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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Symphonie Nr.4 e-moll op.43 Symphonie Nr.4 e-moll op.43 (CD)
    16.11.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Na endlich!

    Aufgenommen im Juni 2014(!!) - veröffentlicht im November 2022(!!). Warum nur lag diese grandiose Aufnahme acht Jahre in der Schublade? cpo wird seine Gründe haben!? Der Musikfreund und Sammler jedenfalls kann kaum nachvollziehen, dass die Folgen einer Edition so viele Jahre auseinander liegen müssen (oder sollen?). Egal! Nun ist sie da, die 3. Folge der Sinfonien des Spätromantikers Louis Glass und das gleich mit der groß angelegten Vierten, die mit fast einer Stunde Spielzeit neben der Ersten von Langgaard und der Dritten von L. Nielsen wohl zu den umfangreichsten sinfonischen Schöpfungen in Dänemark gehört. Beim ersten Anhören ist man verblüfft: Habe ich da mit dem ersten Satz nicht versehentlich Mahlers Zweite aufgelegt? Man mag dem guten Glass ja nicht unterstellen, abgekupfert zu haben. Doch diese rasanten Anfangsfiguren der Bassgruppe gab es in sehr ähnlicher Gestalt schon bei Mahler. Auch das sehr eindrucksvolle Adagio erinnert an Mahlers Fünfte und sein berühmtes Adagietto. "Tröstlich" vermerkt der sehr gute Booklettext auf Seite 6: "...doch Glass findet schnell zu dem üblicheren Stil der dänischen Spatromantik". Dem ist nichts hinzuzufügen. Großartige Musik, die nun endlich einmal bestens gespielt und aufgenommen wurde. Nach einer in allen Belangen unbefriedigenden Aufnahme aus Plovdiv auf dem Label danacord, zeigt Dirigent Raiskin mit seiner Philharmonikern aus Koblenz jetzt wie es geht: lebhaft, gefühlvoll und spieltechnisch versiert, bestens gestaltet und konkurrenzlos vorgestellt. Eine wirklich professionelle Produktion, die nur einen Nachteil hat: Sie lag viel zu lange in der Schublade, bis sie veröffentlicht wurde!!
    Meine Produktempfehlungen
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    Ein Kommentar
    Anonym
    13.12.2022
    Schöner Kommentar. Bleibt jetzt noch die Frage, wie lange die Sinfonien 1,2 und 6 in beschriebener Schublade liegen (Complete Symphonies!!!)
    Symphonien op.2 Nr.1-6 Symphonien op.2 Nr.1-6 (CD)
    15.11.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Gefälliges aus der Mannheimer Schule

    An Aufnahmen von Sinfonien des Franz Xaver Richter mangelt es im Katalog nicht. Und trotzdem ist diese Aufnahme mit den Pforzheimern und Moesus zu begrüßen. Erweitert sie den cpo-Katalog doch durch die Orchesterstücke eines der wichtigen "Mannheimer" Komponisten-Vertreter. Immerhin - so ist im informativen Booklet zu lesen - war Richter einer der Begründer der Mannheimer Schule, was ihn jedoch nicht zwangsläufig zu einem "Spitzenvertreter" macht. Seine hier eingespielten sechs Sinfonien sind fast alles kurze Stücke mit mehr oder weniger als 10 Minuten Spieldauer und nach alter Tradition dreisätzig. Oboen werden mit den Geigen geführt und die Hörner unterstützen nur die Harmonien. Man merkt: Andere "Mannheimer" haben da viel mehr an kompositorischer Kunstfertigkeit und Instrumentation investiert. Und den Geschmack des Mannheimer Hofes traf Richter auch nicht. Trotzdem: Gefällig und schön anzuhören ist die Musik ja, zumal sie auch ebenso gespielt wird: gefällig und schön. Und doch kann man sich vorstellen, in welchen musikalischen Wirbelwind ein Originalklang-Ensemble wie z.B. das Concerto Köln diese kleinen Stücken verwandelt hätte. Da die Kölner aber nicht am Werke waren, muss man sich mit dieser rundum zufrieden stellenden, im besten Sinne "konventionellen" Aufnahme begnügen, die auch aufnahmetechnisch gefallen kann.
    Ouvertüren Vol.1 Ouvertüren Vol.1 (CD)
    28.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5

    Berliner Gute-Laune-Musik

    Da sage noch mal einer, nur aus Wien gäbe es Walzer, Polkas und flotte Operetten-Klänge. Wer sich einmal durch die "Berliner Luft" hat mitreißen lassen, weiß es besser - zumeist jedoch nicht, wer der Komponist dieser "Berliner Hymne" ist. cpo behebt diesen Missstand und fügt der "Berliner Luft" gleich noch acht weitere Stücke von Paul Lincke bei, so dass eine waschechte Berliner Gute-Laune-CD entstanden ist. Wem also in diesen schwierigen Zeiten mal echt trübsinnig zumute ist, der nehme diese CD und lege auf egal welches Stück. Der Frohsinn dürfte zurückkommen und wieder Heiterkeit ins Gemüt. Dirigent Ernst Theis ist der passende Sachwalter für diese schmissige Musik und das Berliner Nachbar-Orchester aus Brandenburg der richtige Interpret. Auch das Booklet ist prima. Nicht ganz glücklich bin ich mit der Aufnahmetechnik: Das Orchester klingt im Tutti und Forte reichlich kompakt. Auch der Gesamtklang ist mir nicht präsent genug. Das geht besser. Sei's drum: Gespannt sein darf man auf die zweite Folge dieser Berliner Gute-Laune-Musik.
    Ein Kommentar
    Anonym
    04.02.2023

    Klangqualität

    Aufgrund der Pandemiebestimmungen konnte diese Aufnahme nur unter sehr strikten Auflagen erfolgen und nicht im gewohnten Konzertsaal, was sicherlich die Klangqualität erheblich eingeschränkt hat. Dafür haben die Tontechniker hier ihr Bestes getan.
    Geistliche Konzerte & Sonaten Geistliche Konzerte & Sonaten (CD)
    23.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Musikalischer Zugewinn aus dem Norden

    Gäbe es die Hamburger Ratsmusik mit ihrer Leiterin Simone Eckert nicht, es gäbe wohl auch diese CD nicht. Ein bisschen musikalischer Lokalpatriotismus muss (und darf) schon sein, war der gute Dietrich Becker doch eine lange Zeit seines Lebens in Ahrensburg (damals: Woldenhorn) tätig, kurzzeitig in Schweden und dann in Hamburg, wo er verarmt starb. Klar, dass Frau Eckert mit ihrem Ensemble dem früheren Ratsmusik-Kollegen ein klingendes Denkmal setzen wollte, was ihr und allen Mitstreitern vortrefflich gelungen ist. Unterstützt wird das Ensemble in den fünf Sacred Concertos von wirklich guten Gesangsolisten, die ohne Abstriche Hervorragendes leisten. Doch auch die Ratsmusik zeigt in den fünf Streichersonaten ihr Können. Vielleicht sollte man ehrlich sein und zugeben, dass Beckers Musik gut gemacht ist, jedoch in der gewaltigen Konkurrenz seiner Zeitgenossen keinen Spitzenplatz einnimmt. Muss ja auch nicht sein! Ein Zugewinn an Repertoire "aus dem Norden" ist diese neue CD allemal. Das ist doch gut - oder?
    Klavierkonzert f-moll op.21 Klavierkonzert f-moll op.21 (CD)
    23.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Für Überraschungen gut

    Dies ist nun schon die dritte CD mit Werken Karl Weigls bei cpo. Nach dem Cellokonzert und Streichquartetten sind nun das Klavierkonzert samt Rhapsody und drei Liedern dran. Das ist gut. Nur man irre sich nicht: Der Weigl wird zwar als "Spätromantiker" in der Produkt-Info angekündigt. Doch so "schön" romantisch ist seine Musik gar nicht, zumindest stellenweise mit höchst komplexen, rhythmisch und harmonisch vertrakten musikalischen Wendungen durchsetzt. Schon die ersten Takte des Violinkonzerts zeugen davon und im weiteren Verlauf des Konzerts ist sich der Hörer vor musikalischen Überraschungen nicht sicher. Immer wieder "testet" Weigl neue Ausdrucksformen aus. Doch keine Angst: Weigls Musik bleibt immer hörbar, wird nie atonal oder abstrakt. Er kann sein "spätromantisches Erbe" eben nicht verleugnen. Besonders deutlich wird das in seinen kurzen, versonnenen und diesmal "echt romantisch" klingenden Liedern und seiner frühen Streicher-Rhapsody. Gute Solisten und ein erstaunlich prägnantes Orchester aus Jena unter Dirigent Gaudenz machen diese CD wirklich hörenswert, die auch mit gutem Klang und einem informativen Booklet punkten kann.
    Die Geschöpfe des Prometheus op.43 Die Geschöpfe des Prometheus op.43 (CD)
    23.10.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Auf bleibendem Niveau

    Die Folgen 1 bis 3 von Beethovens "Musik für das Theater" mit Marcus Bosch und der Capella Aquileia waren ja musikalisch inspiriert und lebendig gestaltet, wenn auch in den Tempi gelegentlich übertrieben rasch. Über die "Textbeigaben" und ihre Fassungen konnte man ja auch trefflich streiten. Mit der 4.Folge erscheint nun die 18-teilige Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus" und sie überrascht positiv. Wohl auch, weil man diesmal über keinen Text zu streiten braucht (es gibt keinen!) und weil sich die Interpreten nicht zu überzogenen Tempi hinreißen lassen. Sie entsprechen im ganzen etwa den Zeiten, die bereits Harnoncourt gewählt hat, hier und da mal einen Tuck schneller oder auch langsamer. Doch Tempo ist ja nicht alles. Auch in der musikalischen Gestaltung bleibt Bosch seinem hohen Interpretationsniveau treu. Es wird engagiert, rhythmisch pointiert und lebendig musiziert. Nun darf man sich unter der Cappella Aquileia kein Ensemble mit Originalinstrumenten vorstellen. Das Orchester spielt moderne Instrumente in kleinerer Besetzung, die - so kann man es der Besetzungsliste im Booklet entnehmen - immer noch der Stärke provinzieller Sinfonieorchester entspricht. Bosch und sein Orchester spielen "inspiriert von der Aufführungspraxis der Entstehungszeit" (Booklet S.13). Dieser Ansatz verspricht Frische und Lebendigkeit und Bosch setzt das mit seinem Orchester bestens um. Nun darf man keine Innovationen erwarten. Manche HiP-orientierten Interpreten haben sich schon vor Bosch am "Prometheus" - mehr oder weniger erfolgreich - abgearbeitet. Boschs Version ist erfolgreich, auch Dank eines (wieder) hervorragenden Booklets und gelungener Aufnahmetechnik. Echt empfehlenswert!
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Ruinen von Athen op.113 Die Ruinen von Athen op.113 (CD)
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    Orgelwerke (Gesamtaufnahme) Orgelwerke (Gesamtaufnahme) (CD)
    02.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Jubiläumsgeschenk

    An Aufnahmen von Cesar Francks Orgelwerken herrscht in Katalog wirklich kein Mangel. Zu Francks Geburtstagsjubiläum darf man sich trotzdem über eine üppig ausgestattete 4-CD-Box von cpo mit neuen Aufnahmen freuen. Kompletter dürfte Francks Orgel-Output wohl auch noch nie veröffentlicht worden sein. Kompetenter wohl auch nicht: Auf drei den Klangcharakteren nach ausgesuchten Orgeln breitet Organist Carsten Wiebusch die ganz Orgelpracht Francks aus. Das beginnt mit dem gewaltigen
    "Grand Piece Symphonique", jenem fast halbstündigen musikalischen Kraftakt, geht über zu den kleinen Stücken und endet bei den Chorälen. Das ist höchste Orgelkunst. Wie drückt es das Booklet so treffend aus: "...die zu den strahlkräftigsten Beiträgen der Orgelliteratur gehören...". Organist Wiebusch lässt sich das nicht zweimal sagen und entfesselt auf den drei Prachtorgeln die ganze Bandbreite des Franck'schen Orgelklangs. Und der reicht von aufbrausenden Klanggewalten bis zu den zartesten, verhauchenden Tönen. Das 47-seitige Booklet informiert prächtig und die Stücke sind ebenso prächtig aufgenommen. Trotz vielfältiger CD-Konkurrenz: Ein würdiger und sehr verdienstvoller Beitrag zum Franck-Jubiläum, das bislang leider ziemlich vernachlässigt vorbeirauscht.
    2 Kommentare
    Anonym
    02.07.2023

    Franck Gesamteinspielung

    Nichts gegen moderne Orgeln, aber für die Wiedergabe französischer Orgelsymphonik des 19. Jhdt. kommen sie nicht gegen Instrumente der französischen oder auch deutschen Romantik an. Und ob ein Akkord etwas windstößig ist oder Trakturgeräusche an mein Ohr geraten, ist für mich überhaupt keine Kategorie.
    Es ist nicht störend, es ist authentisch.
    Die Einspielung der großen Franck - Werke
    (3 CD's)von Daniel Roth an ausgesuchten Instrumenten, ist m.M. eine Reverenzaufnahme. Analytisch tiefgehend, musikalisch berührend, zeitlos schön.
    ejb9000
    01.11.2022

    Doch nicht SO komplett...

    Alle wichtigen Werke sind vorhanden und die Sammlung L'Organiste. Aber nicht die frühen Werke, die alternativen Versionen und mehrere posthume Werke.
    Hans-Eberhard Ross bei Audite (6 CDs) ist vollständiger, ebenso wie Joris Verdin bei Ricercar (5 CDs).
    Weihnachtskantaten Weihnachtskantaten (CD)
    02.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weihnachtswunsch

    Welche CD schenke ich einem Musikliebhaber zu Weihnachten, der eigentlich schon alles hat? cpo hat die Idee: Diese neue Weihnachts-CD mit vier Kantaten des Ernst Wilhelm Wolf. Zu hören sind drei kurze Kantaten (je ca. 10 Minuten) und eine lange (ca. 42 Minuten). Die CD ist mit fast 76 Minuten Spielzeit voll gepackt. Gut so! Lohnt sich das Hören denn auch? Von der polyhonen Kunstfertigkeit eines J.S.Bach muss man sich verabschieden. Die Chorpartien - unter Willens solistisch besetzt - sind zumeist homophon schlicht gehalten. Der sog. "Empfindsame Stil" hält Einzug, was immer da auch mit "Empfindsame" gemeint sein mag. Jedenfalls: Hörenswert ist das Ganze, insbesondere dann, wenn Dirigent Willens mit seiner Kölner Akademie zu Werke geht. Mit Sopranistin Beate Mordal steht ein strahlend heller Sopran als Solistin parat und zu Tenor Georg Poplutz braucht man ja nicht mehr viel zu sagen. Klasse! Einzig Bassist Matthias Vieweg überzeugt mich nicht ganz. Er ist in den Kantaten reichlich beschäftigt, gestaltet intensiv, hat aber mit seiner sehr hellen Bassstimme reichlich Mühe in den tiefen Lagen. Da wäre eine "kernigere" Bassstimme mit echter Tiefe wirkungsvoller gewesen. Doch das mag auch Geschmacksache sein und beeinträchtigt den Gesamteindruck unwesentlich. Einen kleinen redaktionellen Fehler sollte cpo noch beheben: In der Booklet-Übersicht auf Seite 2 wird bei der Arie "Du, Held..." (Track 7) "Basso" angegeben. Richtig wäre: "Soprano". So steht es auch korrekt im Textteil. Wie gesagt: Eine sehr interessante Weihnachtsempfehlung!
    Boris Goudenow (Oper in 3 Akten) Boris Goudenow (Oper in 3 Akten) (CD)
    01.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nach 300 Jahren aufgeweckt

    Das ist ja fast unglaublich: 300 Jahre lag Matthesons "Boris" im Tiefschlaf. Nun wurde er wieder aufgeweckt und von cpo gleich auf Scheiben gebannt. Über den Stoff ist man ja überrascht. Boris Goudenow? Geht das? Das 79-seitige fette Booklet gibt darüber detailliert Auskunft. Hervorragend! Nun darf man keine prunkvoll-patriotische Vertonung erwarten wie es Mussorgski gelungen ist. Dazu fehlten Mattheson zeitbedingt die musikalischen Mittel. Stattdessen lässt es Mattheson mit dem Auftritt von Harlekinen nicht immer nur ernst zugehen. Auch die Booklet-Fotos der Innsbrucker Aufführung lassen auf (zeitweise) heitere Momente schließen. Insgesamt heiter ist auch die musikalische "Atmosphäre". Die lockere, barocke Tonsprache lässt eben nicht die "düstere Gewalt" eines Mussorgski zu. Zwei kuriose Anmerkungen zur Komposition sind nennenswert: Das Libretto ist in deutscher und italienischer Sprache verfasst. Kein Versehen - echt: zwei Sprachen in einem Libretto! Das ist schon besonders! Besonders ist auch die Tatsache, dass sich zwei recht kurze Instrumentalstücke von Telemann und Keiser hören lassen, auf die das Booklet jedoch nicht näher eingeht. Die Interpreten sind gut. Besonders die Damen. Bei den Herren wäre hin und wieder doch eine leichte Deutsch-Korrektur erforderlich gewesen. Das junge Ensemble unter dem markigen Namen "Theresia" unter der Leitung von Andrea Marchiol macht seine Sache bestens. Fazit: Eine "besondere" Entdeckung! Musikalisch wohl keine Sensation, aber aller Achtung wert!
    Kammermusik Kammermusik (CD)
    01.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ganz was Neues

    "Damke? Damke? Wer ist Damke?" Selbst ein kundiger Musikkenner mag sich diese Frage stellen. Eine Antwort bietet cpo mit dieser besonderen Veröffentlichung. Auf zwei CDs werden Kammermusikwerke Berthold Damkes vorgestellt, die jüngst erst veröffentlicht wurden und in dem Trio Then-Bergh - Yang - Schäfer interessierte und kompetente Interpreten fanden. Das ist schon selten, dass sich kurz nach der Wiederentdeckung gleich Interpreten und Produzenten finden, die den Noten zum Leben verhelfen. Kernstücke sind sicherlich die beiden Klaviertrios und die Cello-Sonate. Alles gut halbstündige Werke, die kunstfertig gesetzt wurden und hervorragend interpretiert werden. Ohnehin hört man dem deutsch-russisch-französischen Komponisten seine Herkunft und Beeinflussung nationaler Art nicht an. Alles sind gefällige Stücke der romantischen Epoche, die an-, aber nicht aufregen. Das mag auch der Grund des Vergessens sein, aber keiner, die CD wegzulegen. Im Gegenteil! Die Beschäftigung mit dieser besonderen Persönlichkeit und ihrem Werk lohnt sich - auch Dank der Interpreten. Da stimmt nämlich alles und im Zusammenwirken mit guter Aufnahmetechnik und einem sehr informativen Booklet ist wieder eine bemerkenswerte Kammermusik-CD entstanden. Gut so!
    Ein Kommentar
    Anonym
    11.10.2022
    Hallo Meiernberg,
    Vielen Dank für den Kommentar zur CD, freut mich sehr, finde die Musik auch sehr gut. Bin derjenige, der Booklet geschrieben hat, der Damcke ausgegraben hat und mit ihm verwandt ist. Lg Michael Narten
    Symphonien op.37,50,51 Symphonien op.37,50,51 (CD)
    17.09.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder ein Knüller!

    cpo entdeckt die Sinfonien von Wranitzky. Die Aufnahme mit Griffith war ja schon gelungen. Diese neue Wranitzky-CD ist jedoch ein Knüller. Das liegt - wieder einmal - an der famosen NDR Radiophilharmonie und einem mir bis dato unbekannten norwegischen Dirigenten: Rolf Gupta. Der animiert die NDR'ler zu temperamentvollem Spiel. Man höre als Beispiel nur mal das Finale aus der Sinfonie op.50. Da fegt der Wranitzky mit Sturm und Drang seine Sinfonie dem Ende zu. Grandios! Das hätte auch ein Mozart nicht besser machen können. Und in der Tat: Immer hört man Wranitzkys eigenen Tonfall heraus. Kein Haydn, kein Mozart! Wranitzky eben! Dabei reklamierten die Tschechen ihren "Pavel Vranicky" diskografisch schon frühzeitiger für sich. Schon in den 90er Jahren erschienen viel beachtete Sinfonie-Aufnahmen mit dem Dirigenten Bohumil Gregor auf Supraphon. Jetzt ist wohl auch in unseren Landen die Wranitzky-Zeit angebrochen. Nicht nur bei cpo. Jedenfalls gehört diese neue CD mit einer Sinfonie der mittleren und zwei Sinfonien der späten Schaffenszeit zu den Glanzstücken des Repertiores und sind echt eine Entdeckung wert. Aufnahmetechnik und Booklet entsprechen bester cpo-Qualität. Eine vorbehaltlose Hör- und Kaufempfehlung!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien opp.31 & 52 Symphonien opp.31 & 52 (SACD)
    Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.3 Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.3 (CD)
    01.09.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Abschied in Tönen

    Das gibt es: das Abschiednehmen in Töne gefasst. Wie die Produktinfo und das wieder bestens gelungene Booklet informieren, ist Marteaus drittes Streichquartett von diesem physischen und mentalen Abschied geprägt und überaus melancholisch geraten. Davon kann sich der Hörer in einer inspirierten Interpretation durch das Isasi Quartett überzeugen. Das über 36-minütige Stück geht über vier Sätze und überschreibt den 2.Satz z.B. mit "Hymne an den Schmerz". Das Quartett bringt die nötige Leidenschaft und das Gefühl auf, diesen Schmerz zu vermitteln. Prima! Sehr interessant auch die Lieder op.10. Sie sind (wohl immer noch) eine Unikum in der Literatur: Singstimme in Begleitung eines Streichquartetts, Wo gibt es das schon noch! Die Lieder sind romantisch-schön. Auf deutsch gesungen mit französischer Übersetzung im Booklet. Nicht ganz glücklich bin ich mit der Einspielung. Das Streichquartett ist zu präsent aufgenommen und drängt die französische Sängerin zu sehr zurück. Deren Textverständlichkeit und Aussprache ist ohnehin nicht bestens und so muss man denn doch gelegentlich gut hinhören. Sollte man ja ohnehin! Auch die CD-Spielzeit von gerade mal 57 Minuten ist nicht besonders üppig. Alles in allem: eine (fast) gut gelungene dritte Folge der Streichquartette Marteaus.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.1 Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.1 (CD)
    • Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.2 Sämtliche Werke für Streichquartett Vol.2 (CD)
    Symphonie Nr.1 f-moll Symphonie Nr.1 f-moll (CD)
    01.09.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Heimspiel

    Das kommt ja nicht oft vor, dass Werk und Interpreten ein Heimspiel bestreiten. Wer auch immer den Georg Wilhelm Rauchenecker "wiederbeleben" wollte (waren es cpo oder Dirigent Griffihs?), er tat gut daran, nach Winterthur zu gehen und dort seine Wiederbelebungsübungen zu machen. Denn in Winterthur verbrachte der Rauchenecker seine entscheidenden Jahre und war Gründer des dortigen Orchesters, des "Musikkollegiums". So musste Dirigent Griffiths dem Musikkollegium sicher nicht noch viel vom Rauchenecker erzählen. Die hatten wohl ihren "Urvater" im Blut. Und so spielt das Orchester auch: leidenschaftlich und tonschön. Woran Dirigent Griffiths natürlich seinen Anteil hat. Sicher darf man auch Fragezeichen machen: Schon wieder ein Spätromantiker? Gibt es da überhaupt noch was Neues? Hat der nicht nur lokale Bedeutung? Da mag jeder Musikfreund seine eigene Antwort finden. Unbestreitbar bleibt: Bedeutend ist die Musik vielleicht nicht, aber echt schön. Das gilt auch für die beigegebene Ouvertüre mit ihrem trotzigen Namen und den fanfarenartigen Anfangsklängen. Nicht ganz glücklich werde ich auf dieser neuen CD mit dem dritten Werk, der "Orientalischen Phantasie". Um nicht falsch verstanden zu werden: Auch das ist ein schönes Stück und vom erweiterten Sarastro Quartett konkurrenzlos vorgetragen. Das ist nicht der Punkt. Nur: Was hat ein Kammermusikstück auf einer CD mit sinfonischer Musik verloren? Rauchenecker hat genügend Orchestermusik komponiert, um diese Lücke zu füllen. Da hätte man besser eine reine Kammermusik-CD "nachschieben" sollen. Egal. Den Musikfreund freut eine erneute Entdeckungstat von cpo und er darf gespann sein, ob und wann es eine weitere Folge mit Orchesterwerken des Rauchencker gibt. Denn da schlummert noch einiges im Archiv.
    Motetten Motetten (CD)
    01.09.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Für Sammler und Raritätenjäger

    Keine Frage: Manfred Cordes und sein Weser-Renaissance-Ensemble legen wieder eine mustergültige Interpretation hin. Und doch darf man sich wohl fragen, ob diese neue Renaissance-Platte nur - oder erst recht - etwas für Sammler von Renaissance-Musik oder Fans des Ensembles von Manfred Cordes ist. Oder aber für Raritätenjäger, die ständig auf der Suche nach ausgefallenem Repertoire sind. Die werden bestens mit diesem cpo-Neuling bedient. Wer hatte denn schon mal etwas von Mogens Pederson gehört, jenem dänisch-deutschen Komponisten, von dem man nicht einmal das Geburtsdatum kennt? Wer also die rechte Antenne für Musik dieser Zeit hat, kann eintauchen in das Klanggeschehen des Mogens Pederson. Cordes besetzt die zuweilen doch recht schlicht komponierten Motetten sehr kreativ und lässt somit keine Langeweile aufkommen. Und doch: Fast alle Hymnen und Motetten werden auf dänisch gesungen. Nicht gerade eine Sprache, die wir mit Musik in Verbindung bringen. Aber keine Angst: Das informative Booklet übersetzt alle dänischen Texte ins Deutsche. Fazit: Rarer geht's nimmer und Cordes geht immer!
    Symphonien Nr.3 & 7 Symphonien Nr.3 & 7 (CD)
    31.08.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Endlich...

    ...ist sie da, die neue Mayer-CD. Sie war früh angekündigt und die Musikfreunde mussten lange warten. Und? Man durfte gespannt sein, ob sich das großartige Niveau der ersten beiden Sinfonien noch toppen lässt. Denn eigentlich kann ich meiner Rezension der Sinfonien 1 und 2 (s.u.) nichts hinzusetzen. Die Emilie Mayer ist einfach eine tolle Komponistin und ihre Sinfonien sind großartig. In ihren Sinfonien 3 und 7 entwickelt sie nun ihren Stil entscheidend weiter. Der war schon prägnant und eigenständig und hat nun noch einen draufgesattelt. Besonders deutlich in der Siebten. Wieder agiert die NDR Radiophilharmonie aufmerksam und flexibel und wird durch den auch in der HiP erfahrenen Dirigenten de Vriend zu tranparentem und temperamentvollem Spiel angehalten. Da darf man ja gespannt sein auf die (hoffentlich) noch folgenden Sinfonien 4 und 6. Schade, dass die Fünfte und Achte verloren sind. Was für ein Verlust für die musikalische Nachwelt! Booklet und Aufnahmetechnik entsprechen wieder bestem cpo-Standard.
    Abschließend doch noch ein Wort zu den Sinfonien-Publikationen von cpo und ihrer "Repertoire-Politik". So erfreulich die rasche zweite Folge der Mayer-Sinfonien auch ist, so unverständlich bleibt der Stillstand bei anderen Gesamtaufnahmen. Wie geht es weiter mit Berg, mit Glass, Röntgen. Schreker, Furtwängler oder David, um nur einige Beispiele zu nennen. War's das oder kommt da noch was? Den Musikfreund und Sammler würd's schon interessieren! Doch wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt...
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    06.10.2022

    Gesamtaufnahmen

    Als Antwort auf Stillstand bei anderen Gesamtaufnahmen. Ich weiß nicht, ob sich cpo verpflichtet hat, vollständige Aufnahmen der oben genannten Komponisten zu machen.
    Sicherlich heißt es in der Tekst bei Aram Khachaturian’s Sinfonie nr. 2 ‘In diesem Monat beginnen wir mit unserer Khachaturian-Edition, in deren Mittelpunkt seine sämtlichen Symphonien stehen’. Das war 2016, die erste und dritte Sinfonie fehlen noch…..
    Klavierquartett a-moll op.42 Klavierquartett a-moll op.42 (CD)
    29.08.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Orchestrale Kammermusik

    Der Titel klingt irgendwie absurd? Weil da zwei Genres zusammengefasst werden, die nicht zusammen gehören? Orchester- und/oder Kammermusik? Im Falle des Eduard Napravnik beschreibt der Titel jedoch dessen Genius recht treffend. Da steht einer fast ein halbes Jahrhundert einem führenden russischen Orchester vor und schreibt Kammermusik. Dass ein solcher Komponist "seine" Kammermusik durch die sinfonisch-orchestrale Brille sieht, verwundert nicht und ist nur logisch. Die Diskografie des Napravnik ist mehr als dünn. Orchestermusik ist nicht dabei. Wie sie aber klingen könnte, beweist - so verrückt das klingen mag - die neue cpo-CD mit zwei gewichtigen Kammermusikwerken Napravniks: Sein Klavierquartett und seine Violinsonate. Beides Werke von über einer halben Stunde. Also echte sinfonischen Dimensionen. Dem Napravnik gelingt es, den kleinen Kammermusik-Ensembles sinfonisch anmutenden Klänge zu entlocken. Beide Werke sind viersätzig und entfalten zeitweise die Kraft und Lebendigkeit einer Orchesterkomposition. Das ist echt toll. Und doch ist da nicht nur Kraft und Monumentalität im Spiel, sondern auch viel Gefühl und "russische Seele". All das bringen Pianist Oliver Triendl und sein Trio mustergültig zum Klingen. Eine wirklich schöne CD, die auch im Klang und der Edition überzeugt.
    Orgelwerke Vol.8 Orgelwerke Vol.8 (SACD)
    17.08.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spitzenplatz

    cpo's Reger mit dem Organisten Gerhard Weinberger biegt auf die Zielgerade ein. Vol. 8 ist die vorletzte Folge. Dann ist das Ziel erreicht. Mit u.a. den "leicht ausführbaren" Vorspielen, Präludien und Fugen op.67 und 56 setzt diese Folge ganz auf die Sammlung kleiner Stücke. Leicht ausführbar? Bei Reger scheint alles schwer! Scheinbar nicht für Organist Weinberger, der auf zwei zeitgenössischen Orgeln mit den Stücken - und überhaupt mit Regers Werk - keine Probleme zu haben scheint. Wie schon in den anderen Folgen bringt er die Kompositionen mit souveräner Technik und Gestaltungskraft zum Klingen. Keine Frage, Weinbergers Reger-Einspielungen gebührt ein Spitzenplatz im Katalog, in dem wahrlich kein Mangel an Reger-Orgel-Aufnahmen herrscht. Es ist schon beeindruckend, wie in dann neun Folgen von Doppel-CDs cpo Regers Orgelwerk in so gleichmäßig hohem Niveau präsentiert. Das gilt auch für das Booklet, das mit allen nötigen Infos zu Werken, Instrumenten und dem Interpreten aufwartet und die Aufnahmetechnik (Surround-Sound). Wer's mag, kann sich so den Orgelsound rund um die Ohren pusten lassen. Gute Aussichten für ein grandioses Finale.
    L'Idalma overo Chi la dura la vince L'Idalma overo Chi la dura la vince (CD)
    17.08.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Chi la dura la vince"

    "Wer durchhält, gewinnt". Das ist nicht nur der Untertitel von Pasquinis Oper "Idalma", sondern gleichsam auch das Motto für diese umfangreiche Neuproduktion von cpo: Drei CDs in der Box und ein fettes 180-seitiges Booklet - nein: Buch muss man schon sagen. Es lässt keine Wünsche offen: Inhaltsangabe, dreisprachiges Libretto und Werk- und Personeninformationen ausführlichster Art. Und so erfährt man vom bislang weithin unbekannten Bernardo Pasquini, welche Bedeutung und Schaffenskraft diesen Barockmeister auszeichnet. Immerhin war er sogar zu seiner Zeit der bedeutendste römische Komponist. Einer von vielen Gründen, sich mit seinem Werk zu beschäftigen und das hat Dirigent und Intendant Alessandro De Marchi mit seinem Innsbrucker Festwochen-Ensemble auch intensiv und ausführlich getan. Herausgekommen ist Pasquinis mustergültige Don-Juan-Version "L'Idalma". Natürlich eine Oper nach italienischem Muster, voller Liebe, Leidenschaft, (Un-)treue und Eifersucht.
    Drei Stunden mutet Pasquini seinen Protagonisten musikalisch zu, bis sich endlich alle versöhnen. Bis dahin ist es ein abwechslungsreicher und lebendiger Gang durch insgesamt 43 Szenen, zwei Orchesterstücken und einem Finale. Da heißt es auch für den Zuhörer: "Wer durchhält, gewinnt." Zu Gewinnern werden auch die Interpreten. Insgesamt sieben Sängerinnen und Sänger streiten um Liebe und Treue und das mit viel Können und ganzer Hingabe. Auf einen Chor verzichtet Pasquini. Dass der Orchestersatz des Komponisten so farbig ausfällt, ist sicherlich auch ein Verdienst De Marchi, der sein Orchester sehr bass- und continuobetont mit kräftigen Lautenakzenten besetzt (Erzlaute!). Das klingt toll und gibt dem Klang ein sattes Fundament. Ohnehin ist der Klang gut aufgenommen. Ob es sich um einen Live-Mit- oder Zusammenschnitt oder gar um eine nachträgliche Aufnahmeproduktion handelt, teilt uns die Box leider nicht mit. Fest steht, dass es sich um eine Aufführung der Innsbrucker Festwochen 2021 handelt. Reichlich gute Fotos im Booklet zeugen davon. Fazit: Eine tolle Produktion. Auch cpo ist da ein Gewinner!
    Klaviersonaten d-moll,F-Dur,g-moll,B-Dur Klaviersonaten d-moll,F-Dur,g-moll,B-Dur (CD)
    30.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Das Instrument ist der Star

    Die Überschrift soll die Qualitäten der Solistin Flora Fabri keineswegs schmälern. Ihre Leistung ist prima, gerade in Anbetracht der nicht einfachen Spielweise des Tangenten-Flügels, dessen Klang man erst einmal "verarbeiten" muss. Im Produkt-Film erläutert Frau Fabri Wesen und Charakter des Instruments und der eingespielten Werke Wolfs sehr anschaulich. So muss man kein Hellseher sein um anzunehmen, dass es ohne das Instrument "Tangentenflügel" wohl kaum eine Aufnahme der vier Sonaten und der Fantasia des Ernst Wilhelm Wolf gegeben hätte. Die Kompositionen sind nicht überragend, wegen des Instruments aber schon herausragend. Solistin Fabri produziert denn auch schöne Stücke: 12 im Ganzen. Die Sonaten sind jeweils dreisätzig. Lediglich die letzte Sonate hat zwei Sätze plus der ausladenden über 20 Minuten dauernden Fantasia. Flora Fabri versucht alles, Abwechslung in das Klanggeschehen zu bringen, kann aber doch den recht einförmigen Klangcharakter des Instruments nicht ändern. So ist diese CD wohl doch nur etwas für Freunde der Tastenintrumente und ihrer vielen Varianten.
    Concertino op.43 für Klavier & Streichorchester Concertino op.43 für Klavier & Streichorchester (CD)
    29.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Grandioser Einzelgänger

    Wo gibt es das schon, dass jemand vom Zeitgeist und aktuellen Strömungen und Entwicklungen unbeeindruckt seinen musikalischen Weg geht. Das gibt es alles bei Hans Gal. Der hat nämlich seinen eigenen Weg, wie im Booklet wiederholt "altdeutsche Schule" genannt, gesucht, gefunden und unberirrt beschritten. Abseits der Atonalität und seriellen Techniken blieb seine Musik immer zugänglich, leicht fasslich und harmonisch, ohne trivial oder altmodisch zu wirken. Immer wiederkehrende moderne Wendungen verhindern ein "antiquiertes" Klanggeschehen. Der Hörer kann sich bei Hans Gal also auf viele musikalische Überraschungen einstellen. War das schon beim Erscheinen seiner vier Sinfonien im Jahre 2015 auf dem englischen Label AVIE der Fall, so beeindruckt dies noch mehr in der hier sehr abwechslungsreichen Zusammenstellung von Kammermusik mit Klavier. Das Programm geht los mit einem Klavierquartett. Es folgen eine Suite für Klavier solo und ein kurzes Concertino für Klavier und Streicher. Den Abschluss bildet ein knapp 4-minütiges Impromptu für Viola und Klavier. Also (fast) alles dabei, was ein Kammermusikherz höher schlagen lässt. Dass das auch beim Hören der Stücke so bleibt, ist ein Verdienst von Pianist Wallfisch, den drei Mitgliedern des Aron-Quartetts und dem kurzen Auftritt der Streicher des Franz-Liszt-Chamber-Orchestra unter der Leitung von Hartmut Rohde. Sie alle legen sich mächtig ins Zeug und präsentieren in - z.T. Ersteinspielungen - mustergültige Interpretationen, die dem Andenken Gals alle Ehre machen - und den Hörern dieser neuen cpo-CD eine Freude.
    Symphonien d-moll & e-moll Symphonien d-moll & e-moll (CD)
    28.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mehr als nur "eine Folge theatralischer Szenen"

    Der sonst sehr ausführliche und lesenswerte Booklet-Artikel von Dorit Schleissing widersteht leider nicht der Gefahr, Loewes sinfonisches Schaffen aus seinem Liedschaffen heraus zu deuten. Alles soll irgendwie mit Wort und Text, Handlung und Drama zu tun haben, weil Loewes Hauptwerke eben das zum Thema haben. Der Bedeutung der beiden hier eingespielten Loewe-Sinfonien wird man mit dieser verkürzten Sichtweise m.E. nicht gerecht. Die beiden Werke sind nämlich wunderbare Schöpfungen der romantisch-sinfonischen Kompositionsepoche, die nicht in jedem Falle "ein Programm" für sich in Anspruch nahm. Und - soviel ich weiß - hat auch Loewe seinen Sinfonien keine Programmatik zugeordnet. Löst man sich also von dem "Balladen-Komponisten", so bekommt man volltönende, klangvolle und im besten Sinne romantische Sinfonien zu hören, die Dirigent Gaudenz mit seinen Jenaer Philharmonikern locker, geschmeidig, mit Gefühl und Temperament zu Gehör bringt. Die E-moll-Sinfonie dürfte eine CD-Premiere sein, die D-moll-Sinfonie wurde schon 1994 von Jacques Houtmann und der Lorraine-Philharmonie auf dem Label Koch-Schwann veröffentlicht. Gaudenz nimmt in seiner Interpretation mehr Fahrt auf, lässt lebendiger und durchsichtiger musizieren, während Houtmann mehr das "Wuchtige" liebt. Schon die Anfangstakte zeugen davon. Auch die klarere Aufnahmetechnik hat Gaudenz auf seiner Seite. Die knapp 5-minütige Themisto-Ouvertüre ist eine nette Zugabe. Von der Qualität des Booklets war schon die Rede. Fazit: Es bleibt unverständlich, warum Schätze solcher Art in der Versenkung verschwunden sind. cpo hat sie ausgegraben. Bravo!
    Arpeggione - Sonate D.821 Arpeggione - Sonate D.821 (CD)
    04.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Plädoyer gegen das Vergessen

    Das ist gut! Jedes Bemühen, Vergessenes in das Bewusstsein und die Erinnerung zurückzuholen, ist sehr lobenswert. Das Label cpo ist ja schon lange in dieser Richtung unterwegs. Bisher gab zumeist Kompositionen, die aus der Versenkung zu neuem Leben geholt wurden. Bei dieser CD ist das anders. Sie ist einem Instrument gewidmet, das heute wohl kaum noch einer auf dem Schirm hat: der Arpeggione. Dies gitarrenartige Streichintrument (Saiten sind wie eine Gitarre gestimmt) wäre wohl gänzlich vergessen, wenn nicht Schubert extra für dies Intsrument eine Sonate komponiert hätte und es auch heute noch Musiker wie Lorenz Duftschmid gibt, die den Arpeggione pflegen und beherrschen. Zu besagter Sonate bringt Duftschmid Instrumentalfassungen von fünf "Liedern ohne Worte" und drei kurze Nocturne von J.F.F.Burgmüller zu Gehör. Alle diese Stücke stellen den Wohlklang dieses "Gitarren-Violoncellos" unter Beweis, was natürlich in erster Linie ein Verdienst des Solisten ist. Doch auch Paul Gulda am Hammerklavier und Gitarrist David Bergmüller leisten ihren Beitrag. All diese Raritäten sind sehr schön aufgenommen und im Booklet hervorragend kommentiert. Ein Muss für Musikfreunde, die in alle Richtungen auf Entdeckungsreise gehen wollen.
    Violinsonaten Nr.1-8 (1681) Violinsonaten Nr.1-8 (1681) (CD)
    03.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Für Geigen-Fans...

    ...ist diese neue cpo-Doppel-CD sicherlich eine spannende Angelegenheit. Immerhin kommen nicht nur historische Instrumente zum Einsatz, sondern Geigerin Plamemna Nikitassova spielt ihre historische Geige in alter Mensur von 1659 auch auf historische Weise an die Brust (nicht den Hals) gelehnt. Zu bewundern im kleinen Spot der Produkt-Info. Besondere Geigen-Kenner mögen auch den klanglichen Unterschied wahrnehmen, der durch die veränderte Spielweise hörbar wird. Ich - als Nicht-Geiger - nehme das nicht so wahr, jedoch die Virtuosität der Solistin und den Klang des schönen Instruments. Verstärkt wird der Klang noch durch eine "klangvoll" zusammengesetzte Continuogruppe mit Cembalo, Violone, bzw. Viola da Gamba und Theorbe, bzw. Barockgitarre. Diese Intrumente des Continuos werden sehr klug und differenziert eingesetzt. Und doch stellt sich bei den insgesamt 9 Sonaten mit 110 Minuten Spielzeit mit der Zeit eine gewisse Einförmigkeit ein. Das mildert die Qualität der Stücke und Interpretationen nicht, lädt aber ggf. doch ein, sich die Sonaten "häppchenweise" zu Gemüte zu führen. Dann hat man doch mehr davon. Wer mehr lesen möchte, findet im gelungenen Booklet reichlich Informationen. Eine runde Sache!
    Zum Groß-Admiral (Oper in 3 Akten) Zum Groß-Admiral (Oper in 3 Akten) (CD)
    03.07.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zu (Un-)recht vergessen!?

    Die Formulierung der Überschrift soll zeigen: Es ist nicht ganz einfach zu beurteilen und zu verstehen, warum ein Werk in Vergessenheit geriet. Hat man dann Gründe ermittelt, bleibt immer noch die Frage, ob sie reichen, z.B. eine ganze Oper in der Versenkung verschwinden zu lassen. Mit Lortzings Oper "Zum Groß-Admiral" ist das so. An der Musik kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Schon die Ouvertüre stimmt ganz auf Lortzings beschwingt melodiöse Kompositionskunst ein. Ggf. liegt es am "Stoff", an der Geschichte. Die dreht sich - wie so oft - um Diebstahl, Lug und Trug, Streit und Versöhnung und hat nun so gar nichts Mediterranes an sich, wie auch das CD-Cover vermitteln könnte. Der "Groß-Admiral" ist schlicht der Name eines Wirtshauses, in dem die Auseinandersetzungen der Protagonisten stattfinden. Egal. Lortzings eigenes Libretto ist da wohl nicht die stärkste Leistung. Um die Musik tut einem leid. Sie spricht unmittelbar an. Wohl auch der Verdienst einer beachtenswerten Ensembleleistung aus dem Prinzregententheater in München. Da stechen keine berühmten Namen hervor, da zählt "das Team", das Dirigent Ulf Schirmer auf bewährte Manier durch alle Klippen steuert. Die Aufnahmetechnik ist gut, das 87-seitige Booklet besser und die Entdeckungstat dieser Lortzing-Oper durch cpo am besten.
    Triosonaten Nr.1,4,6,7,9,10,17 für Flöte,Violine,Bc Triosonaten Nr.1,4,6,7,9,10,17 für Flöte,Violine,Bc (CD)
    01.07.2022
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nur "Affekte"?

    Sicherlich nicht. Und doch lässt sich Autorin Dagmar Glüxam über diese Mode der "musikalischen Nachahmung" in der Musik des 17./18. Jahrhunderts im wieder einmal ausgezeichneten Boolet ausführlich aus und man kommt am Ende der Lektüre doch zu der Erkenntnis, dass "musikalische Nachahmung = Affekte" doch weit mehr bedeutet, als man anfangs annimmt. Alle musikalischen Mittel sind gefordert, "das Herz der Zuhörer zu erreichen und sie zu berühren" (Booklet S.10). Und in der Tat: Diese Auswahl von 7 Triosonaten aus Wagenseils Sammlung von 17 (!!) Trios berührt insbesondere die Herzen der Kammermusikfreunde. Denn sie erwarten kleine - allesamt dreisätzige - Meisterwerke. Alle um die 7-9 Minuten lang, also auch im wörtlichen Sinne sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung. Dass auch die Interpretationen kleine Meisterstücke wurden, verdanken wir dem Ensemble "Klingekunst", dessen vier Mitglieder ihrem eindrücklichen Ensemble-Namen alle Ehre machen. Nur "Affekte"? Wenn damit die Emotionen gemeint sind, die Musik auslösen soll, dann trifft diese neue CD von cpo genau ins Schwarze.
    201 bis 225 von 942 Rezensionen
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