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    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13945
    958 Rezensionen
    Antiche Danze ed Arie per Liuto Antiche Danze ed Arie per Liuto (SACD)
    17.11.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schmucke Antiquitäten elegant dargeboten

    Man kann's auch etwas handfester oder aber auch elegant geschmeidig machen - die Interpretationsbandbreite ist gerade bei Respighis Bearbeitungen antiker Stücke breit. Im Gegensatz zu La Vecchia in der Brilliant-GA geht Dirigent Raudales die Stücke sehr elegant durchformt und recht flüssig an. Das bedingt auch schnellere Tempi, in der Nr.1 der 1.Suite und der Nr.3 der 2.Suite gar nur die Hälfte der Spielzeit im Vergleich zu La Vecchia. Wenn trotzdem nicht das Gefühl von Eile oder Hetze aufkommt, so liegt das an der runden und elegant-bewegten Interpretation der Münchner. Das Orchester ist in allen Positionen bestens drauf. Die abwechslungsreichen Suiten erfordern ja auch viele solistische Aktionen, besonders der Bläser. Die gleichen Anmerkungen gelten auch die lautmalerische Vogel-Suite "Gli Uccelli". Auch in diesem fünfteiligen Stück erweisen sich Dirigent und Orchester als souveräne Gestalter, die sensibel die Partitur aushorchen und engagiert gestalten. Im Ganzen also eine wertvolle Fortsetzung der Respighi-Reihe auf cpo, zumal auch Surround-Technik und Booklet-Informationswert bestens und hoch zu bewerten sind.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche Orchesterwerke Sämtliche Orchesterwerke (CD)
    Der Messias (Ein Singgedicht für Soli,Chor,Orchester HoWV I.6) Der Messias (Ein Singgedicht für Soli,Chor,Orchester HoWV I.6) (CD)
    16.11.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überragende Interpreten

    Es kommt selten vor, dass die Qualität einer Komposition hinter die der Interpretation zurücktritt oder - anders gesagt - eine Komposition durch eine besondere Interpretation aufgewertet wird. Mit dieser neuen cpo-Produktion des Passionsoratoriums "Der Messias" von Homilius ist das so. Das gut anderthalb stündige Werk ist - völlig anders als sein Schwesterwerk von Händel - nur auf die Passionszeit Christi ausgelegt, präsentiert das Geschehen in freier (unbekannter) Dichtung und wird, von einigen Chorälen und Chören unterbrochen, durch Arien meditativ beleuchtet. Womit der Charakter der Komposition auch definiert wäre: Homilius' Oratorium ist ein sehr nachdenkliches, meditatives, lyrisches Stück. Einzig zwei "dramatischere" Stellen lassen aufhorchen: In der Arie Nr.6 treten zur Bass-Stimme Gottes grollende Pauken hinzu und im Chor Nr.14 "Wie wird's euch, Frechen, gehen" wird auch Homilius' Komposition frecher, aggressiver und temperamentvoller. Ansonsten herrscht ruhiges musikalisches Barock-Wetter vor. Selbst die (einzige) Chorfuge im Schlusschor ist gebändigt und gezähmt. Die wirkliche Überraschung sind die Interpreten, sämtlich Namen, die man nicht wie selbstverständlich auf dem Schirm hat. Das Sächsische Vokalensemble ist ein prima Ensemble junger Stimmen und die Batzdorfer Hofkapelle (mit besten Holzbläsern!) versteht die HiP-Spielweise vorbildlich und ist an jedem Pult gut besetzt. Eine besonders glückliche Hand hatte Dirigent Matthias Jung mit seinen Solisten, allesamt junge Leute, die sich stimmlich sensibel und einfühlsam in das musikalische Geschehen einmischen. Das ist alles sehr schön und verdient Anerkennung. Das Booklet stellt Werk und Interpreten ausführlich vor. Einzig die Aufnahmetechnik hätte den Chor etwas präsenter abbilden sollen.
    Gisei - Das Opfer Gisei - Das Opfer (CD)
    15.11.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Jenseits aller Konkurrenz und Vorbilder

    Dass der Carmina-Burana-Komponist Orff mehr zu bieten hatte, als sein einzigartiges Opus Magnum, wissen wir spätestens, seit cpo zwei unbekannte(re) Werke herausbrachte. Orffs frühes Bühnenwerk "Gisei - Das Opfer" ist nun die dritte Folge dieser Entdeckungsreise in das vernachlässigte Werk Orffs. Sicher hatte Orff selbst auch Schuld. Er missachtete und verurteilte seine Frühwerke und ließ vor seiner Carmina Burana nichts gelten. Dabei ist dieses Japan-Drama des 18-jährigen Orff durchaus hörenswert. Abgesehen von dem so gänzlich typisch japanischen Stoff um die Vasallentreue eines Beamten zur Obrigkeit, die schließlich darin mündet, den eigenen Sohn zu opfern, um den Sohn seines Herrn zu retten, setzt Orff nur gelegentlich musikalisch-japanische Stilmittel ein, um die Geschichte zu erzählen, verkürzt den Stoff zielgerichtet und findet das Finale nach einem viertelstündigen Vorspiel nach einer guten Stunde Spielzeit. Orff wählt eine schnörkellose, abseits romantischer Ambitionen, gelegentlich schon den späten Orff erahnende, oft seltsam anmutende Klangsprache, die sich stilistisch sicher hier und da bedient, sich aber jeder Konkurrenz und jedem Vorbild entzieht. Man muss nicht extra betonen, dass das Ensemble der Deutschen Oper Berlin um den Dirigenten Jacques Lacombe solistisch, chorisch und orchestral beste Qualität abliefert. Da wird gekonnt und professionell musiziert und Orffs Frühwerke eine späte Ehre zuteil. Sicher wird durch diese cpo-Produktion Orffs "Opfer" nicht zum Renner auf den Opernbühnen. Doch eines ist sicher: Dem neugierigen Opern- oder Orff-Freund gibt diese CD unerwartete Einblicke in das Schaffen eines außergewöhnlichen Komponisten.
    Wie selbstverständlich bei cpo: Technik und Booklet-Qualität sind bestens!
    Meine Produktempfehlungen
    • Orpheus Orpheus (SACD)
    • Ein Sommernachtstraum Ein Sommernachtstraum (CD)
    4 Kommentare
    Anonym
    18.11.2015

    ??

    Sehe und höre ich leider ganz anders und sehe mich mit meiner Einschätzung auch nicht allein.
    Was den Stoff betrifft - klar, das war er nicht allein.
    Musikalisch ihn aber mit Parry, Faure oder Schoeck in Verbindung zu bringen ist so sehr gewagt.
    Anonym
    26.11.2015

    Aber ganz bestimmt

    Sorry, ich hatte den Text etwas unvermittelt hingeklotzt. Natürlich ist Orff eigenständig. Aber seine Grundideen waren nicht neu. Das bezieht sich vor allem auf die Griechen-Dramen. Das Neue bei Orff ist ja die Verwendung von Sprechgesang, Rhythmen, besondere Beschränkungen der Instrumentation. All das finden Sie auf alle Fälle zuvor bei Faure in dessen Promethee, bei Parry und Schoeck. Sie verwenden hier rhythmische Betonungen, teilweise Einschränkungen oder Überborden von Instrumentation, Sprechgesang, archaisierende Mittel. Aber stets mit hohem klassischen Geist, was Orff nicht erreicht, er bleibt eher in einer den Griechen fremden Steinzeit, auch seine Dramen sind nicht original das, was wir bei den Griechen finden (Prometheus wird bei ihm nicht „entfesselt“, sondern getötet). Erkundigen Sie sich im Falle Faure und Parry über IMSLP, zu Schoecks Penthesilea empfehle ich Ihnen die Venzago-Aufnahme.
    Dass Sie noch nie bemerkt haben, dass es Ähnlichkeiten zwischen Orff und Faure gibt. wundert mich. Vergleichen Sie einmal zwischen Faures „Pie Jesu“ aus Requiem op. 48 und „In trutina“ aus Orff „Carmina burana“. Es ist die gleiche sinnlich-geistliche Sprache, wenngleich philosophisch unterschiedlich.
    Interessant ist, dass es in Orffs „Gisei“ ebenfalls viele Anklänge an andere Komponisten gibt, sogar Direkt-Zitate, z. B. Von Strauss.
    Anonym
    18.11.2015

    Ein guter Rat

    Eine guter Rat an den Verfasser des ersten Kommentars: CD kaufen, hören und den Booklet-Text von Andreas K.W.Meyer lesen. Der Aufsatz trägt den Titel "Jenseits aller Vorbilder - Carl Orffs GISEI". Dem guten Mann kann ich die CD hörend nur zustimmen.
    Anonym
    16.11.2015

    Sein Stil hatte Vorbilder

    Man hat Orff immer nachgesagt, dass er auf keinen Fall etwas Neues erfand. Tatsächlich: bei etwas Nachforschung findet man heraus, dass „sein Stil“ von anderen abstammte:
    seine rythmisch betonten griechischen Tragodien unter Verwendung von Sprechgesang hatten ihr Vorbild bei:
    Charles Hubert Parry: „Agamemnon“, Oper
    Gabriel Faure: „Promethee“, Oper
    Othmar Schoeck „Penthesilea“, Oper

    Obendrein stand er philosophisch im krassen Widerspruch zu diesen drei Komponisten. Das wurde frühzeitig sehr oft sogar in TV-Sendungen der letzten Jahrzehnte breit erläutert. Ich erinnere mich noch gut. Er ist weit ab von „ohne Konkurrenz“ oder „ohne Vorbilder“. Man kann Orff in der Hinsicht als emsigen „Epigonen“ bezeichnen.
    Das soll nicht heißen, er hätte keine interessanten Einfälle gehabt.
    Violinkonzerte Nr.3 & 4 Violinkonzerte Nr.3 & 4 (CD)
    24.10.2015
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beachtliche Zeugnisse eines Unbekannten

    Es gibt diese Menschen, von denen man nicht viel weiß, obwohl sie Bedeutendes hinterlassen haben. Ernst von Gemmingen gehört dazu. Seine 4 Violinkonzerte hat Geiger Kolja Lessing ausgegraben, ohne auf weitere Zeugnisse seines musikalischen Wirkens zu stoßen. Vol.1 mit den Konzerten Nr.1 + 2 (zusätzlich die ironische "Ankunftssinfonie" von Johann Matthias Sperger - ein Gegenstück zu Haydns "Abschiedssinfonie) vermittelte bereits den Eindruck eines versierten Klassikers, der schon manche romantische Einflüsse vorwegnahm und so zu beeindruckenden Ergebnissen kam, die nicht nur geigerisch, sondern auch orchestral überzeugen. Kolja Lessing als musikalisches Allround-Talent war der Entdecker und ideale Interpret im Zusammenwirken mit Ulf Schirmers Münchner Rundfunkorchester. Die 2.Folge nun präsentiert die noch fehlenden Konzerte 3 + 4. Die gleichen Interpreten wie in Vol.1 garantieren erneut eine hochwertige Interpretation und tragen somit zu einer erfreulichen Katalogbereicherung bei. Es ist schon unglaublich, wie ein Autodidakt solch wunderbare Musik zu komponieren verstand. Gemmingens Leben und Werk werden in dem vorzüglichen Booklet erhellend dargestellt. Als Zugabe gibt es in der neuen Gemmingen-CD die kurze Sinfonie op.6,2 von Francois-Joseph Gossec in der einer lebendigen Lesart des Orchesters unter Sebastian Weigle, Nicht ganz klar werden dem Rezensenten die Gründe, die zu dieser Werkauswahl geführt haben. Das Stück ist schön, aber mehr als die Zeitgleichheit der Epoche ist bei beiden Komponisten nicht auszumachen. Egal, schön bleibt schön und das soll genügen für eine neue innovative CD-Produktion.
    Meine Produktempfehlungen
    • Violinkonzerte Nr.1 & 2 (A-Dur & C-Dur) Violinkonzerte Nr.1 & 2 (A-Dur & C-Dur) (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.07.2022
    Und schon wieder steht dieser Name unter einer CD. Unerträglich.
    Acis und Galatea (1718) Acis und Galatea (1718) (CD)
    23.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder ein Knüller!

    Von Händels Oper, Oratorium, Masque, Serenata (was eigentlich?) "Acis and Galatea" herrscht im Katalog kein Mangel. Auch die durch Mendelssohn (McGegan) und Mozart (Schreier) bearbeiteten Versionen sind vertreten. Hauptvertreter jedoch ist die frühe Kammerversion von 1718, die Händels selbst ja später überarbeitete. An diese Version macht sich das Grammy-gekrönte Boston Early Music Festival Vocal & Chamber Ensemble, kurz: BEMF heran. So schrecklich lang und umständlich der Name für die 6 Sängerinnen und Sänger und 11 Instrumentalisten auch ist, so genial ist erneut ihre Interpretation (in Bremen!! aufgenommen). Nach dem Grammy für die Charpentier-Oper erneut ein preisverdächtiger Hit? Paul O'Dette und Stephen Stubbs setzen ganz auf Transparenz, federnde Leichtigkeit und eine kammermusikalische Grundhaltung im Musizierstil. So bilden die 6 Gesangssolisten auch den Chor und der Stoff aus Ovid griechischer Mythologie verwandelt sich zunehmend in ein musikalisches Kammerspiel erster Qualität, das schon die Hörer zu Händels Lebzeiten zu schätzen wussten. Immerhin blieb es die einzige Händel-Komposition, die zu Lebzeiten des Komponisten im Druck erschien. Dass die Gesangs- und Instrumentalleistungen vortrefflich sind, bedarf angesichts des Renommees des BEMF kaum eigener Erwähnung. Zudem dokumentieren die Fotos im Booklet auch eine szenische Aufführung in prachtvollen Kostümen, so prachtvoll wie die Musik und Interpretation selbst. Ein 107-seitiges (!!) Booklet enthält beste Informationen, Fotos und alle Texte (auch in Deutsch). Eine sehr gelungene Produktion, der wiederum ein Preis zu wünschen wäre.
    Der Bürger als Edelmann - Suite op.60 Der Bürger als Edelmann - Suite op.60 (CD)
    23.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Strauss - aus Vergangenheit und Gegenwart

    Schön, den langjährigen Bremer Chef nun mit seinem neuen Orchester aus der Schweiz erleben zu dürfen und dies auf einer ganz besonderen CD, die Richard Strauss gewidmet ist. Das Besondere sind vielleicht nicht die beiden von Poschner eingespielten Stücke (Duett_Concertino und Bürger als Edelmann-Suite), sondern die Extra-Bonus-Tracks eines Konzerts, das Richard Strauss am 11.Juni 1947 in Lugano mit diesem Orchester dirigiert hat und das im Radio mit einer (für heutige Ohren etwas schwülstigen) Rede Bernhard Paumgartners zu Beginn des Konzerts übertragen wurde. Strauss dirigiert 4 Lieder für Sopran und Orchesters in einer durchaus akzeptablen Tonqualität. Als Schluss des Konzert dirigierte Strauss seinerzeit die Suite op.60 "Der Bürger als Edelmann". Diese 9-sätzige Suite wird in einer neuen Interpretation Poschners zusammen mit dem Duett-Concertino den historischen Strauss-Tracks vorangestellt. Poschner, sein Orchester und seine Solisten erweisen sich hier als beste Anwälte Strauss'scher Komponierkunst. Und doch kann ich mir eine Seitenbemerkung nicht verkneifen, weil mir eine Chance vertan scheint: Straus begann sein Konzert von 1947 mit der Serenade op.7. Hätte man dieses Werk (statt des Duett-Concertinos) für den Beginn der vorliegenden CD gewählt, man wäre - so ganz nebenbei - ein historisches Strauss-Konzertprogramm aus Lugano wieder zum Leben erweckt worden. Wem das nicht wichtig ist, der ist natürlich auch mit der vorliegenden Programmauswahl in bester Interpretation mit hervorragend informativem Booklet und gelungener Aufnahmetechnik bestens bedient.
    Sonaten für Violine & Klavier op.8 Nr.1; op.16 Nr.2; op.71 Sonaten für Violine & Klavier op.8 Nr.1; op.16 Nr.2; op.71 (CD)
    23.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Reizvolle Unterhaltungsmusik

    Mit dem Begriff "Unterhaltungsmusik" ist weiß Gott keine Abwertung gemeint. Ganz im Gegenteil: Die auf dieser cpo-Neuheit präsentierten drei Violinsonaten des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries sind im besten Sinne anspruchsvolle Unterhaltungsmusik mit vielen persönlichen Wendungen und Ideen, jedoch ganz im Beethoven'schen Geist. Durch die Verwendung eines Hammerflügels werden die Interpreten nicht nur einem historischen Anspruch gerecht, sondern es ergeben sich auch reizvolle klangliche Ergebnisse im Zusammenspiel mit der Solovioline, zumal Ries dem Klavier einen durchaus ebenbürtigen Part zugewiesen hat. Die beiden Solisten Ariane Daskalakis (Violine) und Wolfgang Brunner (Fortepiano) sind treffliche Interpreten für diese Stücke, die dem Hörer nur Freude bereiten dürften, zumal auch Booklet und Aufnahmetechnik dem hohen cpo-Standard entsprechen. Beste Empfehlung!
    Symphonien Nr.4 & 5 Symphonien Nr.4 & 5 (CD)
    23.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Zu angenehm in die Ohren"

    Musikkritiker Paap scheint 1947 mit dem o.g. Zitat (aus dem Booklet S.6) wohl recht zu haben. In der Folge 2 der Badings-Sinfonien unter dem rührigen Dirigenten Daniel Porcelijn, der schon etliche cpo-Produktionen zu verantworten hatte, erscheinen nun zwei Badings-Sinfonien, die tatsächlich angenehmer "in die Ohren gehen" als andere Vor- und Nachgänger. Die Vierte von 1943 lässt so gar nichts von der schrecklichen Kriegszeit erahnen. Sie ist direkt, frisch, unkompliziert und bestens geeignet, um mit der - zeitweise an Hindemith erinnernden - Klangsprache Bekanntschaft zu machen. Die Fünfte von 1949 wiederum ist etwas herber, jedoch sehr klangmalerisch. Hier schrieb 1955 ein Rezensent, die Sinfonie habe Ähnlichkeit mit Filmmusik. Dem kann man nur zustimmen. Porcelijn und seine Bochumer Sinfoniker machen diese illustrativen Elemente besonders deutlich und legen eine Interpretation vor, die zwar alternativlos ist, aber auch sonst wohl keine Wünsche offen lässen dürfte. Fünf Badings-Sinfonien sind nun bei cpo in zwei Folgen erschienen. Fehlen noch 10 Exemplare der Gattung. Wenn die noch alle produziert werden sollen, es wäre eine Ehrenrettung für einen bedeutenden Sinfoniker des 20.Jahrhunderts. Warten wir's ab!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.3,10,14 Symphonien Nr.3,10,14 (CD)
    Messe h-moll BWV 232 Messe h-moll BWV 232 (SACD)
    22.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überlegen gestaltet und bewegend: einfach großartig!

    Selbst Mitglied eines 30-köpfigen Vokalensembles, das wiederholt Bachs H-Moll-Messe zur Aufführung brachte, weiß ich, wovon ich schreibe: dem großartigsten Chorwerk der Musikliteratur. Und wiederholt habe ich in anderen Rezensionen angemerkt, dass ich kein Freund solistischer Chorbesetzungen bin, bis - ja bis ich diese neue cpo-Produktion aus Kopenhagen bekam. Sie hat mich fast umgehauen und Tränen der inneren Bewegung in die Augen getrieben. Was da Dirigent Mortensen, seine 10 Sängerinnen und Sänger (5 Concertino und 5 Ripieno) und seine 26 Musikanten des Concerto Kopenhagen veranstalten, ist große Klasse! Schon das einleitende "Kyrie" wird sehr sensibel und zurückhaltend fein gestaltet. In den folgenden Chorsätzen lässt Mortensen zumeist Concertino-Sänger und Ripieno-Sänger zusammen agieren, was der musikalischen Schlagkraft, z.B. im Sanctus, sehr zugute kommt. Natürlich muss man sich fragen, ob in einem Konzert eine derartige Klangbalance zwischen 10 Sängern und einem mit Pauken und Trompeten besetzten Orchester wie bei der vorliegenden Aufnahme überhaupt möglich ist. Im Falle des Concerto Kopenhagen halte ich dies jedoch für durchaus möglich:
    Die Sängerinnen (allen voran die strahlenden Soprane von Maria Keohane und Joanne Lunn) und Sänger (hervorragende Altus-Sänger) singen und gestalten überlegen (auch die komplizierten Triller). Die Musikanten spielen sehr dezent und trumpfen auch auf, wenn nötig. Dirigent Mortensen hält sein Ensemble zu delikatem Kammerspiel an, aber auch barocker Pracht (ohne Lärm!), verzichtet auf übertrieben schnelle Tempi und schafft so ein Klanggefüge, das man so wohl bislang kaum zu hören bekommen hat. Mich hat diese Interpretation und Deutung dieser so wunderbaren Komposition demütig gemacht, voller Bewunderung und Dank für das Erlebnis der Musik. Wer vom abschließenden "Dona nobis pacem" nicht berührt wird, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
    Das umfangreiche Booklet und eine sehr gute Aufnahmetechnik ergänzen diese großartige Produktion. Gratulation cpo!
    2 Kommentare
    Anonym
    19.02.2016

    stimmt

    dem ist wenig hinzuzufügen! Eine trotz meist schnellerer Tempowahl ungeheuer intensive Aufnahme, klar und durchhörbar und dennoch voll Wärme - hat bei mir Kuijkens hervorragende (und ähnliche) Aufnahme aufgrund der besseren Solisten verdrängt als Allzeit-Favorit. Einfach toll!
    aficionado
    02.02.2025

    Aufführungspraktisch durchaus realistisch

    Zur Skepsis bzgl. der Balance zwischen "nur" 10 Sängern in den Chören und dem Ensemble: Ich habe die h-moll-Messe in genau dieser Besetzungsgrösse vor vielen Jahren in der Frankfurter Dreikönigskirche mit Michael Schneider und La Stagione Frankfurt, und es war völlig überzeugend!
    Blockflötenquartette "In Nomine" Blockflötenquartette "In Nomine" (CD)
    02.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Für Blockflöten-Freunde

    Für Musikfreunde, die keinen direkten Zugang zu den Instrumenten der Blockflöten-Familie haben, dürfte diese CD nicht zur ersten Wahl gehören. Sicher, durch Oberlingers virtuoses Spiel ist die Blockflöte wieder "in Mode" gekommen. Doch Oberlingers Flöte wird zumeist von anderen Instrumenten oder Ensembles begleitet und ist ganz auf Virtuosität ausgerichtet. Nicht so bei dieser CD mit Kompositionen des frühen Christopher Tye. Hier wird sehr werkdienlich im Sinne der Musik des 16.Jahrhunderts mit einem Blockflöten-Quartett- , bzw. -Quintett musiziert. Im Wechsel der 29 Stücke wechseln auch die Besetzungen und Instrumente. Für Blockflöten-Freunde ist das ein spannendes Erlebnis, zumal hervorragend musiziert wird. Für nicht geübte Ohren stellt sich jedoch bald das Hörgefühl von Eintönigkeit ein. Nur (!!) Blockflöten in 29 (!!) Stücken ist für den Normal-Hörer vielleicht doch des Guten zuviel. Aufnahmetechnik und Booklet-Qualität sind sehr gut!
    Francesca da Rimini op.4 Francesca da Rimini op.4 (CD)
    29.09.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Das Orchester als Star der Oper

    Man kann sich nur wundern, dass Zandonais Oper so wenig auf den Spielplänen der Opernbühnen zu finden ist. Zandonais "Francesca da Rimini" ist ein großartiges Werk, groß besetzt, sehr effektvoll instrumentiert, mit schlagkräftigen Chören, profilierten Solopartien und einem Stoff, der alles hergibt, was ein guter Opernstoff braucht: Dramatik, Liebe, Tod und Verzweiflung. Daraus lässt sich trefflich Oper machen und Zandonai hat es getan - und wie! Die sich an Puccini orientierende Tonsprache hat einen eigenen Charakter, ist etwas herber und entbehrt der "süßlichen" Kantilenen und Arien. Zum Mitsingen gibt es nicht viel, dafür aber ständige musikalische Überraschungsmomente. Dabei ist das Orchester der Star der Oper. Die Orchestervor- und -zwischenspiele sind besondere Höhepunkte und auch sonst "untermalt" das Orchester die Gesangspartien auf sehr eindrückliche Art. Man höre sich nur den sehr dramatischen Schluss der Oper (Francesca und Paolo werden umgebracht) an. Was Zandonai da ins Orchester geschrieben hat, ist schon die ganze Oper wert und fesselt ungemein.
    Die Freiburger Interpreten um den Dirigenten Fabrice Bollon überzeugen. Besonders das Orchester verdient sich ein Extra-Lob und beweist, wie gut auch die Orchesterkultur "in der Provinz" ist. Sopranistin Christina Vasileva überzeugt als Titelheldin auch in lyrischen Passagen, während - und das ist der einzige Kritikpunkt - Tenor Martin Mühle als Paolo mit einem penetranten Forte/Mezzoforte die eigene Stimme strapaziert. Der großartigen Gesamtleistung (auch der Chor!) tut das keinen Abbruch.
    Auch die Aufnahmetechnik ist großartig und bildet selbst den großen Orchesterklang differenziert ab. Lediglich hinter das Booklet muss man ein Fragezeichen machen. Es ist mit 87 Seiten zwar sehr umfangreich, liefert zum originalen italienischen Libretto nur eine englische Übersetzung. Deutsch fehlt! Warum? Vielleicht wäre der Umfang dann zu groß geworden. Schade bleibt es trotzdem! Im ganzen: eine großartige Produktion!
    Violinkonzerte Nr.1 D-Dur op.42 & Nr.2 F-Dur op.86 Violinkonzerte Nr.1 D-Dur op.42 & Nr.2 F-Dur op.86 (CD)
    28.09.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prädikat: Schöne Musik!

    Mehr wohl auch nicht! Aber das reicht schon, um im heutigen Musikbetrieb zu einem positiven Urteil zu kommen, nicht aber, um Kompositionen zu unvergänglichen Meisterwerken zu machen. In Sachen Gernsheim ist die Lage besonders kritisch, weil er als ausgeprägter Brahmsianer zu wenig eigenständiges Profil entwickeln konnte oder wollte. Immer gab es einen, der es besser konnte als er: Brahms! Das gilt nicht nur für seine Sinfonien, sondern ebenso für seine beiden Violinkonzerte. Da hört man wirklich schöne Musik, gekonnt an klassischen Vorbildern orientiert. Aber irgend etwas "Zündendes" fehlt. Die Musik packt und bewegt zu wenig, sondern ist so recht für den Sonntag-Nachmittags-Kaffee geeignet. Auch das beigegebene Fantasiestück macht da keine Ausnahme. Bitte kein Missverständnis: Die Wiederbelebung der Gernsheim-Konzerte ist verdienstvoll und erweitert das Repertoire. Aber in der Topp-Liga spielen sie nicht.
    Daran können auch die prima agierenden Hamburger Musiker um den Solisten Linus Roth und den Dirigenten Johannes Zurl nichts ändern. Sie tun ihr Bestes in Sachen Wiederbelebung. Auch die Technik und ein 1A-Booklet tragen dazu bei. Empfehlenswert!
    4 Kommentare
    Anonym
    30.09.2015

    Auf jedenfall in der oberen Liga

    Ich kenne die Sinfonie Nr. 1 op. 32 mit Siegfried Köhler und möchte sagen, dass dies ein exzellentes sommerlich lyrisch-dramatisches Werk ist. Hätte Schumann dieses Werk komponiert, hätte man zurecht anerkannt, dass er unter Beibehaltung seiner eigenen Stilmittel eigenständig Brahms Charakteristik übernommen hätte. In der Tat verwendet Gernsheim Brahms dunkles Timbre in Verbindung mit Schumanns blütenhaften romantischen Geist. Er entwickelte sehr eigene Themen, die zwar nach Schumann und Brahms klingen, doch so noch nie gehört wurden und so unbedingt noch fehlten. Eine wichtige Bereicherung der romantischen Welt um die Brahms-Schule herum. (urantik,ao,a.nc)
    Anonym
    08.10.2015

    Gernsheim, ein eigenständiger Komponist neben Schumann und Bruch

    Ich möchte doch höflich anmerken, dass diese Rezension in einem Punkt auf gar keinen Fall richtig ist: Gernsheim war kein Brahms-Epigone, er steht eher eigenständig neben Schumann und Bruch. Neben Schumann wegen der Sinfonie Nr 1, den Violinsonaten und dem Chor-Orchesterwerk „Der Zaubermantel“ op. 55, neben Bruch wegen den Violinkonzerten, der Kammermusik und auch so gewagten Chororchesterwerken „Salamis“ op 10, Agrippina op. 45 und „Germania“ op. 24 (ein Werk auf die Niederringung Napoleons, vergleichbar mit Beethovens „Wellingtons Sieg“ und Egmont, oder Bruchs „Armenius“ op. 43).
    Typisch für Gernsheim als Juden, dass er den herannahenden Faschismus und wie dieser das Volk vergiftet in seinen Werken auch mal thematisierte. Viele haben das getan. Berühmter Vorgänger darin eben Beethoven, der Napoleon verwarf. ( Siehe auch „Eroica“)
    In „Das Zaubermantel“ thematisiert er einen lieblichen Text, worin es darum geht, dass die Frau des König Artus untreu wird, während die des Tristan, genannt Floribel, ihrem Gatten zugetan bleibt.
    Die Violinkonzerte sind exzellent werktreu von Zurl und Roth interpretiert, und die kompositorische Substanz ist mehr als nur schön, nämlich echt nahrhaft.
    Wem Bruch gefällt, dem gefällt auch Gernsheim. Man beachte hierzu die CPO -Versionen der Bruchkonzerte (und die Rezensionen von Meiernberg), die ich für ebenso innovativ halte wie nun die Stücke von Gernsheim.

    ankerantik
    Anonym
    22.10.2015

    Ja, aber eine erstklassige Ergänzung

    Auf alle Fälle würde ich auch sagen, dass man Brahms Werke nicht ersetzen kann. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Er soll ja nur ergänzt werden. Gernsheim hat Werke vorzuweisen, die Brahms so nicht bietet. Genauso weist auch Schumann Sachen vor, die wir bei Brahms so nicht finden. So etwas wie Gernsheims Agrippina op. 45 (in einer späteren Version op. 77) kann natürlich Brahms op. 45 „Ein deutsches Requiem“ nicht ersetzen, gibt aber eine weitere Sichtweise hinzu. So ergänzen sich die Chor-Orchesterwerke von Schumann, Brahms und Gernsheim zu einem Gesamtwerk gleich gesonnener Künstler. Vergleichbares gab es überall, z. B. in der Malerei.
    Im übrigen meine ich, dass Gernsheim ein – wie CPO so oft bei Neuentdeckungen sagte – zu Unrecht vergessener Komponist war, denn es ist völlig klar, dass die Musikgeschichte niemals zu jeder Zeit gerecht war, aufgrund von historischen Engpässen ( Krieg, politische kulturelle Verfolgung, Nichtbeachtung durch Vergessen usw. ), bis dann eine Besserung kam. Natürlich ist es am Anfang immer gewagt, einem relativ unbekannten Künstler einen hohen Rang zuzuschreiben, aber gerade im Fall Gernsheim lege ich diese Scheu zunehmend ab, da mir seine Werke immer besser gefallen, und gerade die beiden Violinkonzerte und die Fantasie sind ein Geniestreich an Einfällen, die es mit dem Besten deutscher europäischer Musik aufnehmen können.
    Man denke im Vergleich dazu einmal an Bach, der total vergessen wurde. Oder an Sergej Tanejew, der derzeit wiederentdeckt wird und ein enormes Gesamt-Meisterwerk an genialen Werken mit besten Einfällen bietet.

    (urantik,ao,a.nc)
    Anonym
    21.10.2015

    Trotzdem

    "Brahmsianer" bedeutet nicht "Nachahmer" oder Epigone. Gernsheim war mit Brahms eng befreundet und bewunderte ihn. Nicht ohne Grund verschwand Gernsheim in der Rezeptionsgeschichte im Vergessenheit, während Brahms zu hohen Ehren gelangte. Wer Ohren hat, kann deutlich die musikalischen Gemeinsamkeiten beider Komponisten feststellen. Das mildert nicht die Qualität der Kompositionen von Gernsheim, zeigt aber doch, dass Brahms ihm deutlich überlegen war. Nichts anderes habe ich in meiner Rezension festgestellt. Ansonsten darf es natürlich gerne andere Sichtweisen und Beurteilungen geben.
    Streichersymphonien Vol.1 Streichersymphonien Vol.1 (CD)
    27.09.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Neue Klänge

    Die Streichersinfonien des kindlichen Mendelssohn waren lange etwas betuliche Streicherübungen und standen im Schatten der "großen" Meisterwerke. Ende der 90er Jahre war es schließlich das concerto köln (wer sonst?), das diese 13 Werke durch temperamentvollen Zugriff zu funkelnden Perlen machte. Das war fast sensationell und kein Ensemble danach konnte diesen Interpretationen das Wasser reichen. Michi Gaigg ist mit ihrem L'Orfeo Barockorchester auf der neuen cpo-Produktion nahe dran. Sie erreicht nicht ganz den kühnen, rhythmischen und stürmischen Zugriff der Kölner, lässt aber durch einen anderen "Kunstgriff" aufhorchen: Ein Fortepiano spielt durchgängig den Generalbass mit und parliert gekonnt im Hintergrund. Das verpasst dem Streicherklang eine zusätzliche, sehr reizvolle Note und führt zu einem Bassfundament, was dem Gesamtklang zusätzliches Gewicht verleiht. Vielleicht geht - im Vergleich zum concerto köln - etwas Spritzigkeit und Leichtigkeit verloren. Gewonnen wird jedoch ein neues Klangbild dieser kleinen Schmuckstücke, das beeindruckt und überzeugt. Auch sonst ist diese CD wohl gelungen und macht als Vol.1 Appetit auf die nächsten Folgen.
    Ein Kommentar
    sonate00
    10.06.2024

    Vergleichseinspielung

    Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu. Erwähnenswert wäre noch eine frühere Einspielung der Symphonien mit The Hannover Band und Roy Goodman. Diese Aufnahme ist ebenso spritzig wie die rezensierte und verwendet auch ein Fortepiano als Continuo-Instrument. Die Einspielung erfolgte Anfang der 90er Jahre. Allerdings hatte hier die Tontechnik kein glückliches Händchen. Diese Aufnahmen klingen wenig transparent und wie aus der Ferne aufgenommen. Kein Vergleich zur den Aufnahmen mit Michi Gaigg. Bei cpo leider nur noch als Downloads verfügbar!
    Symphonien C-Dur & D-Dur (Hickmann C8 & D8) Symphonien C-Dur & D-Dur (Hickmann C8 & D8) (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ganz eigenes Profil

    Mit Franz Anton Hoffmeister macht cpo ja z.Zt. Werbung. Die erste Folge der formidablen Bläserserenaden wird zu einem Spottpreis verkauft, weil der cpo-Katalog beigegeben ist. Das lohnt sich! Noch mehr lohnt sich jedoch die ganz neue cpo-Produktion mit den beiden späten Sinfonien des Franz Anton Hoffmeister. Gestorben 1812 wähnt man ihn als ein "Nicht-mehr-Mozart" und "Noch-nicht-Beethoven". Doch weit gefehlt! Zu hören ist ein ganz eigenständiger Beitrag zum Genre der klassischen Sinfonie. Im Gegensatz zur Zeitkritik findet der Rezensent die C-Dur-Sinfonie in der Mitte des Programms den "Knüller" und das schönste Beispiel für Hoffmeisters Reichtum an Einfällen melodischer und rhythmischer Art. Da "spricht" ein Komponist seine ganz eigene Sprache und entwickelt ein ganz persönliches Profil. Gehörigen Anteil daran hat sicherlich auch Dirigent Howard Griffiths, der die Partitur mit Temperament, Schwung und Verve anpackt. Das Orchestra della Svizzera italiana ist bestens aufgelegt und folgt den Anweisungen minutiös. Die Aufnahmetechnik ist herausragend und macht den Orchesterklang bis hinein zu Nebenstimmen glänzend durchhörbar. Das Booklet ist - wie sollte es anders bei cpo sein - erste Sahne!
    Meine Produktempfehlungen
    • Serenaden für Bläser Serenaden für Bläser (CD)
    Klaviertrios Nr.1 & 2 (C-Dur op.15 / c-moll op.48) Klaviertrios Nr.1 & 2 (C-Dur op.15 / c-moll op.48) (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Reminiszenzen an Reger, Busoni und Schönberg

    Hält man die Doppel-CD mit den drei umfangreichen Werken Adolf Buschs in den Händen, so fragt man sich umgehend, in welcher Musiksprache dieser berühmte komponierende Geiger wohl geschrieben hat. Schnell ist klar: Jederzeit tonal erinnert seine Musik sehr an die komplexen Werke eines Reger oder Busoni, in struktureller Art wohl auch an Schönberg. An ihn jedoch nur hintergründiger, weil Busch ja Schönbergs atonalen Kompositionsstil vermied. So ist Buschs Musik zwar immer tonal, dadurch aber nicht leichter fasslich. Der sehr komplexe und raffinierte Tonsatz erfordert einerseits virtuose Interpreten und andererseits geduldige und verständige Zuhörer. Allein das über 40-minütige Klavierquartett erfordert wegen seiner Länge die volle Aufmerksamkeit. Das Ravinia-Trio (mit Ulrich Eichenhauer zusätzlich im Klavierquartett) meistert die anstrengenden Aufgaben mit großer Leidenschaft, viel Können und Musikalität.
    Eine Doppel-CD also, die alle die Kammermusikfreunde anspricht, die sich auf kapitale musikalische "Brocken" einlassen wollen und sich mit den Erlebnissen besonderer Musik belohnen wollen.
    Technik und Booklet sind wieder einmal bester cpo-Standard.
    2 Kommentare
    Anonym
    03.09.2015

    Eher Busch und Bach

    Busch ähnelt mit seinen Stil wohl möglich eher Bach und denen, die ihm konsequent huldigten. Dazu gehören im zwanzigsten Jahrhundert besonders Rutland Boughton, Marco Enrico Bossi. Wohl auch Braunfels. Vielleicht auch Miaskowsky.
    Anonym
    04.07.2024

    Schwer einzuordnender Komponist Adolf Busch.

    Beim Hören der Werkfolge Opp.15/48/59 wird deutlich, wie nah der Komponist Adolf Busch der Tonsprache Max Regers steht. Die ständig schwebende, chromatisch fortlaufende, unruhige Stimmung des Geschehens lässt einfach keinen anderen Vergleich zu. Demgegenüber ersteht in den ruhigen, singenden Sätzen eine auffällige Nähe zu Johannes Brahms Kammmermusik. Das sind die offenkundigen musikalischen Vorbilder von Adolf Busch. Busoni hingegen geht einen anderen Weg, zu einem romanischen Klassizismus, die anhaltende spätromantische deutsche Chromatik sind nicht sein Ding. Weiter gehen die tonalen Werke des jungen Arnold Schönberg scharf an die Grenzen der Form seiner Kompositionen, die er bald später sprengen wird. Das allerdings könnte Adolf Busch niemals in Betracht ziehen, er wiederum ist ein Vertreter der deutschen Spätromantik, ein später, epigonaler Anhänger bereits verlassenen Territoriums. Aber Johann Sebastian Bach ist in dieser Musik nicht wiederzufinden, sicher ist Bach ein unbedingter Vorfahre dieser Kompositionen, jedoch lebt und spricht die hier zu hörende Musik eine eindeutig spätromantische Tonsprache, barocke Floskeln, Kompositionsprinzipien oder Wendungen findet man hier kaum. - Heraus zu heben sei das Flötenquintett Op. 59 von Adolf Busch, ein reizvolles, an das Klarinettenquintett von Max Reger erinnerndes Werk mit durchaus eigenständigem, vom Vorbild unabhängigem Hörerlebnis.
    Concertino op. 42 für Violine & Streichorchester Concertino op. 42 für Violine & Streichorchester (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wertvolles von Weinberg

    Noch vor Jahren sah es im Weinberg-Aufnahmen-Katalog recht mau aus. Auch Dank cpo (im Kammermusik-Bereich) hat sich dies geändert und der Musikfreund hat nun doch Auswahl. Im Orchesterbereich gibt es da doch noch viel zu entdecken und cpo macht sich an die Arbeit. Auf der neuen CD sind zwei ganz besonders schöne Stücke von Weinberg zu hören: das Concertino op.42 und die Rhapsody op.47/3, jeweils für Violine und Streicher. Beide Stücke gehören sicherlich zum Nachdrücklichsten, was Weinberg geschrieben hat. Anders die Sinfonie Nr.10 für Streicher. Gerade in den beiden letzten Sätzen ist das doch herbe Kost, an die man sich erst gewöhnen muss.
    Die Interpreten sind großartig! Ewelina Nowicka ist eine Super-Solistin und hat das Opus 47 glänzend eingerichtet. Mutter und Tochter Duczmal dirigieren das Amadeus Chamber Orchestra aus Polen feinfühlig, straff und überlegen.
    Bei den Track-Nummern im Booklet muss man etwas aufpassen und auf der 2.Seite mit Track 5(!!) weiterzählen. Dann stimmt's! Sonst stimmt an dieser neuen CD alles. Sehr empfehlenswert!
    Klaviertrio op.18 Klaviertrio op.18 (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mehr als ein Außenseiter

    Freunden französisch-romantischer Sinfonik war Alberic Magnard stets ein Begriff. Zeitweise waren drei Gesamtaufnahmen seiner vier Sinfonien auf dem Markt, Werke, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden können. cpo erweitert nun die Hörerfahrungen mit Magnard um eine neue Kammermusik-CD. Enthalten sind zwei kapitale, bis zu 40-minütige Stücke: das Klavier-Trio op.18 und die Violinsonate op.13. Neugierige Kammermusikfreunde werden da nicht enttäuscht. Die sich an der klassischen viersätzigen Form orientierenden Kompositionen bieten viel Gelegenheit zu solistischem Auftreten und gediegenem Ensemblespiel: Magnards Musik ist stets kraftvoll und ausdrucksstark, sicherlich nicht innovativ, aber von großer kontrapunktischer Finesse. Geigerin Laurenceau, Cellist Hornung und Pianist Oliver Triendl sind beste Anwälte dieser neu belebten schönen Kompositionen. Auch die Aufnahmetechnik und das Booklet sind vortrefflich. Beste Empfehlung!
    Philharmonisches Orchester Graz - Intermezzi del Verismo Philharmonisches Orchester Graz - Intermezzi del Verismo (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gesammelte Schätzchen

    Bei manchen Opern wartet man ungeduldig - auf die berühmten Intermezzi! Wer ein großer Freund dieser kleinen Schätzchen ist, braucht - zumindest aus dem Bereich des Verismo - nicht mehr zu Gesamtaufnahmen zu greifen und sie umständlich herauszusuchen. Nein: Auf dieser neuen cpo-CD sind sie alle versammelt - von Puccini, Mascagni zu Leoncavallo und Montemezzi. 12 Stücke von 7 Komponisten, vorgestellt von einem bislang unbekannten Orchester und Dirigenten aus Graz. Fazit: Die Akteure machen ihre Sache sehr gut, treffen die verschiedenen Stimmungen ausgezeichnet und sind beste Botschafter der "Intermezzi del Verismo". Zusätzlich ist diese CD ein Beweis, dass es keiner großen Interpretennamen bedarf, um eine gelungenen CD zu präsentieren. Ein Höhepunkt ist zudem der Booklettext von Eckhardt van den Hoogen, der sehr sachkundig und mit einer Portion unterschwelligem Humor in das Programm der CD einführt. Prima!
    Ein Kommentar
    Anonym
    27.09.2015
    Eine kleine Anmerkung zum Orchester:
    Es handelt sich immerhin um das Hausorchester des zweitgrößten Opernhauses in Österreich, meiner Meinung nach ideale Wahl für diese wunderbare Musik.
    Cellokonzert c-moll op.21 Cellokonzert c-moll op.21 (CD)
    28.07.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Solokonzerte mit famosen Bordmitteln

    Diese neue Atterberg-CD ist der Beweis, dass man keine großen Solisten-Namen nötig hat, um tolle Musik zu machen. Die beiden Solisten aus dem Orchester der NDR Radionphilharmonie sind famos und bewältigen ihre Solopassagen souverän. Und das nicht zu knapp: Fast durchgängig sind sie in den beiden Konzerte beschäftigt, vom ersten Takt an. Denn Atterberg verzichtet auf große Orchestereinleitungen oder -zwischenspiele. Zudem reduziert er im Hornkonzert den Orchesterapparat auf Streicher, Klavier und Schlagwerk, was einen besonderen klanglichen Reiz bewirkt. Schön, dass diese noch im besten Sinne "romantischen" Konzerte nun auf CD greifbar sind und den Atterberg-Zyklus von cpo auf nachdrückliche Art und Weise abschließen.
    Booklet- und Aufnahmequalität sind wie immer: topp!
    Klaviertrios op.4 Nr.1-3 Klaviertrios op.4 Nr.1-3 (CD)
    26.07.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musikalische Ansichten aus der Provinz

    Wohl wahr, was im Booklet steht: Es müssen nicht immer die großen Namen, Städte oder Residenzen sein, aus denen Musik kommt. Nein, auch in der Provinz wurde musiziert und komponiert. Der Johann Nicolaus Denninger war so einer, der Ausgang des 18.Jahrhundert über Jahrzehnte für die gesamte Musik am Hofe des Fürsten von Hohenlohe-Neuenstein in Öhringen zuständig war. Viel weiß man von ihm nicht, viel an kompositorischer Hinterlassenschaft ist nicht zu melden, doch für cpo Grund genug, sich wenigstens an vier Klaviertrios zu erinnern. Und es lohnt! Das ist frische, klassizistische Musik. Was jedoch das besondere an dieser CD ist, das sind die Interpreten. Der Name ist Programm: "TRIO 1790". Die zwei Streicher-Damen spielen auf konsequent historisch informierte Art und Weise, ohne Vibrato und großen Ton, aber leicht und flexibel. Harald Hoeren spielt auf einem Fortepiano (Ende des 18.Jahrh.), einem Hammerklavier, dessen Ton wunderbar zur Spielweise der Streicher passt. So gesehen eine sehr angenehme Überraschung: Neues im Repertoire und neue Interpreten, die ihr Handwerk verstehen. Aufnahmetechnik und Bookletqualität entsprechen hohen Ansprüchen.
    Symphoniae sacrae I SWV 257-276 Symphoniae sacrae I SWV 257-276 (CD)
    26.07.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gelungene Fortsetzung

    Das nun ist die siebte Folge der cpo-Reihe mit Werken von Heinrich Schütz durch das Bremer Ensemble "Weser-Renaissance". Leiter Manfred Cordes bleibt seinem Konzept auch bei der ersten Folge der Symphoniae Sacrae treu, setzt ganz auch Durchhörbarkeit, Leichtigkeit und Präsenz. So ist auch erklärbar, warum Cordes den 16 Instrumentalisten nur 5 (!!) Sängerinnen und Sänger gegenüber stellt, also ganz auf solistische Besetzung setzt und auf eine chorische Interpretation verzichtet. Was meinen Geschmack betrifft, geht auf diese Weise zwar manch gesanglicher Glanz verloren. Gewonnen wird aber ein Mehr an Durchhörbarkeit, Polyphonie, Lebendigkeit und partnerschaftlichem Musizieren mit den Instrumenten, die ja gerade bei diesen Werken des Komponisten von besonderer Bedeutung sind.
    Die Aufnahmetechnik ist ebenfalls sehr gelungen und das wieder hervorragende Booklet enthält beste Werkeinführungen, Interpreten-Porträts und alle Gesangstexte (lat./deu./engl.). Eine gelungene Fortsetzung der Schütz-Edition!
    2 Kommentare
    wnk
    29.12.2015
    Warum hier auf eine "chorische Interpretation" verzichtet wird? Ganz einfach: Heinrich Schütz hat die Konzerte für 1 bis 3 Solostimmen und Instrumente komponiert.
    Tschabrendeki
    03.10.2015
    Gibt es überhaupt eine Einspielung der Symphoniae Sacrae I, die nicht solistisch bei den Gesangsstimmen besetzt ist?
    So ist es mir unklar, was hier "verlorengeht"...
    Geistliche Musik des Spätmittelalters "Flos Virginum" Geistliche Musik des Spätmittelalters "Flos Virginum" (SACD)
    25.07.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Stimm-Kunst-Werke

    Das Sensationelle an dieser CD ist weniger die Werkauswahl an alten Motetten (immerhin mit wissenschaftlicher Begleitung!). Sie stammen alle aus dem 15.Jahrhundert, also einer Stilepoche und ebenso klingen sie - alle ziemlich ähnlich. Nein, das Sensationelle sind die vier, bzw. fünf Interpreten der Gruppe STIMMWERCK, was soviel wie Akkord bedeutet. Das ist Stimmkunst in höchster Vollendung, absolut intonationsrein und von größter Textverständlichkeit. Besser kann man das nicht machen! Die einzige Frage, die diese CD aufwirft, ist die, ob es alle 16 Motetten wert waren, aufgenommen zu werden. Selbst ein begleitendes wissenschaftliches Projekt der Uni Wien kann diesen Umstand nur erklären, nicht begründen.
    Letztlich aber bleibt die Werkauswahl - wie bei jeder Musik - Geschmacksache.
    Das sehr gelungene Booklet gibt ausführliche Informationen und enthält alle Texte (lat./deu./engl.). Gerne hätte man jedoch bei den Fotos der Gruppe STIMMWERCK gewusst, wer wer ist. Leider schweigt das Booklet dazu. Trotzdem: eine tolle CD!
    Die Kaiserin Die Kaiserin (CD)
    25.07.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Rarität für Operetten-Freunde

    Vielleicht war es einfach Zeit, dass nach einer WDR-Mono-Aufnahme von 1953 nun die erste CD-Produktion von Leo Falls selten zu hörender Operette erschien. Anders ist die Publikation nicht zu erklären, denn es handelt sich nicht gerade um einen Operetten-Hit, trotz den Uraufführungserfolges 1915 in Berlin. Operetten-Freunde werden trotzdem ihren Spaß an flotten Liedern und Chören und einer auf Operette hingebogenen belanglosen Handlung haben. Das ist - auch in der Dialog-Regie - flott und spielfreudig inszeniert, kommt jedoch, was die sängerischen Leistungen betrifft, nicht über ein ordentliches Niveau hinaus. Muss es ja vielleicht auch nicht!? Der Gesamteindruck ist wichtiger und da ist der Verdienst um diese aktuelle Neueinspielung sicherlich vorrangig. Das sonst von mir so gelobte cpo-Booklet-Niveau ist diesmal leider etwas lückenhaft. Die Solisten und Dirigenten werden in ausführlichen Portraits vorgestellt, auch Inhalt und Werkgeschichte der Operette. Nur sollte man bei der Auflistung des Großaufgebots an Solisten die Stimmlagen dazuschreiben. Zudem hätte man gerne etwas zu dem sog. "Franz-Lehar-Orchester" und dem gleichnamigen Festival in Bad Ischl erfahren. Denn von da stammt ja wohl die Produktion. Sei's drum! Eine wertvolle Bereicherung des Operetten-Repertoires ist diese cpo-Neuheit allemal!
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.12.2017

    Kaiserin ist top

    Die Rezensentin oder der Rezensent hat recht. Bin ganz seiner Meinung und freue mich auf die Aufführung der Kaiserin in Baden bei wien.
    Symphonie Nr.4 e-moll Symphonie Nr.4 e-moll (CD)
    24.07.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Logische Fortsetzung

    Oder sollte man sagen: logischer Vorgänger? Was ich in der Rezension zur cpo-Aufnahme der 5.Sinfonie Enescus geschrieben habe, gilt im Wesentlichen auch für seine 4.Sinfonie, die ebenfalls von Pascal Bentoiu vervollständigt und von Peter Ruzicka überlegen geleitet wird. Diesmal jedoch mit der fabelhaften NDR Radiophilharmonie. Wiederum ist der herb-sinnliche Klang zu bewundern, der z.T. auf Traditionen alter Harmonik und Tonreihen beruht. Seine Musik ist harmonisch grundiert, niemals abstrakt oder atonal. Folkloristische Anklänge findet man jedoch vergebens. Das gilt auch für die beiden "Beigaben": Die süffige Tondichtung und sein Alterswerk, die Kammersinfonie op.33 für zwölf Solo-Instrumente, ein Werk von magischer Schönheit, dessen Reiz in der Durchhörbarkeit der einzelnen Stimmen beruht.
    Fazit: Eine erneut großartige Enescu-CD, die den Komponisten als bedeutenden (und leider unterbewerteten) Sinfoniker zeigt. Da kann man nur hoffen, dass cpo jetzt nicht aufhört, sondern die übrigen Orchesterwerke von Enescu auch veröffentlicht. Da gibt es nämlich noch eine Menge zu entdecken!
    Booklet und Technik sind wieder einmal hoher cpo-Standard.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester (CD)
    Kirill Petrenko conducts Josef Suk Kirill Petrenko conducts Josef Suk (CD)
    10.07.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Fällige Neubewertung

    Die drei Suk-CDs Petrenkos bei cpo sind nicht neu. 2002, 2004 und 2006 aufgenommen finden sie sich schon seit geraumer Zeit im cpo-Katalog. Leider etwas vernachlässigt gegenüber der starken Konkurrenz tschechischer Orchester oder Dirigenten. Plötzlich aber steht Petrenko als designierter Chef der Berliner Philharmoniker im Rampenlicht und cpo nutzt rasch die Chance, die drei CDs als preisgünstiges Paket auf den Markt zu werfen. Ohnehin gibt es ja nur eine Handvoll Aufnahmen mit Petrenko. Da ist diese cpo-Tat mehr als erfreulich. Und siehe da: Diese Suk-Aufnahmen entpuppen sich als wahre Schätze. Mochte man anfangs an der orchestralen Kompetenz des Opernorchesters aus Berlin gezweifelt, die Aufnahmequalität der Live-Aufnahmen skeptisch bewertet und Petrenkos Dirigierkunst kaum eingeschätzt haben, so wird man schon nach wenigen Takten der Asrael-Sinfonie eines Besseren belehrt: Das Orchester ist topp in Form, die Aufnahmetechnik sehr präsent und klar durchhörbar. Petrenkos Interpretation stellt z.B. die Vergleichsaufnahmen Libor Peseks bei Virgin klar in den Schatten und das gilt für alle drei CDs. Petrenko wählt raschere Tempi, setzt schärfere Akzente und überzeugt durch mehr Temperament und Ausdruck. Das macht einfach Spaß und ist zusätzlich besonders deshalb interessant, weil man dem zukünftigen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker am Pult eines anderen Berliner Orchesters zuhören kann. Auch die Booklets entsprechen dem hohen cpo-Standard.
    Wer Suk noch nicht kennt, sollte hier zugreifen!
    726 bis 750 von 958 Rezensionen
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