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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Flötenkonzerte aus Wien Flötenkonzerte aus Wien (CD)
    02.06.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prima Flöten-Premieren

    Das sind schon prima Musikerinnen und Musiker unter dem (gewöhnungsbedürftigen) Namen "Ensemble Klingekunst", acht Musikanten, die ihr Handwerk historisch informiert bestens verstehen. Allen voran steht Solistin und Chefin Sieglinde Großinger, die mit großer Entdeckerfreude in die Flötenliteratur der Zeit Maria Theresias eintaucht und wahre Schätzchen zum Vorschein bringt. Kurz sind die fünf Konzerte, alle traditionell dreisätzig und zwischen 10-15 Minuten lang, dafür knackig virtuos und sehr unterhaltsam. Vielleicht ist die solistische Besetzung des "Begleitorchesterchens" nicht jedermanns Sache, weil doch etwas an Klangfülle verloren geht. Dafür jedoch gewinnt der Hörer Einsichten in feinste musikalische Strukturen, die wohl nur in einer solchen Besetzung und Spielweise hörbar gemacht werden können. Das wohl gelungene Booklet gibt treffliche Informationen zu Werken und Künstlern.
    Eine CD, die der Flöte neue Freunde gewinnen dürfte. Zu wünschen wär's!
    Klavierkonzert Nr.1 op. 36 Klavierkonzert Nr.1 op. 36 (CD)
    02.06.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Schön seriös"!

    Unter den Operetten-Künstlern war er mit sog. "serösen" Kompositionen nicht allein: Neben Lehar (auch auf cpo vertreten) war Künneke auch ein begnadeter Konzert-Komponist. "Ich bin nur ein armer Wandergesell" ist nicht typisch für die überragenden Fähigkeiten des hochbegabten Künneke. Sein Klavierkonzert vermittelt einen Eindruck, was für ein begnadeter "seröser" Konzert-Komponist Künneke hätte werden können, wenn er nicht die "leichte" Operetten-Laufbahn eingeschlagen hätte (Pardon an alle Operetten-Fans!!). Wieder einmal ist es der innovative Oliver Triendl, der Künnekes Klavier-Opus mit großer Leichtigkeit und Souveränität bewältigt. Einen guten Anteil daran hat auch Dirigent Ernst Thies, der das exzellente Münchner Rundfunkorchester zu beherztem und temperamentvollem Spiel anhält. Gleiches gilt auch für die beigegebenen Zigeunerweisen und die ganz im Modestil der Zeit geschriebene Serenade.
    Eine schöne CD mit informativem Booklet und viel neuer "unerhörter" Musik!
    Orgelwerke Vol.4 Orgelwerke Vol.4 (SACD)
    01.06.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In altbewährter Manier!

    Was Organist Gerhard Weinberger anpackt, hat Stil und Niveau. In vierter Folge widmet er sich dem Orgelwerk Regers. Seine grundsolide Sichtweise auf Werk und Interpretation ermöglicht nun dem Hörer den Zugang zu den oft nicht leicht fasslichen und z.T. auch selten gespielten Orgelstücken. Das liegt wohl auch den den hohen Anforderungen. Die Sinfonische Phantasie und Fuge op. 57 dauert 20 (!!) Minuten. Da sind Interpret und Hörer gleichsam gefordert. Nun darf man von Weinberger keine interpretatorischen Kabinettsstücken erwarten. Seine Interpretationen und seine Orgelregistrierungen sind absolut werkdienlich. Reger steht im Mittelpunkt, nicht Weinberger. Das macht diese Interpretationen sympathisch und wertvoll. Das Booklet stellt die Orgeln und ihre Dispositionen ausführlich vor. Eine erneut wertvolle Bereicherung der Orgelliteratur auf CD. Sehr schön!
    Brüderlein fein Brüderlein fein (CD)
    01.06.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nur für Operetten-Freunde

    Das ist nun schon die 4. Folge der Fall-Operetten-Serie und ich muss zugeben, dass ich mit dem Alt-Wiener-Stoff und der Biedermeier-Mentalität dieser Operette in Wort und Musik nur schwer etwas anfangen kann. Das soll sich auf die Bewertung nicht auswirken. Es wird nämlich kompetent und sehr "wienerisch" musiziert, dank eines kundigen WDR-Dirigenten Axel Kober. Auch wird durch die (im Theater nicht so realisierbare) Person eines Sprechers versucht, dem Hörer Zeit und Umwelt, Situationen und Gelegenheiten nahe zu bringen. Ein Vorteil der CD. So ergibt sich ein für Norddeutsche reichlich biedermännisch-wienerisches Stück voller - zugegeben - schöner und vertrauter Melodien. Doch wie gesagt: Man muss das Sujet mögen...!
    Ein Kritikpunkt, den ich hartnäckig bei cpo immer wieder anbringen werde: Es fehlt der Abdruck des Librettos. Es sollte für cpo eine Selbstverständlichkeit werden, bei Werken mit Gesang die Gesangstexte abzudrucken. Die Hörer freuen sich. Also, liebes Label cpo: Ich hoffe der Hinweis ist angekommen!.
    Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester) Quo Vadis (Oratorium für Soli, Chor, Orgel & Orchester) (CD)
    31.05.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gewaltiges Musikdrama mit "Schönheitsfehler"!

    Das mal vorweg: Dies Oratorium des polnischen Komponisten ist ganz große Musik, gewaltig in der spätromantischen Tonsprache und Besetzung. Gewaltig ist auch die Handlung um das Rom Neros, die Christenverfolgung und Gotteserfahrung des Pertrus. Diese bekannte "Quo-Vadis-Romanvorlage" verwandelt Nowowiejski in eine Chor-dominierende Musik von großer Eindringlichkeit, die nicht ohne Grund schon früh in ganz Europa bekannt und beliebt wurde. Selten hat mich ein Oratorium so in den Bann gezogen. Das liegt sicherlich auch an den großartigen polnischen Interpreten unter Dirigent Borowicz, die das Werk ihres Landsmanns mit großer Leidenschaft zum Klingen bringen. So weit, so sehr gut, wenn da nicht ein - fast unverzeihliches - Versäumnis vorläge: Das Booklet beschreibt Werk, Inhalt und Interpreten ausführlich, der Abdruck des Librettos jedoch fehlt! Warum nur? Lag es an der polnischen Sprache? Der Booklettext berichtet, dass der polnische Text schon früh ins Deutsche und Englische übersetzt wurde. So hangelt sich der Hörer an den 24 (!!) Nummern des Oratoriums entlang, ohne genau zu wissen, "wo er ist"! Es hätte doch keines großen Aufwands bedurft, das polnische Libretto mit deutsch/englischer Übersetzung anzufügen. Das Booklet wäre etwas dicker und teurer geworden. Doch jeder Musikfreund wäre dankbar gewesen und die Edition dieses großartigen Werkes hätte dies Versäumnis nicht zu verzeichnen.
    Doch auch so stellt diese cpo-Veröffentlichung ein herausragendes Ereignis (mit besagtem, kleinen Schönheitsfehler) dar!
    3 Kommentare
    Anonym
    01.06.2017
    Es gibt bei imslp einen Klavierauszug mit deutschen Text. Das wäre es. Allerdings garantiert dort niemand, daß es juristisch frei ist. Die Angabe ist "public domain". Der Komponist ist seit 71 Jahren verstorben, die Text-Autorin seit 1918. Wenn es keinen weiteren beteiligten Autor gibt, der vor weniger als 70 Jahren verstarb, könnte man dort hineinsehen. Raten kann ich es keinem (Tip eines Kunden)
    Anonym
    23.03.2018
    Ich habe mir vor längerer Zeit einmal das Libretto per Fernleihe in die Bibliothek bestellt. Aber da ist dann nur der deutsche Text drin, nicht der polnische. Insgesamt ein arges Versäumnis von CPO, leider - angesichts dieser großartigen Aufnahme
    Anonym
    15.01.2019

    Berechtigter Einwand

    Aber Sie finden Textbuch und Klavierauszug kostenlos und legal online. Daher ist ein ungetrübtes Hörerlebnis möglich.
    Streichquartette Nr.1-3 Streichquartette Nr.1-3 (CD)
    30.05.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unerwartetes Kammermusik-Genie

    Dass Donizetti ein begnadeter Opernkomponist war, davon können die Opernfreunde ein Lied singen und die Kataloge sind voller guter Aufnahmen. Zudem schuf er jedoch 18 (!!) Streichquartette von höchster Qualität und bestem Unterhaltungswert. cpo hat sich dem Unternehmen gewidmet und bringt nun die frühen drei Quartette heraus. Die drei zuvor erschienene Folgen sind äußerst preiswert zu erwerben.
    Mit dieser Neuerscheinung begegnet man jedoch dem frühen. frischen, noch ganz dem Zeitgeist des beginnenden 19.jahrhunderts verhafteten Donizetti. Das ist nicht negativ gemeint, sondern im Gegenteil: Donzettis Musik klingt frisch und unverbraucht, temperamentvoll und lyrisch zugleich. Dieser gesamte positive Eindruck ist auch dem engagierten Spiel des Pleyel Quartetts aus Köln zu verdanken, das auf historischem Instrumentarium die unbekannten Werke unbekümmert stürmisch und leidenschaftlich gefühlvoll angeht. Das ist großartige Quartett-Kunst, abseits der ausgetretenen Interpretationspfade. Eine in allen Teilen gelungene neue cpo-CD.
    Freimaurermusik (Ges.-Aufn.) Freimaurermusik (Ges.-Aufn.) (CD)
    30.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Männersachen!

    Drei, vier Frauen dürfen mitspielen. Ansonsten ist die Musik auf dieser CD reine Männersache: männliche Solisten, Männerchor, männlicher Dirigent und männerdominiertes Ensemble. Das verwundert nicht, wenn es um Freimaurer geht, jenem geheimnisumwitterten Männerbündnis. Auch Mozart gehörte den Freimaurern an. Es ist ein Verdienst der Salzburger Hofmusik, seine Musik rund um die Freimaurer nun zusammengestellt und hörbar gemacht zu haben. Entstanden ist eine bunte Mischung von drei Kantaten (die sich alle nach "Zauberflöte" anhören), Sololiedern und Instrumentalstücken, zumeist kleinteilig und wenig spektakulär. Bekanntestes Stück aus der Zusammenstellung ist wohl die kurze Maurisches Trauermusik KV 477, die hier in solistischer Streicherbesetzung erklingt und m. E. keinen klanglichen Vorteil bietet, wie Dirigent Brunner es im Booklet wissen lassen möchte. Was soll man zu den Interpretationen sagen? Sie sind allesamt wohl gelungen. Es wird stilgerecht gesungen und musiziert. Sicherlich ganz im Sinne Mozarts und der Freimaurer.
    Und doch darf man sich fragen: Wen soll diese Musik ansprechen? Wer hört sich diese männerfreundschaftstriefenden und bündnistreuen Texte und Melodien an? Bei den Instrumentalstücken geht das ja noch, bei den Zauberflöten-verwandten Kantaten wird es schon schwieriger - aber die Lieder? Nur weil die von Mozart sind, muss man nicht in Ehrfurcht erstarren.
    Fazit:
    Als Musik ist alles gut. Mozart konnte nur gut! Ansonsten sind diese Musiken wohl doch mehr was für Spezialisten, welcher Art sie auch immer sein mögen. Besonders erwähnenswert: ein ausführliches Booklet mit allen Infos und Texten. Gut so!.
    2 Kommentare
    Anonym
    05.02.2020
    manches von diesen musiken mag marginal sein - kv 429 ist es nicht - es gibt so mancherlei sonnenhymnen in der abendl. musik- haydn, bach, wagner usw. - aber hier haben wir einen der schönsten und knappsten - dir seele des weltalls o sonne sei heut das erste der lieder geweiht ... - ohne dich lebten wir nicht ... und das alles endgültig und schlüssig in chor umgesetzt - herrlich - bin belastet, weil ich das selbst schon mitgeschmettert habe - natürlich ohne fm zu sein -
    da habe ich aber keine berührungsaengste - McFlush
    Anonym
    03.05.2017

    ...wen soll die Musik ansprechen...

    ...habe ich mich auch gefragt. Aber ich vermute, daß die Lieder eine Ergänzung zur Zauberflöte sind. Sarastro ist ja so eine Art "Gott". Man findet in der Freimaurer-Musik von Mozart auch Gesänge an den "Schöpfer", z.B. "...o Sonne", klingt auch wie eine Anspielung an "die Himmel rühmen", ein Kirchenlied. Das finde ich überraschend interessant, daß Mozart so etwas komponierte. Es gibt auch eine weitere Doppel-CD zur Freimaurermusik mit mehr Frauenbeteiligung, mit größerem Orchester, könnte man sich beides besorgen.

    Für religiös interessierte ist das sicher ansprechend.
    Symphonische Variationen über ein Kinderlied "Aufklänge" Symphonische Variationen über ein Kinderlied "Aufklänge" (CD)
    29.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Romantik "on the top"

    Romantischer geht's wohl kaum: Mit großen Klängen, schwelgenden Harmonien, dramatischen Ausbrüchen und lyrischem Verweilen malt Komponisten-Dirigent Siegmund von Hausegger mit den Farben eines großen Orchesters romantische Geschichten und Phantasien. Auch beim Hauptwerk der CD, den symphonischen Kinderlied-Variationen "Aufklänge", bleibt Hausegger dem Hörer kaum eine der möglichen Phantasievariationen schuldig. Das ist nicht "großes Kino", natürlich nicht, aber "großes Konzert", große Musik eines Klangfanatikers.
    Diese große Romantik gehört natürlich in die Hände eines Dirigenten, der einen Hang zu dieser Art der Musik entwickelt. Der junge Antony Hermus hat da schon in anderen Aufnahmen ein glückliches Händchen bewiesen und sich zudem ein großartiges Orchester besorgt: Die renommierten Bamberger Sinfoniker bleiben der vielschichtigen Partitur nichts schuldig.
    Die in Kooperation mit dem BR produzierte CD ist bestens editiert und aufgenommen. Eine wertvolle Bereicherung des Repertoires.
    Meine Produktempfehlungen
    • Natursymphonie Natursymphonie (SACD)
    Stabat Mater (arrangiert für Klavier solo) Stabat Mater (arrangiert für Klavier solo) (CD)
    29.04.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Musikalisch-fragwürdiges Unikat

    Wohl kaum jemand kommt auf die Idee, aus einem STABAT MATER ein Klavierstück zu machen, Gesangsstimmen und Orchester zu reduzieren auf den Klavierklang, unter gänzlichem Verzicht auf den Text. Geht das? Pianistin Marie-Luise Hinrichs meint: Ja und fertigt ihre eigene Klavierbearbeitung an. Im gut gelungenen Booklet schildert die Künstlerin ihre tiefe Beziehung zu Pergolesis Meisterwerk. Letztlich muss ihre emotionalen Bindung an das Stück als Begründung für die Klavierübertragung herhalten. Ob das genügt? Ich muss zugeben: Mir nicht! Ich finde meine Betroffenheit und Ergriffenheit, die auch mich bei Pergolesis Original packen kann, in dieser Klavierbearbeitung nicht wieder. Pergolesis Musik ist stark textgebunden. Sie vom Text zu lösen und lediglich einem Klavier zu übertragen, lässt für meine Ohren fast alle Wirkung des Originals hinter sich. Wollte man trotzdem von der Klavierfassung eine Wirkung verspüren, so setzt dies eine enormen Kenntnis von Pergolesis Original voraus. Die hat Frau Hinrichs sicherlich, kann sie beim Hörer aber nicht voraussetzen. So bleibt diese CD etwas für Spezialisten und unverbesserliche Pergolesi-Stabat-Mater-Fans. Pianistisch hingegen gibt es - auch bei den zugegebenen fünf Scarlatti-Sonaten - nichts auszusetzen. Das ist schönes und gekonntes Klavierspiel. Leider nicht viel mehr!
    Die Rose vom Liebesgarten Die Rose vom Liebesgarten (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Meisterwerk eines Schwierigen

    Dass Pfitzner ein schwieriger Mensch mit indiskutablen Ansichten und Verhaltensweisen war, hatte er nicht nur mit Wagner gemeinsam. Auch darf man ihn getrost als eine Art Nachfahren Wagners in Sachen musikdramatischer Oper betrachten. Genau so ist seine mystische Märchenoper "Die Rose aus dem Liebesgarten", in der durch eine Rose der Liebestod überwunden wird und der Liebesgarten sich öffnet. Also ganz ein Erlösungsdrama in Wagners Sinn? Nicht ganz. Zuviel Märchenhaftes steckt im Handlungsgeschehen der selten gespielten Oper. Das wagemutige Chemnitzer Opernhaus, das sich schon durch einige bemerkenswerte cpo-Opernproduktionen hervortat, hat nun die erste Stereo-Produktion des Werkes überhaupt beigesteuert. Und wieder ist die Aufführung sehr bemerkenswert und man wundert sich erneut und muss feststellen: Musikalische Provinz ist keine Provinz mehr, sondern mischt gehörig in der ersten Reihe mit! Das gilt besonders einer grandiosen Orchesterleistung der Robert-Schumann-Philharmonie und ihres unermüdlichen Chefs Frank Beermann. Der steuert sein Orchester souverän durch die Klippen der schwierigen Partitur. Auch die Aufnahmetechnik scheint das Orchester besonders entdeckt zu haben und bevorzugt es zuweilen deutlich. Ohnehin scheint es wie bei Wagner: Das Orchester ist der Star der Oper. Doch auch die Chemnitzer Chöre und Solisten meistern ihre z.T. schwierigen Passagen bewundernswert, wobei die Damen im Solo-Team den Männern deutlich an Stimmkraft und Textverständlichkeit überlegen sind. Leider sind - wieder einmal - die Chöre klanglich etwas benachteiligt. Man hätte sie etwas nach vorne "aussteuern" sollen. Ein üppiges 90-seitiges Booklet mit komplettem Libretto ergänzt das "Meisterwerk eines Schwierigen". Neu bei cpo. Prima!
    Ein Kommentar
    Anonym
    03.05.2017

    Erste Reihe


    Ich bin auch über die Qualität - nicht nur der komponierten Musik, sondern auch der Interpretation - überrascht. Ganz unsinnig, daß diese Meisterwerke es schwierig haben sollen, wenn die Aufführung obendrein so gut ist. Man muß überhaupt keine Scheu wegen der Qualität haben. Obendrein soll das Werke eine von Mahlers Lieblingsopern gewesen sein, und in der Tat erkennt man Ähnlichkeiten zu der dritten,achten und neunten Sinfonie, einschließlich klagendes Lied und Lied von der Erde. Auch zu den Kantaten und Oratorien von Schumann könnte man Bezüge herstellen. Und genau wie Mahler bemühte Pfitzner sich damals nachhaltig um die Wiedererweckung von Schumanns Werken, die damals allen Ernstes vergessen waren.
    Orchesterwerke Vol.4 Orchesterwerke Vol.4 (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ende einer sinfonischen Entdeckungsreise

    Auch zum Abschluss der vierteiligen Andriessen-Reihe sollte man den Käufer der CD und potentiellen Hörer von Andriessens Musik die Scheu vor einem möglichen "Neutöner" nehmen, die in der Produktinformationen durch Bemerkungen wie "zwölftönige Melodie" oder "jonglieren von Metren und Tempi" entstehen könnte. Nein! Andriessens ist kein Neutöner, kein Abstrakter, kein Atonaler. Seine Musik bewegt sich immer in einem tonalen Rahmen mit deutlich ausgeprägter tonaler Harmonik, manchmal sogar mit spätromantischen Anklängen und filmreifen musikalischen Wendungen. Besonders seine letzte Sinfonie ist von diesem Charakter geprägt und ein stämmiges, kraftvolles, dann aber auch wieder versonnen lyrisches Werk mit hohem Anspruch an der Hörer. Der wiederum wird großen Gewinn aus der Rezeption dieser eindringlichen Musik ziehen. Das gilt auch für die drei "Beigaben" auf dieser CD, allesamt schöne Beispiele für Andriessens Stil.
    Wie in den ersten Folgen auch ist wieder Dirigent David Porcelijn ein kundiger Sachwalter dieser Musik.
    Die Aufnahmetechnik ist gut, hätte für meinen Geschmack jedoch etwas präsenter ausfallen können. Ein informatives Booklet ergänzt die CD und macht die Anschaffung sehr lohnend.
    Meine Produktempfehlungen
    • Orchesterwerke Vol.1 Orchesterwerke Vol.1 (CD)
    • Orchesterwerke Vol.2 Orchesterwerke Vol.2 (CD)
    • Orchesterwerke Vol.3 Orchesterwerke Vol.3 (CD)
    Klavierkonzert B-Dur Murray C4 Klavierkonzert B-Dur Murray C4 (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sinfonischer Rosetti in Mode

    Auf Seite 9 des formidablen Booklets ist von einem Kritiker aus Amsterdam 1780 folgendes zu lesen: " Rosettis Sinfonien haben so viel neues und ins Ohr fallendes, als oft überraschendes, dabey viele Abwechselung. Da uns diese Sinfonien bekannt geworden sind, so haben wir sie mit Beyfall aufführen gehört, und jeder Kenner und Freund der Musik wird wünschen, mehrere von Rosettis Werken gestochen zusehen". cpo hat da wohl nicht zum "Stechen", wohl aber zur Verbreitung von Rosettis Werken via CD beigetragen. Und besser als der Amsterdamer Kritiker kann man auch keinen Kommentar zur heutigen Rosetti-Rezeption verfassen. Das gilt insbesondere dann, wenn auch eine grundsolide Interpretation vorliegt, über die man nicht meckern kann. Sicherlich muss man einschränkend feststellen, dass Moesus und sein Pforzheimer Orchester bei den Rosetti-Sinfonien nicht den Drive, Schwung, das Temperament und die Gestaltungskraft eines Concerto Köln aufbringen, wie sie auf deren Doppel-CD mit acht Sinfonien zu hören sind. Wo es beim Concerto Köln blitzt und kracht, bleibt Moesus doch recht bieder. Aber auch diese Grundhaltung, der sich auch die tadellose Pianistin Natasa Veljkovic anpasst, macht die Eleganz und den Erfindungsreichtum der Rosetti-Kompositionen hörbar deutlich. Die Aufnahmetechnik hätte - für meine Ohren - etwas weniger topfig und stumpf und mit etwas mehr Hall ausfallen können. Eine großartiges Booklet entschädigt dafür und macht die neue CD erneut zu einem Juwel im cpo-Rosetti-Katalog.
    Geistliche Madrigale "Seelen-Lust" Geistliche Madrigale "Seelen-Lust" (CD)
    28.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Noch ein Thomas-Kantor

    Ohne die Veröffentlichungen von cpo hätten wir weit weniger Einblicke in das Schaffen der Thomas-Kantoren in Leipzig. Mit Tobias Michael kommt ein weiterer hinzu, von dem ein relativ schmales Repertoire überliefert ist.
    Das cpo-Stamm-Ensemble "Weser-Renaissance" unter Manfred Cordes hat nun aus Michaels Sammlung 17 geistliche Madrigale
    ausgewählt und in mustergültiger Interpretation vorgelegt. Die einzelnen Stücke, nach Venezianischem Vorbild geprägt und alle zwischen zwei und fünf Minuten lang, werden von sechs Chormitglieder solistisch vorgetragen, unterstützt durch eine kräftige Continuo-Gruppe. Cordes trifft mit seinem Ensemble den spezifischen Charakter der Stücke, die ganz durch ihren Text geprägt sind, auf hervorragende Weise, so dass eine Einspielung entstanden ist, die auch deshalb rundum Freude macht, weil auch die Qualität des Booklets und der Aufnahmetechnik dem hohen Standard der Interpretation entsprechen. Hervorragend!
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    21.04.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Schade - wegen der Fassung!

    Ich habe diese Aufnahme zwar noch nicht gehört, bin aber schon "im Vorfeld" bitter enttäuscht, da ich dem von mir sehr geschätzten Dirigenten Andris Nelsons doch mehr "Kompetenz" in Sachen Bruckner zugetraut hätte. Warum?
    Er wählt die 3.Fassung von 1888/89, die schlechteste von allen drei Versionen, die Bruckner hinterlassen hat. In einer Zeit, wo fast alle Bruckner-Dirigenten zur Urfassung - oder wenigstens zur 2.Fassung - greifen, ist diese verstümmelte 3 Fassung immer ein Fehlgriff. Bleibt nur zu hoffen, dass es wenigstens eine geniale Interpretation wird. Wir werden ja sehen/hören!
    6 Kommentare
    Anonym
    29.06.2017
    Die Fassungsfrage kann man sicherlich lang diskutieren. Dennoch sei darauf hingewiesen, dass auch Günter Wand in seiner Einspielung mit dem Sinfonieorchester des NDR die Drittfassung wählte.
    Anonym
    20.08.2017
    Eine Rezension zu einer Aufnahme, die noch gar nicht gehört wurde - Bravo!
    Anonym
    06.05.2017

    Bruckner Recording of the Century

    Nicht gehört und mies beurteilt.
    Was für eine Kultur herrscht eigentlich.

    Das Gewandhausorchester spielt mit SEINEM unvergleichlich satten tiefen Ton extraordinär. Die Crescendopassagen im 1. Und 3.Satz sind unerreicht von anderen Interpretationen. Nelsons und das Gewandhausorchester sind ein Dreamteam. Die Aufnahme verdient nicht nur 5 Sterne sondern einen Plattenpreis !!!
    Anonym
    20.04.2018

    Keine Rezension

    Für alle entsetzten Nelson- und Gewandhaus-Fans:
    Ich habe mit meinem Hinweis auf die Fassung keine Rezension verfasst und keine Bemerkung zu Nelsons - sicherlich beeindruckender - Interpretation gemacht.
    Natürlich haben viele Dirigenten (der Vergangenheit) die 3.Fassung gewählt, jüngere Dirigenten oder Aufnahmen jüngeren Datums jedoch kaum, weil sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die 3.Fassung die schwächste von allen drei Fassungen ist.
    Nur das habe ich bedauernd zu Nelsons Aufnahme vermerkt.
    JAW-Records Top 50 Rezensent
    11.06.2021

    bitte nur gehörte Aufnahmen rezensieren!

    die sogenannte dritte Fassung ist immerhin die letztlich von Bruckner autorisierte. Alle drei Fassungen haben ihr völlig unterschiedliches Eigenleben, wenn man in der die quasi "klassischen" letzte Fassung durchaus auch formale Schwächen sehen (empfinden) kann. Auf Grund der Fassung eine Einsternrezension zu schreiben, ohne die Aufnahme gehört zu haben, halte ich schon für mehr als problematisch. Was mir auffällt (aufstößt), Herr Meiernberg: Es scheint eine der ganz, ganz wenigen Rezensionen zu sein, die KEINE JPO-Produktion ist. bekommen Sie etwas alle Neuaufnahmen als Probeexemplar zum Rezensieren durch JPC gestellt? Das würde Ihre Rezensionen per se in seltsamen Lichterscheinen lassen ... oder haben Sie tatsächlich diese mehrere(!) Hundert CPO-CDs regulär gekauft? Ich habe auch eine dreistellige Zahl an CPO-CDs gekauft, aber mir fiele es nicht ein, quasi ausschließlich CPO-CDs zu Rezensieren! Wie gesagt - unaufgeklärt behält das für mich einen seltsamen Beigeschmack ...
    seggie
    20.03.2023

    Schade

    Mal abgesehen davon, dass sehr viele Dirigenten, vielleicht sogar die meisten, heute immer noch zur dritten Fassung greifen, ist diese „Rezension“ wirklich unpassend.
    Aufnahme und Interpretation sollen bewertet werden, und nicht, ob man die Produktion für sinnvoll hält! Sonst gebe ich demnächst einen Stern für die „Kleine Nachtmusik“, weil ich es unpassend finde, dass sie schon wieder aufgenommen wurde?
    Aber immerhin gibt es zur Rezension eine Begründung! Denn leider werden immer noch Sterne ohne Kommentar vergeben. So z.B. für eine Aufnahme mit Christian Thielemann 90 mal 5 Sterne ohne eine Begründung!
    Das verfälscht natürlich das gesamte Bild. Doch leider läßt jpc, trotz vielfacher Kritik, diese Sternvergabe ohne Begründung immer noch zu.
    Passions-Kantaten Vol.1 Passions-Kantaten Vol.1 (CD)
    10.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr origineller Bach-Zeitgenosse

    Dem Graupner ging es ja wie dem Telemann: Beide sollten vor Bach Thomas-Kantor werden. Als sie es beide nicht werden konnten, war Bach die "Notlösung". Dass Graupner keine schlechte Wahl gewesen wär, bezeugt diese neue cpo-CD mit drei Passionskantaten in erster Folge. Schon die ersten Takte der ersten Kantate lassen aufhorchen: Sehr anschaulich wird "das Zittern" im Instrumentalsatz dargestellt. Ohnehin sind die instrumentalen Teile die Stärke Graupners. Seine Chorsätze haben nicht die figurale und kontrapunktische Kraft einer Bach-Komposition. Und doch wissen die drei eingespielten Kantaten durch Ideenreichtum und hohe Abwechslung in der Wahl der Stilmittel zu überzeugen. Bestes Beispiel ist der Einsatz von bis zu drei Chalumeauxs, den "Früh-Klarinetten", die das Klanggeschehen in den Kantaten 2 + 3 gehörig bestimmen. Ohnehin ist das Barockorchester aus Mannheim bestens drauf und meistert die zuweilen apart-pikanten Instrumentalteile souverän. Sicherlich auch ein Verdienst von Dirigent Heyerick. Die Solisten agieren aus dem Chor heraus, der mit acht Personen solistisch besetzt ist. Alles gut, wenn da nicht ein Ausrutscher wäre: In dem Duett Nr.5 der ersten Kantate mühen sich die Sopranistin Simone Schwark und der Countertenor Marnix De Cat redlich ab, ohne dass ihre beiden Stimmen wirklich zueinander finden würden. Die eine leidet (in diese Duett) unter leichten Intonationsproblemen und der andere ist ohnehin nicht der stärkste Vertreter seines Faches. Das ist auch der einzige Anlass zu vorsichtiger Kritik an einer CD, über die man sich ansonsten nur freuen kann. Ein sehr präsentes Klangbild und ein umfangreiches Booklet ergänzen den positiven Gesamteindruck.
    Klaviertrios opp.13 & 16 Klaviertrios opp.13 & 16 (CD)
    08.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weibliche Romantik?

    Gibt es die? Kleiden Frauen ihre romantischen Empfindungen und Vorstellungen in andere Worte und Töne als Männer?
    Um der Frage nachzugehen, muss man erst einmal auf eine Frau als romantische Komponistin treffen und dann hinhören.
    Emilie Mayer ist da ein Ausnahmetalent und eine fleißige und - das war noch die Ausnahme - eine anerkannte und beliebte Komponistin obendrein.
    Ihr Hauptwerk galt der Kammermusik und die beiden umfangreichen Piano-Trios op.16 und op.13 und das kurze Notturno op.48 werden auf der neuen cpo-CD vorgestellt. Beantwortung der anfangs gestellten Frage: Es gibt keine speziell weiblich-romantische Musik. Wie sollte es auch!? In der Musik gelten geschlechtsunabhängige Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Ob die nun noch klassisch orientiert sind - wie im Opus 13 - oder schon freiere Anwendung finden, Emilie Mayers Kompositionen sind schöne Belege ihrer Zeit und leider arglos vernachlässigt. Das Trio Vivente ändert das nun und legt Interpretationen vor, die als - im wahrsten Sinne des Wortes - einzigartig gelten dürften und überzeugt durch transparentes und homogenes Spiel auf hohem Niveau. Das gilt auch für die Technik und die Qualität des Booklets. Eine schöne CD, auf die mit ihren 63 Minuten Spielzeit aber gut und gerne noch ein Mayer-Stück gepasst hätte. Schade drum!
    Geistliche Musik - Conserva me Domine Geistliche Musik - Conserva me Domine (CD)
    03.04.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Alles Marcello - oder was?

    Nein, eine Mogelpackung ist das nicht. Obwohl der Coover-Titel glauben machen könnte, alle sechs Stücke der neuen cpo-CD seien von Benedetto Marcello. Wer die CD umdreht, wird schnell eines anderen belehrt: Nur drei der sechs Stücke sind von Marcello und auch nicht alles sind geistliche Werke. Egal - wie dem auch sei: Die Musik auf der Scheibe ist schön und interessant, weil sie zumeist klanglich von einem besonderen Instrument geprägt wird: dem Salterio, dem historischen "Hackbrett", das Solistin Margit Übellacker bestens beherrscht. Zudem ist das 6-Stücke-Programm gut ausgewählt. Neben den geistlichen Gesängen von Marcello, Martini, Sacchini und Chiesa findet sich auch eine Sonata von Marcello, in der das Salterio besonders glänzen darf. Dauersolist ist Countertenor Terry Wey, der wohl nicht zu den größten seines Faches zählen dürfte, seine Partien aber tadellos absolviert.
    Im Ganzen eine CD für Freunde des italienischen Barock und ausgefallenen Repertoires.
    Das Booklet ist sehr umfangreich und enthält alle Texte auch in deutscher Übersetzung. Eine dankenswerte Veröffentlichung.
    Ein Kommentar
    jommelli Top 50 Rezensent
    12.05.2017
    Nicht der größte seines Fachs? Das klingt nach solidem Mittelmaß- und da muss ich doch widersprechen. Spätstens seit seiner neuen CD "Pace e guerra" ist Terry Wey ganz oben angekommen. Für mich persönlich hat er inzwischen sogar Fagioli, Jaroussky, Cencic und Sabaus auf die Plätze verwiesen.
    Septett Es-dur op.62 Septett Es-dur op.62 (CD)
    31.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gepflegte Unterhaltung

    Nichts beschreibt den Stil der Musik Kreutzers besser als der Schluss des Absatzes auf Seite 6 des - wieder einmal - gelungenen Booklets: "Stilistisch betrachtet lässt sich diese Musik als beschaulich, mit einer intimen lyrischen Grundhaltung und einem emotional ausgeglichenen Ausdrucksgehalt beschreiben". Genau das! Beste Beispiele sind die auf dieser neuen cpo-CD vorgelegten Stücke: das Septet op.62 und das Trio op.43. Schöne, sangbare Melodien und eine unaufdringliche harmonische Tonsprache - kurz: gepflegte Unterhaltung. Dass sie nicht ganz so "gepflegt" daher kommt, liegt an den Interpreten. Das Ensemble mit dem etwas merkwürdigen Namen "Himmelpfortgrund" ist spezialisiert auf alte Instrumente. Da klingt eben auch manches rauher, geschärfter, pointierter. Vielleicht ist dieser "Originalklang" nicht jedermanns Sache. Spannend ist das schon und eine Veröffentlichung wert. Da auch die bekannten "Rahmenbedingungen" stimmen - eine gediegene Kammermusik-Empfehlung!
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    30.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bekenntnismusik 2

    Nach der schon vor längerer Zeit bei cpo erschienenen 1.Sinfonie hat diese neue CD mit Ben-Haims 2.Sinfonie mehr als sechs Jahre vom Aufnahmetermin bis zum Erscheinungsdatum gebraucht. Dirigent Yinon verstarb zwischenzeitlich. Aber wie heißt es so schön: "Gut Ding will Weile haben!" Und ein gutes "Ding" ist es geworden. Für den Hörer ist Ben-Haims Musik auf dieser 2.Scheibe auch leichter fasslich. Die 2.Sinfonie ist positiver, optimistischer, nicht so vergrübelt finster wie der Vorgänger. Das Concerto Grosso wiederum hat es in seiner unverblümt rückwärts gewandten Tonsprache noch leichter. Diese Musik landet direkt bei dem Hörer. Die drei Sätze sind wirklich Klasse und verdienen wohl nur wegen der ausgedehnten Soli den Namen Concerto Grosso.
    Dirigent Israel Yinon ist wiederum ein kompetenter Sachwalter dieser im Ganzen doch anspruchsvollen Musik. Die unverwüstlichen Radio-Philharmoniker aus Hannover sind jederzeit auf Zack und sehr konzentriert bei der Sache, die spieltechnisch gar nicht einfach zu realisieren ist.
    Eine wertvolle Veröffentlichung, gut aufgenommen und mit einen informativen Booklet ausgestattet. Prima!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    Bric a Brac-Ballettmusik Bric a Brac-Ballettmusik (CD)
    08.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kurzweilige, illustrierende Tonkunst

    Das Hören dieser CD wird nie langweilig. Immer wieder überrascht Tansman mit neuen musikalischen Ideen um die Liebe einer Geige und eines Cellos zu einer Flöte (Sextuor) zu illustrieren. Gleiches gilt für das Jahr- und Flohmarkt-Ballett Bric a brac: Schwungvolle Melodien wechseln mit nachdenklichen Tönen ab. Doch im Ganzen herrscht eine fröhliche, turbulente Stimmung. Vor dem musikalischen Stil der 1923 und 1935 komponierten Werke braucht auch ein "konventioneller" Hörer keine Scheu zu haben. Tansmann bewegt sich immer auf dem Boden der Tonalität und ist - im weitesten Sinne - mit Prokofiev oder gar Schostakowitsch vergleichbar und doch einzigartig. Die Technik stimmt, die Interpreten sind prima und das Booklet ist sehr informativ. Das wären 100 Punkte! Wäre da nicht ein kleines Ärgernis: Bric a brac besteht aus 14 (!!) Nummern. Auch Sextuor ist mehrteilig. Die CD weist jedoch für beide Ballette je nur eine (!!) Track-Nummer auf, so dass man einzelne Ballett-Teile mit dem Player nicht ansteuern kann. Das ist bedauerlich und der Hörer darf sich fragen, warum das so sein muss. Muss nicht sein!.
    Meine Produktempfehlungen
    • Werke für Klavier & Orchester Werke für Klavier & Orchester (CD)
    Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.4 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.4 (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schier Unerschöpfliches in vierter Folge

    Michael Schneider, sein Ensemble und seine Solisten arbeiten sich bei Telemanns Solokonzerten ab und werden wohl noch reichlich Arbeit haben. Denn das Werk Telemann scheint unerschöpflich zu sein. Wie kann man nur so fleißig gewesen sein, so viel Phantasie und schöpferische Ideen gehabt haben!? Der Telemann ist unglaublich! Das zeigt auch das cpo-Repertoire Telemanns, das eine beachtliche Anzahl an Werken aufzuweisen hat - besonders im Bereich der Solokonzerte. Die neue, vierte Folge der Konzerte für mehrere Soloinstrumente ist ein erneuter Beweis in zweierlei Hinsicht: 1. Es ist phänomenal mit welchem Melodien-, Harmonie- und Besetzungsreichtum Telemann seine Konzerte ausstattete. Und 2. Es ist ebenso phänomenal, mit welcher Spielfreude, temperamentvoller Leichtigkeit und Virtuosität das Ensemble La Stagione aus Frankfurt musikalisch zu Werke geht. Die Solisten sind großartig und an Dirigent Schneiders Interpretationen spürt man die Erfahrung und große Kenntnis dieser Musik. Man darf gespannt sein, was da noch folgt.
    Aufnahmetechnik und Booklet entsprechen bestem cpo-Standard. Eine gelungene Fortsetzung - sehr zu empfehlen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.1 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.1 (CD)
    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.2 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.2 (CD)
    • Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.3 Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester Vol.3 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    07.03.2017
    Kann mich dem hohen Lob nur anschließen. Und wenn diese Serie dann fertig ist, warten da noch gute hundertundzwanzig Orchestersuiten, eine herrlicher als die andere... Welchem Label könnte man die (lange, lange überfällige) Gesamteinspielung wohl zutrauen, wenn nicht cpo?
    Anonym
    19.03.2017

    Telemanie

    Ja, in der Tat die Ouvertürensuiten wären ebenfalls eine Gesamteinspielung wert! Begonnen wurde ein solches Projekt von "Caromitis" (russisches Label) mit dem fabelhaften "Pratum Integrum Orchester aus Moskau. Leider gedieh es nicht über die ersten vier oder drei (teils) Doppelalben hinaus. Sehr schade...
    Große Festkantaten Große Festkantaten (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Große (und lange!) Pastoren-Festkantaten für ein unkundiges Publikum?

    Zu aller erst muss man das Ereignis vom 8. März 2014 würdigen: An dem Tag führten die Interpreten dieser neuen cpo-CD die beiden Kantaten des Bach-Sohns "erstmals in moderner Zeit" (Booklet S.6) wieder auf. Die Aufnahme ist ein Mitschnitt aus der Thomas-Kirche in Leipzig und trotz einer leicht halligen Akustik kann man das musikalische Geschehen dank eines sehr differenzierten und durchhörbaren Klangbildes prima verfolgen. Ein Lob, das auch dem kleinen, 14-Personen-Chor, fabelhaften Solisten und Instrumentalisten und einem kundigen Dirigenten gilt, die allesamt zum Teil schwierige Partien hervorragend meistern. Vielleicht ist die erste Kantate mit über 41 Minuten Spielzeit etwas lang geraten und doch bringen die 17 Teile gute Abwechslung. Wer probehören möchte, spiele die Chöre 15 und 17 an. Da geht wahrlich die Post ab! Die zweite Kantate ist ernster, kürzer und nicht so festlich durch rasante Chöre geprägt.
    Wie dem auch sei: Heutzutage wird schon lange kein Pastor mehr bei seiner Amtseinführung mit einer solchen Kantate geehrt und auch das harte Urteil Bachs über sein Hamburger Publikum dürfte sich nicht erst seit Eröffnung der Elbphilharmonie gehörig geändert haben: "Hamburg ist kein Ort für einen braven Musicum, um hier zu bleiben. Der Liebhaber giebt es hier nicht gar viel und der Kenner sehr wenige. Es ist kein Geschmack hier, Buntes, wunderliches Zeug, und keine noble Simplicität gefällt hier" (Booklet S. 12). Wie sich die Zeiten ändern - oder?
    Symphonien op.7 Nr.1-6 Symphonien op.7 Nr.1-6 (CD)
    03.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gepflegte sinfonische Abel-Unterhaltung in dritter Folge

    Dies ist nach den 6 Sinfonien op.10 und op.17 nun die dritte Folge der Abel-Sinfonien bei cpo. Auch sonst scheint cpo an Abel einen Narren gefressen zu haben. Ist doch die Liste der Abel-CDs bei cpo erstaunlich. Das verwundert etwas, weil der Rezensent den Sinfonien nun wirklich kaum etwas Besonderes abgewinnen kann. Alle Sätze sind in der Regel nach zwei bis drei Minuten vorbei. Hat man sich gerade an das musikalische Geschehen gewöhnt, ist auch schon wieder Schluss. Eine Ausnahme - und da hat die Produkt-Info recht - bilden die langsamen Sätze - wenigstens zum Teil. Sie sind in der Regel um eine Minute länger und melodisch sehr schön ausgeformt. Alles in allem kommen meines Erachtens diese "Sinfoniechen" aber über das Maß eines gepflegten Unterhaltungswertes nicht hinaus. Sie im Text des Produkt-Infos zu Mozarts späten Sinfonien in Bezug zu setzen, ist schon mutig.
    Dirigent Michael Schneider und sein Ensemble (aus historischen Instrumenten) tun alles, um die Werke lebendig werden zu lassen. Ob das auf Dauer gelingt, bleibt abzuwarten. Die Technik ist prima und das Booklet informiert wieder zuverlässig über Werk und Interpreten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien op.10 Nr.1-6 Symphonien op.10 Nr.1-6 (CD)
    • Symphonien op.17 Nr.1-6 Symphonien op.17 Nr.1-6 (CD)
    Kammermusik Vol.3 Kammermusik Vol.3 (CD)
    02.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In Mendelssohns Windschatten?

    Sicherlich tut man dem Gade unrecht, wenn man ihn immer wieder mit Mendelssohn vergleicht. Gade kann da nur verlieren, obwohl viele seiner Werke einen durchaus eigenen Charakter beweisen (z.B. Teile seiner Sinfonien). Das Hauptwerk auf dieser neuen dritten Folge der Kammermusik Gades, sein viersätziges, gut halbstündiges Streich-Oktett von 1848, zeigt jedoch so starke Parallelen zu Mendelssohn auf, dass man eine Beziehung zu seinem Freund nicht abstreiten kann. Das mindert die Qualität des Oktetts in keiner Weise, zumal es sich hinter seinem Schwesterwerk von Mendelssohn nicht verstecken muss. Wie Mendelssohns Stück ist die Komposition ganz der klassischen Romantik verpflichtet und bildet eine Abkehr von Gades anfänglicher Nationalromantik. Die beiden Zusatzstücke sind besonders von ihrer Entstehungsgeschichte her interessant und schöne Versuche mit der Gattung Streichquartett. Das vorzügliche Booklet gibt zu den Werken sehr lesenswerte, weiterführende Infos.
    Die dänischen Interpreten spielen die Stücke ihres Landsmanns wie schon in den ersten beiden Folgen sehr souverän und werkangemessen. Leider ist die Spielzeit der CD mit knapp 56 Minuten sehr dürftig. Da hätte noch mehr Gade Platz gehabt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Kammermusik Vol.1 Kammermusik Vol.1 (CD)
    • Kammermusik Vol.2 Kammermusik Vol.2 (CD)
    Symphonien Nr.9 "The Bitonal" & Nr.21 Symphonien Nr.9 "The Bitonal" & Nr.21 (CD)
    02.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Röntgens Irr- und Heimweg

    Die etwas prosaische Überschrift kennzeichnet schon das Besondere an dieser nun schon sechsten Folge der Röntgen-Sinfonien bei cpo. Da taucht nämlich mit der Neunten eine - zugegeben - kurze (ca. 17 Min.) und einsätzige Sinfonie auf, die gehörig aus der Reihe tanzt und so gar nicht in das musikalische Röntgen-Bild hineinpassen will. Der gute Julius hat sich nämlich in Bitonalität versucht und atonale Ambitionen in das Werk eingestreut. Der Hörer reibt sich die Ohren und fragt sich, wieso der Röntgen das gemacht hat. Wollte er sich etwas beweisen, dem Zeitgeist huldigen, modern sein? Wie auch immer: Röntgens Versuch ging gehörig schief, was der Komponist wohl auch selbst gemerkt hat. Denn er kehrte danach reumütig zu seiner vertrauten musikalischen Heimsprache zurück. Freunde moderner Musik mögen dies bedauern. Aber Röntgens halbherzigem Modernismus konnte nicht Erfolg beschieden sein. Leider ebenso wenig wie anderen Werken, etwa der folgenden Serenade, die keiner spielen wollte. Seine ebenfalls kurze 21.Sinfonie ist ernst und trotz seiner Kürze gewichtig und in vertrauter Tonsprache. Dirigent Porcelijn ist wieder einmal ein glänzender Sachwalter dieser sinfonischen Raritäten. Die Aufnahmetechnik ist prima, ebenso das Booklet. Hervorgehoben sei einmal die geschmackvolle Auswahl von van-Gogh-Bildern auf den Booklets der Röntgen Reihe. Sehr schön und passend.
    Bleibt nur ein kleiner Wermutstropfen: Auf die CD hätte noch ein Stück gepasst. Mit knapp über 55 Minuten Spielzeit ist sie (zu) kurz geraten.
    601 bis 625 von 942 Rezensionen
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