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    Rigoletto2002

    Aktiv seit: 14. März 2023
    "Hilfreich"-Bewertungen: 186
    114 Rezensionen
    Carl Orff Edition

    Carl Orff Edition (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.10.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Carl Orff Edition

    Man muss Carl Orff schon mögen. Die „Carmina Burana“ liebt man oder man hasst sie. Jedoch ist sie sicherlich das eingängigste Werk dieser Edition. Es gibt einen Chor (mit Semichor), einen Kinderchor, ein Tenor (Countertenor), einen Sopran und einen Bariton. Die vorliegende Aufnahme hat Stärken und Schwächen. Die Schwäche ist vor allem das Alter, einige Instrumente klingen etwas schrill und das liegt sehr wahrscheinlich nicht an den Spielern. Die Schellenstäbe klingen eher wie ein leichtes Rauschen. Die Solostimmen intonieren ihre Beiträge sicher. Der Kinderchor klingt angenehm, ohne zu hoch zu sein. Die Musik kann atmen und sie wirkt nicht so gehetzt, wie sie in anderen Aufnahmen mal erscheint. Auch wenn der gehetzte Eindruck wie in der Aufnahme 2004 unter Sir Simon Rattle auch seinen Reiz hat und Christian Gerhaher anno 2004 eine Traumbesetzung für die „Carmina Burana“ war.
    Die „Catulli Carmina“ bestehen aus einem
    Vorspiel, drei sehr kleine Akte und einen noch kleinen Epilog. Nur im Preludio und Epilog erklingt das Orchester, welches aus vier Klavieren und Schlagwerk für ca. 11 Spieler*innen besteht. Die Akte sind quasi als Chormusik mit Soli konzipiert. Herbert Kegel dirigiert den Rundfunkchor Leipzig mit Mitgliedern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig sehr farbig.
    Die Kantate „Trionfo di Afrodite“ ist anders konzipiert. Ein großes Orchester begleitet die Texte von Sappho, Euripides und Catulli. Selbst Aphrodite tritt auf. Auch da steht der Chor im Fokus. Zu den Eigenarten dieses Kantate gehören die drei Gitarren, die äußerst sporadisch eingesetzt werden.
    Das kleine Welttheater „Der Mond“ ist bunt und vergleichsweise lang, wenn man die Einzelteile des „Trionfi“ sich anschaut. Das Orchester ist groß besetzt, mit Schlagwerk, Harmonium und Akkordeon. Die Vorlage stammt von den Brüder Grimm.
    Auch bei der Oper „Die Kluge“ stammt die Vorlage von den Brüder Grimm. Orff-typisch ist das reichhaltige Schlagwerk und die Tasten.
    Tosca

    Tosca (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.10.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Die vorzeige Tosca aus dem letzten Jahrzehnt

    „Tosca“ von Giacomo Puccini geht eigentlich immer. Die Oper ist 1900 uraufgeführt wurde und ist bis heute oftmals in den Spielplänen zu finden. Die Aufführung mit Antonio Pappano und dem Orchestra of the Royal Opera House war seinerzeit die beste neue Aufnahme auf dem Markt. Heute singen Jonas Kaufmann und auch Sir Bryn Terfel ihre Rollen immer noch auf der Bühne. Jonas Kaufmann klang damals noch ganz angenehm, heute ist er aus der Rolle „herausgewachsen“. Sir Terfel ist immer noch ein böser Scarpia und wird noch immer gerne für die Rolle gebucht. In den letzten Jahren ist es eher ruhig um Angela Gheorghiu geworden, sie singt die Rolle aber heute immer noch. Das Booklet gibt wenig Informationen preis. Der Klang ist zufriedenstellend, auch wenn die Kanonen etwas „realitätsnaher“ klingen könnten. Die Einführung ist in Ordnung, bringt aber auch nichts Neues und die Aufführung ist eine von vielen. Eine neue mustergültige Tosca-Aufnahme wird noch gesucht, bis dahin ist diese Aufnahme zu empfehlen.
    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar

    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Franz Lehar


    Franz Lehár; Operettenkomponist. Operette, die leichte Muse. Das mag sein und ja, sie ist auch eine Unterhaltungsmusik, aber ist jede Musik nicht irgendwie eine Unterhaltungsmusik? Auch die Musikdramen von Wagner sollen doch in einer gewissen Art und Weise unterhalten. Am Ende soll man sich mit den Themen intensiv beschäftigt. Ob der klassische Operngänger oder Sinfoniekonzertgänger auch in die Operette geht? Eher nicht oder vielleicht gerade doch? Lehár war seinerzeit mit Puccini befreundet, man respektierte sich. Die vorliegende CD startet mit dem Walzer „Gold und Silber“. Ein Konzertwalzer. „Die lustige Witwe“. Ein nach wie vor beliebtes Werk. Mit all den „großen Hits“. „Da geh ich zu Maxim“, „Vilja-Lied“… Diese Musik muss mit genau den Kräften gesungen werden, die auch „Turandot“ bewältigen können, sonst ist die Musik nicht glaubhaft. „Das Land des Lächelns“, bisschen mehr eine Oper als eine Operette. Es gibt kein Happy-End, die Instrumentierung ist sehr stark, einigen Szenen weisen eine große Entwicklung vor. Mit „Giuditta“ endet das Bühnenwerk-Vermächtnis. Was gibt es noch? Eine Tondichtung, mit dem Namen „Fieber“. War Lehár doch ein Sinfoniker? Auf jeden Fall ist diese Musik nach wie unterhaltend und es ist schade, dass das Genre auszusterben droht.
    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar

    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Franz Lehar


    Franz Lehár; Operettenkomponist. Operette, die leichte Muse. Das mag sein und ja, sie ist auch eine Unterhaltungsmusik, aber ist jede Musik nicht irgendwie eine Unterhaltungsmusik? Auch die Musikdramen von Wagner sollen doch in einer gewissen Art und Weise unterhalten. Am Ende soll man sich mit den Themen intensiv beschäftigt. Ob der klassische Operngänger oder Sinfoniekonzertgänger auch in die Operette geht? Eher nicht oder vielleicht gerade doch? Lehár war seinerzeit mit Puccini befreundet, man respektierte sich. Die vorliegende CD startet mit dem Walzer „Gold und Silber“. Ein Konzertwalzer. „Die lustige Witwe“. Ein nach wie vor beliebtes Werk. Mit all den „großen Hits“. „Da geh ich zu Maxim“, „Vilja-Lied“… Diese Musik muss mit genau den Kräften gesungen werden, die auch „Turandot“ bewältigen können, sonst ist die Musik nicht glaubhaft. „Das Land des Lächelns“, bisschen mehr eine Oper als eine Operette. Es gibt kein Happy-End, die Instrumentierung ist sehr stark, einigen Szenen weisen eine große Entwicklung vor. Mit „Giuditta“ endet das Bühnenwerk-Vermächtnis. Was gibt es noch? Eine Tondichtung, mit dem Namen „Fieber“. War Lehár doch ein Sinfoniker? Auf jeden Fall ist diese Musik nach wie unterhaltend und es ist schade, dass das Genre auszusterben droht.
    Taras Bulba

    Taras Bulba (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.09.2024
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unbekanntes und Viel-Gehörtes

    Dvoraks „Waldtaube“ und Janaceks „Taras Bulba“ kombiniert mit „Stimmungsmusik“ von Fucik. Ein bisschen befremdlich wirkt das Ganze aus heutiger Sicht denn doch, wenn auf einmal vier Flöten bei Dvorak zu finden sind oder fünf Posauen bei Janacek, aber so wurde vor gar nicht allzu vielen Jahren noch musiziert. Dvoraks Werk sollte vielleicht häufiger auf den Plänen stehen, Janaceks Opern werden vermehrt entdeckt, seine Tondichtungen suchen noch den Weg nach vorne. Fuciks Musik ist vor allem fröhlich, aber bei den Walzern ist es schon erkennbar, dass seine Musik auch immer einen gewissen Tiefgang besitzt. „Winterstürme“ ist eine echte Entdeckung. Die Kameraführung ist aus der heutigen Sicht vielleicht etwas altmodisch, aber nicht störend wie bei manch eine Pavarotti-Nahaufnahme.
    Jonas Kaufmann - Puccini Love Affairs (Deluxe-Edition)

    Jonas Kaufmann - Puccini Love Affairs (Deluxe-Edition) (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Jonas Kaufmann & Partnerinnen singen Puccini

    Im letzten Jahr brachte Jonas Kaufmann ein Filmmusikalbum heraus, da schon mit leichter Stimme, die oftmals brüchig klang. Da dachte man vielleicht noch, für Filmmusik passt es wohl. Heute aber die Ernüchterung: Jonas Kaufmann hat sich mit diesem Album kein Gefallen getan. 2008: Ein eher unbekannter junger Tenor brachte sein Debütalbum heraus. Marco Armiliato dirigierte die Prager Philharmoniker. Es war Jonas Kaufmann, der als erstes Werk „Che gelida manina“ wählte. Ebenfalls auf dieser CD „E lucevan le stelle“. Pavarotti war gerade tot und Jonas Kaufmann wurde der beste Tenor. Es folgten Schlag auf Schlag Alben. 2015 nahm Kaufmann ein Puccini-Album auf. Auch da war seine Stimme bei voller Kraft, selbst die sehr hohe und jugendliche Partie aus „Gianni Schicchi“ sang er bravourös. 2018 in der Waldbühne Berlin, nach ersten Stimmkrisen, ein bemerkenswertes Konzert. 2019 die CD „Mein Wien“, auch noch auf einen hohen Niveau. Das Weihnachtsalbum ist durchwachsen, ein tragisches „O Holy Night“, ein frivoles „All I want for Christmas“. Das Duettalbum zeigt schon erste Schwächen. „La Bohème“ war mit „In un coupé“ vertreten. Kaufmann nicht in der bester Verfassung. Zum Filmmusikalbum steht oben etwas und was kommt jetzt: Ein Puccini-Album mit Liebesduetten und zwei Arien.

    Die gute Seite: Das Orchester spielt brillant, jede einzelne Facette der Partituren erklingt klar und 67 Minuten Spieldauer sind ja auch selten geworden. Jonas Kaufmanns Diktion ist nach wie vor brillant, die Worte versteht man. Pretty Yende ist eine bezaubernde Mimì. Anna Netrebko ist auch im fortgeschrittenen Bühnenalter, ist aber noch eine angenehme Manon. Die Szenen aus „La fanciulla del West“ gelingen auch bei Jonas Kaufmann gut, Malin Byström ist eine robuste Minnie und füllt diese schwere Partie mit Leben. Was gesagt werden muss, Puccini hat ein Meisterwerk komponiert, welches leider nicht so häufig gespielt wird. Es verdient jede Aufführung, die reduzierte Fassung ist selbst für kleinere Häuser durchaus zu bewältigen. Gute Stimmen zu finden, sollte da schwerer sein. Asmik Grigorian hört man als Giorgetta gerne, auch Kaufmann ist als Luigi keine Fehlbesetzung und mit dem „Mädchen aus dem goldenen Westen“ sind diese beiden Szenen die hörenswerten des Albums. Mit ein paar Abstriche ist auch die Szene aus „Madama Butterfly“ ganz angenehm zu hören. Jedoch presst Jonas Kaufmann die Höhen etwas unsauber und rettet sich oft ins Falsett.

    Die schlechte Seite: Alles andere. Und nein, der alte Pavarotti sang zwar auch immer das gleiche, aber Pavarotti klang bis er 60 Jahre alt wurde, noch angenehm und kraftvoll. Kaufmann macht einen Fehler, einen gravierenden. Er nimmt nochmals die Arien aus „Bohème“ und „Tosca“ auf. Das hätte er sich sparen können. Die Aufnahmen aus 2008 sind Referenz-Aufnahmen, aber das ist zu gequält. Mario liebt das Leben nicht, sondern wünscht sich den schnellen Tod und dann „Che gelida manina“. Normalerweise hat das persönliche nicht viel in einer Beschreibung/Kritik zu suchen, aber heute ausnahmsweise mal: Durch diese Arie bin ich überhaupt mit Jonas Kaufmann in Berührung gekommen und in all den Jahren war eine große Bewunderung da, egal ob Puccini, Flotow, Verdi, Wagner oder die leichte Muse, aber diese Arie so zu singen, das tut im Herzen sehr weh. Es war früher mal seine Zugnummer, diese wirklich anspruchsvolle Arie, so dolce sang er die Arie. Heute ist sie tonnenschwer und hat jeglichen jungen Charme verloren. Mimì würde Rodolfo wohl niemals zum Partner nehmen.
    Die Szene aus „La Bohème“ hat Kaufmann 2015 schon aufgenommen, sowie die aus „Manon Lescaut“ auch. Sonya Yoncheva klingt als Tosca ein wenig zu brav und Maria Agresta als „Butterfly“ nicht verliebt genug.

    Eine Frage bleibt übrig: Wer singt die acht Worte des Nicks? Das wird nicht ersichtlich, hat Kaufmann gar die Worte übernommen?
    Und was ist mit der Einleitung von „Che gelida manina“ passiert bzw. wo ist der Schluss von „E lucevan le stelle“?
    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 3

    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 3 (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.09.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Thielemann und die Wiener Philharmoniker spielen Schönberg & Strauss

    Arnold Schönberg und Richard Strauss, die Wiener Philharmoniker und Christian Thielemann. Thielemann ist ein Meister seines Fachs. Bruckner, Wagner, aber auch Strauss liegen Thielemann sehr. Immer wieder demonstriert auch Verdi und in der Operette (Kálmán und meistergültig „Das Land des Lächelns“). Schönbergs wohl „bekömmlichste“ Komposition ist „Verklärte Nacht“; nach einem Gedicht von Herrn Dehmel. Eigentlich eine frivole Geschichte. Frau spaziert mit ihrem Mann, sie ist schwanger, aber nicht von ihrem Mann. Schönberg hat das für Kammerensemble komponiert, dann für Streichorchester arrangiert und in den 1940er-Jahren revidiert. Die Wiener Philharmoniker spielen Schönberg mit Pathos. Stellenweise wirkt die Aufführung aber doch ein wenig langatmig, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass die Wiener Philharmoniker nunmal die Wiener Philharmoniker sind und die Zerbrechlichkeit des Ganzen durch Perfektion nicht ganz spürbar ist. Technisch brillant, aber stellenweise kaltlassend und distanzierend. Was durchaus den Blick auf Schönberg verändern kann.
    Nach der Pause folgt Richard Strauss „Eine Alpensinfonie“. Die Bühne ist für dies Werk eigentlich zu klein. Die Philharmoniker sitzen dicht und dicht, kaum Platz. Der Schlagwerker, der die Große Trommel spielt, hält sich zwei-dreimal die Ohren zu. Die Tasteninstrumente sitzen wirklich zwischen Tür und Angel. Aber wenn man ehrlich ist, ist dieses Werk für jede Bühne platztechnisch ambitioniert und kleinere Opernhäuser oder Konzertsäle müssen zweimal überlegen, ob das Werk spielbar ist oder nicht. Also der Pierre Boulez Saal in Berlin fällt heraus. Auch bei Strauss ist das Orchester technisch auf sehr hohem Niveau, wenn nicht sogar das beste der Welt. Obwohl die Berliner Philharmoniker auf Augenhöhe sind und durchaus gesagt werden kann, dass beide die Weltspitze anführen. Thielemann dirigiert im Vergleich zu früher diese Sinfonische Tondichtung ein wenig zurückhaltender. Die erste Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern (ca. 2000) klingt im Vergleich „radikaler“. Letztendlich zeigt aber das Konzert wie nah sich Thielemann und das Orchester sind. Da ist ein Urvertrauen, welches Thielemann vielleicht auch bei den Berliner Philharmonikern hat, aber bei seiner Staatskapelle Dresden war dieses Vertrauen nie so stark ausgeprägt. Christian Thielemann hat in einem Interview erwähnt, dass er gerne mehr italienisches Repertoire dirigieren möchte, vielleicht ja Verdis „Totenmesse“ mit den Wiener Philharmonikern.…
    Zum Bild und Ton muss wenig gesagt werden, überzeugend auf ganze Spur, selbst die Bildregie überzeugt. Sie ist an den richtigen Stellen am richtigen Ort. So sieht man das Glockenspiel, das Donnerblech und immer wieder die Wagnertuben.
    Juan Diego Florez - Mozart

    Juan Diego Florez - Mozart (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.09.2024
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Mozart

    Juan Diego Flórez singt Mozart-Arien und das Orchester La Scintilla spielt Mozart-Ouvertüren. Die reinen Instrumentalwerke gelingen unter der Leitung von Riccardo Minasi hervorragend. Da das Ensemble mit Instrumenten aus der Zeit spielt (oder mit historisch nachgebauten Instrumenten), ist das Spiel äußerst authentisch. Dann der Gesang, Flórez ist für Mozart ein wenig zu alt. Der Gesang ist noch gut und angenehm zuhören, doch zwischendurch fehlt der jugendliche Charme dieser Rollen. Mit dem zupackenden Orchester geht die Stimme an einigen Passagen etwas unter. Das Münchner Publikum zeigt sich begeistert und Mozart ist ein Komponist, der immer noch gerne gehört wird, auch wenn einige Opernhäuser und auch Konzerthäuser Mozart in letzter Zeit etwas stiefmütterlich behandeln.
    Jose Carreras Collection "A Bolshoi Opera Night"

    Jose Carreras Collection "A Bolshoi Opera Night" (DVD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    03.09.2024
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine Gala in Bolshoi

    Die DVD zeigt eine Gala der Spitzenklasse. Die großen Opernsänger der späten 1980er-Jahre kommen zusammen und gestalten einen außergewöhnlichen Abend. Es gibt die schönsten Werke der Opernwelt, hervorragend dirigiert von Mark Ermler. Es trüb jedoch einiges, das Bild ist stellenweise etwas blass und trüb, aber es ist für 1989 noch akzeptabel. Das Publikum kann seine Begeisterung kaum verbergen und klatscht oftmals in die Coda hinein. Der Klang ist manchmal auch etwas fragwürdig. Mal klingen die Stimmen grenzwertig scharf und das Orchester etwas undurchsichtig. Die Pauken und die tiefen Streicher stechen hervor und das weitere Schlagwerk klingt undeutlich, warum das ist so, muss noch eruiert werden. Jedoch ist das Orchester auf sehr hohen Niveau und die Ouvertüre zu „La forza del Destino“ zeigt wie gekonnt das Bolshoi Orchester zusammenspielen kann. Die Auszüge zeigen wie schön die russische Oper ist, leider kann sie nur noch ganz selten rollendeckend besetzt werden. Sänger*innen die russisch können, sind doch eher in der Unterzahl.
    Ouvertüren

    Ouvertüren (DVD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.09.2024
    Bild:
    2 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Rossini - Ouvertüren

    Rossini, der Opernkomponist aus Italien, dessen Werke vor allem nur noch durch die Ouvertüren zu den jeweiligen Opern bekannt sind. Die Werke, die von den Stuttgartern gespielt werden, sind allesamt hörenswert und zeigen Rossini von seiner besten Seite. Es gibt neben sehr bekannten Ouvertüren auch einige Werke, die doch seltenerer zu finden sind. Ende der 1980er-Jahre waren die Werke öfter noch zu hören als heute. Das örtliche Theater hat Rossini seit mehreren Jahren nicht mehr im Programm. Zum Glück gibt es diese DVD mit den Ouvertüren. Musikalisch lässt diese DVD kaum Wünsche offen. Allein das Bild ist an einigen Stellen etwas brüchig, aber das sind nur minimale Abzüge. Auch dass das Orchester von drei Dirigenten dirigiert wird, ist nicht hörbar. Heutzutage ist doch eine Sache ein wenig befremdlich, es sind sehr wenig Frauen im Orchester und auch die Herren schauen vor allem streng aus. Das hat sich ja doch gewandelt. In einigen Orchestern sind die Frauen in der Mehrzahl oder wenigstens zu 50% besetzt und heute schauen die wenigsten eher streng, sondern konzentriert und lächeln sich gegenseitig in den Spielpausen an.
    Tutto Verdi Vol.26: Falstaff (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.26: Falstaff (Blu-ray) (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.08.2024
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Verdis 26. und letzte Oper - Falstaff

    Verdis letzte Oper sollte noch einmal einen anderen Verdi zeigen. Eine heitere Oper sollte „Falstaff“ werden. Dass Verdi lange Zeit keine „Opera Buffa“ schrieb, hatte wohl damit zu tun, dass seine zweite Oper „Un giorno di regno“ bei der Uraufführung durchfiel. Sicherlich interessant ist es das Instrumentarium sich anzuschauen. Gab es in der ersten heiteren Oper noch ein Cembalo, findet sich in „Falstaff“ ein Englischhorn und eine Bassklarinette. Auch die Harfe spielt im dritten Akt, zweites Bild, eine Rolle. „Falstaff“ ist dichter als „Un giorno di regno“. „Falstaff“ wurde in der Vergangenheit oftmals mit „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti verglichen. „Don Pasquale“ ist scheinbar der „Abgesang“ der heiteren Oper. Nachher war das „Falstaff“. Es gibt aber noch eine weitere „Opera buffa“ auch wenn der Komponist sie wohl niemals so bezeichnet hätte. Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi”.
    Nach 26 Verdi Opern (ohne Umarbeitungen und Neufassungen) und einer Totenmesse, neben vielen anderen, auch kleineren Kompositionen, kann doch festgestellt werden, dass Verdi für die italienische Musik viel bedeutet. Einige Werke sind in Vergessenheit geraten, andere sind wiederentdeckt worden. Mit „Oberto“ fing alles an, mit „Falstaff“ hört alles auf.
    Tutto Verdi Vol.24: Aida (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.24: Aida (Blu-ray) (BR)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2024
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Verdis 24. Oper

    „Aïda“, mit Sicherheit einer der bekanntesten und beliebtesten Opern von Verdi. Auch wegen des zweiten Aktes, der ein Ballett und den berühmten „Triumphmarsch“ vorweisen kann. Leider ist die Blu-Ray vor allem eins, durchwachsen. Der erste Akt gelingt dem Orchester ganz gut, die Stimmen sind z.T. etwas überfordert mit der Bühne. Das Orchester erklingt in voller Wucht, die Stimmen gehen völlig unter. Besonders die Nebenrollen. Der zweite Akt gelingt besser, hat er doch Passagen, die völlig dem Orchester zustehen (und dem Ballett). Das große Finale ist auch in Ordnung. Im dritten Akt ist dann wieder das Bild des ersten Aktes zu finden. Nebenrollen sind stimmlich schwach, die Hauptrolle trifft die Töne, die Stimme hat aber einen Nebeneffekt, die Spitzentöne gehen oft ins Schrille. Auch Radamès Auftritt im dritten Akt „Pur ti riveggo, mia dolce Aïda“ hat das gleiche Problem, die Stimme klingt oft brüchig, wegsackend. Alles wird nur mit Mühe erreicht oder vom Orchester überdeckt. Sicherlich könnte der Dirigent Antonio Fogliani das Orchester etwas dämpfen, dabei ist die Zahl der Musiker*innen jetzt auch nicht wahnsinnig groß. 3 Kontrabässe, 4 Celli, 8 Violen, 20 Violinen. Haupt- und Nebenrollen anders besetzen, dann wäre die Oper deutlich besser gelungen.
    Die Inszenierung ist schlüssig. Eher „klassisch“.
    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 2

    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 2 (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.07.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Brahms Violinkonzert & Nielsen 5. Sinfonie

    Wenn ein Dirigent mit 95 Jahren auf die Bühne kommt und sich ein Schwergewicht wie das „Violinkonzert“ von Brahms auswählt, dann kann das entweder sehr pathetisch werden oder höchst konzentriert, wie auf dieser Aufnahme. Noch im Ohr ist die Aufführung des „Europakonzerts“ der Berliner Philharmoniker 2024 aus Georgien. Doch mit welcher Leidenschaft, Eleganz und Liebe Leonidas Kovakos dieses Konzert spielt, das ist nahezu eine Offenbarung. War doch sonst die 2002 Aufführung Berliner/Abbado/Shaham die präferierte Aufnahme, ist es jetzt diese. Kavakos, der oft Bach als Zugabe spielt, hat diesmal etwas aus der „Partita Nr.1“ gespielt. Nach der Konzertpause dann das eigentliche Wunder dieser Aufnahme. Carl Nielsens verkannte 5.Sinfonie. Dass Blomstedt diese Sinfonie noch im Repertoire hat, ist ein Geschenk für alle Musikliebhaber. Auch wenn Fabio Luisi alle Sinfonien von Nielsen auf Tonträger aufnahm, ist diese Videoaufnahme mit den Wiener Philharmonikern musikalisch auf höchsten Niveau. Die Wiener Philharmoniker spielen die introvertierte/nordisch-herbe Sinfonie einfach perfekt.
    Tutto Verdi Vol.23: Don Carlos (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.23: Don Carlos (Blu-ray) (BR)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    22.07.2024
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Verdis 23. Oper - Don Carlo(s)

    Verdis 23. Oper ist eine Adaption eines „dramatischen Gedichts“ von Friedrich (von) Schiller. Auf dieser Blu-Ray wird die Modena-Fassung gespielt. Italienisch und fünfaktig. Die Oper ist mit fast dreieinhalb Stunden Verdis längste Oper. Es fehlt auf jeden Fall das Ballett.
    Die Inszenierung ist typisch italienisch. Das Theater von Modena hat einen etwas kleineren Orchestergraben als das Theater von Parma. Das Orchester spielt auf hohen Niveau, der Chor singt ebenfalls ganz passabel. Leider gibt es vereinzelte Störungen aus dem Publikum, die mal mehr, mal weniger schwer wirken. Das größte Manko bleiben aber die Solisten. Alle singen technisch in Ordnung bis gut, jedoch gehen alle des Öfteren unter. Manchmal ist es der Lautstärke des Orchesters geschuldet, mal der Verortung der Sänger auf der Bühne, vereinzelt ist es auch das Problem der Sänger.
    Die Produktion mit anderen Sängern und schon würde diese Oper ein echter Genuss werden, so ist es eher eine durchschnittliche Aufführung.
    John Williams in Tokyo (Blu-ray Video)

    John Williams in Tokyo (Blu-ray Video) (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.07.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    John Williams in Tokyo

    Nachdem die Deutsche Grammophon die beiden Konzerte aus Wien und Berlin veröffentlicht hat, kommt jetzt das Konzert aus Tokyo hinzu. In der ersten Hälfte dirigiert Stéphane Denève das Saito Kinen Orchestra. U.a. eine „Tribute“, die Williams für seinen Kollegen Seiji Ozawa schrieb. Williams nicht filmmusikalische Werke sind moderne Kompositionen. Ein Highlight des ersten Teils ist „Stargazers“. Die Soloharfe brilliert.
    Nach einer nicht zu sehenden Pause kommt dann John Williams. Ein sehr agiler Mann für über 90 Jahre. Das erste Werk, den „Superman March“ dirigiert er auswendig. Es folgen Werke aus „Harry Potter“. Der Konzertmeister übernimmt die Sologeige im Thema aus „Schindlers Liste“. Zum Schluss folgen drei Werke aus „Star Wars“. Das Thema der „Prinzessin Leia“ gelingt dem Saito Kinen Orchestra am besten, wenn man die Konzerte aus Wien und Berlin damit vergleicht. Als Zugaben hat Williams das „Yoda Theme“, den „Raiders March“ und den „Imperial March“ gewählt. Nach dem Konzert sind alle froh den Abend beigewohnt zu haben, auch das Orchester bedankt sich bei Williams. Man darf nur hoffen, dass das Konzert aus Berlin, welches 2025 stattfinden soll, ebenfalls wieder mitgeschnitten wird.
    Ein Kommentar
    Anonym
    29.07.2024

    John Williams Varianten ...

    ... und ich frage mich nur, was das 2025er Berlin-Konzert mehr Neues als Reproduziertes des bereits Vorliegenden bringen soll ? gmr.
    Tutto Verdi Vol.22: La Forza Del Destino (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.22: La Forza Del Destino (Blu-ray) (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.07.2024
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    Verdis 22. Oper

    Verdis Vielfalt zeigt sicherlich der „Maskenball“ als vorherige Oper und dann diese „Macht des Schicksals“. Die Oper ist bekannt, immer wieder schafft es die „Ouvertüre“ auf den Spielplänen und die Arie „Pace! Pace, mio dio“. Auch sonst ist die Oper geprägt von Leitmotiven, auch wenn nicht so stark wie bei Wagner, zeigt sich dass Verdi immer wieder Motive für die Figuren einsetzt. Was leider die Freude etwas trübt, ist die Tenorstimme. Der jüngere Jonas Kaufmann, aber auch José Cura haben die große Szene „La vita è inferno all‘infelice“ sicherer interpretiert. Die Inszenierung ist düster, angemessen für das Sujet der Oper.
    Wiener Philharmoniker - Sommernachtskonzert Schönbrunn 2024

    Wiener Philharmoniker - Sommernachtskonzert Schönbrunn 2024 (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.07.2024
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    Eine Sommernacht in Schönbrunn

    Andris Nelsons dirigiert zum zweiten Mal die Wiener Philharmoniker im Schlossgarten Schönbrunn. Vor zwei Jahren war das Konzert eher durchwachsen. Nelsons dirigierte nicht frei, langatmig und ein wenig fad. Dies Jahr sollte das anders sein. Nelsons war in bessere Form und überzeugte mit seinem Dirigat. „Der Walkürenritt“ ist eigentlich ein Repertoire-Stück der Wiener Philharmoniker, er überzeugte aber nicht ganz. Bei ca. 4:30 gibt es einen Schnitzer, der in der Fernsehübertragung nicht zu hören war. Wahrscheinlich ist er in der Abmischung entstanden. Es folgt die „Hallenarie“ aus „Tannhäuser“. Lise Davidsen sang diese Arie ebenfalls bei der Last Night of the Proms 2023. In London überzeugte Davidsen ein wenig mehr. Ihr Gesang wirkt in Wien ein wenig „gewalttätig“, ihr Gesang neigt zur Schärfe. Wobei das bei Wagner deutlicher war als bei Verdi.
    Es folgte ein Block mit Musik von Smetana. Zuerst die „Moldau“, die berühmte Tondichtung. Nelsons dirigiert eine noble Aufführung. Mit der Bildregie zusammen ist das eine große Kunst. Es folgt eine „Polka“ aus den „zwei Witwen“ und der berühmte „Tanz der Komödianten“ aus der „verkauften Braut“. Es folgt die „Ouvertüre“ aus „La forza del Destino“. Kurz vorher dirigierte Riccardo Muti die Ouvertüre in Berlin, ebenfalls mit den Wiener Philharmonikern. Nelsons Interpretation war eine komplett andere. Weniger lyrisch, sondern robuster. Davidsen folgte mit „Pace, pace, mio Dio“. Auffällig ist sicherlich, dass die Wiener Philharmoniker das Cimbasso benutzen. Auch das war nicht immer so.
    Zum nächsten Werk schrieb die Wiener Presse, dass das nah an der Melodie von „Dein ist mein ganzes Herz“ ist. Mit sehr viel Fantasie ja, Augusta Holmes „La Nuit et l‘amour“, ein ganz nettes Interludio. Der „Säbeltanz“ ist bekannt, oft gehört. Die Pauken dominieren etwas zu sehr, auch im lyrischen Saxophonsolo. Es folgt der vielleicht ungewöhnlichste Shostakovich, der „Waltz No.2“ aus der „Suite für Varieté-Orchester“. Mit vier Saxophonen, Gitarre und Akkordeon ist das ein melancholischer Walzer, der nicht umsonst immer wieder auf den Spielplänen der großen Orchester steht. Lise Davidsen überrascht nicht mit ihrer Zugabe. Auch in London sang sie schon „Heia in den Bergen“. Nelsons spornt die Philharmoniker zu einer Geschwindigkeit an, das erlebt man selten. Die Philharmoniker haben sichtlich Spaß an Emmerich Kálmán. Es folgt der obligate Walzer „Wiener Blut“. Nelsons Interpretation ist im Vergleich zu 2022 flüssiger, der Walzer erstrahlt. Dieses Sommernachtskonzert ist eines der stimmungsvollsten.
    Tutto Verdi Vol.21: Un Ballo In Maschera (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.21: Un Ballo In Maschera (Blu-ray) (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.06.2024
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    5 von 5

    Verdis 21. Oper - Un ballo in maschera

    Diese Verdi-Oper in dieser Aufführung ist eine echte Rarität geworden. In letzter Zeit verlegt man die Handlung in die Neuzeit und lässt u.a. schon mal eine Geheimpolizei oder Ähnliches auftreten. Dabei ist diese Oper in ihrem Libretto ziemlich eindeutig zeitlich und örtlich gebunden. Alle Stimmen brillieren in dieser Oper, Francesco Meli wird in „Ogni cura si doni al diletto“ nicht vom Chor überdeckt. Seine Canzone „Di tu se fedele“ ist perfekt intoniert. Im zweiten Akt hat Kristin Lewis ihren großen Moment, im Duett mit Riccardo zeigt sich die Bandbreite ihrer Stimme. Der dritte Akt mit dem Maskenball ist Verdi auf einen sehr hohen Niveau. Diese Aufführung ist perfekt festgehalten. Das Auditorium bedankt sich mit großem Applaus bei allen Beteiligten.
    Tutto Verdi Vol.20: Simon Boccanegra (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.20: Simon Boccanegra (Blu-ray) (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    28.06.2024
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    Verdis zwanzigste Oper

    Simon Boccanegra hat einen schweren Stand bei den späten Verdi Opern. Sie ist ursprünglich entstanden zwischen „I vespri sicilani“ und „Un ballo in maschera“ und wurde zwischen „Aida“ und „Otello“ revidiert. Leo Nucci altert in 25 Jahre gar nicht, der Sprung zwischen Prolog und ersten Akt ist groß, er scheint aber an alle Protagonisten vorübergegangen zu sein. Nuccis Stimme ist trotz des Alters immer noch hervorragend und die Rolle passt zu ihm. Das Orchester spielt die düstere Partie mit Verdi-typischen Klang. Die Bühnenmusik ist als solche zu erkennen, was auch nicht immer in allen Opern so ist. Leider ist die Inszenierung nicht die allerbeste, sonst hätte diese Oper die Höchstbewertung verdient, auch wenn die Oper wenig bis keine heiteren Momente kennt.
    Danish National Symphony Orchestra - Raiders of the Symphony

    Danish National Symphony Orchestra - Raiders of the Symphony (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.06.2024
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    Repertoirewert:
    5 von 5

    Filmmusik von John Williams, etc.

    Das Danish National Symphony Orchestra ist für ihre Filmmusikkonzerte bekannt, sie sind aber eigentlich ein Sinfonieorchester. Ihr Repertoire umfasst eigentlich Beethoven, Brahms, aber auch Nielsen, Wagner und Richard Strauss.
    Dass das Orchester sich bei Charles Gounod am wohlsten fühlt, merkt man in diesem Konzert besonders. Dass EuroArts sagt, dass das Werk aus „Tim & Struppi“ kommt, ist eine Beleidigung an Gounod! Das gleiche gilt für „Anything Goes“. Ja, es wird im Film „Indiana Jones“ verwendet, aber es ist ein Werk aus dem gleichnamigen Musical von Cole Porter. Wenigstens das könnte doch erwähnt werden. Sonst ist die Musik auf sehr hohen Niveau gespielt. Christian Schumann ist ein exzellenter Dirigent, der sich mit Filmmusik einen Namen gemacht hat. Die Musik von John Williams gelingt dem Orchester neben Gounod und Porter am besten. Auch „503“ von Hans Zimmer bringt eine Seite des Konzerthauses zu sehen, die sonst unsichtbar ist, in der Seitenbühne steht die Orgel, man sieht sie sogar, wie sie reingefahren wird. Auch ein Gusto-Stück ist Max Steiners „King Kong Ouvertüre“. Ein Komponist, der viel öfter auf den Spielplan stehen darf. Von allen Filmmusikkonzerten des DNSOs ist das eins der besten.
    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 1

    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 1 (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.06.2024
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    5 von 5
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    Repertoirewert:
    4 von 5

    Zubin Mehta dirigiert die Wiener Philharmoniker

    Es gibt nicht mehr viele „Altmeister“ der klassischen Musik. Doch wenn Martha Argerich und Zubin Mehta zusammen auftreten, dann entsteht ein musikalisches Wunder. Gerade erst haben beide wieder in Wien ein Konzert gegeben. Die vorliegende Aufnahme ist aus 2022 und zeigt Schumanns Klavierkonzert, sowie eine Zugabe von Schumann. Die Wiener Philharmoniker begleiten zurückhaltend und lassen Argerich den Vortritt. Dass ihr Spiel altersbedingt milde klingt, das kann nicht gesagt werden. Es ist eine weise Interpretation, die in sich stimmig ist. Nach der Pause wird die Bühne voller und Bruckners vierte Sinfonie erklingt. Zubin Mehtas Bruckner Einspielungen zeigen immer einen „großen“ Bruckner, mit Pathos, aber auch mit Auftrumpfen. Die vierte Sinfonie ist sicherlich die beliebteste, zeigt sie doch einen fast schon heiteren Bruckner. Mehta gelingt es die Sinfonie nicht zu lang zu nehmen und zeigt wie intensiv die Musik sein kann. Es ist eine Sternstunde der klassischen Musik und man darf hoffen, dass er noch viele Konzerte geben kann, die so glanzvoll erscheinen.
    Tutto Verdi Vol.19: I Vespri Siciliani (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.19: I Vespri Siciliani (Blu-ray) (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.06.2024
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    5 von 5

    I vespri Sicilani - Verdis 19. Oper

    Mit dieser Oper startet Verdis späte Opernphase. Eigentlich geschrieben für Frankreich, ist auf dieser Blu-Ray die italienische Fassung zu finden. Verdis Musik steht ganz für sich, sie ist mitreißend und schon die Ouvertüre zeigt das Thema der Oper auf. Diese Inszenierung ist einfach italienische Oper wie sie sein muss. Das gesamte Opernhaus wird in die Inszenierung mit einbezogen, für die Zuschauer muss diese Oper ein großer Genuss gewesen sein. Leo Nucci singt hervorragend und Daniela Dessì ist noch zu sehen. Dass diese Stimme schon seit 8 Jahren verstummt ist, ist traurig, wenn man diese Oper sich anschaut.
    Tutto Verdi Vol.18: La Traviata (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.18: La Traviata (Blu-ray) (BR)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    02.06.2024
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    La Traviata - Verdis 18. Oper

    "La Traviata", wenn man die 17. vorherigen Opern einmal hörte, fällt einen auf, dass Verdi sich in dieser Oper weiterentwickelt hat. Wurde Verdi in "Nabucco" noch der Umgang mit dem Blech vorgeworfen, hat das Blech in dieser Oper an vielen Stellen "tacet", mehr als in vorherigen Opern von Verdi. Besonders ist sicherlich das Duett "Violetta - Giorgio" mit einer Dauer von über 20 Minuten. Das Vorspiel zum ersten und dritten Akt wird getragen durch einen lyrischen Streicherteppich. Im ersten Akt befindet sich das berühmte Brindisi, welches vor der großen Arie der Violetta steht.
    Die Inszenierung ist auf dieser Blu-Ray "bodenständig", keine allzu großen Abweichungen von Verdis Idee der Oper. Was leider die Freude etwas trübt, ist der Tenor, der den Alfredo singt. Es klingt an diversen Stellen nicht leicht, Töne werden mit scheinbarer Mühe erreicht. Auch die Sopranistin, die die Violetta verkörpert, klingt an manchen Stellen (Duett Giorgio) etwas farblos. Es mag an der Konservierung der Aufführung liegen. Es gibt bessere Aufnahmen von "La Traviata".
    Tutto Verdi Vol.17: Il Trovatore (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.17: Il Trovatore (Blu-ray) (BR)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    01.06.2024
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    Verdis 17. Oper - Il trovatore

    Die Oper „Il trovatore“ gehört zu den beliebtesten Opern Verdis. Es ist doch der Chor „Vedi! Le fosche notturne“, der immer wieder in Galakonzerten oder anderen „Best Of‘s“ gespielt wird. Die Oper ist heutzutage ein wenig problematisch, die Thematik wird vielerorts mit einem Warnhinweis versehen. Ob man die Oper deshalb boykottieren muss, ist fragwürdig. Es geht eigentlich um Liebe, Tod und Schmerz, egal wo genau diese Oper räumlich und zeitlich spielt. Das Orchester spielt Verdi mit einer sinnvollen Dynamik. Marcelo Álvarez ist als Manrico sicher in der Höhe, kann die Stimme auch hinter der Bühne hörbar gestalten. Die Inszenierung ist schlüssig und zeigt Verdi in alte Tradition.
    Tutto Verdi Vol.16: Rigoletto (Blu-ray)

    Tutto Verdi Vol.16: Rigoletto (Blu-ray) (BR)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.05.2024
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    Eine Sternstunde für Leo Nucci

    Verdis Rigoletto ist die vielleicht bekannteste Oper von Verdi. Verdi schaffte es in diesem Werk Musik zu komponieren, die leichtgängig ist, doch der Schein trügt. Die Arie des Herzogs ist eingängig, jedoch soll sie zeigen wie er Frauen behandelt. Rigoletto ist verflucht, hervorragend gesungen von Leo Nucci, der schon sehr reif in dieser Produktion ist. Jedoch ist er Publikumsliebling. Er und „seine“ Gilda müssen das Finale des zweiten Aktes noch einmal singen und das zurecht. Das Dirigat ist zupackend, die Gewitterszene authentisch. Verdis Musik lässt einen nicht mehr los. Eine gelungene Opernproduktion.
    26 bis 50 von 114 Rezensionen
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