Charles Mingus: Oh Yeah on LP

Nach mehreren Sessions bei Columbia und Candid kehrte Charles Mingus kurzzeitig zu Atlantic zurück und nahm das freilaufende "Oh Yeah" auf, das laut AllMusic als das wildeste seiner klassischen Alben gelten muss. Auf diesem Album zeigt Mingus sein ganzes kraftvolles Jazzgefühl; er spielt überhaupt keinen Bass, sondern engagiert Doug Watkins als Ersatz, während er die Gruppe am Klavier begleitet, und steuert bei mehreren Titeln bluesigen Gesang bei (während er bei fast allen Titeln Ermutigungsrufe ausstößt).

Eines der wirklich schönen Dinge an Mingus ist, dass er immer einen erdigen Touch zu behalten scheint, egal wie wild die Harmonien werden, und diese Genialität kommt hier mit Macht rüber. Einige der farbenfrohen Titel sind "Devil Woman", "Eat That Chicken" und "Hog Callin' Blues".

Mingus' Gesangsauswahl strahlt dieselbe Demenz aus, ob es sich nun um die bewusstseinserweiternden Blues-Paare in "Devil Woman", das dunkelhumorige moderne Spiritual "Oh Lord Don't Let Them Drop That Atomic Bomb on Me" oder den dadaistischen Stride-Piano-Bounce von "Eat That Chicken" handelt, eine Anspielung auf Fats Wallers komische Novelties.

Gepresst auf 180-Gramm-Vinyl bei Quality Record Pressings und verpackt in einem Klappcover im alten Stil mit Folienkaschierung von Stoughton Printing.