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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13945
    958 Rezensionen
    Die Rose vom Liebesgarten Die Rose vom Liebesgarten (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Meisterwerk eines Schwierigen

    Dass Pfitzner ein schwieriger Mensch mit indiskutablen Ansichten und Verhaltensweisen war, hatte er nicht nur mit Wagner gemeinsam. Auch darf man ihn getrost als eine Art Nachfahren Wagners in Sachen musikdramatischer Oper betrachten. Genau so ist seine mystische Märchenoper "Die Rose aus dem Liebesgarten", in der durch eine Rose der Liebestod überwunden wird und der Liebesgarten sich öffnet. Also ganz ein Erlösungsdrama in Wagners Sinn? Nicht ganz. Zuviel Märchenhaftes steckt im Handlungsgeschehen der selten gespielten Oper. Das wagemutige Chemnitzer Opernhaus, das sich schon durch einige bemerkenswerte cpo-Opernproduktionen hervortat, hat nun die erste Stereo-Produktion des Werkes überhaupt beigesteuert. Und wieder ist die Aufführung sehr bemerkenswert und man wundert sich erneut und muss feststellen: Musikalische Provinz ist keine Provinz mehr, sondern mischt gehörig in der ersten Reihe mit! Das gilt besonders einer grandiosen Orchesterleistung der Robert-Schumann-Philharmonie und ihres unermüdlichen Chefs Frank Beermann. Der steuert sein Orchester souverän durch die Klippen der schwierigen Partitur. Auch die Aufnahmetechnik scheint das Orchester besonders entdeckt zu haben und bevorzugt es zuweilen deutlich. Ohnehin scheint es wie bei Wagner: Das Orchester ist der Star der Oper. Doch auch die Chemnitzer Chöre und Solisten meistern ihre z.T. schwierigen Passagen bewundernswert, wobei die Damen im Solo-Team den Männern deutlich an Stimmkraft und Textverständlichkeit überlegen sind. Leider sind - wieder einmal - die Chöre klanglich etwas benachteiligt. Man hätte sie etwas nach vorne "aussteuern" sollen. Ein üppiges 90-seitiges Booklet mit komplettem Libretto ergänzt das "Meisterwerk eines Schwierigen". Neu bei cpo. Prima!
    Ein Kommentar
    Anonym
    03.05.2017

    Erste Reihe


    Ich bin auch über die Qualität - nicht nur der komponierten Musik, sondern auch der Interpretation - überrascht. Ganz unsinnig, daß diese Meisterwerke es schwierig haben sollen, wenn die Aufführung obendrein so gut ist. Man muß überhaupt keine Scheu wegen der Qualität haben. Obendrein soll das Werke eine von Mahlers Lieblingsopern gewesen sein, und in der Tat erkennt man Ähnlichkeiten zu der dritten,achten und neunten Sinfonie, einschließlich klagendes Lied und Lied von der Erde. Auch zu den Kantaten und Oratorien von Schumann könnte man Bezüge herstellen. Und genau wie Mahler bemühte Pfitzner sich damals nachhaltig um die Wiedererweckung von Schumanns Werken, die damals allen Ernstes vergessen waren.
    Orchesterwerke Vol.4 Orchesterwerke Vol.4 (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ende einer sinfonischen Entdeckungsreise

    Auch zum Abschluss der vierteiligen Andriessen-Reihe sollte man den Käufer der CD und potentiellen Hörer von Andriessens Musik die Scheu vor einem möglichen "Neutöner" nehmen, die in der Produktinformationen durch Bemerkungen wie "zwölftönige Melodie" oder "jonglieren von Metren und Tempi" entstehen könnte. Nein! Andriessens ist kein Neutöner, kein Abstrakter, kein Atonaler. Seine Musik bewegt sich immer in einem tonalen Rahmen mit deutlich ausgeprägter tonaler Harmonik, manchmal sogar mit spätromantischen Anklängen und filmreifen musikalischen Wendungen. Besonders seine letzte Sinfonie ist von diesem Charakter geprägt und ein stämmiges, kraftvolles, dann aber auch wieder versonnen lyrisches Werk mit hohem Anspruch an der Hörer. Der wiederum wird großen Gewinn aus der Rezeption dieser eindringlichen Musik ziehen. Das gilt auch für die drei "Beigaben" auf dieser CD, allesamt schöne Beispiele für Andriessens Stil.
    Wie in den ersten Folgen auch ist wieder Dirigent David Porcelijn ein kundiger Sachwalter dieser Musik.
    Die Aufnahmetechnik ist gut, hätte für meinen Geschmack jedoch etwas präsenter ausfallen können. Ein informatives Booklet ergänzt die CD und macht die Anschaffung sehr lohnend.
    Meine Produktempfehlungen
    • Orchesterwerke Vol.1 Orchesterwerke Vol.1 (CD)
    • Orchesterwerke Vol.2 Orchesterwerke Vol.2 (CD)
    • Orchesterwerke Vol.3 Orchesterwerke Vol.3 (CD)
    Klavierkonzert B-Dur Murray C4 Klavierkonzert B-Dur Murray C4 (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sinfonischer Rosetti in Mode

    Auf Seite 9 des formidablen Booklets ist von einem Kritiker aus Amsterdam 1780 folgendes zu lesen: " Rosettis Sinfonien haben so viel neues und ins Ohr fallendes, als oft überraschendes, dabey viele Abwechselung. Da uns diese Sinfonien bekannt geworden sind, so haben wir sie mit Beyfall aufführen gehört, und jeder Kenner und Freund der Musik wird wünschen, mehrere von Rosettis Werken gestochen zusehen". cpo hat da wohl nicht zum "Stechen", wohl aber zur Verbreitung von Rosettis Werken via CD beigetragen. Und besser als der Amsterdamer Kritiker kann man auch keinen Kommentar zur heutigen Rosetti-Rezeption verfassen. Das gilt insbesondere dann, wenn auch eine grundsolide Interpretation vorliegt, über die man nicht meckern kann. Sicherlich muss man einschränkend feststellen, dass Moesus und sein Pforzheimer Orchester bei den Rosetti-Sinfonien nicht den Drive, Schwung, das Temperament und die Gestaltungskraft eines Concerto Köln aufbringen, wie sie auf deren Doppel-CD mit acht Sinfonien zu hören sind. Wo es beim Concerto Köln blitzt und kracht, bleibt Moesus doch recht bieder. Aber auch diese Grundhaltung, der sich auch die tadellose Pianistin Natasa Veljkovic anpasst, macht die Eleganz und den Erfindungsreichtum der Rosetti-Kompositionen hörbar deutlich. Die Aufnahmetechnik hätte - für meine Ohren - etwas weniger topfig und stumpf und mit etwas mehr Hall ausfallen können. Eine großartiges Booklet entschädigt dafür und macht die neue CD erneut zu einem Juwel im cpo-Rosetti-Katalog.
    Geistliche Madrigale "Seelen-Lust" Geistliche Madrigale "Seelen-Lust" (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Noch ein Thomas-Kantor

    Ohne die Veröffentlichungen von cpo hätten wir weit weniger Einblicke in das Schaffen der Thomas-Kantoren in Leipzig. Mit Tobias Michael kommt ein weiterer hinzu, von dem ein relativ schmales Repertoire überliefert ist.
    Das cpo-Stamm-Ensemble "Weser-Renaissance" unter Manfred Cordes hat nun aus Michaels Sammlung 17 geistliche Madrigale
    ausgewählt und in mustergültiger Interpretation vorgelegt. Die einzelnen Stücke, nach Venezianischem Vorbild geprägt und alle zwischen zwei und fünf Minuten lang, werden von sechs Chormitglieder solistisch vorgetragen, unterstützt durch eine kräftige Continuo-Gruppe. Cordes trifft mit seinem Ensemble den spezifischen Charakter der Stücke, die ganz durch ihren Text geprägt sind, auf hervorragende Weise, so dass eine Einspielung entstanden ist, die auch deshalb rundum Freude macht, weil auch die Qualität des Booklets und der Aufnahmetechnik dem hohen Standard der Interpretation entsprechen. Hervorragend!
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    21.04.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Schade - wegen der Fassung!

    Ich habe diese Aufnahme zwar noch nicht gehört, bin aber schon "im Vorfeld" bitter enttäuscht, da ich dem von mir sehr geschätzten Dirigenten Andris Nelsons doch mehr "Kompetenz" in Sachen Bruckner zugetraut hätte. Warum?
    Er wählt die 3.Fassung von 1888/89, die schlechteste von allen drei Versionen, die Bruckner hinterlassen hat. In einer Zeit, wo fast alle Bruckner-Dirigenten zur Urfassung - oder wenigstens zur 2.Fassung - greifen, ist diese verstümmelte 3 Fassung immer ein Fehlgriff. Bleibt nur zu hoffen, dass es wenigstens eine geniale Interpretation wird. Wir werden ja sehen/hören!
    6 Kommentare
    Anonym
    29.06.2017
    Die Fassungsfrage kann man sicherlich lang diskutieren. Dennoch sei darauf hingewiesen, dass auch Günter Wand in seiner Einspielung mit dem Sinfonieorchester des NDR die Drittfassung wählte.
    Anonym
    20.08.2017
    Eine Rezension zu einer Aufnahme, die noch gar nicht gehört wurde - Bravo!
    Anonym
    06.05.2017

    Bruckner Recording of the Century

    Nicht gehört und mies beurteilt.
    Was für eine Kultur herrscht eigentlich.

    Das Gewandhausorchester spielt mit SEINEM unvergleichlich satten tiefen Ton extraordinär. Die Crescendopassagen im 1. Und 3.Satz sind unerreicht von anderen Interpretationen. Nelsons und das Gewandhausorchester sind ein Dreamteam. Die Aufnahme verdient nicht nur 5 Sterne sondern einen Plattenpreis !!!
    Anonym
    20.04.2018

    Keine Rezension

    Für alle entsetzten Nelson- und Gewandhaus-Fans:
    Ich habe mit meinem Hinweis auf die Fassung keine Rezension verfasst und keine Bemerkung zu Nelsons - sicherlich beeindruckender - Interpretation gemacht.
    Natürlich haben viele Dirigenten (der Vergangenheit) die 3.Fassung gewählt, jüngere Dirigenten oder Aufnahmen jüngeren Datums jedoch kaum, weil sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die 3.Fassung die schwächste von allen drei Fassungen ist.
    Nur das habe ich bedauernd zu Nelsons Aufnahme vermerkt.
    JAW-Records Top 50 Rezensent
    11.06.2021

    bitte nur gehörte Aufnahmen rezensieren!

    die sogenannte dritte Fassung ist immerhin die letztlich von Bruckner autorisierte. Alle drei Fassungen haben ihr völlig unterschiedliches Eigenleben, wenn man in der die quasi "klassischen" letzte Fassung durchaus auch formale Schwächen sehen (empfinden) kann. Auf Grund der Fassung eine Einsternrezension zu schreiben, ohne die Aufnahme gehört zu haben, halte ich schon für mehr als problematisch. Was mir auffällt (aufstößt), Herr Meiernberg: Es scheint eine der ganz, ganz wenigen Rezensionen zu sein, die KEINE JPO-Produktion ist. bekommen Sie etwas alle Neuaufnahmen als Probeexemplar zum Rezensieren durch JPC gestellt? Das würde Ihre Rezensionen per se in seltsamen Lichterscheinen lassen ... oder haben Sie tatsächlich diese mehrere(!) Hundert CPO-CDs regulär gekauft? Ich habe auch eine dreistellige Zahl an CPO-CDs gekauft, aber mir fiele es nicht ein, quasi ausschließlich CPO-CDs zu Rezensieren! Wie gesagt - unaufgeklärt behält das für mich einen seltsamen Beigeschmack ...
    seggie
    20.03.2023

    Schade

    Mal abgesehen davon, dass sehr viele Dirigenten, vielleicht sogar die meisten, heute immer noch zur dritten Fassung greifen, ist diese „Rezension“ wirklich unpassend.
    Aufnahme und Interpretation sollen bewertet werden, und nicht, ob man die Produktion für sinnvoll hält! Sonst gebe ich demnächst einen Stern für die „Kleine Nachtmusik“, weil ich es unpassend finde, dass sie schon wieder aufgenommen wurde?
    Aber immerhin gibt es zur Rezension eine Begründung! Denn leider werden immer noch Sterne ohne Kommentar vergeben. So z.B. für eine Aufnahme mit Christian Thielemann 90 mal 5 Sterne ohne eine Begründung!
    Das verfälscht natürlich das gesamte Bild. Doch leider läßt jpc, trotz vielfacher Kritik, diese Sternvergabe ohne Begründung immer noch zu.
    Passions-Kantaten Vol.1 Passions-Kantaten Vol.1 (CD)
    10.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr origineller Bach-Zeitgenosse

    Dem Graupner ging es ja wie dem Telemann: Beide sollten vor Bach Thomas-Kantor werden. Als sie es beide nicht werden konnten, war Bach die "Notlösung". Dass Graupner keine schlechte Wahl gewesen wär, bezeugt diese neue cpo-CD mit drei Passionskantaten in erster Folge. Schon die ersten Takte der ersten Kantate lassen aufhorchen: Sehr anschaulich wird "das Zittern" im Instrumentalsatz dargestellt. Ohnehin sind die instrumentalen Teile die Stärke Graupners. Seine Chorsätze haben nicht die figurale und kontrapunktische Kraft einer Bach-Komposition. Und doch wissen die drei eingespielten Kantaten durch Ideenreichtum und hohe Abwechslung in der Wahl der Stilmittel zu überzeugen. Bestes Beispiel ist der Einsatz von bis zu drei Chalumeauxs, den "Früh-Klarinetten", die das Klanggeschehen in den Kantaten 2 + 3 gehörig bestimmen. Ohnehin ist das Barockorchester aus Mannheim bestens drauf und meistert die zuweilen apart-pikanten Instrumentalteile souverän. Sicherlich auch ein Verdienst von Dirigent Heyerick. Die Solisten agieren aus dem Chor heraus, der mit acht Personen solistisch besetzt ist. Alles gut, wenn da nicht ein Ausrutscher wäre: In dem Duett Nr.5 der ersten Kantate mühen sich die Sopranistin Simone Schwark und der Countertenor Marnix De Cat redlich ab, ohne dass ihre beiden Stimmen wirklich zueinander finden würden. Die eine leidet (in diese Duett) unter leichten Intonationsproblemen und der andere ist ohnehin nicht der stärkste Vertreter seines Faches. Das ist auch der einzige Anlass zu vorsichtiger Kritik an einer CD, über die man sich ansonsten nur freuen kann. Ein sehr präsentes Klangbild und ein umfangreiches Booklet ergänzen den positiven Gesamteindruck.
    Klaviertrios opp.13 & 16 Klaviertrios opp.13 & 16 (CD)
    08.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weibliche Romantik?

    Gibt es die? Kleiden Frauen ihre romantischen Empfindungen und Vorstellungen in andere Worte und Töne als Männer?
    Um der Frage nachzugehen, muss man erst einmal auf eine Frau als romantische Komponistin treffen und dann hinhören.
    Emilie Mayer ist da ein Ausnahmetalent und eine fleißige und - das war noch die Ausnahme - eine anerkannte und beliebte Komponistin obendrein.
    Ihr Hauptwerk galt der Kammermusik und die beiden umfangreichen Piano-Trios op.16 und op.13 und das kurze Notturno op.48 werden auf der neuen cpo-CD vorgestellt. Beantwortung der anfangs gestellten Frage: Es gibt keine speziell weiblich-romantische Musik. Wie sollte es auch!? In der Musik gelten geschlechtsunabhängige Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Ob die nun noch klassisch orientiert sind - wie im Opus 13 - oder schon freiere Anwendung finden, Emilie Mayers Kompositionen sind schöne Belege ihrer Zeit und leider arglos vernachlässigt. Das Trio Vivente ändert das nun und legt Interpretationen vor, die als - im wahrsten Sinne des Wortes - einzigartig gelten dürften und überzeugt durch transparentes und homogenes Spiel auf hohem Niveau. Das gilt auch für die Technik und die Qualität des Booklets. Eine schöne CD, auf die mit ihren 63 Minuten Spielzeit aber gut und gerne noch ein Mayer-Stück gepasst hätte. Schade drum!
    Geistliche Musik - Conserva me Domine Geistliche Musik - Conserva me Domine (CD)
    03.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Alles Marcello - oder was?

    Nein, eine Mogelpackung ist das nicht. Obwohl der Coover-Titel glauben machen könnte, alle sechs Stücke der neuen cpo-CD seien von Benedetto Marcello. Wer die CD umdreht, wird schnell eines anderen belehrt: Nur drei der sechs Stücke sind von Marcello und auch nicht alles sind geistliche Werke. Egal - wie dem auch sei: Die Musik auf der Scheibe ist schön und interessant, weil sie zumeist klanglich von einem besonderen Instrument geprägt wird: dem Salterio, dem historischen "Hackbrett", das Solistin Margit Übellacker bestens beherrscht. Zudem ist das 6-Stücke-Programm gut ausgewählt. Neben den geistlichen Gesängen von Marcello, Martini, Sacchini und Chiesa findet sich auch eine Sonata von Marcello, in der das Salterio besonders glänzen darf. Dauersolist ist Countertenor Terry Wey, der wohl nicht zu den größten seines Faches zählen dürfte, seine Partien aber tadellos absolviert.
    Im Ganzen eine CD für Freunde des italienischen Barock und ausgefallenen Repertoires.
    Das Booklet ist sehr umfangreich und enthält alle Texte auch in deutscher Übersetzung. Eine dankenswerte Veröffentlichung.
    Ein Kommentar
    jommelli Top 50 Rezensent
    12.05.2017
    Nicht der größte seines Fachs? Das klingt nach solidem Mittelmaß- und da muss ich doch widersprechen. Spätstens seit seiner neuen CD "Pace e guerra" ist Terry Wey ganz oben angekommen. Für mich persönlich hat er inzwischen sogar Fagioli, Jaroussky, Cencic und Sabaus auf die Plätze verwiesen.
    Septett Es-dur op.62 Septett Es-dur op.62 (CD)
    31.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gepflegte Unterhaltung

    Nichts beschreibt den Stil der Musik Kreutzers besser als der Schluss des Absatzes auf Seite 6 des - wieder einmal - gelungenen Booklets: "Stilistisch betrachtet lässt sich diese Musik als beschaulich, mit einer intimen lyrischen Grundhaltung und einem emotional ausgeglichenen Ausdrucksgehalt beschreiben". Genau das! Beste Beispiele sind die auf dieser neuen cpo-CD vorgelegten Stücke: das Septet op.62 und das Trio op.43. Schöne, sangbare Melodien und eine unaufdringliche harmonische Tonsprache - kurz: gepflegte Unterhaltung. Dass sie nicht ganz so "gepflegt" daher kommt, liegt an den Interpreten. Das Ensemble mit dem etwas merkwürdigen Namen "Himmelpfortgrund" ist spezialisiert auf alte Instrumente. Da klingt eben auch manches rauher, geschärfter, pointierter. Vielleicht ist dieser "Originalklang" nicht jedermanns Sache. Spannend ist das schon und eine Veröffentlichung wert. Da auch die bekannten "Rahmenbedingungen" stimmen - eine gediegene Kammermusik-Empfehlung!
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    30.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bekenntnismusik 2

    Nach der schon vor längerer Zeit bei cpo erschienenen 1.Sinfonie hat diese neue CD mit Ben-Haims 2.Sinfonie mehr als sechs Jahre vom Aufnahmetermin bis zum Erscheinungsdatum gebraucht. Dirigent Yinon verstarb zwischenzeitlich. Aber wie heißt es so schön: "Gut Ding will Weile haben!" Und ein gutes "Ding" ist es geworden. Für den Hörer ist Ben-Haims Musik auf dieser 2.Scheibe auch leichter fasslich. Die 2.Sinfonie ist positiver, optimistischer, nicht so vergrübelt finster wie der Vorgänger. Das Concerto Grosso wiederum hat es in seiner unverblümt rückwärts gewandten Tonsprache noch leichter. Diese Musik landet direkt bei dem Hörer. Die drei Sätze sind wirklich Klasse und verdienen wohl nur wegen der ausgedehnten Soli den Namen Concerto Grosso.
    Dirigent Israel Yinon ist wiederum ein kompetenter Sachwalter dieser im Ganzen doch anspruchsvollen Musik. Die unverwüstlichen Radio-Philharmoniker aus Hannover sind jederzeit auf Zack und sehr konzentriert bei der Sache, die spieltechnisch gar nicht einfach zu realisieren ist.
    Eine wertvolle Veröffentlichung, gut aufgenommen und mit einen informativen Booklet ausgestattet. Prima!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    Bric a Brac-Ballettmusik Bric a Brac-Ballettmusik (CD)
    08.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kurzweilige, illustrierende Tonkunst

    Das Hören dieser CD wird nie langweilig. Immer wieder überrascht Tansman mit neuen musikalischen Ideen um die Liebe einer Geige und eines Cellos zu einer Flöte (Sextuor) zu illustrieren. Gleiches gilt für das Jahr- und Flohmarkt-Ballett Bric a brac: Schwungvolle Melodien wechseln mit nachdenklichen Tönen ab. Doch im Ganzen herrscht eine fröhliche, turbulente Stimmung. Vor dem musikalischen Stil der 1923 und 1935 komponierten Werke braucht auch ein "konventioneller" Hörer keine Scheu zu haben. Tansmann bewegt sich immer auf dem Boden der Tonalität und ist - im weitesten Sinne - mit Prokofiev oder gar Schostakowitsch vergleichbar und doch einzigartig. Die Technik stimmt, die Interpreten sind prima und das Booklet ist sehr informativ. Das wären 100 Punkte! Wäre da nicht ein kleines Ärgernis: Bric a brac besteht aus 14 (!!) Nummern. Auch Sextuor ist mehrteilig. Die CD weist jedoch für beide Ballette je nur eine (!!) Track-Nummer auf, so dass man einzelne Ballett-Teile mit dem Player nicht ansteuern kann. Das ist bedauerlich und der Hörer darf sich fragen, warum das so sein muss. Muss nicht sein!.
    Meine Produktempfehlungen
    • Werke für Klavier & Orchester Werke für Klavier & Orchester (CD)
    Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.4 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.4 (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schier Unerschöpfliches in vierter Folge

    Michael Schneider, sein Ensemble und seine Solisten arbeiten sich bei Telemanns Solokonzerten ab und werden wohl noch reichlich Arbeit haben. Denn das Werk Telemann scheint unerschöpflich zu sein. Wie kann man nur so fleißig gewesen sein, so viel Phantasie und schöpferische Ideen gehabt haben!? Der Telemann ist unglaublich! Das zeigt auch das cpo-Repertoire Telemanns, das eine beachtliche Anzahl an Werken aufzuweisen hat - besonders im Bereich der Solokonzerte. Die neue, vierte Folge der Konzerte für mehrere Soloinstrumente ist ein erneuter Beweis in zweierlei Hinsicht: 1. Es ist phänomenal mit welchem Melodien-, Harmonie- und Besetzungsreichtum Telemann seine Konzerte ausstattete. Und 2. Es ist ebenso phänomenal, mit welcher Spielfreude, temperamentvoller Leichtigkeit und Virtuosität das Ensemble La Stagione aus Frankfurt musikalisch zu Werke geht. Die Solisten sind großartig und an Dirigent Schneiders Interpretationen spürt man die Erfahrung und große Kenntnis dieser Musik. Man darf gespannt sein, was da noch folgt.
    Aufnahmetechnik und Booklet entsprechen bestem cpo-Standard. Eine gelungene Fortsetzung - sehr zu empfehlen!
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    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.1 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.1 (CD)
    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.2 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.2 (CD)
    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.3 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.3 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    07.03.2017
    Kann mich dem hohen Lob nur anschließen. Und wenn diese Serie dann fertig ist, warten da noch gute hundertundzwanzig Orchestersuiten, eine herrlicher als die andere... Welchem Label könnte man die (lange, lange überfällige) Gesamteinspielung wohl zutrauen, wenn nicht cpo?
    Anonym
    19.03.2017

    Telemanie

    Ja, in der Tat die Ouvertürensuiten wären ebenfalls eine Gesamteinspielung wert! Begonnen wurde ein solches Projekt von "Caromitis" (russisches Label) mit dem fabelhaften "Pratum Integrum Orchester aus Moskau. Leider gedieh es nicht über die ersten vier oder drei (teils) Doppelalben hinaus. Sehr schade...
    Große Festkantaten Große Festkantaten (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Große (und lange!) Pastoren-Festkantaten für ein unkundiges Publikum?

    Zu aller erst muss man das Ereignis vom 8. März 2014 würdigen: An dem Tag führten die Interpreten dieser neuen cpo-CD die beiden Kantaten des Bach-Sohns "erstmals in moderner Zeit" (Booklet S.6) wieder auf. Die Aufnahme ist ein Mitschnitt aus der Thomas-Kirche in Leipzig und trotz einer leicht halligen Akustik kann man das musikalische Geschehen dank eines sehr differenzierten und durchhörbaren Klangbildes prima verfolgen. Ein Lob, das auch dem kleinen, 14-Personen-Chor, fabelhaften Solisten und Instrumentalisten und einem kundigen Dirigenten gilt, die allesamt zum Teil schwierige Partien hervorragend meistern. Vielleicht ist die erste Kantate mit über 41 Minuten Spielzeit etwas lang geraten und doch bringen die 17 Teile gute Abwechslung. Wer probehören möchte, spiele die Chöre 15 und 17 an. Da geht wahrlich die Post ab! Die zweite Kantate ist ernster, kürzer und nicht so festlich durch rasante Chöre geprägt.
    Wie dem auch sei: Heutzutage wird schon lange kein Pastor mehr bei seiner Amtseinführung mit einer solchen Kantate geehrt und auch das harte Urteil Bachs über sein Hamburger Publikum dürfte sich nicht erst seit Eröffnung der Elbphilharmonie gehörig geändert haben: "Hamburg ist kein Ort für einen braven Musicum, um hier zu bleiben. Der Liebhaber giebt es hier nicht gar viel und der Kenner sehr wenige. Es ist kein Geschmack hier, Buntes, wunderliches Zeug, und keine noble Simplicität gefällt hier" (Booklet S. 12). Wie sich die Zeiten ändern - oder?
    Symphonien op.7 Nr.1-6 Symphonien op.7 Nr.1-6 (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gepflegte sinfonische Abel-Unterhaltung in dritter Folge

    Dies ist nach den 6 Sinfonien op.10 und op.17 nun die dritte Folge der Abel-Sinfonien bei cpo. Auch sonst scheint cpo an Abel einen Narren gefressen zu haben. Ist doch die Liste der Abel-CDs bei cpo erstaunlich. Das verwundert etwas, weil der Rezensent den Sinfonien nun wirklich kaum etwas Besonderes abgewinnen kann. Alle Sätze sind in der Regel nach zwei bis drei Minuten vorbei. Hat man sich gerade an das musikalische Geschehen gewöhnt, ist auch schon wieder Schluss. Eine Ausnahme - und da hat die Produkt-Info recht - bilden die langsamen Sätze - wenigstens zum Teil. Sie sind in der Regel um eine Minute länger und melodisch sehr schön ausgeformt. Alles in allem kommen meines Erachtens diese "Sinfoniechen" aber über das Maß eines gepflegten Unterhaltungswertes nicht hinaus. Sie im Text des Produkt-Infos zu Mozarts späten Sinfonien in Bezug zu setzen, ist schon mutig.
    Dirigent Michael Schneider und sein Ensemble (aus historischen Instrumenten) tun alles, um die Werke lebendig werden zu lassen. Ob das auf Dauer gelingt, bleibt abzuwarten. Die Technik ist prima und das Booklet informiert wieder zuverlässig über Werk und Interpreten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien op.10 Nr.1-6 Symphonien op.10 Nr.1-6 (CD)
    • Symphonien op.17 Nr.1-6 Symphonien op.17 Nr.1-6 (CD)
    Kammermusik Vol.3 Kammermusik Vol.3 (CD)
    02.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In Mendelssohns Windschatten?

    Sicherlich tut man dem Gade unrecht, wenn man ihn immer wieder mit Mendelssohn vergleicht. Gade kann da nur verlieren, obwohl viele seiner Werke einen durchaus eigenen Charakter beweisen (z.B. Teile seiner Sinfonien). Das Hauptwerk auf dieser neuen dritten Folge der Kammermusik Gades, sein viersätziges, gut halbstündiges Streich-Oktett von 1848, zeigt jedoch so starke Parallelen zu Mendelssohn auf, dass man eine Beziehung zu seinem Freund nicht abstreiten kann. Das mindert die Qualität des Oktetts in keiner Weise, zumal es sich hinter seinem Schwesterwerk von Mendelssohn nicht verstecken muss. Wie Mendelssohns Stück ist die Komposition ganz der klassischen Romantik verpflichtet und bildet eine Abkehr von Gades anfänglicher Nationalromantik. Die beiden Zusatzstücke sind besonders von ihrer Entstehungsgeschichte her interessant und schöne Versuche mit der Gattung Streichquartett. Das vorzügliche Booklet gibt zu den Werken sehr lesenswerte, weiterführende Infos.
    Die dänischen Interpreten spielen die Stücke ihres Landsmanns wie schon in den ersten beiden Folgen sehr souverän und werkangemessen. Leider ist die Spielzeit der CD mit knapp 56 Minuten sehr dürftig. Da hätte noch mehr Gade Platz gehabt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Kammermusik Vol.1 Kammermusik Vol.1 (CD)
    • Kammermusik Vol.2 Kammermusik Vol.2 (CD)
    Symphonien Nr.9 "The Bitonal" & Nr.21 Symphonien Nr.9 "The Bitonal" & Nr.21 (CD)
    02.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Röntgens Irr- und Heimweg

    Die etwas prosaische Überschrift kennzeichnet schon das Besondere an dieser nun schon sechsten Folge der Röntgen-Sinfonien bei cpo. Da taucht nämlich mit der Neunten eine - zugegeben - kurze (ca. 17 Min.) und einsätzige Sinfonie auf, die gehörig aus der Reihe tanzt und so gar nicht in das musikalische Röntgen-Bild hineinpassen will. Der gute Julius hat sich nämlich in Bitonalität versucht und atonale Ambitionen in das Werk eingestreut. Der Hörer reibt sich die Ohren und fragt sich, wieso der Röntgen das gemacht hat. Wollte er sich etwas beweisen, dem Zeitgeist huldigen, modern sein? Wie auch immer: Röntgens Versuch ging gehörig schief, was der Komponist wohl auch selbst gemerkt hat. Denn er kehrte danach reumütig zu seiner vertrauten musikalischen Heimsprache zurück. Freunde moderner Musik mögen dies bedauern. Aber Röntgens halbherzigem Modernismus konnte nicht Erfolg beschieden sein. Leider ebenso wenig wie anderen Werken, etwa der folgenden Serenade, die keiner spielen wollte. Seine ebenfalls kurze 21.Sinfonie ist ernst und trotz seiner Kürze gewichtig und in vertrauter Tonsprache. Dirigent Porcelijn ist wieder einmal ein glänzender Sachwalter dieser sinfonischen Raritäten. Die Aufnahmetechnik ist prima, ebenso das Booklet. Hervorgehoben sei einmal die geschmackvolle Auswahl von van-Gogh-Bildern auf den Booklets der Röntgen Reihe. Sehr schön und passend.
    Bleibt nur ein kleiner Wermutstropfen: Auf die CD hätte noch ein Stück gepasst. Mit knapp über 55 Minuten Spielzeit ist sie (zu) kurz geraten.
    Edition RadioMusiken Vol.3 - Plays & Opera for the Radio Edition RadioMusiken Vol.3 - Plays & Opera for the Radio (CD)
    17.02.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Dritte, gelungene "Sendefolge"

    Radio in den 20ern und 30ern. Das war eine Zeit besonderer Produktivität für das neue Medium. Auch die Komponisten dieser Zeit zeigten Interesse und arbeiteten für das Radio. cpo dokumentiert nun in dritter Folge eine bunte Mischung dieser Produktionen. Diesmal sind in einer 2-CD-Box "Musikalische Funk- und Hörspiele", Plays & Operas for the Radio zu hören, sämtlich in Aufnahmen aus der Zeit zwischen 2006 und 2011, also ganz frischen Datums. Das garantiert eine frische und hoch qualitative Aufnahmetechnik und lässt eben solche Frische und Vitalität auch in den Interpretationen erwarten. Die Erwartungen werden erfüllt. Viele Solisten, sowie Orchester und Chor der Staatsoperette Dresden sind unter der Leitung von Ernst Theis versammelt, um den Radio-Perlen von Haas, Hindemith, Gronostay, Weill, Grosz und Sutermeister zu huldigen. Das ist nicht nur Nostalgie im besten Sinne, sondern die Würdigung von Werken, die scheinbar einer vergangenen Epoche angehören, doch - besonders in solchen Interpretationen - einen zeitlosen Wert erhalten. Der wird noch verstärkt durch ein 76-seitiges Booklet, das in hervorragender Weise Einblicke und Einsichten in die Musik, die Radio-Technik und den Zeitgeist liefert. Sehr hörenswert, informativ und interessant.
    Meine Produktempfehlungen
    • Lyrische Suite "Leben in dieser Zeit  (Radiomusiken Vol.1) Lyrische Suite "Leben in dieser Zeit (Radiomusiken Vol.1) (CD)
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    Sämtliche Duette & Quartette Sämtliche Duette & Quartette (CD)
    17.02.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Liederfest

    Zwischen 1997 und 2003 haben sich große Namen der Liederszene versammelt, um sich dem umfangreichen Liedschaffen zu widmen, dass Johannes Brahms hinterlassen hat: Juliane Banse, Ingeborg Danz, Iris Vermillion, Christoph Pregardien, Marcus Ullmann und Andreas Schmidt. Die Namen klingen nach einem hochrangigen Festival der Stimmen und erfüllen auch die hohen Erwartungen. Mit großer sängerischer Kunst, viel Empfindung und Gefühl tragen die Solisten ihre Solo-Stücke, Duette und Quartette vor. cpo hat das ganze Ereignis in einer 3-CD-Box zusammengefasst und mit einem hervorragenden 80-seitigen Booklet ausgestattet. Eine in allen Teilen wunderbar gelungene Publikation, zu der man cpo nur gratulieren kann.
    Martin Luther und die Musik Martin Luther und die Musik (CD)
    16.02.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ein Booklet-Schuss in den Ofen!

    Schade um die schöne Musik und um einen gut gemeinten musikalischen Beitrag zum Luther-Jahr. Nicht, dass es an den Interpreten Großartiges auszusetzen gäbe. Nein! Alle Solisten, Choristen und Instrumentalisten machen ihre Sache gut. Das gilt auch für den Dirigenten Ulrich Stötzel, der zwar keine aufregenden Interpretationen abliefert. Doch alles hat Hand und Fuß. Nein - das ist es nicht. Was ärgerlich ist, ist das Booklet, ein cpo-Artikel, der sonst allerhöchsten Ansprüchen genügt. Diesmal jedoch verhagelt der Inhalt des Booklets dem Hörer gehörig die Freude. Doch genauer:
    Der Grund für die muntere Luther-Auswahl wird mit keinem Wort erwähnt. Kein Hinweis darauf, wieso diese Stücke ausgewählt worden sind. Das wäre ja noch zu verschmerzen gewesen, wenn wenigstens Erläuterungen zu den einzelnen Stücken zu lesen wären. Doch: Fehlanzeige! Im ganzen Booklet findet sich nicht ein Satz als Erläuterung zu den einzelnen Musikstücken. Die Interpreten werden zwar in Wort und Bild ausführlich vorgestellt, die Komponisten und ihre Werke jedoch mit keinem Wort. Hat man diesen Ärger dann doch abgehakt, weil man die Gesangstexte gefunden hat, da tut sich noch Ärgerlicheres auf: Bei der Zuordnung (mit Zahlen) der Solisten zu den einzelnen Strophen in der herrlichen Bach-Kantate "Christ lag in Todesbanden" muss der Booklet-Redakteur wohl beide Ohren zugemacht haben: Denn die Zuordnung stimmt hinten und vorne nicht. Das grenzt schon an Schlamperei und führt dazu, dass ich diese sonst so schöne CD keinem Hörer ans Herz legen kann, es sei denn, er kann über die genannten Mängel hinwegsehen. Ich kann das nicht und sollte es als Rezensent auch nicht tun. Gerade nicht bei einem Beitrag zum Luther-Jahr!
    Ein Kommentar
    wnk
    25.07.2017

    Keine "Original-CPO-Produktion"

    Das leichte Booklet-Chaos ist mir auch aufgefallen. Vielleicht ist es darauf zurückzuführen, dass CPO die Aufnahme als Zweitverwertung veröffentlicht hat. Eigentlicher Produzent ist die Gerth Medien GmbH, und die Aufnahme ist dort bereits 2012 veröffentlicht worden.
    Lutherische Choralkonzerte Lutherische Choralkonzerte (CD)
    15.02.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Luther-Referenz?

    Diese CD kann man wohl nur als "Verbeugung" vor dem großen Reformator verstehen. der ja bekanntlich auch ein gestandener Musiker war. Immerhin hat das "cpo-Haus-Ensemble" Weser-Renaissance (fast) alle Choralkonzerte des Michael Praetorius zusammengetragen, die auf Luthers Urheberschaft zurückgehen. In der typischen Praetoriusschen Handschrift werden aus den sechs Luther-Chorälen kleine geistliche Konzerte in wechselnden Besetzungen. Wer andere geistliche Konzerte des Praetorius kennt, wird diese sechs Stücke nicht sonderlich aufregend finden, obwohl sich Leiter Manfred Cordes alle Mühe gibt, durch den Einsatz von Solisten, Instrumental- und Kapellchören Abwechslung ins musikalische Geschehen zu bringen, was auch bestens gelungen ist. So schön das alles musikziert wird, so "unfreundlich" bedient das Booklet den Hörer: Alle sechs Choralkonzerte haben nur eine (!!) Track-Nummer, obwohl sie mehrteilig gestaltet sind. Besonders bei dem über 22-minütigen "Vater unser im Himmelreich" ist das bedauerlich, weil dem Hörer die Chance genommen wird, sich mit entsprechenden Track-Nummern in einzelne Konzertteile hineinzuwählen. Schade ist das, tut dem ansonsten positiven Eindruck dieser ersten CD einer Wolfenbütteler Reihe jedoch keinen Abbruch. Für Freunde der Renaissance-Musik dennoch ein MUSS zum Luther-Jahr!
    Quintett op.48 für Klavier, Horn, Streichtrio Quintett op.48 für Klavier, Horn, Streichtrio (CD)
    15.02.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kunstvoll frische Spätromantik

    Blättert man in der Diskografie der Werke Draesekes, so stellt man erstaunt fest, wie zahlreich seine Kammermusik eingespielt wurde. Und doch kennt der cpo-Freund den Felix Draeseke eigentlich nur wegen der maßstäblichen Einspielungen seiner Sinfonien. Das sollte sich nun ändern. Denn mit der vorliegenden neuen CD präsentiert sich Draeseke als Kammermusiker ersten Ranges. Die beiden Quintette sind nicht nur wegen ihrer Besetzungbesonderheiten (op.77: 2 Celli / op.48: Horn & Piano) reizvoll, sondern auch wegen der klanglichen Fülle, der kontrapunktischen Kunstfertigkeit und dem Melodienreichtum. Bei diesen Werken bedarf es keiner "Gewöhnung". Die zumeist heitere und gelöste Tonsprache ist unmittelbar eingängig, was sicherlich auch ein Verdienst der Interpreten ist: Das Solistenensemble Berlin und das Breuninger Quartett (mit Gästen) lassen keine Wünsche offen. Eine sehr gelungene Kammermusik-CD!
    Klavierkonzert Nr.3 Klavierkonzert Nr.3 (CD)
    15.02.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein Knüller!

    Da muss man sich "zum "Anwärmen" nur mal den 3. "jazzigen" Satz des Klavierkonzerts anhören, um zu ahnen, wo bei diesem Konzert die Post abgeht. Quer durch alle Stilrichtungen und mit einem Heidenspaß am Musikantentum hat dieser griechisch klingende Kroate ein Klavierkonzert geschaffen, dass begeistern kann. Doch nur den, der mit wachen Ohren und viel Spaß und Neugier zuzuhören weiß. Das Violinkonzert ist da konventioneller und besticht in seiner spätromantischen Tonsprache besonders im Orchesterpart, der volltönend der Solovioline einen glanzvollen Background verschafft. Das Opern-Orchester aus Rijeka macht seine Sache ausgezeichnet. Ebenso die Solisten, die ihre singulären Parts prächtig inszenieren.
    Eine prima Booklet gibt Auskunft über diesen Komponisten, dem cpo jetzt die zweite Veröffentlichung widmet. Ganz toll!
    Meine Produktempfehlungen
    • Klavierkonzert Nr.2 Klavierkonzert Nr.2 (CD)
    Die Bajadere Die Bajadere (CD)
    10.12.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schwungvolle Operetten-Fortsetzung

    Das Erstaunlichste an dieser Produktion ist wohl das Dirigat des zur Aufnahmezeit 84-jährigen Richard Bonynge. Schwung- und temperamentvoll und auch mit viel Empfinden für Gefühle und Stimmungen führt der Maestro die Kölner Ensembles und Solisten durch Kalmans anspruchsvolle Partitur mit seinen vielen Anspielungen an Stile und Kulturen. Ein besonderer Leckerbissen ist die Nr.3 dieser "Operette in der Operette", um Liebe und Leidenschaft im Theater. Das Lied "Dein will auf ewig ich sein" rührt an und gehört sicherlich zu Kalmans schönsten Eingebungen. Die Solisten überzeugen durchweg und werden von dem Operetten-erfahrenen Bonynge sicher durch die Partitur gesteuert. Eine sehr schöne Produktion, die nur (wieder einmal bei cpo) einen Nachteil für den Hörer hat: Es gibt im Booklet zwar eine Inhaltsangabe zu jedem der 3 Akte, auf ein vollständiges Libretto muss man jedoch leider verzichten. Dafür bietet das Booklet (überflüssiger weise) zu allen Solisten sehr ausführliche Biographiebemerkungen. Mit dem Libretto wäre den Hörern sicherlich mehr gedient gewesen als mit diesen Informationen.
    Trotzdem: Ein Fest für Operetten-Fans!
    Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.1 Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.1 (CD)
    10.12.2016
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beethoven-Flucht?

    Es ist (und bleibt wohl) das Schicksal des Ferdinand Ries, immer wieder mit Beethoven verglichen zu werden. Das ausgezeichnete Booklet gibt Hinweise darauf, dass Ries mit diesen besonderen Flöten-Kompositionen diesem Gemessenwerden an Beethoven entfliehen wollte. Das dürfte Ries gelungen sein, denn die drei Flötenquartette der 1.Folge sind wunderbar eigenständige Werke. Der Booklettext beschreibt weiter die Charaktere der drei Quartette auf schöne und sehr zutreffende Weise: Das erste Quartett präsentiert sich in C-Dur als großes, repräsentatives Werk. Das zweite Quartett bildet mit seinem archaischen Menuett ein elegisches Gegenstück, während das dritte Quartett einen leichtgewichtigeren Ausklang beschert. Womit eigentlich alles gesagt ist - außer zu den Interpreten: Das Ardinghello Ensemble bleibt den Werken nichts schuldig. Es wird kompetent und temperamentvoll und mit viel Gefühl musiziert. Schön ist das!
    Schön ist auch das Booklet, das mit einem sehr lesenswerten Kommentar von Bert Hagels aufwartet. Beste Kaufempfehlung!
    Sämtliche geistliche Werke Vol.2 Sämtliche geistliche Werke Vol.2 (CD)
    10.12.2016
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gelungene Fortsetzung

    Kuhnau, Vorgänger Bachs als Thomas-Kantor, soll lt. Booklet eine große Menge Werke verfasst haben, von denen aber nur ein geringer Teil erhalten blieb. Diesen Teil arbeitet Gregor Meyer mit seinen Musikern nun schon in Volume 2 auf. In der Rezension zu Vol.1 habe ich schon wesentliche Plus- und Minus-Punkte genannt, die ich, trotz gegenteiliger Kommentare, nicht korrigieren muss, da sich die Höreindrücke auch in dieser zweiten Folge bestätigen: Der Chor ist solistisch besetzt und erzeugt so sein ganz spezifisches Klangbild. Die camerata lipsiensis spielt sachkundig auf historischen Instrumenten und wahrt die Klangbalance zu der Sängergruppe vorbildlich. So sind fünf Kantaten zu hören, die durch Durchsichtigkeit im Klang und virtuose Musizierkultur zu beeindrucken wissen. Für den Chorfreund bleibt der Verzicht auf mehr "Glanz" durch eine größere Besetzung.
    Wieder eine schöne cpo-Neuheit mit Werken von Leipzigs Thomas-Kantoren. Das Booklet enthält wertvolle Informationen und sämtliche Texte.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche geistliche Werke Vol.1 Sämtliche geistliche Werke Vol.1 (CD)
    626 bis 650 von 958 Rezensionen
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