Ein spannender Einstieg in eine neue Krimi-Reihe
Die Geschwister Sofia und Niels Wagner machen sich von Bamberg aus mit dem alten Spider ihres Opas auf den Weg nach Sirmione am Gardasee in Italien. Hier haben sie von Teresa DiSanto, der besten Freundin ihrer verstorbenen Mutter eine Villa und ein Restaurant geerbt. Das Erbe soll nun schnellstmöglich veräußert werden. Ein Makler ist schnell gefunden. Aber dann kommen ihnen die Liebe zu den Brüdern Giordano, alte Familiengeheimnisse, die mit Rezepten zu tun haben und ein Mord im Restaurant dazwischen. Das Fatale: Onkel Antonio, der Polizeichef von Sirmione, hat seinen Neffen Niels schnell als Täter vorverurteilt. Doch die Geschwister geben nicht auf und machen sich selbst auf Tätersuche.
Darum herum hat Autor Wolf September einen spannenden und auch einfühlsamen Krimi gestrickt, der mich vollkommen überzeugt hat.
Mir haben nicht nur Sirmione, seine Umgebung und vor allem eine unberührte kleine Bucht total für sich eingenommen. Auch der Mix aus den verschiedensten Charakteren, bei denen ich meine Sympathien vergeben konnte und auch schnell wusste, mit wem ich nicht befreundet sein möchte, haben mir sehr gut gefallen. Mit Niels und Sofia, die so unterschiedlich sind und die ihre Träume verwirklichen wollen, war ich sofort auf einer Wellenlänge. Ihr Onkel Antonio, der Bruder ihrer Mutter dagegen, hat hier alles getan, damit ich ihn nicht mag. Sofort in mein Herz geschlichen hat sich die Deutsche Dogge Al Bano, die Mama Francesca von Teresa geerbt hat. Warum? Das werdet ihr beim lesen des Buches schnell heraus finden. Alle Menschen, die ich hier kennenlerne konnte ich dank der bildhaften Beschreibungen gut in mein Kopfkino einfügen.
Der Mordfall am Küchenchef Paolo war gar nicht so leicht zu durchschauen und ganz schön tricky. Ich hatte zwar bald einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Aber was da dahinter steckt, das erfahre ich erst ganz zum Schluss des Buches. Es ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Trotz immer neuer Erkenntnisse, verschiedener Wendungen und neuer Informationen habe ich mich auf falsche Spuren setzen lassen. Es löst sich dann aber alles nachvollziehbar auf.
Da das Restaurant La Dolce Vita im Fokus der Geschichte steht, hatte ich immer wieder Appetit auf die Köstlichkeiten, die da in den Töpfen vor sich hin köcheln. Auch nach Biscotti und Cornetto mit einem Cappuccino hatte ich immer wieder Verlangen. Vor allem aber ist meine Sehnsucht nach dem Gardasee und nach Sirmione, das der Autor so wunderbar in Szene setzt stark angestiegen. Die kleinen malerischen Gassen, die Bars und Restaurants, den kleinen Hafen, den Strand und auch die Souvenirshop möchte ich mir unbedingt anschauen. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass sich der Autor selbst hier sehr gut auskennt.
Ein spannender Kriminalfall in einer wunderschönen Gegend Italiens mit teils sympathischen Menschen, einer Prise Humor und einem guten Schuss Romantik haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert. Eine Geschichte, die ich allen, die gerade das Sommerfeeling, egal wo, genießen nur empfehlen kann.