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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Mainzer Umzug für Soli,Chor & Orchester Mainzer Umzug für Soli,Chor & Orchester (CD)
    05.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mainzer Hindemith-Programm-Mix

    Mit dieser neuen Hindemith-CD werde ich nicht ganz glücklich. Das liegt nicht daran, dass Hindemith ohnehin nicht zu meinen eigenen "Favoriten" zählt, sondern in erster Linie an der Werkauswahl für diese Mainzer Produktion. Zwiespältig ist sie nämlich, nicht in negativem Sinn, sondern im eigentlichen Wortsinn: Es sind die verschiedensten Stücke versammelt, aus verschiedenen Sparten von Hindemiths Schaffen, die ich nicht so recht in Bezug bringen kann. Aber vielleicht soll das ja auch gar nicht sein. Das "besondere" Programm beginn mit dem versonnenen, kurzen und selten zu hörenden Vorspiel zu seinem amerikanischen Requiem. Danach folgt als erster "Kontrast" Hindemiths populärstes Stück, die "Sinfonischen Variationen". Warum die hier auftauchen, wo es doch viele weit bessere Aufnahmen des Stücks gibt, ist mir nicht recht klar. Noch unklarer ist mir Teil 3 des Programms, der "Mainzer Umzug", jene kuriose "theatralische Szene ohne Kostüme und Dekorationen" (Hindemith, Booklet S. 11), die, auch wegen der Mundart, wohl nur versteht, wer Mainzer Blut in den Adern hat. Musikalisch sind diese neuen Szenen ansprechend, doch man muss auch den Zugang finden. Dass dann zum Schluss der CD noch Zulehners Narrhalla-Karnevalsmarsch in einer etwas behäbigen Orchester-Version ertönt, verwundert gänzlich.
    Die Interpreten machen ihre Sache durchgängig gut. Die "Metamorphosen" gibt es - wie gesagt - in besseren Versionen und die übrigen Stücke erklingen zumeist singulär. Das Booklet enthält alle Texte und einen sehr lesenswerten Kommentar von Eckardt van den Hoogen, der aber nicht auf den Programm-Mix eingeht. Die Aufnahmetechnik aus dem Mainzer Staatstheater hat mir nicht genug Raum. Im Ganzen eine CD für Hindemith-Interessierte und solche, die es werden könnten.
    Lieder Lieder (CD)
    05.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Liederkunst für Kenner

    Er wird ja noch immer unter Wert gehandelt: Max Bruch, Schöpfer des legendären Violinkonzert g-moll. Viel mehr ist von Bruchs durchaus umfangreichem Werk nicht populär geworden. Eigentlich schade und unverständlich. cpo hat sich schon mit der Veröffentlichung seiner ebenso vernachlässigten Sinfonien um Bruch verdient gemacht. Diese neue Bruch-CD ist etwas besonderes, aber doch wohl nur für Kenner oder eingefleischte Lied-Enthusiasten: 15 Lieder für Bariton und Klavier, dazu 5 Siechentrost-Lieder für 1-4 Singstimmen. Nun hat Bruch - wie zu lesen ist - seine Komponisten-Karriere mit Liedkompositionen begonnen und beendet. Ob das aber schon reicht, um den großen Liedkomponisten (Schubert, Wolf u.a.m.) Konkurrenz zu machen, das muss jeder Hörer selbst entscheiden. Bariton Fingerlos und seine Mitstreiter jedenfalls unternehmen alles, um diesen romantischen Gesängen zum Erfolg zu verhelfen. Da wird tadellos gesungen und begleitet und doch wie gesagt: Liedkunst nur/auch für Kenner.
    Das Booklet enthält gute Kommentare und alle Liedtexte. Gut so!
    Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.3 Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.3 (CD)
    04.02.2021
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weiter geht's

    Das unermüdliche Ardinghello Ensemble macht weiter in Sachen Kammermusik-Ries. Auf Vol.3 der Fötenquartette sind wieder drei Werke der Gattung zu hören, darunter auch das Quintett op.107, das in seiner größeren Besetzung breit gefächerte Klangergebnisse erzielt, die doch stark an den Sinfoniker Ries erinnern. Ansonsten gibt es den Kommentaren zu Vol.1 und 2 nicht viel hinzuzusetzen. Ries bleibt seinem Streben nach frühromantisch-phantasievollen Klängen treu. Eine erwartete und erfreuliche Fortsetzung. Klang und Booklet sind untadelig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.1 Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.1 (CD)
    • Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.2 Sämtliche Werke für Flöte & Streicher Vol.2 (CD)
    Streichquartette Vol.2 Streichquartette Vol.2 (CD)
    04.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erneute Perlen

    Wie schreibt die Produkt-Info so schön: "Perlen für entdeckungsfreudige Kammermusikfreunde". Recht so! Schon an den Perlen der drei CDs von Vol.1 dürften solche Musikfreunde ihr Interesse gehabt haben. Und diejenigen, die gar nicht genug von Fescas Streichquartetten bekommen können, werden nun mit den vier CDs von Vol.2 reichlich bedient. Acht Werke gibt es zu hören, die alle zwischen 22 und 32 Minuten lang sind. Wieder beweist Fesca seine kompositorischen Fähigkeiten, seinen besonderen Hang zu Harmonie und Virtuosität. Und mit dieser Virtuosität kommt das Amaryllis-Quartett glänzend klar und gestaltet die Musik mit Leidenschaft, Gefühl und großer Hingabe. Das Booklet ist wieder hervorragend. Ein Schatz für Kammermusikfreunde!
    Meine Produktempfehlungen
    • Streichquartette Vol.1 Streichquartette Vol.1 (CD)
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    04.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Wieder aufgetaucht: Musik von Mokranjac

    Vom Serben Vasilije Mokranjac gab's bei cpo ja schon einmal eine CD mit seinem Streichquartett, der Violinsonate und zwei kleinen Stücken. Schon bei dieser 2014 erschienen Aufnahme konnte man erstaunt feststellen, dass es im fast ausgehenden 20.Jahrhundert immer noch Komponisten gab, die "schöne" Musik zu schreiben verstanden, schön im Sinne von tonal, individuell, einfallsreich und eingängig. Diese CD wird - wer weiß, warum - bei jpc nicht mehr angezeigt, ist also nicht mehr lieferbar. Dafür kommt nun diese neue Mokranjac-CD auf den Markt. Diesmal ein reines Klavierprogramm, das sein Landsmann Vladimir Gligoric souverän und mit merklichem Herzblut für seinen Landmann absolviert. Acht Werke sind zu hören mit insgesamt 41(!!) Titeln und Untertiteln. Alles kleinteilige Kompositionen. Klein - aber oho! Was zur "verschollenen" Kammermusik-CD festzustellen war, trifft auf diese Klavierstücke noch mehr zu. Die große Vielfalt der Einzelstücke führt nicht zu Wiederholungen, sondern fächert das ganze Spektrum von Mokranjacs Kompositionskunst genial auf. Folkloristisches, Impressionistischen, Meditatives, Romantisches - es ist schon eindrucksvoll, was man da zu hören bekommt. Da ist es besonders traurig, dass der Komponist ein so tragisches Ende nahm. Nicht nur für den Klavierfreund eine sehr empfehlenswerte CD.
    Sämtliche Klavierkonzerte (H18 Nr.1-6,8,10,11) Sämtliche Klavierkonzerte (H18 Nr.1-6,8,10,11) (CD)
    11.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Na endlich mal wieder!

    Haydn! Eigentlich meint man ja, den Haydn zu kennen. Bei seinen Klavierkonzerten scheint das anders zu sein. Da mag man hin und wieder mal eins gehört haben. Aber so recht im Ohr ist keines geblieben. Warum nur? Das liegt wohl auch an der Konkurrenz, eben nicht nur an der nicht so populären Gattung der Klavierkonzerte zu Haydns Zeit. Mozarts und Beethovens Gattungsbeiträge sind eben größer, gewichtiger und musikalisch anspruchsvoller. Und doch muss man mal in Haydns Konzerte aufmerksam hineinhören, um ihren Schatz zu erkennen. Insbesondere, wenn sie mit dem Klavier gespielt werden (nicht - wie von Haydn angedacht - auf dem Cembalo oder der Orgel), erschließt sich ein musikalischer Reichtum, der beeindruckt und der den Konzerten des jungen Mozarts in nichts nachsteht. Dass die acht Konzerte und zusätzlich das Doppelkonzert nun auf einer Doppel-CD greifbar werden, verdanken wir cpo, doch vornehmlich trefflichen Interpreten. Die junge Schweizer Pianistin Melodie Zhao spielt federleich, perlend und auch mal zupackend kraftig. Wer so einen schönen Vornamen hat, der sollte das wohl auch können! Der Orchesterpart liegt in bewährten Händen: Howard Griffiths hält die Camerata Schweiz zu delikater Begleitung an.
    Das Booklet (mit einem sehr ausführlichen Aufsatz zur Person Griffiths') und die Technik sind gut und so gibt es eine rundum überzeugende Empfehlung für den Plattenschrank.
    Ein Kommentar
    sonate00
    24.07.2022

    Welches Tasteninstrumenten?

    Natürlich sollte man seine „Klavierkonzerte“ mit Cembalo oder Orgel spielen, ggf. auf einem passenden Hammerflügel. Das passt in die damalige Zeit und hört sich authentisch und wie ich meine phantastisch an. Ich verweise auf die hervorragenden Einspielungen mit dem jungen Ton Koopman. Natürlich ist das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
    Symphonien Nr.1 & 3 Symphonien Nr.1 & 3 (CD)
    10.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Super - einfach super!

    Aber der Reihe nach: Ernst und echt ärgerlich ist bei dieser CD zu kritisieren: Eine Spielzeit von nicht einmal 50 Minuten ist völlig inankzeptabel! Da, liebe cpo-Leute, müsst ihr euch mal was einfallen lassen. Dann noch: Die Romberg CD wird als Vol.1 einer Gesamtaufnahme angekündigt. Dabei gibt es die 4. Sinfonie von Romberg bei cpo doch schon, sogar mit dem gleichen Dirigenten Kevin Griffiths. Gilt die nun nicht mehr oder wird die 4.Sinfonie dann neu aufgenommen? Die vielen begonnenen und nicht abgeschlossenen Werkeditionen überfordern mittlerweile wohl nicht nur die Käufer.
    Egal oder auch nicht egal - diese neue Romberg-CD ist jedenfalls ein Knaller und die Absicht, alle Sinfonien aufzunehmen toll. Immerhin hat Romberg 10 Sinfonien geschrieben, von denen nur 6 erhalten blieben und nur 4 im Druck erschienen. Die Anzahl bleibt also überschaubar. Mit dem holländischen Orchester mit dem langen, unaussprechlichen Namen ("Phion, orchestra of Gelderland Overijssel") zaubert der junge Griffiths eine Interpretation auf die Scheibe, die man nur bestaunen kann. Welche klanglichen Abstufungen, welche Nuancen, welch Temperament und Gefühl! Das ist super - einfach super. Und das unaussprechliche Orchester folgt seinen Intentionen auf Schritt und Tritt, nein, Note für Note und entwickelt dabei eine erstaunliche Klangkultur. Griffiths findet genau den notwenigen Interpretationsmittelweg zwischen ausgehender Wiener Klassik und keimender Romantik, hat viel von der HiP gelernt und setzt diese Erkenntnisse auch beim Romberg um. Toll! Da kann man wirklich nur hoffen, dass die restlichen überlieferten Romberg-Sinfonien mit diesen Interpreten noch folgen. Ein Muss für jeden Orchestermusik-Freund!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.4 op.51 "Alla Turca" Symphonie Nr.4 op.51 "Alla Turca" (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    15.02.2023
    Was soll denn nur dieses ständige Genörgel wegen angeblich zu kurzer Spielzeit? Es geht um Qualität, nicht um Minuten
    Maarten-Jan Dongelmans
    16.05.2021

    Phion

    Bis vor einigen Jahre hiess das Orchester einfach HGO oder Het Gelders Orkest ...
    Quintett für Klavier,Violine,Oboe,Viola,Cello Quintett für Klavier,Violine,Oboe,Viola,Cello (CD)
    10.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weiter geht's mit Dubois

    Mit seinem Violinkonzert ging cpos Engagement für das Werk des französischen Romantikers Theodore Dubois ja los. Nun geht's mit zwei kapitalen Kammermusikwerken weiter: dem Quintett in F-Dur und seinem Quartett a-moll. Der Reiz dieser beiden Stücke liegt in einer wunderbaren Harmonie, einer schwelgenden Melodik und Klangschönheit. Jeder Musikfreund, der Musik "schön" findet oder finden möchte, dürfte diesen Stücken verfallen. Das liegt beim Quintett auch an der Instrumentation. Zur gewohnten Klavier-Quartettbesetzung tritt markant eine Oboe, was dem Zusammenklang einen besonderen Reiz verleiht. Natürlich tragen hervorragende Solisten zum Gelingen dieses Dubois-Unternehmens bei. Allen voran Pianist Oliver Triendl, der sich immer wieder für vernachlässigte Kompositionen einsetzt. Aber auch seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter stehen Triendl keineswegs nach. Sie bilden in beiden Stücken ein tolles Team. Alles passt bei dieser neuen cpo-CD zusammen. Fast alles! Mit unter 60 Minuten ist die CD nur knapp gefüllt und es wäre Platz gewesen für ein weiteres Stück. Leider muss man dies Manko bei cpo immer wieder bemängeln. Ändert an der tollen Musik, die es zu hören gibt, aber nichts.
    Meine Produktempfehlungen
    • Violinkonzert Violinkonzert (CD)
    Werke für Violine & Klavier Werke für Violine & Klavier (CD)
    10.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die eigentlichen Qualitäten

    Es ist ja immer wieder das Label cpo, das uns mit Werken vertraut macht, die - aus welchen Gründen auch immer - in der Versenkung verschwanden. Die Kompositionen Friedrich Gernsheims gehören dazu. Mit den vier Sinfonien wurden die Musikfreunde ja bereits beglückt, obwohl es da auch kritische Stimmen zu hören gibt, die den Gernsheim allzu nah in die Reihe des (unereichbaren) Brahms rückten. Auf dieser Doppel-CD finden sich nun seine Werke für Violine und Klavier: fünf Sonaten und zwei kleinere Stücke. Und siehe da: In dieser Domäne zeigt sich Gernsheims wahre Stärke. Kraftvolle und lyrische Empfindungen, starke Emotionen und strukturell klare Nachzeichnung von Themen und Verläufen. Hinzu kommt eine hohe Kompositionstechnik, besonders im kontrapunktischen Bereich, deren Entwicklung man vom Früh- bis zum Spätwerk deutlich verfolgen kann. Wohl niemand wird hier Gernsheim ein Brahms'sches Epigonentum nachsagen wollen. Da ist eine eigenständige Stimme, die sich durch hohe Kammermusikqualität - sprichwörtlich - Gehör verschafft. Geiger Christoph Schickedanz und sein Klavierbegleiter Ernst Breidenbach bleiben den Stücken nichts schuldig, spielen virtuos und gefühlvoll, je nach Notenlage der Musik stets angemessen gestaltend. Prima! Da auch die Bookletqualität und Aufnahmetechnik tadellos sind, kann diese neue cpo-Veröffentlichung nur vorbehaltlos empfohlen werden.
    König Stephan op.117 König Stephan op.117 (CD)
    09.12.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hoher Repertoirewert, aber...

    ...wiederum verstehe ich nicht, warum der - natürlich heute etwas aktiquierte - Kortzebue-Text durch den Kai Weßler "modernisiert" werden musste. Das war m. E. schon bei Vol. 1 (Ruinen von Athen) der sehr lobenswerten cpo-Serie "Beethoven und das Theater" unbefriedigend. Nun darf man da getrost verschiedener Meinung sein. Doch für mich bleibt: Beethoven hat seine Musik zum diesem Kotzebue-Text geschreiben und nicht zu einem anderen. Man käme ja auch nicht auf die Idee, die Musik zu "modernisieren". Doch abseits dieser Fragen zur Textfassung haben wir es hier wieder mit hervorragenden Interpetationen zu tun. Die Cappella Aquileia unter Marcus Bosch musiziert federnd leicht und kraftvoll zupackend in einer Interpretationshaltung, die sich ganz an der Entstehungszeit orientiert. So erklingen auch die vier Ouvertüren zu Fidelio in einer ganz spannenden Version. Bernd Tauber ist ein guter Sprechen und der tschechische Chor passt sich Boschs Interpretationskonzept hervorragend an. Wie schon bei Vol.1 hätte die Aufnahmetechnik etwas mehr Volumen verdient. Das Booklet ist prima und die Spielzeit der CD mit über 70 Minuten endlich mal angemessen (muss man bei cpo leider extra betonen). Musik muss, Texte kann man mögen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Ruinen von Athen op.113 Die Ruinen von Athen op.113 (CD)
    Weihnachtsoratorium "La Nativite" Weihnachtsoratorium "La Nativite" (CD)
    09.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mal wirklich was Anderes und Neues

    Das ist ja schon ein christliches Glaubensbekenntnis: Ein Weihnachtsoratorium und ein Requiem auf einer CD, eingeschlossen von einer kurzen Weihnachtsmotette. Die geistlichen Konnexionen mag jeder Hörer selbst herstellen - oder auch nicht -, die musikalischen Gemeinsamkeiten sind unüberhörbar. Neben der schlichten und einfühlsamen Motette und dem eindrucksvollen Weihnachtsoratorium, das endlich mal wirklich neue Klänge produziert, ist das Requiem ein Unikum. Man darf es nicht verwechseln mit Gossecs Original-Requiem (Missa pro defunctis), jenem ausladenden und groß angelegten Werk von 1760. Nein, das hier eingespielte Requiem ist eine kuriose Variante eines unbekannten Bearbeiters. Der hat das Requiem gekürzt und bearbeitet. Kurios ist auch, das die Nummern 5 - 9 eigentlich aus Haydns Stabat Mater stammen. Hier freilich angepasst und überarbeitet. Nun mag man da die Nase rümpfen, ob es solche Plagiate wert sind, auf CD gebannt zu werden. Wer da skeptisch ist, sollte erst einmal die Aufnahme hören. Denn unter den Händen von Florian Heyerick wird die ganze Farbigkeit und Lebendigkeit dieser Komposition deutlich. Gossecs besondere Kompositionskunst ist natürlich überzeugend im Weihnachtsoratorium hörbar. Er setzte ja weniger auf komplizierte Satzstrukturen als vielmehr auf besondere Klangeffekte. Da macht das Haydn-Plagiat im Requiem nichts aus, weil es durch eine sinnliche und temperamentvolle, der HiP verpflichtete Musizierweise vergessen lässt, dass relativ wenig von Gossec übrig geblieben ist. Fazit: Wer wirklich zu Weihnachten mal ein "anderes" Weihnachtsoratorium hören will, das mit seinen 20 Minuten Dauer auch nicht überfordert und dazu noch für ein Requiem vom Gespann Haydn-Gossec interessiert, der liegt mit dieser CD genau richtig. Belohnt wird er noch von hervorragenden Gesangs- und Instrumentalleistungen. Das Booklet ist prima! Klasse Weihnachtsgeschenk!
    Weihnachtsmusiken Weihnachtsmusiken (CD)
    16.11.2020
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder ganz toll, ...

    ...aber besonders Neues ist nicht zu hören. Zeutschners Kompositionen liegen ganz im Trend seiner Zeit, einer Renaissance-Musik, die geprägt war von Vielstimmigkeit und klanglicher Pracht und Delikatesse. In vielen cpo-Produktionen hat das Ensemble Weser-Renaissance unter Manfred Cordes schon unter Beweis gestellt, dass sie genau das können. Für diese CD ist das Ensemble in großer Besetzung angetreten. 9 Gesangssolisten und ganze 15 Instrumentalisten werden aufgeboten, um dieses weihnachtliche Musikprogramm aus der Breslauer Wirkungsstätte Zeutschners zu realisieren. Darunter eine Vielzahl an Blasinstrumenten aus der Renaissance-Zeit. Wie gesagt: Das klingt alles prima, ist hervorragend interpretiert, aber eben nicht so, dass man gespannt aufhorchen möchte, weil man "neue Töne" vernimmt. Das schmälert die Qualität der Musik nicht, sondern beweist eben auch die geografische Breite der Musikkompositionen dieser Zeit. Insofern ist diese "Zeutschner-Ausgrabung" eine wertvolle Bereicherung des Repertoires.
    Ob es sich lohnt, diese Musik wieder auf die (Kirchen-)Bühne zu bringen, mag jeder Hörer für sich entscheiden.
    Das Booklet ist prima und der Klang in der Stiftskirche Bassum ganz hervorragend eingefangen. Fazit: Eine willkommene Weihnachts-CD für Renaissance-Freunde und Freunde des Bremer Ensembles.
    Ein Kommentar
    Anonym
    19.11.2020

    Sagittarius

    Diesen Werken eignet durchaus ein ganz individueller Reiz. Wer Musik des 17. Jhdts. mag, liegt hier genau richtig. Abgesehen davon handelt es sich hierbei natürlich nicht um Musik der Renaissance, sondern des Frühbarock.
    Antiochus & Stratonica Antiochus & Stratonica (CD)
    16.11.2020
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einfach nur gut!

    Auf drei vollgepackten CDs präsentiert uns cpo diese Graupner-Oper mit höchst bewährten Interpreten. Zum Boston Early Music Festival Orchestra und seinen Solisten muss man nicht mehr viel Worte verlieren. Die können's und beweisen das zugleich in der bezaubernden Ouvertüre. Was dann in drei Akten - unterteilt in viele Auftritte - folgt, ist die tragische Liebegeschichte des Antiochius zu seiner Stiefmutter. Auch heute wäre das noch ein heikles Thema. Nur gut, dass bei Graupner alles gut endet. Die ganze dramatische, lyrische und emotional empfundene Handlung kleidet Graupner in wunderbare Musik mit dramatischer Kraft und lyrischer Empfindsamkeit. Die hervorragende Leistung des Orchesters und seiner exzellenten Solisten wurde schon gebührend gewürdigt. Die große Sängerschar (15 an der Zahl) steht dem Orchester in nichts nach. Es wird stilgerecht und klangschön gesungen. Nur ein kleine Einschränkung gibt es zu vermelden, besser: zu hören. Die Sängerinnen und Sänger des nicht deutschsprachigen Raums haben sicher an Textverständlichkeit noch Entwicklungsmöglichkeiten. Doch das schmälert den grandiosen Eindruck dieser Einspielung nicht, sondern mas fragt sich ein-- über's anderemal: Wie konnte so ein Meisterwerk in der Versenkung verschwinden? Nun ist es wieder da - in einer komfortablen Dreierbox mit 160(!!)-seitigem Booklet ! Viel Freude beim Hören!
    Streichtrios op.33 Nr.1-4 Streichtrios op.33 Nr.1-4 (CD)
    15.11.2020
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Ein Gewinn

    Er gehört zu den vernachlässigten Großen: Johann Nepomuk David. Seine umfangreichen Sinfonien erscheinen ja (viel zu langsam!!) bei cpo. Und von der Kammermusik des vielseitigen Fugenkünstlers und Kontrapunktikers hat man so gut wie gar keine Ahnung. Da beginnt diese neue cpo-CD, Abhilfe zu schaffen mit den fünft Streichtrios. Das sind vergleichsweise kurze Werke von 12 bis 19 Minuten Dauer, sehr kompakt, häufig figuriert und einfallsreich. Natürlich muss man sich an den neo-klassizistischen Stil Davids heranarbeiten. Musik zur Kaffestunde ist das nämlich nicht. Wer sich dann jedoch damit beschäftigt, ist erstaunt über die Farbigkeit und Virtuosität dieser Kompositionen, die immer eine harmonische Basis haben, mit der aber sehr frei umgegangen wird. Das extra zurm 25. Todestag Davids gegründete David-Trio macht seinem Namensgeber alle Ehre und spielt diese Werke kompetent und z.T. singulär ein. Ein Gewinn für den neugierigen Hörer.
    Violinkonzerte C-Dur,D-Dur,F-Dur (Murray C5,C7,C11) Violinkonzerte C-Dur,D-Dur,F-Dur (Murray C5,C7,C11) (CD)
    15.11.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Wirklich ein Hörvergnügen

    Da hat die Produkt-Info recht: Ein Hörvergnügen der Extra-Klasse! Diese drei Konzerte machen einfach Spaß, sind beste Unterhaltung. Da muss man nicht groß nachdenken oder problematisieren, sondern einfach nur genießen.
    Jung-Geigerinnen-Star Lena Neudauer macht das auch so elegant, leicht und beschwingt, doch mit Tiefe und Reife, dass der Hörer sich einfach nur beglückt zurücklehnen kann. Da auch die Begleitung des Pforzheimer Orchesters unter der bewährten Leistung von Johannes Moesus "passt" und zudem Aufnahmetechnik und Booklet ohne Tadel sind, kann diese CD nur allen Freunden des Geigenspiels (und allen anderen) wärmstens empfohlen werden.
    Vespro della beata vergine Vespro della beata vergine (CD)
    15.11.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Mehr gewollt als gekonnt.

    Zweifellos: Dieser Monteverdi aus Mannheim/Stuttgart ist eine gute und tadellose Aufnahme. Die Solisten sind prima, ebenso die instrumentalen Leistungen. Einzig die knappe Sängerbesetzung könnte man wieder diskutieren. Da "strahlen" - gerade in den polyphonen und vielstimmigen Sätzen (z.B. in den Psalmvertonungen) - andere, chorisch größer besetzte Aufnahmen doch eindrucksvoller. Aber das ist wohl immer Ansichts- und Geschmacksache. Nein, was mir etwas unverständlich bleibt, ist die Absicht, eine szenische Inszenierung auf eine CD zu bannen. Per DVD oder Video mag das ja gehen. Aber so?
    Auch bleiben mir die reichlich hochtrabenden Sätze der Produkt-Info etwas fremd. Beispiel: "Die einzelnen Sätze der „Marienvesper“ haben während der gemeinsamen szenischen Erarbeitungen für die Opernbühne einen definierten emotionalen Ort im dramaturgischen Ablauf bekommen. In diesem Sinne wurden Abschnitte, und deren Grundcharaktere definiert und in jeder Aufführung und für diese Aufnahme im Moment erfunden". Da werde man als "Nur-Hörer" mal schlau draus!? Denn besondere musikalische Konsequenzen sind kaum auszumachen. Hier und da - ja. Aber als Besonderheit anzukündigen - nein. Da scheint mir eben doch mehr Wollen als Können hinter zu stecken. Aber egal: Wer eine wirklich gute Monteverdi-Vesper sucht und keinen Wert auf eine - nicht hörbare - szenische Überhöhung legt, liegt bei dieser CD goldrichtig.
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.11.2020

    Diminutionen

    Sehr geehrter Herr Meiernberg,

    ich möchte gerne auf Ihrer Kritik reagieren, da ich in der Produktbeschreibung nicht vollständig aus dem Booklet zitiert wurde, dort heisst es: "Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Einspielung sind die zahlreichen Diminutionen von allen Instrumentalisten und Sängern, die alle im Moment improvisiert wurden. Die einzelnen Sätze der „Marienvesper“ haben während unserer gemeinsamen szenischen Erarbeitungen für die Opernbühne einen definierten emotionalen Ort im dramaturgischen Ablauf bekommen. In diesem Sinne wurden Abschnitte, und deren Grundcharaktere für die Diminutionen definiert und in jeder Aufführung und für diese Aufnahme im Moment erfunden."

    Das war in keiner Weise wertend gemeint, ich wollte lediglich auf den Ursprung der Diminutionen hinweisen - deutlich zu hören in "Sonata sopra Sancta Maria" oder "Ave maris stella". Das kann man ablehnen oder schön finden, die improvisatorischen Elemente kommen aus den zahlreichen szenischen Aufführung. Die CD wurde allerdings nach dieser intensiven Phase vom SWR separat als CD produziert, es ist also kein Ton-Mitschnitt einer Opernaufführung.

    Mit besten Grüßen!
    Jörg Halubek

    Sämtliche geistliche Werke Vol.6 Sämtliche geistliche Werke Vol.6 (CD)
    14.11.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Wie auf einer Perlenschnur...

    ...so reihen sich die kurzen Sätze der beiden Kantaten und des geistlichen Konzerts für Tenor aneinander. Wie glitzernde musikalische Perlen, die bei den Kantaten mit klanglicher Pracht (Pauken und Trompeten) und den drei geistlichen Konzerten mit kammermusikalischer Verinnerlichung zu Herzen gehen. Alle kurzen Sätze sind nur zwischen einer und drei Minuten lang, aber doch voll musikalischem Gehalt. Um das eindrucksvoll zur Geltung zu bringen, sind - wie bei den Kuhnau-Vorgänger-Produktionen - das Ensemble Opella Musica und das Orchester camerata lipsiensis mit ihrem Leiter Gregor Meyer am Werke. Und wieder beweisen diese Musikanten ihre hohe sängerische und spieltechnische Qualität und Interpretationsreife. Die fünf Sängerinnen und Sänger von Opella Musica sind Klasse und schaffen es sogar, sich gegen das in den Kantaten stark besetzte Orchester zu behaupten. Lediglich die Textverständlichkeit hat noch etwas Luft nach oben.
    Eine tolle 6.CD dieser Kuhnau-Reihe mit einem kleinen Schönheitsfehler, besser gesagt: Editionsmangel. Eine Gesamtspielzeit von gerade über 57 Minuten sollte bei einer CD-Kapazität von 80 Minuten nicht mehr vorkommen. Da hätte gut noch eine Kuhnau-Kantate drauf gepasst. Sei's drum. Auch so eine CD, die sonst in allen Teilen beeindruckt.
    Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester (cpo-Edition) Konzerte für mehrere Instrumente & Orchester (cpo-Edition) (CD)
    14.11.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sechsfaches Telemann-Glück

    In den Einzelrezensionen sind die cpo-Veröffentlichungen ja schon gebührend gelobt worden. Viele treffende Prädikate wurden bemüht, um diese Edition zu würdigen. Und in der Tat darf man angesichts der nun vorliegenden Gesamtausgabe der Konzerte stolz auf den Besitz sein. Das liegt nicht nun an Telemanns Gestaltungskraft, seiner unbändigen Phantasie im Umgang mit Melodien und Instrumenten, die niemals langweilig oder eintönig wird, sondern natürlich auch an den Interpreten. Das Frankfurter Ensemble "La Stagione Frankfurt" meistert unter der Leitung von Michael Schneider diese musikalischen Herausforderungen mit Bravour.
    Im Interesse von Sammlern mit der Notwendigkeit platzsparenden Archivierung sollte cpo nur mal prüfen, ob bei größeren Editionen nicht eine Box sinnvoller ist, als ein Schuber mit den Original-CDs. So ist diese Ausgabe doch "ein dicker Brocken". In jeder Hinsicht. Ganz toll!
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    11.11.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vertane Chance

    Die Musik ist ja durchaus gut und es gibt eine echte Rarität zu entdecken, wenn,
    ja wenn diese überaus mäßige Orchesterleistung nicht zu beklagen wäre. Das ist stellenweise einfach gräulich.
    Auch die Technik hat viel Luft nach oben. So jedenfalls kann man sich mal einen Eindruck verschaffen.
    Dann aber auch reicht's und - nie wieder!
    British Music for Strings Vol.1 British Music for Strings Vol.1 (CD)
    22.10.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Very British?

    Musik von der Insel hatte es hierzulande nicht leicht. Lange hat es gebraucht, um z.B. Elgars tolle Musik auf dem Festland bekannnter zu machen. Vaughan-Williams kennt auch nicht jeder und Parry und Jacob erst recht keiner. Da ist die cpo-Initiative von "British Music for Strings" sehr lobenswert, zumal die Streicher-Musik in Britannien eine große Tradition hat. Und da setzt für mich das kleine Manko ein. Sicher, die drei Kompositionen auf der CD (Parry, Elgar und Jacob) sind unter dem in englischer Musik versierten Dirigenten Douglas Bostock vom Südwestdeutschen Kammerorchester bestens interpretiert und aufgenommen. Nur: Die Werkauswahl auf der CD will mir nicht recht einleuchten. Vol 1 signalisiert den Fortgang eine Serie. Streicher-Material von der Insel gibt es genügend. Da wäre es nun wirklich nicht nötig gewesen, von Elgar eine für Streicher bearbeitete Orgel-Sonate auszuwählen, für Streicher bearbeitet auch noch von einem Nicht-Briten. Dabei sind Parrys Suite und Jacobs Streicher-Sinfonie echt gelungene Beispiele für die angehende Serie. Besonders die Begegnung mit Gordon Jacob lohnt, weil er ein typisch britischer Vertreter der nach-romantischen Insel-Epoche ist. Kein Neutöner, sondern neu-konservativ, britisch eben.
    So kann diese CD doch nur empfohlen werden, weil sie uns musikalisch näher an ein Land rückt, das sich gerade politisch von uns entfernt.
    Klavierkonzerte Nr.1-16 Klavierkonzerte Nr.1-16 (SACD)
    21.10.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Toll - nun im Dreierpack!

    Viel braucht man zu dieser Veröffentlichung nicht mehr zu sagen, weil verschiedenste - auch kontroverse - Kommentare die Bedeutung - oder Bedeutungslosigkeit - dieser Klavierversionen Händelscher Orgelkonzerte dokumentieren.
    Ich schließe mich der Bedeutung an und habe da zu den Einzelausgaben schon passende und anerkennende Worte gefunden.
    Es bleibt eben letztlich Ansichts- und Geschmacksache, ob man das Orgeloriginal oder die Klavierbearbeitung vorzieht. Ich ziehe nichts vor, sondern lasse beiden Ausgaben eigenständig ihre Bedeutung. Dem kann man sich anschließen oder nicht. Wer das noch machen möchte, kann nun bei jpc die gesammelten "Klavierkonzerte" als preiswerte Dreierbox erwerben. Das ist toll und sehr dankenswert! Eines kann man abseits aller Kontroversen aber versprechen: Der Händelfreund erlebt ganz neue Höreindrücke mit einer ganz anderen Sichtweise auf die Orgelkonzerte. Und das kann nur ein Gewinn sein!
    Meine Produktempfehlungen
    • Klavierkonzerte Nr.13-16 (HWV 295,296,304,305a) Klavierkonzerte Nr.13-16 (HWV 295,296,304,305a) (SACD)
    Triosonaten op.2 Nr.1-12 für Violine,Viola da gamba,Bc Triosonaten op.2 Nr.1-12 für Violine,Viola da gamba,Bc (CD)
    21.10.2020
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    12 kleine Schätzchen

    Wirkliche kleine Schätzchen diese Triosonaten von Krieger, dem ohnehin vernachlässigten Komponisten der Barockzeit. Alle so zwischen 5 und 8 Minuten lang, nur Nr.2 fällt mit seinen über 11 Minuten etwas aus dem Rahmen. Bei allen Stücken fällt die große melodische Vielfalt und großer Abwechslungsreichtum auf, entstanden durch verschiedenste Erfahrungen in Italien und Deutschland. Das ist immer spannend und unterhaltsam. Natürlich ist das den beiden exzellenten Violin- und Gambensolisten zu danken, die von einer vielfältig und einfallsreich besetzen Continuo-Gruppe mit Theorbe, Orgel, Harfe und Salterio (Hackbrett) unterstützt werden. Das hört sich alles ganz toll an und wird realisiert vom Ensemble "Echo du Danube" unter dem musikalischen Kommando von Christian Zinke, der auch gleichzeitig Gamben-Solist ist.
    Ein sehr informatives Booklet trägt zur Qualität dieser neuen cpo-CD bei. Sehr zu empfehlen.
    Mose (Oratorium) Mose (Oratorium) (CD)
    20.10.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Noch so ein versunkener Schatz

    Mit Schneiders "Weltgericht" hatte cpo ja schon einen Schatz aus dem musikalischen Umfeld Mendelssohns ausgegraben.
    Mit dieser Neuproduktionm des "Mose" des Mendelssohn-Zeitgenossen Adolph Bernhard Marx folgt die zweite erfolgreiche Ausgrabnung. Und wieder ist es Gregor Meyer, der für eine eindrucksvolle Interpretation sorgt. Das dreiteilige Oratorium zeigt deutlich Mendelsohnsche Verwandtschaft auf, obwohl die beiden - Marx und Mendelssohn - sich zwar früh begegneten, aber wohl nie so richtig warm miteinander werden konnten. Nun ist es nicht fair, den Marx - wie bei Schneider - immer mit Mendelssohn zu vergleichen. Zu verschieden sind das konzeptionelle und kompositorische Herangehen an den Stoff. Marx baut mit seinem "Moses" ein gewaltiges, auch streitbares musikalisches Sittenbild auf. Gewaltige Chöre als "Stimme Gottes", ein reich besetztes Orchester und acht Solisten müssen aufgeboten werden, um seine Partitur zum Klingen zu bringen. Man höre als Beispiel nur mal das Finale aus dem 1.Teil: Das ist schon "grandioses Chor-Oratorium", auch wenn das wieder einzelne Musikhörer gerne anders bewerten wollen. Die Solisten erfüllen ihre Aufgaben prächtig: Lediglich "Mose" Daniel Ochoa hätte man etwas mehr Volumen in der Bass-Tiefe gewünscht. Der Chor agiert schlagkräftig und das auf historischen Instrumenten spielende Orchester trägt entscheidend zur beeindruckenden musikalischen Stimmung des Oratoriums bei.
    Das Booklet lässt keine Wünsche offen und die Aufnahmetechnik bildet den Klang der großen Interpretenschar hervorragend ab. Eine ganz große Hörempfehlung.
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Weltgericht (Oratorium) Das Weltgericht (Oratorium) (CD)
    Cembalokonzerte C-Dur,F-Dur,G-Dur,A-Dur Cembalokonzerte C-Dur,F-Dur,G-Dur,A-Dur (CD)
    20.10.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Stimmt: originell und virtuos

    Da hat die Produkt-Info wirklich recht: Diese Konzerte - ein Violinkozert wird eingerahmt von je zwei Cembalo-Konzerten - sind originell und virtuos. Man kann immer nur staunen, was die Hochbarockzeit besonders in Italien so alles für Kompositionsgenies hervorbegracht hat. Platti? Noch nie davon gehört? Macht nichts. Nicht mal seine genauen Geburtsdaten hat man. Dafür aber seine Musik und die ist allemal das Hören wert. Natürlich muss man bei aller attestierten Originalität einschränkend bemerken, dass auch Platti ein Kind seiner (hochbarocken) Zeit war. Von daher ändert sich der musikalische Grundcharakter von Stück zu Stück nicht, weil sie eben Produkte ihrer Zeit sind. Und doch darf man bewundern, wie virtuos Platti mit den zeitlich gebundenen Stilmitteln umgeht, sie variiert, ausschmückt und immer neue Melodien und musikalische Wendungen erfindet. Das ist nie langweilig, immer munter, verspielt und ansprechend. Natürlich haben die Interpreten auch daran ihren Anteil. Frederico Guglielmo ist ja eine Kapaziät auf barockem Gebiet und sein Ensemble und Cembalosolist Roberto Loreggian folgen ihm stilsicher. Das ist alles schön, wurde prima aufgenommen und im Booklet zudem bestens kommentiert. Eine lohnenswerte Anschaffung!
    Klaviertrio f-moll op.13 Klaviertrio f-moll op.13 (CD)
    20.10.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die drei von der Melodiensparte

    Das ist eine klasse Zusammenstellung: Lazzari, Kienzl und Jeral. Wohl nur der Name Kienzl ("Der Evangelimann") dürfte den Musikfreunden geläufig sein. Von Lazzari ist seine schöne Sinfonie bei Marco Polo erschienen. Der Name Wilhelm Jeral war selbst mir unbekannt. Wie auch immer: Diese drei Komponisten mit ihren höchst melodischen Kammermusikstücken auf einer CD zu vereinen, das ist eine tolle Sache. Für Freunde der Klavier-Trios sind diese Kompositionen lohnende Entdeckungen. Auch das formidable "Thomas Christian Ensemble" trägt zu diesem erfreulichen Höreindruck bei. Die drei Musiker spielen einfach super. Das Booklet informiert ausgezeichnet und die Klangtechnik stimmt auch. Was will man mehr?
    326 bis 350 von 942 Rezensionen
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