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    2. Alle Rezensionen von Tschabrendeki bei jpc.de

    Tschabrendeki

    Aktiv seit: 26. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 174
    17 Rezensionen
    Missa Alleluja a 36 Missa Alleluja a 36 (CD)
    11.01.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenzwert

    Die alte Junghänel-Einspielung dieser Messe Bibers kann man von nun an ruhig vergessen: die war eine trockene, uninspirierte Aufnahme mit diffusem Klang. Sie wurde jetzt abgelöst von einer kraftvollen, strahlenden Aufführung, tontechnisch fabelhaft aufgezeichnet: transparent, dynamisch, absolut perfekt. Von der ersten bis zur letzten Minute faszinierend und mitreißend! Diese Aufnahme war schon lange nötig.

    Und die Messe ist für mich noch garnicht der Höhepunkt der CD: der wunderbare Nisi Dominus erhält endlich eine auch violinistisch überzeugende Darbietung, aber für mich der Glanzpunkt: die schöne Pastorella in einer gleichzeitig strukturierter und improvisatorischer Interpretation, die ganz neue Seiten des Stückes zeigt, wie die bisherigen (Manze, Ronez, Debrezeni), und dann die wunderbare Solomotette mit skordierter Violine "Hic est panis", ein berührendes Stück hervorragend gesungen und gespielt.

    Eine absolute Empfehlung!
    Fidicinium Sacro-Profanum Nr.1-12 Fidicinium Sacro-Profanum Nr.1-12 (SACD)
    30.11.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenzaufnahme mit Biss

    Dass Letzbor und Co. mit ihrer Einspielung des Biberschen Fidiciniums eine Referenzeinspielung vorlegen werde, war mir eigentlich vornherein klar: hier hört man zum ersten mal eine Altbratsche, statt eine zweite Violine in den letzten sechs (vierstimmigen) Sonaten, und wird (wie bei AAA seit Jahren üblich) die österreichische Violone (keine Bassgeige, sondern eine Art Bassgambe) bespielt.
    Die ist auch die erste Aufnahme, wo keine Wiederholungen zu hören sind - Biber hat nämlich keine vorgesehen, das oft welche gespielt werden rührt von einer Fehldeutung des Originaldruckes. Natürlich war es damals durchaus üblich, Sätze nach Belieben - sogar mehrmals - zu wiederholen; eine strickte Wiederholung jedes Abschnittes, wie das bei den meisten Einspielungen zu hören ist, verstellt aber etwas den Weg zur Struktur mancher Sonaten. So, ohne Wiederholungen, wirken die Sonaten viel direkter, zielstrebiger und strukturierter - und man entwickelt auch viel mehr Gefühl für den Biberschen stylus phantasticus, für den ständigen Wechsel zwischen neuen Einfällen.
    Dieser Aspekt wird von Ars Antiqua Austria mit großer spielfreude ausgekostet, und eine große Bandbreite von Affekten gezeigt: zarte Stellen wechseln mit den wildesten Ausbrüchen, gelehrter Polyphonie mit tänzerischen Rythmen, Volksmusikantisches mit Aristokratischem ab. Dabei sucht Gunar Letzbor - wie auch bei seinen anderen Biber-Einspielungen - gerne auch die Extreme. Aber seien wir mal ehrlich: wer die bei Biber nicht findet, ist selber schuld.
    Der Klang des Ensembles ist wunderbar: erdig und doch mit Brillanz und Beweglichkeit. Einzig finde ich die Aufnahme doch etwas hallig, aber das ist schon meckern auf hohem Niveu: ich wünschte eben noch eine etwas größere Transparenz: die Mittelstimmen finde ich teilweise etwas verdeckt.

    Eins ist sicher: die Aufnahme der Ars Antiqua Austria ist ein wichtiger Schritt in der interpretationsgeschickte dieser wunderbaren Sonaten.
    Psalmi penitentialis Nr.1-7 "Bußpsalmen" Psalmi penitentialis Nr.1-7 "Bußpsalmen" (CD)
    02.10.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Meisterhaft

    Das Dufay Ensemble unter der Leitung jüngst verstorbenen Ekkehard Kiem bieten eine beschwingte, in ihrer Transparenz einzigartige Interpretation der berühmten Bußpsalmen Lassos. Die schnelleren Tempi lassen Würde und Ausdruck nicht vermissen, und die Transparenz macht die polyphonische Meisterschaft Lassos besser zu Tage treten, als bei anderen Ausnahmen, dadurch sind manche Feinheiten leichter zu nachvollziehen.
    Der Klang ist trotz dieser verblüffenden Durchhörbarkeit wunderschön Homogen, und hat einen schönen Raum, wirkt aber auch nie verschwommen. Eine Glanzleistung sowohl von der Interpretation, als auch von der Aufnahmetechnik her.!
    Psalmen Davids SWV 22-47 (Carus Schütz-Edition Vol. 8) Psalmen Davids SWV 22-47 (Carus Schütz-Edition Vol. 8) (SACD)
    02.10.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Perfektion mit Feuer

    Man fühlt hier eine wahre Begeisterung für diese Musik, und dazu wird eine musikalische Perfektion geboten - mit Feuer. Sehr gut gefallen mir die Solsiten, die perfekt aufeinander abgestimmt singen. Der Chor ist manchmal vielleicht zu sehr in den Hintergrund gestellt und wirkt deshalb etwas vermischt, das wirkt sich aber auf die vorzügliche Qualität der Interpretation und der Aufnahme nicht aus. Perfekt!
    Violinsonaten op.3 Nr.1-6 Violinsonaten op.3 Nr.1-6 (CD)
    16.09.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Perfekte Fortsetzung

    Vor fast zwei Jahren erschienen die sechs Violinensonaten op.4 mit Ars Antiqua Austria, op.3 erschien wegen finanziellen Schwierigkeiten von Arcana damals nicht. Da das Label seitdem von der Labelgruppe Outhere übernommen wurde, stand nun dem Erscheinen nichts mehr im Wege. Die Aufnahmen fanden zur selben Zeit, sogar noch einige Tage früher statt, wie zum anderen Opus. Die Herangehensweise und auch der Klang ist daher sehr ähnlich: rapsodisch, improvisatorisch (aber doch abgeklärter, wie die Konzertaufnahme von 2003 in der Ausgabe des Tiroler Landesmuseums). Das Klangbild ist etwas hallig, aber angenehm und intim. Das Verhältnis der Violine zur Continuo scheint mir hier etwas besser abgemischt worden zu sein, als beim Op.4 der Arcana-Edition.
    Die CD ist den Freunden der Stylus Phantasticus ohne Vorbehalt zu empfehlen!

    Nur das Booklet fand ich etwas schwach: leider fehlt eine deutsche Übersetzung, und auch die gewohnten Kommentare von Gunar Letzbor "vom Podium herab", vermisse ich. Der Text von Fabrizio Longo ist aber durchaus lesenswert und inhaltsreich - und bringt neue Erkenntnisse zum Leben von Pandolfi Mealli.
    Meine Produktempfehlungen
    • Violinsonaten op.4 Nr.1-6 Violinsonaten op.4 Nr.1-6 (CD)
    Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001,1003,1005 Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001,1003,1005 (CD)
    20.03.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ganz nah

    "Bach privat" - so lautet das Motto der Aufnahme, und dabei scheut der vortreffliche Violinist Gunar Letzbor wiedermal das Extreme nicht. Die Aufnahme entstand im Haus des Musikers, in einem Barockgebäude in Pisa. Er ließ die Mikrophone ganz nah zum Instrument aufstellen, was einen erstaunlich direkten und trockenen Klang ermöglicht. Man hört kaum Raumakustik mehr, aber die Resonanzen der Violine, den Nachhall der Saiten, den Klang des instrumentenkörpers.

    Letzbor spielt mich meisterhafter Virtuosität, und versteht es auch die Schwierigsten kontrapunktischen Passagen mit Leichtigkeit und Verständlichkeit zu spielen. Das vermittelt dann die Direktheit der Aufnahme ungefälscht weiter.

    Wunderschön!
    Ein Kommentar
    Anonym
    27.03.2013

    einfach mutig

    es ist erstaunlich, wie nahe letzbor den hörer an sich heran lässt. kleine datails werden hörbar, die sonst untergehen. die dissonanzbehandlung mit unterschiedlichen klangfärbungen hat mich besonders begeistert.
    Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16 Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16 (CD)
    20.03.2013
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Musik, wie ein stilles Gebet

    Annegret Siedel hat bereits 2008 zusammen mit dem Organisten Christian Skobowsky eine teileinspielung (Nr. 11-15) der Rosenkranz-Sonaten vorgelegt. Die Vorzüglichkeit und Schönheit dieser Aufnahme setzte in mir große Erwartungen in die eben erscienene Gesamtaufnahme der Sonaten, diesmal mit Siedels eigenem Ensemble Bell'Arte Salzburg.
    Und ich wurde bei meinen hoch gesetzten Vorstellungen nicht enttauscht.

    Annegret Siedel bietet eine lyrische, berührend-zurückhaltende, zart meditative Interpretation. Ihr Spiel wirkt tatsächlich wie ein Gebet, oder zumindest als die musikalische Untermalung eines Gebets. Sie wählt bedachte, langsam wirkende Tempi - umso mehr überrascht es mich, dass laut Stoppuhr ihre Aufnahme zu den schnelleren gehört. Vielleicht liegt das daran, dass sie die kaum die Tempokontraste ausnutzt. "Presto" oder "Adagio" interpretiert sie nicht als Tempo-Angaben, sondern als Angaben zum Ausdruck: ihre bewusst gewählten Mitteltempi sind also nur im Hinblick auf die schnelleren Passagen "langsam", Stellen, die man langsamer gewohnt ist, erklingen hier frischer und tänzerischer.

    Da tut auch das sehr schöne und eher trockene Klangbild seinen Teil dazu. Die Tonqualität ist hervorragend, hat wunderbare tiefen, und auch der Klang der 9 verwendeten Violinen wird treffend abgebildet.

    Die Verpackung rundet das Bild ab: nicht nur, dass das Cover zu den geschmackvollsten der Rosenkranzsonaten-Diskographie gehört: auch das inhaltvolle (zweisprachige: deutsch-englisch) Booklet, sowie die als "Gratis" beiliegende Faksimile des Rosenkranzbruderschaftsblattes aus 1678, aus dem Biber die Kupferstiche für das Manuskript der Sonaten entnommen hat, machen diese Ausgabe bespielhaft.

    Sehr empfehlenswert!
    Pro Adventu Pro Adventu (CD)
    08.01.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein Vorbild Haydns?

    Gregor Werner war für einige Jahre Vorgesetzter Joseph Haydns am Hof der Esterházys. Während Werner (der eher konservative Fux-Schüler) den junden Draufganger nicht sehr hochgeschätzt hat (z.B. einen Beschwerdebrief gegen ihm eingereicht, und ihn als Modehansl gehänselt), scheint Haydn die Musik des alten Greises hoch in Ehren gehalten haben. Er hat seine Werke gehütet, und gegen Ende seines Lebens, sogar eine handvoll von Werners Oratoriumvorspielen für Streichquartett bearbeitet und bei Artaria veröffentlicht.
    Da das wienerische Oratoriumvorspiel aus einer langamen Einleitung und einer fugierten Allegro bestand, eigneten sich diese Werke bestens als damals übliche Quartettmusik, als Praludien und Fugen (Man denke nur an Mozarts Bach-Bearbeitungen, oder an Albrechtsbergers ähnliche Stücke).
    Die Werke Werners sind so gt, dass man in Musikgeschichtsbüchern noch immer die These antrifft, die Einleitungen stammten von Haydn. Was eben schon längst widerlegt werden konnte, da die originalen Werner-Kompositionen erhalten sind.
    Wie auch immer: viele Musikgeschichtsschreiben fanden diese Stücke so ausgefallen und gut, dass sie dachten, das könnte ja nicht von diesem barocken Kontrapunktiker stammen: das muss der alte (!!) Haydn hinzukomponiert haben.

    Ars Antiqua ustria zeigt in seiner Interpretation auch wie recht sie gehabt haben, diese Musikgeschichtsschreiber: das ist namlich tatsächlich fantastische Musik, und nur eines Genies würdig.

    Nur war dieser genie eben der alte, konservative Greis, der Fux-Schüler Gregor Werner.

    Die CD wird komplett mit schönen Advents-Arien, wie das in der esterházyschen Kapelle gepflegt wurde. (Auch von Haydn sind ähnliche Stücke erhalten.) Von den Sängern verlangt er da vieles ab. Man hört, das Werner am hochbarocken Stil geschult war, obohl er schon etwas gefälliger komponiert.

    Sehr empfehlenswert!
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    • 6 Streichquartette op.16 6 Streichquartette op.16 (CD)
    Concerti & Ouvertüren für Chalumeaux Concerti & Ouvertüren für Chalumeaux (SACD)
    08.01.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Fest der Klänge

    Wenn sich Gunar Letzbor für einen wenig bekannten Komponisten ins Zeug legt, kommt da meistens etwas wundervolles raus. Die Musik von Graupner wirkt dabei, wie auf seinen Leib gegossen: voll mit spannenden, auslotbaren klanglichen Experimenten, mit dramatischem Schwung und mit überraschenden, aufhorchen lassenden Einfällen.
    Ars Antiqua Austria spielt akzentuiert, rhytmisch mitreißend, oft sogar theatralisch. Es war eine glückliche Stnde als Komponist und Interpret hier sich einander gefunden haben. Perfekt!
    72 Versetl sammt 12 Toccaten (1726) 72 Versetl sammt 12 Toccaten (1726) (CD)
    01.09.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beeindruckend schön

    Wolfgang Baumgratz spielt die einzige gedruckte Sammlung mit Orgelmusik von Gottlieb Muffat an vier verschiedenen historischen Orgeln von Andreas Jäger. Alle Orgeln sind eher kleine, einmanualige Instrumente. Und gerade das ist der Charme dieser Platte: die Orgel erscheint hier nicht mit drönenden Posaunenklängen, sondern als ein Instrument, das erstaunlich sanfte Klänge hervorbringen kann. Am meisten gefällt mir gerade der Klang des kleinsten Instruments, ein Orgelpositiv aus der heilig-Geist-Spitalkirche in Füssen. Der Klang der Instrumente ist hervorragend eingefangen auf der Scheibe, und die Darbietung von Baumgratz lässt nichts zum Wünschen übrig.
    Geistliche Werke Geistliche Werke (CD)
    21.08.2011
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unermesslicher Schatz

    Das Ensemble Plus Ultra, das sich bereits mit hervorragenden Einspielugen - darunter je eine CD mit Musik von Morales und Guerrero - einen Namen gemacht hat, spielte zwschen 2008 und 2009 10 CDs mit Musik von Tomás Luis de Victoria im Auftrag der spanischen Kulturstiftung Fundación Caja Madrid ein. Diese CDs erschienen einzeln zwischen 2008 und 2011 in Spanien und wurden nur dort vertrieben. Nun haben wir endlich die Möglichkeit diese Aufnahmen günstig als Box zu genießen.
    Dem Ensemble Plus Ultra ist eine pure Freude zuzuhören: es wird mit klarer, ausdrucksstarker Stimme gesungen. Gelegentlich werden Stücke auch mit Blasinstrumenten begleitet, oder mit Orgel. Auch vom Klang her verzaubert einem diese Sammlung. Weder zu hallig, noch zu trocken, mit schön homogener Klangfarbe, dennoch sind alle Stimmen gut zu verfolgen. Ein Hochgenuss!
    Das Repertoire beinhaltet viele bisher nicht eingespielte Werke. Auch einige, die vom Titel her schon bekannt anmuten, sind eigentlich bisher nicht aufgenommene Fassungen aus verschiedenen Manuskripten. Ein besonderes Juwel der Sammlung ist die vierstimmige Totenmesse Victorias, die wegen der späteren sechsstimmigen zu unrecht vergessen wird. Und da sind wir ja noch bei der ersten Scheibe... es finden sich nämlich auf jeden mehrere solche Juwelen: ein Ohrenschmaus, die für Wochen genug Hörspaß bietet!

    Weniger zufrieden bin ich mit dem Booklet. Freilich soll man bei dem Preis vieleicht keine so hohe Erwartungen stellen, aber ich finde es doch schade, dass viele Informationen aus dem Booklet fehlen: so z.B. über die verwendeten Instrumente. So wird z.B. nirgends erwähnt, dass auf der 5. Scheibe die historische Orgel der Kapitalkirche von Lerma bespielt wird; und - obwohl man das Instrument durchaus heraushören kann - wird zur 7. CD sogar gar kein Organist angegeben: es spielt übrigens Andrés Cea Galan auf der historischen Orgel der Peterskirche von Tordesillas.
    Es gibt auch kaum Informationen über das Programm: stützt man sich auf das Booklet, erfahrt man nicht, dass hier die bekannten Lamentationen nicht in der bekannten Druckfassung aus 1585, sondern in der Manuskriptfassung (verwahrt in der Sixtinischen Kapelle) gesungen wird, die möglicherweise als Frühfassung anzusehen sei. Man erfährt nicht, inwieweit die in einem toledanischen Manuskript gefundenen Fassungen der Messen 'Gaudeamus', 'Ave Maris Stella' und 'De Beata Vergine' von den bekannten Versionen unterscheiden; usw. Drei Seiten Einführung sind zu 10 CDs mit so reichhaltigem Programm wie hier einfach zu wenig.
    Womöglich hatten die originalen Einzelveröffentlichungen mehr in dieser Hinsicht zu bieten.

    Genug genörgelt: trotz dieses Mangels ist die Box uneingeschränkt zu empfehlen: die Box bietet nämlich eine Fülle von Werken, die sowohl den Victoria-Kenner, als auch den Einsteiger restlos überzeugen kann. Auch wenn man bereits viele CDs mit Musik des spanischen Renaissance-Meisters am Regal stehen hat, bleibt hier mehr als genug zu entdecken. Und wenn diese die erste sein soll, stellt sie ihn ja recht gründlich vor, und macht auch sicher neugierig für mehr.

    Für mich ist diese Box CD des Jahres 2011.
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    Partite a 3 Partite a 3 (CD)
    15.06.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Verfeinert und ausgereift

    Mittlerweile gibt es schon manche - sogar sehr gute - CDs auf den Markt, die die Instrumentalmusik von Johann Joseph Fux - dem spätbarocken wiener Kapellmeister - erforschen. Keine von denen hatte aber bisher die Kraft mich ganz in den Bann des Komponisten zu ziehen: ich hielt bisher Fux eher für einen Vokalkomponisten, dessen Oratorien und Messen viel interessanter sind, als seine instrumentalwerke.
    Nun, diese Aufname hat mich jetzt vom Gegenteil überzeugt: die hohe Spielkultur von Ars Antiqua Austria und die Virtuosität des Musiker des Ensembles hat für mich endlich sowohl die musikalisch-kontrapunktische Qualität, wie auch den sinnlichen, unterhaltsamen Gefühlsinhalt der Werke offenbart. Vor allem den letzteren vermisste ich oft bei früheren Einspielungen, hier öffnete sich für mich die wahre, barocke Pracht dieser Werke. Beispielhaft!
    Violinsonaten Nr.1-8 (1681) Violinsonaten Nr.1-8 (1681) (CD)
    31.05.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Spitzenklasse!

    Meine Erstbegegnung mit der Musik von Biber geschah mit dieser Platte: und es war Liebe auf dem ersten Hören.
    Was mich noch nach hundertmaligem Hören immer wieder in Staunen versetzt, ist die Farbigkeit des Spiels von Manze: mal energiebeladen, dann zart; mal prahlerisch virtuos, dann wieder einfach und bescheiden; mal fetzig, dann aber fast romantisch verhaucht - und das alles schafft auf dem kleinsten Platz, jedoch schafft er auch den höheren Blick zu bewahren und die Stücke kohärent und ganzheitlich zu präsentieren.
    Die zweiköpfige Continuo-Gruppe bietet eine wechselvolle Instrumentation, und füllt die Stimme mit viel Phantasie und Gefühl auf, an manchen stellen werden sie fast schon "rockig" - was mir sehr gut gefällt.
    Für mich eine Lieblingseinspielung
    Violinsonaten Nr.1-8 (1681) Violinsonaten Nr.1-8 (1681) (CD)
    31.05.2011

    Spitzenklasse!

    Meine Erstbegegnung mit der Musik von Biber geschah mit dieser Platte (noch in der ersten Auflage): und es war Liebe auf dem ersten Hören.
    Was mich noch nach hundertmaligem Hören immer wieder in Staunen versetzt, ist die Farbigkeit des Spiels von Manze: mal energiebeladen, dann zart; mal prahlerisch virtuos, dann wieder einfach und bescheiden; mal fetzig, dann aber fast romantisch verhaucht - und das alles schafft auf dem kleinsten Platz, jedoch schafft er auch den höheren Blick zu bewahren und die Stücke kohärent und ganzheitlich zu präsentieren.
    Die zweiköpfige Continuo-Gruppe bietet eine wechselvolle Instrumentation, und füllt die Stimme mit viel Phantasie und Gefühl auf, an manchen stellen werden sie fast schon "rockig" - was mir sehr gut gefällt.
    Für mich eine Lieblingseinspielung!
    Violinsonaten Nr.1-8 (1681) Violinsonaten Nr.1-8 (1681) (CD)
    31.05.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Biber mit Gunar Letzbor

    Einleitend muss ich feststellen, dass ich diese Aufnahme noch von der Symphonia-Ausgabe kenne, deren Wiederausgabe sie ist. Vermeintlich differieren die beiden klanglich nicht besonders, wie auch das Booklet dürfte nicht besonders erweitert worden sein.

    Wer Letzors Interpretation der Rosenkranzsonaten mag (erschienen bei Arcana), würde auch diese Aufnahme lieben. Virtuos, dramatisch, theatralisch, expressiv, klanglich berauschend. Von Kräften strotzend, wirbelnd, prächtig, wie manche Barockgemälde - Gunar Letzbor geht einen ganz anderen Weg als die Aufnahmen derselben Sonaten von Sonya Monosoff oder Marianne Ronez - die von Manze geht etwas in diese Richtung, aber nicht so entscheidend.
    Die Continuo-Begleitung ist mit Basstönen reichlich beschmückt, was teilweise fast einen concertoartigen Effekt hervorruft. und dann wieder wechselt er zu einem zarten, zerbrechlichen Klang, wird fast lyrisch... diese Interpretation lebt von den Extremen: das wiederum macht sie sicherlich gewöhnungsbedürftig.
    Man könnte das freilich als Negativum ansehen - aber man muss auch die turmhohe künstlerische Qualität anerkennen, mit welcher das hier realisiert wird. Überbordende Musikalität.
    Reinen Gewissens kann ich das nur mit der vollen Punktzahl bewerten.
    Violinsonaten op.4 Nr.1-6 Violinsonaten op.4 Nr.1-6 (CD)
    25.05.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Im Vergleich mit der älteren Konzertaufnahme

    Noch bevor diese Einspielung in 2010 für Arcana entstand, erschien beim Tiroler Landesmuseum ein Konzertmitschnitt der Sonaten op.3 und op.4 des Ensembles aus 2003.

    Die Besetzung ist bei beiden vollkommen gleich, die selben Musiker und die selben Instrumententypen (ob auch die selben Instrumente spielen, kann ich nicht sagen, da die CD des Tiroler Museums darüber keinen Aufschluss bietet.)

    Im Großen und Ganzen, also von der Annäherung her ist auch die Interpretation sehr ähnlich: Letzbor entlockt diesen Sonaten ein großes Spektrum und einen hohen Grad an Gefühlsintensität, was schier überwältigt. Sehr bezeichnend ist auch die Continuo-Behandlung, die - ähnlich wie bei seinen Aufnahmen von Biber-Sonaten - stark in der emotionalen Darstellung teilnimmt. Hier tuen sich auch einige Tontechnische Unterschiede der beiden Aufnahmen auf: die neue ist im Klang etwas natürlicher, der Bass ist nicht so präsent, wie bei den älteren, stellenweise sogar vielleicht schon etwas zu stark in den Hintergrund gedrängt. Es kommt schon bei piano-Stellen vor, dass man die Bass-Linie eher nur erahnen kann. Das ist auch ein Unterschied zu der älteren Aufnahme: nicht nur tontechnisch spielt da die Bass-Gruppe präsenter, ist auch etwas spielfreudiger (obwohl es da nicht zu cluster-ähnlichen Akkordschlägen kam...). Viel mehr Schattierungen der Violinstimme zeigt aber die neue Einspielung, als die alte. Dem Begriff "stylus phantasticus" wird vollkommen Rechnung getragen - phantastischer geht's kaum... Wahrend hier Letzbor farbiger spelt, als in der tiroler Aufnahme,, bleibt er aber dem Notentext mehr treu, als beim Konzert, wo er sich viele rhytmische Freiheiten nahm.

    Die beiden Aufnahmen erganzen sich für mich ausgezeichnet, und bin schon mit voller Erwartung auf den op.3!
    Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16 Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16 (SACD)
    26.08.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wie man das machen sollte?

    Die Rosenkranz-Sonaten von Heinrich Biber sind langsam ein ikonisches Werk für die Barockgeige geworden. Sie strahlen dazu eine Schönheit und Stärke aus, die dazu das Publikum ungeteilt begeistern vermögen.
    Es nimmt also kein Wunder, wenn es inzwischen 24 verschiedene Einspielungen davon gibt. In dieser vierundzwanzigsten liefern Sepec und seine Mitstreiter eine große Bandbreite an Ausdrucksmitteln, spielen mit Hingabe und Respekt. Man erlebt sowohl halsbrecherisch-virtuose als meditativ-langsame Tempi.
    Als hörte man die besten Lösungen von verschiedenen Aufnahmen aneinandergereiht, jedoch in einer Ganzheit verschmolzen.
    Eine rundum schöne und überzeugende Interpretation. Perfekt, möchte man sagen.

    Vielleicht nicht so stark subjektiv, wie die Aufnahmen von Gunar Letzbor, oder Andrew Manze, aber es gibt sicher Viele, die gerade das begrüßen werden.
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