Wie Perlen an der Schnur...
...so reihen sich 11 Ouvertüren des "schwedischen Gluck" auf. Kurze, zwischen 5 und 7 Minuten lange Stücke, die ein auf's andere Mal Interesse Wecken an dem, was da noch kommt. Und es kommt viel schöne Musik, verspielt, dramatisch und klangmalerisch, bis hin zur Verwendung "türkischer" Musik, die Kraus für seine Ouvertüre zu "Soliman II" (Track 4) braucht. Sicher, die Klangwelt des Kraus erinnert zuweilen doch stark an die Glucks. Doch so kommt's, wenn man seinem Idol nacheifert! Von Epigonentum jedoch kann keine Rede sein. Wer seine ebenso eindrucksvollen Sinfonien kennt, weiß zudem, was für eine eigenständige Musikerpersönlichkeit Kraus war. Die elf Stücke auf der CD haben alle einen eigenen Charakter und man darf annehmen, dass ihr Stil auch auf das Hauptwerke abzielte. Kraus waren die Ouvertüren in seinem Werk nämlich sehr wichtig. Sehr wichtig nehmen auch die Interpreten die Werke und machen sie zu wirklich glänzenden Perlen. Das auf historischen Intrumenten spielende Orchester unter dem markanten Namen "THERESIA" war mir bislang nicht bekannt, was sich nun mit den temperamentvollen und inspirierten Interpretationen unter dem Dirgenten Claudio Astronio geändert hat. Eine in allen Punkten erfreuliche Neuproduktion, die nur empfohlen werden kann.