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    Musaion Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juli 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 7932
    177 Rezensionen
    Symphonien Nr.6-9 Symphonien Nr.6-9 (SACD)
    26.01.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vollendung der Großtat eines Altmeisters

    Nun ist endlich die abschließende Box der Beethoven-Symphonien unter der Leitung Jordi Savalls erschienen und die Einspielungen erfüllen die hohen Erwartungen, die die Vorgängeraufnahmen geweckt haben. In historisch überlieferter kleiner Besetzung von 55 bis 66 Musikern entfaltet sich ein sehr präzises und organisches Musizieren auf höchstem Niveau, das alle Instrumentengruppen gleichwertig agieren lässt. Dank Savalls umsichtigem Dirigat werden so die musikalischen Details in ihrer Funktion und im formalen Aufbau sinnvoll zur Geltung gebracht. Die niedrige Stimmung a= 430 Hz, Darmsaiten, Barockposaune, Naturtrompeten etc. sorgen für einen Klang, der der historischen Entstehungs- und Aufführungszeit angemessen ist, während Savalls Beachtung der von Beethoven notierten Tempi und Vortragsbezeichnungen Le Concert des Nations zu meist schwungvoll-dramatischem und den Zuhörer elektrisierendem Musizieren gelangen lässt. Dieses packende, geradezu körperlich fassbare, energetische Gestalten der Partitur macht Beethovens revolutionären Geist vor dem Hintergrund von dessen zeitgenössischen Musikerkollegen deutlich, ohne ihn andererseits zu einem Großsymphoniker der Zeit um 1900 zu pervertieren. Hier macht sich Savalls "Herkunft" aus der Barockmusik sehr positiv bemerkbar - ganz anders als z. B. Currentzis, das aktuelle Enfant terrible der Beethoven-Symphonie-Einspielungen, der mit seiner extremen Detailverliebtheit und der Ausreizung von Tempo- und Lautstärkenextremen den Gesamtcharakter der Werke unhistorisch verzerrt deutet. Die mit Holzschlägeln gespielten Pauken z. B. setzten wunderbar ihre Akzente, ohne effektheischend zu wirken.
    Insgesamt reihe ich für mich die Aufnahme mit Gardiner, Goodman, Mackerras, v. d. Goltz, Forck, P. Järvi in die vorderen Plätze der nach historischem Vorbild musizierenden Aufnahmen ein. Eine gewinnbringende Ergänzung der Diskographie!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.7 Symphonie Nr.7 (CD)
    • Symphonien Nr.1-5 Symphonien Nr.1-5 (SACD)
    • Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (SACD)
    Feodor Schaljapin singt Arien & Lieder Feodor Schaljapin singt Arien & Lieder (CD)
    23.01.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr gute Ausgabe des Sängerwunders

    Connaisseuren muss ich nichts schreiben - die wissen Bescheid.
    Für Einsteiger in die Welt des Gesanges, die eine stimmliche Ausnahmeerscheinung und ein singdarstellerisches Erweckungserlebnis erfahren möchten, empfiehlt es sich Schaljapin kennenzulernen. Es gibt verschiedene Ausgaben, aber wie fast immer hat Prima Voce eine sehr gut aufbereitete Ausgabe herausgebracht, die man (altersgemäß und aufnahmetechnisch bedingt natürlich mit Einschränkungen) gut anhören kann. Auch die Naxos-Ausgabe ist gelungen, ich bevorzuge aber diese hier aufgrund der Auswahl und Klangqualität.
    Wenn man diese Arien und Lieder hier gehört hat, versteht man auch, warum die heutige Gesangssituation auf der Bühne oft so unbefriedigend bis enttäuschend ist und diese Aufnahmen sind ein klares Plädoyer für mehr Gestaltungsfreiheit der Gesangskünstler, die sich nicht nach dem "Malen-nach-Zahlen"-Prinzip durch ihre Partitur durcharbeiten sollten, nur um einem falsch verstandenen Werktreue-Prinzip zu gehorchen. Hier werden die Figuren lebendig! Überzeugen Sie sich selbst!
    Helge Rosvaenge singt Arien Helge Rosvaenge singt Arien (CD)
    19.01.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Stimmwunder

    Wer sich von historischem Klangbild und entsprechenden technischen Begrenzungen nicht abschrecken lässt (die aber hier nur zu vergleichsweise geringen Beeinträchtigungen führen) kann hier erfahren, wie ein Spinto-Tenor klingen und singen kann und eigentlich auch sollte.
    Rosvaenge besitzt eine sehr schöne, ausgeglichene Stimme, die mühelos in die höchsten Tenorbereiche aufsteigen und sich damit auch den gefürchteten Partien im "Postillon" und "Leben für den Zaren" mit Aplomb stellen kann. Dazu beherrscht er aber auch sonst die Stimmtechnik so exzellent, um feine Akzentuierungen zu gestalten und auch schwierige Diminuendi bis zum Morendo zu singen. Das ist alles staunenderregend und so praktisch seit Lauri Volpi (ähnliche Stimme und Technik) oder Björling (eleganter und stilistisch besser) nicht mehr erreicht worden.
    Besonders lobenswert ist seine prägnante Diktion und Phrasierungskunst, die die gesungenen Opern-Figuren vor dem inneren Auge des Hörers geradezu plastisch lebendig werden lässt.
    Antonietta Stella singt Arien Antonietta Stella singt Arien (CD)
    08.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gesangskunst aus dem Goldenen Herbst der italienischen Oper

    Hinter der geradezu überwältigenden Berühmtheit der Callas und ihrer "Konkurrentin" der Tebaldi hatten es andere Soprane wie die Milanov schwer ins Licht der Öffentlichkeit zu gelangen und die Aufmerksamkeit der Aufnahmestudios zu erregen. Eine der heute fast und zu Unrecht Vergessenen ist Antonietta Stella, aber glücklicherweise hat Testament hier einen schönen Querschnitt ihrer Sangeskunst gut aufbereitet veröffentlicht.
    Zu hören ist die wunderschöne, frische Stimme der damals ca. 26-jährigen Sängerin auf dem Weg zu ihrem stimmlichen Höhepunkt. Strahlend leicht in der Höhe, schlank geführt und technisch versiert meistert sie mühelos alle Partien, wobei ihre schwebenden Pianissimi und Diminuendi stupende Wirkung haben. So ist sie eine großartige Mimi, Cio-Cio-San oder Amelia.
    Sie ist eine Gestalterin ihrer Rollen, die mit fein zisilierten Ausdrucksmitteln die gewünschten Effekte erzielt, die Stimmgrenzen nicht überschreitet und trotzdem den Hörer berührt. Wie sehr würde man vielen Konkurrentinnen und Nachfolgerinnen diese Stimmführungs- und Gestaltungskunst wünschen.
    Eine Offenbarung für Liebhaber schöner Stimmen und exquisiter Sangeskunst!
    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    28.11.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Sternstunde der Beethoven-Klavierkonzerteinspielungen

    Spätestens mit dieser Einspielung hatte sich Schiff in die erste Reihe der zeitgenössischen Beethoven-Interpreten gespielt und dann mit seinem Zyklus der Klaviersonaten aus der ersten Dekade des 21. Jh. diese Stellung glänzend bestätigt.
    Er erweist sich als ein Meister feinster dynamischer und rhythmischer Differenzierung, der Abschattierung der Klangfarben und der Anschlagsnuancierung. Er vermeidet jede Effekthascherei und Exzentrik und schafft so eine "klassische" Deutung, die sich mit allen großen Interpreten messen und ihren Platz in der ersten Reihe finden kann. Fast als "krönenden", jedenfalls passenden Abschluss findet sich noch die "Appassionata"-Sonate auf CD 3.
    Haitink ist dabei ein würdiger, gleichwertiger Dirigent an seiner Seite im besten Sinne des Wortes.
    Musikalisches Virtuosentum in höchster Vollendung. Meiner Meinung nach kann man diese Konzerte nicht besser, höchstens anders spielen (gilt auch für seine Sonaten-Einspielung).
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (SACD)
    19.11.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ausgewogen

    Herreweghe dirigiert eine klug vor dem historischen Hintergrund und musikphilologisch durchdachte Interpretation. Dabei musizieren die Royal Flemish Philharmonics präzise und erreichen mit modernen Instrumenten, aber an historischem Klangvorbild orientierter Spielweise ein sehr gelungenes Resultat. Dieser Musizierstil erinnert an Norringtons "Stuttgart Sound"-Ansatz, der sowohl den Freunden moderner Instrumente, als auch den Anhängern einer historisch orientierten Klangkultur entgegenkommt. Ob er aber die jeweilige Gruppe befriedigen kann, ist wohl fraglich, dafür können alle Hörer, die einen Mittelweg suchen, diesen hier finden.
    Nichtsdestoweniger einer der besten Beethoven-Symphonien-Zyklen der letzten zwei Jahrzehnte, da spielfreudig, rhythmisch präzise und ausdrucksstark artikuliert ohne Übertreibungen und Manierismen, wie sie sich z. B. Currentzis zuletzt geleistet hat. Die Aufnahme macht einfach großes Vergnügen beim Anhören und erinnert mich irgendwie an die Einspielungen von Mackerras und Goodman.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
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    Siegfried Siegfried (CD)
    18.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Erfreuliche Fortsetzung des Rings am Rhein

    Als Wagnerianer braucht man ja einiges an Dulderqualitäten in der heutigen Zeit, umso erfeulicher, wenn auch positive Erfahrungen im diskographischen Bereich zu vermelden sind. Kober setzt seinen Ring auf dem hohen Niveau der Vorgängereinspielungen fort und das bei einem so schweren Werk wie dem Siegfried - chapeau!
    James Rutherford vollendet seinen Wotan mit der gewohnt guten bis sehr guten Leistung: idiomatisch, kraftvoll und ebenso stimmig und wie eindrucksvoll gestaltend. Er zählt damit zu den besten Interpreten der Rolle in Gesamteinspielungen seit James Morris und deklassiert so manche moderne Konkurrenten wie Stensvold etc.
    Sehr erfreulich ist Corby Welch in der Partie des Siegfried. Erstaunlich jung klingend, idiomatisch sehr gut verständlich und doch auch mit Kraft für die Schmiedelieder (man denke nur an die Katastrophe mit Simon O`Neill unter Elder oder aan den ungeschlachten Lance Ryan). Er kann sich zwar nicht mit den alten Fachgrößen messen, aber liefert seit Jahrzehnten die beste Interpretation ab.
    Linda Watson ist eine gute, manchmal etwas schrille Brünnhilde. Cornel Frey zeichnet ein sehr gutes Rollenporträt des Mime: Der Rätselwettkampf mit Wotan macht Freude zuzuhören!
    Kobers Dirigat ist durchsichtig und sorgfältig ausgewogen, wobei das letzte Quentchen packende Dramatik und Spannung für meinen Geschmack fehlt. Insgesamt eine der besten Einspielungen seit Jahrzehnten und wenn das Niveau auch bei der Götterdämmerung gehalten werden kann, wird das vielleicht die beste Tetralogie seit Karajan.
    Kleines Manko ist die unpraktische Karton-Steckhülle. Da hätte man nicht sparen sollen.
    2 Kommentare
    Anonym
    02.11.2021
    Schöne Rezension! Die Sängerin der Brünnhilde heißt allerdings L i n d a Watson.
    Musaion Top 100 Rezensent
    19.11.2021
    Danke für den Hinweis - ich habe meinen Fehler korrigiert.
    Götterdämmerung Götterdämmerung (CD)
    18.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Würdiger Abschluss des Rhein-Rings

    Hatten schon die drei Vorgängeraufnahmen Grund zur Freude gegeben, so ist nun mit dieser Aufnahme der Ring abgeschlossen und würdig gelungen - was man ja nicht von vielen in den letzten 50 Jahren sagen kann.
    Erneut zeigen sich Linda Watson als gute Brünnhilde und vor allem Corby Welch als wirklich gelungener Siegfried, die an ihre überzeugenden Leistungen aus dem Siegfried anknüpfen können. Immer wieder verblüffend, wie jugendlich gerade Welch klingt und z. B. die Nagelprobe des hohen C im 3. Aufzug meistert.
    Auch die anderen Rollen sind durchweg gut besetzt, herauszuheben ist dabei der Hagen von Sami Luttinen. Er hat zwar nicht das stimmliche Format der ganz großen Rollenvorgänger Frick oder Weber, kann aber durch singdarstellerische Mittel diese sinistre Figur zum Leben erwecken. Bravo!
    Axel Kober dirigiert wie bisher souverän, präzise und gut durchhörbar auch gerade die feinen Details, was den lyrischen Passagen zugute kommt (selten das Vorspiel so mysthisch gehört), zupackende Dramatik fehlt mir aber etwas.
    Die Aufnahmequalität ist sehr gut.
    Insgesamt kann man nun bilanzieren: Kober braucht sich hinter den bekannteren Studiogrößen seit Karajan nicht verstecken (z. B. Levine, Haitink und auch Rattle bisher) und kann ihnen gegenüber mit dem insgesamt homogeneren und besseren Ensemble glänzen. Wer also eine neue Aufnahme des Rings sucht, ist hier besser aufgehoben als bei van Zweden, Simone Young u. a., die gemeint haben, die Welt mit ziemlich mäßigen Aufnahmen (besonders eklatant im sängerischen Bereich) beglücken zu müssen. Schön, dass es auch anders geht.
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Rheingold Das Rheingold (CD)
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    Serenade Nr.13 "Eine kleine Nachtmusik" Serenade Nr.13 "Eine kleine Nachtmusik" (CD)
    17.11.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schon wieder "Eine kleine Nachtmusik"?

    Ja - es ist (neben den Divertimenti KV 136 ff.) wieder eine Aufnahme eines der bekanntesten Werke der klassischen Musik. Aber es ist auch eine ganz andere Aufnahme!
    1. Die Besetzung in solistischer Streichquartett-Besetzung, wobei des Violoncello durch einen Kontrabass ersetzt wurde, wird im Beiheft plausibel aus der historischen Aufführungspraxis hergeleitet und überzeugt musikhistorisch.
    2. Die Einfügung des Menuetts KV 601 No. 3 in das Werk ist eine sehr reizvolle Möglichkeit der Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt der Serenade und wird auch nachvollziehbar erklärt.
    Insoweit eine durchaus "neue" Einspielung des Werkes!
    Kuijken und La Petite Bande bieten eine sehr feinfühlige und stimmige Interpretation auf höchstem Niveau - ein großer Gewinn für die Mozartfreunde und Interpretationsgeschichte. Muss man gehört haben!
    Fra Diavolo (in deutscher Sprache) Fra Diavolo (in deutscher Sprache) (CD)
    29.10.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Aus dem Schatzkästlein der Vergangenheit (3. Teil)

    Diese Aufnahme zeigt ein exzellentes Ensemble das vor bekannten Sängern vor allem in ihren jungen Jahren: Hans Hopf singt den Fra Diavolo mit Schwung und durchaus lyrischer Stimme, zeigt aber schon den späteren Heldentenorklang. Fehenberger als Lorenzo ist vergnüglich anzuhören, Gottlob Frick Karl Wessely und Kurt Böhme sowie Arno Schellenberg komplettieren die erstklassige Männerriege. In den 50er Jahren sollten sie zu den großen Namen auf der Opernbühne werden. Marie-Luise Schilp singt eine anmutige Pamella - ein Genuss!
    Elmendorff dirigiert lebendig und schwungvoll - so muss eine unterhaltsame Aufführung dieses Werkes klingen.
    Dass damals auf Deutsch gesungen wurde schadet nicht - umso besser interagieren die Sänger ungemein nuancenreich und es braucht kein Libretto zum Mitlesen, man versteht jede Silbe.
    Unbedingt hörenswert - vor allem für Stimmliebhaber Hopfs, Böhmes und Fricks!
    Ein Kommentar
    Anonym
    10.02.2024

    Ergänzung zu Marie-Luise Schilp

    Zu der Ausnahmekünstlerin Marie-Luise Schilp gibt es von Preiser eine CD in der Reihe "Lebendige Vergangenheit"- die Suche lohnt sich!
    Michael Spyres - BariTenor Michael Spyres - BariTenor (CD)
    20.10.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lichtblicke

    Hatten schon Spyres` beiden ersten Solo-Alben einen technisch sehr versierten Sänger mit schöner Tenorstimme bei ungewöhnlicher Tiefe gezeigt, demonstriert diese Aufnahme in mehrfacher Hinsicht Neuartiges, besser lange nicht mehr Gehörtes!
    Nun ist ja durchaus bekannt, dass vor 200 Jahren Sänger sowohl das Tenor- als auch das Baritonfach sangen, bevor im Laufe des 19. Jahrhunderts eine stärkere Spezialisierung stattfand. An diese verlorene tradition knüpft Spyres wieder an - und wie!
    Sein Ideomeneo ist einfach grandios gesungen - ausdrucksstark und mühelos virtuos. Der besondere reiz seines Baritenors kommt dann schon bei der Don giovanni-Arie zum Vorschein. So sehr ich Sänger wie Pinza, Siepi oder London in der Rolle schätze, von der Stimmlage eines Bassbaritons her sind sie prinzipiell falsch eingesetzt. Der Basso profondo ist mit dem Komtur besetzt, der Bass mit Masetto, der höher gelagerte Bassbuffo mit Leporello, der noch höhere Don Giovanni sollte dementsprechend zwischen diesem und dem tenor des Don Ottavio angesiedelt sein. Wenn Spyres nun mit einem tenoral klingenden Bariton singt, rückt er den Don Giovanni interessant in die Nähe der tenoralen "Liebhaberrolle". Ein Hörgewinn!
    Genial sind der Barbier und Hoffmann: ein derartiges Stimmschauspiel ist mir bisher kaum zu Gehör gekommen und alles perfekt gesungen. Allein wegen dieser beiden Arien hörenswert.
    Ein letztes Curiosum: der französisch gesungene Lohengrin. So kann man sich diese Rolle Mitte des 19. Jh. in Paris auf der Bühne vorstellen und so erklärt sich die für Tenöre oft unangenehme tiefe Lage der Partie: sie ist für einen Baritenor bestens geeignet.
    Sollte Spyres vielleicht dies Partie auf Deutsch anvisieren, muss er an seiner Diktion feilen, wie die "Lustige Witwe" zeigt.
    Insgesamt glücklicherweise eine Aufnahme die höchsten Erwartungen gerecht wird und nicht der soundsovielte Tenorarienaufguss. Sie sei allen Belcanto-Freunden wärmstens ans Herz gelegt!
    P. S. Es ist bezeichnend für den heutigen Musik-Betrieb, dass andere Künstler mit mittelmäßigen Qualitäten zu Stars hochgejubelt werden, während eine wirkliche Glanzleistung wie die vorliegende nicht annähernd die ihr zustehenden Meriten erhält. Ein Armutszeugnis.

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    • Michael Spyres - Espoir Michael Spyres - Espoir (CD)
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    Don Giovanni Don Giovanni (CD)
    03.09.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Drittklassiges Sängerensemble und zweitklassige Musiker ergeben nun mal keine erstklassige Aufnahme

    Manchmal fragt man sich schon, warum bestimmte Aufnahmen veröffentlicht werden, wenn es nichts gibt, das hörenswert wäre.
    Besonders traurig ist das zusammengewürfelte Vokalensemble: Tiliakos als Don Giovanni singt rauh und ohne Stimmschönheit und ihm fehlt jede Rollengestaltung, denn weder kann er stimmlich die Damen bezirzen noch eine dämonische Aura ausstrahlen oder einen Rokokokavalier gestalten. Da gibt es viele bessere Rollengestalter, von einem Siepi oder London ganz zu schweigen.
    Der Leporello ist von Priante ordentlich gesungen, es entsteht aber auch keine Figur vor dem geistigen Auge des Zuhörers, wie es z. B. Otto Edelmann geschafft hat.
    Tarvers Don Ottavio ist nur noch ein Schatten seiner schönen Rollengestaltung unter Jacobs. Ein Dermota oder Simoneau war er sowieso nie.
    Auch das Damenterzett klingt nicht besser, meist spitz und ohne individuelle Rollengestaltung, was besonders bei der Zerlina auffällt, denn das teilweise naive und doch auch bauernschlaue Mädchen gelingt C. Gansch nicht überzeugend.
    Currentzis` Dirigat ist flott, meist zu flott, um die individuellen Figuren sich entfalten zu lassen oder Ensebmles auszugestalten.
    Auffällig die lieblose Gestaltung der Rezitative, die heruntergespult werden, damit es mit den Gesangsnummern etc. weitergehen kann. Schade!
    Wie lebendig und gut die Oper in historischer Aufführungsmanier gespielt und auch gesungen werden kann, ist besonders bei Jacobs oder Östman nachzuhören, wer großartige Gesangsleistungen schätzt, bleibt bei den Klassikern der Discographie und vergisst Currentzis getrost oder spart ihn sich am besten ganz.
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    • Don Giovanni Don Giovanni (CD)
    Symphonien Nr.4 & 5 Symphonien Nr.4 & 5 (CD)
    16.08.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Fortsetzung der maßstabsetzenden Einspielungen

    Viel gibt es nicht zu den vorherigen Besprechungen hinzuzufügen - schön, dass das hohe Niveau gehalten wurde und es bleibt die Vorfreude auf die restlichen Einspielungen. Etwas Großartiges ist im Entstehen begriffen - nicht verpassen!
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    • Symphonien Nr.1 & 6 Symphonien Nr.1 & 6 (SACD)
    Symphonie Nr. 7 Symphonie Nr. 7 (CD)
    13.08.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Und schon wieder ein neuer Messias der Beethoven-Exegese ...

    Man glaubt es kaum, aber es war wieder einmal Zeit (zum wievielten Mal in den letzten Jahren???), dass man Beethoven "völlig neu entdecken", "ganz anders" und/oder "entstauben" zu müssen vorgibt oder wie die Werbeslogans und Jubelkritiker es noch so nennen mögen. Verbunden wird das Ganze mit dem Hochloben eines neuen "Pultstars" zum neuen "Messias" mit quasireligiösem Gefasel in Richtung von "Offenbarungen" und Ähnlichem. Zumeist bleiben die Hörerfahrungen hinter den extrem hochgesteckten Erwartungen mehr oder weniger weit zurück.
    Dies gilt auch für Currentzis cum grano salis.
    Seine kürzlich erschienene Einspielung der 5. Symphonie zeichnete sich vor allem durch Hektik, Dauerpresto und viele Showeffekte aus (extremes Ausreizen der Lautstärken, knallige Akzente etc.).
    In dieser Aufnahme konstatiert sich Ähnliches und sie weist wiederum grundsätzliche Probleme auf:
    1. Wenn man versucht, mit Hilfe historischer oder entsprechend nachgebauter Instrumente eine historisierende Aufführung zu realisieren, dann ist es wohl meist passender mit kleiner Besetzung zu spielen. Zudem gelingt dann meist die Ausbalancierung der Instrumente besser und gerade die Holzbläser kommen besser zur Geltung. Entsprechend haben hier z. B. Gardiner, Harnoncourt, Savall oder von der Goltz exzellente Aufnahmen vorgelegt.
    2. Man kann auch "historisch informiert" spielen, was durchaus interessante Einsichten erlaubt, letztlich aber weder Fisch noch Fleisch ist. Da greife man zu entsprechenden Aufnahmen Järvis oder Norringtons etc.
    3. Oder man spiele "traditionell" mit großem, modernen Symphonieorchester mit allen akustischen Vor- und Nachteilen. Auch so sind sehr gute Einspielungen entstanden, man denke nur an den großartigen Kleiber, Chailly etc.
    Currentzis will nun mit historischen Instrumenten in großem "Symphonieorchesterklang" spielen und wohl auf diese Weise die jeweiligen Vorteile einheimsen, erreicht meines Erachtens aber eher das Gegenteil: die spezifischen Stärken des historischen Aufführungsstils (feine Nuancierung, Ausgewogenheit der Orchesterstimmen etc.) gehen im doch relativ breiten Orchesterklang fast unter (z. B. die Holzbläser), es bleiben oberflächlich herausgestellte Einzelakzente, die dann (auch dank der Tontechniker) den Show-Effekt des "Unerhörten" hervorrufen (gelingt besonders gut im Heimkonzertsaal).
    Verstärkt wird diese Effekthascherei durch Currentzis` Drang zum Ausloten von Extremen, sowohl bei den Tempi als auch bei der Dynamik. "Knalleffekte", wie sie ein Vorrezensent lobt, waren vor zweihundert Jahren ästhetisch wohl selbst für Beethoven unangebracht und entsprechen leider vor allem modernen Klanggewohnheiten und -erwartungen.
    Der zweite Satz kann zwar Anklänge zu Schreittänzen haben, dennoch halte ich weiterhin die Anspielung auf eine liturgische Prozession mit dem Anklängen an das "Ora pro nobis" für sinnvoller, vor allem in Hinblick auf den 4. Satz mit dem Hinweis auf dem Gossecschen Triumphmarsch der Republik, wenn man den Napoleonbezug für zentral hält.
    Currentzis realisiert zwar eine gewisse Penibilität bei der Partiturtreue, verfehlt aber durch Extremismus den wohl intendierten Klang- und Interpretationscharakter von 1810/1813 und liefert so ein letztlich überflüssiges "hat sich redlich bemüht" ab.
    4. Ein letztes Ärgernis: Wiederum wird auf einer CD nur eine Symphonie eingespielt (wie bei der 5.), obwohl man beide Einspielungen zeitlich hätte kombinieren können. Entweder Geschäftemacherei oder Zeitdruck, um die Heilserwartung der Currentzis-Jünger zu befriedigen. Gerade die sinnvolle Kombination mit anderen Werken kann die Interpretation fördern!
    Welche feine Nuancierung hier wirklich möglich ist, kann man eindrucksvoll bei Gottfried von der Goltz und den exzellenten Freiburger Barockorchester-Musikern erleben: In meinen Ohren die wirkliche Referenzaufnahme der historisierenden Aufführungspraxis!
    Sie demonstriert musikalische Subtilität und ein Höchstmaß an Präzision und Spielfreude, sodass eine unglaubliche Lebendigkeit entsteht. So bekommt jeder Satz seinen individuellen Charakter und das Gesamtwerk seine Gesamtinterpretation - ohne Showeffekte. Außerdem bietet er noch mit der Ballettmusik aus "Die Geschöpfe des Prometheus" ein wohlüberlegtes und interessantes Beiprogramm. So gehört musiziert und publiziert!

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    • Symphonie Nr.7 Symphonie Nr.7 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    06.03.2022
    Dem kann man sich nur anschließen! Habe es auch so gehört und empfunden.
    Das Rheingold Das Rheingold (CD)
    10.08.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Überzeugend

    Diese Aufnahme überzeugt in mehrfacher Hinsicht:
    James Rutherford ist ein guter bis sehr guter Wotan: kraftvoll und majestätisch in den großen Momenten und durchgehend sehr textverständlich - so übertrifft er auch Michael Volle in Rattles Konkurrenzeinspielung und ist einer der besten Wotansänger seit James Morris in den Gesamteinspielungen.
    Raymond Very ist ein guter Loge, textverständlich und gewitzt - leichtgewichtiger als Burkhard Ulrich.
    Sehr gelungen ist Schmeckenbecher als Alberich - äußerst differenziert und eindrucksvoll singt er das Drama des Schwarzalben. Das macht auch Konieczny gut, aber sein dunklerer Bassbariton ist schwerer und etwas gaumiger.
    Ansonsten ein gutes und überzeugendes Ensemble am Rhein, das sich mit der Münchner Konkurrenz messen kann.
    Auch Kober braucht sich vor dem berühmteren Konkurrenten Rattle nicht zu verstecken. Er dirigiert fein differenziert und sogar mit etwas mehr Wucht und Glanz an den Höhepunkten - er ist näher am Musikdrama - bravo!
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Rheingold Das Rheingold (CD)
    Die Walküre Die Walküre (CD)
    10.08.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Konkurrenzfähig

    Nachdem letztes Jahr die Einspielung von Rattle erschienen ist, lohnt sich ein Vergleich mit dieser vorliegenden unter Kobers Dirigat.
    Die Siegmund-Partie wird hier von Michael Weinius gesungen und er macht seine Sache recht gut: schlanker, jugendlicher und tenoraler im Klang als Skelton, der kraftvoller und mit satterem, baritonalerem Timbre singt. Weinius ist aber wesentlich textverständlicher und phrasiert sinnvoller.
    Die Sieglindes von Westbroek und Ferede sind ähnlich: jugendlich, frisch und überzeugend. Es fehlt etwas der Schmelz im 1. Aufzug.
    James Rutherford singt in beiden Versionen den Wotan und beide Male recht gut: kraftvoll und herrisch zu Beginn, glaubhaft betroffen am Ende.
    Linda Watsons Brünnhilde ist die große, positive Überraschung: obwohl schon 59 Jahre alt ist ihre Darstellung frischer und jugendlicher als die Theorins bei Rattle. Herrlich jubelnd der Beginn des 2. Aufzugs - das Idealbild der übermütigen, kampfeslustigen Schildmaid. Da hat sie sich selbst ein Denkmal unter den sehr guten Rollenvertreterinnen gesetzt!
    Koniecznys Hunding ist etwas harmlos und zuwenig sinister, singt aber textverständlicher und natürlicher als Halfvarson, der zwar dunkler und mächtiger singt, aber oft durch Überbetonungen und unidiomatische Phrasierung merkwürdig klingt und seine Partie eher mühsam buchstabiert als überzeugend darstellt.
    Kober dirigiert klar, durchsichtig - aber auch eher brav und solide. Da ist Rattle etwas akzentuierter und noch differenzierter.
    Bei beiden ist aber (wie in den letzten Dekaden überhaupt in der Wagner-Discographie) die Tendenz zu bemerken, zugunsten einer fast kammermusikalischen Durchhörbarkeit die packende Dramatik zu opfern. Dies mag plattenästhetischen/akustischen Interessen folgen, führt aber dazu, dass der Zuhörer zwar die einzelnen Orchesterstimmen besser heraushört, andererseits aber nicht mehr so vom Musikdrama gefesslt wird. Irgendwie schade, meiner Empfindung nach.
    Insgesamt also hat hier die Deutsche Oper am Rhein eine bemerkenswerte Einspielung realisiert, die der großen Star-Einspielung vom letzten Jahr ebenbürtig ist: im Sängerischen sogar überlegen, im Orchestralen leicht unterlegen.
    Sie zählt somit zu den erfreulichsten Aufnahmen des Werkes in den letzten 60 Jahren, ohne die alten Aufnahmen in sängerischer oder dramatischer Hinsicht erreichen zu können.
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Walküre Die Walküre (CD)
    • Die Walküre Die Walküre (CD)
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    • Die Walküre (1.Aufzug) Die Walküre (1.Aufzug) (CD)
    Turandot Turandot (CD)
    02.08.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Aus dem Schatzkästlein der Vergangenheit 3

    Hier soll kurz eine weitere Aufnahme gewürdigt werden, die Walhall dankenswerterweise veröffentlicht hat:
    Star der Aufnahme ist die zu unrecht sehr in Vergessenheit geratene Gertrud Grob-Prandl, die außergewöhnliche Hochdramatische der 40er bis 60er Jahre, die das Pech hatte, dass ihr Karrierebeginn durch den Weltkrieg überschattet wurde, dann in den ersten Nachkriegsjahren im Wagnerfach noch im Schatten der alternden Flagstad zu stehen, um dann ab Mitte der 50er von den "jüngeren" Sängerinnen wie der Varnay oder der Nilsson und deren besseren Beziehungen zu den Labels oder Dirigenten etc. in Mitteleuropa aus dem Fokus der Aufmerksamkeit zu geraten. Dabei ist sie ihren Zeitgenössinnen stimmlich mindestens ebenbürtig, meist sogar überlegen gewesen und ihre Wagner-Aufnahmen stellen immer noch Glanzpunkte der Sangeskunst dar (man denke an ihre Isolde unter De Sabata).
    Hier verkörpert sie die Turandot und beweist auch in dieser Rolle ihre Qualitäten: mühelose Strahlkraft in der Höhe, enorme Atemreserven für Legato-Bögen und die Fähigkeit für lyrisches Piano. Ihre Turandot klingt dabei nicht wie eine Kolossalfigur bei der Nilsson oder Schreikönigin in vielen späteren Aufnahmen, sondern nach einer jugendlichen Prinzessin, die sowohl verletzlich als auch herrisch und verletzend sein kann. Selten besser gesungen.
    Antonio Spruzzola-Zola gestaltet ein guten Kalaf - heute wäre er damit ein Weltstar, damals nur unter ferner liefen und heutzutage (zumindest mir) praktisch unbekannt.
    Renata Ferrari-Ongaro singt eine entzückend naiv-unschuldige und gefühlsintensive Liu.
    Capuana dirigiert schwungvoll und leidenschaftlich.
    Insgesamt eine schöne Produktion, die Freunde der Gesangskunst (besonders des hochdramatischen Fachs) nicht verpassen sollten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Tristan und Isolde Tristan und Isolde (CD)
    Lieder Lieder (SACD)
    27.07.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Interessant anders!

    Nun gibt es zahlreiche Einspielungen dieser Lieder und wer sie neu einspielt, sollte der Diskographie doch einen neuen, gewinnbringenden Akzent hinzufügen.
    Dies gelingt der vorliegenden Aufnahme:
    1. Julian Pregardien ist einer der hoffnungsvollsten jungen Liedersänger. Sein Tenor ist von angenehmem Timbre und spricht präzise an. Sehr schön ist besonders die Kunst des Piano- und Pianissimogesangs, die auch in hohen Lagen natürlich ausgeführt wird (inklusive Crescendo/Diminuendo).
    Seine Interpretation ist durchdacht, differenziert und zeigt oft eine anrührende Innigkeit (z. B. Wanderers Nachtlied: "Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust!"), ohne dabei gekünstelt zu wirken. Eine wie selbstverständlich wirkende Natürlichkeit des Vortrags ist ein weiterer Pluspunkt dieser Einspielung. Exemplarisch ist zudem die exzellente Wort- und Aussprachedeutlichkeit.
    2. Ein weiterer, besonderer Pluspunkt ist die Begleitung mit Flöte, Gitarre und Baryton statt des üblichen Klaviers. Diese ungewöhnliche, aber historisch verbürgte Variante unterstreicht die "natürliche" Stimmung einer "Schubertiade" vor 200 Jahren ungemein und erlaubt eine farbenreichere und differenziertere Liedbegleitung. Bravo!
    Danke für diese wundervolle Einspielung!
    Lieder - "Wanderer" Lieder - "Wanderer" (CD)
    24.07.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Lässt aufhorchen!

    Schuens Interpretationen bewegen sich auf hohem bis sehr hohem Niveau. Die Stimme ist ein schöner, kraftvoller Bariton und wird sehr klug eingesetzt. So wird jedes Lied zu einem durchdachten, aber nicht gekünstelten Werk, denn im Ausdruck beherrscht Schuen schon die Fähigkeit, bei aller Gestaltung einen unmittelbaren, quasi natürlichen Vortragstil zu erreichen.
    Hervorragend ist das Eingangslied: Selten zuvor erklang die Anfangsphrase "Ich komme vom Gebirge her" so grenzenlos einsam, verlassen und melancholisch, das spätere Aufbegehren umso dramatischer und verzweifelter. Wenn Sänger schon zu Beginn zu "stürmisch" loslegen, dann fehlt es dann an Steigerungsmöglichkeit.
    Insgesamt schreitet Schuen auf dieser CD den ganzen emotionalen "Ausdrucksradius" stimmschön und gesanglich sehr gut ab und beschert uns dabei eine Bereicherung der Diskographie und sich selbst eine Einreihung in die aktuell führenden jungen Liedinterpreten! Bravo - weiter so!
    Die Walküre Die Walküre (CD)
    19.07.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sternstunde

    Diese Walküre-Aufnahme aus Mailand ist eine letzte Sternstunde des Werkes:
    Ludwig Suthaus ist in Höchstform und kann sowohl die lyrischen Passagen in "Winterstürme wichen dem Wonnemond" in weiten Bögen gestalten, als auch in den dramatischen Momenten heldisch auftrumpfen. Er reiht sich damit in die Reihe der großartigen Rollenvertreter wie Melchior und Lorenz ein, steht ersterem etwas an Fülle und Differenzierung nach, letzterem etwas an Expression.
    Die junge Nilsson bietet eine ungemein frische, kühn lebendige Brünnhilde am Beginn ihrer Weltkarriere.
    Die Rysanek überzeugt als junge Sieglinde: packend dramatisch, aber auch lyrisch fein differenziert.
    Frick als Hunding ist erstklassig finster - nur Weber ist vielleicht besser.
    Hans Hotter ist als Wotan wieder einmal in seinem Element.
    Karajan dirigiert lebendig, packend - ein schönes Beispiel eines "Musikdramas". Die Aufnahmequalität ist umständehalber (späte 50er, Liveaufnahme) erstaunlich gut.
    Fazit: Zwar ist Bruno Walters Aufnahme des 1. Aktes unübertroffen und Furtwänglers Studioaufnahme akustisch besser - ansonsten gibt es seitdem nichts Besseres mehr (Soltis Siegmund J. King ist deutlich schwächer als Suthaus).
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Walküre Die Walküre (CD)
    Lieder "The Path of Life" (Deluxe-Edition im Hardcover) Lieder "The Path of Life" (Deluxe-Edition im Hardcover) (CD)
    19.07.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Überflüssig

    Die Stimme Arcayüreks ist oft ohne Schmelz oder sanftes Vibrato in Piano-Phrasen, sodass dabei ein geradliniges, direktes Heraussingen der Töne entsteht, das relativ ausdruckslos und farblos/monochrom klingt. Hier würde der Vokalausgleich zu empfindsamerem, stimmigerem Singen führen. Andererseits versucht er dann wieder durch übertriebene Mittel zu interpretieren, wobei der Charakter und die Textverständlichkeit der Lieder darunter zu leiden haben (Bsp.: Du bist die Ruh - hier führt z. B. in der letzten Strophe das Verschlucken und Verschleifen der (Aus-) Laute zu sinnentstellendem Klangbild:
    "Dies Augenzelt
    Von deinem Glan
    Allein erhell, [ + übertriebenes Crescendo mit plärrigem e-Laut, obwohl überall pp!]
    O füül es gan!")
    Insgesamt klingen seine Liedinterpretationen zu gewollt, effektheischend und gekünstelt - gerade was das Kunstlied nicht sein soll, denn hier ist mit höchster Kunstfertigkeit gestaltete maximale Natürlichkeit im Vortrag gefragt.
    Da können unter den neueren Aufnahmen Benjamin Appl, Julian Pregardien, Andrè Schuen, Behle etc. stimmlich und interpretatorisch wesentlich ausdrucksvoller und stimmiger agieren, von Goerne, Gerhaher und noch älteren Meistern etc. ganz zu schweigen.
    Einzig erfreulich ist Lepper als Begleiter - aber der allein reißt es auch nicht heraus.
    Schade, da überflüssig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Lieder Lieder (CD)
    5 Kommentare
    Anonym
    23.09.2021

    Anmaßend

    Eine überhebliche Kritik, die mit fachlichen Begriffe protzt, die aber anscheinend nicht korrekt verstanden werden. Ein Zusammenhang zwischen Vokalausgleich und Schmelz oder gar Vibrato erschließt sich nicht. Dazu seltsam widersprüchlich, zum einen wird maximale Natürlichkeit gefordert, zum anderen Konsonantenspuckerei verlangt und ein gradliniges (natürliches) Heraussingen kritisiert. Allerdings zeigt bereits die Nennung diverser „Meister“, dass fest zementierte Vorstellungen einem offenen und neutralen Zuhören im Weg gestanden haben. Schade, damit wird der Zugang zu einer ehrlich und tief empfundenen Interpretation vermauert. Über Geschmack lasst sich nicht streiten, aber die Bewertung „überflüssig“ ist anmaßend.
    Anonym
    04.11.2021

    Künstlerkommentar

    Es tut mir leid, dass Ihnen unsere CD's und meine Art zu singen anscheinend nicht zusagt. Ich freue mich jedoch, dass es noch Musikliebhaber wie Sie gibt und wünschen Ihnen weiterhin viel Genuss beim Hören der genannten Kollegen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Jahresausklang und eine schöne Adventzeit! Beste Grüsse, Ilker Arcayürek
    Anonym
    21.06.2021

    Opus Klassik

    Opus Klassik hat diese CD und den Künstler für dieses Jahr in 2 Kategorien nominiert. Finde Ihre Kritik nicht sehr sachlich.
    Musaion Top 100 Rezensent
    01.11.2021

    Ad: Anmaßend

    Zu Ihren Monita:
    1. Vokalausgleich kann u. a. dazu genutzt werden, dass bestimmte Vokale (bes. i und e) eine bessere klangliche Einbindung in die Phrase erhalten und dadurch nicht unschön (z. B. grell oder hart s. o.) herausklingen. Dies kann zu einem einfühlsameren und in sich stimmigeren Singen führen.
    2. Zum Thema "Konsonantenspuckerei": Dieser untaugliche "Kampfbegriff" derjenigen, die mit der deutschen Sprache im Gesang nichts am Hut haben, ist bezeichnend. Im Gegensatz zu anderen Sprachen im Gesang ist nun einmal das Deutsche von der sogenannten "Auslautverhärtung" betroffen, die sich halt nicht wegdiskutieren lässt, gerade wenn es um die Textverständlichkeit geht und die spielt besonders im Liedgesang eine entscheidende Rolle. Ansonsten kann man gleich nur Vokalisieren oder sinnentstellend die Wörter verkürzen - letzteres ist hier geschehen.
    3. Zum altbekannten Problem Natürlichkeit vs. Künstlichkeit: Es handelt sich um Kunstlieder, die große Kunstfertigkeit erfordern, um scheinbar natürlich zu klingen. Diese Kunstfertigkeit sollte man aber so wenig wie möglich heraushören. Ein primitives geradliniges Heraussingen ist also nicht kunstfertig genug, übertriebenes Anwenden künstlerischer Mittel (vgl. Crescendo) ist ebenso deplatziert. Ob diese Gesangsleistung, wenn schon nicht stilistisch gelungen, dafür "ehrlich" oder "tiefempfunden" ist, kann ich nicht beurteilen - das wäre nun wirklich eine Geschmacksfrage.
    4. Dem Rezensenten ist kein neuer Zugang durch vorgefasste Meinungen "vermauert", aber eine Neuveröffentlichung muss sich vor dem Hintergrund der bisherigen Einspielungen mit diesen vergleichen und daran messen lassen. Und da finden sich nun zahlreiche ältere, aber auch neue Einspielungen, die diesen von mir genannten Kriterien weitaus besser genügen können. Deshalb mein Fazit: Stimmlich, gesangstechnisch und interpretatorisch erreicht diese Aufnahme meiner Hörerfahrung und Meinung nach keine Spitzenplatzierung und kann letztlich auch keine neuen Einsichten in die Werke vermitteln und ist deshalb "überflüssig". Sie können gern anderer Meinung sein, ich möchte aber Lesern eine Hilfestellung bei möglichen Kaufentscheidungen bieten.
    Musaion Top 100 Rezensent
    27.07.2021

    Anmerkung zum Wert von Opus Klassik

    Opus Klassik ist der "Echo"-Nachfolger des "Selbstbeweihräucherungsvereins" der Musikindustrie und ihrer "weiteren Kreise". Manchmal hilfreich, manchmal nicht.
    Tristan und Isolde Tristan und Isolde (CD)
    14.07.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vulkanische Eruption

    In dieser denkwürdigen Aufnahme ist Max Lorenz in Höchstform nicht nur zu hören - nein - zu erleben. Die Melchior-Freunde mögen mir vereihen, aber Lorenz` Darstellung ist hier (ähnlich wie bei den Aufnahmen Hegers und Schmidt-Isserstedts) einzigartig: subtil und nuanciert in den lyrischen Passagen des 2. Aufzuges und im 3. Aufzug eruptiv-intensiv in den Fieberphantasien. Niemals vorher und nachher ist in Aufnahmen Tristans Leiden derartig packend von einem Heldentenor gestaltet und vor allem auch gesungen worden. Was "Heldentenor" überhaupt bedeutet, kann man hier erfahren - ist dann aber für Möchtegern-"Wagner-Sänger" verdorben.
    Mit der zu wenig wertgeschätzen Gertrude Grob-Prandl verfügt die Aufnahme über eine erstklasssige Isolde, die in den lyrischen Partien zu feinen Legato-Bögen im Piano und Pianissimo in der Lage ist, aber dann im Liebestod mit ihren stimmlichen Klangwogen die Aufnahmetechnik an ihre Grenzen bringt. Da kann auch die Nilsson eine ebenbürtige Isolde bestaunen.
    Sigurd Björling ist eine Luxusbesetzung als Kurwenal: kernig, zupackend, kameradschaftlich.
    Sven Nilsson ist ein guter, solider Marke. Das gilt auch für den Rest der Besetzung.
    Victor De Sabata dirigiert feurig, manchmal auch stürmisch-eruptiv: große Oper der Leidenschaften. das Bohrend-Sehnende ist nicht ganz so seine Stärke. Da ist dann Furtwängler, der Kna oder Böhm gefragt.
    Für Freunde des Hifi-Klangs ist diese Aufnahme leider nichts, denn selbst für damalige Live-Mitschnitte ist die Aufnahmequalität relativ schlecht, obwohl Myto sie gut auf CD übertragen hat. Wer aber diese akustischen Einschränkungen in Kauf nehmen und vor dem inneren Gehör ausblenden kann, der wird mit einem fulminanten Musikdrama und einem Markstein der Protagonistenriege beschenkt.
    3 Kommentare
    Musaion Top 100 Rezensent
    06.04.2022

    Geheimtipp


    Wer mit Hilfe dieser CD Geschmack an der Gesangs- und Darstellungskunst von Max lorenz gefunden hat und sich neben den Tristan-Mitschnitten von De Sabata/Heger in den Bereich des Außerordentlichen wagen möchte, sollte sich der Mühen unterziehen, um den Mitschnitt der konzertanten Aufführung des 3. Aufzugs unter Furtwängler in Zürich 1947 mit der Flagstad aufzustöbern. Aufnahmetechnisch nicht optimal, aber die Flagstad ist frischer als später mit Suthaus und Lorenz ist phänomenal: jede Faser Liedesleid und Qual in allen Schattierungen und Steigerungen. Wer dabei nicht mitfühlt oder mitleidet, dem ist nicht mehr zu helfen.
    Musaion Top 100 Rezensent
    23.02.2023

    Geheimtipp 2

    Es gibt ja auch noch die legendären Ausschnitte der Aufführung unter De Sabata mit Flagstad/Lorenz/Schöffler/Weber/Anday 1948 aus der Scala- technisch recht gut und sängerisch stellar! Audite!
    Anonym
    01.07.2025

    Massiv gekürzt

    Legendäre Einspielung oder nicht: In allen drei Akten gibt es massive Kürzungen, was eine Zerstückelung zur Folge hat, die die Aufnahme (vom unterirdischen Sound mal abgesehen) unhörbar macht. Striche sind allgemein schon nicht akzeptabel und in dieser Oper erst recht nicht.
    Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg (CD)
    28.06.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sternstunde der "Meistersinger"

    Hier war 1951 eines der besten Ensembles der Meistersinger-Diskographie zusammengekommen und glücklicherweise gut aufgenommen worden. Otto Edelmanns Sachs ist erstklassig: eine wunderbar schöne Stimme, voll und mit Wärme und dabei sehr gut geführt. Schöner ist er seither nicht gesungen worden - vielleicht markanter und pointierter duch Schöffler. Nur Schorr übertrifft ihn an Stimme und Gestaltungskraft. Hans Hopfs Stolzing ist feurig, mühelos strahlend bis zum Preislied und eine exzellente Besetzung. In dieser Kombination auch seither unerreicht (Botha sehr gut in den lyrischen Passagen, aber mit weniger Verve, Heppner unidiomatischer und weniger glänzend, was auch auf Seiffert/Windgassen zutrifft. Der Rest ist Schweigen, vor allem in den letzten Aufnahmen). Dalbergs Pogner ist solide, Ungers David routiniert trefflich, Erich Kunz` Beckmesser ein Kabinettstückchen der Sangeskunst. Elisabeth Schwarzkopfs Eva ist legendär - Punktum.
    Karajans Dirigat dürfte in seiner Farbigkeit und Detailliertheit kaum übertroffen werden und stellt einen weiteren schönen Gegenbeweis für das Geschwafel dar, das heutzutage kammermusikalische Durchhörbarkeit und "Entschlackung" anpreist. Musikdramaturgischer, packender und lebendiger als hier oder auch bei Knappertsbuschs Aufnahme 1952 ist es nicht möglich.
    Vielleicht die beste Aufnahme des Werkes, von Naxos gut restauriert.
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg (CD)
    Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg (CD)
    28.06.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Schöne Ergänzung

    Schon die Besetzungsliste verheißt viel Schönes und die Aufnahme hält, was diese verspricht: Otto Edelmann singt wie in der Aufnahme unter Karajan einen schönstimmigen, geradezu belcantesken Sachs, würdig, aber nicht altväterlich und auch noch nach einer langen Aufführung in der Lage, makellos "Euch macht ihr`s leicht" und seine Schlussansprache zu singen - vortrefflich! Hans Hopfs Stolzing ist heldentenoral angelegt und trifft damit den jungen, stürmischen Ritter sehr gut - er ist aber auch zu zarten Piani fähig (da kann ein Vogt, der in den letzten Jahren mehrfach auf Platte dokumentiert wurde, nur vor Neid erblassen). Das Preislied ist mit der unabdingbaren Emphase gesungen - und kaum besser seitdem - was für die ganze Partie gilt. Lisa della Casas Eva ist bezaubernd, Pflanzls Beckmesser passend und solide dargeboten. Ungers David fügt sich mit Malaniuks Magdalene in ein exzellentes Ensemble ein. Allein Böhmes Pogner gerät zu Beginn in "Das schöne Fest" in den Forte-Passagen an seine Grenzen und damit ins Schreien. Aber das ist nicht sehr störend und kann auch als "emotionale Aufwallung" zur Not entschuldigt werden.
    Knappertsbuschs Dirigat ist äußerst lebendig und entwickelt organisch alle Szenen des Musikdramas von lyrisch bis stürmisch in der Prügelszene. Er ist wie immer eine Klasse für sich.
    Die Aufnahmequalität ist den Bedingungen entsprechend recht gut.
    Insgesamt eine (für Fans unabdingbar) hörenswerte Aufnahme, die der Karajan-Konkurrenz vom Vorjahr nicht nachsteht.
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    • Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg (CD)
    Klaviersonaten D.958 & D.959 Klaviersonaten D.958 & D.959 (CD)
    14.06.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weitere Bereicherung der Schubert-Aufnahmen

    Andras Schiff gilt zurecht als einer der bedeutendsten Schubert-Pianisten und mit seinen Aufnahmen in den letzten Jahren, als er sich den Originalinstrumenten zugewendet hat, hat diese Position noch einmal deutlich unterstrichen. Das Brodmann-Fortepiano ist ein schönes Instrument und die Klangmöglichkeiten (gerade der vier Pedale) weisen schlichtweg neue Horizonte für Hörer und Interpreten auf, die Schiff eindrucksvoll zu nutzen versteht.
    Dass dabei Langeweile aufkommen soll, wie Vorrezensenten meinen, kann ich so nicht bestätigen - im Gegenteil! Schiffs Spiel ist spannend und macht neugierig - auch, aber nicht nur im Vergleich zu Interpretationen auf modernen Konzertflügeln.
    Für meinen Geschmack gewinnt dabei Schiff - er klingt authentischer, subtiler und einfühlsamer, was Partitur und zeitgenössische Klang- und Spielkultur angeht.
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    • Wandererfantasie D.760 Wandererfantasie D.760 (CD)
    101 bis 125 von 177 Rezensionen
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