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    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13945
    958 Rezensionen
    Symphonien Nr.4 & 5 Symphonien Nr.4 & 5 (CD)
    30.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Verbeugung vor der ukrainischen Musik

    Keine Frage: Die Wiederveröffentlichung dieser CD durch cpo kann als Würdigung der ukrainischen Musikkultur verstanden werden. Das ist gut, solidarisch und hilfreich in der Zeit des Krieges. Doch auch sonst ist der Boris Lyatoshinsky ein interessanter Komponist. Seine ersten drei Sinfonien, besonders die Erste, haben Anklänge an den Impressionismus. In der Ersten sehr Nahe bei Scriabins Tonsprache. In den beiden Sinfonien dieser CD schlägt der Komponist jedoch eine deutlich herbere Tonspache an. Sehr kraftvoll, motorisch-rhythmisch, zeitweise heftig dissonant. Beide Sinfonien haben eine Länge von 26 Minuten und sind dreisätzig. Sie erfordern ein konzentriertes Zuhören und sind nichts für die sonntägliche Kaffeestunde. Für die wird der Lyatoshinsky seine Musik ja wohl auch kaum komponiert haben!? Im knapp gehaltenen, aber informativen Booklet wird seine Musik kommentiert als "im Sinne emotionaler Konflikte", die ausgetragen werden. Das passt. Dirigent Roland Bader versucht, diese Konflikte mit seinem leider nicht erstklassigen polnischen Orchester hörbar zu machen. Was recht gut gelingt. Die nun schon 28 Jahre alte Aufnahmetechnik ist zwar nicht mehr der letzte Schrei, kann sich aber immer noch hören lassen. Eine respektable Würdigung eines geschundenen Landes.
    Streichquartette op.3 Nr.1-6 Streichquartette op.3 Nr.1-6 (CD)
    30.04.2022
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Eine Inspiration

    Wer kannte sie schon die Frau mit dem schönen Namen Maddalena Lombardini Sirmen? Wohl nur wenige Leute. Und da müssen erst vier engagierten Frauen zu einem Quartett zusammenfinden, sich den Namen der Lombardini geben und Person und Werk bekannt machen. Mit dem Raritäten-Label cpo haben die Musikerinnen auch die richtige Produktionsfirma gefunden. Primgeigerin Wiesbauer ist es deshalb auch selbst, die in einem sehr lesenswerten Booklet-Kommentar Stellung nimmt zu Leben und Werk der italienischen Komponistin. Und sie entwirft das Bild einer Frau, die viele Hindernisse in einer von Männern domierten (Kunst)Welt forträumen musste und viel Courage aufbrachte, um ihre Ziele zu erreichen. Insofern ist diese CD auch die Würdigung einer selbstbestimmten Frau in schwieriger Zeit. Ihre Musik ist schön. Die sechs Streichquartette op.3 sind alle zweisätzig und recht kurz (8 bis 12 Minuten). Sie hören sich alle "italienisch" an, farbenroh, lebendig, eben "unter italienischer Sonne". Vielleicht hauen einen die Quartette nicht vom Hocker. Doch auch in Anbetracht ihrer Persönlichkeit beeindrucken sie schon. Und das ist ein Verdienst des Lombardini Quartetts, das sich mit Leib und Seele, Können und Engagement dieser Musik verschrieben hat. Anerkennung!
    Klavierquartett Nr.3 a-moll op.133 Klavierquartett Nr.3 a-moll op.133 (CD)
    30.04.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Genau: Plädoyer für einen Vergessenen

    Besser kann man es nicht ausdrücken. So überschreibt Michael Wittmann seinen 10(!!)-seitigen Kommentar in dem hervorragenden Booklet und wer ihn gelesen hat, versteht mehr von Mensch, Werk und "Verschwinden" des Ferdinand Hiller. Musikfreunde dürfen ihn nicht mit dem Johann Adam Hiller verwechseln, dessen Thema ja durch Max Regers Orchestervariationen zu einer gewissen Bekanntheit geführt hat. Ferdinand lebte eine Generation später und war mit seinem Namensvetter nicht verwandt. Beide teilte das Schicksal der Vergessenheit. Bei Ferdinand wohl auch deshalb, weil er festhielt an den formalen Prinzipien seiner Zeit und zunehmend als altmodisch bezeichnet wurde. Das Minguet Quartett und der rührige Pianist Oliver Triendl entwerfen mit zwei großformatigen Werken (beide Werke dauern in vier Sätzen je fast 40(!!) Minuten) ein Hörbild eines Komponisten, der ganz in seiner Zeit und in enger Verbindung zu Schumann stand. Und so klingen die Stücke auch: wunderbar geformt und auskomponiert mit schwierigem Klavierpart und wunderbarem Melos in romantischer Tradition. Die Interpreten zögern auch nicht, diese romantischen Attitüden auszukosten. Gut so. Eine schöne Ergänzung des romantischen Kammermusikrepertoires.
    Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (für Panflöte & Orchester) Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (für Panflöte & Orchester) (CD)
    29.04.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Pan-Flöten-Paradestück

    Ich gebe zu, kein besonderer Freund von Bearbeitungen zu sein, wenn es dafür keinen zwingenden Grund gibt. Bei Vivaldis Vier Jahrenzeiten gibt es den eigentlich nicht. Es sei denn, man möchte Solistin Andreea Chira ein Paradestück präsentieren. Das ist dieser CD zweifellos gelungen, auch mit der Bearbeitung des zugegebenen Concertos RV 93. Hört man die Stücke durch und liest (und hört), dass auch in der instrumentalen Begleitung "gearbeitet" wurde, um den Klang der Pan-Flöte mehr Geltung zu verschaffen, so verstärkt sich bei mir die Erkenntnis: Eine Meisterin der Panflöte und sehr gute Begleiter unter Dirigent Bostock hüllen Vivaldi in ein neues Klanggewand. Mir ist und bleibt die Violine lieber. Sie kann wie kein anderes Instrument z.B. die klirrende, rauhe Kälte des Winters instrumentieren. Aber wie gesagt: Pan-Flöten-Freunde und Freunde ausgefallener Bearbeitungen werden ihre Freude haben.
    Sonaten Nr.1-11 für das Hamburger Collegium Musicum Sonaten Nr.1-11 für das Hamburger Collegium Musicum (CD)
    16.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bis an die Grenzen...

    ...hat es der Matthias Weckmann mit seinen 12 Sonaten getrieben. Alle zwischen drei und fünf Minuten lang, alle in unterschiedlicher Mehrstimmigkeit. Dominierend die Posaune und das Cornettino. Wobei wir schon bei der ersten Grenze wären: Nicht allen Musikfreunden werden die von der Musica Fiata verwendeten Instrumente geläufig sein. Was sind das für "exotische" Instrumente: Dulcian, Chitarrone, Cornettino, Bass-Shawn, Bombardo oder Viola da braccio? Natürlich handelt es sich immer um Renaissance-Vorläufer heutiger Blas-, Zupf- oder Streichinstrumente. Das sonst recht informative Booklet schweigt sich leider zu Aussehen, Klang- und Spieltechnik aus. Doch das wäre bei dieser Art Musik wichtig gewesen! Der Weckmann treibt nämlich die Spielbarkeit einzelner Instrumente - besonders des Cornettinos (eine Sonderform des Krummhorn/Zink) - bis an die Grenzen. Das hört man auch und darf sich über manche "schrägen" oder "jaulenden" Töne nicht wundern. Ohnehin treibt Weckmanns reichlich vertrackter Notensatz Spieler und Hörer an die Grenzen. Wechselnde Tempi und Zeitmaße, Rhythmen, Harmonien und Strukturen machen das Hören nicht einfach. Die Produkt-Info und der Booklet-Text beschreiben das trefflich. Man muss sich in Weckmanns etwas herben Klang "hineinhören". Hat man das geschafft, erfährt man sicher einen musikalischen Gewinn. Trotzdem sind mir die 12 Sonaten etwas zu gleichförmig. Im Verlauf der Stücke weiß man schon, "was kommt". Das Ensemble Musica Fiata unter der Leitung von Roland Wilson trägt leider (unverschuldet) zu dieser musikalischen Grenze bei. Die alten Instrumente sind sicherlich schwer zu spielen. Aber ob das Cornettino denn wirklich so reichlich "plärrend" und herb klingen muss, das sei dahingestellt. Das habe ich schon anders (besser!) gehört.
    Im Ganzen handelt es sich bei dieser neuen cpo-CD wieder um eine Ausgrabung, die alle Aufmerksamkeit der Musikfreunde verdient.
    Symphonien Nr.1-6 Symphonien Nr.1-6 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Höchsteinsatz von allen Seiten

    Den sehr informativen (und stellenweise auch recht schwierigen) Booklettext von Habakuk Traber sollte man vor dem Anhören von Tals Sinfonien aufmerksam studieren. Man kommt nämlich u.a. zu der Erkenntnis, dass Tals hier eingespielten Werke zwar "Sinfonien" heißen, mit der formalen Gattung aber so gar nichts mehr gemeinsam haben. Tal vermerkt das selbst. Für ihn sind seine Sinfonien nicht formale Gebilde, sondern Werke des instrumentalen Miteinanders. "Diskussion zwischen einzelnen Instrumenten" wie es Tal ausdrückt (Booklet S.6). Das Fazit liefert Autor Traber im letzten Booklet-Absatz: "...sie sind Werke, die ihre Gültigkeit durch den Höchsteinsatz des menschlichen Subjekts, des komponierenden wie des hörenden, erreichen". Kurz gesagt: Der Hörer muss sich viel Mühe geben, um einen Zugang zu Tal Musik zu erlangen. Und der ist nicht einfach. Eigentlich ist seine Musik nicht atonal, ehe postmodern, sehr dissonant, expressiv, rhythmisch und experimentell. Wie gesagt: "Diskussion" zwischen den Instrumenten. Seinen Lehrer Hindemith kann er nicht verleugnen und doch ist Tal Sinfonik stilistisch kaum einzuordnen. Auf der nun erschienenen GA von Tals Sinfonien sind auf zwei CDs alle sechs Werkgattungen und die "Festive Vision" enthalten. Alle Werke sind einsätzig und zwischen 12 und 22 Minuten lang. Mit Leidenschaft hat sich der leider früh verstorbene Dirigent Israel Yinon der Werke angenommen und mit der NDR Radiophilharmonie das ideale Orchester gefunden, das sich mit gleicher Inbrunst dieser schwierigen Musik verschreibt. Herausgekommen sind wohl exemplarisache und konkurrenzlose Aufnahmen, die ihren Platz in der Diskothek moderner Sinfonik finden werden.
    Ein Kommentar
    Anonym
    10.12.2023

    Super Zusammenfassung, Danke !!

    Ich danke Ihnen für diese sehr präzise und stimmige Zusammenfassung der Einspielungen. Wenn mir Israel Yinon den Zugang zu dieser wirklich sehr abstrakten Musik nicht ermöglicht hat, wird es niemand Anderes schaffen. Ich bin selbst Musiker, aber im Jazzbereich, kann also durchaus mit modernen Klängen etwas anfangen. Meine klassischen Vorlieben gehen bis hin zu Pavel Haas in etwa. Mit Ernst Toch konnte ich noch zurecht kommen, bei Tal leider nicht mehr.
    Streichquartette Vol.4 Streichquartette Vol.4 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In allen Teilen gelungen

    Diese 4.Folge der Streichquartette von Ries ist wieder eine gelungene Sache und meiner Rezension von Vol.3 ist eigentlich nichts hinzuzusetzten. Die Interpreten sind spitzenmäßig und die Präsentation ist super. Da darf man getrost auf weitere Folgen hoffen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Streichquartette Vol.1 Streichquartette Vol.1 (CD)
    • Streichquartette Vol.2 Streichquartette Vol.2 (CD)
    • Streichquartette Vol.3 Streichquartette Vol.3 (CD)
    Flötenkonzerte G-Dur op.12, a-moll op. 53, e-moll op. 63 Flötenkonzerte G-Dur op.12, a-moll op. 53, e-moll op. 63 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gefälliges aus der Nach-Mozart-Ära

    Wieder ein Schneider. Und wieder was aus der Nach-Mozart-Zeit. Gibt es da nicht genug? Mit Georg Abraham Schneider hat die Flötistin Gaby Pas-Van Riet eine wirkliche Rarität ausgegraben. Schneiders in der Musik kennt man ja. Aber den Georg Abraham wohl nur absolute Spezialisten. Das sollte sich jetzt dank der neuen cpo-Produktion ändern, denn sie enthält drei Flötenkonzerte des auch im preussischen Dienst stehenden Schneider. Und siehe da: Es sind wunderschöne Konzerte zu hören, melodienreich und virtuos. Das Konzert op.63 zudem mit einer kraftvollen (Trompeten + Pauken) Orchesterbegleitung. Die ist unter der Leitung von Johannes Moesus ohnhin zupackend geraten und verleiht der Musik Eleganz, aber auch Glanz und Kraft. Die CD ist mit den drei knapp halbstündigen Konzerten prall gefüllt. Prima - nicht selbstverständlich bei cpo. Auch Booklet und Aufnahmetechnik sind tadellos. Eine schöne CD zum Selbstbehalten oder Verschenken. Der Beschenkte hat sie bestimmt noch nicht?!
    2 Passions-Oratorien 2 Passions-Oratorien (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr schöne Musik - und dann?

    Hinsichtlich der musikalischen Qualität dieser neuen Heinichen-Einspielung kann man jommelli nur zustimmen. Ich schätze Dirigent Willens und seine Kölner Akademie sehr, auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund seiner solistisch besetzten Chorpartien bin. Aber das ist Ansichtssache. Auch mit dieser Einspielung liefert Willens höchste musikalische Qualität ab auch, was die Auswahl der Gesangssolisten betrifft. Alle Vier sind prima! Trotzdem sei bezüglich der Werkauswahl eine Anmerkung gemacht. Passionsoratorien leben auch von ihrem Textgehalt. In kaum einer Musik wendet sich die Musik so direkt an den Text wie bei Leiden und Sterben Jesu. Da ist manchmal auch der Text sehr wichtig, um Verständnis für die Musik zu haben und umgekehrt. Und genau da trifft die Anmerkung. Wenn die HörerInnen des Italienischen nicht mächtig sind (und das sind wohl die wenigsten), dann müssen sie die italienischen Gesangstexte in der Booklet-Übersetzung mitverfolgen. Natürlich geht das. Doch mich (des Italienischen leider nicht mächtig) würde das doch gelegentlich hindern, zu dieser Aufnahme zu greifen, anders als es beim visuell unterstützten Operngeschehen der Fall wäre. Das soll den Wert dieser Produktion nicht schmälern, dürfte aber den Wirkungs- und Bekanntheitsgrad der Kompositionen schmälern. Italienisch ist eben nicht mehr so "in" wie am Hofe zur Zeit Heinichens. Wer also diesen "kleinen sprachlichen Umstand" nicht scheut, der nehme das (ausgezeichnete) Booklet zur Hand und erfreue sich an dieser schönen Passionsmusik.
    Sämtliche Orchesterwerke Sämtliche Orchesterwerke (CD)
    27.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Das Booklet ist zu bemängeln

    Ganz klar. Es ist super, dass endlich mal eine GA des Orchesterwerks von Franck erscheint. Pünktlich zum Jubiläum. Die 4-CD-Box ist auch nett aufgemacht und enthält auch viele Infos im Booklet. Nur: Die kann man wohl nur mit der Lupe lesen. Warum ist die Schrift so klein? Warum sind auf den vier Papphüllen die Tracknummern der Stücke nicht verzeichnet und warum gibt es keine Informationen zum Orchester und den Dirigenten? Ein dreisprachiger Text wäre auch wünschenswert gewesen. Deutsch fehlt. Dabei handelt es sich wirklich um ansprechende Aufnahmen, in denen sich die Interpreten hörbar für ihren Landsmann engagieren. Da hätte man auch bei der Booklet-Gestaltung mehr an die Zuhörer (Kunden) denken sollen.
    Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
    15.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Endlich alle zusammen

    Der eigentliche Wert dieser Edition ist ihre Geschlossenheit, nachdem einige Folgen längere Zeit nicht lieferbar waren. Nun bekommt der Kammermusikfreund alle (veröffentlichten) Streichquartette - ganze acht an der Zahl - in einer handlichen 4-CD-Box präsentiert. Und da heißt es zugreifen, denn den Quartettfreund erwarten schöne Stücke. Moliques Quartette sind wohl keine innovativen musikalischen Ereignisse. Das waren sie auch schon zur Zeit ihrer Entstehung nicht. Der sehr ausführliche und informative Kommentar Wolfgang Binals im Booklet gibt Aufschluss: Molique konnte sich - trotz Spohr-Lehrjahre - nicht so recht für die musikalische Romantik entscheiden. Blieb stecken in Anfängen und Ansätzen, ohne altmodisch zu wirken. Seine Musik bewegte sich eben (fast) ausschließlich auf klassischen Fundamenten. Das schmälert nicht die Qualität seiner Kompositionen, sondern kennzeichnet Stil und Charakter seiner Quartette. Alle acht in dieser Box eingespielten Stücke sind edel, sehr melodiös und meisterhaft gesetzt. Alle um eine halbe Stunde lang. Ausnahme das kürzere Opus 44 und das über 40-minütige Werk op.17. Die Stücke wurden zwischen 2003 und 2009 aufgenommen und haben sicherlich auch zum Erfolg des großartigen Mannheimer Streichquartetts beigetragen. Die absolvieren ihre Aufgaben nämlich großartig. Eine tolle Box, die jeder Freund der Streichquartett-Musik haben sollte.
    12 Madrigalische Trostgesänge 12 Madrigalische Trostgesänge (CD)
    12.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Trostmusik zur rechten Zeit

    Diese CD kann man nur dankbar in Empfang nehmen. In einer Zeit, die alles andere ist, nur nicht friedlich und gerecht, kann sie Zuversicht und Hoffnung schenken. Das liegt auch an Briegels Kompositionskunst. Er versteht es, die Texte seiner 12 Trostgesänge nicht durch kunstvolle Verschränkungen der Einzelstimmen "zuzudecken", sondern bleibt bei aller polyphonen Gestaltung der Stimmen doch so schlicht, dass der erstaunte und bewegte Hörer durch den Text mitgenommen wird. Natürlich hat da das Ensemble Polyharmonique seine Verdienste. Was diese sechs Damen und Herren in Begleitung kundiger Basso Continuo-Instrumentalisten leisten, ist stimmlich und gestalterisch großartig. Zudem hat sich das Ensemble darüber Gedanken gemacht, wie die Gesänge optimal präsentiert werden können. Wie es auf dieser CD zur Abfolge und "Unterbrechung" durch acht kleine Orgelfugen gekommen ist, lässt sich im vorzüglichen Booklet nachlesen. Schmuckstückchen sind auch diese kleinen Orgelfugen, die Kurt Eichhorn auf einer wunderbaren Ehrlich-Orgel beisteuert. Das sind kurze Stücke, allesamt nicht länger als zwei Minuten, die es aber "in sich" haben. Fazit: Diese CD erscheint zu einer Zeit, als Krieg in der Ukraine herrscht und sendet gleichsam ein Zeichen für Frieden, Trost und Hoffnung in schlimmer Zeit aus. Bewegend!
    Klavierquintett "Wolga-Quintett" Klavierquintett "Wolga-Quintett" (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Poetisch inspririert...

    ...und von eigentümlichem Reiz. Die Maria Bach war nicht nur an Musik, sondern auch an Literatur und Kunst höchst interessiert. Zeitlebens der Tonalität verpflichtet verströmt ihre Musik doch einen eigentümlichen Reiz, den man kaum beschreiben, wohl nur hören kann. Ihre Tonalität ist eigentümlich "modern altmodisch". Vielleicht kann solche Musik nur jemand schaffen, der wie Maria Bach umfassend künstlerisch begabt und interessiert war. Somit war es Zeit, diese Komponistin wieder ins Bewusstsein zu holen und cpo und den hervorragenden Interpreten für die Pioniertat zu danken. Mir war der Name der Maria Bach gänzlich unbekannt. Aber wenn ich mir nur die ersten Minuten des Wolga-Quintetts anhöre (was ich jedem Neugierigen zum "Test" empfehle), so wird mir klar, was ich bislang verpasste. Ein reich bebildertes Booklet gibt gut Auskunft über Werke und Interpreten. Eine schöne neue CD. Kompliment an alle Beteiligten!
    Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein neuer Schürmann - leider wieder gekürzt

    Das verstehe ich nicht und wäre doch auch gar nicht nötig gewesen: Warum bringt cpo eine deutlich gekürzte Fassung dieser bedeutenden Schürmann-Oper auf den Markt? Schon die Vorgängerin "Die getreue Alceste" wurde gekürzt. Mich wundert auch, dass solche Profis wie die Hochmann und das Hamburger barockwerk diese (unnötigen) Striche mitmachen. Dabei ist es doch (ein sehr begrüßenswerter) Trend, Werke nunmehr in Originalfassungen zu präsentieren. Doch wie auch immer: Produzenten und Interpreten werden ihre Gründe gehabt haben. Gar in der Gefahr, dass eine Gesamtfassung zu Langeweile und Langatmigkeit führen könnte? Leider kann der Hörer das an dieser wieder ausgezeichneten Aufnahme nicht beurteilen. Was zu hören ist, ist jedenfalls erste Liga. Vielleicht nicht, was jede der 54 Stücke betrifft, aber die Interpretation. Die ist - wie schon bei der "Alceste" - kaum zu überbieten. Da wird sängerisch und instrumental auf höchstem Niveau musiziert, das es eine reine Freude ist.
    Die Aufnahmetechnik und die Qualität des Booklets (75 Seite mit zweisprachigem Libretto) sind ebenfalls gelungen. Bleibt nur ein Wunsch offen: Bitte keinen gekürzten Schürmann mehr!
    Meine Produktempfehlungen
    • Die getreue Alceste Die getreue Alceste (CD)
    Sämtliche geistliche Werke Vol.7 Sämtliche geistliche Werke Vol.7 (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Auf der Zielgeraden

    Während die Sinfonien-Zyklen (Berg, Glass, Mayer, Potter, David u.a.) bei cpo ins Stocken geraten sind (wann geht es da mal endlich weiter?), machen die Reihen barocker Werke zügig Fortschritte. Bei dem geistlichen Werks des Bach-Vorgängers Kuhnau erschien seit 2014 jedes Jahr eine neue Folge und ist nun bei Vol.7 angekommen. Kurz vor dem Ziel, auf der Zielgeraden, denn mit Vol.8 ist die Reihe komplett. Die 7.Folge reiht sich nahtlos in das Meyer'sche Konzept der sechs Vorgänger-Editionen ein: große Spielfreude in historisch informierter Spielweise bei höchster Transparenz. Zur solistischen Chorbesetzung wurde in den Rezensionen der vorangegangenen Folgen genug gesagt. Auch hier zeigt sich: Die hohe Transparenz geht zu Lasten einer chorischen Klangwirkung. Ob Kuhnau (und viele andere Barockkomponisten) es wirklich bevorzugt hätten, ihre Chorkompositionen solistisch zu besetzten? Mit den heutigen spiel- und gesangstechnischen Möglichkeiten wäre das nicht mehr nötig. Für eine CD-Aufnahme schon gar nicht. Und doch ist Meyers Ensemble Opella Musica genau die richtige Formation, um Geschmack an dieser Interpretationsweise zu bekommen. Da wird - auch in Einheit mit der camerata lipensiensis - stil- und werkgerecht, höchst lebendig und tranparent musiziert. Besser kann man es kaum machen, wenn, ja wenn man sich wie Gregor Meyer diesem Konzept verschrieben hat. Die auf dieser mit fast 75 Minuten Spielzeit gut gefüllten CD aufgenommenen fünf Kantaten sind wieder ein schönes Beispiel vorbach'scher Kantatenkunst. Die fünf- bis neuteiligen Stücke bieten Solisten, Intrumentalisten und Choristen reichlich Gelegenheit, musikalisch zu glänzen, wobei die Kantate "Wie schön leuchtet der Morgenstern" sicher - wie in der Produktinfo genannt - das Glanzstück dieser neuen CD bildet, die wiederum in allen Teilen empfohlen werden kann. Etwas muss trotzdem erwähnt werden: Die Track-Nummern auf der Coverrückseite stimmen nicht. Folgt man den Nummern, so starten drei (!!) Kantaten mit den jeweils zweiten Stücken. Im Booklet hingegen stimmen die Angaben. Diese kleine redaktionelle Schludrigkeit schmälert den musikalischen Wert der CD jedoch keineswegs.
    Pimpinone Pimpinone (CD)
    10.03.2022
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Telemanns "Szenen einer Ehe"

    So komisch, wie im Werktitel vermerkt, sind diese drei Intermezzi gar nicht. Immerhin streitet da ein Paar über elementare Dinge, Fragen und Probleme des Alltags, die auch heute aktuell sind. Natürlich macht Telemann aus dem Praetorius-Libretto kleinteilige musikalische Schätze in Form von Arien und Rezitativen. 25 an der Zahl. Das Glück dieser Aufnahme ist es, mit der Berliner Akademie für Alte Musik eine der renommiertesten Ensembles gewonnen zu haben, die man kriegen kann. Die beiden mir bis dato unbekannten Protagonisten stehen dem nicht nach. Sopranistin Marie-Sophie Pollak und Bariton Dominik Köninger mimen großartig Vespetta und Pimpinone, stimmlich und in der musikalischen Gestaltung. Über allem wacht Leiter Georg Kallweit und macht diese in allen Teilen ausgezeichnete Einspielung zu einer Reverenzaufnahme. Sehr zu empfehlen und eine wertvolle Ergänzung des ohnehin schon üppigen Telemann-Katalogs bei cpo.
    Flötenkonzerte Nr.5 e-moll op.19; Nr.7 d-moll op.22; Nr.8 F-Dur op.24 Flötenkonzerte Nr.5 e-moll op.19; Nr.7 d-moll op.22; Nr.8 F-Dur op.24 (CD)
    05.02.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Nette Konzerte in glänzender Interpretation

    August Eberhard Müller? Wer ist das denn? Das Booklet gibt über den zu seiner Zeit durchaus bedeutenden Musiker gut Auskunft. Doch ihn traf das Schicksal so vieler anderer Musiker-Personen: Er verschwand in der Versenkung. Mit der vorliegenden neuen CD hat cpo das nun geändert und legt drei seiner elf Flötenkonzerte vor. Nun darf man an die Konzerte keine falschen Hoffnungen hegen: Das sind schöne Konzerte der nachbarocken Zeit, die den Hörer aber wohl doch nicht vom Hocker reißen. Jedenfalls mich nicht. Anders mit der Interpretation: Da spielt eine wahre Meisterin ihres Faches und die nachzulesenden Lobenshymnen auf Tatjana Ruhland sind nicht übertrieben. Toll! Ebenbürtig die Begleitung: Dirigent Handschuh hält das Kammerorchester aus Pforzheim zu delikatem Spiel an. Da wird sensibel und schwungvoll musiziert und dem Soloinstrument jederzeit der Vortritt gelassen. Alles sehr schön! Nicht ganz so gefällt mir die Aufnahmetechnik. Die hätte etwas mehr Wärme, Weite und Raum haben sollen. Aber das ist eben auch "Hörgeschmacksache".
    Sämtliche Orgelwerke Sämtliche Orgelwerke (SACD)
    03.02.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Grandios seltene Orgelsinfonik aus Frankreich

    Dass Friedhelm Flamme mittlerweile zur ersten Garde der Organisten gehört, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen. Wer es dennoch tut, sollte sich nun diese neue cpo-Publikation mit den Orgelwerken des Auguste Fauchard anhören. Spätestens dann wird er mir zustimmen müssen. Dabei ist Flamme nicht nur ein ausgezeichneter Organist, sondern macht sich auch für „Verschollene“ des Orgelrepertoires stark. Hier ist es der Franzose Auguste Fauchard, der, aus welchen Gründen auch immer, hinter den Großen der französischen Orgelsinfonik Widor und Vierne verschwunden war. Auch Alexandre Guilmant ist da ein (nicht ganz so) Versprengter, dem sich mehr zu widmen lohnt (ein Tipp für Friedhelm Flamme!). Dabei ist die Beschäftigung Flammes mit Fauchard nicht neu. Schon 2002 spielte er auf dem Label IFO dessen 2.Orgelsinfonie und weitere Stücke auf einer französischen Orgel ein. Jetzt folgt die Gesamtaufnahme der vier Werkgattungen plus weiterer Orgelwerke Fauchards auf 3 CDs in einer hervorragend im Booklet dokumentierten Produktion. Nun darf man vielleicht doch nicht ganz den „noch freundlichen“ romantischen Orgelklang eines Vierne erwarten, dessen Schüler Fauchard ja war. Auch Fauchard ist dem noch-romantischen Klangideal der französischen Orgelsinfonik verpflichtet, wagt aber doch vermehrt kühne Harmonien, Dissonanzen und Brüche. Trotz dieser Fortschritte (vielleicht reichten sie nicht aus) und wegen seiner stark katholisch-liturgischen Bezüge brach seine Musik aus der Zeit und verschwand. Hört man hinein, vernimmt man höchst originelle, kraftvolle, alle Möglichkeiten der Orgel ausnutzende und mit höchsten Schwierigkeiten gespickte Musik. Als Beispiel wähle man auf CD 2 den Track 8 an, das Finale aus „Le Mystere de Noel“. Während da die Füße auf dem Pedal einen ruhigeren Weg gehen dürfen, müssen die Finger virtuos über das Manual fliegen. Nur ein Beispiel, das zeigen kann, welche Anforderungen an den Organisten (und auch die Hörer) Fauchard stellt. Flamme meistert sie großartig. Die Schuke-Orgel aus der Detmolder Heilig-Kreuz-Kirche ist genau die richtige Wahl und das SACD-Verfahren bewährt sich auch hier. Eine tolle Produktion!
    Klaviertrio op.24 Klaviertrio op.24 (CD)
    03.02.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kluge Werkzusammenstellung für Kenner

    Keine Frage: Da haben sich vier MusikerInnen zusammengefunden und ein kluges und intelligentes
    Werkprogramm für diese cpo-CD zusammmengestellt. Shostakovich und Weinberg, jeweils mit einem Lieder-Zyklus und einem Trio. Das passt! Ohnehin bringt man diese beiden Komponisten viel zu selten zusammen, wo sie doch soviel Gemeinsamkeit haben. Diese Gemeinsamkeiten und auch die deutlichen Unterschiede arbeiten die Interpreten auf dieser CD deutlich heraus. Für meinen musikalischen Geschmack gebe ich zu: Der Zugang zu den Lieder-Zyklen beider Komponisten fällt mir schwer. Zu unüberwindlich ist für mich die Sprachbarriere. Hinzu kommt dann noch die doch zeitweise recht sperrige Musik. Bei den beiden Trios fällt dieses Sprachhindernis ja weg und doch muss man sich auch in die expressionistische, teils sehr herbe Kammermusiksprache der beiden Komponisten einhören. Also nichts für die Kaffeestunde! Interpretiert werden diese stellenweise sehr schwierigen Stücke hervorragend. Sopranistin Kateryna Kasper beherrscht das Russische (und ihre Stimme!) und ist somit die geeignete Solistin und das Trio Vivente agiert souverän und virtuos. Alles in allem eine gelungene CD für Freunde des „Rand-Repertoires“ und ausgefallener Stücke.
    Toccaten für Cembalo "L'estro intelligente" Toccaten für Cembalo "L'estro intelligente" (CD)
    03.02.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mal keine Sonaten...

    Und das ist gut. Verbindet man den Namen Scarlatti doch zu sehr mit der Menge seiner Sonaten, die ja auch reichlich mit Cembalo oder Klavier auf CD vorliegen. Cembalist Marcello Di Lisa tritt dieser einseitigen Betrachtungsweise des Werkes Scarlattis nun mit dieser neuen cpo-CD entgegen. In einem sehr interessanten und ausführlichen Booklet-Aufsatz begründet Di Lisa seine Auswahl von Toccaten mit Scarlattis Meisterschaft im Kontrapunkt, die ihn neben seinen anderen Qualitäten als großen Meister ausmacht. Den Kontrapunkt als "Kern seiner Persönlichkeit", den kann man nun hörend bewundern. Zehn Toccaten finden sich auf der CD, ergänzt durch vier kurze "Lückenfüller". Vielleicht sollte man nicht die ganze CD "im Stück" hören, sondern sich den Titeln nach und nach widmen. So umgeht man doch die relative Gleichförmigkeit einer ganzen Cembalo-Stunde. Di Lisa spielt ausgezeichnet, ist also nicht nur ein guter Kommentator, sonderrn auch Interpret in Sachen Scarlatti. Eine sehr erfreuliche Bereicherung der Scarlatti-Diskografie.
    Sämtliche Sonaten für Violine & Klavier Sämtliche Sonaten für Violine & Klavier (CD)
    03.02.2022
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Schubert auf historischen Instrumenten

    Das ist schon eine gute Idee: Entsprechend dem kompositorischen Fortschritt Schuberts werden die entsprechenden Tasteninstrumente gewählt (natürlich Hammerflügel) und Lena Neudauer spielt auf einer darmbespannten Guadagnini-Geige. Natürlich entsteht dann auch ein entsprechender Klang: feiner, intimer, aber auch lebendig und facettenreich. Nur die "große romantische Geste" fehlt. Und man vermisst sie nicht. Mir ist keine Vergleichseinspielung bekannt, die es - besonders hinsichtlich des Klanges - mit dieser neuen cpo-Produktion aufnehmen könnte. Mit "Klang" ist da gar nicht die Aufnahmequalität gemeint. Die ist auch sehr gelungen. Nein. Mit dem besonderen Klang ist das Zusammenspiel auf historischen Instrumenten gemeint. Und das beherrschen Lena Neudauer und Wolfgang Brunner meisterhaft. So werden kompositorische Strukturen, die sich in den späteren Sonaten künstlerisch verkomplizieren, wunderbar offen gelegt. Musik quasi "zum Mitschreiben". Auch das Booklet ist prima. Deshalb eine Empfehlung an alle Schubert- und Kammermusikfreunde und solche, die es noch werden wollen.
    Ein Kommentar
    sonate00
    24.07.2022

    Vergleichseinspielung

    Ich empfehle hier die Aufnahme mit Anton Steck bei MDG, ebenfalls auf historischem Instrumentarium, die für mich immer noch Referenz ist. Im Gegensatz
    zu Anton Steck ist Lena Neubauer ursprünglich nicht in der Alte-Musik-Szene beheimatet. Leider scheint diese Doppel-CD bereits vergriffen zu sein.
    Violinkonzert Violinkonzert (CD)
    14.12.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Dritte Enescu-Großtat Ruzickas

    Diese Enescu-CD ist wieder der Hammer! Nach den sensationellen Veröffentlichungen der 4. und 5.Sinfonie durch den Dirigenten Peter Ruzicka folgt nun das Violinkonzert und die Klavier-Phantasie. Und wie bei den beiden Sinfonien handelt es sich wieder um Werke aus Enescus Nachlass, unvollendet und nie publiziert. Das Finale des Violinkonzerts nahm Enescu nie in Angriff. Doch auch zweisätzig dauert das Violinkonzert über 30 Minuten. Besonders eidrucksvoll ist die lange orchestrale Einleitung zum 1.Satz, wo sich die ohnehin glänzend aufgelegte Radiophilharmonie bestens bewähren kann. Auch Solistin Carolin Widmann meistert den Solopart dieses wunderbar romantischen Konzerts mit Bravour. Gleiches gilt für Pianistin Luiza Borac und ihre Mitstreiter für die Fantasie für Klavier und Orchester, ein gut 20-minütiges Paradestück. Das vorzügliche Booklet gibt reichlich Auskunft über Werke und Interpreten. Die Klangtechnik ist super gelungen. Lediglich die knappe Spielzeit (53 Min.) ist zu bemängeln. Da hätte gut und gerne noch eine Enescu-Rarität draufgepasst. Bleibt zu hoffen, dass sich Ruzicka nicht nur bei den Randbereichen von Enescus Werk aufhält, sondern sich auch seinen Jugendsinfonien und grandiosen späteren drei Sinfonien widmet.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.4 e-moll Symphonie Nr.4 e-moll (CD)
    • Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester (CD)
    Marianische Musik aus Spanien Marianische Musik aus Spanien (CD)
    10.12.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Seltene Renaissance aus Spanien

    Gerade in der Renaissance-Zeit war die Marienverehrung groß, besonders auf der iberischen Halbinsel. Das vierköpfige Vocalensemble "Penalosa" hat sich deshalb dort auf die Suche begeben, wo ihr Namensgeber verheimatet ist: nach Spanien. Dort hat das Ensemble acht Motetten des Francisco de Penalosa ausgegraben, durch zwei Motetten und eine sechs-teilige Missa des späteren Tomas Luis de Victoria ergänzt und auf dieser CD veröffentlicht. Nun ist das Angebot von Renaissance-Musik groß, gerade auch auf dem cpo-Label, sodass sich diese Stücke und die Interpreten großer "Konkurrenz" stellen müssen. Und dieser Vergleich macht doch deutlich, warum beide Komponisten über einen lokalen Bekanntheitsgrad nicht hinaus kamen. Sie "zündet" einfach nicht. Die Musik ist zu gleichförmig und das Ensemble hat leider nicht das Format, daraus musikalische Leckerbissen zu zaubern. Das soll keine Kritik am Ensemble sein. Die Musik gibt einfach nicht mehr her. Vielleicht hätte man durch den Einsatz von Instrumenten und einer größeren Chorbesetzung die Musik etwas "aufpeppen" können. Doch letztlich ist das auch musikalische Geschmacksache. Die Tontechnik hätte für diese spezielle Musik etwas mehr Hall vertragen. Das Booklet ist wieder von bester Qualität. Eine CD für Fans!
    Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.1 Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.1 (CD)
    10.12.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unendliche Vielfalt

    Da wird ein neues Telemann-Projekt mit 72 Kantaten eines kompletten Jahrgangs aus der schier unerschöpflichen Quelle Telemann gestartet und Vol.1 präsentiert uns auf zwei CDs neun Kantaten des sog. "Französischen Jahrgangs" aus seiner Frankfurter Zeit. Das ausgezeichnete 67-seitige Booklet begründet auch die Bezeichnung "französisch" mit landestypischen Merkmalen, etwa den Zitaten aus französichen Tänzen der Suite oder Gesangsmerkmale. So recht deutlich kann ich die Merkmale nicht heraushören, höre vielmehr Stilmerkmale, die sich IN mehreren europäischen Ländern wiederfinden lassen. Wie dem auch sei. Mit diesem Projekt fügt cpo ihrem ohnehin schon umfangreichen Telemann-Katalog ein weiteres Highlight hinzu. Und keine Schätze sind das. Immer zwischen 10 und 16 Minuten lang bestechen die Kompositionen durch Einfallsreichtum UND Genialität. Die Besetzungen sind alle ziemlich ähnlich: zu einem 4-, bzw. 8-stimmingen Chor und obligatorischen Solisten gesellt sich ein durch Holzblasinstrumente ergänztes Streicherensemble. Für die Kunst Telemanns reicht das, um die jeweiligen Text musikalisch zu deuten. Interessant wird die Box noch dadurch, dass Interpreten am Werke sind, die mir bis dato unbekannt waren. Felix Koch steuert sein barockerfahrenes Ensemble stilsicher durch die einzelnen Kantatenteile. Da wird nichts übertrieben oder vernachlässigt. Alles sehr gekonnt. Lediglich die Continuobesetzungen hätten etwas variabler ausfallen können. Fazit: Ein weiterer Meilenstein aus der unendlichen Vielfalt von Telemanns Schaffen.
    Systematische Anleitung zum Fantasieren op.200 Systematische Anleitung zum Fantasieren op.200 (CD)
    09.12.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein Czerny für Pianisten und Klavier-Enthusiasten

    Ich gebe zu, dass ich diese neue DoCD von cpo zwar aufmerksam gehört habe. Ganz schlau bin ich jedoch nicht daraus geworden. Sicher ist mir Czerny als großer Klavierpädagoge schon seit meinen Klavierstundenzeiten ein Begriff. Und doch sind mir diese "Anleitungen zum Fantasieren" fremd geblieben. Das mag am Begriff "Fantasieren" liegen. Noch heute fantasiere ich gerne am Klavier, so frei nach Schnauze, was mir gerade einfällt. Czerny hat da einen andere Begriffsvorstellung. Sein Fantasieren ist nicht "frei", sondern formgebunden. In 51(!!) fast ausschließlich sehr kurzen Kompositionen führt er uns die Vielfalt dessen vor, was der Fantasie an Form und Melodie einfallen kann. Für einen wissbegierigen Pianisten mag das eine tolle Sache sein. Die Stücke sind z.T. virtuos und sehr einprägsam. Der Nicht-Pianist muss sich jedoch anstrengen, um die gut 83 Minuten Klavierformalien durchzuhalten. Um das zu schaffen, ist das Booklet eine große Hilfe - wenn man wegen der sehr kleinen Schrift nicht Mühe hat. Da diese Publikation Kolja Lessings dritter Czerny-Streich ist, darf man sich der Qualität der Interpretation sicher ein.
    251 bis 275 von 958 Rezensionen
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