüssig wie ein Roman, ohne dabei Kapitel- und Versangaben vermissen zu lassen. Die Sprache ist zeitgemäß und modern, dennoch gleichzeitig zeitlos und erweckt die Geschichten der Bibel bildhaft zum Leben.


    Willkommen daheim gibt es in verschiedenen Ausführungen – die mir vorliegende Spring Edition besticht auf dem hochwertigen Einband mit einem wundervollen Blumenmuster. Weitere Ausgaben mit zwei Tauben (Bird Edition) oder einem dezenten braunen Cover (Floral Edition) sind ebenfalls erhältlich.

    Durch die romanhafte Weise, den Bibeltext zu einem flüssigen Ganzen zu vereinen eignet sich die „Willkommen daheim“ prima für Einsteiger ins Bibellesen, Konfirmanden oder auch all diejenigen, die noch bildhafter in das Bibelwort und an die Schauplätze eintauchen möchten. Versangaben sind wie in jeder Bibel ebenso vorhanden wie hier ganz speziell die grau hinterlegten Passagen, die besonders wichtige Stellen hervorheben.

    Von der Buchgröße her ist diese Bibelausgabe sehr handlich, das Cover hochwertig und die Seiten nicht zu dünn. Ein Lesebändchen ist auch vorhanden.

    Als einziges Manko könnte man anführen, dass man allein aufgrund des Titels und der Covergestaltung nicht sofort weiß, dass man hier einen Bibeltext vor sich hat. Doch der Inhalt und dessen Gestaltung macht das allemal wieder wett.

    Mir gefällt diese Ausgabe allein schon wegen des romanhaften Schreibstils. Ich finde, Ritzhaupts Übersetzung sehr ansprechend und gelungen, man taucht sofort ein und das Gelesene wird vor dem inneren Auge lebendig.

    Eine absolute Leseempfehlung, die immer wieder neu überrascht, Neueinsteiger packt und fesselt und die auch für Bibelkenner immer wieder etwas Neues bietet.
    Waschbären, die im Dunkeln leuchten Dan Schreiber
    Waschbären, die im Dunkeln leuchten (Buch)
    23.09.2024

    Skurrile Spinnereien aus dem Bereich Grenzwissenschaften - leider nicht das, was ich erwartet habe.

    Buchinhalt:

    ...und andere absurde Theorien, seltsame Ideen und skurrile Experimente: Ein Sammelsurium an Spinereien aus mehreren Jahrhunderten, Verschwörungen, Erscheinungen und allerlei Mystisches. Zusammengetragen von Dan Schreiber, einem Comedian, der es sich zur Passion gemacht hat, derlei Phänomenen in der Literatur und anderen Quellen nachzustöbern: warum feiern die Bolivianer jährlich ein Fest, von dem sie nicht mal mehr wissen, aus welchem Anlass? Und hatte Schreibers Ehefrau wirklich eine Marienerscheinung?


    Persönlicher Eindruck:

    Wie Schreiber im Vorwort selbst betont: man sollte die Gedanken und abstrusen Ideen nicht allzu ernst nehmen, denn trotz umfangreicher Literaturrecherche (das Glossar ist sehr umfangreich) bleibt das Meiste wohl Teil einer faszinierenden aber reichlich spinnerten Welt, die dem rationalen Normalverbraucher wohhl immer verschlossen bleibt. Denn wer glaubt schon an leuchtende, menschlich sprechende Waschbären? Wer behauptet von sich, schon mal von Außerirdischen entführt und woanders wieder freigelassen worden zu sein?

    Meist sind es die Wichtigtuer, solche, die gerne verrückten Spekulationen nachhängen, um gute Geschichten zu erzeugen. Aber hier im Buch sind es auch Wissenschaftler, Musiker, Dichter und Denker. Und das gibt eben mir zu denken. Kann das wirklich alles so stattgefunden haben?

    Ich bin selber rational im Denken und glaube weder an Geister noch an Außerirdische. Auch sprechende Waschbären sind mir noch keine begegnet. Darum kann ich es kaum glauben, dass beispielsweise Nobelpreisträger wie Kary Mullis (das ist der Erfinder des PCR-Tests, der in der Covid19-Pandemie eine große Rolle spielte) einer dieser abstrusen Theoretiker sein soll, der einen sprechenden Waschbären gesehen haben will.

    Dan Schreibers These: jeder ist ein bisschen durchgeknallt. Ja gut, geschenkt. Aber ab einem gewissen Grad des Durchgeknallt-Seins ist man doch geistig nicht mehr okay und das ist dann nicht mehr lustig.

    Lustig ist das Stichwort. Ich habe mich zur Lektüre dieses Buches entschlossen, weil ich eine lustige, etwas abgedrehte und verrückte Unterhaltung erwartet habe, mit Phänomenen, die zuerst mystisch wirken, sich aber hinterher bodenständig auflösen und erklären. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt erwartet, dass die Menschen, deren krude Theorien Schreiber in seinem Buch zusammengetragen hat, das alles ernst meinen. Nein, für mich ist der Bereich Verschwörungstheorie kein Feld, in dem ich mich bewege, geschweige denn mehr als leichten Grusel empfinden kann. Darum wundert es mich nicht, dass Rassenideologe und Schwurbelkönig Nummer eins, Rudolf Steiner (ja, der Typ, der die Waldorfschulen erfunden har) einer der Ersten ist, die im Buch auftauchen.

    Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen, dass es Verrückte genug gibt und sie verrückte Theorien aufstellen, die in zig Büchern breitgetreten und verbreitet werden. Das Ganze fällt dann in den Bereich Grenzwissenschaft. Meins ist es nicht, mich hat nach der Hälfte das Buch nur noch müde lächeln lassen, mehr nicht, Im Grunde ist es immer wieder dasselbe und nur für diejenigen interessant, die ein Faible für Absurdes haben. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu.

    2,5 Sterne, für den Normalo keine wirkliche Empfehlung.
    Finding North - Mein Pfad zu Dir Thuraia Babel
    Finding North - Mein Pfad zu Dir (Buch)
    22.09.2024

    Furchtbar langweilige Geschichte ohne jedwedes Spannungselement. Enttäuschend und einschläfernd.

    Buchinhalt:

    Durch den Tod ihres Bruders fällt die 20jährige Ella in ein tiefes Loch. Durch einen Ortswechsel soll ihr ein Neustart gelingen und so schreibt sie sich in Erlstadt als Jurastudentin ein. Bereits am ersten Uni-Tag gerät sie in eine falsche Vorlesung, lernt aber mehrere Mädchen kennen und knüpft erste Freundschaften. An der Uni begegnet sie auch Zac, den alle nur den „Bibelfreak“ nennen. Zac ist sehr gläubig und durch ihn erhält Ella Zugang zu dessen Pfadfindergruppe. An ihre eigene Pfadfinderzeit zurückerinnert setzt sie sich neu mit ihrem Glauben auseinander – und verliebt sich mit der Zeit in Zac. Kann Ella wirklich ein Neuanfang gelingen, versöhnt mit der Vergangenheit?


    Persönlicher Eindruck:

    Finding North ist ein Faithful New Adult-Roman, das beschreibt in der christlichen Buchszene eine Liebesgeschichte für eine Altersgruppe von etwa 18-25 Jahren. Ich war sehr neugierig, ob mir mein übrigens erster Roman dieses Untergenres überhaupt gefallen würde. Sehr angenehm empfand ich die Tatsache, dass bei Faithful New Adult im Gegensatz zu anderen Romanen für junge Erwachsene nicht die körperliche Begegnung im Vordergrund steht. Geradeheraus: es gibt keine Bettszenen, sondern es geht um Glaubensfragen. Im Grunde genommen sehr wohltuend, sieht man sich das Gros der Bücher für diese Altersgruppe an.

    Kurz und gut: hier sollte es um die Studentin Ella gehen, ihre Glaubenszweifel und ihre verletzte Seele, die nach dem Tod des geliebten Bruders Heilung sucht. Dazu verspricht der Roman Einblick in die christlichen Pfadfinder Royal Rangers, also erwartete ich auch ein gewisses Maß an Spannung und Abenteuer. Weit gefehlt.

    Der Roman weist eine lineare Handlung auf ohne irgendwelche größeren Rückblenden oder Parallelhandlungen. Insgesamt ist der Schreibstil sehr einfach gehalten und nicht sonderlich anspruchsvoll. Leider wartet die Geschichte auch so gut wie gar nicht mit irgendwelchen Spannungselementen auf und liest sich ehrlich gesagt wie eine Schlaftablette. Langeweile ist das bestimmende Stichwort, und das, obwohl das Konzept des Plots durchaus Potential gehabt hätte.

    Im Grunde bewegt sich die Grundhandlung nahezu ausschließlich in Ellas Studentenalltag. Ich selbst habe auch studiert und kann also mit Fug und Recht behaupten, einen realen Einblick in das Leben zwischen Hörsaal und Mensa zu haben. Ich muss sagen: so viele unrealistische Patzer, die sich Frau Babel hier leistet, hätten ihr nicht passieren dürfen. Ella als Erstsemester bekommt beispielsweise in ihrer zweiten Uniwoche (!) bereits einen Job als studentische Hilfskraft bei ihrem Professor, arbeitet bei diesem zuhause im Heimbüro (!) an dessen Rechtsfällen mit, obwohl sie nach zwei Wochen Jurastudium noch keinerlei Ahnung von der Juristerei haben dürfte. Absolut unglaubhaft. Kurze Zeit später freundet sie sich mit den Kindern des Profs an, geht bei ihn daheim ein und aus – dennoch kann sie studentische Hilfskraft bleiben. Das wäre in der Realität so nicht möglich. Im Grunde geht es immer so weiter.

    Die christliche Grundthematik ist sehr stark ausgeprägt und hat einen in einen Augen sehr freikirchlichen Touch, vielleicht gerade durch die pfingstkirchliche Prägung der Royal Rangers. Auf jeden Fall wurde mir Zacs Missionseifer an manchen Stellen zu viel und mich wunderte, dass seine Absichten, Ella wieder zum christlichen Glauben zurückzuführen, bei der Penetranz nicht nach hinten losging. Seine permanenten SMS haben mich irgendwann nur noch genervt. Auch wenn gegen Ende noch ein bisschen Spannung durch neue Einfälle der Autorin aufkam, kann ich nicht behaupten, dass mich die Liebesgeschichte irgendwie berührt oder emotional bewegt hätte.

    Letztendlich hat sich nur eines herauskristallisiert: ich bin wahrscheinlich schon zu alt für Faithful New Adult. Mir fehlte der Anspruch, die Vielschichtigkeit, die Tiefe bei der Erzählung. Verglichen mit anderen Romanen aus der christlichen Buchszene, die ich über die Jahre bereits mit Freude gelesen habe, ist Finding North nur eine langweilige, einschläfernde Geschichte, die nicht im Gedächtnis bleibt. Denn wenn man bereits im ersten Drittel kämpfen muss, das Buch nicht sofort wieder abzubrechen, dann ist das eine sehr schlechte Voraussetzung für einen Roman.

    Von mir keine Leseempfehlung, es hat sich nicht gelohnt.
    Tanjas Schlonz der Woche Tanja Rösner
    Tanjas Schlonz der Woche (Buch)
    15.09.2024

    25 leckere Ideen mit Haferflocken & Co, nicht nur fürs Frühstück - überzeugt mich auf ganzer Linie!

    Buchinhalt:

    25 gesunde Frühstücksideen mit Haferflocken, Früchten und mehr: das Buch vertritt die ganze Bandbreite von Porridge, Haferbrei, Overnight Oats, Puddings und Smoothies. Zudem mehrere gebackene Varianten, leckere Bratäpfel und gesunde Nachspeisen. Ein feines Rezeptbuch für alle, die sich gesund und abwechslungsreich ernähren und ihr Frühstück variantenreich und lecker genießen wollen – ganz ohne Mehle bzw. ohne das obligatorische belegte Frühstücksbrot.


    Persönlicher Eindruck:

    Sehr selten überzeugen mich bei einem Kochbuch alle vorgestellten Rezepte bzw. sprechen alle Kreationen meinen individuellen Geschmack an. Dieses kleine aber feine Frühstückskochbuch hat es geschafft. Leckere Speisen mit Haferflocken, Milch und Co. lassen schon beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Egal ob Porridge, Overnight Oats, Baked Oats oder ein Bratapfel mit leckerer Füllung: hier findet garantiert jeder seinen persönlichen Favoriten.

    Ich selbst esse schon seit langer Zeit Porridge zum Frühstück. Daher war ich mehr als gespannt auf diese Rezeptsammlung, die mit einem zugegebenermaßen sehr eigentümlichen Namen daher kommt. „Schlonz“ ist in der Gegend, aus der ich stamme, eher negativ besetzt und meint etwas schleimiges, nun ja – etwas schlunziges eben. „Schlonz“ im vorliegenden Gebrauch rührt wohl her vom Haferschleim, also im Wortsinne gar nicht so weit daran vorbei. Tanjas Schonz der Woche ist eine Food-Kolumne in der Morningshow des Hessenradios, daher verwundert es wenig, dass das Buch zur Sendung auch so heißt. Ich persönlich bin nicht so glücklich mit dem Titel, denn Wiedererkennungswert hat das Ganze nur bei denen, die die Radiosendung kennen. Der überwiegende Rest vermutet ganz sicher kein Kochbuch hinter diesem Titel und Cover.

    Doch das tut der Qualität der Rezepte keinerlei Abbruch. Einfach und mit gängigen Zutaten zaubert die Autorin hier Leckereien, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.

    Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite präsentiert, wobei die linke Seite die Zutatenliste und die Anleitung sowie einige Worte zu jedem Gericht enthält und die rechte Seite ein ganzseitiges, sehr ansprechendes Foto der jeweiligen Speise.

    Was mir sehr angenehm auffällt, ist, dass keines der Rezepte Mehl in irgend einer Form benötigt und somit auch für diejenigen in Frage kommt, die Mehl aus gesundheitlichen Gründen meiden müssen. Da Haferflocken (die Grundlage aller genannten Rezepte) aus komplexen Kohlehydraten bestehen und sich daher positiv auf den glykämischen Index auswirken, sind die „Schlonz“-Rezepte auch etwas für Kalorienbewusste und eignen sich sogar zum Abnehmen.

    Ich bin jedenfalls überzeugt, dass mich das Buch lange begleitet und ich wirklich jedes der Gerichte ausprobieren werde. Durch die Vielseitigkeit und Wandelbarkeit (Tausch von Obstsorten oder Tausch von Milch / Kokosdrink / pflanzlicher Alternative oder den Toppings) hat man tägliche Abwechslung. Dem gesunden Start in den Tag steht nichts mehr im Wege – zudem sind die meisten Rezepte gut bereits am Vortag vorzubereiten.

    Eine absolute Empfehlung für alle, die ein schmackhaftes und gesundes Frühstück einem schnellen Brötchen vom Bäcker um die Ecke vorziehen!
    26 bis 50 von 693 Rezensionen
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