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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    702 Rezensionen
    Weil du meine Tochter bist Julia Kelly
    Weil du meine Tochter bist (Buch)
    27.01.2024

    Dramatische Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Absolut packend!

    Buchinhalt:

    Liverpool, 1939: Viv steht vor den Trümmern ihrer Zukunft. Unmittelbar nach der Hochzeit lässt ihr jüdischer Ehemann Joshua sie sitzen, Viv muss ihre kleine Tochter Maggie allein großziehen. Und das unter der Fuchtel ihrer Eltern, die nichts lieber hätten, als dass das verhasste Judenkind den Haushalt lieber heute als morgen verlässt. Zusammen mit dem Pfarrer zwingen sie Viv, Maggie aufs Land zu schicken, angeblich aus Sicherheitsgründen vor dem bevorstehenden Zweiten Weltkrieg. Viv willigt schweren Herzens ein – und hofft, ihre Tochter regelmäßig besuchen zu können. Was anfangs mehr schlecht als recht klappt, mündet letztendlich in die Frage: wird Viv Maggie jemals wiedersehen?


    Persönlicher Eindruck:

    Neben all den mehrbändigen Reihen des historischen Genres ist es recht wohltuend, mit Weil Du meine Tochter bist einen Einzelband in Händen zu halten, der ebenfalls dramatische und spannende Lesestunden verspricht. Die Handlung beginnt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges und spielt in England: Hauptfigur Viv ist hin- und hergerissen zwischen Mutterliebe und Sorge um ihre kleine Tochter und zwischen dem Verrat ihres frisch angetrauten Joshua. Das alles unter der Fuchtel ihrer herrschsüchtigen Mutter, für die das Renommee und Ansehen in gutbürgerlichen Kreisen über allem steht.

    Viv wurde verlassen, steht mit ihrer vierjährigen Tochter allein da und wird vom Pfarrer und den Eltern dazu genötigt, ihre Tochter in die Obhut fremder Menschen zu geben – angeblich um sie vor den Bombenangriffen der Deutschen in Sicherheit zu bringen. In Wahrheit geht es den Eltern nur um eines: das verhasste „Judenkind“ loszuwerden. Auch Joshuas Eltern werden gemieden, ein versöhnliches Verhältnis scheint unmöglich. Zu alledem gesellt sich noch die Tatsache, dass Maggies Gasteltern das Kind nicht mehr hergeben wollen und alles dafür tun, Maggie von ihrer Mutter zu entfremden.

    Viv als Hauptfigur erscheint zunächst labil und ohne eigene Meinung. Sie stürzt sich in die Ehe mit Joshua, um ihrem Elternhaus zu entfliehen, wird dann jedoch tiefer und tiefer in die Fänge ihrer herrschsüchtigen Mutter getrieben. Erst im Laufe der Handlung und durch einige Anschubser wandelt sich Viv langsam zu einer toughen Frau, die versucht, um ihrer Tochter Willen ein selbstbestimmtes Leben zu leben und sich unabhängig zu machen von den bisherigen Zwängen.

    Zugegebenermaßen malt Autorin Kelly ihre Figuren drastisch schwarz und weiß. Ich habe mich beim Lesen sehr aufgeregt ob der Zustände, in die Maggie und Viv hineingeboren wurden – allerdings macht genau dieses Mitfiebern den Reiz dieses Romans aus. Man kann nicht als neutraler Beobachter dabei sein, man ist nach einigen Seiten mittendrin.

    Was mit bei dem Ganzen etwas gefehlt hat, ist die historische Komponente hinsichtlich der Grauen des Krieges, auch wenn sich das vielleicht merkwürdig anhört. Man ist als Leser auf weiten Strecken nicht wirklich überzeugt, warum es nötig war, die Kinder Liverpools zu evakuieren – andere Romane sind da weniger zimperlich.

    Alles in allem ist das Buch ein spannender Roman, der dem Leser mitnimmt in eine düstere Zeit, mit in zwei ganz unterschiedliche Familien, mit in das Schicksal eines kleinen Mädchens, wie es tausende gab in den 1940er Jahren. Auf beiden Seiten. Jedenfalls überzeugt das Buch bis auf ein paar Kleinigkeiten absolut und ich kann es getrost weiter empfehlen!
    GartenGlück Hanni Plato
    GartenGlück (Buch)
    19.01.2024

    Mehr als ansprechende Mischung aus Gartenratgeber und Andachtsbuch – absolute Empfehlung!

    Buchinhalt:

    Eine christliche Reise durch das Gartenjahr – 200 Blühpflanzen und Sträucher, Pflanzenportraits aber auch Stoff zum Nachdenken und Reflektieren sorgen dafür, dass der Leser Gott im Garten begegnen kann – eine gelungene Mischung aus Gartenratgeber, Andachtsbuch und Bildband, die neben Tipps und Kniffen für den eigenen Garten noch so viel mehr bereit hält und auf zahlreichen Fotos Lust macht, das Gelesene auszuprobieren: persönliche Erfahrungen der Autorin, Bibeltexte und DIY-Ideen machen dieses wunderschöne Buch so besonders.


    Persönlicher Eindruck:

    Ein christlicher Gartenratgeber? Wie kann das funktionieren? Schon allein dieser Gedanke macht neugierig auf das Buch. Und ich wurde ganz bestimmt nicht enttäuscht.

    Bereits beim Aufschlagen des hochwertigen Hardcovers eröffnet sich dem Leser eine bunte, wunderschöne Welt – zahlreiche Farbfotos und liebevolle Illustrationen geben ein Bild davon, dass sich Gott im Großen wie auch im Kleinen zeigt. Sei es nun ein kleines, unscheinbares Blümchen, eine Hummel oder ach ein großangelegtes Blumenbeet in tausend Farben: man spürt schon allein beim Anschauen, dass das Versprechen, Gott im Garten zu begegnen, voll und ganz erfüllt wird.

    Die Autorin erzählt von ihrem eigenen Garten und stellt 200 Blühpflanzen in kurzen Portraits vor, die Aufschluss geben über Standortanforderungen, Blütezeit, Pflegeansprüche und den Nutzen für andere Gartenbewohner. Dazwischen illustrieren wunderschöne Zeichnungen unterschiedlicher Pflanzen das Layout des Buches.

    Jedem Kapitel steht ein kleiner Text mit Bibelzitat vor, der als Andacht oder einfach Grundlage zum Nachdenken fungiert und einstimmt darauf, dass dies alles nur so schön gedeiht, weil es Gott selbst ist, dessen Plan hinter all der Pracht steht.

    Ergänzt wird die blühende Fülle von zahlreichen Gartentipps zu Bewässerung, Mulchen, Kübelpflanzung oder zur Samenernte, zahlreiche DIY-Tipps machen das Buch wertvoll für jeden, der sich für Gartenpflege interessiert.

    Das Buch „Gartenglück“ wird ergänzt durch das separat im Handel erhältliche Aufstellbuch „Gartenglück“, das die liebevollen Blumen-Illustrationen erneut aufgreift. Inhaltlich jedoch sind beide Medien nicht voneinander abhängig und können separat gelesen und genutzt werden.

    Ich hätte nicht gedacht, wie stimmig und ansprechend so unterschiedliche Themen wie Gartenpflege und Gartenflora mit christlicher Thematik, Andacht und Glauben in Einklang zu bringen sind. Jedenfalls hat mich dieses spezielle Gartenbuch mehr als begeistert, nicht zuletzt wegen der mehr als ansprechenden, opulenten Innengestaltung.

    Eine absolute Leseempfehlung – wenn ich könnte, würde ich noch viel mehr Punkte als hier möglich geben!
    GartenGlück - Aufstellbuch Hanni Plato
    GartenGlück - Aufstellbuch (Buch)
    19.01.2024

    Wunderschöne Illustrationen – ein Hingucker. Die etwas andere Deko mit Tiefgang und Ästhetik!

    Buchinhalt:

    52 Bibelverse und ermutigende Gedanken mit wunderschönen Illustrationen unterschiedlichen Gartenblumen auf insgesamt 28 stabilen Blättern mit Ringbindung. Hochwertiges, dickes Papier, seidenmatt in angenehmem Format.


    Persönlicher Eindruck:

    Von dem außerordentlich ansprechenden Aufstellbuch bin ich restlos begeistert. Auf 56 Seiten präsentiert dieses wunderschöne Illustrationen unterschiedlichen Blühpflanzen aus dem Garten, von A wie Akelei bis Z wie Zierkirsche geben sich hier äußerst detalreiche, naturgetreue Bilder ein Stelldichein. Es wechseln sich Einzelblumen mit ganzen Blumenwiesen ab, kleine Insekten wie Hummeln, Schmetterlinge oder Käfer ergänzen den natürlichen Touch dieser schönen Deko mit Tiefgang.

    Jedes Blatt beinhaltet dabei entweder einen Bibelvers oder einen Sinnspruch, der zum Verweilen und Nachdenken anregt. Die Blumen sind jahreszeitlich geordnet, so dass man die Blätter saisonal passend auswählen kann und das Aufstellbuch immer wieder neue Anregungen bietet.

    Vom Stil her ist das Aufstellbuch passend zum Buch „Gartenglück – Begegnungen mit Gott im Garten“ von Hanni Plato gestaltet, die Illustrationen finden sich so oder so ähnlich auch in diesem Werk wieder. Inhaltlich ist beides aber selbstverständlich auch getrennt lesbar und baut nicht aufeinander auf.

    Insgesamt muss man sich ein Aufstellbuch wie einen Tischkalender vorstellen, wobei es immerwährend ist und kein Kalendarium hat. Je nach Tag, Stimmung oder Raumdekoration können die Blätter umgewendet werden und schon wirkt das Ganze wieder vollkommen anders und neu.

    Qualitativ ist die Aufmachung wirklich top: die Blätter sind auf hochwertigem, seidenmattem Karton gedruckt und die Ringbindung sowie der ausklappbare Standfuß stabil und wertig.

    Das Buch eignet sich wunderbar zum selbst erfreuen oder auch als kleines Geschenk für alle, die Blumen und Gärten lieben – und die Schönheit von Gottes Schöpfung auch im Kleinen entdecken wollen. Ich jedenfalls bin begeistert, da ich liebevolle Illustrationen sehr schätze. Ein Kleinod, das ich auf meinem Schreibtisch nicht mehr missen möchte!
    Novembernächte Sylvia B. Barron
    Novembernächte (Buch)
    17.01.2024

    Fundiert recherchiert aber dadurch oft zäh und langatmig. Kein Lesehighlight, leider.

    Buchinhalt:

    Kiel, 1918: Nathanael ist Matrose auf einem deutschen Kriegsschiff. Die Zustände für die Mannschaften sind katastrophal: das Essen ungenießbar und oft bereits verdorben, die Männer sind den Schikanen der Offiziere ausgesetzt. Eines Tages revoltieren einige Matrosen und setzen dadurch Ereignisse in Gang, die letztendlich in der Spartakusaufstand genannten Revolution münden.

    Zeitgleich engagiert sich die junge Ella sozial und politisch, um die Zustände unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg nachhaltig zu verändern. Ella und Nathanael treffen aufeinander, verlieben sich. Doch während Ella gläubig ist, ist Nathanael überzeugter Atheist und das birgt zahlreiche Probleme...


    Persönlicher Eindruck:

    Novembernächte ist bereits mein zweites Buch der Autorin Barron und erneut nimmt die historisch fundierte Geschichte mich als Leser mit in vergangene Zeiten. Wir schreiben 1918, der Erste Weltkrieg liegt in den letzten Zügen. Der Krieg ist für den Kaiser verloren, eine neue Zeit bricht an.

    Man wird Zeuge der Bedingungen von Arbeitern und Soldaten: der Hunger, die Not – und die Willkür der Offiziere treiben die Menschen schließlich auf die Straße. In Kiel und später auch in Berlin kommt es zu Aufständen, die politische Linke strebt einen Umbruch ähnlich der Oktoberrevolution in Russland an und es kommt zum sogenannten Spartakusaufstand, der blutig ist und viele Opfer fordert.

    Die Hauptfiguren der Geschichte sind zu einen Nathanael, ein Student, der zur Marine eingezogen wurde und auf der SMS König Dienst tut. Nathanael ist Wissenschaftler und Atheist, an Gott glaubt er nicht – doch dann lernt er Ella kennen. Ella ist messianische Jüdin, das heißt, sie glaubt an Jesus Christus als den Messias, lebt aber weiterhin in jüdischer Tradition. Beider verlieben sich ineinander, was durchaus Probleme birgt. Daneben fühlt sich Ella aber auch zu Orloff hingezogen, sei es nun politisch oder persönlich. Orloff ist der Anführer der Spartakisten und strebt die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten an, einen totalen Umbau des politischen Systems in Deutschland.

    Insgesamt ist das Buch sehr gut und fundiert recherchiert, der historische Teil ist authentisch und geschichtlich eingebettet in die Zeit, in der er spielt. Leider ist das auch das Problem. Auf langen Strecken gestaltet sich die Lektüre trocken und tritt mehr oder minder auf der Stelle. Ich hätte mir mehr Fokus auf den beiden Konflikten gewünscht, die der Geschichte innewohnen: zum einen der Konflikt zwischen der Christin Ella und dem Atheisten Nathanael, zum anderen der Konflikt der christusgläubigen jüdischen Familie innerhalb ihrer jüdischen Gemeinde. Beides kommt in meinen Augen zu kurz, obwohl die Gespräche zwischen Ella und Nathanael durchaus tiefgründig angelegt waren. Barron hat das Potential nicht wirklich genutzt.

    Was ich nicht so recht nachvollziehen kann, ist die Liberalität, die die jüdische Gemeinde hinsichtlich von Ellas Familie an den Tag legt. So recht wurde mir nicht klar, ob nun allein Ella an Jesus als den Messias glaubt oder auch ihre Eltern. Wie auch immer: ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gemeinde das so einfach hinnimmt – entweder die Familie glaubt an Jesus als den Messias, dann ist sie christlich, oder eben nicht, dann ist sie jüdisch.

    Ich bin zwiegespalten in meiner abschließenden Meinung über den Roman. Einerseits ist selten ein historischer Roman so detailliert und gut recherchiert, andererseits fand ich die historischen Passagen oft als zu zäh und langatmig.
    Jimmy und der Club der dicken Brummer Barbara Rosslow
    Jimmy und der Club der dicken Brummer (Buch)
    13.01.2024

    Wunderschöne, warmherzige Geschichte mit liebevollen Illustrationen. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Als eines Tages Jimmy im Bienenstock in der alten hohlen Eibe schlüpft, ahnen alle, dass da irgend etwas nicht ganz stimmt. Jimmy ist ziemlich pelzig und rundlicher, als alle anderen Bienen – und er brummt so laut! Nirgends scheint der Junge richtig dazu zu passen und alle ihm gegebenen Aufgaben gehen schief. Nur im Pollensammeln ist Jimmy einsame Spitze. Bei einem Ausflug auf die Blumenwiese lernt Jimmy den Maikäfer Bruno, die Goldfliege Helga und Oskar, den Regenwurm kennen, bei denen er zum ersten Mal wahre Freundschaft erlebt. Erst als die Freunde dem Hummelmädchen Bonnie das Leben retten, geht Jimmy ein Licht auf, wer er wirklich ist....


    Persönlicher Eindruck:

    Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Waldemar Bonsels „Himmelsvolk“, besser bekannt als die Abenteuer der Biene Maja? Millionen Kinder haben sie schon geliebt. Die vorliegende Geschichte vom Bienenjungen Jimmy muss sich auf keinen Fall dahinter verstecken. Jimmy ist ein liebenswerter Geselle, auch wenn das Schicksal und die anderen Bienen im oftmals übel mitspielen. Denn Jimmy ist anders, er passt nicht wirklich dazu und kann sich selbst keinen Reim darauf machen, warum.

    Eine liebevolle Kindergeschichte für Klein und Groß, die ich sehr genossen habe und die mit wunderschönen farbigen Illustrationen besticht. Es geht um Anderssein, aber auch um Freundschaft, Mut und Über-sich-Hinauswachsen, um die Suche nach dem, was jeden individuell wertvoll macht.

    Jimmy lässt sich nicht unterkriegen – weder vom Mobbing in der Bienenschule noch von zahlreichen Misserfolgen bei dem, was er im Bienenstock an Arbeiten zugeteilt bekommt. Der ideale Charakter mit Identifikationspotential – ein Held im wahrsten Sinne des Wortes.

    Die Geschichte ist warmherzig und spannend, der Schreibstil eingängig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge um auch als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen zu werden und auf den oft ganzseitigen Bildern findet man das Gelesene prima wieder.

    Gut gefallen haben mir auch die Nebenfiguren. Regenwurm Oskar behauptet von sich selbst, eine Würgeschlange zu sein. Zunächst klingt das abstrus, doch der Wurm weiß sehr viel über die Wiese, die anderen Insekten und ist eine sehr philosophische Figur, die zum Nachdenken anregt. Gerade zum Schluss, als die Wahrheit über Jimmys Existenz ans Licht kommt, ist er es, der den wohl wichtigsten Satz der Geschichte sagt: „Du hast es selbst herausfinden müssen.“

    Was die Geschichte neben der Abenteuergeschichte bereit hält, sind viele Fakten über Bienen, deren Leben als Gemeinschaft, deren Aufgaben. Alles ist kindgerecht aber naturgetreu verpackt und so lernt der Leser vieles über die Insektenwelt in und außerhalb des Bienenstocks.

    Dieses Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, so dass ich es uneingeschränkt und in vollem Umfang empfehlen kann. Wer niveauvolle Kinderbücher mit liebevollen Illustrationen schätzt, liegt hier goldrichtig!
    Vegan Body Reset Alexander Flohr
    Vegan Body Reset (Buch)
    11.01.2024

    Relativ einfache Rezepte, Ernährungskonzept an vielen Stellen mehr als fragwürdig. Enttäuschend.

    Buchinhalt:

    Mit veganer Ernährung zu gesunder Lebensweise, Abnehmen leicht und lecker – ein Abnehmkonzept, das in 30 Tagen wahre Wunder verspricht. Mit über 100 Rezepten von herzhaft bis süß, für jeden Tag, hin zu einem gesunden Körper.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch, da ich mich selbst schon seit über 20 Jahren vegetarisch ernähre und aus gesundheitlichen Gründen auf meine Ernährung achten muss. Vegan Body Reset versprach leckere Gerichte, gesund und gut für die Figur. So weit, so gut.

    Bevor man als Leser allerdings zu den Rezepten (über 100 übrigens) kommt, steht allerdings die Lebensgeschichte des Autors auf dem Programm sowie ein Abriss über gesunde Ernährung, die Vorteile des Veganismus und gesunder Lebensweise im Allgemeinen, die vom Autor empfohlenen Küchenutensilien und zahlreiche Fotos, ganz und gar nicht ohne eine gewisse Selbstbeweihräucherung. Das alles hätte ich persönlich nicht haben müssen.

    Bei den Rezepten sollte der zukünftige Käufer des Buches eines wissen: nahezu alle Gerichte sind „Pfannen“ oder neudeutsch „Bowls“, also alles zusammen in / aus einem Topf. Ich gebe zu: dieses Durcheinander mag weder meine Familie noch ich. Wie auch immer, die Rezepte sind relativ einfach nachzumachen, denn die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind auch für absolute Anfänger geeignet. Kalorien- und Nährwertangaben runden die Rezepte ab.

    Bei den Zutatenlisten fällt auf, dass Flohr sehr viel Exotik verwendet. Agavendicksaft, Kala Namak, Sriracha-Sauce, Harissa-Paste – alles Dinge, die man besonders im ländlichen Raum eher nicht im Laden bekommt und von dem der größte Teil nach einmaliger Benutzung im Küchenschrank vergammelt. Kritisch sehe ich zudem die sehr häufige Verwendung von Kokosfett und -öl, erst recht im Zuge einer gesunden Ernährungsweise. Kokosfett enthält vorwiegend gesättigte Fettsäuren, verglichen mit anderen Fetten und Ölen kaum Vitamine und lediglich 3 % der lebensnotwendigen Omega-Fettsäuren. Für mich ein Widerspruch zur propagierten gesunden Lebensweise. Zudem enthalten beispielsweise die beiden Porridges im Kapitel Gesundes Frühstück viel zu viel Kalorien. Für beide Rezepte verwendet Flohr mehr Nüsse und Kerne, als führende Ernährungswissenschaftler als maximale Tagesmenge beim Abnehmen empfehlen.

    Die Fotos der Gerichte sind ansprechend, keine Frage. Positiv sehe ich auch, dass die Bilder sich auf die Gerichte beschränken, ohne sonstigen Schnickschnack. Allerdings sagt ein Bild auch mehr als 1000 Worte: das Low Carb-Brot zum Beispiel ist offensichtlich nicht aufgegangen und teigig-schwer (kein Wunder: ist auch keinerlei Backtriebmittel drin), ebenso die Black-Bean-Brownies.

    Insgesamt konnte mich weder Rezeptsammlung noch Ernährungskonzept überzeugen, da vieles in deutlichem Widerspruch zur aktuellen Schulmedizin steht. Abnehmen gelingt nur mit dauerhaftem Verzicht, zwischen den drei Mahlzeiten zu essen (wozu also die süßen Snacks, Herr Flohr?). Flohrs Aussage, mit seinem Konzept in einem Monat 12 Kilo verloren zu haben ist schlicht und ergreifend ein schönes Märchen, mehr nicht. Rein medizinisch ist ein solch rapider Gewichtsverlust weder möglich, noch wäre er gesund.

    Letztendlich bin ich enttäuscht von dem Buch, von dem ich mir so viel erhofft hatte. Die Blumenkohl-Buletten waren ganz gut, doch in puncto Gewichtsreduktion und Gesundheit verlasse ich mich letztendlich doch lieber auf meinen Arzt und nicht auf den zum YouTube-Ernährungscoach gewandelten Straßenbauer.

    Fazit: Insgesamt zu viel Widersprüche und zu wenig Überzeugendes im Rezeptteil, leider.
    Das Glück sucht uns. Psalmen-Lesebuch. Mit christlicher Spiritualität Kraft finden: Psalmen und biblische Texte neu entdecken. Bibelverse zum Nachdenken Christina Rösel
    Das Glück sucht uns. Psalmen-Lesebuch. Mit christlicher Spiritualität Kraft finden: Psalmen und biblische Texte neu entdecken. Bibelverse zum Nachdenken (Buch)
    31.12.2023

    In Gott geborgen – 12 Psalmen und ihre Botschaft vom Glücklichsein

    Buchinhalt:

    Anhand von 12 ausgewählten Psalmen und ihren eigenen Auslegungen nimmt Autorin Rösler den Leser mit auf eine Reise hin zu dem Wissen, dass Glück für jeden Einzelnen zwar unterschiedlich sein kann, aber in dem Wissen mündet, immer und zu jeder Zeit von Gott gehalten und beschützt zu werden. Unterstrichen werden die Psalmtexte mit ansprechenden Fotos, die teilweise dem Heiligen Land entstammen.


    Persönlicher Eindruck:

    Es wird sicher nur wenige geben, die alle Psalmen der Bibel kennen. Der wohl bekannteste Psalm ist der Psalm 23 – und dabei ist er (erstaunlicherweise) nicht mal Teil dieser interessanten Zusammenstellung. Was aber ist mit den übrigen? Die meisten Menschen werden wohl nicht alle kennen und haben hier eine prima Möglichkeit, einzutauchen in jene alten Lieder und Gebete, denen ein großer Abschnitt in der Bibel gewidmet ist.

    Die Autorin fügt jedem einzelnen der im Buch aufgeführten Psalmen eine eigene Auslegung bei. Der Psalmtext orientiert sich an Lutherbibel und Basisbibel und unter „Entdecken und Ausprobieren“ hat der Leser an mehreren Stellen die Möglichkeit, seine eigenen Erfahrungen mit dem gelesenen zu machen, sei es durch Reflektion als auch durch Handlettering oder Meditation.

    Was mit besonders an dem Buch gefallen hat, ist das Layout. Das Buch ist auf sehr hochwertigem, satinglänzenden Papier gedruckt und enthält zahllose ansprechende Fotos, die den Text untermauern. Viele davon könnten tatsächlich dem Heiligen Land entstammen – was die optische Nähe zu den Schauplätzen der Bibel noch einmal verstärkt.

    Jedes Kapitel enthält zudem weiße Seiten für Raum für eigene Notizen und Gedanken.

    Insgesamt gefällt mir das „Psalmen-Lesebuch“ sehr gut, wenngleich die Auswahl der Psalmen natürlich begrenzt ist und neben Psalm 23 einige weitere der breiten Masse bekannte Psalmen überhaupt nicht behandelt werden.

    Das Buch eignet sich auch prima als Geschenk oder einfach zum selber lesen. Dabei ist es kein Buch, das man als Ganzes durchliest – vielmehr versteht sich der Band als Medium, das man immer mal wieder zur Hand nimmt, aufschlägt, auf sich wirken lässt.

    Empfehlenswert!
    Lutherbibel. Auslese Florian Voss
    Lutherbibel. Auslese (Buch)
    20.12.2023

    Kompakte Zusammenstellung der wichtigsten Bibeltexte - sehr empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Die wichtigsten und bedeutendsten Geschichten der Bibel in 27 Einzelkapiteln nach der Übersetzung Dr. Martin Luthers, mit Einleitungen.


    Persönlicher Eindruck:

    Mir hat diese kompakte Zusammenstellung der wichtigsten Geschichten der Bibel sehr gut gefallen. Das Buch beinhaltet in 27 Kapiteln die bedeutendsten Texte des Alten und Neuen Testaments sowie der Apokryphen und orientiert sich an der Übersetzung von Martin Luther – der wohl bekanntesten Bibelübersetzung.

    Jedes Kapitel verfügt über eine Einleitung, die den Leser einstimmt auf das, was der Bibeltext berichtet. Der Textkörper ist zweifarbig gedruckt mit Versangaben, der Rote Faden wird durch die Einleitungstexte noch einmal verdeutlicht und nimmt den Leser mit zu den bekannten Geschichten von Abraham, Moses und den Propheten, bis hin zu Jesus, Paulus und letztlich zur Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel.

    Insgesamt richtet sich das Buch an eine breite Leserschaft, sei sie nun biblisch versiert oder nicht. Gerade auch diejenigen, die sich ganz neu mit dem Buch der Bücher beschäftigen, finden hiermit leicht einen Zugang zur Lutherbibel.

    Insgesamt ist die Verarbeitung sehr hochwertig und in Hardcoverausgabe mit Lesebändchen und eignet sich auch prima als Geschenk.

    Eine absolute Leseempfehlung!
    Triumph der himmelblauen Nacht Lisa Brenk
    Triumph der himmelblauen Nacht (Buch)
    16.12.2023

    Emotionale, berührende Tierfantasy-Geschichte über das Besondere in jedem von uns.

    Buchinhalt:

    Arkas Nachtfell ist der Wächter der Bären im Uralten Gehölz – er hütet den Schatz des Bärenvolkes, das geheimnisvolle Gleißen: ein mystisches Licht, das von einem Stein in einem Lederbetel ausgeht. Eines Tages stiehlt eine kleine schwarze Bärin den Beutel und Arkas macht sich auf, das Herzstück seines Volkes zurückzuholen. Es wird eine Reise in eine fremde, unbekannte Welt, zu weißen Bären, zum Meer – und zu sich selbst...


    Persönlicher Inhalt:

    Triumph der himmelblauen Nacht ist eine magische Tierfantasygeschichte, die zwischen Wirklichkeit und Traum spielt, bevölkert ist von realen Tieren und mythischen Wesen und die den Leser mitnimmt auf eine hoch emotionale Reise.

    Hauptfigur dabei ist Arkas, ein Braunbär, der den Leser mitnimmt in seine Welt im Uralten Gehölz. Die Geschichte beschreibt zunächst das Leben der Bären und anderen Tiere über den Jahreskreis und zeigt die Unterschiede auf zum Wintervolk, denjenigen Tieren, die keinen Winterschlaf halten. Arkas einziges Bestreben ist es, das Gleißen zu seinem Volk zurückzubringen: dabei wächst er über sich hinaus und überschreitet schließlich die Grenzen seiner Existenz.

    Natürlich ist die Handlung keine reine Tiergeschichte. Sie wartet auch mit Märchenelementen auf und vereint Fantasy und Fabel gekonnt zu einem spannenden Ganzen, in das man schon nach wenigen Seiten eintaucht. Arkas ist der Ich-Erzähler und schafft somit eine emotionale Nähe zu der wirklich schönen und berührenden Geschichte.

    Je weiter diese fortschreitet, umso philosophischer wird der Plot. Es ist eine Reise zu dem, was in einem jeden Wesen innewohnt. Auf der Reise, die Arkas und Mika machen, findet nicht nur der Erzählbär zu seinem inneren Selbst sondern schafft der poetische Schreibstil eine tiefe Emotionalität, die mich beim Lesen mehr als einmal zu Tränen rührte. Gerade das Ende der Geschichte ist gefühlvoll und aufwühlend.

    Was mich rein optisch mehr als begeistert hat, sind die vielen Aquarellillustrationen, die teilweise ganzseitig das Buch bebildern. Die Aquarelle sind allesamt von der Autorin gemalt und ähneln vom Stil her dem auf den Titelbild.

    Insgesamt hat mich die Geschichte wirklich sehr bewegt und ich werde sie bestimmt noch öfter lesen. Eine absolute Leseempfehlung abseits des Mainstreams, hat mir sehr gut gefallen!
    Winterliebe in Cornwall Lindsay Harrel
    Winterliebe in Cornwall (Buch)
    07.12.2023

    Banal, uninspiriert und mit unsympathischer Hauptfigur: keine Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Das Buch erzählt zwei getrennt voneinander lesbare Wintergeschichten, die beide im beschaulichen Port Willis in Cornwall spielen.

    Die erste Geschichte handelt von Joy, die von Amerika zur Hochzeit ihrer ehemaligen Freundin nach England reist und dann in Cornwall einen Mann kennen lernt, die zweite Geschichte handelt von Sarah, einer Anwältin, die dem herrischen Vater entflieht. Sarah reist ebenfalls nach England zu ihrer Halbschwester, die in Cornwall eine Bäckerei betreibt.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich gebe offen zu: ich bin schwer enttäuscht von dem Kurzgeschichten-Duo, das mit Herzklopfenmomenten vor malerisch winterlicher Kulisse wirbt – keine der beiden Geschichten konnte mich auch nur ansatzweise mitreißen, geschweige denn wird lange im Gedächtnis nachhallen.

    Das Grundprinzip beider Erzählungen ist im Grunde dasselbe und einfach beschrieben: Frau aus den USA reist aus welchen Gründen auch immer nach England und entbrennt dort alsbald in unermesslicher Liebe zu einem Mann, bei dem sie schließlich bleibt. Ist das wirklich alles? Ja, leider. Natürlich gibt es bei jeder der beiden Hauptfiguren eine gewisse Rahmenhandlung, doch Autorin Harrel hat es nicht geschafft, mich als Leser in irgend einer Form zu berühren mit ihrer Schreibe.

    Die Hauptfigur der ersten Geschichte, Joy, war für mich eine zutiefst egoistische und unsympathische Figur. Joys Mutter ist gestürzt und liegt seitdem in der Klinik. Zudem leidet die alte Frau an Demenz und bräuchte ihre Tochter mehr, denn je – Joy jedoch jettet lieber von den USA nach England, um einer ehemaligen Freundin bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen. Joy gibt sich nach außen hin zerknirscht und betont ihr schlechtes Gewissen den Eltern gegenüber, tut aber rein gar nichts dagegen. Ihre Gewissensbisse deckt sie mit Pseudo-Selbstvorwürfen zu. Ihre eigenen Wünsche und eine Fremde sind ihr wichtiger als ihre Familie, was letztendlich darin gipfelt, dass sie die Eltern ins Altersheim abschiebt, um dann ruck-zuck zurück nach England zu fliegen, in die Arme von Oliver. Tut mir leid, aber bei einem Roman mit christlichem Grundton erwarte ich eine andere Grundhaltung.

    Einige inhaltliche Ungereimtheiten (z.B. wie finanziert Joy vier Interkontinentalflüge innerhalb kürzester Zeit, wo sie doch ihren Job aufgegeben hat?) und nicht richtig auserzählte Handlungsstränge runden das schlechte Bild der Erzählung schließlich ab.

    In der zweiten Geschichte geht es erneut um eine Liebesgeschichte, doch hier zeigt sich noch deutlicher, dass Frau Harrel es nicht vermag, Tiefgang bei Handlung und Dramatis Personae zu schaffen. Die Figuren bleiben durchweg blass und auch von der Liebe zwischen Sarah und Michael kann ich beim Lesen rein gar nichts spüren.

    Schade. Vielleicht bin ich von anderen Autoren ja verwöhnt – die versprochenen Herzklopfenmomente blieben bei beiden Geschichten hier leider aus und die Winterliebe suchte ich leider vergeblich.

    Der christliche Grundgedanke ist in Spuren vorhanden, passt aber nicht wirklich treffend in die jeweilige Situation. Die erste Geschichte hat mich richtiggehend abgestoßen, die zweite fand ich einfach banal und uninspiriert.

    Insgesamt war das Buch eine herbe Enttäuschung, eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.
    Inui, S: Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb Inui, S: Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb (Buch)
    04.12.2023

    Zauberhaft illustriertes Bilderbuch um kleine Tiere – allerliebst!

    Was für ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch!

    Die japanische Künstlerin Inui hat sich bei der Illustration dieses wunderbaren Kinderbuches wirklich selbst übertroffen. Ganzseitige Bilder wechseln sich mit kurzen Texten ab, die Bilder sind detailreich und mit viel Liebe gemalt. Man lernt Streifen- und Eichhörnchen kennen, Pfeifhasen oder kleine Bärchen – alles Tiere werden namentlich vorgestellt und haben eines gemeinsam: die Liebe zwischen Mutter und Kind.

    Textlich behandelt das Buch Gefühlsthemen: Liebe, Trauer, Wut, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Die kleinen Botschaften sind durchweg positiv und regen zum Nachdenken an.

    Ich selbst verstehe das Buch, das eine Altersempfehlung von 4 Jahren ausweist, eher als Geschenkbuch auch für erwachsene Leser. Ob ein Vierjähriger den innewohnenden Sinn schon versteht, sei dahingestellt. Die allerliebst anzusehenden Bilder schaut aber jede Altersgruppe immer wieder gerne an und jedem wird klar: es geht darum, geliebt zu sein, unabhängig von äußeren Ereignissen oder Missgeschicken. „Ich hab Dich immer lieb“ - der Untertitel spricht für sich.

    Neben der großen Zahl an Bilderbüchern auf dem Markt, die häufig in lieblosem Comic-Stil und in Massen die Kinderzimmer überschwemmen hebt sich dieses sehr angenehm und mit bleibendem positiven Eindruck aus dem Mainstream ab.

    Sehr hohe Qualität, optisch und inhaltlich!
    Klytämnestra Costanza Casati
    Klytämnestra (Buch)
    04.12.2023

    Opulente, aber auch langatmige Geschichte zwischen Emanzipation und Rache. Na ja....

    Buchinhalt:

    Klytämnestra, Gemahlin des mykenischen Königs Agamemnon und Schwester der schönen Helena von Sparta opfert für einen günstigen Kriegszug ihres Mannes ihr Tochter Iphigenie – und sint fortan über Jahre auf Rachen an ihrem ruchlosen Ehemann. Selbst schon in jungen Jahren in der Kapfkunst ausgebildet wird aus Klytämnestra eine unerbittliche und starke Königin, die ohne Abhängigkeit vom männlichen Geschlecht ihre Wünsche und Pläne durchsetzt....


    Persönlicher Eindruck:

    Das Debüt der bis dato unbekannten Autorin Casati zum griechischen Mythologie hatte mich neugierig werden lassen auf seine Geschichte voller antiker Helden, Intrigen und Verflechtungen – mittendrin eine weibliche Hauptfigur, die im klassischen Altertum sonst eher eine Randfigur ist. Der Plot war gut durchdacht und bevölkert mit allerlei bekannten und unbekannten Figuren für deren Fülle man mehr als einmal das Glossar mit den Erläuterungen zu den dramatis personae bemühen musste. Insgesamt baut sich schon nach wenigen Seiten eine opulente antike Welt vor den Augen des Lesers auf, in die man förmlich hinein gesogen wird.

    Schön und gut. Was zunächst mehr als vielversprechend klingt, ist aber auch der Pferdefuß der Geschichte. Für meinen Geschmack war nach einer Weile die Handlung dermaßen unübersichtlich, so dass mir die Nähe zu den Figuren gänzlich abhanden kam. Klytämnestra selbst verfügte für mich über keinerlei Identifikationspotential. Sie ist berechnend und geht förmlich über Leichen, ihr Durst nach Rache für den Tod ihrer Tochter bestimmt ihr Leben und ihr Handeln.

    Der Schreibstil war spannend, keine Frage – dennoch passte er an vielen Stellen nicht so recht zur antiken Welt, da die Autorin die Charaktere sehr modern reden lässt. Im Laufe der Geschichte verliert und zerfasert sich diese zunehmend und die Figuren bleiben dem Leser eigentümlich fremd.

    Das Thema, das Casati hier aufgreift, ist die starke, unabhängige Frau, die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Weg geht – Emanzipation im Altertum, wenn man so will. Leider konnte mich Klytämnestra nicht wirklich überzeugen, so dass ich am Ende froh war, den Wälzer geschafft zu haben: immer schlecht für ein Buch, mag es für andere noch so gut sein.

    Insgesamt eine interessante aber auch langatmige Geschichte über eine Königin, die mir aber leider nicht längerfristig im Gedächtnis haften blieb. Schade, denn es gibt durchaus Sagen des Altertums, die meine Begeisterung immer wieder wecken.

    Eine Leseempfehlung kann ich nur für eingefleischte Antike-Fans aussprechen, für mich war die Lektüre hingegen trocken und nicht so spannend, wie zu Beginn erhofft.
    Der obdachlose Retter Bernhard Gerl
    Der obdachlose Retter (Buch)
    30.11.2023

    Schöner Buch-Adventskalender mit Geschichten zum Nachdenken.

    Buchinhalt:

    In 24 Kurzgeschichten stimmt dieser Buch-Adventskalender auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein und nimmt den Leser mit auf eine Reise in biblische Zeiten in die Gegenwart und zu sich selbst. Wechselweise erzählt der Autor Geschichten in Anlehnung an die biblische Weihnachtsgeschichte, aber auch von Alltagsmenschen in Allerweltssituationen, die so gewöhnlich gar nicht sind und den Leser anregen, tiefer über das Gelesene nachzudenken.


    Persönlicher Eindruck:

    Mir gefiel das Adventskalenderbuch ausgesprochen gut, die Mischung der Geschichten aus Alt und Neu war sehr gelungen, wobei mir die alten Geschichten in Anlehnung an die Bibel noch ein bisschen besser gefielen, als der Rest.

    Der Autor denkt die biblische Weihnachtsgeschichte an vielen Stellen weiter. Lässt andere Figuren zu Wort kommen und erzeugt so eine ganz eigene Stimmung, die zum Nachdenken anregt. So zum Beispiel kommen hier Engel vor, ein kleines Schaf, ein römischer Soldat oder auch Josef und Maria auf ihrer Suche nach einer Herberge auf der Reise zurück in die Heimat.

    Wer sich hierbei schwer tut, einen Text abseits der Evangelien zuzulassen, ist sicher falsch – die Geschichten sind nicht wirklich bibeltreu und beinhalten größtenteils künstlerische Freiheit des Autors. Wer sich aber einlässt auf die leisen Töne, der wird viel mitnehmen können aus den Geschichten.

    Die andere Hälfte aus Gegenwartsgeschichten bringen den Leser in Alltagssituationen zur Weihnachtszeit. Ob nun in der Familie, in der Begegnung mit einem sehr spendablen Obdachlosen oder auf dem Weihnachtsmarkt – jede Geschichte hat ihren eigenen, besonderen Reiz und mit 6-9 Seiten sind sie auch nicht zu lang um jeden Tag ein neues Abenteuer zu erleben.

    Insgesamt hat mir die Geschichtensammlung sehr gut gefallen – das Buch eignet sich aufgrund seiner überschaubaren Seitenzahl von unter 200 Seiten auch prima als kleines Mitbringsel im Advent oder als Geschenk zum Krankenbesuch.

    Eine Leseempfehlung für alle, die adventliche Kurzgeschichten zum Nachdenken mögen!
    Deine Spuren im Schnee Titus Müller
    Deine Spuren im Schnee (Buch)
    25.11.2023

    Konfuse, sehr konstruierte Geschichte um Glaubenszweifel und Liebe. Überzeugt mich nicht.

    Buchinhalt:

    In einer Bibliothek lernt der schüchterne Stefan die Studentin Lenja kennen. Lenja ist tief gläubig und nimmt den Atheisten Stefan eines Tages mit in ihre Kirchengemeinde. Dort fühlt er sich relativ fehl am Platz, zumal Lenjas Eltern die aufkeimende Beziehung nicht billigen und dann auch noch Lenjas Exfreund Philipp auftaucht. Eines Tages fällt Lenja in tiefe Glaubenszweifel und ausgerechnet Stefan will ihr da wieder heraus helfen....


    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: ich hatte ganz andere Erwartungen an den winterlich anmutenden Kurzroman. Die auf dem Klappentext propagierte „warmherzige Erzählung“ konnte ich leider so nicht finden, die Geschichte konnte mich überhaupt nicht emotional berühren.

    Die Erzählung folgt einem sehr chaotischen Stil, der keiner nachvollziehbaren Zeitschiene folgt, Kapitelweise erzählt Autor Müller aus der Sicht seiner Hauptfigur Stefan, doch der Erzählstil bleibt zusammenhanglos und episodenhaft. Die Zeitsprünge lassen sich nicht zu einem kontinuierlichen Fortschritt einer wie auch immer gestalteten Handlung zusammenfügen und so bleibt dem Leser die Geschichte merkwürdig fremd.

    Im Grunde geht es um zwei Figuren: zum einen den mehr als schüchternen Stefan, der nichts anderes tut, als Vögel zu zeichnen, mit Frauen nur schwer ein Gespräch anfangen kann und auch sonst ein rechtes Weichei ist. Stefan weiß nicht, was er will, hat keine eigene Meinung und ist auch sonst sehr profillos. Die männliche Hauptfigur ist ein weltfremder Charakter und man muss Lenjas Eltern zweifelsohne Recht geben: die beiden passen nicht zueinander.

    Zum anderen geht es um Lenja, eine Studentin und gläubige Christin. Sie kommt als Person dem Leser noch weniger nahe als ihr männlicher Gegenpart und man kann als Leser nicht nachvollziehen, was Lenja so anziehend erscheinen lässt für den emotional instabilen Stefan. Jedenfalls war mir Lenja noch fremder als er, auch nach 150 gelesenen Seiten.

    Der Aufhänger des Plots ist Lenjas Glaube, den Stefan (zunächst?) nicht teilt. Lenja ist Christin, Stefan Atheist – daraus könnte sich eine spannende Handlung ergeben, wenn der Autor das Potential einer solchen Konstellation genutzt hätte.

    Dass aber ausgerechnet Stefan Lenja aus ihrer Glaubenskrise helfen will, ist für mich nicht recht glaubhaft. Letztendlich steht Lenja zwischen zwei konträr verschiedenen Männern und lange Zeit zeigt sich nicht, für wen sie sich entscheidet. Jedenfalls konnte mich weder die Glaubens- noch die Liebesgeschichte überzeugen. Die Handlung erschien mir konstruiert und künstlich, zu wenig um mich emotional zu fesseln oder zumindest zum Nachdenken zu bringen.

    Leider ist das Buch bei mir durchgefallen, eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.
    The Chosen Staffel 3 Dallas Jenkins
    The Chosen Staffel 3 (DVD)
    24.11.2023
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Mitreißende dritte Staffel der Bibelverfilmung. Hat mir sehr gut gefallen!

    Inhalt:

    Immer mehr Menschen schließen sich dem Rabbi aus Nazareth an und nach der alles verändernden Predigt auf dem Berg möchten immer mehr seine Worte hören. Das ruft aber auch Gegner auf den Plan, denn den Pharisäern und Priestern ist die revolutionäre Art der Lehre von Jesus ein Dorn im Auge. Währenddessen sendet Jesus seine Jünger aus, um ihrerseits sein Wort zu verkünden. Die Zwölf sind inzwischen vollzählig – doch auch innerhalb der Gruppe kommt es immer wieder zu kleineren Spannungen. Was alle eint: die Liebe zu ihrem Rabbi und die Gewissheit, dass er der Messias ist, auf den alle so lange gewartet haben....


    Persönlicher Eindruck:

    Für mich ist The Chosen eine einzigartige Historienverfilmung, die Bibelwort und historischen Hintergrund auf gekonnte Art und Weise vereint. Das Leben der damaligen Zeit wird vor dem Zuschauer lebendig, er taucht unmittelbar ein in die Ereignisse, von denen die Bibel im Evangelium kündet.

    Die insgesamt acht Episoden der dritten Staffel steigen inhaltlich unmittelbar nach der Bergpredigt in die fortlaufende Handlung ein und beleuchten Geschehnisse wie die Heilung der Frau vom Blutfluss, die Speisung der Fünftausend, die Erweckung der Tochter des Jairus sowie mehrere Heilungen und andere wichtige Ereignisse des neuen Testaments.

    Für mich war die Verfilmung mitreißend und spannend, da sie zusätzlich zum Bibelwort auch fiktive Passagen enthält, die eine nachvollziehbare Einbettung in die damalige Gesellschaftsordnung und das Leben der Zeit vor 2000 Jahren erst richtig möglich machen. Viele Kritiker sehen das als ein Manko, ich bin anderer Meinung. Der Film hält sich recht eng an den Evangeliumstext, ist biblisch fundiert und die Ergänzungen unterstreichen in meinen Augen gekonnt die historische Einbettung, ohne dabei im Widerspruch mit der Bibel zu stehen.

    Gut gefallen hat mir die nähere Betrachtung der einzelnen Figuren im Umfeld von Jesus. Seien es nun die Jünger, die Frauen in deren Umfeld oder auch die Nebencharaktere: sehr gut fand ich das tiefere Eingehen auf den Römer Gaius, der im weiteren Fortgang der Handlung ganz gewiss noch eine größere Rolle spielt. Jedenfalls bietet die Verfilmung zahlreiche Identifikationsmöglichkeiten für den Betrachter und lässt diesen teilhaben am biblischen (und historischen) Inhalt.

    Wie schon bei den ersten beiden Staffeln beansprucht auch die Dritte nicht zwingend Jesus als permanenten Filmmittelpunkt sondern setzt einen unterschiedlichen Fokus auf alle Figuren. Dabei kommt aber immer zum Tragen, dass inhaltlich Jesus Mittelpunkt ihres Denkens und Fühlens ist. Dennoch sind auch Zweifel erlaubt, Rückfragen gestattet und Stoff zum persönlichen Reflektieren beim Zuschauer gewollt.

    Mir hat die dritte Staffel sehr gut gefallen. Inzwischen sind die einzelnen Personen im Umfeld von Jesus dem Zuschauer auch präsenter und man möchte am liebsten gleich weiter gucken. Bleibt nur zu hoffen, dass die vierte Staffel nicht allzu lange auf sich warten lässt.

    Fazit: der Spagat zwischen Historienfilm und Bibeladaption ist in meinen Augen perfekt gelungen!
    Brot sucht Aufstrich Valesa Schell
    Brot sucht Aufstrich (Buch)
    17.11.2023

    Für mich eine herbe Enttäuschung: mich sprechen die Rezepte leider überhaupt nicht an.

    Buchinhalt:

    In einer Sammlung von 60 Rezepten widmet sich das Kochbuch dem Thema Brotaufstrich: von herzhaft über Chutneys bis zu süßen Aufstrichen wirbt das Buch mit einfachen, schnell nachzumachenden Rezepten. Diese sind meist vegetarisch oder vegan, einige wenige auch mit Fisch.


    Persönlicher Eindruck:

    Aufgrund einer großen Anzahl begeisterter Stimmen zum Buch hatte ich sehr hohe Erwartungen an diese Rezeptsammlung. Leider kehrten bei mir sehr schnell Enttäuschung und Ernüchterung ein.

    Die einzelnen Rezepte sind zweifelsohne gut erklärt, ausführliche Zutatenlisten und sogar Hinweise für das passende Brot und die Verwertung der jeweiligen Reste machen einen zunächst guten und profunden Eindruck. Die ganzseitigen Beispielfotos sind ansprechend und zeigen die Gerichte ohne unnötigen Schnickschnack, im Vorwort enthält das Buch tiefergehende Hinweise zu Grundzutaten und Küchenutensilien.

    Bezüglich der Rezepte muss ich leider sagen: mich spricht von allen 60 Rezepten nur ein einziges an (Zitronengelee). Im Grunde lassen sich die meisten der Rezepte runterbrechen auf eine Frischkäse- / Mascarpone- / Schmand- / Quark-oder-Butter-Mischung mit ein paar Geschmackszutaten. Alles relativ kalorienlastig. Ob das so noch zeitgemäß ist, mag jeder für sich beurteilen. Wer aus gesundheitlichen Gründen oder im Zuge kalorienbewusster Ernährung nicht alles essen kann, wird hier wahrscheinlich nicht fündig.

    Auffällig ist die fast durchgängige Verwendung von Knoblauchpaste in nahezu allen Rezepten (sogar in mehreren süßen): mir stellt sich dabei die Frage, warum die Autorin alle anderen Geschmäcker mit Knoblauch überlagert und ob der Rest nicht viel Eigengeschmack hat, wenn ich den Knoblauch weglasse. Daneben verwendet Frau Schell auch exotische Zutaten wie Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft – Dinge, die man abseits der Großstadt wohl nicht überall findet.

    Ein Kapitel innerhalb der Rezeptsammlung widmet sich dem Internet-Trend „Butter Boards“. Darunter versteht man mit Butter bestrichene und mit weiteren Zutaten garnierte Holzbretter, von denen die Mischung dann wieder abgekratzt und auf ein Brot gestrichen wird. Anscheinend ein Trend in Bloggerkreisen – ein Trend, den ich ganz sicher nicht mitmachen werde.

    Mich konnte die Rezeptsammlung als solche leider nicht überzeugen und auch für das erwähnte Zitronengelee bräuchte ich kein Rezept. Jeder Gelierzucker hat Angaben zum Marmeladekochen, auch beim Rezept für Beeren-Butter (Butter mit zwerquetschten Beeren vermengt) braucht kein Mensch eine Anleitung.

    Im Grunde ist das Buch ein Sammelsurium von Rezepten einer Foodbloggerin, die gar keine Köchin sondern Sozialpädagogin ist. Die schöne Aufmachung reicht mir einfach nicht, wenn mich die Rezepte nicht überzeugen können – schon gar nicht bei einem Buchpreis von 18 €.

    Mein Fazit: durchgefallen, schade.
    In Liebe, deine Lina Barbara Leciejewski
    In Liebe, deine Lina (Buch)
    16.11.2023

    Historiendrama um eine ledige Mutter im ausgehenden 19. Jahrhundert.

    Buchinhalt:

    Mühlbach, ein kleines pfälzisches Dorf im 19. Jahrhundert: Lina, Tochter aus sehr einfachen Verhältnissen, ist verliebt in den Kaufmannssohn Albert. Sie erhofft sich eine Ehe mit ihm, doch als Lina unverheiratet schwanger wird, lässt Albert sie sitzen. Als ledige Mutter wird Lina fortan im ganzen Dorf wie eine Aussätzige behandelt, einzig Karl, ein Freund aus Kindertagen, hält zu ihr. Gemeinsam beginnen sie ein neues Leben in Bremen, doch Lina hat Heimweh nach Mühlbach und ihren Angehörigen – und dort erfährt schließlich Tochter Charlotte die unerbittliche Wahrheit ihrer Herkunft....


    Persönlicher Eindruck:

    Der erste Band der Mühlbach-Dilogie von Autorin Leciejewski nimmt die Leserschaft mit aufs Land im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Leben ist hart, einfach und entbehrungsreich, birgt aber auch schöne Momente der Kindheit, so auch für Hauptfigur Lisa. Lisa ist ein unbändiges, wildes Kind, schon früh verliert sie ihre Mutter und ist eng in das Dorfleben eingebunden. Lisa ist von Beginn an gutgläubig, wird als hilfsbereit und arbeitsam beschrieben. Sie träumt von der großen Liebe mit Albert, doch als sie plötzlich von ihm schwanger wird, lässt Albert sie auf Druck seiner Familie sitzen.

    Was Lisa mit ihrer kleinen Tochter passiert, ist dasselbe, was ihr Jugendfreund Karl sein ganzes Leben schon mitmacht. Karl ist ebenfalls ein „Bankert“, ein uneheliches Kind – und dies zu sein oder selbst eins zu haben führt in der Enge des kleinen pfälzischen Dorfes zur Hölle auf Erden.

    Mir hat die Erzählung zunächst sehr gut gefallen. Bereits nach wenigen Seiten taucht man als Leser ein in die Zeit um 1890, in die Denke und die Sittlichkeit der Dörfler der damaligen Zeit. Die Moralvorstellungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurden gekonnt vermittelt und das tägliche Leben der Menschen schildert die Autorin spannend und mitreißend.

    Natürlich steht das Thema uneheliches Kind im Mittelpunkt der Erzählung. Während Karl schon als Kind ein recht dickes Fell zu haben scheint und die Anfeindungen relativ gut wegsteckt, leidet Lina viel stärker unter der Unbarmherzigkeit der Dorfbewohner.

    Mein Mitleid für Lina hält sich allerdings in Grenzen. Lina selbst steigt bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Albert in die Kiste und ist auch gut mitbeteiligt daran, dass sie früher oder später geschwängert wird. Lina ist von Beginn an naiv und nicht sehr vorausschauend – die moralische Schuld allein bei den Dorfbewohnern zu suchen ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt.

    Die Figur der Lina war mir bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch, auch wenn der Plot sehr bemüht war, Lina als positive Figur zu vermitteln. Der Einzige mit Charakter ist in meinen Augen Karl, leider schätzt Lina das nicht wirklich und macht mit der eigenen Jammerei vieles auch selbst kaputt.

    Als erster Band einer Dilogie endet der Band mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, es geht also noch weiter. Ich persönlich muss aber zugeben, dass es zahlreiche Längen innerhalb der Handlung gegeben hat, so dass es in meinen Augen durchaus möglich gewesen wäre, alles gestraffter und somit in einem Band zu erzählen – ohne wahrscheinlich viel Wesentliches wegzulassen.

    Auch wenn die Geschichte eine fiktive Anlehnung an die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin sein soll, hat Frau Leciejewski das Rad hier nicht neu erfunden. Die Einbettung in das Sittengemälde der damaligen Zeit war zwar schön gemacht, reicht mir aber rückblickend nicht für ein vollständig überzeugendes Leseerlebnis.
    Zur halben Nacht Susanne Niemeyer
    Zur halben Nacht (Buch)
    12.11.2023

    Intellektuelle, nachdenkliche und nicht immer einfach zu verstehende Weihnachtsgeschichte.

    Buchinhalt:

    Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und mit ihm eine Fülle aus Traditionen, Familientreffen, Stress und Erwartungen. Für Jockel hat sich viel verändert: mit inzwischen über 80 hat er vor Kurzem seine Kneipe, die im Viertel seit Jahrzehnten eine Institution gewesen ist, geschlossen. Die Kneipe war bislang sein Lebensmittelpunkt – doch was tun, wenn einem gerade an Weihnachten die Leere dermaßen übermannt?

    Alice knabbert noch an ihrer gescheiterten Beziehung und antwortet auf eine merkwürdige Anzeige. Zusammen mit drei verschrobenen WG-Bewohnern macht sie sich am Weihnachtsfest auf eine Art Pilgerreise auf der Suche nach... ja, nach was?


    Persönlicher Eindruck:

    Zur halben Nacht ist eine relativ intellektuelle Kurzgeschichte, deren Inhalt und Sinn mach dem Lesen erst mal sacken muss. Keine heimelige süß-kitschige Weihnachtsgeschichte unter Tausenden sondern eine Art literarische Sinnsuche. Zusammen mit den WG-Bewohnern Caspa, Melchior und Balthasar und natürlich Alice, macht sich der Leser auf die Suche nach dem tiefen Sinn der heiligen Nacht, fernab von Tannenbaum, Geschenkestress und Familientreffen.

    Es fällt zunähst nicht so leicht, mit den Figuren richtig warm zu werden. Natürlich schafft es eine Kurzgeschichte mit unter 100 Seiten nur bedingt, ausreichend Tiefe zu erzeugen, aber das ist auch nicht die Hauptsache in diesem Buch.

    Der episodenhafte Charakter lässt den Leser viele verschiedene Charaktere kennen lernen: da ist zum einen Jockel, der Kneipenwirt, Alice und die drei WG-“Könige“, eine Busfahrerin, ein schüchterner Optiker und sogar ein Wolf, um nur die wichtigsten zu nennen.

    Inhaltlich geht es um den tieferen Sinn des Weihnachtsfestes und das, was sich jenseits von Konsum, Weihnachtsessen und dem obligatorischen Kirchgang am Heiligen Abend abspielt.

    So ganz verstanden und erfasst habe ich beim Lesen nicht alles. Möglicherweise ist Zur halben Nacht auch eine Geschichte, deren tiefere Bedeutung sich erst nach dem zweiten oder dritten Lesen völlig erschließt. Am besten gefallen hat mir die Anekdote ganz zum Schluss, bei der in der Heilgen Nacht sogar der Wolf friedlich bei den Schafen schläft. Ja, wenn wir den eigentlichen, ursprünglichen Sinn des Weihnachtsfestes wieder neu begreifen, ist das durchaus möglich.

    Insgesamt eine nachdenkliche, nicht immer leichte, aber sehr gut und flüssig lesbare Weihnachtsgeschichte fernab des Mainstreams!
    The Chosen: Bei mir findest du Ruhe Jerry B. Jenkins
    The Chosen: Bei mir findest du Ruhe (Buch)
    10.11.2023

    Dritter Teil der Jesus-Reihe, spannend und mitreißend. Absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Auf einem Hügel in Galiäa predigt Jesus den Menschen vom Reich Gottes. Noch nie haben ihm so viele Menschen zugehört und die Kunde von dem wundertätigen Rabbi aus Nazareth macht im ganzen jüdischen Land die Runde. Gelähmte können plötzlich wieder gehen und Blinde sehen wieder – all das als Vorgeschmack des Reiches, von dem Jesus kündet. Die Zahl der zwölf Jünger ist inzwischen vollständig, doch nicht alle Menschen sind gut auf die Gruppe zu sprechen. Während die Pharisäer und obersten Priester Jesus der Gotteslästerung überführen wollen, spielen sich auch im Privaten der Jünger große und kleine Dramen ab....


    Persönlicher Eindruck:

    Im inzwischen dritten Teil der The Chosen-Reihe um das Leben und Wirken von Jesus aus Nazareth wird der Leser schon auf der ersten Seite hinein gesogen in das Leben vor über 2000 Jahren. Möglich gemacht durch die phantastische erzählende Form, die Autor Jenkins der Evangeliumsgeschichte gibt.

    Es beginnt mit der Bergpredigt, aber auch andere Geschehnisse wie die Heilung der Frau vom Blutfluss, die Speisung der Fünftausend, die Erweckung der Tochter des Jairus und mehrere Heilungen und andere wichtige Ereignisse des neuen Testaments webt Jenkins ein in eine spannende und mitreißende Romanhandlung, die den Alltag und das Wirken von Jesus und seinen Jüngern lebendig werden lässt.

    Natürlich bedient sich der Autor auch einer gewissen schriftstellerischen Freiheit und Fiktion, ohne die eine Romanerzählung des Evangeliums gar nicht möglich wäre. Doch seine Schilderungen des „Drumherums“ hätten so oder so ähnlich durchaus stattgefunden haben können und schaffen so einen ganz besonderen historischen Roman.

    Es geht im Grunde nicht allein um Jesus aus Nazareth: der Messias ist nicht immer der Mittelpunkt der Erzählung. Vielmehr nimmt sich Jenkins Zeit, die Geschichten der einzelnen Jünger zu erzählen, ihre Hintergründe, Sorgen und Erwartungen. Allesamt vereint der tiefe Glaube an ihren Rabbi, doch ohne die fiktionalen Bestandteile könnte man gar keinen so tiefen Einblick in das Leben der damaligen Menschen bekommen.

    Matthäus, der ehemalige Steuereintreiber, ist eine der Nebenfiguren, die Jenkins sehr detailliert beleuchtet. Vielleicht ist er unter den Jüngern, von Simon abgesehen, die interessanteste Figur in Jenkins' Buch. Schön gemacht fand ich auch das Zusammenspiel der Frauen, die Jesus folgen – und denen im Evangeliumstext relativ wenig Beachtung geschenkt wird.

    Die Buchreihe orientiert sich an der The Chosen-Serie, die in mittlerweile mehreren Staffeln ein Millionenpublikum begeistert. Insgesamt hat mich der Roman wieder sehr mitgerissen und die enge Anlehnung an das Evangelium dürfte mittlerweile auch jeden Skeptiker vollends überzeugen.

    Eine absolute Leseempfehlung, ein wirklich gekonnter Spagat zwischen Bibel und historischem Roman!
    Morat, J: Sweet Cooking Morat, J: Sweet Cooking (Buch)
    31.10.2023

    Unheimlich kalorienhaltige Rezepte - heute nicht mehr wirklich zeitgemäß.

    Buchinhalt:

    87 Back- und Kochrezepte zum Thema süße Küche, unterteilt in Einfach & Schnell, Aufwändig, Desserts aus dem Glas und Für besondere Anlässe – das Buch bietet internationale Rezepte aus den Bereichen Blech- und Rührkuchen, Torten, Cremedesserts, Hefezöpfe und Kleingebäck bis hin zu Süßigkeiten wie Gummibonbons und gebrannten Mandeln.


    Persönlicher Eindruck:


    Der erste Eindruck des wirklich umfangreichen Werks ist recht gut, die Bilder der einzelnen Speisen ansprechend in Szene gesetzt und ohne unnötigen Schnickschnack. Das Kompendium für süße Küche möchte man meinen.

    Die Rezepte decken ein sehr breites – und internationales – Spektrum an Kuchen und Süßspeisen ab und wer alles essen darf, ist hier sicher gut aufgehoben. Schmackhafte Blechkuchen geben sich mit Rührkuchen und anderen Gebäcken die Klinke in die Hand und es läuft einem beim Durchblättern bereits das Wasser im Mund zusammen.

    Leider hat das Ganze auch einen Wermutstropfen. Bei genauerem Lesen wird man feststellen: 95 % der Rezepte benötigen sehr viel Eier, die Zutaten sind unheimlich kalorienhaltig und das Ganze wird zu einer Kalorienbombe sondergleichen. Ich frage mich: ist das noch wirklich zeitgemäß? Natürlich folgt die ganze Backerei dem Prinzip: wo man nichts rein tut, kann auch nichts Gescheites raus kommen. Dennoch vermisse ich bei einem aktuellen Kochbuch Kalorienangaben bei den Rezepten. In der heutigen Zeit, in der Kalorienbewusstsein einerseits und Gesundheit andererseits ein großes Thema ist, ein großes Manko.

    Zutatenlisten und Anleitung bei den Rezepten sind leicht verständlich und gut nachzuvollziehen, dennoch enthalten zahlreiche Rezepte exotische Zutaten wie Reispapier, Kastanienmehl, Erdbeertrauben oder Akazienblüten – Dinge, die man außerhalb von Internet oder Großstadt wohl nicht überall findet.

    Das Spektrum der kulinarischen Genüsse ist zweifelsfrei groß und wahrscheinlich findet auch jeder das ein oder andere – ich persönlich muss leider zugeben, dass ich die meisten Rezepte allein wegen der mehr als üppigen Zutaten wohl nicht verwirklichen werde. Schade – aber ein Backbuch für die breite Masse ist Sweet Cooking leider nicht.

    Was mich sehr gestört hat, ist die mehrseitige Werbung am Schluss des Buches. Auch wenn die Autorin Foodbloggerin ist, gehören ihre Sponsoren allenfalls auf ihre Webseite aber nicht in das Kochbuch.

    Mein Fazit: Lecker anzusehen, aber sind derartige Kalorienbomben noch zeitgemäß?
    Lost & Dark Places Odenwald Cornelia Lohs
    Lost & Dark Places Odenwald (Buch)
    31.10.2023

    Spannender und historisch toll recherchierter Reiseführer der etwas anderen Art

    Buchinhalt:

    Räuberhöhle, Geisterstätte oder Hinrichtungsplatz – alte, verlassene Kapellen und Klöster, alte Gräber oder ein Gefängnis unterhalb eines Friedhofes: wer ein Freund von Lost und Dark Places ist, ist hier genau richtig. 33 verlassene, geschichtsträchtige Orte des Odenwaldes verbreiten angenehmen Grusel und lassen den Leser eintauchen in vergangene Zeiten. Erlebbare Geschichte und morbider Charme – nicht nur vor Ort!


    Persönlicher Eindruck:

    33 verlassene und geschichtsträchtige Orte im Odenwald verbreiten morbides und teilweise gruseliges Flair – wenn man die Hintergründe dazu kennt. Dieses Buch wartet mit beidem auf: einem Reiseführer der etwas anderen Art und einem spannenden Geschichtsbuch, das seinesgleichen sucht.

    So finden sich hier statt der für Lost Places typischen Fabrikruinen vorwiegend historische Bauten, alte Friedhöfe und sogar eine Rakete. Man wandelt auf den Spuren von Wunderrabbis, besucht alte, längst aufgegebene Klöster oder gruselt sich an Stätten von Meuchelmord und Geistererscheinungen.

    Ob nun Grabstein, Galgen oder besagte Rakete – spannend ist der „Ausflug“ auch zwischen den Seiten: an muss nicht mal an die Orte des Buches reisen, um einen Einblick in die Historie des Odenwaldes zu erhalten, der sich zwischen den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Bayern erstreckt.

    Optisch ist das Buch sehr ansprechend gestaltet: aussagekräftige Fotos der einzelnen Stätten, vorzüglich recherchierte Hintergründe zu den verlassenen Orten und ein spannender Schreibstil machen die Lektüre für jeden zu einem Vergnügen. Man muss nicht unbedingt Fan sein von morbiden Lost Places – das Buch ist für historisch Interessiert gleichermaßen interessant, da es sich um Orte handelt, die in einem normalen Reiseführer so wohl nicht vorkommen und somit eine spannende Alternative abseits des Mainstreams bieten.

    Natürlich spielt das Buch auch mit dem Thema Grusel, das muss man mögen. Allerdings ist das Maß dessen angenehm und keinesfalls furchterregend für zartere Gemüter. Die Zeiten, in denen die Bauten und Orte ihre Blüte erlebten waren einfach andere und wer heute darin eintaucht, hat ordentlich Gänsehaut.

    In der Reige Lost & Dark Places bei Bruckmann erschienen reiht sich das Buch in eine ganze Reihe ähnlicher „Reiseführer“. Es ist bereits mein Zweites und ich bin auch von diesem mehr als begeistert. Ich glaube, besser geht es im Lost-Place-Genre nicht.

    Das Buch enthält zudem eine Übersichtskarte der Gegend in vorderen Innendeckel.

    Absolut empfehlenswert, mir hat es gut gefallen!

    Küche ohne Schnickschnack Janina Enning
    Küche ohne Schnickschnack (Buch)
    29.10.2023

    Einfach durchzuführende Ratschläge für eine nachhaltige Küche. Empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Kniffe und Tricks für eine minimalistische und nachhaltige Küche, ressourcenschonend und gut für den eigenen Geldbeutel – gepaart mit wissenschaftlichen Fakten zu Wasserverbrauch in der Lebensmittelproduktion sowie Hintergründen zu verschiedenen Labeln und Siegeln. Dazu Tipps zu den Themen Einkaufen, Kochen, Elektrogeräte und Küchenhelfer, denn Nachhaltigkeit beginnt in der heimischen Küche.


    Persönlicher Eindruck:

    Minimalismus, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Schlagworte, die derzeit hoch gehandelt werden, und das zu Recht. Nachhaltigkeit in der eigenen Küche geht jeden etwas an, schont die Natur und den Geldbeutel und schon eine kleine Veränderung des eigenen Konsumverhaltens kann viel bewirken.

    Das Buch ist in der #machsnachhaltig-Reihe erschienen und befasst sich mit Lifehacks für eine minimalistische und nachhaltige Küche, in der das Augenmerk darauf liegt, nur das zu besitzen, was man auch wirklich nutzt, das zu verwenden, was man hat und bei dem, was man tut, möglichst wenig Abfall zu produzieren.

    Klingt gut? Ist es auch. Beginnend mit dem Besinnen auf das Wesentliche, dem Ausmisten von unnötigem Ballast und einer strukturierten Veränderung zeigt das Buch in unterschiedlichen Kapiteln Wege auf, was jeder Einzelne ohne viel Aufwand besser machen kann. Dabei wird auch an keiner Stelle erwartet, dass jemand nur dann wirklich nachhaltig ist, wenn er alle Tipps beherzigt. Niemand muss perfekt sein, schon einzelne Veränderungen können viel bewirken und überfordern im Gegensatz zum vermeintlichen Öko-Perfektionismus niemanden.

    Es geht um die Themen Einkauf, Kochen und Essen, Küchenhelfer und Küchengeräte. Einfache und nachvollziehbare Tipps und Kniffe, die in optisch modernem Layout präsentiert und durch aussagekräftige Fotos untermauert werden, lassen jeden Leser schnell die Hinweise finden, die in sein Lebenskonzept passen und mit denen er sein individuelles Ziel von Nachhaltigkeit gut erreichen kann.

    Infoboxen und farblich hinterlegte Text- und Bildbeiträge zu unterschiedlichen Themen geben jedem neue Möglichkeiten an die Hand, seinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

    Einige wenige Punkte muss man durchaus hinterfragen (ist das Ausleihen von Geräten bei Dritten statt eigenem Erwerb wirklich eine Alternative?) und in einem Punkt hat sich das Buch auch selbst widersprochen (Nachhaltigkeit der Spülmaschine), man muss also durchaus nachdenken und darf auch den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten.

    Mein Fazit: Nach der Lektüre des Buches habe ich festgestellt: das meiste, was es thematisiert, habe ich so oder so ähnlich schon seit Jahren gemacht. Grundlegend Neues habe ich jetzt nicht gefunden, halte das Buch aber für ein gutes Grundlagenwerk, das für jeden Lebensentwurf geeignet ist und dessen Ratschläge die Umwelt wie auch den eigenen Geldbeutel schonen.
    Und dennoch pflanze ich einen Garten Naomi Bosch
    Und dennoch pflanze ich einen Garten (Buch)
    28.10.2023

    Hoch theologisches Buch zur Klimakrise, das mich nicht so recht überzeugen konnte.

    Buchinhalt:

    Der Schutz des Klimas und der Umwelt ist eine der bedeutendsten Aufgaben der heutigen Gesellschaft. Die Natur ist in Gefahr und mit ihr die Menschen. Doch was kann der Einzelne tun, um ein tiefes Bewusstsein zu bekommen für die Nöte von Gottes Schöpfung? Wie kann aus christlicher Sicht der Klima- und Umweltkrise begegnet werden? Wie lernt jeder Einzelne Gott als Gärtner kennen und was ist sein Wunsch für seine Schöpfung? Die Veränderung wurzelt in jedem einzelnen von uns – wir müssen es uns nur bewusst machen.


    Persönlicher Eindruck:

    Autorin Naomi Bosch baut ihr Buch auf der These auf, dass die Ursache für die Klimakrise in der gestörten Beziehung zwischen Gott, dem Menschen und der Schöpfung zu finden ist. Die Harmonie zwischen Schöpfer, Menschheit und Schöpfung ist gestört, nur durch einen Lebensstil, der umweltfreundlich ist, gepaart mit Achtung vor Gott und Liebe zu den Mitmenschen ist eine Umkehr möglich.

    Der Mensch als Bebauer und Bewahrer der Schöpfung ist kein neues Konzept. Schon die Bibel spricht davon – und Naomi Bosch bedient sich sehr vieler Bibelzitate, von Adam und Eva bis Jesus, um ihre These zu untermauern. Viele sind eingängig und leicht nachzuvollziehen, mit anderen hatte ich meine liebe Mühe, sie in einen wirklichen Sinnzusammenhang mit dem Thema zu bringen.

    Das Buch ist hoch theologisch und wirft zahlreiche Fragen auf, die der Leser für sich selbst oder in einer Diskussionsgruppe erst sortieren und überdenken muss. Es ist keine leichte Lektüre, kein Buch, das man einfach so weg liest und am Ende den Schlüssel für zukünftiges Handeln in den Händen hält.

    Ich gebe offen zu: ich hatte eigentlich ganz andere Erwartungen nach Titel und Klappentext. „Wie im Himmel, so im Garten“ versprach mir mehr Teilhabe am eigenen Garten der Autorin, ich erwartete, mit ansehen zu dürfen, wie sie ihn bebaut und bearbeitet und das in christlichem Sinne. Doch das Buch ist etwas ganz anderes. Frau Bosch arbeitete bislang an zahlreichen unterschiedlichen ökologischen Landwirtschaftsprojekten in Europa und lässt nur sehr wenig davon einfließen in ihr Buch. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer theologischen Auslegung der Bibel hinsichtlich der oben genannten These – dabei ist Frau Bosch überhaupt keine Theologin sondern Agrarwissenschaftlerin und Journalistin.

    Gerade in den ersten Kapiteln tat ich mich sehr schwer mit ihrer Attitüde. Sie gab sich weinerlich und klischeehaft. Dass sie „während des Schreibens da sitzt und weint ob der globalen Klimakrise“ fand ich ehrlich gesagt sehr künstlich und viel zu dick aufgetragen, als dass ich ihr das hätte abnehmen können. Später besserte sich der Ausdruck und wurde sachlicher, doch es wundert mich sehr, wie sehr eine Agrarwissenschaftlerin und Journalistin hier in theologischer Manier auftritt. Was mich auch gestört hat, ist ihre Bezeichnung „Fluch“ für den Sündenfall. Nirgends in der Bibel hat Gott Adam und Eva verflucht – wirklich schlüssig ist Boschs Bibelverständnis nicht.

    Zu guter Letzt schweift die Autorin immer weiter vom ursprünglichen Thema ab und kommt gegen Ende sogar damit, dass jeder seinen Wohnraum mit anderen Menschen teilen sollte, um die Beziehung zu Gott und der Schöpfung zu verbessern. Was das aber noch mit dem Klima zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

    Insgesamt kann man die Aussage des Buches auf wenige Worte herunterbrechen: für einen umweltgerechten Lebensstil und die Umkehr von der Klimakrise ist jeder Einzelne in der Pflicht und „Schöpfung“ bedeutet alle Mitgeschöpfe, nicht nur die Menschen. Sofern jeder Einzelne seine Beziehung zu Gott vertieft, wird auch die Beziehung zur Schöpfung davon profitieren. Nur: hätte man dafür so viel schreiben müssen?

    Das Buch kann mich leider nur mittelmäßig überzeugen und war nicht wirklich das, was ich erwartet hatte.

    Gartentagebuch Garten Liebe - Mein Gartenjahr: Gartenbuch und Gartenplaner für das ganze Jahr - für Gartenliebhaber und den eigenen Garten, inkl. Aussat- und Erntekalender, Tipps und Checklisten Lisa Wirth
    Gartentagebuch Garten Liebe - Mein Gartenjahr: Gartenbuch und Gartenplaner für das ganze Jahr - für Gartenliebhaber und den eigenen Garten, inkl. Aussat- und Erntekalender, Tipps und Checklisten (Buch)
    24.10.2023

    Ganzjähriger Gartenplaner in hochwertigem Design mit hilftreichen Tipps und Hinweisen

    Buchinhalt:

    Ganzjähriger Gartenplaner von Januar bis Dezember mit Arbeitshinweisen für jeden einzelnen Monat, Ratschläge zur Aussaat in Freiland, Gewächshaus und Blumenbeet sowie Hinweise auf unterschiedliche Tiere im Garten. Zusätzlich Planerseiten zum Ausfüllen für Beetplanung, Gestaltung und Planung der Aussaat sowie zahlreiche unterschiedlich gestaltete Notizseiten werden abgerundet durch Ratschläge zur Fruchtfolge sowie ein A-Z der gängigsten Gemüse-, Kräuter- und Blumensorten.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich bin vollkommen überzeugt von diesem ansprechenden Gartenplaner. Ein Buch zur Dokumentation, Planung und Organisation des eigenen Garten, zum Festhalten von Ernte, bevorzugen Pflanzen und wunderbar als Gartentagebuch geeignet.

    Das Buch ist konzipiert für ein Jahr, ist meiner Meinung nach aufgrund der Fülle und Reichhaltigkeit der Notizseiten auch für mehrere Jahre verwendbar – in meinen Augen eine noch sinnvollere und nachhaltigere Nutzung, zumal dann Vergleiche zwischen einzelnen Gartenjahren möglich wird.

    Optisch ist das hochwertige, festgebundene Buch ein absoluter Hingucker und auch als Geschenk für einen Gartenfreund prima geeignet. Neben den Seiten zum selbst ausfüllen verfügt der Planer über inhaltlich fundierte Hinweise für jeden Monat des Jahres hinsichtlich Pflanzung, Fauna und alle Arbeiten rund um den Garten.

    DIY-Tipps wie das Bauen einer Nisthilfe für Wildbienen sind ebenso enthalten wie Hinweise zum Wassersparen oder Tipps für eine erfolgreiche Ernte.

    Gut gefallen haben mir die abschließenden Kapitel mit den Steckbriefen der gängigsten Gartenpflanzen aus den Bereichen Gemüse, Blumen und Kräuter, die auch Anfängern erste Erfolge garantieren.

    Insgesamt ein hochwertiges Buch, das in keinem Gartenhaushalt fehlen sollte!
    Herbstleuchten in den Highlands ¿ Zuhause in Glenbarry Christine Bode
    Herbstleuchten in den Highlands ¿ Zuhause in Glenbarry (Buch)
    21.10.2023

    Leichter Wohlfühlroman in schottischer Hochland-Idylle. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Betty backt für ihr Leben gerne und alle in Glennbarry und Umgebung lieben ihre Kuchen - nur die Liebe hat noch nicht zu Betty gefunden. Als Betty von ihrer Freundin Claire heimlich zu einem Backwettbewerb auf Hallion Castle angemeldet wurde und Betty eine Zusage als Teilnehmerin erhält, scheint sich das Blatt zu wenden. Richard, Bettys Jugendliebe, ist der Earl des alten Gemäuers und noch immer in Betty verschossen. Doch zahlreiche Intrigen und Missverständnisse stehen dem zukünftigen Glück im Weg. Wird sich Betty letztendlich in das Herz von Richard backen können?


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Band ihrer Zuhause in Glenbarry-Reihe nimmt Autorin Bode ihre Leser erneut mit in die schottischen Highlands. Hauptfigur der heimeligen Geschichte ist Betty, eine bodenständige junge Frau, die einen Kramladen mit Café betreibt und die Backkönigin des Dorfes ist. Betty hatte bislang kein Glück in der Liebe und wurde mehrfach von Männern ob ihres gutdenkenden Charakters ausgenutzt.

    Zweite Hauptfigur ist Richard, Erbe eines alten Adelstitels und Besitzer von Hallion Castle, dem Schloss, in dem auch der Backwettbewerb stattfindet. Er ist Bettys Jugendliebe, aber auch unerreicht und ein Wunschtraum.

    Gut gefallen hat mir die Art der Geschichte als Cosy Romance. Es ist ein leichter, warmherziger Roman, der in einem winzigen schottischen Dorf spielt, in dem man sich sofort zuhause fühlt. Die Landschaftsbeschreibung, das Setting und die sympathischen Charaktere machen es dem Leser leicht, sich in die Geschichte fallen zu lassen: ein richtiger Wohlfühlroman sozusagen.

    Natürlich steht die Liebesgeschichte im Zentrum der Handlung, doch das tut sie keineswegs platt und seicht, sondern authentisch und spannend. Denn zahlreiche Ränkespiele und Intrigen lassen lange Zeit offen, in welche Richtung sich die Beziehung zwischen Betty und Richard entwickelt und ob sie überhaupt eine Chance hat.

    Als zweiter Band der Reihe ist die Handlung dennoch in sich abgeschlossen und kann ohne Weiteres auch solo ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es tauchen Figuren aus Teil 1 auf und vertiefen das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb von Glenbarry, ohne den Leser zu überfordern, sollte er Teil 1 noch nicht kennen.

    Wer beispielsweise die Romane von Linda Lael Miller oder Robyn Carr liebt, ist hier ganz sicher nicht falsch – ein liebevoller, romantischer aber nicht kitschiger Roman aus der Idylle des schottischen Hochlandes, mit zauberhaften Figuren.

    Absolut lesenswert!
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