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    pälzer Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 21. September 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 3902
    324 Rezensionen
    Paper Airplane Alison Krauss & Union Station
    Paper Airplane (CD)
    23.05.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lieder vom Leben und Leiden in Amerika

    Über die Produktionen von Alison Krauss und Union Station kann man eigentlich nur in Superlativen reden...und die vielen Grammys, die diese Sängerin schon bekommen hat, sagen ein Übriges. Sicher ist der warme Sopran Alisons eine Ausnahmestimme, die handwerklichen Fertigkeiten der Musiker sind überragend - zusammen ergibt das eine intensive, emotionale Mischung, die beim Zuhören einfach in den Bann schlägt. Aber genau das sollte man tun: richtig zuhören - denn der verführerische Klang transportiert Songs, deren Texte sich mit Amerika und seinen Traditionen befassen. Und zwar eher mit dem alten "unheimlichen Amerika", wie Greil Marcus es einmal beschrieben hat. Hier wird eine Tradition weitergeführt, die sich eben nicht mit allgemeinen Herz-Schmerz-Liedern befaßt, sondern mit Scheitern, Verlust und dem harten Leben auf dem Land, in der "Dust Bowl". Insofern sind die Coverbilder typisch für den Inhalt: eher dunkel und auch trostlos. Hier wird das Anliegen der Gruppe deutlich: alte amerikanische Songtraditionen behutsam in die Moderne zu übernehmen und fortzuführen. Eine Platte, der man also aufmerksam lauschen sollte - verzaubert wird man sowieso, vor allem bei der wunderschönen Version von Richard Thompsons "Dimming of the Day" - zum Heulen schön!
    Meine Produktempfehlungen
    • The Basement Tapes Bob Dylan
      The Basement Tapes (CD)
    Easter Patti Smith
    Easter (CD)
    06.05.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    einfach umwerfend!

    Fast überstürzt stolpert man in den ersten Song: das Schlagzeug überschlägt sich und los geht's! Schnell und laut - Patti und ihre Band entfesseln eine Rock 'n' Roll-Energie, die den Zuhörer einfach überwältigt und mitreißt. Das geht bei "Space Monkey" so weiter und mit "Because the Night" kommt ein Klassiker. Wobei ich ganz einfach mal behaupte, daß Bruce "The Boß" diesen heftigen, emotionsgeladenen, explodierenden Gesang nie im Leben hinbekäme. "Ghost Dance" ist hypnotisch, basiert auf indianischen Rhythmen und der Refrain "We shall live again" frißt sich in den Gehörgängen fest. Die Slam-Poetry von "Babelogue" geht nahtlos in den puren Rock 'n' Roll des nächsten Klassikers über ...Patti rockt, daß die Fetzen fliegen! Die beiden nächsten Songs sind etwas ruhiger - wundervoll das getragene "We three" - bis bei "25th Floor" die Gitarren mit mächtigen Riffs wieder übernehmen. Den Ausklang bringen die Osterglocken: "Easter". Pattis Texte zu verstehen, war schon immer etwas schwierig (man kann sie mittlerweile in diversen Büchern nachlesen - es lohnt sich auf jeden Fall. Das ist Poesie, stark beeinflußt von Burroughs und den Beat-Lyrikern) - aber ihrem expressiven Gesang zuzuhören, eingebettet in eine rauh aufspielende Rockband - was macht es da schon, wenn man nicht alles versteht....Der Sinn kommt auf jeden Fall 'rüber: harter Rock 'n' Roll mit einer ganzen Menge roher Punk-Energie! Eine Platte für's Leben!
    Meine Produktempfehlungen
    • Raw Power Raw Power (CD)
    Alison Krauss & Union Station: Live Alison Krauss & Union Station: Live (CD)
    06.05.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Wundervolle Musik

    Was bei diesen CDs sofort auffällt, ist die schiere Spielfreude und das handwerklich unglaublich hohe Niveau der Musiker und der Sängerin. Man hört mit jedem Ton, daß hier Könner am Werk sind. Alison Krauss' klare Stimme gibt vor allem den Balladen eine warme, emotionale Tiefe - die Frau kann wirklich singen! Ab und an greift sie auch zur Geige und begleitet die Band - die wie aus einem Guß spielt. Die Sänger und die Solisten wechseln sich ab, ohne daß sich einer in den Vordergrund drängt. Alles bleibt der Musik, den Songs untergeordnet. Alison Krauss und Union Station schaffen hier den Spagat zwischen Tradition und Moderne - egal ob Bluegrass, Country oder Country-Pop: nichts klingt altbacken, alles wird neu belebt und mit einem sehr feinen Gespür für Stil in unsere Zeit geholt. Dabei ensteht eine großartige Mixtur von einer geradezu traumhaft schönen Musik - selbstredend werden nur akustische Instrumente verwendet! Das Hörerlebnis wird abgerundet durch eine hervorragende, kompressionsfreie Aufnahme, die den Livesound der Gruppe perfekt ins Wohnzimmer transportiert - eine gute Anlage vorausgesetzt, natürlich. Und wer's noch intimer mag: vor einigen Jahren erschien eine MFSL-Vinyl-Ausgabe auf 3 LP's: das ist der Gipfel an Klangerlebnis! Eine Privatkonzert von Miss Krauss und Union Station, allerdings auch zu dem Preis einer Eintrittskarte....
    Meine Produktempfehlungen
    • So Long So Wrong (180g) So Long So Wrong (180g) (LP)
    Otis Blue: Otis Redding Sings Soul Otis Blue: Otis Redding Sings Soul (CD)
    04.05.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    ein Soul-Klassiker!

    Die Platte ist unbestritten eins von Reddings Meisterwerken: nicht nur, daß sie einige seiner Klassiker enthält - die ganze Produktion ist rundweg gelungen. Der Sound ist z. T. unerwartet hart, bei "Rock me, Baby" zum Beispiel - das genauso von den Stones gespielt werden könnte. Oder der Stones-Klassiker "Satisfaction" - schnell, mit Bläsern (entspricht ungefähr Keith Richards ursprünglicher Vorstellung von dem Song) - aber eigentlich ist die Originalversion doch besser: manchmal ist eben etwas weniger an Produktion doch mehr im Ausdruck.. "Respect", "My Girl" oder "I've been loving you.." sind tolle Songs, in denen Otis stimmlich alles gibt. Die Band agiert kontrolliert und macht deutlich, warum die Memphis Horns und Booker T. & the MG's zu den besten Begleittruppen der Welt zählten. Allein das hervorragende Spiel Donald "Duck" Dunns und Steve Croppers ist schon das Anhören wert! Hier wird die ganze emotionale Bandbreite der Soul-Music ausgespielt, ohne jemals in die schmachtende Art Percy Sledges oder die schwitzende Darbietung anderer Soul-Musiker zu verfallen. Für mich ist diese Platte das schwarze Pendant zu "Out of our Heads" (UK-Version) von den Rolling Stones.
    Meine Produktempfehlungen
    • D & B Together (+ Bonus Tracks) D & B Together (+ Bonus Tracks) (CD)
    Layla And Other Assorted Love Songs (Deluxe Edition) Derek & The Dominos
    Layla And Other Assorted Love Songs (Deluxe Edition) (CD)
    13.04.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Monumental

    Über dieses Album ist sicherlich schon genug geschrieben worden - es ist die perfekte Verbindung von Blues, Rock 'n' Roll und Memphis-Soul, gespielt von Top-Musikern auf dem Zenit ihres kreativen Schaffens: nur noch vergleichbar mit Großtaten wie John Coltranes "Love Supreme", "Sgt. Pepper" der Beatles oder Miles Davis' "Bitches Brew". Clapton hatte hier den Höhepunkt seines Schaffens erreicht, Duane Allman hatte leider keine Zeit mehr, noch weiter zu arbeiten..Über die Musik, ihre tiefe Emotionalität und ihre überbordende Lebenslust noch etwas zu sagen, hieße Eulen nach Athen tragen. Aber zu diesem neuen Remaster kann man etwas sagen. Der Klang ist hervorragend, es ist den Tonmeistern zum erstenmal gelungen, den warmen Grundton der Original-LP zu reproduzieren - die bisherigen CD-Versionen klangen immer etwas kühl und scharf. Aber.....die Instrumente sind sehr klar, die Bühne etwas weiter als auf der Schallplatte..und manchmal zu weit. Ich habe ab und an den Eindruck, als würden die aneinander vorbei, statt miteinander spielen. Da ist zu viel Raum dazwischen. Auch sind die leisen Parts etwas stärker angehoben, die lauten gedämpft. Bei "Keep on growing" z. B. kommt kein richtiger Drive auf, weil der Song nie in die richtige, dichte Lautstärke abhebt. Da ist mir der - zugegebenermaßen - etwas unklarere, aber druckvollere Sound der LP lieber. Vielleicht Geschmackssache. Die zweite CD ist auf jeden Fall lohnend. Mit der Ausnahme der vier Live-Tracks aus der Johnny-Cash-TV-Show von 1970 wurden zwar alle Titel schon einmal in der einen oder anderen Form veröffentlicht - aber hier sind sie eben beisammen. Und die vier Live-Mitschnitte zeigen eine sehr relaxte und spielfreudige Band - leider ohne Allman. Mein persönlicher Tip für Sammler ist die "20th anniversary edition - The Layla-Sessions". Das sind drei CDs, auf einer das Album, der Rest mit sehr interessanten Jams und Rohfassungen von z. T. auch auf der Neuauflage veröffentlichten Songs. Was diese "Sessions"-Ausgabe allerdings zum Schmankerl macht, ist der Anfang von "Keep on growing": da wurde - abweichend vom Original-Album - zu Beginn ein aufmunternder Schrei in das Intro mit hineingenommen - einfach Klasse!
    Meine Produktempfehlungen
    • Blues Breakers With Eric Clapton (Deluxe Edition) John Mayall
      Blues Breakers With Eric Clapton (Deluxe Edition) (CD)
    Black And Blue (2009 Remastered) The Rolling Stones
    Black And Blue (2009 Remastered) (CD)
    12.04.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Stones probieren Neuland aus

    Nach "Goats Head Soup" and "It's Only Rock 'n' Roll" nun wieder ein Album, bei dem sich die Stones nicht auf altbewährte Rocker verlassen, sondern Neuland betreten. Die Beschäftigung mit zeitgenössischer Black-Music und Dancefloor-Rhythmen führt zu einer stilistischen Neuorientierung, die schon in "Fingerprint File" vom Vorgängeralbum angedeutet wurde. Es beginnt mit dem unwiderstehlichen Funkriff von "Hot Stuff" (wem da nicht die Beine zucken, der ist entweder taub oder gelähmt). Bei "Hand of Fate" schüttelt Keith wieder einmal eines seiner berüchtigten Riffs aus dem Ärmel - ein Song in hemdsärmeliger Stones-Manier. Der folgende Reggae rumpelt und pumpelt - funktioniert aber nicht so richtig. "Memory Motel" sind wieder die Stones im Breitwand-Format, eine aufgeblasene Ballade, ähnlich wie "Time waits for no one" - hier zum letztenmal. Dieses Format ließen die Jungs dann liegen. "Hey Negrita" hat einen Wahnsinns-Groove (könnte stundenlang so weitergehen..) und fasziniert durch Jaggers stimmliches Rollenspiel zwischen einem Freier und einer jungen "Lady", "Melody" ist ein herrlich verjazzter Blues - Jagger und Billy Preston in Hochform. Ebenso das stimmlich extravagante "Fool to Cry" - Mick nähert sich den aktuellen Soulsängern an, inklusive Kopfstimme. Den Abschluß bildet wieder ein harter Rocksong, der allerdings nicht ganz das übliche Stones-Niveau hält. Ein etwas durchwachsenes Album, könnte man also sagen - aber die Hochkaräter wiegen die ein, zwei Durchhänger bei weitem auf - ein Album, das beim Hören in die Beine geht und auch für engere Tänze geeignet ist...Und bevor ichs vergesse: der Klang ist endlich einmal auf Top-Niveau, nicht so verwaschen unsauber wie bei den vorhergehenden Platten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Catch A Fire Bob Marley
      Catch A Fire (CD)
    Car Wheels On A Gravel Road (Deluxe Edition) Car Wheels On A Gravel Road (Deluxe Edition) (CD)
    12.04.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Klassisch

    Mit diesem Werk hat sich Lucinda Willilams in die erste Riege der Songwriter katapultiert (direkt neben Dylan, wage ich 'mal zu behaupten). Musikalisch bewegt sie sich in einem von Country, Country-Rock à la Gram Parsons, Blues und Stones-beeinflußtem Rock abgestecktem Gelände: Americana also, wenn man so will. Das Album beginnt mit Byrds-ähnlichem Gitarrenrock und gibt mit dem Text auch gleich die Gefühlslage vor: einsame, alleingelassene, verlassene Frauen - Miß Williams weiß genau, wovon sie singt. Jeder dieser Songs ist eine kleine, tief empfundene und meisterlich in Sprache gefaßte Geschichte vom Scheitern - seien dies Beziehungen oder Lebensträume, oder auch der zufällige Tod auf der Landstraße oder in einem Honky-Tonk. Nie wird das sentimental oder gleitet in Gefühls- oder Betroffenheitskitsch ab. Williams schreibt ehrlich und genau, manchmal leicht wehmütig. Wunderbar z. B. die Texte von "Lake Charles" oder "Greenville" (übrigens im Duett mit Emmylou Harris). Letzterer Song ist die wütende Absage an eine Beziehung, in der der Partner (Gitarrist in einer Band) immer weiter auf einem selbstzerstörerischen Weg forttaumelt - gesungen zu einer wunderbaren Country-Melodie. Zwischendurch taucht in den Texten auch immer wieder Willilams Vorliebe für Rockmusik auf, wenn sie z. B. Howlin' Wolf oder Z Z Top erwähnt. Dieser Vorliebe wird sie dann auch im letzten Teil des Albums gerecht: mit "Can't let go" (der einzigen Fremdkomposition) zollt sie dem Blues Respekt, "Still I long for your Kiss" ist reiner Rock und eine herrliche Power-Ballade und "Joy" ein Bluesrock-Kracher, der vor allem bei Live-Auftritten der Band Gelegenheit bietet, es so richtig krachen zu lassen! Die Musiker spielen auf sehr hohem Niveau, der Sound ist klar, nie matschig oder überladen - die Instrumente haben Luft, sich zu entfalten. Das Album ist eine - bis heute - wahre Sternstunde von Lucinda Williams: großartige Melodien und unter die Haut gehende Texte. Die zweite CD ist ein Live-Mitschnitt vom 11. Juli 1998. Kleinere Band, straff musiziert und Miß Williams in sehr guter Verfassung. Obwohl man hier natürlich keine sich von den Originalen wesentlich abweichenden Versionen erwarten darf, liegen die Unterschiede im Detail: etwa in intensiveren Gesang, in zupackenderen Gitarren - besonders bei "Hot Blood", "Change the Locks" oder beim grandiosen "Joy" zu hören. Auf der einen Seite also abgespeckte, aber dafür intensivere Performances. Lohnenswert.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sweetheart Of The Rodeo (Legacy Edition) Sweetheart Of The Rodeo (Legacy Edition) (CD)
    Aqualung Jethro Tull
    Aqualung (CD)
    08.04.2011
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Klassiker der Rockgeschichte!

    Nach drei Alben hatten Jethro Tull hier ihren Sound gefunden: harter Bluesrock gepaart mit englischer Folkmusik - heavy Riffs und akustische Gitarren, dazu Ian Andersons Querflöte und dieser typisch "englische" Gesang. Für ein paar Alben war diese Mischung unschlagbar. Der knallende und doch sehr melodiöse Titelsong, das traumhafte akustische "Wond'ring aloud", das geniale "My God" oder der Klassiker "Locomotive Breath" - alles Songs, die mit zum Besten gehören, was die Band je gemacht hat. Die Bonus-Tracks sind (wie meistens) entbehrlich. Was mich allerdings wundert iat, das man den Klang dieses Albums nie auf die Reihe gekriegt hat. Egal ob CD, ob "remastered" oder audiophile 180 gr-Pressung: es klingt immer irgendwie dünn und wenn man laut aufdreht, wird es nicht druckvoll und mächtig, sondern nur laut. Da fehlt ein ganzes Teil an Dynamik, wie wenn da ein Vorhang wäre, der einen Großteil der Mitten und auch der Bässe verschluckt. Ich besitze noch die Original-Platte von damals und keine Wiederveröffentlichung kann da klanglich mithalten.
    Meine Produktempfehlungen
    • New Dawn (Remastered) New Dawn (Remastered) (CD)
    Ein Kommentar
    ReinhardM
    21.09.2021

    Dem kann ich nur beipflichten ...

    Auch ich besaß die Erstausgabe auf Vinyl, die ich mir mit 15 Lenzen als meine 2. LP habe schenken lassen (weil selber noch kein "Einkommen") und weiß, das spätere Ausgaben (egal, auf welchem Tonträger) sich nicht annähernd so gut anhören. Versuche z. B. von MFSL (heute MoFi), eine adäquate Version als "Original Master Recording" zu erstellen, verliefen aufgrund mangelnden Materials im Sande und Island (Chrysalis) musste einräumen, dass die Masterbänder - bzw. eine brauchbare Kopie derselben - unauffindbar sind, so sehr man auch angeblich geforscht hat. Diese jetzt von Steven Wilson erhältliche Version (analog und auch digital) ist aber ohne Zweifel das beste, was man retrospektiv erstehen kann.
    Out Of Our Heads Out Of Our Heads (CD)
    08.04.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    immer noch besser als vieles andere!

    Die frühen US-Alben der Stones waren mehr oder weniger geschickt zusammengestellte Patchwork-Alben, die neben den aktuellen HIts auch "Füllmaterial" enthielten - wobei das Füllmaterial mal mehr, mal weniger gut war. Immerhin haben die Amis aus drei Original-Alben und den Singles 5 Alben gezaubert und immer noch Material übrig gehabt - wenn das nicht geschäftstüchtig war..! Diese Songkollektion trägt ausnahmsweise den gleichen Titel wie die englische Ausgabe, enthält aber z. T. andere Tracks. Das geht los mit dem harten Soul-Song "Mercy, mercy", gefolgt von dem nicht minder grandiosen "Hitch-Hike". Mit "The last Time" erscheint der erste Single-Titel und Riesenhit der Stones, "That's how strong my love is" ist eigentlich gleichwertig zu Otis Reddings Version - dann folgen Füller - "Satisfaction" hängt die Latte dann wieder hoch, ebenso die folgenden Songs, die identisch mit der englischen Ausgabe sind. Höhepunkt und eigentlicher Kaufanreiz für dieses Album sind allerdings "Play with Fire" und der genüßlich gebrachte Blues-Schleicher "The Spider & the Fly". Als Ganzes funktioniert das Album - allerdings muß ich sagen, daß die beiden Riesenhits das Album zu sehr dominieren - da ist die englische Version in sich wesentlich runder.
    Meine Produktempfehlungen
    • Dictionary Of Soul Otis Redding
      Dictionary Of Soul (CD)
    Twelve Patti Smith
    Twelve (CD)
    07.04.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Auf Augenhöhe mit den Originalen - meisterlich!

    Patti Smith war ja schon immer ein großer Fan anderer Rockmusiker. In Ihren Konzerten gab es immer schon grandiose Versionen z. B. von "Cold Turkey", "My Generation" oder "Pale blue eyes". Auf dieser CD interpretiert sie ausschließlich Fremdmaterial, dabei bleibt sie immer ziemlich eng am Original und drückt den Songs doch ihren unverwechselbaren Stempel auf. "Are you experienced" zeigt nun wirklich, von was schon immer die Rede war: es geht um Drogen: der Sound ist verlangsamt, rauschhaft. Ebenso werden "White Rabbit" und "Within you, without you" zu psychedelischen Meisterwerken durch eine weitaus üppigere Instrumentierung. Gerade das Gegenteil geschieht bei Dylans "Changing of the guards" - hier wird durch sparsame akustische Begleitung das rhythmische und melodiöse Gerüst des Songs freigelegt - die Betonung liegt nun mehr auf dem Text. "Gimme shelter" allerdings kann man nicht wirklich verändern, hier muß sich auch Patti Smith nah am Original halten - vielleicht hätte sie das vor 30 Jahren etwas ekstatischer gebracht, aber die Hommage an die Stones gelingt. Auch der Rest der Songs ist grandios umgesetzt - "Smells like Teen Spirit" sogar besser als bei Nirwana, die mit verzerrten Gitarren alles zugekleistert hatten was der Song an melodischer Struktur zu bieten hatte. Neben "Horses" mein Lieblingsalbum von Patti Smith.
    Meine Produktempfehlungen
    • Live At Rockpalast 1983 - 1984 Live At Rockpalast 1983 - 1984 (CD)
    Out Of Our Heads (UK) The Rolling Stones
    Out Of Our Heads (UK) (CD)
    07.04.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Härter als die andern

    Punk 12 Jahre vor Punk: zumindest der Opener "She said yeah". Schnell. laut, unerbittlich. Und nach kanpp 2 Minuten ist der Spuk vorbei. Weiter geht es mit starkem Soul-Einschlag (seit dem englischen 2. Album tendierten die Stones ja mehr zum Soul, als zum Blues). Aber auch hier gilt: härter als die Originale und natürllich machen die Stones aus jedem Song einen eigenen, indem sie ihm ihren unverwechselbaren Stempel aufdrücken. "Mercy, mercy", "Hitch-Hike" - laut und hart. Und aus Otis Reddings' "That's how strong my Love is" entsteht sogar ein Stones-Klassiker. Mick singt sehr emotional und warm, gar nicht zynisch. Für mich stehen beide Versionen - die von Otis und die der Stones ziemlich gleichberechtigt nebeneinander. Mit "Good times, bad times" und "Gotta get away" geht das Niveau etwas runter, um dann ab "Talkin' about you" wieder stark anzuziehen. "Cry to me" läßt das Original und jegliche andere Coverversion (inclusive Pretty Things) weit hinter sich, "Heart of Stone" ist eine typisch harte Soulballade diser Stones-Phase und ein Klassiker, der schnelle Blues "The Under Assistant.." ebenso. Und "I'm free" war eine zeitlang sogar sowas wie eine inoffizielle Hymne..Zusammenfassend kann man sagen, daß die Stones hier zwar in der Mehrzahl Coverversionen bringen, aber eben in ihrem ureigenen Sound: und der war hier härter als jemals zuvor. die US-Ausgabe des Albums hat ein anderes Tracklisting und enthält auch noch die damaligen Hitsingles "The last time", Satisfaction" und Get off of my cloud" - das paßt zwar vom Sound her dazu - aber die restlichen Tracks sind etwas durchwachsen...Ich würde die englische Version des Albums vorziehen, weil es in sich sehr stimmig ist - die Hits kann man dann auf einer der zahllosen Kompilationen genießen..
    Meine Produktempfehlungen
    • Otis Blue: Otis Redding Sings Soul Otis Blue: Otis Redding Sings Soul (CD)
    Call It My Garden Carrie Elkien
    Call It My Garden (CD)
    04.04.2011
    Musik:
    5 von 5

    Zauberhaft!

    Dieses wunderschöne Album beginnt mit einem ansteckenden Lachen und einer beschwingten, leichten Melodie, fast ein Kinderlied: "Jesse likes birds". Gitarren, Banjo, Bass - alles akustisch und so lebendig gespielt, als würden Sängerin und Sänger einfach so zusammen sitzen und jammen. Und tatsächlich wurden diese Songs im Wohnzimmer und der Küche eines Freundes aufgenommen. Mit Ausnahme des getragenen "Iowa" (von Dar Williams") sind alle Songs von Carrie Elkin geschrieben - keine Ausrutscher dabei. Höhepunkt ist vielleicht das sich langsam steigernde "Berlin", wo auch eine elektrische Gitarre die Stimmung vertieft. Ansonsten ist alles akustisch gehalten, Americana mit Anklängen an Roots-Music. Hinsetzen und dieser klaren, warmen Stimme zuhören - es lohnt sich. Die Platte ist wie ein schöner Frühlingsabend. Eine richtige Empfehlung!
    Meine Produktempfehlungen
    • Roses In The Snow (Expanded & Remastered) Roses In The Snow (Expanded & Remastered) (CD)
    Hot 'N' Nasty: Rockin' The Winterland Hot 'N' Nasty: Rockin' The Winterland (CD)
    28.03.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    knackiger Riff-Rock!

    Zuerst einmal: dieses Konzert hat es so im Winterland nie gegeben. Diese CD ist die zig-ste Veröffentlichung diverser Livemitschnitte aus den frühen Siebzigern (mal veröffentlicht als "Up your sleeves", mal als "King Biscuit Hour" etc.). Das einzige, was diese Veröffentlichungen voneinander unterscheidet, ist die Anordnung der Titel. Ansonsten ist das der schamlose Versuch der Plattenfirma, mit neuer Aufmachung Geld zu machen..
    Trotzdem: wer diese Liveaufnahmen noch nicht hat, sollte zugreifen! Der Sound ist fast so gut wie bei "Rockin' the Fillmore" und die Musik ist fast noch besser: straighter gespielt, rockiger - Clem Clempson ist in diesem Line-Up auf jeden Fall besser als Frampton. Marriott singt sich die Seele aus dem Leib und die Band läßt es krachen, bei eingen Songs auch in Überlänge. Die Platte zeigt die Band in Topform - danach ging es leider bergab...
    Meine Produktempfehlungen
    • Free Live +7(Reissue) Free Live +7(Reissue) (CD)
    If You Can Believe Your Eyes & Ears (mono) If You Can Believe Your Eyes & Ears (mono) (LP)
    24.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    ..es ist wirklich kaum zu glauben,

    ..wie wundervoll und perfekt diese Debütplatte ist! Ein Pop-Mix aus den Zutaten Folk, Blues, und Rock 'n' Roll - das Rezept hat drei Jahre funktioniert und einige unsterbliche Klassiker hervorgebracht. Auf dieser LP sind "California Dreamin", "Monday, Monday" "Got a feelin'" und viele andere. Was diese Gruppe so besonders machte, waren ihre unglaublich raffinierten und perfekt arrangierten Vokalsätze. Nur die Beatles oder Crosby, Stills & Nash können da noch mithalten. Man höre sich nur einmal "Got a feelin'" an - ein Meisterstück des Gesangs, arrangiert von John Phillips. Die Gruppe wurde damals vor allem vom Rockpublikum anerkannt und die Folkies konnten sich auch damit anfreunden, weil die musikalische Untermalung hauptsächlich akustisch war. Die Songauswahl - egal ob Eigen- oder Fremdkomposition war immer auf hohem Level, driftete nie auf Mitsing- oder Mitklatsch-Schlagerniveau ab. Alles klang aus einem Guß, selbst die Fremdkompositionen klangen wie typische Mamas & Papas-Lieder: man höre sich nur einmal "I call your name" an - kaum zu glauben, daß dies ein Lennon/McCartney-Song ist! Die LP kommt in Mono - und das ist auch gut so, denn die Stereo-Version dieser Platte leidet an zu starker Kanaltrennung. Stimmen und Instrumente sind unnatürlich stark getrennt. Hier stehen die Sänger im Vordergrund und die Instrumente sind direkt dahinter und geben dem ganzen mehr Dynamik, mehr Druck. Außerdem zeigt das Cover den Original-Entwurf, der so eigentlich nie veröffentlicht wurde: das Klo schien den Amerikanern wohl zu anstößig, so daß es immer mit einem kleinen Label, auf dem die Titel der LP genannt wurden, zugedeckt wurde...Was ich allerdings nach wie vor witzig finde: der Name der Gruppe ist falsch geschrieben - der Plural wird im Englischen einfach mit einem angehängten "s" gebildet, nicht mit Apostroph und dem "s" danach!
    Meine Produktempfehlungen
    • Crosby, Stills & Nash (remastered) (180g) Crosby, Stills & Nash
      Crosby, Stills & Nash (remastered) (180g) (LP)
    Raising Sand Robert Plant & Alison Krauss
    Raising Sand (CD)
    20.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    The Beauty and the Beast...

    Der Shouter von Led Zeppelin und die Bluegrass- und Country-Queen. Geht nicht, denkt man. Unvereinbare Gegensätze. Aber tatsächlich sind ja Country und Rock gar nicht so weit voneinander entfernt...Wenn der Blues der Papa der Rockmusik war, dann war Country die Mama..Wenn man sich die Platte in Ruhe anhört, wird man sofort feststellen, wie unglaublich gut die beiden miteinander harmonieren. Alison Krauss' klare Stimme mit der warmen, intensiven Stimme Robert Plants. Beide gehen traumhaft aufeinander ein - beide sind Vollblutmusiker. Vor allem Plant zeigt sehr deutlich, daß es ihm um die Musik und den Ausdruck geht, er nimmt sich zurück, er fühlt sich perfekt in das für ihn relativ neue Idiom ein. Beide respektieren sich gegenseitig und singen miteinander. Nicht so, wie das bei vielen anderen sogenannten "Duett"-Platten ist (z. B. Sinatras "Duetts"), wo der eine in Las Vegas und der andere dann seinen Part z. B. in London singt. Hier sind beide im Studio und man merkt als Hörer sehr deutlich, daß sie ihre Egos in den Dienst der Songs stellen und auch Spaß dabei haben. Die CD ist wundervoll aufgenommen, mit hervorragenden Musikern (Marc Ribot, z. B.) und von T-Bone Burnett produziert. Weniger ist hier mehr: weniger Instrumente, weniger Keyboards, die sonst immer alles zukleistern, mehr Raum, den Klang zu entwickeln, mehr Intensität im Ausdruck. "Killing the Blues", "Gone, gone, gone" oder "Trampled Rose" von Tom Waits sind Höhepunkte. "Nothin'" von Townes van Zandt (gesungen von Plant) einsame Spitze. Ich kenne nur eine gleichwertige Version dieses Songs, und die ist von Lucinda Williams. Eine Kooperation dieser beiden wäre übrigens auch interessant - obwohl ich denke, daß Miß Williams da dann endgültig zum Rock-Tier würde und die beiden in brachialer Led Zep Manier losrocken würden...Hat aber was für sich, die Vorstellung...Aber zurück zum Thema: diese CD ist ein Highlight für Liebhaber guter Musik, egal ob Country oder Rock. Es bleibt nur ein Wunsch offen: eine Live-CD dieses Traumpaars!
    Meine Produktempfehlungen
    • Alison Krauss & Union Station: Live Alison Krauss & Union Station: Live (CD)
    Disraeli Gears (180g) (mono) Cream
    Disraeli Gears (180g) (mono) (LP)
    19.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein absoluter Klassiker!

    Schon das Cover ist das Geld wert: hier wird die psychedelische, drogengeschwängerte, Flower-Power-Hippie-Zeit perfekt visualisiert! Genießen kann man das natürlich nur im LP-Format - CD-Bildchen sind da völlig ungeeignet. Zur Musik noch etwas zu sagen, was nicht schon tausendmal gesagt wurde...nun denn: Clapton/Bruce und Baker haben hier ihr Meisterwerk abgeliefert. Fast überall hört man den Blues, wenn auch nur als fernes Echo, aber das Fundament ist deutlich, gibt den instrumentalen Exkursionen der Musiker eine solide Erdung. "Strange Brew", "Sunshine of your love" mit seinem indianisch angehauchten Schlagzeug, "World of Pain" etc. etc. - das sind alles Klassiker. Eine in ätherische Höhen strebende Gitarre, ein jazzig gespielter Bass und das unglaubliche Trommelspiel Ginger Bakers machen aus Blues etwas Neues, so noch nie gehörtes. Während Hendrix in harte Rockgefilde ging, bleiben Cream eher melodisch, leicht abgehoben - die farbige Stimmung und die fließenden Formen des Covers treffen eigentlich die Emotionalität der Musik recht genau. Clapton setzt fleißig Effektgeräte ein, die Musik wabert, flirrt und erreicht somit eine tranceähniche Intensität, genau wie der Gesang von Jack Bruce, der bei "We're going wrong" seine Bestleistung abliefert. Klanglich überzeugt die LP in allen Bereichen, schon die Original-LP ist besser als die CD-Ausgabe, diese audiophile Pressung ist vorbehaltllos zu empfehlen!
    Meine Produktempfehlungen
    • The Piper At The Gates Of Dawn The Piper At The Gates Of Dawn (CD)
    World Without Tears World Without Tears (CD)
    17.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lucinda goes Rock!

    Nach dem intimen "Essence" nun ganz deutlich: Lucinda Williams geht immer stärker in Richtung Rock. Ganz deutlich wird das schon bei der zweiten Nummer "Righteously" - ein wütender Rap gegen falsche Vorstellungen eines Lovers und der erste, fulminante Auftritt des neuen Leadgitarristen (auch in der Tourband) Doug Pettibone, der hier gekonnt Hendrix zitiert. "Bleeding Fingers" erweist den Stones die Ehre, "Atonement" ist ein krachender Höllenblues und "American Dream" zitiert den Doors-Sound. Dazwischen wundervolle Balladen, aber auch alle näher am Rock-Idiom als an Country. Lu zieht stimmlich alle Register, von der verletzlichen, klaren Stimme bis zum wütenden Rock-Chick hat sie alles drauf. Aber gleichwertig mit der hervorragenden Musik sind natürlich ihre Texte (sie ist gehört zu den Künstlern, bei denen ich immer zuerst sogar auf den Text achte, genau wie bei Dylan). Sie erzeugt nachdenkliche bis ätzend wütende Stimmungsbilder, in einer ganz klaren Sprache. Sogar die Namen von Landschaften und Städten werden bei ihr zur Poesie...Bei "Amercan Dream" oder "World without Tears" sollte man ganz genau hinhören. Diese Frau hat etwas zu sagen. Und mein ganz persönlicher Favorit: "Minneapolis" - eine wundervolle Melodie, ein großartiger Text über den Verlust einer Liebe und die Reaktion darauf. Laut aufdrehen und sich zurücklehnen und zuhören. Es lohnt sich!
    Meine Produktempfehlungen
    • Hollywood Town Hall Hollywood Town Hall (CD)
    Blessed (Deluxe Edition) Blessed (Deluxe Edition) (CD)
    11.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    GENIAL

    Ein neues Album von Lucinda Williams - und ein neues Meisterwerk! Es ist unglaublich, wie hoch das Qualitätslevel dieser Künstlerin seit "Car Wheels.." ist. Auch hier finden sich wieder Songs über Liebe, Verlassenwerden, Einsamkeit, wütende Absagen an falsche Ansprüche, Selbstmord und über den allgemeinen Zustand der Menschen untereinander. Textlich wie immer brilliant - sie vermeidet jegliche sentimentale Gefühligkeit, jedes Abdriften in Kitsch: die Texte bleiben kühl, beschreibend und sehr präzis. Ihre Stimmungsbilder sind immer treffend. Da ist z. B. der Song über die letzten Minuten eines sterbenden Soldaten, der Text geht auf seine Situation und parallel dazu auf die seiner Frau und seines Kindes zuhause ein, dazu eine sparsame Instrumentierung, die sich zwar langsam steigert, aber nie in den Vordergrund drängt. Oder der langsame musikalische Anstieg bei "Blessed" - der Song nimmt erst in der langen instrumentalen Coda Fahrt auf und wird zu einem phantastischen Gitarrenstück, in dem zwei Leadgitarren (ähnlich wie Ronnie und Keith) sich abwechselnd in die Höhe schaukeln. Überhaupt ist die Instrumentierung hier etwas anders als in den vorhergehenden Alben: die rockigen Stücke sind nicht mehr so aggressiv hart, alles wirkt hier etwas runder, fließender. Crazy Horse wurden durch Tom Petty oder die Jayhawks ersetzt, wenn man schon Vergleiche ziehen möchte. Lucinda nähert sich hier wieder der ausgefeilten Produktion von "Car Wheels..". Der Kreis schließt sich. Ich hatte befürchtet, daß der Weggang des hervorragenden Doug Pettibone eine empfindliche Lücke in der Band lassen würde - unbegründet. Lu sucht sich ihre Musiker sehr genau aus (Elvis Costello ist auch ein paarmal dabei - zum Glück singt er nicht). Diese wundervolle Songkollektion wird durch eine zweite CD ergänzt, auf der Lu diese ganzen Songs solo in ihrer Küche aufgenommen hat. Demos sozusagen. Nur sie und ihre akustische Gitarre. Sehr direkt, sehr unter die Haut gehend. Da kommt bei mir der Wunsch auf, sie möchte einmal eine ganze CD solo einspielen, im Studio, nicht in der Küche, versteht sich. Hervorheben will ich auch noch das Artwork dieser CD: Die Fotos auf den vier Umschlagseiten sowie im Booklet (Leute verschiedenster sozialer Schichten und Herkunft und alle halten ein selbstgemaltes Schild mit der Aufschrift "Blessed") sind ganz große Klasse. Eine der am besten aufgemachten CDs der letzten Jahre! Ganz große Kaufempfehlung!
    Meine Produktempfehlungen
    • Tears, Lies & Alibis Shelby Lynne
      Tears, Lies & Alibis (CD)
    Little Games (mono) Little Games (mono) (LP)
    08.03.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Zwischen den Stühlen - aber großartig!

    Diese Platte ist ein Meisterwerk der Yardbirds - nach Blues und Power-Pop geht die Richtung zum Blei-Zeppelin...Schon der Titelsong ist reinster britischer Psychedelik-Pop mit Anleihen an östliche Musikstile. "Smile on me" zeigt schon deutlich in Richtung Flugschiff und "White Summer" könnte genausogut auf der ersten Zep-LP sein - eine wundervolles akustisches Stück mit starkem orientalischem Einschlag. Jimmy Page auf dem Weg, sich freizuspielen, einen eigenen Sound zu kreieren. Allein "Drinking Muddy Water" bleibt dem alten R&B der Yardbirds verhaftet. Die restlichen Songs haben Klasse, reichen von Power-Pop bis in Rock-Gefilde herein und zeigen die Band musikalisch eigentlich in Höchstform, allen voran Jimmy Page. Daß die Platte damals kaum aus den Startlöchern heraus kam, ist nicht dem Material anzukreiden, sondern dem Management, das nicht einsehen wollte, daß die Zeichen der Zeit nicht mehr auf Pop, sondern mehr in Richtung Rock zeigten, das Publikum anspruchsvoller geworden war. Schon die Aufmachung der Platte ist lachhaft und sagt eigentlich alles darüber aus, wie diese Musik damals eben nicht vermarktet wurde. Allen Rockfans sei diese Scheibe allerdings wärmstens ans Herz gelegt: tolle Rockmusik mit Psych-Einschlag und einem Klang, der einfach fantastisch ist! Diese Mono-Abmischung schlägt jede vorher erschienene CD-Ausgabe in Stereo um Längen!
    Meine Produktempfehlungen
    • For Your Love For Your Love (CD)
    No Better Than This No Better Than This (LP)
    02.03.2011
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Back to the Roots?

    Vorneweg: die Musik ist hervorragend! Mellencamp in den Fußstapfen Bob Dylans auf der Forschungsreise zu alten amerikanischen Musiktraditionen. Blues, Folksongs, Rockabilly - alles in authetischem Feeling, sehr gute Texte dazu. Die Band spielt lässig, präzise und mit einem tollen Gefühl für Roots-Musik. Nichts wirkt aufgesetzt, alles swingt und groovt - bewundernswert, wie Mellencamp sich in diese traditionellen Musikformen einlebt! Und um das richtige Feeling zu erzeugen, hat Burnett auch noch an historischen Stätten aufgenommen - Memphis, Sun Studios etc. Die Geister wurden erfolgreich beschworen. Nun zum Klang: Mono. Daran ist ja eigentlich nichts auszusetzen. Nur klingen meine alten Presley-Aufnahmen aus den Fifties (Sun-Studios) klarer und nicht so muffig wie das hier. Und letztendlich ist der Maßstab für die Aufnahme von Musik nicht eine alte Schellack-Platte, sondern der Live-Sound. Der soll reproduziert werden. Und das hat man in den Fünfzigern genauso versucht wie heute. Damals hat das technische Equipment nicht so ganz ausgereicht - heute ist man da weiter. Und da ist wirklich nicht einzusehen, warum man dann Platten im gleichen bescheidenen Sound produziert wie damals...
    Trotzdem: die Platte ist das Geld wert, die Musik ist - wie gesagt - Klasse, bis auf den Klang...
    Meine Produktempfehlungen
    • Elvis At Sun Elvis Presley
      Elvis At Sun (CD)
    Are You Experienced (180g) Are You Experienced (180g) (LP)
    01.03.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Überirdisch gut!

    Zur Musik von Jimi Hendrix noch etwas zu sagen, was nicht schon tausendmal gesagt wurde...Diese Platte war zu ihrer Zeit anders als alles andere - SO hatte noch keiner die elektrische Gitarre gespielt, so hatte noch keiner alte Bluesformen in eine völlig neue Sphäre katapultiert. Psychedelik-Blues, Hard-Rock - Etiketten sagen hier nicht viel. Man muß "Foxey Lady" und diesen überirdischen Gitarrensound einfach hören, "Red House", "Can you see me", "Third Stone..." alles Klassiker, an denen sich Legionen von Gitarristen abgearbeitet haben. Mal schneller, mal genau kopiert - aber nie mit diesem Feeling von absoluter Leichtigkeit, mit der Jimi das alles von seiner Seele direkt in die Saiten zauberte! Diese LP-Ausgabe ist klanglich das Optimum, obwohl von den remasterten Bändern gezogen, die wohl auch für die CD-Ausgaben benutzt wurden. Den CDs fehlt der mächtige Bass Noel Reddings - das klingt alles zu dünn. Zudem ist diese Platte der Original-LP entsprechend, was die Titelfolge angeht. Die zweite LP beinhaltet Single-A und B-Seiten: das geniale "Hey Joe" oder "The wind cries Mary". Unverzichtbar! UNVERZICHTBAR!
    Meine Produktempfehlungen
    • Disraeli Gears (180g) (mono) Cream
      Disraeli Gears (180g) (mono) (LP)
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.05.2024

    JIMI HENDRIX: "Are You Experienced" (180g) (Stereo)

    Bin ich eigentlich der Älteste hier in der Runde? Folgende Rezensenten und Kommentatoren haben sich bislang zu Wort gemeldet:
    pälzer
    schraubenzieher
    spabad
    appice
    D aus B
    weltenwanderer
    Hallo? Habt Ihr damals nicht die original LP gekauft? Ich schon, und sie beim ersten Abspielen auf meinem Kassettenrekorder mitgeschnitten. Und mir danach all die Jahre (bis zur Einführung der CD) nur noch meinen Kassettenmitschnitt angehört. Will sagen: meine LP ist so gut wie mint! Brauche mir keine späteren Nachpressungen zulegen. Bin ich cool, oder bin ich cool???
    (Sorry Leute, mein lokal-städtischer grün-weiß-schwarzer Lieblingsverein ist gerade wieder in die Zweite Liga aufgestiegen, nach 33 Jahren Abwesenheit, bis hin zur Versumpfung in der Regionalliga. Bin völlig durch den Wind.)
    Keep on rockin', Hendrix-Aficionados!
    hoffer
    Town & Country Town & Country (CD)
    28.02.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    wunderbarer Power-Pop!

    Stilistisch nicht so rauhbauzig wie das Debut. Hier liegt der Focus mehr auf akustischen Gitarren und auf melodischen Rocksongs - die ruhigere Seite der Truppe sozusagen. Es beginnt mit einem akustischen Song (gesungen von Peter Frampton) und hat den ersten Höhepunkt mit dem Country-Schleicher "The sad bag..". Sehr entspannt. "The Light of Love" hätte man sich schenken können, aber die folgenden Songs haben Klasse. Rocksongs im Stil der späten Small Faces. "Every Mother's Son" ist ein Höhepunkt für Steve Marriott und "Heartbeat" von Buddy Holly einer meiner Lieblingssongs auf der Platte. Humble Pie spielt hier insgesamt sehr relaxt, sehr melodisch und trotzdem "hart". In der Folge wollten sie auf den amerikanischen Markt und fixierten sich immer stärker auf einen ziemlich hölzernen Bluesrock: träger, lauter Beat, fette Riffs - eine Musik mit hohen Abnutzungerscheinungen. Das war bei "Town & Country" noch nicht so. Hier kamen noch einmal die alten Tugenden der Small Faces zum Tragen: eingängige Melodien mit Power gespielt. Der Focus liegt auf dem Song und nicht auf dem Riff. Sehr empfehlenswert.
    Meine Produktempfehlungen
    • Longplayer Longplayer (CD)
    Degüello (180g) ZZ Top
    Degüello (180g) (LP)
    27.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    unschlagbar gut!

    Diese LP-Ausgabe ist ein wahres Sammlerstück: aufwendige Verpackung und superber Klang (sehr druckvoller Bass!). Ich besitze die Original-LP aus den späten Siebzigern (deutsche Pressung) und die CD-Ausgabe. Keine kann hier klanglich mithalten. Hier klingen ZZ-Top, wie eine Bluesrockband klingen muß: hart, druckvoll, dynamisch. Top. Und zur Musik muß man eigentlich nicht mehr allzuviel sagen - außer: das ist (für mich zumindest) ihre beste Platte. Danach kam der stromlinienförmige Synthesizer-Boogie...Aber hier spielen die drei Texaner auf der Höhe ihrer Kunst - Billy Gibbons messerscharfe Gitarrenarbeit, sehr zurückhaltend in den Soloparts, Rusty Hills treibender Bass und der präzise Beat Frank Beards. Zusammen ein unschlagbares Blues-Rock-Trio mit Nummern, die praktisch die Summe aller vorangegangenen Alben sind. Harter, riffbetonter Bluesrock - trocken und heiß! Wenn nur ein Album von ZZ-Top, dann unbedingt dieses!
    Meine Produktempfehlungen
    • Live At The Fillmore East 1970 Live At The Fillmore East 1970 (CD)
    We're Only In It For The Money We're Only In It For The Money (CD)
    24.02.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gegen den Strich

    Mit diesem Album (1968) wurde ich zum Zappa-Fan. Textlich ist das alles bitterböseste Satire, musikalisch total abgefahren. 1967 veröffentlicht ist diese Scheibe ein Bruch mit allem, was damals so gerade "in" war. Die Musik ist kein Rock - da musiziert eine Vaudeville-Truppe, eine Rock 'n' Roll-Band, ein Orchester mit Jazz-Einsprengseln und und und...Ein langsamer Walzer zum Mitschunkeln und ein Text über Konzentrationslager, Schlagermusik zum Tod eines Demonstranten durch Polizeikugeln. Collageartig verbundene Musikfetzen, Texte, Kommentare...ein bizarres Kaleidoskop durch den Alltag. Böse Angriffe auf junge Hippies und ihr durch Drogennebel verquastes Gehirn, Angriffe auf Polizeiwillkür und die debile Ignoranz des Spießbürgertums...usw. Aber gerade dieses total verrückte Sammelsurium macht Sinn: der Kontrast von manchmal süßlicher Musik und zynischen Texten oder die karikierte musikalische Dumpfheit im Verein mit der Dumpfheit in den Hirnen..großartig! Und das Cover als absurdes Zitat der Sgt.-Pepper-Aufmachung (übrigens mit McCartneys Erlaubnis!). Ein Meilenstein! Aber Vorsicht bei den verschiedenen CD-Ausgaben: die von Ryko entspricht dem LP-Original, die von Zappa ein paar Jahre vorher abgemischte CD-Version hat neue Drum- und Bassspuren und verändert damit den Sound der Original-LP beträchtlich - zum Schlechteren hin!
    Meine Produktempfehlungen
    • Electric Connection / King Kong Electric Connection / King Kong (CD)
    Apostrophe (') Apostrophe (') (CD)
    24.02.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lebensweisheiten vom Meister

    ..z. B.: "iß' keinen gelben Schnee" und anderes, Python-Boots betreffend. Auf dieser CD ist Zappa wirklich witzig, ironisch und hintergründig. Zu "Stinkfoot" - fast eine inoffizielle Zappa-Hymne - muß man ja wirklich nichts mehr sagen, ebensowenig zum eingangs zitierten Eskimo-Song (oder sind das jetzt Inuit?). Aber zur Musik will ich doch einige Worte verlieren. Dieses Album ist praktisch der Zwilling von "Over Night Sensation": hier wie dort liegt die Betonung wieder mehr auf Rock (im Gegensatz zu "Waka Jawaka" oder "The Grand Wazoo"). Die Musik ist zupackend und Zappa brilliert wieder mit einigen wunderbaren Gitarrensoli. Höhepunkt ist für mich der instrumentale Titeltrack mit einem hervorragenden Bass - gespielt von Jack Bruce. Einziges Manko dieser ansonsten zu 100% empfehlenswerten CD ist die relativ kurze Spieldauer.
    Meine Produktempfehlungen
    • Clear Spot / Spotlight Kid Clear Spot / Spotlight Kid (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    13.02.2022
    Dem kann ich mich zu 100% nur anschließen, speziell zum Titel Apostrophe. Das ist für mich der geilste Titel überhaupt.
    251 bis 275 von 324 Rezensionen
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