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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13945
    958 Rezensionen
    Symphonien Symphonien (CD)
    02.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gediegene Sinfonik zwischen Mannheimer Schule und Wiener Klassik

    Ein echter Mannheimer. Das war der Ernst Eichner, ein Komponist, der als Zeitgenosse Mozarts und Haydns leider sehr bald in Vergessenheit geriet. Wieder einmal ist es cpo zu danken, Eichner wieder zum Leben erweckt zu haben. Nicht nur das: Das junge Barockorchester "THERESIA" unter seinem Dirigenten Yanni Moetto setzt alles daran, die farbenfrohe Musik mit viel Einfühlungsvermögen und instrumentaler Virtuosität zum Klingen zu bringen. Die hier eingespielten vier Sinfonien sind alle dreisätzig und dauernd jeweils mehr oder weniger eine Viertelstunde. Zu hören ist tatsächlich eine lockere und heitere sinfonische Gestaltung mit gekonnter Instrumentation. Auf Pauken und Trompeten verzichtet Eichner gänzlich und verleiht seinen Kompositionen so einen dezenteren und "kleineren" Klang, den wir von der Manheimer Schule und den frühen Mozart- und Haydn-Sinfonien her kennen. Das hört sich alles gut und schön an, ist gediegen und gut gemacht, war aber wohl nicht "aufregend" genug, um dauerhaft überleben zu können. Das Booklet informiert ausführlich und die Klangtechnik ist bestens. Eine gelungene Ergänzung des sinfonischen Repertoires aus dem 18. Jahrhundert.
    Orgelwerke Vol.9 Orgelwerke Vol.9 (SACD)
    01.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einfach gut!

    Weinberger hat es geschafft. Mit Vol.9 ist seine GA der Orgelwerke Regers abgeschlossen. Ein Mammutprojekt hat sein Ende gefunden. Was das Besondere daran ist? Es macht bekannt mit einem bedeutenden Orgelvirtuosen und -lehrer, ein gleichbleibend hohes Niveau blieb erhalten und wunderbare Orgeln brachte Gerhard Weinberger zum Klingen. In der letzten Folge sind es Orgeln aus Chemnitz und Schwyz. Die Interpretationen kann man nur loben und seinen Hut ziehen vor Reger, Weinberger und cpo. Einfach gut!
    Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.3 Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.3 (CD)
    01.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Auf bewährtem Niveau

    Was für ein riesiges Werk hat der Telemann hinterlassen! Besonders das Kantatenwerk hat wahrhaft umfangreiche Dimensionen. Allein 72 Kantaten umfasst der Französische Jahrgang 1714/15. Von den übrigen Kanatenmengen mal ganz zu schweigen. Dirigent Felix Koch hat mit seinem Ensembles nun Vol.3 vorgelegt. Sie enthält acht Kanaten und vier sog. Choralvorspiele, eigentlich Orgelkompositionen von Telemann, die aber für ein Vokal-und Instrumentalensemble arrangiert wurden. Diese Bearbeitungen klingen zwar gut, sind aber für "Originalfreaks" wohl nicht gerade die Erleuchtung. Die Kantaten hingegen - allesamt so um 15 Minuten lang - sind wieder einmal eine Entdeckung wert. Wie sollte es bei Telemann auch anders sein... Und auch die Interpretationen können das hohe Niveau von Vol. 1+2 halten. Die Namen der Gutenberg Solists und des Neumeyer Consorts wechseln deutlich von CD 1 zu CD 2, was jedoch der Qualität keinen Abbruch tut. Bis auf die bekannten und bewährten Namen Mertens und Schwarz handelt es sich zumeist um unbekannte Solisten, die aber allesamt auf gutem bis hervorragendem Niveau singen. Vielleicht ist der Sopran von Annemarie Pfahler auf CD 1 etwas zu "prägnant" und hätte m.E. etwas defensiver agieren sollen. Doch das ist letztlich auch Geschmacksache. Die instrumentalen Leistungen sind tadellos. Ebenso das 79-seitige Booklet, das keine Wünsche offen lässt. Die Aufnahmequalität entspricht modernem Standard. Da kann man dem Projekt nur weiter viel Erfolg wünschen!
    Adonis (Oper in 3 Akten) Adonis (Oper in 3 Akten) (CD)
    01.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    cpo at his best!

    Diese (wieder) bemerkenswerte cpo-Produktion nehme ich zum Anlass für einige allgemeine Anmerkungen zum Thema "cpo":
    Welches Label bringt pro Monat sechs Neuheiten (mal eine mehr, mal eine weniger) auf den Markt? Welches Label kümmert sich bevorzugt um bislang wenig oder gar nicht produziertes Repertoire? Welches Label gibt auch neuen, jungen und wenig bekannten Künstler eine Plattform? Welches Label stattet (mit wenigen Ausnahmen) seine CDs mit derart informativen Booklets aus? Welches Label reduziert nach längerer Laufzeit die Preise bis hinunter zu Schäppchen? Da fällt mir nur ein Name ein: cpo! Und dann kommt eine ganze Weile gar nichts. Muss man auch mal anmerken. Weiter so cpo!
    Diese neue Opernproduktion ist wieder so ein Bespiel. Da findet eine kundige Musikwissenaftlerin das Manuskript zu einer verschollenen Oper, ordnet, ergänzt, rekonstruiert und macht alles, um eine Aufführungsversion zu erstellen. Dann gibt es in Jörg Halubeck auch noch einen Musiker, der diese Dinge begeistert aufnimmt und sich Gedanken macht, wie man diese Version möglichst unterhaltsam und gekonnt (mit tollen Akteuren!) auf die Bühne (oder den Konzertsaal) bringen kann. Alles nachzulesen in Interviews mit beiden Personen im Booklet. Ansonsten gibt natürlich die Liebestragödie um Adonis und Venus eine Menge "Stoff" für tolle Musik. Die liefert der Johann Sigismund Kusser auch, dessen Name mir bislang kaum geläufig war. So dürfen sich Opernfreunde auf eine DoCD freuen, mit der cpo mal wieder "at his best" ist.
    Ein Kommentar
    aficionado
    16.05.2024

    Nicht zu vergessen die Rundfunkanstalten

    Nicht zu vergessen die Rundfunkanstalten, die häufig als Ko-Prouzenten u.a. für die Aufnahmetechnik verantwortlich sind und diese Projekte mitfinanzieren. Das Label alleine könnte so viele Produktionen nicht stemmen.
    Violakonzert Es-Dur WV C:XIII:116 Violakonzert Es-Dur WV C:XIII:116 (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Mehr Bratsche

    Die Viola, volkstümlich: Bratsche, hat es schwer. Als zumeist Füllstimmeninstrument im Orchester eingesetzt, wird sie (leider) oft belächelt. Mögliche und unmögliche "Bratscher-Witze" kursieren und tun dieser großen Schwester der Violine mit ihrem warmen Ton doch unrecht. Das ist wohl auch ein Grund, warum die Viola-Virtuosen rar gesät sind. Barshai und Mönkemeyer kennt man ja. Aber Mathis Rochat? Ebenso rar ist die Literatur für Solo-Viola, so daß sich Solist Rochat auf dieser neuen cpo-CD ein Violinkonzert von C.Ph.E.Bach zurechtzimmern musste, um mal mit einer Rarität zu glänzen. Das ist nicht abfällig gemeint, sondern kennzeichnet nur die Situation. Und der ist Rochat mehr als gewachsen. In allen drei Konzerten zeigt er hervorragende Viola-Kunst, die sich hinter der seiner beiden berühmten Kollegen nicht verstecken muss. Sehr schöne Musik. Ein Eindruck, der sich durch die delikate und spritzige Orchesterbegleitung von Dirigent Griffiths und seinem Orchester aus der Schweiz verstärkt. Eine echt schön gelungene Produktion. Schön auch das informative Booklet mit einem sehr amüsanten Foto des Orchesters. Eine lustige Idee, ein solches Foto zu machen. Sehr empfehlenswert!
    I Tesori della Societa del Whist-Accademia Filarmonica di Torino I Tesori della Societa del Whist-Accademia Filarmonica di Torino (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Was für Barock-Opernfans

    Muss man wohl doch so sagen: Diese CD mit 14 Opernarien aus dem Turiner Archiv der Academia Filharmonica von weniger oder gar nicht bekannten Barockkomponisten enthält sicherlich schöne Stücke. Sie werden auch von der Sopranistin Stephanie Varnerin stilsicher mit hellem, geschmeidigen Ton und den sieben Mitgliedern "L'Astree" in bester Barockmanier vorgetragen. Und doch fragt man sich nach den "Adressaten" für diese Produktion. Sicherlich sind das unverbesserliche (Barock-)Opern-Freaks, Arien-Liebhaber, Freunde schöner Stimmen und bester Barockmusik. Fragt sich aber, ob diese "Häppchen" genügen. Einen "Überblick" verschaffen sie schon, kaum jedoch einen "Einblick". Wer sich also diesen Überblick in das Schaffen der Turiner Oper in der Barockzeit am Beispiel ausgewählter Arien von neun verschiedenen Komponisten verschaffen will, liegt mit dieser CD goldrichtig. Eine gelungene Aufnahmetechnik und ein gutes Booklet mit besten Infos und den zweisprachigen Libretti tragen dazu bei.
    Ein Kommentar
    Anonym
    08.03.2024

    Das ist KEINE Barockmusik!

    Sorry, verehrter Rezensent, aber Arien, die zwischen 1758 und 1787 komponiert wurden, gehören nicht dem Barock, sondern der Klassik an, auch wenn ein Cembalo dabei den Continuopart spielt. Dise CD ist aber wegen der verwendeten Originalinstrumente sicherlich etwas für Freunde sog. "alter Musik."
    Violinkonzerte Nr.1 E-Dur, Nr.2 G-Dur, Nr. 5 A-Dur Violinkonzerte Nr.1 E-Dur, Nr.2 G-Dur, Nr. 5 A-Dur (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Nur virtuoser...

    ...als sein Freund Mozart". So ähnlich nachzulesen im Boolet der neuen CD mit drei Violinkonzerten des Friedrich Eck. Ohnehin tun sich noch andere Parallelen zu Mozart auf. Aber eben auch Unterschiede. Wie Mozart wurde er als Wunderkind herumgereicht. Nicht am Pianoforte wie Mozart, sondern als Geiger. Wie Mozart komponierte er fünf Violinkonzerte, Schließlich wurde Eck deutlich älter als sein Zeitgenosse Mozart. Und doch schildert das Booklet wieder eine (Un-)gemeinsamkeit. Mozarts Tod beendete seine Karriere früh. Eck beendete sie früh auf eigenen Wunsch und lebte dann noch 38 Jahre als Privatier in Frankreich. Und in der Tat: Auch bei seinen Violinkonzerten hört man Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Der gemeinsame Stil der Wiener Klassik fällt sofort auf, die stärkere Betonung des Soloinstruments erst später. Immer wieder merkt man, dass der Komponist auch Geigenvirtuose war. Die junge Solistin und "Professorin" Tanja Becker-Bender bleibt den Soloparts nichts schuldig, spielt virtuos mit schönem Ton. Das Kammerorchester aus Mannheim musiziert unter der Leitung von Dirigent Johannes Schlaefli den - im Vergleich zu Mozart - doch etwas schlichteren Orchesterpart tadellos, leicht und locker. Eine gute Technik und das bestens informierende Booklet ergänzen eine wertvolle Bereicherung der Geigen-Literatur.
    Frühe Kantaten Frühe Kantaten (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lebendige Kantatenwerke

    Die Flut der Kantaten Telemanns ist ja schier unermesslich. Auch bei cpo kann man eine Menge davon kennen lernen. Schön ist, dass die Produktionen durchgängig von hohem bis sehr hohem Niveau geprägt sind. Das gilt auch für die vorliegende CD, die drei frühe Kanaten Telemannns mit einer von Johann David Heinichens kombiniert. Heinichens Musik hört man ja seine Opernaffinitäten an. Gerade seine lebenigen Orchesterparts (sogar im Abschlusschoral!) beeindrucken. Auch Telemann weiß immer wieder mit überraschenden musikalischen Wendungen zu überzeugen (u.a. Beginn Track 11: Aria "Ich wandre fort"). Bei allen Werken herrscht ein besinnlicher, delikater Klang vor. Heinichen und Telemann haben in ihren Kompositionen keine Blasinstrumente vorgesehen. Das Orchester aus Polen mit dem besonderen Namen "(oh!)Orkiesrtra" setzt nur acht(!) Personen und das Ensemble Polyharmonique ganze vier(!) Stimmen als Solisten ein. Natürlich verstärkte das den intimen Klangcharakter der Stücke. Die Solisten sind prima. Einzig an die Stimme des Leiters und Altus Alexander Schneider muss man sich gewöhnen. Der Klang ist tadellos. Ebenso das Booklet, das jedoch bezüglich der Gruppenfotos der Künstler ein kleines "Wer-ist-wer-Spiel" anbietet: Das Gesangsensemble singt mit vier Personen. Auf dem Foto sind jedoch sechs Personen abgebildet. Gleiches gilt für das Orchester. Das musiziert auf dieser CD mit besagten acht Personen. Auf dem Foto sind jedoch 23(!) Personen abgebildet. Wer ist da nun wer? Ist vielleicht nicht wichtig. Darf man als Rezensent aber mal anmerken...

    Arie con vari strumenti - Bravo! Bene! (Deluxe-Ausgabe im Digipack) Arie con vari strumenti - Bravo! Bene! (Deluxe-Ausgabe im Digipack) (CD)
    22.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Faszinierende Vielfalt

    Mit diesen zwei Worten lässt sich wohl ein Fazit ziehen in der Besprechung dieser neuen cpo-CD. Faszinierende Vielfalt in verschiedener Hinsicht: Da wäre zuvorderst das Ensemble nuovo aspetto zu nennen, das dem Hörer ein vielfältiges instrumentales Spektrum vor Ohren führt. Chalumeau, Theorbe, Salterio, Barockharfe? Alles bekannt und schon gehört? Wohl kaum! Das Instrumentalensemble nutzt die vielfältigen instrumentalen Möglichkeiten der Kompositionen von Conti, Bononcini und Porsile (nur mit einem sehr kurzen Stück) sehr phantasievoll aus und kommt zu überraschenden Ausdrucksmöglichkeiten: filigran, derb, komisch, virtuos, lyrisch - alles dabei. Natürlich haben sich die Interpreten musikalische Literatur ausgesucht, die das alles hergibt: Contis Arien sind genau richtig! Die vier Gesangssolisten (natürlich mit einem Countertenor) sind beste Wahl und passen sich mit schlanker und beweglicher Stimmführung den verschiedenen Charakteren der Stücke souverän an. Sehr gut!
    Eine besondere Erwähnung verdient die "Verpackung" dieser neuen cpo-CD. Bei anderen Labeln durchaus schon üblich, ließ cpo diese Conti-CD in ein Papp-Klapp-Album stecken, in das ein sehr informatives und reich bebildertes Booklet (mit allen Texten) gesteckt wurde. Sehr schön und umweltbewusst besser als die Plastikteile.
    Eine gelungene Veröffentlichung.
    Livietta e Tracollo Livietta e Tracollo (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder ein Ereignis

    Aufnahmen des Ensembles mit dem schrecklich langen Namen "Boston Early Music Festival Chamber Ensemble" sind bei cpo immer ein besonderes Ereignis, werden hoch gelobt und von cpo auch immer hervorragend präsentiert. So auch diesmal mit der Doppel-CD mit zwei sog. Intermezzi des Giovanni Battista Pergolesi. Das sind relativ kurze Stücke, die zumeist vor dem Vorhang in den Umbaupausen der "großen" Opern zum Vergnügen des Publikums stattfanden und in der Regel einen slapstickartigen und witzig-turbulenten Inhalt hatten. So auch auf diesen CDs. Mit großer Sanges- und Spielfreude werden die turbulenten Geschichten um Verirrungen und Liebe erzählt. Wieder - wie bei den Bostonern schon erwartet - bildet der Instrumentalpart eine wichtige Rolle, der geistreich und virtuos gestaltet wird. Das Sänger-Ensemble ist großartig, temperamentvoll in Wort und Musik und bestens zu verstehen. Das Booklet ist wieder ein kleines Buch von 139 Seiten, reich bebildert, mit 3-sprachigem Libretto und wertvollen Infos.
    Erneut eine tolle Produktion der "Bostoner"!
    Die schöne Müllerin D.795 (in der Bearbeitung für Tenor & Oktett von Andreas N.Tarkmann) Die schöne Müllerin D.795 (in der Bearbeitung für Tenor & Oktett von Andreas N.Tarkmann) (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Neues von der Müllerin

    Das muss man gleich vorweg sagen: Der Star dieser Aufnahme ist nicht - wie anzunehmen wäre - der Star-Tenor Klaus Florian Vogt. Nein, es ist der Arrangeur Tarkmann und das "Ensemble Acht". Was der Tarkmann aus den Klaviernoten Schuberts für dies achtköpfige Kammerensemble gezaubert hat, ist phänomenal und nach Zenders Orchesterversion ein erneuter Meilenstein in der Diskografie dieses Lieder-Zyklus. Die Instrumente sind unglaublich geschickt eingesetzt und stehlen dem Vogt zunehmend die Schau, was auch an der Aufnahmetechnik liegt, die den Tenor etwas benachteiligt. Und der Vogt? Zum besonderen Timbre des Klaus Florian Vogt kann man ja viele und durchaus kontroverse Kommentare finden. Ob sein sehr heller Tenor gerade die richtige Wahl für die "Schöne Müllerin" ist, sei dahin gestellt und ist sicherlich auch Geschmacksache. Keine Frage: Vogt gestaltet intensiv und lebendig und doch leidet seine Textverständlichkeit bei expressiven Stellen. In lyrischen Passagen ist es besser. Vielleicht hätte man - ich deutete es an - seine Stimme bei der Aufnahme etwas "nach vorne" ziehen sollen. Egal. In der Versammlung der vielen Vergleichsaufnahmen darf sich Vogts Aufnahme gut behaupten. Einen besonderen Platz gebührt ihr jedoch wegen der "Super-Begleitung". Das Booklet enthält gute Infos und alle Liedtexte. Sehr begrüßenswert!
    Sämtliche Symphonische Werke Vol.2 Sämtliche Symphonische Werke Vol.2 (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Weniger anstrengend

    In der Rezension von Vol. 1 mit den Sinfonien 3 + 4 nannte ich Bacewicz Musik "interessant, aber anstrengend". Diese Folge 2 mit der 2. Sinfonie und anderen Orchesterwerken ist (teilweise) weniger anstrengend, aber genauso interessant. Die 2. Sinfonie der Komponistin ist weit weniger klangaggressiv und dissonant. Stellenweise verfällt die Komponistin in neoromantische Klänge großer Harmonie. Das hört sich gut an und ist gar nicht anstrengend. Gleiches gilt für die kurzen Orchestervariationen und die einleitende Ouvertüre. Da darf man sich dann für die abschließende schwere Kost der Musica Sinfonica in 3 Sätzen vorerholen. Da greift Frau Bacewicz dann wieder tief in die Kiste der dissonanten und "rabiaten" Klänge, die so gar nicht zur Erholung taugen. Müssen sie ja auch nicht, wenn man den interessanten Klangballungen und -wendungen lauschen will. Dirigent Borowicz und das WDR-Orchester meistern die oft schwierigen Noten mit Bravour. Der Booklettext des Dirigenten ist sehr lesenswert. Eine cpo-CD zum Entdecken!
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche Symphonische Werke Vol.1 Sämtliche Symphonische Werke Vol.1 (CD)
    Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spannend und ausdrucksstark

    Irgendwie scheint das Label cpo einen Narren an den Werken des Boris Papandopulo gefressen zu haben. Denn diese 3-CD-Box mit den 5 (erhaltenen / Nr.4 ist verschollen) Streichquartetten, dem Klarinetten-Quintett, dem Gitarren-Quartett und einer (besonders beeindruckenden) Liedzugabe (Lied von Freiheit und Frieden / die Internationale) beweist das, was ich in den Rezensionen anderer cpo-Veröffentlichungen des Komponisten anmerkte: Das ist spannende, ausdrucksstarke, lyrische und auch witzige Musik eines Komponisten, der sich nicht nie total einem Stil verschrieb, sondern es immer verstand, die Stilrichtungen der Zeit für seinen eigenen Personalstil zu nutzen. Sehr richtig merkt die Produkt-Info an, dass man auch den Stilwandel des Komponisten über die Zeit seines 1. bis zu seinem 6.Quartett feststellen kann. Und doch bleibt er immer seinem Personalstil treu, der immer tonal begründet ist, manchmal zu fast "ruppigen", dann wieder zu sehr lyrischen und wunderschönen Klängen führt. Natürlich gilt das auch für die zwei "angehängten" Werke: dem Klarinetten-Quintett und dem Gitarren-Quartett. Die kleine "Zugabe" auf CD 2 sei besonders vermekt: "Ein Lied des Friedens und der Freiheit ertönte". Dieses knapp 6 1/2 minütige Stück ist eine kunstvolle Variation über das Lied, das wir die "Internationale" nennen. Toll ist das! Auch wenn es sicher im Entstehungsjahr 1981 eigenen politisch patriotischen Motiven folgte, so ist es heute im Jahre 2023 aktueller als je zuvor. Den Interpreten gelingen konkurrenzlos-kompetente Interpretationen. Alles in allem: eine wertvolle Ergänzung des schönen Papandopulo-Repertoires bei cpo.
    Oboenquartette Vol.2 Oboenquartette Vol.2 (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Immer gut für Überraschungen

    Meiner Rezension zu Vol.1 der Oboenquartette ist eigentlich nicht hinzuzufügen. Doch ich wiederhole gerne den Kernsatz: "Man kommt aus dem Staunen nicht raus" was für einen Einfallsreichtum und Witz dieser Komponist auf Lager hat. Da hört man gerne zu, zumal die Quartettformation mit führender Oboe nicht alltäglich ist. Das ergibt reizvolle Klänge, verstärkt durch die Verwendung historischer Instrumente. Auf der Scheibe versammeln sich vier Oboenquartette und ein kurzes Quatro. Dazu das besonders reizvolle Quartett für Englischhorn. Ein besonders schönes und ausdruckstarkes Instrument. Wie schon in Vol 1 liegen die Stücke in den kompetenten Händen des Grundmann-Quartetts, das sich nach dem Dresdner Oboenbauer Grundmann benannt hat. Das passt! Der lange und ausführliche Booklettext (über 9 Seiten) von Eckardt van den Hoogen zeugt erneut von hoher Sachkenntnis, ist aber - wieder einmal - nicht leicht verdaulich. Ansonsten eine prima Fortsetzung!
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    • Oboenquartette Vol.1 Oboenquartette Vol.1 (CD)
    The Belle of New York (Amerikanische Tanzoperette) The Belle of New York (Amerikanische Tanzoperette) (CD)
    29.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Pioniertat

    Das ist diese CD wirklich! Wenn man den ausgezeichneten Kommentar des Dirigenten Florian Ziemen im Booklet liest und nachspürt, wie es zu dieser konzertanten Live-Aufnahme im Hildesheimer Theater gekommen ist, dann kann man nur sagen: Anerkennung! Nun darf man sich ja fragen. was da mit diesem Musical des fast schon vergessenen Gustave Adolphe Kerker auf den Hörer zukommt. Ganz kurz gesagt: eine typisch amerikanische Handlung. Völlig grotest und verrückt. Natürlich geht es um Frauen und mitspielen tun z.T. völlig "durchgeknallte" Typen aus dem seichten und sogar dem heilsbringenden Milieu der New Yorker Szene. Nach allen Irrungen und Wirren endet die Geschichte natürlich gut. Muss ja so sein! Und die Musik? Kerker hat ein klassisches Nummern-Musical geschaffen, das aus insgesamt 27 Musikstücken besteht, regelmäßig von gesprochenen Dialogen unterbrochen. Die Musik ist voller Witz, Charme und Temperament. Kerker ist es großartig gelungen, den verrückten Charakter der Handlung in Musik zu übertragen. Passt genau! Und doch ergeben sich wunderbare Melodien zum Mitsingen, Nachpfeifen und Merken. Da braucht sich der Kerker nicht hinter den besten Wiener Operetten zu verstecken. Spaß macht das! Genauso viel Spaß macht das Hildesheimer Ensemble, das unter der Leitung von Dirigent Florian Ziemen mit viel Können, Spaß und Temperament das Stück auf die Bühne bringt. Bravo! Bleiben doch zwei kleine Einschränkungen: Den Applaus mitzuschneiden, kann man schon in Frage stellen. Ob der fulminante Schlusssong von 1.30 Min. aber durch den Mitschnitt des Beifalls auf 3.01 Min. ausgedehnt werden muss, sei dahin gestellt. Darüber mag man ja noch hinwegsehen. Bemängeln muss ich - wieder einmal - das Fehlen eines Librettos im Booklet. Gerade bei dieser Musical-Ausgrabung wäre der Textabdruck unverzichtbar gewesen. Anonsten ist das Booklet prima. Die Aufnahme aus dem Stadttheater Hildesheim ist gut, könnte jedoch noch transparenter und räumlich ausgefallen sein. Trotzdem: eine Pioniertat!
    Dag Jensen - The Virtuoso Bassoon Dag Jensen - The Virtuoso Bassoon (CD)
    26.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Fagottissimo

    Das recht ausführliche Gespräch zwischen Fagottist Dag Jensen und dem Komponisten Olav Berg, abgedruckt im Booklet, führt trefflich ein in die Komposition des Norwegischen Zeitgenossen. Das ist auch nötig, denn so ganz leicht fällt einem das Hören von Bergs einsätzigem Concerto nach der doch leichteren Kost von Weber und Crusell nicht. Man muss sich schon mit dem Fagott und dem begleitenden, sehr sparsam orchestrierte Orchester auf eine Entdeckungsreise machen, um die ganze Raffinesse der Partitur zu erkunden. Dann dürfte sich das Hören lohnen oder man greift doch lieber wieder auf die "bewährten" Stücke der Klassik zurück. Das ist letztlich auch eine Frage des musikalischen Geschmacks. Ich habe beim Berg (und natürlich auch bei Weber und Crusell) aufmerksam und interessiert zugehört und werde die beiden Klassiker gerne wieder auflegen. Beim Berg bin ich mir nicht ganz so sicher. In jedem Fall kann Solist Dag Jensen zeigen, was er und sein Fagott alles können. Und das ist schon phänomenal! Booklet und Aufnahmetechnik entsprechen dem hohen cpo-Standard. Alles in allem eine willkommende Repertoire-Bereicherung.
    Violinsonaten c-moll,G-Dur,a-moll,B-Dur Violinsonaten c-moll,G-Dur,a-moll,B-Dur (CD)
    26.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mitreißend temperamentvoll

    Klar! Wer von dem vor Energie berstenden Ensemble Concerto Köln kommt - dessen 1.Konzertmeister Sviridov war -, von dem darf man ganz außergewöhnliche Interpretationen erwarten. Und die Erwartungen werden nicht enttäuscht. Was der Barock-Geiger da aus den Werken des Böhmen Franz (eigentlich: Frantisek) Benda zaubert, ist mitreißend und temperamentvoll. Mit großer Virtuosität und hoher Musikalität meistert der Solist, begleitet von einem ebenso engagierten Drei-Personen-Ensemble, die auch technisch anspruchsvollen Stücke. In den vier Sonaten und vier Capriccios führt uns Ludus Instrumentalis mit dem herausragenden Solisten Evgeny Sviridov zudem die ganz Kunst barocken Instrumentalspiels vor. Eine Lehrstunde! Die Kompositionen von Benda eignen sich nun auch besonders, um die Spielfreude und Virtuosität der Interpreten unter Beweis zu stellen. Eine vortreffliche Wahl und eine tolle neue cpo-CD. Auch Booklet und Klangtechnik sind gelungen. Prima!
    2 Kommentare
    Anonym
    30.11.2023
    Vielen Dank für Ihre tolle Rezension! Es freut mich sehr, wenn CD so gut gefällt! :))
    Anonym
    01.02.2024
    Wieso "war"? Er ist doch der jetzige Konzertmeister von Concerto Köln.
    Manru (Originalfassung in deutscher Sprache) Manru (Originalfassung in deutscher Sprache) (CD)
    25.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ethnischer Konflikt - ein Opernstoff?

    Wir leben (leider!) in einer Zeit voller ethnischer Konflikte, die sich bis zu schrecklichen Kriegen auswachsen. Paderewskis Stoff für seine einzige Oper beschreibt so einen ethischen Konflikt, den man seinerzeit noch etwas abfällig "Zigeunerdrama" nannte. Da wird die Heirat eines polnischen Mädchen von der Mutter missbilligt, weil der Brätigam (Manru) ein Roma aus den Karpaten ist, der im Booklet nicht als Roma, sondern als "Errumansel", einer Untergruppe der Roma beteichnet wird. Natürlich endet die Sache tragisch und aus der Verbindung wird nichts. Sie endet in Tod und Trauer. Natürlich ist der Stoff in der heutigen Zeit nicht unproblematisch, weil Manru, der Roma und "Zigeuner" der Bösewicht wird und im Zusammenwirken mit seinem Dorf das Mädchen Ulana in den Tod treibt. Trotzdem bleibt diese Geschichte auch ein Beispiel für Ausgrenzung und Verzweifelung, das Paderewski in bester Post-Wagner-Manier in Töne gesetzt hat. Und erstmals kommt die Oper nach langer Zeit wieder auf die Bühne und das mit Temperament und Kompetenz. Nun gut: Halle würde man wohl doch schon als musikalische Provinz bezeichnen. Doch die musikalischen Kräfte der Oper Halle - allen voran die Staatskapelle unter Leitung von Michael Wendeberg - brauchen sich besonders angesichts ihrer "Pioniertat" in Sachen dieser Oper nicht zu verstecken. Die sängerischen Leistungen sind beachtlich und leiden lediglich unter der Textverständlichkeit einiger Protagonisten. Ansonsten wird die dramatische (z.B. CD1, Track 8), lyrische und auch volkstümliche Partitur prächtig umgesetzt. Ein dickes Booklet von 122 Seiten informiert ausführlich. Die Produktion von 2022 wird auch akustisch bestens präsentiert. Eine lohnende Opern-Begegnung, die auch nachdenklich stimmt.
    Weihnachtsoratorium (Pasticcio aus 5 Kantaten in der Zusammenstellung von Hermann Max) Weihnachtsoratorium (Pasticcio aus 5 Kantaten in der Zusammenstellung von Hermann Max) (CD)
    15.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In Telemanns Sinn?

    Pasticcio. Was ist ein Pasticcio? Salopp gesagt: Aus alten Teilen Neues schaffen. Genau das hat Dirigent Hermann Max getan und aus fünf bislang unbekannten Telemann-Kantaten ein Telemann-Weihnachtsoratorium geschaffen. Ganz in Telemanns Sinn? Davon darf man getrost ausgehen. War doch die Pasticcio-Praxis gerade in der Barockzeit gängige Gepflogenheit. Und sicher hat sich Hermann Max bei seinem Unternehmen auch von dem Gedanken an Bachs Vorbild leiten lassen. Nun kann man dies Vorbild wohl kaum toppen und doch sind die fünf z.T. recht kurzen (10 bis 18 Min.) Kantaten zu den drei Weihnachtstagen, Neujahr und Epiphanias des Hörens wert. Max und seine Rheinische Kantorei sind zudem Garanten für eine historisch informierte Interpretation. Bemerkenswert ist, dass nun auch Max die Choral- und Chorteile von Solisten der Rheinischen Kantorei singen lässt, die auch allesamt überzeugen können. Zum Für und Wider dieser Praxis soll nicht weiter Stellung genommen werden. Die jeweiligen Dirigenten - und hier Hermann Max - werden schon ihre Gründe haben. Hervorragend auch der Instrumentalpart "Das kleine Konzert" dosiert selbst Pauken und Trompeten so delikat, dass sie nie dominieren. Prima! Das Booklet ist bestens und die Aufnahme aus der Kölner Trinitatiskirche mit einer gehörigen Portion Hall gesegnet.
    Ein schönes musikalisches Weihnachtsgeschenk für Musikfreunde, die "schon alles haben".
    Die Ährenleserin (Singspiel) Die Ährenleserin (Singspiel) (CD)
    05.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Neue Entdeckungen

    Dies ist nun Brunners vierter Streich bei cpo in Sachen Michael Haydn. Der steht ja noch immer etwas im Schatten seines älteren Bruders Joseph. Sicher hat das Label cpo einen großen Anteil an der Wiederbelebung vieler seiner Werke. Einer der "Entdecker" ist Wolfgang Brunner mit seiner Salzburger Hofmusik. Auf seiner neuen CD ist das anrührende Singspiel "Die Ährenleserin" mit einer Auftragskomposition, der Kantate "Ninfe inbelli" (richtiger: Ninfe in belli) zu hören. Zu diesem Zweck versammelt Brunner eine sehr qualifizierte Solistenschar um sich herum und liefert mit dem gesammten Ensemble eine singuläre Interpretation ab. Das Singspiel besteht aus 14 Nummern: einem Rezitativ, einem Quartett, elf(!!) Arien und einem Schlusschor. Die Musik ist sehr delikat und empfindsam und mündet in den auch instrumental prächtig besetzten Schlusschor. In der Kantate geht es handfester zu: Das Booklet berichtet davon, dass die italienische Sprache wohl nicht Haydns Stärke war und kommt zu dem Schluss: "ein barockes Huldigungs-Geschwafel" (S. 10), wobei "barock" wohl weniger die Musik als das Libretto meint. Denn die ist im Stil der angehenden Wiener Klassik unterhaltsam und gut gemacht. Mit der Wahl der Sängerinnen und Sänger hatte Brunner eine glückliche Hand. Das Booklet enthält alle Texte und die Aufnahmetechnik stimmt. Gut!
    Streichquartette op.2 Nr.2,op.32 Nr.4,op.49 Streichquartette op.2 Nr.2,op.32 Nr.4,op.49 (CD)
    05.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Da gibt's was zu entdecken

    Nach Aufnahmen der Sinfonien macht sich cpo nun auf den Weg, die Kammermusik des Wieners aus Böhmen zu entdecken. Sicher ist da nicht alles aus Gold - wie wohl bei sehr vielen Komponisten -, doch die nun erschienene CD mit drei Streichquartetten macht Lust auf mehr. Da wird das knapp 14-minütige Quartett op.2 aus jungen Jahren eingerahmt von zwei späteren, fast halbstündigen Stücken, die deutlich die Entwicklung Wranitzkys hin zu einem Reifestil zeigen. Das Opus 32 stammt aus der mittleren Schaffenszeit und das Opus 49 ist das letzte seiner 54(!!) Streichquartette. Alle drei Werke sind dreisätzig, sehr melodiös und eingängig. Einen großen Anteil an der gelungenen Produktion hat das Almaviva Quartett. Auf Originalinstrumenten interpretieren die zwei Damen und zwei Herren spritzig, dynamisch, flexibel und farbenreich. Eine wahre Freude! Eine schöne Bereicherung des Repertoires.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien opp.31 & 52 Symphonien opp.31 & 52 (SACD)
    • Symphonien op.37,50,51 Symphonien op.37,50,51 (CD)
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (c-moll & a-moll) Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (c-moll & a-moll) (CD)
    04.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Harmonische Intentionen voller Finessen und glücklicher Melodien"

    Dieses Zitat (S. 9) aus dem langen, leider wieder einmal nicht leicht zu lesenden Booklettext von Eckardt van den Hoogen beschreibt diese im besten Sinne "kuriose" Klavierkonzert-CD sehr treffend. Warum kurios? Weil der fröhliche Friedrich von Flotow zwei kleine Klavierkonzerte komponiert hat, deren Länge barocke Dimensionen hat. Nämlich sehr kurze: Nach rund 15 und 17 Minuten sind die Konzertchen vorbei. Hoogen beschreibt recht informativ, dass der Flotow sich immer hat was einfallen lassen, aber alles " mit kurzer und bündiger Aussage" (S. 9) abgehandelt wird. Große Ausarbeitungen, Variationen und Ausschmückungen erspart sich der Komponist. Das ist schon "kurios", hört sich aber mit "glücklichen Melodien" echt gut an. Der bewährte Matthias Kirschnereit ist ein Spezialist für solche Sachen und macht aus diesen Miniaturen echt kleine Schätzchen. Dirigent Schirmer hat das Münchner Rundfunkorchester ja bekanntlich echt in Form gebracht. Sie bleiben den folgenden vier Ouvertüren und dem Fackltanz nichts schuldig. Wirklich schöne Musik, toll interpretiert, aber vielleicht doch nicht für die Ewigkeit. Klang und Präsentation sind gut. Wieder einmal was ganz Neues von cpo. Bravo!
    Ein Kommentar
    HL
    10.09.2024

    Sehr treffend

    Sehr treffend beschrieben. Ich hatte den Eindruck, Ouvertüren mit obligatem Klavier zu hören. Überaus kurzweilig, eine nette Alternative zu den ebenfalls hörenswerten konzisen Klavierkonzerten von Carl Maria von Weber oder dem (etwas längeren) von Carl Loewe!
    Ouvertüren Ouvertüren (CD)
    29.10.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wie Perlen an der Schnur...

    ...so reihen sich 11 Ouvertüren des "schwedischen Gluck" auf. Kurze, zwischen 5 und 7 Minuten lange Stücke, die ein auf's andere Mal Interesse Wecken an dem, was da noch kommt. Und es kommt viel schöne Musik, verspielt, dramatisch und klangmalerisch, bis hin zur Verwendung "türkischer" Musik, die Kraus für seine Ouvertüre zu "Soliman II" (Track 4) braucht. Sicher, die Klangwelt des Kraus erinnert zuweilen doch stark an die Glucks. Doch so kommt's, wenn man seinem Idol nacheifert! Von Epigonentum jedoch kann keine Rede sein. Wer seine ebenso eindrucksvollen Sinfonien kennt, weiß zudem, was für eine eigenständige Musikerpersönlichkeit Kraus war. Die elf Stücke auf der CD haben alle einen eigenen Charakter und man darf annehmen, dass ihr Stil auch auf das Hauptwerke abzielte. Kraus waren die Ouvertüren in seinem Werk nämlich sehr wichtig. Sehr wichtig nehmen auch die Interpreten die Werke und machen sie zu wirklich glänzenden Perlen. Das auf historischen Intrumenten spielende Orchester unter dem markanten Namen "THERESIA" war mir bislang nicht bekannt, was sich nun mit den temperamentvollen und inspirierten Interpretationen unter dem Dirgenten Claudio Astronio geändert hat. Eine in allen Punkten erfreuliche Neuproduktion, die nur empfohlen werden kann.
    12 Sonaten für Violine(n) & Bc 12 Sonaten für Violine(n) & Bc (CD)
    29.10.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vergessen oder?

    Es ist schön, dass man sich schon seit geraumer Zeit vermehrt an Komponisten erinnert, die - aus was für Gründen auch immer - vergessen oder vernachlässigt wurden. Zurecht oder zu unrecht? Das muss der Musikfreund selber entscheiden. Mit dieser CD holen cpo und die vorzügliche Capella Jenensis 12 kleine Sonaten des Andras Oswald wieder ans Licht, einen Komponisten der - so kann man in dem informativen Booklet nachlesen - es in seinem kurzen Leben wirklich nicht leicht hatte. Am eindrücklichsten ist gleich die erste Sonata a 4 in G mit seiner prägnanten Besetzung. Ohnenhin leben die Stücke vom Abwechslungsreichtum der Besetzungen, was die Produkt-Info so schön beschreibt: "...mal rustikal volkstümlich, mal meditativ schwebend, dann wieder martialisch trompetend oder poetisch versonnen, strukturell ungewöhnlich reich und experimentierfreudig". Genau das erwartet den Hörer, der dann für sich entscheiden kann, ob sich das Hören lohnt. Ich habe meine Entscheidung getroffen: Oswalds Sonaten sind keine Sensation, aber hervorragend interpretiert und zu schade, um sie in der Versenkung zu belassen. Weiter so!
    Magnificat Wq.215 Magnificat Wq.215 (CD)
    29.10.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Höchste Kompositions- und Interpretationskunst

    Diese neue cpo-CD ist eine Wucht! Von den kompositorischen Qualitäten des Bach-Sohnes weiß man ja. Zumeist aber von seinen Instrumentalwerken. Seine Kompositionen geistlicher Chormusik hingegen stehen noch immer ganz im Schatten der Werke seines Vaters. Ganz zu Unrecht - wie man hier hören kann. Das Magnificat und die beiden beigegebenen Chorsätze können sich echt sehen, besser: hören lassen. In klangprächtigem Orchestergewand "arbeitet" sich Bach mit großer Kunst am Magnificat-Text ab. Dazu braucht er vier Chor- und fünf Soloteile, etliche Nummern weniger als sein Vater in seinem Magnificat brauchte. An manchen Stellen (z.B. Chor: Sicut.. - Track 9) klingt der "alte" Bach an und man erinnert sich an dessen H-moll-Messe. Und doch bleibt die Musik stets die des Carl Philipp Emanuel. Gleiches gilt für die Weihnachtskantate mit seinem unverwechselbaren Lobpreis in Wort und Musik. Schon die beiden Choräle, die das Werk "einrahmen", prägen den Fortgang. Bach verzichtet weitgehend auf große Chöre. Nur einmal tritt er in Verbindung mit den Solisten in der vorletzen Nummer (19) eindrucksvoll auf. Dass das Ganze noch eindrucksvoller auf Platte geriet, ist Dirigent Willens und seinen Solisten und der Kölner Akademie zu danken. Was da an kunstvoller Artikulation, Gesangskultur, Spieltechnik und -freude produziert wurde, ist einfach großartig! Da passt alles! In Verbindung mit einem tollen Booklet und bester Aufnahmetechnik ist eine (nicht nur) Weihnachts-CD entstanden, die in die erste Reihe gehört.
    126 bis 150 von 958 Rezensionen
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