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    Rigoletto2002

    Aktiv seit: 14. März 2023
    "Hilfreich"-Bewertungen: 169
    103 Rezensionen
    Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 12 - Les Jeux et les Plaisirs Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 12 - Les Jeux et les Plaisirs (CD)
    18.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spielzeugsinfonie

    Haydns 61., 66., und 69. Sinfonie. Das Kammerorchester Basel spielt unter der Leitung des historischen Aufführungsdirigenten Giovanni Antonini. Daneben ist die „Spielzeugsinfonie“ zu finden. Wer sie geschrieben haben könnte, ist weiterhin zweifelhaft. Hier wird angenommen, dass die von Johann Michael Haydn ist. Sie könnte aber auch von Leopold Mozart sein. Die Sinfonie bunt, gegen den Strom, doch nie lächerlich und auch nicht kindlich. Gerade in dieser Aufführung. Sie wird seriös aufgeführt und so soll es auch sein.
    Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 11 - Au Gout Parisien Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 11 - Au Gout Parisien (CD)
    18.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Au goût Parisien

    Das Kammerorchester Basel unter der Leitung von Giovanni Antonini spielen die Sinfonien 2, 24, 82 und 87 von Joseph Haydn. Die Edition mit dem ausführlichen Booklet ist für jeden Haydn-Freund eine große Bereicherung. Haydn auf Original-Instrumente, in einer Orchestergröße die damals üblich war. So muss Haydn klingen. Keine romantischen Bögen, kein Vibrato, doch immer sehr grazil. Was weiter auffällt, die klangliche Qualität ist nicht immer perfekt. Der Unterschied zwischen laut und leise ist sehr groß. Eine etwas bessere Tonmischung und das Produkt würde fünf Sterne bekommen.
    Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol.1-10 Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol.1-10 (CD)
    18.11.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Haydn 2032 - Die ersten zehn Editionen

    Nicht nur die Haydn-Sinfonien in dieser Edition sind großartig, sondern auch die weiteren Werke. Der Klang ist nicht immer ganz perfekt, einige Pianissimo-Passagen sind kaum wahrnehmbar, einige Forte-Passagen gleichen dem Donnergrollen aus Beethovens Neunter Sinfonie.
    Besondere erwähnenswert sind die Sinfonien 6-8 und die Sinfonie von J. M. Kraus (CD 5). Ein Werk, welches häufiger aufgeführt werden sollte, ist „Il Maestro di Cappella“. Solch eine Spielfreude, die Giovanni Antonini entfesselt, das ist große Musikkunst. Beide Orchester spielen auf höchsten Niveau. Etwas ungewöhnlich sind die „Rumänischen Volkstänze“ von Bartok. Bartok auf historischen Instrumenten ist nett, aber sie überzeugen nicht vollständig.
    London Symphony Orchestra - Ravel, Dutilleux, Delage London Symphony Orchestra - Ravel, Dutilleux, Delage (DVD)
    30.09.2023
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein Abend mit Ravel, Delage und Dutilleux

    Sir Simon Rattle dirigiert einen Abend mit dem London Symphony Orchestra. Zuerst tritt Rattle alleine mit einer überschaubaren Größe des LSO auf. Sie spielen "Le tombeau de Couperin", quasi ein "Oboenkonzert". Eine herrliche Musik, die Ravel ganz famos orchestriert hat. Der Violinist Leonidas Kavakos betritt die Bühne und spielt das Violinkonzert "L'arbre des songes" von Dutilleux. Ein Werk, welches auf dem ersten Blick ein wenig "sperrig" daherkommt, ist es eigentlich ein Meisterwerk. Gerade für die Solovioline. Obwohl der Orchesterapparat nicht gerade klein ist, überdeckt er nie die Solovioline. Es folgt Julia Bullock (Sopran) mit einem Werk von Delage. Es sind die "Quatre poemes hindous". Ein Werk, welches "Pierrot lunaire" von Arnold Schönberg ähnelt. Bullock singt grandios, Rattle dirigiert diese kleine Anzahl an Musikern voller Hingabe. Es folgt wieder ein Werk von Dutilleux, "Metaboles". Diese Musik spricht vielleicht nicht jeden, aber sie ist grandios komponiert wie gespielt. Zum Schluss des französischen Abends wird groß aufgetischt, die immer beliebte "Daphnis et Chloe Suite Nr.2". Rattle hat sie in Berlin sehr oft gespielt, mit dem LSO gelingt sie genauso gut. Diese Blu-Ray muss man gesehen haben von Rattle und dem LSO.
    Great Arias - Famous Italian Arias And Scenes Great Arias - Famous Italian Arias And Scenes (BR)
    30.09.2023
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Extras:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Casta Diva

    Ein bunter Blumenstrauß von italienischen Arien und Duetten aus Opern. Die Ausschnitte mit Dame Joan Sutherland sind in Ordnung. Sutherland war dort schon etwas älter und sang gerade "Lucia" aus "Lucia di Lammermoor" ganz gut. Wer allerdings der Chor und das Orchester in "Norma" sind, das lässt sich nicht erschließen. "The Australian Opera", das lässt einen großen Interpretationsspielraum zu. Warum Mozart mit aufgenommen worden ist, lässt sich nicht ganz erschließen. Er hat zwar italienische Opern komponiert und war dem Land nicht abgeneigt, aber eine Komposition von Antonio Salieri hätte es auch sein können. Riccardo Chailly dirigiert "La Cenerentola". Rossini kommt mit dieser Arie ein wenig zu kurz. Es folgt das damalige Traumpaar der Oper Alagna/Gheorghiu mit drei Auszügen aus dem "Liebestrank" von Donizetti. Einer der beliebtesten Opern überhaupt. Gesanglich gut. Bild ebenfalls. Es folgen vier Ausschnitte aus "La forza del Destino" in der St. Petersburger Produktion unter Valery Gergiev. Gesanglich und szenisch mit das Beste auf dieser Blu-Ray. Eva Marton singt erst einen Auszug aus "La Gioconda" und dann kommt "Toscas Viddi d'arte" mit der Szene vorher. Klanglich gruselig, selbst die Maria Callas Aufnahme aus Paris klingt um längen besser. Man endet mit Verdis "Macbeth". Franz Welser-Möst dirigiert. Thomas Hampson war damals stimmlich noch in bester Verfassung. Man braucht diese Blu-Ray nicht, auch wenn sie nur als "Amuse-Gueule" gedacht ist für die ganzen Opern. Ich glaube nicht, dass man damit jemanden überzeugen kann, die ganze Oper sich anzuschauen. Die Personen, die Opern und Sinfoniekonzerte live regelmäßig sehen und die eine große Diskographie haben, kann man auch nicht überzeugen, da die Auszüge wirklich nicht klug gewählt sind.
    Simon Rattle - This is Rattle Simon Rattle - This is Rattle (BR)
    25.09.2023
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    This is Rattle!

    Sir Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker von 2002 bis 2018; Chefdirigent des LSO von 2018 bis 2023; seit letzter Woche Chefdirigent des BRSO. Seine Aufnahmen und seine Aufführungen lesen sich wie eine Parade an Vielfalt. Ob es Rameau ist, über Beethoven sowie hier auf dieser Blu-Ray Ades und Knussen. In der Berliner Zeit zeigte sich immer die Neugierde auf neue Werke, die Philharmoniker sind jünger geworden, haben aber nie ihre Tradition verloren. Das LSO ist in London ähnlich beliebt wie die Philharmoniker in Berlin. Das LSO hat unter Rattle gestrahlt. Dieser Abend, nicht gerade leicht zu spielen, ist perfekt gelungen. Man hört eine "Fanfare" aus einen größeren Werk von der Komponistin Helen Grime. Durchaus der Avantgarde zuzuordnen. Es folgt "Asyla". Mittlerweile ein Klassiker von Thomas Ades. Diese Komposition macht Spaß. Das LSO spielt mit einer Leichtigkeit diese schwere Partitur. Rattle kostet "sein" Stück richtig aus. Es folgt ein modernes Violinkonzert mit Christian Tetzlaff. Auch dort kann man die Instrumentierung hervorrufen. Besonders das Schlagwerk hat eine besondere Rolle. Ebenso ist das der Fall bei der "Sinfonie Nr.3" von Knussen. Mit Gitarre und nur einem Satz eine moderne Sinfonie, die man selten zu hören bekommt. Der Abend endet mit Sir Edward Elgar und seinen "Variationen über ein Originalthema". Was Rattle in dieser halben Stunde zaubert, das ist ein sehr großes Kino. Das LSO und auch Rattle strahlen am Ende seines Einstands in London. Für die Londoner ist es schade, dass die Zeit zu Ende gegangen ist. Für München und dem BRSO fängt eine Zeit voller Sternstunden an.
    Jonas Kaufmann - The Sound of Movies (Limited Edition Digipack) Jonas Kaufmann - The Sound of Movies (Limited Edition Digipack) (CD)
    15.09.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Jonas Kaufmann und der Film

    Jonas Kaufmann war einmal der leistungsstärkste Tenor dieser Welt. Sein "Werther", sein "Cavaradossi" und sein "Siegmund", alles unvergessen. Seine CD zu deutschen Tonflimschlager, unvergessen. Sein Puccini-Album; nahezu unübertroffen. Sein Abstecher nach Italien (Dolce Vita) leicht und lieblich. Sein Beitrag zu französischer Musik, grandios. Das Wien-Album war ein bisschen kitschig, aber angenehm zu hören. Mit dem Weihnachtsalbum schwank ein getrübter Eindruck mit. Gerade sein Abstecher "All I want for Christmas" war mutig und wurde auch nicht nur gelobt. Seine Duettalbum "Insieme" zeigte wieder einen zufriedenen Eindruck, auch wenn die Stimme nicht mehr so standfest erscheint, wie sie schon mal war, aber dennoch positiv. Und dann kam die Ankündigung "Filmmusik". Kann das gut gehen? Ja kann es, doch nicht immer zu 100%. Bernsteins "West Side Story" liegt Jonas Kaufmann sehr. "Maria" ist perfekt gesungen, man spürt wie der Charakter Tony das erste Mal so richtig verliebt ist. "Strangers in the Night". Man hört Frank Sinatra und vielleicht kennt man auch die deutsche Version von Fred Bertelmann "Fremde in der Nacht". Man hat eine gewisse Erwartung und dann wird die übertroffen. Neben "Maria" die stärkste Nummer der CD. "Por una cabeza" ist nett, doch die Bearbeitung von John Williams für Sologeige und Orchester ist mir persönlich lieber. Mit "What A Wonderful World" und "You'll never walk alone" kann man nicht viel verkehrt machen, sie sind Zugnummern der Musikgeschichte. "I'm singing in the Rain", man sieht den schelmisch lachenden Pavarotti in Los Angelos mit Domingo und Carreras. Den Spaß merkt man Jonas Kaufmann nicht so sehr an, aber man muss auch dazu sagen, kein Livekonzert. Alle weiteren Nummern des Albums sind gut, nicht perfekt, aber gut bis sehr gut. Und dann kommt da wieder so ein Beitrag wie auf dem Weihnachtsalbum. Diesmal nicht die Mariah Carey, sondern Richard Sandersons "Reality". Jonas Kaufmann sagte einmal, er nimmt die Musik auf, die ihn Spaß macht. Im NDR-Interview kam sogar der kühne Satz, dass die Filmmusik die Weiterentwicklung der Oper ist. Man kann zustimmen, aber auch nicht. Ob "Reality" "Nessun Dorma" oder "La donna e mobile" das Wasser reichen kann, ich glaube persönlich nicht. Wenn man schon neue Kompositionen einspielen will, vielleicht denn nicht mal den Tenorpart von "The Gospel according to the other Mary" oder etwas älter, aber auch seine Stimme entsprechend den Bariton- und Tenorpart der "Carmina Burana". Es wäre vielleicht nochmal eine Erlebnis, wenn ein Sänger beide Partien einsingen würde. Wir sind gespannt, was Sony und Jonas Kaufmann uns nächstes Jahr um diese Zeit präsentieren.
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (CD)
    15.09.2023
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Der Ring

    Herbert von Karajan dirigiert einen fulminanten Ring des Nibelungen in den 1960er-Jahren. Die Berliner Philharmoniker geben das Fundament, worauf sich die Sänger*innen lehnen können. Ein kleiner Wehrmutstropfen sind die ganzen Besetzungsänderungen über die vier Opern. Scheinbar ist der Ring ein wenig eingeschlagen und nicht ganz rund. Das Rheingold ist besonders wirkungsvoll in der Verwandlungsmusik. Das Liebesduett "Winterstürme wichen dem Wonnemond" ist sehr stark gesungen. Der Walkürenritt gelingt perfekt. "Leb wohl, du kühnes, herrliches Kind" ist sehr stark, man hört Wotan am Stein stoßen. Im Siegfried ist der ganze erste Akt sehr leistungsstark, den Hornruf habe ich persönlich schon mal besser gehört. Die Götterdämmerung und gerade der "Trauermarsch" machen sehr viel Spaß. Das Finale "Starke Scheite schichtet mir dort" gehört zu den eindrucksvollsten Werken der Musikliteratur. Am Ende geht die alte Welt unter und die neue Welt kann entstehen. Nur ein wahnsinniger kann die Musik geschrieben haben und das mit dem besten Gedanken. Wagner war ein Genie, Herbert von Karajan eins, die ganzen Solisten und die Berliner Philharmoniker sind es bis heute.
    L'heure espagnole L'heure espagnole (CD)
    15.09.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine spanische Stunde

    Wenn man einmal die Oper von Ravel live gesehen hat, möchte man sie wieder und wieder sehen. Auch wenn es nur die Kammerorchester-Fassung von Klaus Simon war. Hört man denn diese Aufnahme weiß man, wie es hätte klingen können. Ravel ist ein echter Klangmagier, welche Emotionen in diese Oper freigesetzt werden, trifft man selten in der Opernliteratur. Auch wenn dies Werk als Komödie angelegt ist, ist sie mehr als das. Sie ist richtig frivol, voller großartiger und virtuoser Einfälle. Wo ist man? In einem Uhrverkaufsgeschäft. Wer ist da: ein Poet, ein Bankier, ein Maultiertreiber und natürlich die schöne Frau des Uhrmachermeisters. Er muss die Turmuhr einstellen und in der Stunde wo er weg ist, können erotische Abenteuer entstehen. Hätte die schöne Dame nicht zu viele Liebhaber. Was ein Skandal bei der Uraufführung. Heute eine ganz leichte Kost, wenn man an einige Texte der deutschsprachigen "Rap-Welt" denkt.
    Nach der brillanten Oper kommen drei Chansons. Ebenfalls brillant, aber auf einer anderen Art und Weise. Francois Le Roux singt mit einem Anmut und Stil, so muss französische Musik sein. Eine Schande, dass man so eine fantastische Musik so selten zu hören bekommt. Ravels La Valse und den Bolero kennt man, manchmal zu Genüge. Die Plattenfirmen sollen Mut zu den unbekannteren Werken finden, denn nur so landen sie auf den Spielplänen der Konzert- und Opernhäuser dieser Welt.
    Copland conducts Copland Copland conducts Copland (BR)
    15.09.2023
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Aaron Copland dirigiert ein Programm aus eigenen Werken

    Wenn man sich an amerikanischer Musik denkt, dann kommen schnell Namen wie Bernstein, Ives und Sousa in den Kopf. Ist man tiefer in der Materie, dann kennt man auch einen gewissen Aaron Copland. Seine "Fanfare for the common man" kennt wahrscheinlich jeder, der sich etwas mit Musik auskennt. Sein "Klarinettenkonzert" ist da schon eher ein Sonderling. Ist es doch nicht oft auf den Spielplänen. Dies Werk ist mit Streichern und der Harfe besetzt. Eine Soloklarinette steht dem überschaubaren Orchestersatz gegenüber. Wenn der Komponist selbst das Werk dirigiert, dann ist das eine Sternstunde. Eine Sternstunde ist ebenso sein "Hoe-Down" aus "Rodeo". Schade, dass nicht das ganze Werk gespielt worden ist. Am Ende des Abends hören wir eine der schönsten amerikanischen Musiken. "The Tender Land-Suite". So stellt man sich die herrliche Landseite Amerikas vor. Dass Aaron Copland eng mit Leonard Bernstein befreundet war, spürt man manchmal an diesen Abend. Gerade wenn Copland selbst über seine Werke spricht. Beide hatten die Gabe Musik erklären zu können. Schade, dass es nicht mehr Videoaufnahmen von Copland auf dem Markt gibt.
    Turandot Turandot (CD)
    15.09.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Puccinis letzte Oper - Turandot

    Diese Produktion von Turandot ist interessant für alle, die einmal den kompletten Schluss von Alfano hören wollen. Die letzte Szene "Padre Augusto" kennt man vielleicht aus den Neujahrskonzerten von Venedig, dort klingt sie anders, stimmiger. Calafs Einstieg am Ende ist gewöhnungsbedürftig. Die vielleicht schönste Turandot ist jene aus 1972 mit Pavarotti. Auch wenn Sutherland nicht "die" Turandot war, ist die Aufnahme runder und lässt weniger Wünsche übrig. Jonas Kaufmanns Stimme hat sich verändert, das erstmal ganz ohne Wertung. Ob er der richtige ist für die Rolle? Vielleicht ja, vielleicht nein. Vom Klangbild passt vieles nicht, einige Szenen verschwinden förmlich und man muss die Ohren sehr spitzen, andere Szenen explodieren. Manchmal ist es durchaus so gewollt, pianissimo Passagen sollen das auch gerne sein, doch jedoch immer noch hörbar. Der Fernchor ist solch ein Beispiel.
    Insgesamt eine berechtigte Aufnahme, doch keine Referenzaufnahme.
    Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (BR)
    19.08.2023
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Sir Simon Rattle dirigiert Bruckner und Messiaen

    Sir Simon Rattle, das London Symphony Orchestra und Pierre-Laurent Aimard kamen im April 2016 zusammen, um einen Abend mit Bruckner und Messiaen zu musizieren. Bruckners achte Sinfonie erklingt als erstes. Die Sinfonie ist Bruckners längst mit knapp 80 Minuten. Untypisch für Bruckners sonstiges Schaffen das Kontrafagott in den Ecksätzen und die drei (!) Harfen in den Mittelsätzen. Selbst ein Paarbecken und ein Triangel erklingen im Adagio. Das Werk deutet zusammen mit Bruckners neunter den Beginn der bald beginnen Spätromantik an. Sarah Willis von den Berliner Philharmonikern sehen wir am Horn/Wagnertube. Dass Sir Simon Rattle sich bestens mit dieser Musik auskennt und sie lebhaft dirigiert hört man in jedem Takt. Die Holzbläser klingen lieblich, zugleich wild und das Blech klingt in einigen Passagen bedrohlicher als in anderen Aufführungen.
    Nach der Konzertpause wurde ein viertelstündliches Werk von Messiaen programmiert. Pierre-Laurent Aimard spielt das Soloklavier, sonst hören wir drei Klarinetten, vier Trompeten, zwei Hörner, vier Posaunen und eine Batterie an Schlagwerk. Dass Messiaen sehr stark den katholischen Glauben verfallen ist, ist allgemein bekannt. Dass das Werk mit dem Glauben und der Hoffnung zutun hat, merkt man vielleicht erst auf dem zweiten Blick. Es klingt nicht nach dem typisch geistlichen, sondern Glauben mit Herausforderungen und Enttäuschung. Ob es so von Messiaen beabsichtigt war, das sei dahingestellt. Das LSO hat eine Spielfreude und Sir Simon Rattle bringt diese Spielfreude im Raum. Gerade deshalb bekommen alle Beteiligten einen sehr großen Beifall. So muss ein Konzertmitschnitt sein.
    Le Sacre du Printemps Le Sacre du Printemps (BR)
    14.08.2023
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Rattle dirigiert klangwuchtige Werke des 20.Jahrhunderts

    Das Konzert mit zu dem Zeitpunkt designierten Chefdirigenten Rattle startet mit Weberns Op.6 in der revidierten Fassung. Dass das Werk ein Skandal gewesen war, sieht man heute vielleicht nicht mehr so. Es hat sicherlich eine zweite Ebene, doch musikalisch ist das ein purer Genuss. Auch wenn Dissonanzen auftreten. Es geht weiter mit Alban Berg und dessen "drei Bruchstücke" aus der Oper "Wozzeck". Diese Oper wird zu wenig gespielt, hat sie doch einen hohen personellen Aufwand, aber denn wenn es gespielt wird, ist es beeindruckend. Barbara Hannigan als Marie ist gut. Leider ist die Aussprache auf dem zweiten Blick ausbaufähig, aber das trübt die Stimmung nicht, sondern verleiht dem ganzen noch ein bisschen mehr Schärfe und man spitzt die Ohren noch mehr. Die "Militärmusik" scheint Rattle Spaß zu machen, er schaut glücklich aus. Nach der Pause wird es lustig mit Ligetis "Mysteries of the Macabre" eine Sublimierung seiner Oper "Le grande macabre". Sir Simon hat sie in Berlin gespielt und in London ist dieser Ausschnitt mit Hannigan an Humor unerreicht. Natürlich löste das Werk den ein oder anderen Skandal aus, doch die Musik ist raffiniert gesetzt. Am Ende des Abend folgt Rattles "Paradestück" "Le Sacre du printemps". In Berlin war das ein Erfolg. In der Waldbühne unter Regen war es ebenfalls sehr beeindruckend. Die späte Aufführung aus der Philharmonie wird von vielen "gezähmt" genannt. Doch die Londoner Aufführung ist das nicht, im Gegenteil. Sie ist genauso fantastisch wie die erste in Berlin unter Rattle. Diese Klangfarben, dieses Leuchten, diese Wucht der Partitur, so muss ein Strawinsky sein.
    London Symphony Orchestra - The Young Debussy London Symphony Orchestra - The Young Debussy (BR)
    14.08.2023
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein deutsch-französischer Abend

    Die Überschrift stimmt nicht ganz, war der Tannhäuser doch erst in der Pariser Aufführung erfolgreich. Doch Richard Wagner ist wohl das (!) Beispiel für deutsche Musik. Wenigstens im Ausland. In Deutschland stellt man hin und wieder fest, dass die unter 30-jährigen noch nie ein Werk von Wagner gehört haben. Nicht mal den "Walkürenritt". Doch zurück zum Konzert. Das LSO (London Symphony Orchestra) hatte Glück mit der Zeit als Sir Simon Rattle Chefdirigent war (in zwei Wochen geht die Zeit zu Ende). Erster Gastdirigent war (und ist) zur Zeit Francois-Xavier Roth, einem Dirigenten den man gerne zusieht. Seine Programme sind immer etwas gewagt. Unbekannte Werke mit bekannten. Das Programm aus London war z.T. gewagt. Die "Ouvertüre" zum "Tannhäuser" ist wunderbar musiziert. Das Blech und das Holz haben eine Stärke, die zu vergleichen ist mit den Wiener und Berliner Philharmonikern. Das Cellokonzert von Lalo ist da ein Kontrast. Wenn man die ersten Takte hört, denkt man nicht unbedingt an ein Werk von 1876-1877. Die Pauke ist sehr präsent. Edgar Moreau am Cello ist ein Genuss. Seine Zugabe von Bach passend, englischer wäre sicherlich das "Lamento" von Britten gewesen, welches auch sehr gerne als Zugabe gespielt wird. Doch darauf verzichtete man. Nach der Konzertpause gibt es Claude Debussys "Premiere Suite" für Orchester. Roth dirigiert diese vier Minitaturen in einem echten Genuss, das Englischhorn lädt zum Träumen ein. Es gibt Passagen, die an seinen späten Stil erinnern. "La Mer", diese eindrucksvolle Komposition. Wenn so ein Werk gespielt wird, wird das Programm zu einem Selbstläufer. Am Ende folgt die ganze Ballettsuite aus "Le Cid" von Massenet. So ein Charakterstück für Orchester ist ein purer Genuss. Von ganz vielen Konzerten, ist das ein echtes Highlight in der audiovisuellen Technik. Zusätzlich zur der Blu-Ray gibt es das Konzert auch auf DVD, die gleich mit dabei ist. An die Firmen und Orchester, Aufnahmen mit Roth öfter als Blu-Ray veröffentlichen. So einen Schönklang hört man selten.
    Great Arias - Famous German Arias And Scenes Great Arias - Famous German Arias And Scenes (BR)
    14.08.2023
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Extras:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Inbrunst im Herzen

    Der erste Beitrag dieser Blu-Ray zeigt eine Elektra mit Claudio Abbado, Eva Marton und Brigitte Fassbaender. Marton war 1989 stimmlich noch brillant. Fassbaender ist eine lobenswerte Clytemnestra. Der kleine Ausschnitt macht Lust auf mehr. Ebenso wie die "Salome" mit Sir Bryn Terfel. Terfel noch zu Beginn seiner Karriere. Kiri Te Kanawa überzeugt nicht ganz in der Rolle der Madeleine. Renee Fleming hat diese Rolle in den späten 2000er-Jahren gesungen und war dort gut aufgehoben. Te Kanawa in dem Rosenkavalier hätte mehr überzeugt. Rene Kollo und der Tannhäuser. Gesanglich in Ordnung, die Bühnenausstattung eine Katastrophe. Waldtraud Meier schließt an mit ihrer Darbietung als Venus. Bildlich der beste Ausschnitt, sind doch sonst die Szenen eher von schlechten Bild. Selbst unter Karajan in den 60er-Jahren war das Bild besser. Es folgt viel "Entführung aus dem Serail". Das Singspiel von Mozart wird im Vergleich zu "Le Nozze di Figaro" und die "Zauberflöte" seltener gespielt. Man weiß vielleicht auch wieso. Franz Hawlata ist ein netter Osmin, technisch gut, ausdrucksstark. Das Dirigat von Marc Minkowski ist interessant. Hat er doch die Version ohne Retuschen eingespielt. Bei der Arie der Constanze merkt man das am meisten. Arthaus Musik schreibt in der Beilage: Die Arie wird präsentiert von Christine Schäfer, dem ist nicht so. Sie singt, aber der Kommentar kommt vom Dirigenten. Paul Groves und die Partie des Belmonte. Auch ganz nett, aber die große Lust nach mehr, stellt sich nicht ein. Obwohl die Inszenierung erfrischend ist und man ihr nicht ansieht, dass sie bald 20 Jahre alt werden dürfte.
    Great Arias - Famous Baroque Arias and Scenes Great Arias - Famous Baroque Arias and Scenes (BR)
    09.08.2023
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Great Arias-Barock

    Diese Blu-Ray ist eigentlich dafür konzipiert, dass man sich die gesamten Opern kaufen soll. Bei "Orlando Furioso" mit Marilyn Horne und "Serse" mit Ann Murray will man das, bei den anderen nicht so sehr. David Daniels ist seit dieser Woche denn endgültig kein Vorbild mehr, der Countertenor hat seine Kariere weggeworfen. Dazu bedarf es kein weiteres Wort mehr. Yvonne Kenny ist eine tolle Sängerin, nur sind die Inszenierungen nicht gerade so als möchte man die ganze Oper sich ansehen. Charles Mackerras mit "Serse" ist da echt das Glanzlicht dieser Blu-Ray, die Inszenierung ist aus den späten 1970er-Jahren, doch sie ist so frisch, farbenfroh und hervorragend musiziert.
    Wenn man mal etwas aus dem großen Barock-Repertoire aufnehmen hätte sollen, dann wäre es "L'Isola d'Alcina" von Gazzaniga gewesen, eine "lustige" Oper oder "Les Boreades" von Rameau. Beide werden selten aufgeführt, aber sind schöne Werke in der Musikliteratur, die einer Aufnahme schleunigst bedürfen.
    Jose Cura - A Passion for Verdi Jose Cura - A Passion for Verdi (DVD)
    09.08.2023
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine Passion für Verdi

    Der Titel dieses Konzerts nimmt den Inhalt vorweg. Ein Abend mit Musik von Verdi. 1813 geboren, ist es Musik, die zeitlos schön bleibt. Daniela Dessi war eine hervorragende Sopranistin für dieses Repertoire, leider starb sie vor einigen Jahren. Jose Cura war zu Zeit der Aufnahme einer der gefragtesten Solisten. Hat er doch erst ein Studium in Orchester-Dirigat belegt und ist erst spät Sänger (Tenor) geworden. Das London Symphony Orchestra spielt eher auf Autopilot, auch zu Pier Giorgio Morandi suchen die Musiker wenig Augenkontakt. Das Programm so zu gestalten ist gewagt. Von hinter der Bühne kommen die ersten Töne, schön intoniert. Die Harfen begleiten Cura. Es folgt die "Ouvertüre" zu "Nabucco". Auch keine Operngänger erkennen wohl das "Leitmotiv" zum vermeintlich berühmtesten Verdi-Chor. Es folgen zwei Szenen aus "Il corsaro". Das Werk findet selten einen Platz in den Spielplänen, ebenso wie "Ernani", auch wenn das Werk etwas geläufiger ist. Es folgt eine beeindruckende Arie "Tacea la notte" von Dessi. Daraufhin gibt es ein Duett aus dem dritten Akt von Aida. Man denkt, es folgt die Pause, falsch. Das letzte Wort des ersten Teils gehört dem Orchester und Cura als Dirigenten. Die immer wieder gern gespielte "Ouvertüre" zu "Les Vepres Siciliennes". Warum man die "Ouvertüre" nicht als Beginn des zweiten Teils gespielt hat, das weiß wohl nur der Programmplaner. Aus dem Interview wird deutlich, dass Cura wohl ein bisschen dafür verantwortlich war. Es folgt Musik aus "Don Carlos", für Cura die Oper, die nahezu einer Sinfonie gleicht. Beide intonieren ihre Beiträge sehr sauber und die Lust nach mehr wird größer. Es folgt eine beeindruckende "Ouvertüre" zu "La Forza del Destino". Danach erzählt Cura uns ein bisschen was aus der literarischen Vorlage. Muss das sein? Hätte nicht einfach die Arie "La vita e inferno all'infelice" gereicht? Das Klarinetten-Solo erinnert stark an Wenzel Fuchs, der es 2022 am Silvesterabend in der Berliner Philharmonie spielte. Der Abend endet mit dem "Liebesduett" "Gia nella notte densa". Alle großen Tenöre sangen es, einige sind daran gescheitert. Cura in dieser Produktion nicht. Wenn man ein Konzert sehen will, welches nicht den "klassischen Regeln" entspricht, ist man hier richtig, aber auch wenn man die Musik von Verdi einfach mag.
    Wiener Philharmoniker - Sommernachtskonzert Schönbrunn 2023 Wiener Philharmoniker - Sommernachtskonzert Schönbrunn 2023 (BR)
    14.07.2023
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sommernachtskonzert 2023

    Wien, Schönbrunn, 08.06.23. Yannick Nezet-Seguin, die Wiener Philharmoniker und Elina Garanca geben ein Programm, welches man mit "Eine Nacht in Frankreich" betiteln kann. Die "Ouvertüre" aus "Carmen" war rasant gespielt. Technisch Wiener-Standard, jedoch etwas zu schnell, m.E. Das "Vorspiel zum dritten Akt" war technisch einwandfrei, schönes Flötensolo, vom Tempo her auch nicht zu schnell, man denke an Georges Pretre Einspielung mit Maria Callas, innerhalb 2 Minuten wurde das Intermezzo gespielt. Yannick Nezet-Seguin startet mit Wucht in die "Aragonaise". Warum die gesamte Suite nicht gespielt wird? Das weiß wohl am ersten die Marketing-Abteilung. In Berlin mit den Philharmonikern geht das, sie haben 1998 die gesamte Suite Nr.1 in der Waldbühne gespielt. Man traut sich in Berlin denn doch meistens mehr als in Wien. Es folgte eine normale Einspielung der "Habanera" aus "Carmen". Elina Garanca sang die Arie etwas weniger dynamisch als noch vor ca. 15 Jahren, doch insgesamt wurden die Erwartungen erfüllt. Die Philharmoniker sind eine tolle Begleitung, sind sie doch in der Oper genauso zuhause wie in der Sinfonie. Es folgt die Ansage von Daniel Froschauer und Nezet-Seguin. In der Fernseh-Übertragung war die Ansage hölzern, Froschauer hätte das ganz Nezet-Seguin überlassen sollen. In der herausgegebenen Fassung wurde das bereinigt. Es spricht nicht gerade für die Authentizität der Aufnahme, Fehler werden scheinbar so bereinigt, bis es perfekt ist. Muss es das denn sein? Dürfen Fehler in der heutigen Zeit nicht mehr gemacht werden? Scheinbar nicht. Lili Boulangers "D'un martin de printemps" folgte. Zum ersten Mal spielen die Philharmoniker ein Werk von Boulanger. In der Wiener Presse war zu vernehmen, dass das Werk für Open Air taugt, jedoch im Musikverein blass bleiben würde. Ob das so ist, das sei dahingestellt. Als Starter für ein Abokonzert, kann es sehr wohl eingesetzt werden. Berlioz "Le Corsaire Ouvertüre" erklingt. Schönes Orchesterspiel, sie passt weniger in das Programm, obwohl sie eher selten zu hören ist. aber trotzdem der letzte Funke will nicht überspringen. Eine Seltenheit folgt: "O ma lyre immortelle". Elina Garanca singt die Arie aus "Sapho" tadellos. Nezet-Seguin ist ein umsichtiger Begleiter. Gounods erste Oper sollte vielleicht mal wieder ganz gespielt werden. Wie schon 2016 folgt die zweite Suite aus "Daphnis et Chloe". Die Suite ist irgendwann für Sommernachtskonzerte oder ähnliche Galakonzerte entdeckt worden. Ca. 15 verschiedene Einspielungen fallen mir sofort ein. Mit Abstand am besten (m.E.) ist die Aufnahme von Riccardo Chailly und dem Lucerne Festival Orchestra. Dass die Musiker, die nur in diesem Werk spielen, fast den ganzen Abend lang auf der Bühne sitzen bleiben, das ist durchaus Stoff für eine längere Überlegung, warum das denn so ist. In anderen Orchestern macht man das auch nicht und früher war das in Wien auch nicht so. Auch eine Marketing-Überlegung?
    "Samson et Dalila" folgt. Nicht etwa das "Bacchanal", sondern die Arie, die eigentlich immer gespielt wird, wenn die Oper mal den Weg in die Programmierung findet, "Mon coeur s'ouvre a ta voix". Auch das hat Elina Garanca schon einmal besser gesungen, auch da hörte man schon einmal mehr Farbe im Orchester. Es folgte der "Bolero", auch der wurde schon oft in Wien und anderswo gespielt. Diesmal mit Schattenballett. Braucht es das? Vielleicht ja. Die Musik spricht eigentlich für sich. Nezet-Seguin animiert da nicht an die Grenze zu gehen, das Crescendo kommt wie so oft etwas blass daher. Auch das Becken, freihändig geschlagen. Das ist so eine Wiener Eigenart. Sonst wird immer das Beckenpaar genommen, in Wien noch nie. Das sind zwar Kleinigkeiten, sie trüben denn aber doch den Eindruck für 5 Sterne. Die einzige Zugabe des Abends erklingt: "Wiener Blut". Garanca singt keine Zugabe, ein "Granada" oder ein Lied in dieser Richtung wäre schön gewesen. Vielleicht mal etwas ganz anderes: "Schwipslied" aus "Eine Nacht in Venedig" in der Korngold-Version? Es wäre zwar nur die ungeliebte Operette, aber warum nicht in den Zugaben? Berlioz "Sommernachts-Lieder" im normalen Programm? Auf jeden Fall kann das Publikum auch in der Sommernacht eine ganze Sinfonie "ertragen", oder eine große Ouvertüre von Wagner. Die Wiener Philharmoniker sollen sich etwas trauen, Marketing ist wichtig, aber auch künstlerische Qualität.
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    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    13.07.2023
    Booklet:
    3 von 5
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    4 von 5
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    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Alle Sinfonien-Ralph Vaughan Williams

    Ralph Vaughan Williams, in Deutschland nahezu unbekannt, in England ein Komponist, der sich oft in den Spielplänen befindet. Erste Berührungspunkte mit seiner Musik waren "The lark ascending" und die "Thomas Tallis Fantasy" sowie "Fantasia on Greensleeves". Viel später kam die erste Sinfonie hinzu: "Sinfonia antarctica". Live nochmals eine Spur mehr Erschütterung nach dem Hören. Die Konzertbesucher (mich mit einbegriffen) waren sprachlos wie intensiv diese Musik ist. Auch auf dieser CD ist es die Aufnahme, die am meisten gelingt. Das Bournemouth Symphony Orchestra ist jetzt nicht das beste Orchester. Paul Daniel ein weitsichtiger Dirigent, Kees Bakels war mir kein Begriff vor dieser Aufnahme. In den siebten Sinfonie hält er das Orchester stark zusammen. Neben den Sinfonien sind noch die "Norfolk Rhapsody Nr.1" zu hören, "Flos Campi" und die Ouvertüre zu "The Wasps". Nette Werke, die man vielleicht öfter spielen sollte. Klanglich ist die zweite CD nahezu katastrophal. Auch wenn alles in ppp steht, man kann nur eine Oboe erahnen. Im anderen Moment erschlägt die Musik einen. Wenn man seine Sammlung jenseits von Brahms, Beethoven und Mozart vergrößern will, das wäre eine Idee. Und wenn man die "Sinfonia antarcita" einmal live sehen kann, unbedingt Karten besorgen. Sie ist nicht nur die Sublimierung einer Filmmusik, sie ist etwas ganz großes.
    Ein Kommentar
    gemi:re Top 25 Rezensent
    28.12.2023

    VW-inkognito

    Der weitgehend unbekannte engl.Komponist wird hier komprimiert sehr gut dargestellt. Ein wichtiger Beitrag zum Verständnis.
    Hänsel & Gretel Hänsel & Gretel (CD)
    13.07.2023
    Booklet:
    5 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Warum denn immer nur zu Weihnachten?

    Engelbert Humperdincks Märchenoper "Hänsel & Gretel" wird in allen Opernhäuser in der Weihnachtszeit gerne gespielt. Mal mehr oder weniger kindertauglich. Mal sehr gut gespielt, mal sehr lieblos. Die Wiener Philharmoniker spielen so gut wie nie auch nur Durchschnitt, doch manchmal etwas lieblos. (s. NJKdWP 2022 unter Barenboim). Unter Sir Georg Solti kommt zu Gute, dass die Philharmoniker in 1978 schon ein Reiseorchester waren, doch man erste Konzertmeister und Stimmführer doch noch in der Staatsoper gesehen und gehört hat, heute sind es denn doch gerade im normalen Abendspielbetrieb (Tosca...) Akademisten, Gäste aus anderen Orchestern oder Mitglieder, die regulär nicht mehr im aktiven Dienst sind. Klanglich somit eine sehr gute Aufnahme. Vom Tempo ist die Ouvertüre im Durchschnitt, im örtlichen Opernhaus wurde sie schon mal auf 12 Minuten gedehnt. Wo Solti etwas dehnt und das Tempo herausnimmt ist im Finale. Das Orchesterfinale ist gedehnter als sonst üblich. Gerade diese Szenen seien erwähnt, wo die Sänger tacet haben und nur das Orchester zu hören ist. Was für eine fortschrittliche Musik das ist, ist den wenigsten bewusst. Der Hexenritt, nahezu brutal. Das Vorspiel zum dritten Akt (Hornthema) hat es bei Loriot in die Sendung als Vorspannmusik geschafft, auch das sei einmal erwähnt. Die Kuchenkinder mit den Wiener Sängerknaben zu besetzen, ist natürlich richtig in Wien. Heute dürfen es auch gerne Chormädchen sein. Was ebenfalls für die hohe Qualität der Aufnahme spricht, Sandmännchen und Taumännchen sind mit Norma Burrowes und Edita Gruberova besetzt. Nimmt man doch in den meisten Aufnahmen die gleiche Sängerin, da beide Rollen nicht wahnsinnig lang sind. Anny Schlemm als Knusperhexe ist eine ganz passende Besetzung. Humorvoll, Liebevoll und bitterböse. Die Mutter bleibt leider wie oft etwas blass, was nicht mit der Leistung von Julia Hamari zu tun hat, sondern mit der Rolle insgesamt. Der Vater (Walter Berry) hat da schon die bessere Rolle bekommen von Humperdinck. Er macht sich Sorgen, sein Auftrittslied ist wieder humorvoll. Am Ende bringt er die göttliche Botschaft in die Oper. Heute kontrovers und streitbar, früher normal und auch nicht weiter problematisch, m.E. Lucia Popp und Brigitte Fassbaender als Gretel und Hänsel. Was soll man denn dazu sagen? Beide Sängerinnen waren damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und singen diese Rollen perfekt.
    Erwähnt sei weiterhin das Libretto, welches sich im Booklet verirrt hat. Sehr zum Vorteil, auch wenn es Größen-technisch eher mangelhaft ist, Hauptsache es gibt es noch. Wie oft ärgert man sich über moderne Aufnahmen mit der Inschrift: "Deutsches Libretto abrufbar über folgenden QR-Code".
    Fazit: Hänsel und Gretel nicht nur zur Weihnachtszeit eine wunderschöne Oper, die man kindlich darstellen kann, die es rein von der Musik her gar nicht ist. Ohne Inszenierung durchaus eine Freude für Erwachsene, die eine Vorliebe für Spätromantik haben.
    Last Night of the Proms 2000 Last Night of the Proms 2000 (DVD)
    02.06.2023
    Bild:
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    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Last Night of Sir Andrew Davis

    Dass das Konzert über 20 Jahre alt ist, fällt dem Zuschauer relativ schnell auf. Die Royal Albert Hall sieht gegenwärtig ein wenig anders aus. Bildschirme schmücken heutzutage das Auditorium und das Publikum ist gegenwärtig vielfältiger. 2000 war es doch vor allem eins, Britisch. Diese Änderungen machen sich bemerkbar im Programm. Aber zu erst die Rahmenbedingungen. Sir Andrew Davis hat mit diesem Konzert sein letztes als Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra gegeben. Danach ging er zur lyrischen Oper Chicago, wo er sein Herzenswunsch erfüllt hat, einmal den "Ring" aufzuführen. Sir Andrew sollte die Last Night noch einmal dirigieren. So charismatisch wie er das immer getan hat, wird es wohl nicht mehr sein.
    Der Abend startet mit Bach; BWV 537. Aber nicht in Originalbesetzung, sondern in einer Bearbeitung von Sir Edward Elgar. In den deutschsprachigen Ländern ist das Werk selten zu hören. Schade eigentlich, denn Elgar kostet den ganzen Apparat des Sinfonieorchesters aus. Sir Andrew genießt dieses Werk. Die junge Geigerin Hilary Hahn spielt das "4.Violinkonzert" von W. A. Mozart. Selten war die Royal Albert Hall so still bei einer Last Night. Der Orchestersatz ist beschaulich und funktioniert in der großen Halle exzellent, wie schon (3. Violinkonzert) 1993 mit Frank Peter Zimmermann und den Berliner Philharmoniker. Zwischenapplaus nach dem ersten Satz gibt es. "Einige können es einfach nicht abwarten", sagte einmal ein Fagottist. Das beschreibt die Situation mit richtigen und falschen Applaus ganz gut.
    Hahn spielt als Zugabe BWV 1001 Presto. Ein Bach im Original. Wie fein dieses Musizieren ist, fängt der Ton- und Bildträger wunderbar ein.
    Letzter Programmpunkt vor der Pause sind zwei Auszüge aus Richard Strauss Oper "Salome". Das BBC Symphony Orchestra spielt unter Sir Andrew den "Tanz der sieben Schleier". So klangintensiv, so voller Wucht, hört man diesen Tanz nicht oft. Das Orchester zaubert, die Holzbläser (insbesondere Soloflöte und Piccolo) spielen in höchster Präzession. Jane Eaglen singt die Finalszene aus "Salome", "Du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen...". Jane Eaglen, als beste Brünnhilde der 90er-Jahre gehandelt. Das Hörerlebnis ist beklemmend, aber nicht weil das Libretto so aussagekräftig ist, sondern weil Eaglen schlecht zu verstehen ist und die Rolle doch einen anderen Typ als Sängerin benötigt. Als Brünnhilde war Eaglen gut, aber nicht herausragend und als Salome lässt sie eher kalt. Das Orchester unter Sir Andrew spielen die Farben der Partitur aus. Energisch, aber doch immer mit den Pathos, der charakterisierend für Richard Strauss ist.
    Nach der Pause fällt eine Rarität. Die "Suite for Jazz-Orchestra No.2" von Dimitri Shostakovich. (Achtung: Der berühmte "Waltz No.2 (Second Waltz)" kommt aus der "Suite for Varieté-Orchestra".) Das Werk ist sehr untypisch. Eine Handvoll Geigen, zwei Kontrabässe, Saxophone, Blech, Gitarren, Banjos und Schlagzeug. Von so einer kleinen Besetzung zu der größten Besetzung des Abends. Percy Grainger mit "Tribute to Foster". Fünf Solisten (u.a. Ann Murray, Toby Spence), der große BBC Symphony Chorus, das Orchester mit 12 (!) Schlagwerker, Soloklavier, Celesta und Harmonium. Das Werk ist absolut hörens- und sehenswert. Es folgt ein Augenblick von Stille aus Delius Oper "A Village Romeo & Juliet" spielt Sir Andrew mit dem BBC Symphony Orchestra "The Walk to the Paradise Garden". Das Englischhorn-Solo berührt.
    Es folgen die Klassiker, die heute nicht mehr so erklingen. Der "Pomp and Circumstance No.1" in der großen Besetzung, die Sir Edward Elgar vorgeschlagen hat, die Orgel beschallt die ganze Halle. Es folgt "Fantasia on British Sea-Songs" einschließlich "Rule, Britannia!" Beides in der großen Proms-Version. Klar, die Thematik ist problematisch, doch muss deshalb eine arg gekürzte Version gespielt werden? Vielleicht ja, aber bevorzugt wird die Orchestrierung von Sir Henry Wood. Jane Eaglen singt eine Strophe im Stile von Wagner. Die Posaunen tauschen ihr Motiv mit dem des Walkürenritts aus. Sir Andrew freut sich, Jane Eaglen auch, das Publikum im Auditorium ebenso, Zuhause kommt wenig Freude auf.
    Sir Andrew spricht seine berühmte Rede, mit bösen Humor und einer Leichtigkeit. Für sein letztes Jahr hat er die Rede im Stil von "The Pirates of Penzance" vorbereitet.
    Hubert Parrys "Jerusalem" folgt. Sir Edward Elgar hat eine Instrumentierung geschrieben, die berührt. Wenn dann 6000 Briten mitsingen, ist es ein magischer Moment. Als letztes... die Nationalhymne Britanniens. Damals noch in der Queen-Version. Dies Jahr denn zum ersten Mal in der King-Version, wenn sie gespielt wird. 2000 war die Musikwelt ein wenig besser, reichhaltiger. Für dies Jahr stehen Werke an, die man öfter hört, doch Raritäten, die machen gerade ein Konzert aus.
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    Bernstein at 100 - The Centennial Celebration at Tanglewood Bernstein at 100 - The Centennial Celebration at Tanglewood (BR)
    20.05.2023
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    4 von 5
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    Extras:
    3 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Bernstein at 100 - Gala in Tanglewood

    Leonard Bernstein ist für seine "West Side Story" bekannt und als Dirigent leitete er Aufführungen von Gustav Mahler, die noch lange prägend sein werden. Doch in Tanglewood sollte das Publikum auch die unbekannten (wenigstens in den deutschsprachigen Ländern, in Amerika werden sie häufiger gespielt) Werke kennenlernen.
    Es spielt das Boston Symphony Orchestra mit Mitgliedern von weiteren Orchestern, den Bernstein verbunden war. U.a. ein bekanntes Gesicht Daniel Froschauer, Primgeiger der Wiener Philharmoniker. Andris Nelsons eröffnet den Abend mit der "Ouvertüre" zu Oper "Candide". Die Ouvertüre ist bekannt, alle Orchester spielen sie hin und wieder. In der Lesart von Nelsons sehr stimmig. Die Aufnahme Dudamel/Wiener Philharmoniker ist dann doch eher Richtung "Schlaftablette". Die Aufnahme Marshall/Berliner Philharmoniker vielleicht ein wenig feiner ausgearbeitet.
    Es geht weiter mit Midori und Christoph Eschenbach. Eschenbachs Repertoire ist sehr breit, gerade Randrepertoire bedient er doch gerne. Sie spielen zusammen mit den Streichern und Schlagwerkern des BSO einen Satz aus Bernsteins "Serenade". Midori spielte das Werk eins unter Bernstein selbst. Legendärer Auftritt.
    Keith Lockhart (Chefdirigent des Boston Pops Orchestra) spielt einen nicht vollständigen Satz aus der "dritten Sinfonie" von Bernstein. Es ist das "Kaddish No.2". Ein Werk voller Anmut und Schönheit, Nadine Sierra singt diese ergreifende Melodie auf dem Punkt.
    Es geht weiter mit einer der Meditationen aus Bernsteins Bühnenwerk "Mass". Es ist die dritte. Kian Soltani, junger Cellist aus Österreich, spielt mit Christoph Eschenbach und dem Orchester das Werk überraschend "schmissig". Für eine Meditation ein wenig bunt. Das Schlagwerk übertrumpft ein wenig das Solocello.
    Der Bernstein-Block endet mit einem Medley aus der "West Side Story". Michael Tilson Thomas dirigiert die Auszüge. Der Ansatz und die Aufführung ist ein wenig "musicallastig". So schön wie die Musik auch ist, Tony Yazbeck ist kein Tenor. Isabel Leonard und Jessica Vosk schreien sich mehr an, als sie zusammen singen. Die Jets und die Sharks sind vor allem eins Schauspieler. Es wirkt alles über den Dingen, aber nicht im positiven Sinne.
    Nach der Konzertpause kommt wieder Andris Nelsons auf die Bühne, Thomas Hampson folgt. "Der Schildwache Nachtlied“. Hampson ist natürlich im Alter, wo die Stimme sehr gereift ist. Das passt zum "Knaben Wunderhorn". Die Aufnahme mit Bernstein, in Tel-Aviv, Sänger*in: Lucia Popp, Walton Groenroos ist unübertroffen.
    Es folgt Michael Tilson Thomas mit dem "Finale" aus Aaron Coplands Ballett "Appalachian Spring". Eine herrliche Ballettmusik. Copland nahm Melodien aus dem Volk auf und setzte sie in Szene. Thomas dirigiert das BSO in einer fröhlichen Atmosphäre. John Williams kommt auf die Bühne mit Yo-Yo Ma und Jessica Zhou. Es gibt seine eigene Komposition "Highwood‘s Ghost". Nach mehrmaligen Hören fehlt mir persönlich noch immer die Aussage hinter dem Werk. Im Ganzen ganz nett, aber für ein neues Doppelkonzert im Stil von Brahms, reicht es denn leider nicht.
    Letzter offizieller Programmpunkt: Das beschnittene Finale der zweiten Sinfonie von Gustav Mahler. Andris Nelsons dirigierte das Werk ebenfalls mit den Berliner Philharmonikern. Dort war das Finale stimmiger, brillanter. Susan Graham versinkt ein wenig in Tanglewood.
    Zugabe: "Somewhere" aus West Side Story. Audra McDonald singt die erste Strophe, dann folgt das ganze Ensemble. Eine Szene mit großer Bedeutung. So muss ein Konzertabend enden. Bernstein schaut aus dem Himmel zu und würde sich freuen. Als Dirigent, als Musikvermittler, als Sympathieträger fehlt Leonard Bernstein bis heute.
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    05.05.2023
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    4 von 5
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    4 von 5

    Under the Stars-Tango und Gitarre

    Gustavo Dudamel ist sicherlich einer der bekanntesten Dirigenten seiner Generation. Das Programm, welches er im August 2016 mit den Los Angeles Philharmonic aufnahm, ist vor allem Piazzolla gewidmet. Ein Tangokomponist, der ebenfalls für Orchester komponierte. Gerade das erste Werk (des nicht vollständigen Abends) hat Astor Piazzolla selbst instrumentiert. "Tangazo", ein bisschen trist, sehr melancholisch, in der Mitte mit ein bisschen "Mut zur Freude" und am Ende wieder trist. Wenn das die "Variationen über Buenos Aires" sein sollen, dann muss die Stadt sehr trist sein und das ist sie eigentlich nicht.
    Neues Werk (Uraufführung) mit dem Gitarrenkonzert Nr.2 von Lalo Schifrin. Komponist von "Mission: Impossible" und Arrangeur der großen Medleys der drei Tenöre Konzerte in Rom und Los Angelos. Angel Romero spielt das Gitarrensolo. Mal beeindruckend, mal plakativ. Das Zupfen der leeren Seiten erinnert düster an das Streichen der leeren Seiten bei Alban Bergs Violinkonzert. Doch Schifrin ist kein Alban Berg, das Konzert mit einer Wendung, heitere Momente folgen. Man merke an, die Posaunen spielen ihr einziges Werk an dem Abend. Alles in allem ist das Konzert ganz nett, aber es gibt nur ein echtes Gitarrenkonzert und das ist das "Concierto de Aranjuez". An dieser Stelle sei angemerkt, dass das Publikum scheinbar nicht oft in einem Sinfoniekonzert zu Gast ist. Immer Zwischenapplaus, z.T. sehr unangebracht, in den Sätzen (!). Nach den Sätzen, das verstehe ich ja noch, aber mittendrin? Mag am amerikanischen Publikum liegen, obwohl sie es auch besser können. (s. Tanglewood, New York, etc...)
    Dudamel setzt nach der Pause auf "Vier Tänze" aus Estancia". Er selbst nennt es aggressive und starke Musik. Er muss es wissen, hat er doch das Werk 2008 in der Berliner Waldbühne mit den Philharmonikern gespielt. Und nicht nur da, er nahm dieses Stück überall mit hin, das zurecht. Es ist eine interessante Ballettmusik, die frisch und virtuos ist. Der letzte Satz "Malambo" ist hektisch, aber eindrucksvoll.
    Seth Asarnow kommt mit dem deutschen Instrument Bandoneon auf die Bühne. Dieses Instrument verkörpert wie kein zweites die Sehnsucht und das Fieber (im besten Sinne) der Argentinier. Bei "La muerte del angel" ist das Publikum aus den Häuschen, die Tänzer von "Tango Buenos Aires" stürmen auf die Bühne und tanzen melancholisch. Die Stimmung bleibt. Bei den vielleicht schönsten Tango von Piazzolla "Adios Nonino", "Adieu Großvater". Die Orchestrierung ist im Vergleich zu Daniel Barenboim, Berliner Philharmoniker 1998 schlank. Sie macht das Werk authentisch. Bei "Oblivion" ist die Orchestrierung fragwürdig, der Bearbeiter ist nicht angegeben, aber die Introduktion mit der Pauke ist vielleicht ein wenig unpassend. Als Zugabe wird der "Libertango" gespielt. Ein Werk, welches nicht kaputt zu kriegen ist. Man hat es oft gehört. Wieder kommt die Sehnsucht, aber das Tanzfieber wird auch gezündet. Das Schlagzeug schmettert als wäre ein Lied aus der Pop-Kultur. Wieder ein wenig zu viel. Manchmal ist Zurückhaltung besser. Das gleiche gilt für die Tänzer*innen.
    Alles in allem ist das Konzert mal ein wenig anders. Obwohl Beethovens Klavierkonzerte wunderschön sind, darf es mal auch etwas aus dem Randrepertoire geben.
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    03.05.2023
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    Ein typisches Galakonzert aus Amerika

    75 Jahre Tanglewood. Eine Feier mit viel Musik, die gar nicht immer so amerikanisch anmutet. Für einen Europäer ist es schon gewöhnungsbedürftig, wenn das Orchester in weiß gekleidet ist. Man könnte meinen, dass das ein Ärzteball ist. Die Engländer hatten jahrelang weiße Kleidung bei der "Last Night of the Proms" an, doch diese Zeiten sind auch vorbei.
    Zuerst also die Blechbläser und Schlagwerker des "Boston Pops Orchestra" (kleiner Spoiler: Sie treten nach der Pause mit der gleichen Besetzung als "Boston Symphony Orchestra" auf). Sie spielen das Ur-Amerikanische "Fanfare for the common Man" von Aaron Copland. Keith Lockhart dirigiert sein Orchester. Es geht weiter mit vollem Orchester. Leonard Bernsteins "On the Town Tänze". Bekannt. Wayne Marshall spielte sie 2021 mit den Berliner Philharmonikern in der Waldbühne, 2017 Sir Simon Rattle beim Silvesterkonzert. Ein bisschen "schmissiger" ist das Boston Pops Orchestra schon, aber die Notenwiedergabe ist in Berlin deutlich detailtreuer.
    John Williams betrat mit dem Sänger James Taylor die Bühne. Zusammen spielten sie drei "Showstopper" aus Amerika. "Somewhere over the Rainbow" als erstes. James Taylor hat eine nette Stimme, das opernhafte fehlt gänzlich. Kathleen Battle steht ganz oben auf der Interpretenliste. "Shall we dance?" folgt. Nett, Bearbeitung ein wenig fragwürdig. Die Amerikaner (insbesondere John Williams) lieben die Altflöte. "Ol' Man River" aus "Show Boat" schließt den Block. Man wünscht sich Thomas Quasthoff herbei, der dieses Werk 2008 mit purer Leidenschaft sang.
    Wechsel des Orchesters. Das Tanglewood Music Center Orchestra kommt auf die Bühne. Mit ihnen Stefan Asbury als Dirigent und Emanuel Ax als Pianist. Sie spielen zusammen die letzten beide Sätze aus dem Klavierkonzert Nr.11 von Joseph Haydn. Ax spielt souverän wie immer, das Orchester spielt für ein "Orchester in Ausbildung" gut bis sehr gut.
    Das Orchester bleibt. Yo-Yo Ma kommt als Cellist und gleichzeitig als Dirigent auf die Bühne und spielt einen Satz aus dem Streichquartett von Peter I. Tschaikowsky. Ob das so eine gute Idee war, das Werk ohne Dirigenten (mit Blickkontakt zum Orchester) zu spielen? Das sei dahingestellt.
    Andris Nelsons schreitet zum Pult und nimmt Anne-Sophie Mutter mit. Sie intonieren von Pablo de Sarasate die "Carmen Fantasie". Georges Bizet hätte sich über die Musik gefreut. Doch die Darbietung ist grenzwürdig. Sie ist virtuos, aber manchmal zu viel. Andris Nelsons hat das Ausbildungsorchester gut im Griff, sonst hätte etwas schief gehen können. Die Rücksicht die Emanuel Ax genommen hat, Zurückhaltung, Töne einfach fließen lassen, lässt Mutter ganz bei Seite. Sie sagt: Hier bin ich und schaut was ich kann. Beeindruckend ist das Violinspiel, virtuos, aber es fehlt die gewisse Portion zu einer glücklichen Aufführung. Beethoven, Tschaikowsky und Bach stehen Frau Mutter besser.
    Andris Nelsons bleibt, das Orchester wechselt. Es kommt das Boston Symphony Orchestra. "La Valse" von Ravel. Eine der besten Videoaufnahmen, die ich kenne. Nur die Lucerne Festival Orchestra Aufnahme aus 2018 kommt daran. Das Tempo ist gediegen, aber trotzdem ist es ein echter Walzertaumel.
    Zum Schluss Beethovens "kleine Neunte", die Chorfantasie. 1991 in Berlin unter Claudio Abbado mit den jungen Yevgeny Kissin, vielleicht die beste Aufnahme. Mit David Zinman als Dirigenten und Peter Serkin am Klavier ist diese Aufnahme eine sehr deutsche. Werden doch schon deutsche Trompeten für das Werk benutzt und nicht die amerikanischen. Die Solisten und der Chor sind einigermaßen zu verstehen. Ein deutschsprachiger Chor ist da manchmal schlechter zu verstehen. (Eröffnungskonzert Elbphilharmonie)
    Eine interessante Gala, die aber denn doch nur eine Anreihung von Werken ist.
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    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Happy Days 2022

    Seit 2005 veranstaltet Andre Rieu mit seinem Johann Strauss Orchester jährlich im Juli Sommernachtskonzerte in seiner Heimatstadt Maastricht. Was 2005 als Experiment geplant war, mündete 2019 in das 100. Konzert und dann war es zwei Jahre sehr still auf dem Vrijthof in Maastricht. 2022 sollte das Event wieder stattfinden. Für Puristen schon seit über 35 Jahre nicht "ihre Musik". Aber um Notentreue a la Karajan (der dies auch nie zu 100% war; Retuschen bei Beethoven, etc...) geht es auch gar nicht. Die Botschaft "Musik um die Welt zu bringen" gelingt. 2023 ist Herr Rieu in Bahrain aufgetreten. Das Publikum war dort begeistert.
    Zum Maastricht-Konzert 2022. Es ist erstmal nur eine DVD. Eine Blu-Ray wäre mal schön, das Bild ist zwar gut für eine DVD, aber auch nicht herausragend. Das Programm auf der DVD ist ein wenig beschnitten. Die Einleitung des Walzers "An der schönen blauen Donau" fehlt, die beiden Maastrichter-Lieder "Maastricht Hymne" und "Maastricht, Stadt der fröhlichen Sänger", sowie das Perlenfischer-Duett "Au fond du temple saint". Das ist aber verkraftbar, denn alle Werke sind bekannt. Wie das Programm restliche Programm ebenfalls. "76 Trombones" ist seit 2008 (mit einer Ausnahme 2014) der Einzug der Maastricht Konzerte, "Blaze Away" wurde 2011, 2017 und 2019 schon gespielt. "Maria, Mari!" wurde 2016 dargeboten und 2019 im Winterpalast Maastricht. "Da geh ich zu Maxim" zuletzt 2013, "Nessun Dorma" 2008, 2011, 2012, 2014, 2018. Der "Schneewalzer" nun erstmals mit Kunstschnee, sonst schon 2012, 2014 und 2018. "Salome" mit dem Anschluss "Säbeltanz" sind sonst seltene Gäste, zuletzt 2016. "The Rose" wurde das erste Mal in Maastricht gespielt. Anna Majchrzak, Micaela Oeste und Madieke Schoots singen es schön, doch die Version 2003 aus Hannover mit Suzan Erens, Carmen Monarcha und Carla Maffioletti ist vielleicht ein wenig ausdrucksstärker. "Hava Nagila" ist nach 2010 und 2017 ein drittes Mal vertreten. Manoe Konings verdient Respekt. Die erste Hälfte endete mit "Im weißen Rössl". Kürzer als sonst, das Duett Cello (Tanja Derwahl) und Geige (Andre Rieu) fehlte und wurde nicht gespielt. Mag daran liegen, dass Herr Rieu immer mehr dirigiert. Nach 2005, 2014 und 2019 jetzt zum vierten Mal auf einer DVD aus Maastricht.
    Die zweite Hälfte begann mit dem "Conquest of Paradise". Wie schon 2008 zog der "Mastreechter Staar" ein, der größte königliche Männergesangsverein der Niederlande. Doch diesmal wurden sie von einer Vielzahl von Sängern aus Opernchören begleitet. Es folgte wie 2008 der "Soldatenchor" aus "Faust" von Gounod. 2014 sang Anna Reker zusammen mit dem "Trio St. Petersburg" "Nitch Jaka", 2022 hat der Männerchor zusammen mit Anna eine sehr bewegende Aufnahme absolviert. Der "Trompeten und Jagdhornchor Edelweiss" zog ein. Unter der Leitung von Rieus ersten Schlagzeuger Marcel Falize ist dieser öfter Weltmeister geworden. Wie in 2008 spielten sie den "Jägerchor" aus Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz". Es folge das russische Lied "Die zwölf Räuber". Neben dem Chor, spielt nur die einsame Große Trommel und als Solist kann Ber Schellings gehört werden. Auch 2008 wurde das Stück geboten, wie "La vergine degli angeli". Damals sang Mirusia Louwerse die Arie aus "La forza del Destino". Diesmal Micaela Oeste, eine Sängerin, die mit Placido Domingo schon in der Elbphilharmonie sang. So wirklich überzeugend war der Auftritt nicht, mag daran liegen dass die Blechbläser ein wenig "schrill" klingen. Bei "O Fortuna" fällt es zum zweiten Mal auf. "O Fortuna" erklang nach 2008, 2012, 2017 nun zum vierten Mal. Zwischen den beiden Werken kommt der "Donauwalzer" von Johann Strauss, der einzige Strauss im offiziellen Programm. 2009 einmalig auf DVD, ist er seit 2013 fester Bestandteil jeder DVD aus Maastricht. Die Zugaben starten mit dem "Radetzky-Marsch" und "Strauss & Co". Beide Werke seit 2005 auf jeder Maastricht-DVD zu finden. Es folgt "Libiamo" aus "La Traviata". Seit 2015 auch Gast auf jeder DVD. "Tutti Frutti" und "Can't help falling in love" beide seit 2016 auf den DVDs. (Tutti Frutti setzte 2018 aus, dafür damals "Macarena"). Das "Opernmedley" folgte. Nach 2012 mal wieder vertreten. Nach dem Gaststar kam der "Gardeoffizier". Seit 2009 auf jeder DVD. "Marina" beendete den Abend. Seit 2012 auf den DVDs zu finden.
    Es fehlt noch der Gast des Abends, die Sängerin Dorona Alberti. Sie sang "I will survive" und "Live is Life". 2004 spielte Herr Rieu die beiden Werke schon einmal. Mit DJ Ötzi in Trier. Dies Konzert wurde nur einmal im Fernsehen gezeigt, danach nie wieder. Eigentlich schade, da das Programm aus Trier 2004 ein stimmungsvolles Silvesterprogramm war und ein paar Raritäten beinhaltet. Dorona Alberti sang es 2022 ein wenig kraftvoller. Die Stimme ist echt beeindruckend und das Publikum gerät aus dem Häuschen. Wie gesagt, Puristen erfreuen sich an Karajan und Furtwängler und nicht an Henry Wood und deren Last Night of the Proms. Herr Rieu ist ein bisschen wie die "Last Night of the Proms" oder wie Sir Simon Rattle einmal sagte: "Jeder gute Silvesterparty ist etwas "over the top"."
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.08.2023
    André Rieu hat Fans weltweit, ich gehöre auch dazu. Dennoch wird der fehlende Programmwechsel seit einigen Jahren immer auffälliger. Klar, man möchte seinem Publikum auch das Erwartete bieten und dazu gehören nun mal Evergreens, Ohrwürmer etc. Im Grunde hört man bei Simply Red, Elton John etc. (zumindest partiell) auch immer dasselbe. Das eben, was die Fans lieben und hören wollen.
    Während insbesondere Maastricht 2018 gar keine Neuerungen zu verzeichnen hatte, bin ich mit den Konzerten 2022 und 2023 sehr zufrieden. Dieses Jahr erfolgte der Einmarsch bspw. zu "Einzug der Gladiatoren" (ob dies nur ein einmaliger Wechsel war, so wie 2014 mit "Azzurro", bleibt abzuwarten). Darauf folgte aber erneut "Blaze Away". Hier frage ich mich auch, warum Rieu nicht mehr variiert. Man denke an alte VHS oder DVDs: Ouvertüre Carmen, Ouvertüre Wilhelm Tell, Ramona, Donauliebe, Frühlingsstimmenwalzer - das sind auch alles keine Beispiele für neue Songs, jedoch für mehr Abwechslung. Dieses Jahr begannen die Tenöre auch zum dritten Mal mit "Volare" - warum nicht hier mal "Buongiorno a te" oder das 2010 auf dem "Rosen aus dem Süden - Konzert" bisher einmalig gespielte "Mamma"? Ein paar neue Songs gab es dieses Jahr allerdings, aber die möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
    Dass André Rieu mit über 70 mehr dirigiert als selbst spielt, ist vollkommen nachzuvollziehen, aber gerade das würde ja eigentlich die Möglichkeit eröffnen, neue Songs zu dirigieren.
    Nochmal zu Maastricht 2022: Besonders die 2. Hälfte fand ich sehr stark und nach über 10 bzw. 14 Jahren war der diesmal noch größere Männerchor m.E. auch Abwechslung genug. Auch die Interpretationen von Conquest Of Paradise, Nitsch Jaka, Au Fond Du Temple Saint oder La Vergine Degli Angeli fand ich besser als die Jahre zuvor.

    Ich bin und bleibe Fan, aber Ihre detaillierte Analyse beweist: ein bisschen mehr Variation wäre schön.
    76 bis 100 von 103 Rezensionen
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