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    Markus-S-Auge Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 05. September 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 333
    172 Rezensionen
    Die Welt in Weiß Die Welt in Weiß (Buch)
    15.03.2016

    Absolut lesenswert

    Der Tübinger Schriftsteller Joachim Zelter bringt mit schöner Regelmäßigkeit Bücher heraus und jedes davon ist lesenswert, etwa sein satirisch durchtränkter, hervorragender Roman „Das Gesicht“. Nun hat Zelter einen Erzählungsband vorgelegt, mit dem er auch seine Meisterschaft in der kurzen Erzählform beweist. Seien es Geschichten, die auf eine Schlusspointe bauen wie in „Die Frau und das Buch“, sei es die Beschreibung eines unbekannten Schriftstellers, der in Wirklichkeit ein verkappter Radrennprofi sein will (die „Fahrradballade“), die Story über den „Vortragsreisenden“, eine leichte Anlehnung wohl an den „Handlungsreisenden“. Stets spielt Zelter mit Genres, bleibt stets in seinen Schilderungen zurückhaltend und nüchtern, trägt nicht dick auf, lässt den Ich-Erzähler absurde, ja gar bizarre und kafkaeske Situationen durchleben, die den Leser einerseits mit großer Nachdenklichkeit zurücklassen, andererseits zum Lachen reizen. Diese Betrachtungen sind wahrlich eine empfehlenswerte Lektüre.
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Lieb-Haberin Die Lieb-Haberin (EPB)
    • Zelter, J: Ministerpräsident Zelter, J: Ministerpräsident (Buch)
    • Zelter, J: Würde des Lügens Zelter, J: Würde des Lügens (Buch)
    • Das Gesicht Das Gesicht (Buch)
    Artificial (Standard Edition) Artificial (Standard Edition) (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Für mich eines der 2010 bislang interessantesten Alben ist das neue Werk der Australier. Die schon '96 gegründete Formation brachte es auf drei Alben, für rund 15 Jahre ein nicht eben umfangreiches Output an Musik, vergleicht man es mit Gruppen wie z.B. Flowerkings... Doch lieber Qualität denn Quantität, denke ich, und "Artificial" kann sich sehen und hören lassen. Die Gruppe unter der Leitung von Sänger Mark Trueack und Gitarrist Sean Timms versteht es auf beinahe geniale Art und Weise, die verschiedensten Stilrichtungen zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen. Das ist kein Neo-Prog oder Retro-Prog. Das ist, könnte man vielleicht sagen, "Crossover-Prog", und das ausgelutschte Wort "progressiv" bekommt hier eine ganz neue (alte) Bedeutung.
    Mein Lieblingssong ist der 13-minütige Longtrack "Tesla", nicht weil er lang ist, sondern weil da so viele Ideen drinstecken, dass andere Bands allein daraus ein Album schustern würden.
    Sehr viel rockiger geht es in "Not Human Anymore" zugange, aber immer noch im Rahmen des typischen Unitopia-Stils, hier kommen einem etwa Soundgarden auf Prog-Trip in den Sinn. Die kraftvoll und mit Verve gespielte Akustikgitarre erinnert mich ein wenig an die Amerikaner Tantric. Wirklich toll gemacht. Mit "Nothing Lasts Forever" schaffen es Unitopia sogar, ganz locker eine Beatles-Hommage vom Stapel zu lassen. Einzig der Titelsong klingt vom Refrain her etwas zu glatt für meine Ohren. Und die sonstigen Einflüsse: die rangieren von Prog neuerer Prägung (entfernt IQ) bis hin zu 70er Heroen wie Genesis, da gibt es Klanglandschaften im orchestralen Gewand, fast wie Filmmusik, und hier und da ein wenig Ausflüge in den Jazzrock und zu Fusion, und die Gesangslinien der Refrains sorgen stets dafür, dass nichts überdreht wirkt und man als Hörer den Bezug zum Song als solchem nicht verliert. Hinzu kommt, dass das Album eben aufgrund der Songwriter- und Arrangement-Qualität sehr kurzweilig klingt. Dass die technischen Fertigkeiten der Musiker ebenfalls keine Wünsche offen lassen, scheint dabei nur noch obligatorisch zu sein... Hier ist nichts in die Länge gestreckt und breitgewalzt. Für mich endlich mal wieder ein spannendes hochwertiges Album, das man sehr sehr oft hören kann!
    No Apologies Trapt
    No Apologies (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Hervorragender Alternative-Metal

    Nachdem leider die letzten beiden Alben der Amis irgendwie an mir vorbeigegangen waren, konnte ich mir endlich wieder neuen Stoff der Band zu Gehör führen. Trapt hatte ich in wirklich sehr guter Erinnerung von ihrem Debüt von 2002, das für eine Newcomerband erstaunlich gut war. Macht man den Sprung in die Gegenwart, so klingen Trapt eventuell ein wenig härter, gleichwohl ist das immer noch der typische Trapt-Stil und die einprägsame Stimme des Leadsängers. Top und Anspieltip: End of my Rope mit einer gewissen Protesthaltung in den sehr guten Lyrics a la Nirvana, sehr gut sind auch Drama Queen, der krachige Opener Sound off, Get up, Overloaded und und. Eigentlich gibt's keinen Durchhänger - im Gegensatz z.B. zu meiner herben Enttäuschung 2010 - Papa Roach..... Nein, Trapt grooven einfach und haben gute Songs. Punkt. Sie stehen in der Tradition von Metal, Grunge, Hardcore und Bands wie den genialen Handsome oder auch ein wenig Helmet. Klasse.
    Meine Produktempfehlungen
    • Trapt Trapt (CD)
    • Headstrong - Greatest Hits (Limited-Edition) (Red Vinyl) Headstrong - Greatest Hits (Limited-Edition) (Red Vinyl) (LP)
    • Handsome (White Vinyl) Handsome (White Vinyl) (LP)
    Tao Of The Dead Tao Of The Dead (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gesamtkunstwerk

    Die "Festival Thyme"-EP war schon eine gute Einstimmung auf das folgende Studiowerk der Texaner, die ihre Gruppe 1994 in Austin gegründet haben. Und die EP war eine gute Vorlage auf die neue CD "Tao Of The Dead", denn die Grundstimmung ist auf beiden Platten gleich. Die Band mit dem schrägen Namen bietet auf ihrem siebten Album ein orgiastisches Klanggemälde, eine wilde Mischung aus Noise-Rock (auf der ersten Hälfte des Albums) und ausladendem beinahe orchestral anmutendem Kunstrock und das in so homogen arrangierter Weise, dass alles perfekt passt. Die Zitate bzw. Hommagen an den Progressive Rock der 70er – angeblich hat sich Conrad Keely in seiner Jugend Platten wie "Dark Side of the Moon" und "Close to the Edge“ reingezogen – sind für den musikbewanderten Hörer natürlich deutlich herauszuhören. Schön, dass diese Musik auch im 21. Jahrhundert immer noch andere Musiker maßgeblich beeinflusst. Allein der Longtrack "Strange News from Another Planet" ist 16 Minuten lang. Mich persönlich stört nur eine Kleinigkeit: Zwischen den Parts gibt es kleine Pausen, aber besser wäre es gewesen, wenn die Songs nahtlos ineinander übergegangen wären. Ist es z.B. nicht bei "The Wall" so? Aber das ist nur eine Nebensächlichkeit. Gitarren und Keyboards werden zu einem regelrechten epischen Soundtrack verwoben – und da wären wir schon beim nächsten Punkt, der dieses Album zu etwas Besonderem macht: Ein überbordendes Coverartwork ganz im Stil der aufwendigen 70er LP-Sleeves, die ersten 16 Seiten der Comic-Story "Strange News from Another Planet..." und eine 33-seitige Geschichte verfasst von Keely, und – in der limitierten Auflage – eine CD mit Buch-Cover und Popup-Figuren. Und die LP-Version hat natürlich ein Klappcover und ein Etching auf Seite 4. Trail of Dead dazu: "Ist Musik seit Downloads nicht nebensächlich geworden? Müssen sich Rockmusiker nicht fragen, was sie eigentlich noch verkaufen wollen, wenn die Musik selbst über keinen nachhaltigen Wert mehr verfügt? Muss ein Konzert nicht mehr als nur ein Bühnenauftritt sein? Deshalb wollen wir eine eigene Welt schaffen, zu der unsere Songs den Soundtrack liefern." Man kann also konstatieren: Hier bildet der äußere Rahmen und die famose Musik so eine Art liebevoll gestaltetes Gesamtkunstwerk, wie man es heute nur noch selten zu sehen und hören bekommt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Worlds Apart Worlds Apart (CD)
    • IX ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead
      IX (CD)
    • Lost Songs (180g) Lost Songs (180g) (LP)
    Tao Of The Dead (Limited Edition) Tao Of The Dead (Limited Edition) (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gesamtkunstwerk

    Die "Festival Thyme"-EP war schon eine gute Einstimmung auf das folgende Studiowerk der Texaner, die ihre Gruppe 1994 in Austin gegründet haben. Und die EP war eine gute Vorlage auf die neue CD "Tao Of The Dead", denn die Grundstimmung ist auf beiden Platten gleich. Die Band mit dem schrägen Namen bietet auf ihrem siebten Album ein orgiastisches Klanggemälde, eine wilde Mischung aus Noise-Rock (auf der ersten Hälfte des Albums) und ausladendem beinahe orchestral anmutendem Kunstrock und das in so homogen arrangierter Weise, dass alles perfekt passt. Die Zitate bzw. Hommagen an den Progressive Rock der 70er – angeblich hat sich Conrad Keely in seiner Jugend Platten wie "Dark Side of the Moon" und "Close to the Edge“ reingezogen – sind für den musikbewanderten Hörer natürlich deutlich herauszuhören. Schön, dass diese Musik auch im 21. Jahrhundert immer noch andere Musiker maßgeblich beeinflusst. Allein der Longtrack "Strange News from Another Planet" ist 16 Minuten lang. Mich persönlich stört nur eine Kleinigkeit: Zwischen den Parts gibt es kleine Pausen, aber besser wäre es gewesen, wenn die Songs nahtlos ineinander übergegangen wären. Ist es z.B. nicht bei "The Wall" so? Aber das ist nur eine Nebensächlichkeit. Gitarren und Keyboards werden zu einem regelrechten epischen Soundtrack verwoben – und da wären wir schon beim nächsten Punkt, der dieses Album zu etwas Besonderem macht: Ein überbordendes Coverartwork ganz im Stil der aufwendigen 70er LP-Sleeves, die ersten 16 Seiten der Comic-Story "Strange News from Another Planet..." und eine 33-seitige Geschichte verfasst von Keely, und – in der limitierten Auflage – eine CD mit Buch-Cover und Popup-Figuren. Und die LP-Version hat natürlich ein Klappcover und ein Etching auf Seite 4. Trail of Dead dazu: "Ist Musik seit Downloads nicht nebensächlich geworden? Müssen sich Rockmusiker nicht fragen, was sie eigentlich noch verkaufen wollen, wenn die Musik selbst über keinen nachhaltigen Wert mehr verfügt? Muss ein Konzert nicht mehr als nur ein Bühnenauftritt sein? Deshalb wollen wir eine eigene Welt schaffen, zu der unsere Songs den Soundtrack liefern." Man kann also konstatieren: Hier bildet der äußere Rahmen und die famose Musik so eine Art liebevoll gestaltetes Gesamtkunstwerk, wie man es heute nur noch selten zu sehen und hören bekommt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Worlds Apart (Limited Edition) (Explicit) Worlds Apart (Limited Edition) (Explicit) (CD)
    • Madonna (Re-Issue 2013) Madonna (Re-Issue 2013) (CD)
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    The Whirlwind The Whirlwind (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Drittes Studiowerk der "Supergroup"

    Nun also ein drittes Studiowerk der "Supergroup", deren Mitglieder man freilich nicht mehr namentlich vorstellen muss. Auch diese CD in Doppelalbumspiellänge bestätigt wieder einmal den eklektischen Stil der Gruppe, die Einflüsse aus den 70ern bis 80ern entsprechend mit ihren typischen eigenen Stilmerkmalen kombiniert, sprich quasi eine Ehe aus Spock's Beard und Flower Kings plus eben jene Momente der Progressive-Rock-Heydays. Da kommen Parts à la Pink Floyd wie in "Rose Colored Glasses", die mich sehr an "Division Bell" erinnern, in "Evermore" grüßen Yes mit einem typischen Keyboard-Mellotron-Sound von "Close to the Edge". Anderswo sind es vor allem Genesis (mittlere Phase), aber es gibt auch ein paar wenige vage Anklänge an Marillion (was ja kein Wunder ist!). Und es gibt in den Arrangements sogar Fusion-Prog-Elemente zu entdecken, wie man sie so gut von den Japanern Kenso kennt oder Parts, die mich an Outer Limits erinnern. All das zusammen ergibt einen gut hörbaren Stil, wobei man der CD, was ich als sehr positiv empfinde, die lange Laufzeit gar nicht anmerkt, sprich es wird also nicht auf der Stelle getreten und kein Part zu breitgewalzt, was für mich schon so manches Album der Flowerkings weniger anhörbar gemacht hat (z.B. Stardust oder Eve). Insgesamt lässt die Gruppe nichts anbrennen, das heißt aber auch, man geht trotz epischer Songs und vielen Stilzitaten kaum Experimente ein, so dass manche Parts etwas vorhersehbar sind. Ein wenig "wilder" wäre toll gewesen. Aber vielleicht sind die Musiker einfach nicht mehr in dem Alter, wo man seine Kunst stärker auslebt und "extremer" ist, sondern ein wenig gediegener agiert. Die gute Anhörbarkeit und damit Zugänglichkeit des Albums ist wohl auch der Grund für die Chart-Erfolge. Was ich gerne noch mehr gehabt hätte – oder weniger, je nachdem wie man es sieht: mehr Musik, weniger Songlyrics. Besonders in Stücken wie "Dancing with the Eternal Glory" sind Liedtext und Gesang schon sehr dominant. Übrigens ist das auch der meiner Meinung nach einzige Track, der musikalisch 150-prozentig Flower Kings ist... Sonst kann die Band wirklich tolle Refrains sowie anspruchsvolle Texte bieten wie in Track Nummer 2 "The Wind Blew Them All Away" – sehr schön. Lediglich bei "On the Prowl" klingen die Vocal Lines zu beliebig. Fazit: Trotz gelegentlich kleiner Schwachpunkte meinem rein persönlichen Geschmack nach ein sehr gelungenes Album! Wer die goldene Mitte zwischen schrägeren Prog-Rock-Klängen und zu glattgebügeltem Melodic-Neo-Prog sucht, liegt hier auf alle Fälle richtig!
    Meine Produktempfehlungen
    • Bridge Across Forever (180g) Bridge Across Forever (180g) (LP)
    • KaLIVEoscope (Limited Deluxe Box-Set) (2DVD + 3CD + Blu-ray) KaLIVEoscope (Limited Deluxe Box-Set) (2DVD + 3CD + Blu-ray) (DVD)
    Grind The Ocean Grind The Ocean (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    The Safety Fire

    Prog Metal gepaart mit hartem Alternative Rock à la Deftones, angereichert mit einem gesanglichen Wechselbad aus softer, einschmeichelnder Stimme und deftigen Hardcore-Vocals - geht das? Es geht, und zwar so gut, dass ein ganz neuer Stil dabei herauszukommen scheint - der von The Safety Fire! Hier geht richtig Post ab, da fliegen einem fast die Ohren weg. Wow!
    This Mortal Coil This Mortal Coil (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Progressive Metal in Perfektion

    Sie sind DTs Erben: Redemption haben mit diesem Album ein düsteres Konzeptwerk herausgebracht, das von Sterblichkeit und Tod handelt. Titel wie "No Tickets To The Funeral", "Noonday Devil", "Stronger Than Death" oder "Departure Of The Pale Horse" sprechen eine deutliche Sprache, dies hat mit Sicherheit auch mit Komponist Nick von Dyks Kampf gegen seine Leukämie-Erkrankung zu tun. Insgesamt muss nach dem Hören der Scheibe feststellen: Redemption haben den Prog-Metal-Übervätern Dream Theater längstens den Rang abgelaufen und deren Erbe angetreten: Frickeleien sind sekundär, der Song steht im Vordergrund, unabhängig von der Länge (oder Kürze); Soli sind songdienlich und nicht im Übermaß vorhanden; die Gewichtung der Solo-Parts ist zwischen den Instrumenten ausgewogen (vielleicht ein wenig mehr Richtung Gitarre); Ray Alders Gesang ist sehr variabel und ausdrucksstark (und nicht so sehr der übel-übliche Old-School-Metal-Shouter-Stil); die Songs besitzen Melodien und Wiedererkennungswert – lauter Aspekte, die es etwa beim DT-Debüt "When Dream" anno '89 so zu bewundern gab. Kein Wunder, dass die meisten Songs bei Redemption eben nicht ausufern, sondern sich im Bereich von 4 bis 6 Minuten bewegen. Weniger ist manchmal mehr. Auf dem Produzentensessel saß übrigens Neil Kernon (Kansas, Queensryche)! Für mich liegen Redemption damit mittlerweile klar an der Spitze des Genres und lassen DT hinter sich zurück!
    Frames - Deluxe Edition (CD + DVD) Frames - Deluxe Edition (CD + DVD) (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Melancholisch, heftig, ergreifend, genial...

    Bereits 2003 hatten Oceansize (RIP) mit ihrem Erstling „Effloresence“ gewaltig für Aussehen gesorgt. Nach dem Weggang von Bassist J. Ellis konnte man zudem gespannt sein, wie ein neues Album klingen würde. Von der Presse – oder der Werbemaschinerie der Labels – in der nichtssagenden Schublade New Artrock eingeordnet, würde ich die Musik vielleicht eher als progressiven (im Sinne des Wortes „fortschrittlichen“) Alternative bezeichnen. "Frames" klingt dabei zwar rockig, aber beleibe nicht so heftig wie das neueste Album. Insgesamt fällt die CD, wie gesagt, relativ rockig aus, ohne den gewissen Popappeal des Vorgängers, aber dennoch nicht zu hart, um die Fans abzuschrecken. Doch das ist kein Nachteil, ganz im Gegenteil, klingt der Sound doch ziemlich frisch – und oft auch sehr sehr melancholisch. Lediglich bei "Sleeping Dogs and Dead Lions" geht es dann doch deftiger zur Sache. Wollte man die üblichen Band-Vergleiche bemühen, könnte man eventuell gelegentliche Anklänge an Skandinavier wie Delaware oder Kashmir erkennen.

    Dass auf „Frames“ Könner am Werk sind, hört gleich vom ersten Song „Commemorative T-Shirt“ an. Vieles klingt vertrackt, ohne deswegen jedoch den Groove vermissen zu lassen oder dass es gar ein gekünstelter und artifizieller Sound ist – ein kleines Kunststück, möchte ich meinen, wenn man an andere Bands wie Dream Theater denkt. Insbesondere die instrumentalen Passagen lassen eine Gesangsstimme überhaupt nicht vermissen, der Sound klingt in sich geschlossen und wird einfach nie langweilig, während andere Gruppen sich aufs allbekannte Vers-Refrain-Vers-Schema verlassen.

    Besonders eindringlich klingt der Longsong „An Old Friend Of The Christy's“, aber auch insgesamt betrachtet gibt es absolut keinen Ausfall auf „Frames“, und das ist in der heutigen Musikwelt sicherlich keine Selbstverständlichkeit mehr. Einfach eine tolle Platte und Höhepunkt für diesen dunklen Herbst. Punkt. Frames war 2008 für mich mein definitives Lieblingsalbum. P.S. Die CD gibt es auch als Limited Edition im edlen Klappschuber inklusive DVD, die Gruppe spielt das Album in einer alten Fabrikhalle.
    More Never Is Enough (3CD + 2DVD) More Never Is Enough (3CD + 2DVD) (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Begeisterte und mit überbordende Spielfreude

    Gerade eben hat man sich die DVDs von der Whirldwind-Tour reingezogen, da schieben die vier von Transatlantic nochmals ein fettes Musikpaket nach: Das komplette Manchester-Konzert von 2010 auf CD plus Tilburg in Holland via DVD plus etliche Bonus-Schmankerl für die harten Fans von den weiteren Gigs von Stuttgart, Köln oder Pratteln etwa. Besonders reizvoll finde ich, dass ein Konzert in seiner Gänze enthalten ist und die Songs nicht, wie oft bei Live-Alben, von verschiedenen Gigs zusammengeschnitten werden, so nach dem Motto, der Song X klang beim Konzert Y nicht gut, nehmen wir den vom Konzert Z. Dieses Problem gibt es bei Transatlantic offenbar nicht. Und so kann man das Konzert von Anfang bis Ende sehr schön nachvollziehen und genießen, gerade auch, wenn man nicht selbst dabei war. Was die Songs angeht, da geht die Band in die Vollen und zelebriert begeistert und mit überbordender Spielfreude die Ultralongsongs wie "Whirlwind" (fast 80 Minuten lang!), "Bridge" oder "Stranger" und kann, wenn ich an die anderen Versionen denke, den Stücken durchaus noch neue Facetten abgewinnen. Wie gebannt die Manchester Fans waren, merkt man auch an den leisen bzw. ruhigen Passagen der Lieder – da wird nicht gepfiffen oder geschrien, da ist es nahezu mucksmäuschenstill. Insgesamt ein schönes Doppelpaket, der letzte Live-Release und dieser hier, der uns für die nächsten Jahre ausgiebig mit Transatlantic versorgt haben wird... Wem bereits die Whirlwind-Tour-DVD gefiel, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Kaleidoscope (180g) (Limited Edition) (3LP + 2CD) Kaleidoscope (180g) (Limited Edition) (3LP + 2CD) (LP)
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    • The Whirlwind (180g) The Whirlwind (180g) (LP)
    Comm Comm (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Genialer Kunstrock

    An das letzte bewusst gehörte Studioalbum von The Tangent, "Not Good As the Book", kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern, es hatte mir damals nicht gefallen und wurde umgehend wieder verkauft. Nun lege ich "COMM" (= "Communication") ein und bin hin und weg. Bombastische analoge Synthie-Sounds für alle Keyboard-Lover, tolle hymnische Melodien und brillanter Gesang (der mich von der Klangfarbe doch sehr John Wetton erinnert!!), tolle Gitarrenparts (ein super neuer Gitarrist ist dabei), klasse Drumming und so weiter und so fort. Interessante Texte als Kommentar zum Informations- und Internet-Zeitalter mit witzigen Titeln ("Wiki Man" nur als ein Beispiel) runden die CD als in sich geschlossenes Konzeptalbum ab. Kaum zu glauben, dass zwei der altgedienten Musiker (Mastermind Andy Tillison und Jonathan Barrett) in den 80ern unter dem Namen GFDD gar Indie-Rock und Metal machten. Hier jedoch mixen die Herren gekonnt ihren keyboardlastigen Kunstrock mit Elementen aus Jazz und Avantgarde – und das so geschickt im Arrangement, dass alles wie aus einem Guss wirkt und überhaupt nicht wie ein Fremdkörper oder gar aufgesetzt. Das alles im Wechsel mit teils sehr bombastischen Parts, wobei mich einer auch die Japaner Gerard erinnert hat ("Empty Lie"-Album). "COMM" – das ist für Tangent ein großer Schritt nach vorn, auch was das Debüt angeht, das Tillison noch als junger Mann geschrieben hatte – "COMM" ist reifer Prog Rock im Stil der 1970er und doch nicht retro, sondern es klingt zugleich modern, besonders auch wegen den zusätzlichen Jazzrock-Einflüssen, die gelegentlich aufblitzen, und es ist ganz sicher kein "Neo Prog" à la (frühe) Marillion oder Pendragon, der in den 90ern so oft anzutreffen war. Es gibt keinen Leerlauf, kein Langatmigkeit, und wenn die CD abgelaufen ist, fragt man sich unwillkürlich: "Schon aus?" Insgesamt eine tolle CD (übrigens auch auf Vinyl), die man immer wieder hören kann!
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    • A Spark In The Aether (Special Edition) A Spark In The Aether (Special Edition) (CD)
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    Tuscany Tuscany (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Verträumte Klänge

    Die Klassikpoprocker Renaissance um Sängerin Annie Haslam meldeten sich nach über zehn Jahren mit neuem Album zurück. Geändert hat sich nicht viel: Weniger geworden ist der Pop der 80er, aber auch der Bombast der 70er. Geblieben sind recht beschauliche, ruhige und verträumte Klänge, die gelegentlich einen Schuss Dynamik und Pep vertragen könnten. Musik für Leute, die mal abschalten wollen.
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    Tuscany (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Verträumte Klänge

    Die Klassikpoprocker Renaissance um Sängerin Annie Haslam meldeten sich nach über zehn Jahren mit neuem Album zurück. Geändert hat sich nicht viel: Weniger geworden ist der Pop der 80er, aber auch der Kunstrock der 70er. Geblieben sind recht beschauliche, ruhige und verträumte Klänge, die gelegentlich wirklich einen Schuss Dynamik und Pep vertragen könnten. Musik für Leute, die mal abschalten wollen.
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    Die Lieb-Haberin Die Lieb-Haberin (EPB)
    15.03.2016

    Spröder Humor und Belesenheit

    Mit die "Lieb-Haberin" legt Zelter seinen dritten Roman vor, ein schmales Büchlein von 150 Seiten. Ein etwas abgehobener Universitätsdozent verliebt sich eine Studentin, die ihn schließlich nicht mehr aus den Klauen lässt, was sogar soweit geht,dass eine Hochzeit arrangiert wird - eine für den Romeo tragische Angelegenheit, denn dieser stellt schließlich sogar seine Identität als Frederick Goodridge-Clerk in Frage. Der Roman, in dem es kaum Dialoge gibt, wird von den stark selbstreflektierenden Gedankengängen dominiert. Teils ist das richtig gut gelungen, teils lässt der Autor (durch die Figur gesprochen) seine intellektuelle, philosophisch-philologische Belesenheit ein wenig zu sehr heraushängen, ohne das sich entscheidend auf die Handlung auswirkt. Immerhin steckt reichlich spröder Humor in "Die Lieb-Haberin", so dass sich die Lektüre für Leser anspruchsvollen Literaturguts in jedem Fall lohnt.
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    • Das Rätsel eines Tages und andere surreale Geschichten Das Rätsel eines Tages und andere surreale Geschichten (EPB)
    Underground Moon [digip Underground Moon [digip (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Vielversprechendes Alternativ Rock-Debüt

    Mit dem selbstbetitelten Debüt legt US-Songschreiber, Sänger und Multiinstrumentalist Dominic Moon eine hörenswerte Scheibe vor. Stilistisch, vor allem beim Gesang, geht Moons Alternativrock ein wenig in Richtung Filter, ist dabei aber nicht so pratentiös wie letztere. Hier könnte es stellenweise noch abwechslungsreicher werden. Dennoch ist Moon ein gutes Debüt gelungen, dass noch einiges erwarten lässt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Short Bus (180g) Short Bus (180g) (LP)
    Stock RPWL
    Stock (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Das dritte Album

    der Freisinger, und was für eines! Ein ganz "neues" Album ist es zwar nicht, eher ein neues-altes, denn das Repertoire besteht aus Songs, die offenbar nicht zur Linie der ersten beiden CDs passten und deshalb unter den Tisch fielen. Also Outtakes- und B-Sides-Qualität? Mitnichten, wie ich finde. Teilweise klingt das Material interessanter als zumindest das Debütalbum, das mir viel zu Pink-Floyd-lastig war. Und es wäre eine Schande, diese guten Song nicht zu herauszubringen. solch gute Stücke unveröffentlicht zu lassen. Ob in kürzerer Songorientierter Form oder in epischem Breitwandformat: RPWL schafft es, den Hörer zu fesseln, geniale alte Analogsounds tönen da aus den Boxen, einfach toll. Ein bißchen hört man noch Floyd heraus, aber es ist nicht mehr so extrem wie beim Debüt. Toll ist die Coverversion von Barretts "Opel". Die Texte könnten insgesamt noch besser werden, aber was soll's. Fazit: Sehr schönes Album!!
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      World Through My Eyes (CD)
    • Trying To Kiss The Sun RPWL
      Trying To Kiss The Sun (CD)
    Crusade (Komplette Serie) Crusade (Komplette Serie) (DVD)
    15.03.2016
    Bild:
    3 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    3 von 5

    Serie mit Potential

    Jede neue SF-Serie hat es nicht leicht, die Qualität schwankt, das weiß man. Die erste TNG-Staffel oder ENT von Star Trek hatten alle ihre Schwächen und schwache Folgen. Auch die 1. Staffel von B5 konnte nicht hundertprozehntig überzeugen. Meist entwickeln sich die Serien erst mit der 2. oder 3. Staffel richtig (Ausnahme ist Farscape, die war schon von Anfang an super) und kommen in Fahrt. Dann hätten die Figuren auch mehr Farbe bekommen. Denn die finde ich, entgegen anderer Kritiker, gar nicht sooo schlecht! Der profitgeile, zynische Archäologe ist gut gespielt, die Diebin kann noch nicht 100pro überzeugen, die Ärztin kommt viel zu wenig zum Zuge, der Captain überzeugt mit seinem unnahbaren ironischen Spiel und seinen lakonischen Kommentaren, Galen ist der mysteriöse Typ. Nun die Schwächen: der 1. Offizier sollte öfters seine telepathischen Fähigkeiten einsetzen. Wieso tut er es nicht, wenn sogar Gefahr in Verzug ist? Das wirkt unglaubwürdig. Es stimmt auch, daß zu viele neue Alien-Völker vorkommen und zu wenige der schon bekannten aus B5. Die Musik ist schlecht - da erwartet man einen elektronischen Bombastsound, schon um dem gewaltigen Thema der Handlung gerecht zu werden. Und es tönt Ambient-Drum-Machine-Quark aus den Boxen - null Atmosphäre, besonders schlimm am Anfang und am Schluss. Auch dieses komische "Schwert" ist total unpassend. Auch der Vorspann der Serie ist schlecht. Der ist völlig auf AKTE X gemacht, mit pseudopathetischem Gelaber - wieso nicht ein Vorspann mit Off-Sprecher wie bei B5, der über die Situation der Seuche aufklärt? Außerdem hätten mehr Gaststars aus B5 auftreten sollen, Sheridan, Delenn, z.B., auch hätte G'Kar mit der Telepathin mal den Weg der Excalibur kreuzen können, why not? Es gibt Dinge, wie die Technomagier, die in B5 eigentlich keine Rolle spielen. Schade. Auch der Name der Serie klingt zu pathetisch. Die Special FX sind OK für eine TV-Serie, auch wenn die Planeten bzw. die Städte usw. sich sehr ähnlich sind, da hätten sich die Designer noch mehr einfallen lassen können als solche Wolkenkratzer-Ansichten. Das Excalibur-Design finde ich dagegen wirklich gut gelungen. V.a. am Set-Design merkt man, wie viel Geld da investiert wurde. Die Raumschiff-Sets können da locker mit Star Trek mithalten. Die Drehbuchautoren hätten es dann schaffen müssen, zum Ende der Staffel hin eine übergreifende Handlung zu schaffen (wie so schön in B5 geschehen), denn immer bloß Einzelabenteuer anzusehen, das langweilt irgendwann. Denn gerade der interessante Plot mit der Drahkseuche enthält ja nun wirklich alles Potential, um daraus eine tolle SF-Serie zu schaffen! Schade, dass nicht mehr daraus wurde als 13 Folgen. Diese Serie hätte sich zu was richtig Kultigem mausern können. Crusade hätte es 10-mal mehr verdient, über diese 13 Folgen hinauszukommen.
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    Queen Of Ocean + Bonus Queen Of Ocean + Bonus (CD)
    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Mainstream Rock vs. Prog Rock

    Was Musikmagazine an dieser Band nur so toll finden, kann ich nicht nachvollziehen. Lana Lane singt stellenweise so theatralisch-pathetisch, wie es die gute Jennifer Rush schon seit den 80ern gemacht hat. Ein Song hört sich ja fast an wie "The Power of Love"! Plagiat? Oder "bloß" Epigonentum? Nein, solcher Herz-Schmerz-Sound, das muß nicht sein. Auch wenn die Produktion, vom matschigen Snare-Drum-Sound abgesehen, als gelungen und druckvoll bezeichnet werden kann, und Keyboarder Norlander für den Art-Rock-Touch verantwortlich ist (schöne Key-Sounds): Das alles macht aus dieser CD keine hervorragende CD, und vor allem noch lange keine CD, die irgendetwas mit der leidigen Schublade "Progressive Rock" zu tun hat (wenn man es schon mit den Schubladen hat und diese bemüht wird). Und "symphonisch" -- da Lana als "Queen des internationalen Symphonic Rock" bezeichnet wird; große Worte! -- ist das ganze erst recht nicht. Denn auf das Songwriting und das Arrangement kommt es an, und das ist so ziemlich exakt vorhersehbarer, stellenweise richtig konstruiert wirkender Melodic-AOR-Mainstream-Rock mit einer gewissen Hard'n'Heavy-Attitüde. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer's mag! Für Prog-Fans nicht empfehlenswert – aber eventuell empfehlenswert für AOR, Melodic Rock- und Mainstream-Rock-Fans! Daher - "EMPFEHLUNG" ja, aber nur für diesen Hörerkreis!!
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    Noah's Flood William Ryan
    Noah's Flood (Buch)
    15.03.2016

    Mythen oder reale Ereignisse?

    Pitmans und Ryans Buch (dt. Sintflut: Ein Rätsel wird entschlüsselt) hier in der Originalausgabe: Mythen haben die Menschen schon immer fasziniert und beschäftigt. Eine dieser Mythen ist die Sintflut, die zugleich im religiösen Bereich in der Bibel verankert ist. Doch eine "Sintflut" findet sich beispielsweise auch im Gilgamesh-Epos wieder. Wie bei solchen "Rätseln" üblich, haben sich Wissenschaftler schon seit jeher gefragt, ob solche Mythen auf reale Vorgänge und Ereignisse zurückgehen oder ob sie reine Phantasieprodukte sind. Seit Ende des Kalten Krieges war es den Autoren, beides Geophysiker von der New Yorker Columbia University, möglich, endlich und erstmals umfangreich das Schwarze Meer zu erforschen. Die Forschungen mit Sonar- und Bohrgeräten führten zu Hinweisen, das dieses relativ abgeschottete Salzwassermeer einst ein Süßwassersee war, der zum Mittelmeer keine Verbindung hatte. Bis der Leser jedoch zu diesem Punkt vorgedrungen ist, haben die beiden Verfasser fundiert die naturwissenschaftliche Geschichte der Sintflut-Forschungen aufgerollt, und zwar vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. So erhält man einen guten Einblick in verschiedene Theorien und Hypothesen, mit denen der Ursprung dieses Mythos erklärt werden sollte. Schließlich springen die Autoren in die Gegenwart und berichten im Stil einer spannenden aber gleichwohl sachlich-nüchternen Reportage über ihre Arbeit. Wie es nach Ansicht von Ryan und Pitman schließlich dazu kam, daß sich der Süßwassersee in das Schwarze Meer verwandelte, das soll an dieser Stelle nicht aufgerollt werden. Illustriert ist dieses empfehlenswerte Buch zudem mit etlichen Karten und Abbildungen.
    Das Zimmer der Signora Das Zimmer der Signora (Buch)
    15.03.2016

    Verfallenheit der Welt in scheinbar unauflösbare Machtstrukturen

    Der Schweizer Schriftsteller Hansjörg Schertenleib legte mit "Das Zimmer der Signora" seinen zweiten Roman bei Kiepenheuer & Witsch vor, für den er mit dem Kranich-steiner Literaturpreis 1995 ausgezeichnet wurde.
    Der Roman gliedert sich in drei Hauptteile, deren Handlung schnell erzählt ist: Die Hauptfigur Stefano Mantovani bekommt durch den Bruder Pino die Nachricht, daß der Vater Selbstmord verübt hat. Mantovani reist daraufhin aus der Schweiz, wo er seit seiner Kindheit und nach der Trennung der Eltern – die Mutter Schweizerin, der Vater Italiener – lebte, nach Norditalien, um mit dem Bruder die letzten Angelegenheiten für den toten Vater und dessen Nachlass zu regeln. Dort trifft er seine Jugendliebe Carla wieder, wird von der italienischen Polizei verhaftet, um den Wehrdienst beim Militär abzuleisten, dem er sich durch seinen Schweizer Wohnort entzogen hatte. Nach der Grundausbildung wird Mantovani zum Dienst in ein Heim versetzt, das für die Pflege alter Kriegsveteranen zuständig ist. Zufällig liest er in einer Zeitschrift eine Annonce, in der von einer anonymen Gräfin, der ,,Signora“, ein Vorleser für „gewisse“ Texte in einem geheimnisvollen Zirkel gesucht wird. Der abschließende dritte Teil „Die Insel“ beschreibt die Jagd nach der erotischen Fotografie eines berühmten Fotografen, die Mantovani im Auftrag der mysteriösen Gräfin in London beschaffen soll.
    Schertenleib schildert in Das Zimmer der Signora die Verfallenheit der Welt in scheinbar unauflösbare Machtstrukturen, in die fast alle Figuren des Romans hoffnungslos verstrickt sind. An allen Schauplätzen wird gnadenlose Macht über andere Menschen demonstriert und praktiziert. Die altersschwachen Veteranen im Pflegeheim brüsten sich nach wie vor mit ihren eigenen, früheren Machtansprüchen in Form von Militarismus, Faschismus oder Pseudointellektualismus. So schreit der fanatische Duce-Verehrer und Denunziant Zuzzi: „Ich beobachte alle!“ Der alte Benzini möchte ständig seine Macht über Frauen durch seine männliche Potenz unter Beweis stellen. Der Bibliothekar Bolger fühlt sich mittels seines Wörterbuchwissens den anderen Heiminsassen geistig überlegen, ohne aber wirklich etwas zu „wissen“. Gleichzeitig stellen die jungen Rekruten ihre Macht gegenüber den Veteranen oft in gewalttätiger und brutaler Weise auf die Probe und nutzen die Abhängigkeit der kränklichen und schwächlichen Alten schamlos aus.
    Protagonist Mantovani bleibt dabei ein zwiespältiger Charakter: Einerseits ist er der Mitläufer, der sich von der Gewalt, dem maßlosem Alkohol- und Drogenkonsum, den Sauftouren und Autorasereien der Rekruten mitreißen läßt. Andererseits hält er sich oft im Hintergrund und schreitet ein, wenn es manche Soldaten übertreiben. Ähnliches passiert auch, als Mantovani in London versehentlich in eine treibende Masse britischer Fußball-Hooligans gerät. In der Masse der fanatisierten und grölenden Fußballfans gefangen zu sein und mitgerissen zu werden, versetzt Mantovani zunächst in panische Angst. Doch der Schrecken weicht, die latente Gewaltbereitschaft der Fans eskaliert, und Mantovani, der an sich Fremde, wird erneut zum Mitläufer, wird im Strudel der Gewalt aufgenommen.
    Besonders auffällig werden in Schertenleibs Roman die Zusammenhänge von Macht und Gewalt durch die Schilderung der Beziehung zwischen Carla und Mantovani, der ihr hörig ist. Immer wieder leitet Schertenleib seinen Ich-Erzähler übergangslos in Rückblenden hinein, die die Kindheitserlebnisse einer verirrten, pubertären Abhängigkeit zur damals frühreifen Carla thematisieren. Stets wird in solchen Rückblenden die Macht charakterisiert, die eine Figur schon im Stadium der Kindheit und Jugend über eine andere ausübt. Carla, bereits in der Mädchengestalt als dominante Femme fatale vorweggenommen, beherrscht Stefano; dieser wiederum beherrscht Renzo, Carlas Bruder. Ebenso bleibt Mantovani der erwachsenen Carla stets untertan und bis kurz vor Romanende verbunden.
    Der Voyeurismus, dem Mantovani als Vorleser der Gräfin ausgesetzt ist, stellt eine weitere Machtvariante dar: In jenem Zimmer der Signora bleibt er, angestrahlt durch starkes Licht, als Vorleser erotischer Texte den anonymen Zuhörern ausgeliefert, welche unerkannt und gesichtslos in der Dunkelheit vor ihm sitzen. Er flüchtet letztlich, er hält den Zustand des Bloßgestelltseins nicht aus.
    Mantovani selbst kann sich seines Untertanengeistes zunächst nicht vollständig entledigen. Einer der Gründe dafür ist sicherlich, daß er die wahre Liebe, nach der er sich unterschwellig immer sehnt, nicht findet, auch in seinem Liebesidol Carla nicht, denn die Beziehung beider kommt über das erwähnte Machtverhältnis der sexuellen Obssessionen Carlas nicht hinaus. Eine wirkliche Liebesbeziehung kommt nie zustande. Erst ganz zum Schluß scheint für Mantovani (und für den Freund, den Veteranen Bolger) ein Schimmer der Hoffnung auf ein menschliches Dasein aufzutauchen.
    Das schmutzige Veteranenheim, das elegante Zimmer der Signora, die Texte, die Mantovani als Vorleser zum Besten gibt, das familiäre, problembeladene Verhältnis Mantovanis zum Vater und dessen Selbstmord, die Beziehung zur Mutter, zum Bruder, die Verirrungen Carlas, das Verhalten der Veteranen, der Taumel der Soldaten im Rausch von Alkohol und Drogen, die Oberflächlichkeit im Umgang miteinander, Anonymität, Entfremdung, Dekadenz, psychische Komplexe, Rachegelüste und grundlose Gewalt – all diese Motive bestätigen metaphorisch das apokalyptische Chaos und die Endzeitstimmung der Romanwelt. Insbesondere das Leitmotiv der triebhaft fixierten Sexualität bestätigt in erster Linie deren allgegenwärtige Macht. Nur das ferne Irland, wo Bolgers Tochter Rebecca lebt, scheint paradiesische und idyllische Züge aufzuweisen.
    Formal muß man Schertenleib, der rund fünf Jahre an seinem Buch gearbeitet hat, zugestehen, daß sich seine Prosa durch eine große Dichte und Feinheit auszeichnet, die beispielsweise die spröde Atmosphäre des Veteranenheims eindringlich festhält und für den Leser erfahrbar macht. Eindringlich sind die Beschreibungen der Orte und Figuren. Auch die gelegentliche Tragikomik mancher Abschnitte sollte nicht unerwähnt bleiben. Der Übergang in die Erinnerung Mantovanis geht meist unvermittelt vonstatten, was oftmals harte Kontraste bewirkt. Auch der Wechsel von poetischen Schilderungen – die von unscheinbarsten und alltäglichsten Details den Bogen spannen bis hin zu einer Bewertung der Welt als solcher – zu derben Bett- und Erotikszenen, bei denen zudem vor allem sprachlich oft zahlreiche Anleihen aus dem Bereich der Vulgärsprache gemacht werden, schockiert bisweilen. Zumindest hätte das Buch durch eine Reduzierung dieser Passagen in Bukowski-Manier eher gewonnen. Auch wenn der Autor dadurch wohl die rein mechanischen, völlig auf die Triebebene fixierten und allen wirklichen Liebesgefühlen und Zärtlichkeiten entbehrenden Beziehungen zwischen den beteiligten Figuren – bzw. eigentlich deren Beziehungslosigkeit – offenlegen will, so wirkt manche Beschreibung effektheischend und bewirkt darüber hinaus eine stilistische Uneinheitlichkeit der Erzählweise.
    Schertenleib läßt seine Romanfigur Mantovani im Verlauf der Handlung nicht im Chaos und in Verzweiflung untergehen, sondern eröffnet ihm und seinem Freund Bolger eine Perspektive der Hoffnung. Damit erhält das Buch eine positive und ermutigende Note. Schertenleibs Roman ist einerseits durch die beeindruckend poetische Sprache und Erzählweise ein überaus lesenswertes Buch, andererseits werden diese Aspekte aber auch mit einer konstrastierenden, heftigen und manchmal fragwürdigen Deftigkeit ergänzt, die den Leser ebenso sehr zu provozieren wie zu schockieren weiß.
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    15.03.2016

    Ein großes Talent

    Will Self hat schon einiges gemacht in seinem Leben. Er war unter anderem Journalist und Kartonist und hat nebenbei auch mal eine Punkband gegründet. Irgendwann wollte er wohl einmal ein Buch schreiben. Heraus kamen schließlich zwei Romane. Und schließlich dieses Werk, ein Erzählungsband, hier für Leser, die gerne das Original genießen wollen. Selfs Thema ist der Wahnsinn und die ganz normale Realität, und wie eng diese Bereiche offensichtlich in unserer heutigen modernen Zivilisationswelt häufig verknüpft sind oder sich hier und da, wie in der seligen Mengenlehre, gelegentlich überschneiden. Etwa in der ersten Geschichte, „Das Nordlondoner Totenbuch“, das ausnahmsweise nichts mit Tibetern oder Altägyptern zu tun hat. Der Held, ein Ich-Erzähler, wie in allen Geschichten Selfs, stellt einige Zeit nach dem Tod seiner Mutter fest, daß diese, obwohl ordnungsgemäß beerdigt, doch nicht tot ist, sondern scheinbar ganz lebendig an einem anderen Ort in London „lebt“. Sie offenbart ihm, daß Verstorbene offenbar nicht in den Himmel oder sonst wohin entschweben, sondern lediglich in einem anderen Londoner Stadtteil, wo sie unter ihresgleichen ein ganz „normales“ Leben führen. Oder Jim, ein Freund des Erzählers in der Geschichte „Warten“, dessen Lebensinhalt darin besteht, das Warten einfach abzuschaffen. Nur „Einzellig“ fällt etwas aus dem Rahmen, sprich ist ein Durchhänger, denn der monologisierende Bewußtsseinsstrom der Hauptperson liest sich reichlich unmotiviert. Dennoch: Gerade die starken, äußerst originellen und abstrusen Geschichten heben Self von den zahlreichen englischen Autoren ab. Er hat mit diesen Erzählungen eindringlich bewiesen, daß es neben Thriller, Horror oder historischen Romanen doch noch eine anspruchsvolle Literatur gibt, die überaus humorvoll und vor allem lesbar ist.
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    15.03.2016

    Für Liebhaber des modernen Dramas

    „Verfaultes Land, morsches System. Du bist am Ende. Jetzt sind wir dran! Wir verscharren deinen stinkenden Kadaver! [...] Wir erneuern eure lausige Welt, wir geben ihr das Leben zurück, wir hauchen ihr neue Ideen ein.“ Das sind die Worte Soccos, eines Heerführers mit Lederschurz und alten Turnschuhen, der „von nun an“ in jenem Land regieren will, in das er mit seinen Barbaren eingefallen ist. Im Verlauf von Mrozeks Stücks „Der Schneider“ wird allerdings bald klar, daß es mit den neuen Ideen und der Erneuerung nicht weit her ist. Socco findet bald Gefallen an dem alten dekadenten Schein, der ihm von der Verführerfigur des Schneiders, zentrale Figur und Drahtzieher hinsichtlich Macht und Einflußnahme, angepriesen wird: er fängt an, sich zu rasieren und die Kleider der gestürzten Exzellenz zu tragen.
    Schein und Sein, Macht und Freiheit, Opportunismus und Selbstbestimmung, das sind Mrozeks Kernmotive, welche sich auch in den anderen Stücken dieses Bandes mit Stücken des führenden polnischen Dramatikers finden (übertragen von Christa Vogel und Witold Kosny) -- sei es die „Insel der Rosen“, „Zu Fuß“ oder „Die Rückkehr“. Mrozek macht sich dabei auch das Absurde, eine makabre Dramatik, die Beschreibung rätselhafter Vorgänge, Logik, den Effekt der Pointe, aber auch die soziale und politische Satire zunutze. Mit einer raschen Entwicklung der Handlung und teils rasanten Dialogen, in denen Komik ebenfalls eine tragende Rolle spielt, treibt Mrozek den Leser voran; wenn es gar zu schnell geht, muß man das Stück gleich nochmal lesen, was jedoch keineswegs etwas ausmacht. Trotz der vielschichtigen Tiefenstruktur der Stücke und Fernsehspiele bleibt der Ton stets leicht, wirkt nie zu abgehoben und bleibt, mit etwas gedanklicher Initiative, immer auch begreifbar. An diesem Buch dürften Liebhaber des modernen Dramas kaum herumkommen.
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    15.03.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Hart und hymnisch

    Die Stimme von Life of Agony: Keith Caputo hat sein damals langerwartetes Solodebüt vorgelegt. Mit einer ganze Latte fähiger Musiker eingespielt, zeigt Caputo seine ganze musikalische Bandbreite, ohne daß die Platte dabei stilistisch zerfahren wirkt. Die Musik pendelt zwischen härteren und hymnischen Passagen wie auch ruhigen Teilen, zwischen Blues, Jazz und Rock. Ähnlich verhält es sich mit den Texten: Sie schwanken zwischen Trauer und Melancholie, aber ohne daß sich Caputo je in selbstmörderischem Weltschmerz verliert. Vielmehr stülpt er sein Innenleben nach außen. CD-Prädikat: Besonders wertvoll!
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    15.03.2016

    Gelungene Charakterstudie

    Fred ‘Magic’ Hoffmann ist ein ganz besonderer Wunderknabe. Mit Freund und Freundin hat er einen Bankraub inszeniert und aus Dummheit einen kleinen Fehler gemacht. Er wird erwischt und wandert für vier Jahre in den Knast. Heldenhaft verrät er seine Freunde nicht. Große Pläne hatte man geschmiedet, so ganz einfach mal ein neues Leben beginnen, und dazu braucht man natürlich viel Geld. Fred wird aus der Haft entlassen und macht sich sofort auf den Weg zu den Freunden. Doch die sind verschwunden. Er erfährt, daß sich beide aus der hessischen Provinz nach Berlin verzogen haben. Hoffmann macht sich auf, um in der großen, glanzvollen Weltmetropole nach ihnen zu suchen.

    Arjounis Roman besticht in zwei Punkten: Einerseits gelingt es ihm, die klassische Figur des Tunichtguts in einer gelungenen Charakterstudie vorzuführen. Hoffmann ist eine tragikomische Gestalt, die sich ständig für „magic“ hält, da alles, was der gute Fred anpackt und tut, ja irgendwie „magic“ ist. Bei Hoffmann kann man lachen oder nur den Kopf aufgrund der geballten Dummheit schütteln. Hoffmann ist ein unverbesserlicher, ewig naiver Egozentriker, dumm wie Stroh und mit der Sensibilität einer Betonmauer ausgestattet. Nur selten blitzt etwas Gefühl auf, etwa in der Romanze mit dem Mädchen Moni.

    Nichts kommt so, wie er sich es in seinen irrealen Träumen ausgemalt hat. Zweitens zeigt Arjouni ein durchaus kritisches Bild der vereinigten bundesdeutschen Großstadtwirklichkeit mit kaputten Existenzen, Pseudointellektuellen, Spießern und Kriminellen. Das ist alles sehr eindringlich beschrieben. Nur der Schluss von "Magic Hoffmann" mit der Baseballschlägerschlacht im Hauptbahnhof, also der wirkt nur konstruiert, schwach und zurechtgebogen. Schade also, was das Romanende angeht. Insgesamt gilt jedoch: Sollte man lesen, dieses Buch !
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    15.03.2016

    Alles ist "MAGIC"

    Fred ‘Magic’ Hoffmann ist ein besonderer Wunderknabe. Mit Freund und Freundin hat einen Bankraub inszeniert und aus Dummheit einen kleinen Fehler gemacht. Er wird erwischt und wandert für vier Jahre in den Knast. Heldenhaft verrät er seine Freunde nicht. Große Pläne hatte man geschmiedet, so ganz einfach mal ein neues Leben beginnen, und dazu braucht man natürlich viel Geld. Fred wird aus der Haft entlassen und macht sich sofort auf den Weg zu den Freunden. Doch die sind verschwunden. Er erfährt, daß sich beide aus der hessischen Provinz nach Berlin verzogen haben. Hoffmann macht sich auf, um in der großen, glanzvollen Weltmetropole zu suchen.
    Arjounis Roman besticht in zwei Punkten: einerseits gelingt es ihm, die klassische Figur des Tunichtguts in einer gelungenen Charakterstudie vorzuführen. Hoffmann ist eine tragikomische Gestalt, die sich ständig für „magic“ hält, da alles, was der gute Fred anpackt und tut, ja irgendwie „magic“ ist. Bei Hoffmann kann man lachen oder nur den Kopf aufgrund der geballten Dummheit schütteln. Hoffmann ist ein unverbesserlicher, ewig naiver Egozentriker, dumm wie Stroh und mit der Sensibilität einer Betonmauer ausgestattet. Nur selten blitzt etwas Gefühl auf, etwa in der Romanze mit dem Mädchen Moni.
    Nichts kommt so, wie er sich es in seinen irrealen Träumen ausgemalt hat. Zweitens zeigt Arjouni ein durchaus kritisches Bild der vereinigten bundesdeutschen Großstadtwirklichkeit mit kaputten Existenzen, Pseudointellektuellen, Spießern und Kriminellen. Das ist alles sehr eindringlich beschrieben. Nur der Schluß von Magic Hoffmann mit der Baseballschlägerschlacht im Hauptbahnhof, der wirkt konstruiert, schwach und zurechtgebogen. Insgesamt jedoch: Sollte man lesen, dieses Buch!
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