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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    689 Rezensionen
    Deine Spuren im Schnee Titus Müller
    Deine Spuren im Schnee (Buch)
    25.11.2023

    Konfuse, sehr konstruierte Geschichte um Glaubenszweifel und Liebe. Überzeugt mich nicht.

    Buchinhalt:

    In einer Bibliothek lernt der schüchterne Stefan die Studentin Lenja kennen. Lenja ist tief gläubig und nimmt den Atheisten Stefan eines Tages mit in ihre Kirchengemeinde. Dort fühlt er sich relativ fehl am Platz, zumal Lenjas Eltern die aufkeimende Beziehung nicht billigen und dann auch noch Lenjas Exfreund Philipp auftaucht. Eines Tages fällt Lenja in tiefe Glaubenszweifel und ausgerechnet Stefan will ihr da wieder heraus helfen....


    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: ich hatte ganz andere Erwartungen an den winterlich anmutenden Kurzroman. Die auf dem Klappentext propagierte „warmherzige Erzählung“ konnte ich leider so nicht finden, die Geschichte konnte mich überhaupt nicht emotional berühren.

    Die Erzählung folgt einem sehr chaotischen Stil, der keiner nachvollziehbaren Zeitschiene folgt, Kapitelweise erzählt Autor Müller aus der Sicht seiner Hauptfigur Stefan, doch der Erzählstil bleibt zusammenhanglos und episodenhaft. Die Zeitsprünge lassen sich nicht zu einem kontinuierlichen Fortschritt einer wie auch immer gestalteten Handlung zusammenfügen und so bleibt dem Leser die Geschichte merkwürdig fremd.

    Im Grunde geht es um zwei Figuren: zum einen den mehr als schüchternen Stefan, der nichts anderes tut, als Vögel zu zeichnen, mit Frauen nur schwer ein Gespräch anfangen kann und auch sonst ein rechtes Weichei ist. Stefan weiß nicht, was er will, hat keine eigene Meinung und ist auch sonst sehr profillos. Die männliche Hauptfigur ist ein weltfremder Charakter und man muss Lenjas Eltern zweifelsohne Recht geben: die beiden passen nicht zueinander.

    Zum anderen geht es um Lenja, eine Studentin und gläubige Christin. Sie kommt als Person dem Leser noch weniger nahe als ihr männlicher Gegenpart und man kann als Leser nicht nachvollziehen, was Lenja so anziehend erscheinen lässt für den emotional instabilen Stefan. Jedenfalls war mir Lenja noch fremder als er, auch nach 150 gelesenen Seiten.

    Der Aufhänger des Plots ist Lenjas Glaube, den Stefan (zunächst?) nicht teilt. Lenja ist Christin, Stefan Atheist – daraus könnte sich eine spannende Handlung ergeben, wenn der Autor das Potential einer solchen Konstellation genutzt hätte.

    Dass aber ausgerechnet Stefan Lenja aus ihrer Glaubenskrise helfen will, ist für mich nicht recht glaubhaft. Letztendlich steht Lenja zwischen zwei konträr verschiedenen Männern und lange Zeit zeigt sich nicht, für wen sie sich entscheidet. Jedenfalls konnte mich weder die Glaubens- noch die Liebesgeschichte überzeugen. Die Handlung erschien mir konstruiert und künstlich, zu wenig um mich emotional zu fesseln oder zumindest zum Nachdenken zu bringen.

    Leider ist das Buch bei mir durchgefallen, eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.
    The Chosen Staffel 3 Dallas Jenkins
    The Chosen Staffel 3 (DVD)
    24.11.2023
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Mitreißende dritte Staffel der Bibelverfilmung. Hat mir sehr gut gefallen!

    Inhalt:

    Immer mehr Menschen schließen sich dem Rabbi aus Nazareth an und nach der alles verändernden Predigt auf dem Berg möchten immer mehr seine Worte hören. Das ruft aber auch Gegner auf den Plan, denn den Pharisäern und Priestern ist die revolutionäre Art der Lehre von Jesus ein Dorn im Auge. Währenddessen sendet Jesus seine Jünger aus, um ihrerseits sein Wort zu verkünden. Die Zwölf sind inzwischen vollzählig – doch auch innerhalb der Gruppe kommt es immer wieder zu kleineren Spannungen. Was alle eint: die Liebe zu ihrem Rabbi und die Gewissheit, dass er der Messias ist, auf den alle so lange gewartet haben....


    Persönlicher Eindruck:

    Für mich ist The Chosen eine einzigartige Historienverfilmung, die Bibelwort und historischen Hintergrund auf gekonnte Art und Weise vereint. Das Leben der damaligen Zeit wird vor dem Zuschauer lebendig, er taucht unmittelbar ein in die Ereignisse, von denen die Bibel im Evangelium kündet.

    Die insgesamt acht Episoden der dritten Staffel steigen inhaltlich unmittelbar nach der Bergpredigt in die fortlaufende Handlung ein und beleuchten Geschehnisse wie die Heilung der Frau vom Blutfluss, die Speisung der Fünftausend, die Erweckung der Tochter des Jairus sowie mehrere Heilungen und andere wichtige Ereignisse des neuen Testaments.

    Für mich war die Verfilmung mitreißend und spannend, da sie zusätzlich zum Bibelwort auch fiktive Passagen enthält, die eine nachvollziehbare Einbettung in die damalige Gesellschaftsordnung und das Leben der Zeit vor 2000 Jahren erst richtig möglich machen. Viele Kritiker sehen das als ein Manko, ich bin anderer Meinung. Der Film hält sich recht eng an den Evangeliumstext, ist biblisch fundiert und die Ergänzungen unterstreichen in meinen Augen gekonnt die historische Einbettung, ohne dabei im Widerspruch mit der Bibel zu stehen.

    Gut gefallen hat mir die nähere Betrachtung der einzelnen Figuren im Umfeld von Jesus. Seien es nun die Jünger, die Frauen in deren Umfeld oder auch die Nebencharaktere: sehr gut fand ich das tiefere Eingehen auf den Römer Gaius, der im weiteren Fortgang der Handlung ganz gewiss noch eine größere Rolle spielt. Jedenfalls bietet die Verfilmung zahlreiche Identifikationsmöglichkeiten für den Betrachter und lässt diesen teilhaben am biblischen (und historischen) Inhalt.

    Wie schon bei den ersten beiden Staffeln beansprucht auch die Dritte nicht zwingend Jesus als permanenten Filmmittelpunkt sondern setzt einen unterschiedlichen Fokus auf alle Figuren. Dabei kommt aber immer zum Tragen, dass inhaltlich Jesus Mittelpunkt ihres Denkens und Fühlens ist. Dennoch sind auch Zweifel erlaubt, Rückfragen gestattet und Stoff zum persönlichen Reflektieren beim Zuschauer gewollt.

    Mir hat die dritte Staffel sehr gut gefallen. Inzwischen sind die einzelnen Personen im Umfeld von Jesus dem Zuschauer auch präsenter und man möchte am liebsten gleich weiter gucken. Bleibt nur zu hoffen, dass die vierte Staffel nicht allzu lange auf sich warten lässt.

    Fazit: der Spagat zwischen Historienfilm und Bibeladaption ist in meinen Augen perfekt gelungen!
    Brot sucht Aufstrich Valesa Schell
    Brot sucht Aufstrich (Buch)
    17.11.2023

    Für mich eine herbe Enttäuschung: mich sprechen die Rezepte leider überhaupt nicht an.

    Buchinhalt:

    In einer Sammlung von 60 Rezepten widmet sich das Kochbuch dem Thema Brotaufstrich: von herzhaft über Chutneys bis zu süßen Aufstrichen wirbt das Buch mit einfachen, schnell nachzumachenden Rezepten. Diese sind meist vegetarisch oder vegan, einige wenige auch mit Fisch.


    Persönlicher Eindruck:

    Aufgrund einer großen Anzahl begeisterter Stimmen zum Buch hatte ich sehr hohe Erwartungen an diese Rezeptsammlung. Leider kehrten bei mir sehr schnell Enttäuschung und Ernüchterung ein.

    Die einzelnen Rezepte sind zweifelsohne gut erklärt, ausführliche Zutatenlisten und sogar Hinweise für das passende Brot und die Verwertung der jeweiligen Reste machen einen zunächst guten und profunden Eindruck. Die ganzseitigen Beispielfotos sind ansprechend und zeigen die Gerichte ohne unnötigen Schnickschnack, im Vorwort enthält das Buch tiefergehende Hinweise zu Grundzutaten und Küchenutensilien.

    Bezüglich der Rezepte muss ich leider sagen: mich spricht von allen 60 Rezepten nur ein einziges an (Zitronengelee). Im Grunde lassen sich die meisten der Rezepte runterbrechen auf eine Frischkäse- / Mascarpone- / Schmand- / Quark-oder-Butter-Mischung mit ein paar Geschmackszutaten. Alles relativ kalorienlastig. Ob das so noch zeitgemäß ist, mag jeder für sich beurteilen. Wer aus gesundheitlichen Gründen oder im Zuge kalorienbewusster Ernährung nicht alles essen kann, wird hier wahrscheinlich nicht fündig.

    Auffällig ist die fast durchgängige Verwendung von Knoblauchpaste in nahezu allen Rezepten (sogar in mehreren süßen): mir stellt sich dabei die Frage, warum die Autorin alle anderen Geschmäcker mit Knoblauch überlagert und ob der Rest nicht viel Eigengeschmack hat, wenn ich den Knoblauch weglasse. Daneben verwendet Frau Schell auch exotische Zutaten wie Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft – Dinge, die man abseits der Großstadt wohl nicht überall findet.

    Ein Kapitel innerhalb der Rezeptsammlung widmet sich dem Internet-Trend „Butter Boards“. Darunter versteht man mit Butter bestrichene und mit weiteren Zutaten garnierte Holzbretter, von denen die Mischung dann wieder abgekratzt und auf ein Brot gestrichen wird. Anscheinend ein Trend in Bloggerkreisen – ein Trend, den ich ganz sicher nicht mitmachen werde.

    Mich konnte die Rezeptsammlung als solche leider nicht überzeugen und auch für das erwähnte Zitronengelee bräuchte ich kein Rezept. Jeder Gelierzucker hat Angaben zum Marmeladekochen, auch beim Rezept für Beeren-Butter (Butter mit zwerquetschten Beeren vermengt) braucht kein Mensch eine Anleitung.

    Im Grunde ist das Buch ein Sammelsurium von Rezepten einer Foodbloggerin, die gar keine Köchin sondern Sozialpädagogin ist. Die schöne Aufmachung reicht mir einfach nicht, wenn mich die Rezepte nicht überzeugen können – schon gar nicht bei einem Buchpreis von 18 €.

    Mein Fazit: durchgefallen, schade.
    In Liebe, deine Lina Barbara Leciejewski
    In Liebe, deine Lina (Buch)
    16.11.2023

    Historiendrama um eine ledige Mutter im ausgehenden 19. Jahrhundert.

    Buchinhalt:

    Mühlbach, ein kleines pfälzisches Dorf im 19. Jahrhundert: Lina, Tochter aus sehr einfachen Verhältnissen, ist verliebt in den Kaufmannssohn Albert. Sie erhofft sich eine Ehe mit ihm, doch als Lina unverheiratet schwanger wird, lässt Albert sie sitzen. Als ledige Mutter wird Lina fortan im ganzen Dorf wie eine Aussätzige behandelt, einzig Karl, ein Freund aus Kindertagen, hält zu ihr. Gemeinsam beginnen sie ein neues Leben in Bremen, doch Lina hat Heimweh nach Mühlbach und ihren Angehörigen – und dort erfährt schließlich Tochter Charlotte die unerbittliche Wahrheit ihrer Herkunft....


    Persönlicher Eindruck:

    Der erste Band der Mühlbach-Dilogie von Autorin Leciejewski nimmt die Leserschaft mit aufs Land im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Leben ist hart, einfach und entbehrungsreich, birgt aber auch schöne Momente der Kindheit, so auch für Hauptfigur Lisa. Lisa ist ein unbändiges, wildes Kind, schon früh verliert sie ihre Mutter und ist eng in das Dorfleben eingebunden. Lisa ist von Beginn an gutgläubig, wird als hilfsbereit und arbeitsam beschrieben. Sie träumt von der großen Liebe mit Albert, doch als sie plötzlich von ihm schwanger wird, lässt Albert sie auf Druck seiner Familie sitzen.

    Was Lisa mit ihrer kleinen Tochter passiert, ist dasselbe, was ihr Jugendfreund Karl sein ganzes Leben schon mitmacht. Karl ist ebenfalls ein „Bankert“, ein uneheliches Kind – und dies zu sein oder selbst eins zu haben führt in der Enge des kleinen pfälzischen Dorfes zur Hölle auf Erden.

    Mir hat die Erzählung zunächst sehr gut gefallen. Bereits nach wenigen Seiten taucht man als Leser ein in die Zeit um 1890, in die Denke und die Sittlichkeit der Dörfler der damaligen Zeit. Die Moralvorstellungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurden gekonnt vermittelt und das tägliche Leben der Menschen schildert die Autorin spannend und mitreißend.

    Natürlich steht das Thema uneheliches Kind im Mittelpunkt der Erzählung. Während Karl schon als Kind ein recht dickes Fell zu haben scheint und die Anfeindungen relativ gut wegsteckt, leidet Lina viel stärker unter der Unbarmherzigkeit der Dorfbewohner.

    Mein Mitleid für Lina hält sich allerdings in Grenzen. Lina selbst steigt bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Albert in die Kiste und ist auch gut mitbeteiligt daran, dass sie früher oder später geschwängert wird. Lina ist von Beginn an naiv und nicht sehr vorausschauend – die moralische Schuld allein bei den Dorfbewohnern zu suchen ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt.

    Die Figur der Lina war mir bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch, auch wenn der Plot sehr bemüht war, Lina als positive Figur zu vermitteln. Der Einzige mit Charakter ist in meinen Augen Karl, leider schätzt Lina das nicht wirklich und macht mit der eigenen Jammerei vieles auch selbst kaputt.

    Als erster Band einer Dilogie endet der Band mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, es geht also noch weiter. Ich persönlich muss aber zugeben, dass es zahlreiche Längen innerhalb der Handlung gegeben hat, so dass es in meinen Augen durchaus möglich gewesen wäre, alles gestraffter und somit in einem Band zu erzählen – ohne wahrscheinlich viel Wesentliches wegzulassen.

    Auch wenn die Geschichte eine fiktive Anlehnung an die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin sein soll, hat Frau Leciejewski das Rad hier nicht neu erfunden. Die Einbettung in das Sittengemälde der damaligen Zeit war zwar schön gemacht, reicht mir aber rückblickend nicht für ein vollständig überzeugendes Leseerlebnis.
    Zur halben Nacht Susanne Niemeyer
    Zur halben Nacht (Buch)
    12.11.2023

    Intellektuelle, nachdenkliche und nicht immer einfach zu verstehende Weihnachtsgeschichte.

    Buchinhalt:

    Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und mit ihm eine Fülle aus Traditionen, Familientreffen, Stress und Erwartungen. Für Jockel hat sich viel verändert: mit inzwischen über 80 hat er vor Kurzem seine Kneipe, die im Viertel seit Jahrzehnten eine Institution gewesen ist, geschlossen. Die Kneipe war bislang sein Lebensmittelpunkt – doch was tun, wenn einem gerade an Weihnachten die Leere dermaßen übermannt?

    Alice knabbert noch an ihrer gescheiterten Beziehung und antwortet auf eine merkwürdige Anzeige. Zusammen mit drei verschrobenen WG-Bewohnern macht sie sich am Weihnachtsfest auf eine Art Pilgerreise auf der Suche nach... ja, nach was?


    Persönlicher Eindruck:

    Zur halben Nacht ist eine relativ intellektuelle Kurzgeschichte, deren Inhalt und Sinn mach dem Lesen erst mal sacken muss. Keine heimelige süß-kitschige Weihnachtsgeschichte unter Tausenden sondern eine Art literarische Sinnsuche. Zusammen mit den WG-Bewohnern Caspa, Melchior und Balthasar und natürlich Alice, macht sich der Leser auf die Suche nach dem tiefen Sinn der heiligen Nacht, fernab von Tannenbaum, Geschenkestress und Familientreffen.

    Es fällt zunähst nicht so leicht, mit den Figuren richtig warm zu werden. Natürlich schafft es eine Kurzgeschichte mit unter 100 Seiten nur bedingt, ausreichend Tiefe zu erzeugen, aber das ist auch nicht die Hauptsache in diesem Buch.

    Der episodenhafte Charakter lässt den Leser viele verschiedene Charaktere kennen lernen: da ist zum einen Jockel, der Kneipenwirt, Alice und die drei WG-“Könige“, eine Busfahrerin, ein schüchterner Optiker und sogar ein Wolf, um nur die wichtigsten zu nennen.

    Inhaltlich geht es um den tieferen Sinn des Weihnachtsfestes und das, was sich jenseits von Konsum, Weihnachtsessen und dem obligatorischen Kirchgang am Heiligen Abend abspielt.

    So ganz verstanden und erfasst habe ich beim Lesen nicht alles. Möglicherweise ist Zur halben Nacht auch eine Geschichte, deren tiefere Bedeutung sich erst nach dem zweiten oder dritten Lesen völlig erschließt. Am besten gefallen hat mir die Anekdote ganz zum Schluss, bei der in der Heilgen Nacht sogar der Wolf friedlich bei den Schafen schläft. Ja, wenn wir den eigentlichen, ursprünglichen Sinn des Weihnachtsfestes wieder neu begreifen, ist das durchaus möglich.

    Insgesamt eine nachdenkliche, nicht immer leichte, aber sehr gut und flüssig lesbare Weihnachtsgeschichte fernab des Mainstreams!
    The Chosen: Bei mir findest du Ruhe Jerry B. Jenkins
    The Chosen: Bei mir findest du Ruhe (Buch)
    10.11.2023

    Dritter Teil der Jesus-Reihe, spannend und mitreißend. Absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Auf einem Hügel in Galiäa predigt Jesus den Menschen vom Reich Gottes. Noch nie haben ihm so viele Menschen zugehört und die Kunde von dem wundertätigen Rabbi aus Nazareth macht im ganzen jüdischen Land die Runde. Gelähmte können plötzlich wieder gehen und Blinde sehen wieder – all das als Vorgeschmack des Reiches, von dem Jesus kündet. Die Zahl der zwölf Jünger ist inzwischen vollständig, doch nicht alle Menschen sind gut auf die Gruppe zu sprechen. Während die Pharisäer und obersten Priester Jesus der Gotteslästerung überführen wollen, spielen sich auch im Privaten der Jünger große und kleine Dramen ab....


    Persönlicher Eindruck:

    Im inzwischen dritten Teil der The Chosen-Reihe um das Leben und Wirken von Jesus aus Nazareth wird der Leser schon auf der ersten Seite hinein gesogen in das Leben vor über 2000 Jahren. Möglich gemacht durch die phantastische erzählende Form, die Autor Jenkins der Evangeliumsgeschichte gibt.

    Es beginnt mit der Bergpredigt, aber auch andere Geschehnisse wie die Heilung der Frau vom Blutfluss, die Speisung der Fünftausend, die Erweckung der Tochter des Jairus und mehrere Heilungen und andere wichtige Ereignisse des neuen Testaments webt Jenkins ein in eine spannende und mitreißende Romanhandlung, die den Alltag und das Wirken von Jesus und seinen Jüngern lebendig werden lässt.

    Natürlich bedient sich der Autor auch einer gewissen schriftstellerischen Freiheit und Fiktion, ohne die eine Romanerzählung des Evangeliums gar nicht möglich wäre. Doch seine Schilderungen des „Drumherums“ hätten so oder so ähnlich durchaus stattgefunden haben können und schaffen so einen ganz besonderen historischen Roman.

    Es geht im Grunde nicht allein um Jesus aus Nazareth: der Messias ist nicht immer der Mittelpunkt der Erzählung. Vielmehr nimmt sich Jenkins Zeit, die Geschichten der einzelnen Jünger zu erzählen, ihre Hintergründe, Sorgen und Erwartungen. Allesamt vereint der tiefe Glaube an ihren Rabbi, doch ohne die fiktionalen Bestandteile könnte man gar keinen so tiefen Einblick in das Leben der damaligen Menschen bekommen.

    Matthäus, der ehemalige Steuereintreiber, ist eine der Nebenfiguren, die Jenkins sehr detailliert beleuchtet. Vielleicht ist er unter den Jüngern, von Simon abgesehen, die interessanteste Figur in Jenkins' Buch. Schön gemacht fand ich auch das Zusammenspiel der Frauen, die Jesus folgen – und denen im Evangeliumstext relativ wenig Beachtung geschenkt wird.

    Die Buchreihe orientiert sich an der The Chosen-Serie, die in mittlerweile mehreren Staffeln ein Millionenpublikum begeistert. Insgesamt hat mich der Roman wieder sehr mitgerissen und die enge Anlehnung an das Evangelium dürfte mittlerweile auch jeden Skeptiker vollends überzeugen.

    Eine absolute Leseempfehlung, ein wirklich gekonnter Spagat zwischen Bibel und historischem Roman!
    Sweet Cooking Julia Morat
    Sweet Cooking (Buch)
    31.10.2023

    Unheimlich kalorienhaltige Rezepte - heute nicht mehr wirklich zeitgemäß.

    Buchinhalt:

    87 Back- und Kochrezepte zum Thema süße Küche, unterteilt in Einfach & Schnell, Aufwändig, Desserts aus dem Glas und Für besondere Anlässe – das Buch bietet internationale Rezepte aus den Bereichen Blech- und Rührkuchen, Torten, Cremedesserts, Hefezöpfe und Kleingebäck bis hin zu Süßigkeiten wie Gummibonbons und gebrannten Mandeln.


    Persönlicher Eindruck:


    Der erste Eindruck des wirklich umfangreichen Werks ist recht gut, die Bilder der einzelnen Speisen ansprechend in Szene gesetzt und ohne unnötigen Schnickschnack. Das Kompendium für süße Küche möchte man meinen.

    Die Rezepte decken ein sehr breites – und internationales – Spektrum an Kuchen und Süßspeisen ab und wer alles essen darf, ist hier sicher gut aufgehoben. Schmackhafte Blechkuchen geben sich mit Rührkuchen und anderen Gebäcken die Klinke in die Hand und es läuft einem beim Durchblättern bereits das Wasser im Mund zusammen.

    Leider hat das Ganze auch einen Wermutstropfen. Bei genauerem Lesen wird man feststellen: 95 % der Rezepte benötigen sehr viel Eier, die Zutaten sind unheimlich kalorienhaltig und das Ganze wird zu einer Kalorienbombe sondergleichen. Ich frage mich: ist das noch wirklich zeitgemäß? Natürlich folgt die ganze Backerei dem Prinzip: wo man nichts rein tut, kann auch nichts Gescheites raus kommen. Dennoch vermisse ich bei einem aktuellen Kochbuch Kalorienangaben bei den Rezepten. In der heutigen Zeit, in der Kalorienbewusstsein einerseits und Gesundheit andererseits ein großes Thema ist, ein großes Manko.

    Zutatenlisten und Anleitung bei den Rezepten sind leicht verständlich und gut nachzuvollziehen, dennoch enthalten zahlreiche Rezepte exotische Zutaten wie Reispapier, Kastanienmehl, Erdbeertrauben oder Akazienblüten – Dinge, die man außerhalb von Internet oder Großstadt wohl nicht überall findet.

    Das Spektrum der kulinarischen Genüsse ist zweifelsfrei groß und wahrscheinlich findet auch jeder das ein oder andere – ich persönlich muss leider zugeben, dass ich die meisten Rezepte allein wegen der mehr als üppigen Zutaten wohl nicht verwirklichen werde. Schade – aber ein Backbuch für die breite Masse ist Sweet Cooking leider nicht.

    Was mich sehr gestört hat, ist die mehrseitige Werbung am Schluss des Buches. Auch wenn die Autorin Foodbloggerin ist, gehören ihre Sponsoren allenfalls auf ihre Webseite aber nicht in das Kochbuch.

    Mein Fazit: Lecker anzusehen, aber sind derartige Kalorienbomben noch zeitgemäß?
    Lost & Dark Places Odenwald Cornelia Lohs
    Lost & Dark Places Odenwald (Buch)
    31.10.2023

    Spannender und historisch toll recherchierter Reiseführer der etwas anderen Art

    Buchinhalt:

    Räuberhöhle, Geisterstätte oder Hinrichtungsplatz – alte, verlassene Kapellen und Klöster, alte Gräber oder ein Gefängnis unterhalb eines Friedhofes: wer ein Freund von Lost und Dark Places ist, ist hier genau richtig. 33 verlassene, geschichtsträchtige Orte des Odenwaldes verbreiten angenehmen Grusel und lassen den Leser eintauchen in vergangene Zeiten. Erlebbare Geschichte und morbider Charme – nicht nur vor Ort!


    Persönlicher Eindruck:

    33 verlassene und geschichtsträchtige Orte im Odenwald verbreiten morbides und teilweise gruseliges Flair – wenn man die Hintergründe dazu kennt. Dieses Buch wartet mit beidem auf: einem Reiseführer der etwas anderen Art und einem spannenden Geschichtsbuch, das seinesgleichen sucht.

    So finden sich hier statt der für Lost Places typischen Fabrikruinen vorwiegend historische Bauten, alte Friedhöfe und sogar eine Rakete. Man wandelt auf den Spuren von Wunderrabbis, besucht alte, längst aufgegebene Klöster oder gruselt sich an Stätten von Meuchelmord und Geistererscheinungen.

    Ob nun Grabstein, Galgen oder besagte Rakete – spannend ist der „Ausflug“ auch zwischen den Seiten: an muss nicht mal an die Orte des Buches reisen, um einen Einblick in die Historie des Odenwaldes zu erhalten, der sich zwischen den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Bayern erstreckt.

    Optisch ist das Buch sehr ansprechend gestaltet: aussagekräftige Fotos der einzelnen Stätten, vorzüglich recherchierte Hintergründe zu den verlassenen Orten und ein spannender Schreibstil machen die Lektüre für jeden zu einem Vergnügen. Man muss nicht unbedingt Fan sein von morbiden Lost Places – das Buch ist für historisch Interessiert gleichermaßen interessant, da es sich um Orte handelt, die in einem normalen Reiseführer so wohl nicht vorkommen und somit eine spannende Alternative abseits des Mainstreams bieten.

    Natürlich spielt das Buch auch mit dem Thema Grusel, das muss man mögen. Allerdings ist das Maß dessen angenehm und keinesfalls furchterregend für zartere Gemüter. Die Zeiten, in denen die Bauten und Orte ihre Blüte erlebten waren einfach andere und wer heute darin eintaucht, hat ordentlich Gänsehaut.

    In der Reige Lost & Dark Places bei Bruckmann erschienen reiht sich das Buch in eine ganze Reihe ähnlicher „Reiseführer“. Es ist bereits mein Zweites und ich bin auch von diesem mehr als begeistert. Ich glaube, besser geht es im Lost-Place-Genre nicht.

    Das Buch enthält zudem eine Übersichtskarte der Gegend in vorderen Innendeckel.

    Absolut empfehlenswert, mir hat es gut gefallen!

    Küche ohne Schnickschnack Janina Enning
    Küche ohne Schnickschnack (Buch)
    29.10.2023

    Einfach durchzuführende Ratschläge für eine nachhaltige Küche. Empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Kniffe und Tricks für eine minimalistische und nachhaltige Küche, ressourcenschonend und gut für den eigenen Geldbeutel – gepaart mit wissenschaftlichen Fakten zu Wasserverbrauch in der Lebensmittelproduktion sowie Hintergründen zu verschiedenen Labeln und Siegeln. Dazu Tipps zu den Themen Einkaufen, Kochen, Elektrogeräte und Küchenhelfer, denn Nachhaltigkeit beginnt in der heimischen Küche.


    Persönlicher Eindruck:

    Minimalismus, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Schlagworte, die derzeit hoch gehandelt werden, und das zu Recht. Nachhaltigkeit in der eigenen Küche geht jeden etwas an, schont die Natur und den Geldbeutel und schon eine kleine Veränderung des eigenen Konsumverhaltens kann viel bewirken.

    Das Buch ist in der #machsnachhaltig-Reihe erschienen und befasst sich mit Lifehacks für eine minimalistische und nachhaltige Küche, in der das Augenmerk darauf liegt, nur das zu besitzen, was man auch wirklich nutzt, das zu verwenden, was man hat und bei dem, was man tut, möglichst wenig Abfall zu produzieren.

    Klingt gut? Ist es auch. Beginnend mit dem Besinnen auf das Wesentliche, dem Ausmisten von unnötigem Ballast und einer strukturierten Veränderung zeigt das Buch in unterschiedlichen Kapiteln Wege auf, was jeder Einzelne ohne viel Aufwand besser machen kann. Dabei wird auch an keiner Stelle erwartet, dass jemand nur dann wirklich nachhaltig ist, wenn er alle Tipps beherzigt. Niemand muss perfekt sein, schon einzelne Veränderungen können viel bewirken und überfordern im Gegensatz zum vermeintlichen Öko-Perfektionismus niemanden.

    Es geht um die Themen Einkauf, Kochen und Essen, Küchenhelfer und Küchengeräte. Einfache und nachvollziehbare Tipps und Kniffe, die in optisch modernem Layout präsentiert und durch aussagekräftige Fotos untermauert werden, lassen jeden Leser schnell die Hinweise finden, die in sein Lebenskonzept passen und mit denen er sein individuelles Ziel von Nachhaltigkeit gut erreichen kann.

    Infoboxen und farblich hinterlegte Text- und Bildbeiträge zu unterschiedlichen Themen geben jedem neue Möglichkeiten an die Hand, seinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

    Einige wenige Punkte muss man durchaus hinterfragen (ist das Ausleihen von Geräten bei Dritten statt eigenem Erwerb wirklich eine Alternative?) und in einem Punkt hat sich das Buch auch selbst widersprochen (Nachhaltigkeit der Spülmaschine), man muss also durchaus nachdenken und darf auch den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten.

    Mein Fazit: Nach der Lektüre des Buches habe ich festgestellt: das meiste, was es thematisiert, habe ich so oder so ähnlich schon seit Jahren gemacht. Grundlegend Neues habe ich jetzt nicht gefunden, halte das Buch aber für ein gutes Grundlagenwerk, das für jeden Lebensentwurf geeignet ist und dessen Ratschläge die Umwelt wie auch den eigenen Geldbeutel schonen.
    Und dennoch pflanze ich einen Garten Naomi Bosch
    Und dennoch pflanze ich einen Garten (Buch)
    28.10.2023

    Hoch theologisches Buch zur Klimakrise, das mich nicht so recht überzeugen konnte.

    Buchinhalt:

    Der Schutz des Klimas und der Umwelt ist eine der bedeutendsten Aufgaben der heutigen Gesellschaft. Die Natur ist in Gefahr und mit ihr die Menschen. Doch was kann der Einzelne tun, um ein tiefes Bewusstsein zu bekommen für die Nöte von Gottes Schöpfung? Wie kann aus christlicher Sicht der Klima- und Umweltkrise begegnet werden? Wie lernt jeder Einzelne Gott als Gärtner kennen und was ist sein Wunsch für seine Schöpfung? Die Veränderung wurzelt in jedem einzelnen von uns – wir müssen es uns nur bewusst machen.


    Persönlicher Eindruck:

    Autorin Naomi Bosch baut ihr Buch auf der These auf, dass die Ursache für die Klimakrise in der gestörten Beziehung zwischen Gott, dem Menschen und der Schöpfung zu finden ist. Die Harmonie zwischen Schöpfer, Menschheit und Schöpfung ist gestört, nur durch einen Lebensstil, der umweltfreundlich ist, gepaart mit Achtung vor Gott und Liebe zu den Mitmenschen ist eine Umkehr möglich.

    Der Mensch als Bebauer und Bewahrer der Schöpfung ist kein neues Konzept. Schon die Bibel spricht davon – und Naomi Bosch bedient sich sehr vieler Bibelzitate, von Adam und Eva bis Jesus, um ihre These zu untermauern. Viele sind eingängig und leicht nachzuvollziehen, mit anderen hatte ich meine liebe Mühe, sie in einen wirklichen Sinnzusammenhang mit dem Thema zu bringen.

    Das Buch ist hoch theologisch und wirft zahlreiche Fragen auf, die der Leser für sich selbst oder in einer Diskussionsgruppe erst sortieren und überdenken muss. Es ist keine leichte Lektüre, kein Buch, das man einfach so weg liest und am Ende den Schlüssel für zukünftiges Handeln in den Händen hält.

    Ich gebe offen zu: ich hatte eigentlich ganz andere Erwartungen nach Titel und Klappentext. „Wie im Himmel, so im Garten“ versprach mir mehr Teilhabe am eigenen Garten der Autorin, ich erwartete, mit ansehen zu dürfen, wie sie ihn bebaut und bearbeitet und das in christlichem Sinne. Doch das Buch ist etwas ganz anderes. Frau Bosch arbeitete bislang an zahlreichen unterschiedlichen ökologischen Landwirtschaftsprojekten in Europa und lässt nur sehr wenig davon einfließen in ihr Buch. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer theologischen Auslegung der Bibel hinsichtlich der oben genannten These – dabei ist Frau Bosch überhaupt keine Theologin sondern Agrarwissenschaftlerin und Journalistin.

    Gerade in den ersten Kapiteln tat ich mich sehr schwer mit ihrer Attitüde. Sie gab sich weinerlich und klischeehaft. Dass sie „während des Schreibens da sitzt und weint ob der globalen Klimakrise“ fand ich ehrlich gesagt sehr künstlich und viel zu dick aufgetragen, als dass ich ihr das hätte abnehmen können. Später besserte sich der Ausdruck und wurde sachlicher, doch es wundert mich sehr, wie sehr eine Agrarwissenschaftlerin und Journalistin hier in theologischer Manier auftritt. Was mich auch gestört hat, ist ihre Bezeichnung „Fluch“ für den Sündenfall. Nirgends in der Bibel hat Gott Adam und Eva verflucht – wirklich schlüssig ist Boschs Bibelverständnis nicht.

    Zu guter Letzt schweift die Autorin immer weiter vom ursprünglichen Thema ab und kommt gegen Ende sogar damit, dass jeder seinen Wohnraum mit anderen Menschen teilen sollte, um die Beziehung zu Gott und der Schöpfung zu verbessern. Was das aber noch mit dem Klima zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

    Insgesamt kann man die Aussage des Buches auf wenige Worte herunterbrechen: für einen umweltgerechten Lebensstil und die Umkehr von der Klimakrise ist jeder Einzelne in der Pflicht und „Schöpfung“ bedeutet alle Mitgeschöpfe, nicht nur die Menschen. Sofern jeder Einzelne seine Beziehung zu Gott vertieft, wird auch die Beziehung zur Schöpfung davon profitieren. Nur: hätte man dafür so viel schreiben müssen?

    Das Buch kann mich leider nur mittelmäßig überzeugen und war nicht wirklich das, was ich erwartet hatte.

    Gartentagebuch Garten Liebe - Mein Gartenjahr: Gartenbuch und Gartenplaner für das ganze Jahr - für Gartenliebhaber und den eigenen Garten, inkl. Aussat- und Erntekalender, Tipps und Checklisten Lisa Wirth
    Gartentagebuch Garten Liebe - Mein Gartenjahr: Gartenbuch und Gartenplaner für das ganze Jahr - für Gartenliebhaber und den eigenen Garten, inkl. Aussat- und Erntekalender, Tipps und Checklisten (Buch)
    24.10.2023

    Ganzjähriger Gartenplaner in hochwertigem Design mit hilftreichen Tipps und Hinweisen

    Buchinhalt:

    Ganzjähriger Gartenplaner von Januar bis Dezember mit Arbeitshinweisen für jeden einzelnen Monat, Ratschläge zur Aussaat in Freiland, Gewächshaus und Blumenbeet sowie Hinweise auf unterschiedliche Tiere im Garten. Zusätzlich Planerseiten zum Ausfüllen für Beetplanung, Gestaltung und Planung der Aussaat sowie zahlreiche unterschiedlich gestaltete Notizseiten werden abgerundet durch Ratschläge zur Fruchtfolge sowie ein A-Z der gängigsten Gemüse-, Kräuter- und Blumensorten.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich bin vollkommen überzeugt von diesem ansprechenden Gartenplaner. Ein Buch zur Dokumentation, Planung und Organisation des eigenen Garten, zum Festhalten von Ernte, bevorzugen Pflanzen und wunderbar als Gartentagebuch geeignet.

    Das Buch ist konzipiert für ein Jahr, ist meiner Meinung nach aufgrund der Fülle und Reichhaltigkeit der Notizseiten auch für mehrere Jahre verwendbar – in meinen Augen eine noch sinnvollere und nachhaltigere Nutzung, zumal dann Vergleiche zwischen einzelnen Gartenjahren möglich wird.

    Optisch ist das hochwertige, festgebundene Buch ein absoluter Hingucker und auch als Geschenk für einen Gartenfreund prima geeignet. Neben den Seiten zum selbst ausfüllen verfügt der Planer über inhaltlich fundierte Hinweise für jeden Monat des Jahres hinsichtlich Pflanzung, Fauna und alle Arbeiten rund um den Garten.

    DIY-Tipps wie das Bauen einer Nisthilfe für Wildbienen sind ebenso enthalten wie Hinweise zum Wassersparen oder Tipps für eine erfolgreiche Ernte.

    Gut gefallen haben mir die abschließenden Kapitel mit den Steckbriefen der gängigsten Gartenpflanzen aus den Bereichen Gemüse, Blumen und Kräuter, die auch Anfängern erste Erfolge garantieren.

    Insgesamt ein hochwertiges Buch, das in keinem Gartenhaushalt fehlen sollte!
    Herbstleuchten in den Highlands ¿ Zuhause in Glenbarry Christine Bode
    Herbstleuchten in den Highlands ¿ Zuhause in Glenbarry (Buch)
    21.10.2023

    Leichter Wohlfühlroman in schottischer Hochland-Idylle. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Betty backt für ihr Leben gerne und alle in Glennbarry und Umgebung lieben ihre Kuchen - nur die Liebe hat noch nicht zu Betty gefunden. Als Betty von ihrer Freundin Claire heimlich zu einem Backwettbewerb auf Hallion Castle angemeldet wurde und Betty eine Zusage als Teilnehmerin erhält, scheint sich das Blatt zu wenden. Richard, Bettys Jugendliebe, ist der Earl des alten Gemäuers und noch immer in Betty verschossen. Doch zahlreiche Intrigen und Missverständnisse stehen dem zukünftigen Glück im Weg. Wird sich Betty letztendlich in das Herz von Richard backen können?


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Band ihrer Zuhause in Glenbarry-Reihe nimmt Autorin Bode ihre Leser erneut mit in die schottischen Highlands. Hauptfigur der heimeligen Geschichte ist Betty, eine bodenständige junge Frau, die einen Kramladen mit Café betreibt und die Backkönigin des Dorfes ist. Betty hatte bislang kein Glück in der Liebe und wurde mehrfach von Männern ob ihres gutdenkenden Charakters ausgenutzt.

    Zweite Hauptfigur ist Richard, Erbe eines alten Adelstitels und Besitzer von Hallion Castle, dem Schloss, in dem auch der Backwettbewerb stattfindet. Er ist Bettys Jugendliebe, aber auch unerreicht und ein Wunschtraum.

    Gut gefallen hat mir die Art der Geschichte als Cosy Romance. Es ist ein leichter, warmherziger Roman, der in einem winzigen schottischen Dorf spielt, in dem man sich sofort zuhause fühlt. Die Landschaftsbeschreibung, das Setting und die sympathischen Charaktere machen es dem Leser leicht, sich in die Geschichte fallen zu lassen: ein richtiger Wohlfühlroman sozusagen.

    Natürlich steht die Liebesgeschichte im Zentrum der Handlung, doch das tut sie keineswegs platt und seicht, sondern authentisch und spannend. Denn zahlreiche Ränkespiele und Intrigen lassen lange Zeit offen, in welche Richtung sich die Beziehung zwischen Betty und Richard entwickelt und ob sie überhaupt eine Chance hat.

    Als zweiter Band der Reihe ist die Handlung dennoch in sich abgeschlossen und kann ohne Weiteres auch solo ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es tauchen Figuren aus Teil 1 auf und vertiefen das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb von Glenbarry, ohne den Leser zu überfordern, sollte er Teil 1 noch nicht kennen.

    Wer beispielsweise die Romane von Linda Lael Miller oder Robyn Carr liebt, ist hier ganz sicher nicht falsch – ein liebevoller, romantischer aber nicht kitschiger Roman aus der Idylle des schottischen Hochlandes, mit zauberhaften Figuren.

    Absolut lesenswert!
    Wohlfühlort Wald Peter Butenuth
    Wohlfühlort Wald (Buch)
    15.10.2023

    Sehr reichhaltiges und vielschichtiges Ratgeber-Sachbuch zum Thema "Waldbaden". Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Auszeiten für Körper, Geist und Seele mit 40 Übungen für Jedermann. Der Wald ist eine Quelle der (Nah-)Erholung, nicht erst neuerdings: Achtsamkeit und Resilienz aber auch Naturbegegnung sind essenzieller teil des „Waldbadens“, das sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit erfreut. Das Buch vereint dabei kontemplative Atemübungen, bewusstes Erleben, christliche Botschaft und naturkundliche Informationen gekonnt in einem und ermöglicht das Walderlebnis auf vielfältige Art und Weise. Spielideen mit Kindern sind dabei genauso zu finden wie zahlreiche Baum-Steckbriefe und ansprechende Naturfotografien.


    Persönlicher Eindruck:

    Nicht erst seit es modern geworden ist, zieht es die Menschen für eine Auszeit in den Wald. Durch den neuen Begriff des Waldbadens ist dieser Teil der Natur noch einmal stärker in den Fokus gerückt und bietet gestressten Businessleuten wie auch Naturliebhabern ein ganz neues Erlebnis in freier Natur.

    Autor Butenuth vereint in seinem Buch Spiritualität, Achtsamkeit, Abenteuer und Naturerlebnis auf gekonnte Art und Weise, so dass das Buch jeden Leser individuell anspricht. Dabei steht der christliche Grundgedanke als Basis für das Walderlebnis und war für meinen Geschmack somit mehr als angenehm, als dass das Buch nicht wie viele andere in eine esoterische Ecke abdriftet. Gottes Schöpfung, sein Plan für die Natur ist Dreh- und Angelpunkt und kann von jedem beim Besucht im Wald erfühlt und erlebt werden.

    Zahlreiche Baumportraits mit Foto und naturwissenschaftlichen Steckbriefen bieten biologisches Fachwissen im Sinne eines Pflanzenführers. Dabei erwähnt werden auch Heilwirkstoffe, Wissenswertes rund um verschiedene Bäume, deren Vorkommen und Verbreitung.

    Butenuth gliedert das Thema Wald in unterschiedliche Bereiche: Der Wald als Raum der Heilung, der Spiritualität, des Spiels und Abenteuers, der Heilung und er Achtsamkeit. Dabei geht er auch ein auf wilde Tiere, das Campieren unter freiem Himmel, die Jahreszeiten und die Stärkung der menschlichen Psyche.

    Layout und grafische Gestaltung haben mir ausgesprochen gut gefallen, das Buch ist modern aber nicht überfrachtet und die Fotos wunderschön anzusehen.

    Letztendlich runden über 40 Übungen den Ratgeber ab, mit denen der Wohlfühlort Wald mit allen Sinnen erlebbar wird. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die Entspannung in der freien Natur suchen und dabei einen neuen Blick auf das Wunder der Schöpfung finden wollen.

    Eine absolute Leseempfehlung, die sich angenehm abhebt von anderen zum Thema „Waldbaden“!
    Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit Anna Claire
    Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit (Buch)
    15.10.2023

    Spannender erster Teil um eine Auswanderin zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Mitreißend!

    Buchinhalt:

    Berlin, 1936: für die drei Freundinnen Luise, Maria und Anni ist das Leben in Nazideutschland gefährlich geworden. Luise hegt den Plan, gemeinsam in die USA auszuwandern und dort ein Restaurant zu eröffnen, doch ihre Freundinnen zögern. Letztendlich geht Luise allein. Der Kontakt zu Maria und Anni bricht ab.

    85 Jahre später vererbt Luise ein Drittel des Restaurants an Enkelin June, unter der Bedingung, dass diese die Erben von Maria und Anni finden soll,, denen die anderen Anteile zustehen. Nur dann darf June das Erbe antreten – doch außer einem alten Notizbuch hat diese keinerlei Anhaltspunkt auf den Verbleib der beiden Jugendfreundinnen ihrer Großmutter...


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Teil ihrer Glücksfrauen-Trilogie erzählt Autorin Anna Claire die Geschichte der Exilantin Luise, die von Berlin nach Amerika auswandert. Luises Traum: in New York zusammen mit ihren Freundinnen ein gemeinsames Restaurant mit deutscher Küche eröffnen. Doch die Freundinnen zögern und schließlich bricht der Kontakt ganz ab, als Luise alleine in die USA geht und in Europa der Zweite Weltkrieg ausbricht.

    Die Geschichte breitet sich auf zwei Zeitebenen aus, denn 85 Jahre später in der Gegenwart sucht Luises Enkeltochter nach deren Tod die Nachfahren der beiden Freundinnen. Nur gemeinsam können sie das Erbe antreten: das Restaurant gibt es wirklich und Luises Traum scheint in Erfüllung gegangen.

    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist eingängig und bildhaft, das Leben zur Zeit des Nationalsozialismus, die Gefahren für Luises jüdische Freundin Maria und die Blauäugigkeit ihrer linientreuen Freundin Anni sind greifbar und authentisch. Auch Luises Neuanfang in dem fremden Land, ohne Rückhalt von außen und mit ständigen Geldsorgen beschreibt die Autorin einfühlsam und nachvollziehbar.

    Es ist ein Roman mit einem Familiengeheimnis, das Großmutter Luise zu Lebzeiten nicht mit Enkelin und Erbin June geteilt hat und das bis zum Schluß im Nebel der Vergangenheit verborgen bleibt. Als Leser macht man sich ebenso ahnungslos wie June auf die Suche nach der Wahrheit und darf das auch weiterhin – der erste Band endet mit einem Cliffhanger und man darf also weiter gespannt sein.

    Neben den historischen Passagen enthält Luises Lebensgeschichte auch eine Liebesgeschichte, in der sie zwischen zwei Männern wählen muss. Wird Luise ihre Freundinnen je wiedersehen und wird sie in den USA endgültig Fuß fassen?

    Ich bin jedenfalls schon mehr als gespannt auf den zweiten Band der Reihe. Eine absolute Leseempfehlung, vielschichtig und spannend, authentisch und mitreißend!
    Elefanten Angela Stöger
    Elefanten (Buch)
    06.10.2023

    Spannend wie ein Roman und fachlich einwandfrei recherchiert. Top!

    Buchinhalt:

    Sie sind charismatisch, intelligent und sozial und sie sind die größten Landsäuger der Erde: Elefanten. Die grauen Riesen üben eine unglaubliche Faszination auf uns Menschen aus. Elefanten sind faszinierende, sehr soziale Geschöpfe. Die Verhaltensbiologin Angela Stöger nimmt uns mit in ihre Welt – und zeigt auf, wie ähnlich uns die majestätischen Rüsseltiere sind. Eine Safari der ganz anderen Art – spannend wie ein Roman und dazu sachlich exzellent recherchiert!


    Persönlicher Eindruck:

    Wussten Sie, dass die großen Elefanten ganz kleine tierische Verwandte haben? Oder dass Elefanten Finger zum Greifen am Rüssel haben? Um diese sozialen und intelligenten Tiere zu erleben, braucht man weder nach Afrika oder Asien noch in den nächsten Tierpark reisen. Dieses spannende und sehr interessante Buch macht eine außergewöhnliche Safari möglich – und gibt einen tiefen Einblick in Leben, Sozialverhalten und Miteinander der grauen Riesen.

    Der Sprachstil ist dabei sehr eingängig und kommt ohne viel Fachsprache aus. Es ist ein Buch für Jedermann, Autorin Stöger versteht es dabei vortrefflich, ihre Leser an das Thema zu fesseln.

    Zahlreiche ausgewählte Fotos untermalen den Text und tragen dabei zum Verständnis bei, zudem verfügt das Buch mittels vieler QR-Codes über Hör- und Videobeispiele, die mittels Smartphone oder Tablet abgerufen werden können. Ich selbst besitze ein dementsprechendes Gerät zwar nicht und konnte die virtuellen Passagen somit nicht testen, halte die Idee des „Talking Books“ aber für eine vielversprechende Idee, sofern die Online-Inhalte auch noch abrufbar sind, wenn das Buch mal 5 oder 10 Jahre alt ist.

    Die Vielfalt der Welt der Elefanten zu entdecken macht mit diesem Tierbuch einfach Spaß, man erfährt auch Dinge, die einem so noch nicht bewusst waren und die den Elefanten noch spannender machen.

    Die Autorin geht außerdem auch auf das Thema Elefant in menschlicher Gefangenschaft ein, sei es nun im Zoo, als Arbeitstier in Asien oder als beliebtes Fotomotiv im Urlaub. Stöger sensibilisiert den Leser dahingehend, dass Elefanten zwar durchaus konfliktträchtige aber auch hoch soziale Tiere sind, deren Bedürfnisse und Wesen respektiert und gewürdigt werden müssen. Dennoch wird der Mensch vorwiegend das schützen, was er kennt und liebt – daher wird es auch immer Elefanten in Zoos geben (müssen).

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen, die Beschreibung der Lebensweise, des sozialen Miteinanders und auch der unterschiedlichen Persönlichkeiten der von der Autorin studierten Elefanten hallen noch lange im Gedächtnis nach.

    Eine absolute Leseempfehlung!
    Käseglück Marlene Kelnreiter
    Käseglück (Buch)
    06.10.2023

    Käseherstellung ganz simpel in der heimischen Küche – wohl eher nicht.

    Buchinhalt:

    Käse einfach selber machen ist die Idee, die diesem Buch innewohnt. Über 40 Rezepte „für zuhause“, von Dickmilch bis Hartkäse werden beworben, dazu Zutatenlisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Hintergründe und Fakten zur Käseentstehung und -herstellung sowie ein biografischer Teil, der sich mit dem Alm-Leben der Autorin befasst, runden dieses Buch ab.


    Persönlicher Eindruck:

    Selbstversorgung ist der gegenwärtige Trend. Neben Brotbacken, Gartenarbeit, Ernte und Kleinviehhaltung ist das Thema jetzt auch „auf den Käse gekommen“. Käse ist vegetarisch, essenzieller Teil einer ausgewogenen, gesunden Ernährung und von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Warum also nicht versuchen, selbst Käse herzustellen?

    Das Buch verspricht leichte Anleitungen mit Zutaten, die man zu Hause hat und eine einfache Art, eigenen Käse zu produzieren: in der heimischen Küche. Wirklich? Klingt zu schön, um wahr zu sein.

    Das recht gut recherchierte Sachbuch beginnt mit einer kleinen Käsekunde, den Erläuterungen zur Grundausstattung für die Käsebereitung und allem Wissenswerten über Milch. So weit, so gut. Doch scheint Frau Kelnreiter entweder nicht zu wissen, dass Rohmilchverzehr Gesundheitsrisiken birgt oder (noch schlimmer) sie verharmlost diese. Den gesetzlichen Hinweis, dass der Verbraucher Rohmilch vor dem Verzehr 30 Sekunden über 72 Grad erhitzen soll um die durch die Milchdrüsen des Tiers ausgeschiedenen Keime abzutöten, tut sie als „lediglich gesetzlich notwendigen Hinweis“ ab. Schon an der Stelle ist für mich Schluss. Nicht umsonst bewertet das Bundesamt für Risikobewertung den Verzehr ungekochter Rohmilch als bedenklich. Die Autorin geht sogar so weit, dass die Milch „prinzipiell keimfrei aus dem Euter kommt“, wenn die Betriebe die Hygiene beachten. Ich frage mich: will man das wirklich riskieren?

    Ein Kapitel des umfangreichen Werks befasst sich mit dem Almleben der Autorin, ihren Naturerfahrungen und zahlreichen, wirklich ansprechenden Bildern von Almidyll und weitgehend unberührter Natur. Für mich war dieser biografische Teil zwar interessant, aber auch am Thema vorbei. Da sich das Buch im gehobenen Preissegment bewegt und sich dem Thema Käseherstellung widmet, sind die „Almgeschichten“ letztendlich unnötiges Füllmaterial, welches das eigentliche Thema nicht weiterbringt.

    Der interessanteste Teil sind zweifelsfrei die Rezepte. Was ist drin im Käse und wie funktioniert das Fermentieren? Es geht los mit simplen Anleitungen für Naturjoghurt und Dickmilch, mittleren Anleitungen für Frischkäse und Quark bis hin zu aufwändigen Rezepten für Weich- und Hartkäse.

    Insgesamt werde ich jedenfalls auch zukünftig kein Käsehersteller. Denn so einfach, wie der Klappentext es glauben lässt und mit bereits in jeder Küche vorhandenen Utensilien geht Käseherstellung nun mal nicht. Käse zu machen ist zeit- und materialaufwändig und lohnt sich finanziell in keiner Weise. In meinen Augen ist die Mär vom Käsemachen zwischen dem nicht ganz ehrlichen Klappentext und der Lektüre des Buches ganz schnell ausgeträumt. „Käse einfach selber machen“ funktioniert schlicht und ergreifend nicht.

    Keine Frage – wer sich für Käse interessiert und wer mehr Hintergrundinformationen zu Milch- und Käseprodukten sucht, ist hier gut aufgehoben. Für mich persönlich ist Käseherstellung allerdings keine Option und für den Hausgebrauch nicht praktikabel.
    Hinter dem Schleier Amy Jasmin Ritter
    Hinter dem Schleier (Buch)
    05.10.2023

    Gähnende Langeweile auf 380 Seiten. Enttäuschend.

    Buchinhalt:

    England Mitte des 19. Jahrhunderts: Elissa ist der Liebling der Londoner Ballsaison. Bei einer Explosion wird die junge Frau schwer verletzt und entstellt, fortan trägt sie daher einen Gesichtsschleier, um ihre Narben zu verbergen. Elissa ist aber nicht die Einzige in ihrer Familie, der man nach dem Leben trachtet. Sie taucht unter falschem Namen unter und wird schließlich Gesellschafterin von Raphael, einem angehenden Arzt, der kürzlich sein Augenlicht verloren hat. Beide hadern mit dem Leben, ihrem Schicksal und Gott. Wie kann es für beide ein neues Leben geben, in dem Äußerlichkeiten keine Rolle spielen?


    Persönlicher Eindruck:

    Mit ihrem Debütroman Hinter dem Schleier reiht sich Autorin Ritter ein in eine ganze Reihe von Romanen, die zeitlich in das britische Regency eingeordnet werden. Der Plot an sich klingt ebenfalls vielversprechend, Drama, Schicksal, Liebe und Neuanfang bestimmen das Bild. Leider hat mich selten ein historischer Roman dieser Epoche dermaßen enttäuscht, wie dieser.

    Man kann es in einem Satz beschreiben: Langeweile auf 380 Seiten. Schon der Beginn und das erste Drittel gestalten sich zäh und schleppend, der Schreibstil ist schwülstig und verliert sich in belanglosen Details. Aber auch gegen Mitte der Geschichte, als besagte Schicksalsschläge über die beiden Hauptfiguren hereinbrechen, wird es nicht spannender.

    Elissa und Raphael bleiben hölzern und profillos, von den sie umgebenden Nebenfiguren möchte ich gar nicht weiter reden. Natürlich ist das Setting eingängig (manchmal schon zu detailreich) beschrieben und auch die Idee hinter dem Roman hat Potential. Leider nutzt Frau Ritter dies nur wenig.

    Emotional leidet und liebt man wenig mit den Hauptfiguren, Identifikationspotential sucht man vergeblich. Es fiel mir beim Leser unglaublich schwer, mich in die Geschichte fallen zu lassen, bedauerlicherweise bleibt nichts, aber auch gar nichts vom Gelesenen längerfristig im Gedächtlich haften.

    Der christliche Aspekt beschäftigt sich mit (fehlendem) Gottvertrauen, Glaubenszweifel und neuer Hoffnung.

    Möglicherweise bin ich einfach von Autoren wie Julie Klassen oder Kristi Ann Hunter verwöhnt oder ich habe schon zu viel aus dieser Epoche gelesen. Dennoch sollte ein Roman zumindest in Grundzügen für gute Leseunterhaltung sorgen – was dieser hier einfach nicht konnte.

    Von mir gibt’s leider keine Leseempfehlung.
    I love you, Fräulein Lena Hanna Aden
    I love you, Fräulein Lena (Buch)
    29.09.2023

    Packend und bewegend – ein Roman, der unter die Haut geht. Eine absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Mitte der 1940er Jahre stranden die beiden Flüchtlingsmädchen Lena und Margot aus Pommern im nordfriesischen Niebüll. Auf der Flucht getrennt von Mutter und älterer Schwester finden die beiden Unterschlupf im Haushalt des örtlichen Pastors. Als die englischen Besatzer im Rathaus von Niebüll ihr Hauptquartier einrichten, findet Lena dort Arbeit als Übersetzerin. Die Aussicht auf eine neue Heimat scheint zum Greifen nah, doch Lena entdeckt schließlich das grauenvolle Geheimnis des Schwagers ihrer Gastmutter. Was soll sie tun? Die Gefahr, aus der Dorfgemeinschaft ausgestoßen zu werden und ihre eigenen Moralvorstellungen zwingen sie zu einer baldigen Entscheidung....


    Persönlicher Eindruck:

    Was für ein bewegender und aufwühlender Roman! Inspiriert durch die Geschichte ihrer Großmutter breitet Autorin Aden eine spannende und durchgehend authentische Geschichte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs vor ihrer Leserschaft aus, den man nur schwer wieder beiseite legen kann. Es geht um Schuld, Sühne, Verantwortung und schwere Entscheidungen, aber auch mit einer gewissen christlichen Grundthematik um die ureigene Frage, wie weit ein Mensch gehen darf.

    Hauptfiguren sind die beiden pommerschen Pastorentöchter Lena und Margot, die allein und auf sich gestellt in einer fremden Gegend eine neue Heimat suchen. Ihr einzige Halt: der Rat ihres Vaters, an ein Pfarrhaus zu klopfen, zu sagen, sie seien Pastorentöchter und um Hilfe zu bitten.

    Der Rat geht auf und die beiden Mädchen werden in Niebüll aufgenommen. Bildhaft und anschaulich erzählt die Geschichte vom Alltag, dem Leben und der Arbeit der Menschen bei Kriegsende. Kohlen und Lebensmittel zu klauen ist überlebenswichtig und Moralvorstellungen vom siebten Gebot stehen lange Zeit hinten an. Das alles ist jedoch gar nichts, verglichen mit dem, was Lena über den Schwager ihrer Gastmutter herausfindet.

    Gut gefallen hat mir, wie die Autorin das Denken und das Hinterfragen von scheinbar offensichtlichen Tatsachen sowohl auf deutscher wie auch auf Besatzerseite deutlich macht. Die Gedanken des englischen Offiziers Harris sind dabei genauso nachvollziehbar beschrieben wie Lenas. Die Gespräche beider Parteien veranlassen den Leser, tiefer nachzudenken und die eigene (fiktive) Entscheidung ebenfalls zu hinterfragen.

    Alle Figuren, einschließlich der Nebenfiguren sind tiefgängig und vielschichtig. Gut gefallen hat mir, dass neben den fiktiven Charakteren auch tatsächlich existierende Personen wie Dietrich Bonhoeffer vorkommen, was den Roman historisch noch tiefer in die Realität einbettet.

    Ja, so oder so ähnlich hätte es in der Realität sein können. Adens Geschichte ist authentisch und hebt sich heraus aus den vielen Romanen, die zur Zeit des Nationalsozialismus bzw. der Nachkriegszeit spielen.

    Wie hätten wir Leser an Lenas Stelle wohl gehandelt? Das ist die alles entscheidende Frage, die man sich am Ende des Buches unweigerlich stellen muss. Auf jeden Fall ist I love you, Fräulein Lena ein gelungener Roman mit Tiefgang und Botschaft, aber auch mit erschütternden Geständnissen und dramatischen Schicksalen. Eine absolute Leseempfehlung!
    Lieblingsgerichte aus dem Backofen Lieblingsgerichte aus dem Backofen (Buch)
    29.09.2023

    Viele schmackhafte Ofengerichte von herzhaft bis süß - für jeden Geschmack das Richtige.

    Buchinhalt:

    Die besten Rezepte aus dem Backofen von herzhaft bis süß – und für alle möglichen Geschmäcker bietet dieses fundierte Kochbuch. Aufläufe, Gratins, gefüllte Taschen, Soufflés, Pizza und Lasagne sind dabei genauso vertreten wie süße Teilchen, Hefekuchen oder der berühmte Ofenschlupfer.

    Alle Rezepte bestechen mit ansprechenden, ganzseitigen Beispielfotos der Gerichte, genauen Zutatenlisten und Rezeptanleitungen. 69 unterschiedliche Rezepte warten darauf, nachgekocht bzw. nachgebacken zu werden und beweisen einmal mehr: Gerichte aus dem Backofen gehen immer!


    Persönlicher Eindruck:

    Ich liebe Aufläufe, egal ob herzhaft oder süß. Aufläufe sind schnell gemacht, immer wieder abwandelbar und auch bei Spontanbesuch ideal, da man wahrend der Backzeit – anders als beim Kochen auf dem Herd – nicht dabeistehen muss. Doch Backofengerichte sind so viel mehr als nur Gerichte aus dem Auflaufform. Egal ob Pizza oder Gemüsekuchen, kleine Teilchen oder Hefezopf – der Backofen lässt sich aus der Küche einfach nicht wegdenken.

    Gut gefallen haben mir die ansprechenden Fotos der Gerichte, bei denen diese auch wirklich im Fokus stehen und kein anderwetiger Schnickschnack oder Personen das Bild füllen. So muss ein Kochbuch sein, ansprechend, informativ, genau auf den Punkt.

    Jedes Gericht hat eine Doppelseite: auf der einen Hälfte Zutatenliste und das Rezept, auf der anderen das Foto. Den Rezepten geht im vorderen Buchteil ein Kapitel über verschiedene Grundteige und eine kleine Zutatenkunde voraus, wobei viele der Rezepte sogar fertige Teige aus dem Kühlregal verwenden und daher noch schneller zu kochen sind.

    Insgesamt sind viele Rezepte vegetarisch (was ich als Vegetarier als sehr wohltuend empfunden habe) und der Rest lässt sich leicht abwandeln. Die Rezepte sind also nicht sehr fleischlastig und können bei dementsprechendem Austausch der tierischen Produkte durch pflanzliche auch von Veganern gegessen werden.

    Das Format in Softcover ist von der Größe sehr angenehm und der Druck ist sowohl vom Material her als auch vom Layout sehr hochwertig.

    Nicht dabei: Kalorienangaben. Gut, es ist schließlich keine Diätküche, die hier präsentiert wird. Allerdings werden in vielen Rezepten recht kalorienhaltige Zutaten wie Mascarpone oder diverse Käsesorten verwendet, was, zusätzlich zu den kohlehydrathaltigen Teigen, nicht gerade etwas für die „Schlanke Linie“ ist. Für Diabetiker oder Kalorienbewusste ist das ein Manko, wenn auch ein kleines. Im Zeitalter der gesunden Ernährung wären Kalorienangaben wünschenswert – doch sei's drum.

    Mich hat das Kochbuch als Solches überzeugt, es gibt kein Rezept, das mich nicht angesprochen hätte. Sehr wohltuend ist für mich dabei die Tatsache, dass keine exotischen Zutaten verwendet werden und man alles mehr oder weniger in der heimischen Küche findet und nutzt. Die Gerichte sind bodenständig und lecker – was will man also mehr?
    Die verschwiegenen Jahre Cathy Gohlke
    Die verschwiegenen Jahre (Buch)
    26.09.2023

    Packend spannender, aber auch schonungsloser Roman über den Holocaust.

    Buchinhalt:

    Weil sie zeitlebens nie wirkliche Nähe und Zuneigung von ihrer Mutter erfahren hat, reist die junge Amerikanerin Hannah in den 1970er Jahren nach Deutschland, die Heimat ihrer verstorbenen Mutter Lieselotte. Hannah versucht, über alte Briefe aus dem Nachlass ihrer Mutter, ihre Wurzeln zu finden – und deckt ein beklemmendes Familiengeheimnis auf, das ihre ganze Existenz in Frage stellt...

    Berlin 1938: Lieselotte, schon seit frühester Jugend verliebt in Lukas, einen Schulfreund ihres älteren Bruders, erlebt Hitlers Drittes Reich, BDM, Reichskristallnacht und Holocaust. Der Vater ist ein hochrangiges Parteimitglied, dennoch hilft Lieselotte Lukas' Familie, Juden zu verstecken, engagiert sich in der Bekennenden Kirche. Lange Zeit bleibt sie unentdeckt – bis sie heimlich Lukas Kirchmann heiratet....


    Persönlicher Eindruck:

    In ihrem Roman Die verschwiegenen Jahre breitet Autorin Gohlke einen packen spannenden aber auch beklemmend offenen historischen Roman auf zwei Zeitebenen aus. Zentrales Thema ist das Leben der jungen Lieselotte, die im Dritten Reich zwischen allen Stühlen steht. Ihr Vater, ein linientreuer Parteifunktionär auf der einen Seite erwartet von seiner Tochter alles „für das Reich“, wohingegen Lieselotte sich emotional viel mehr bei den Kirchmanns heimisch fühlt, den Eltern ihrer Jugendliebe Lukas und Mitglieder der Bekennenden Kirche.

    Man erfährt sehr viel über das Leben in den 1930er und 1940er Jahren, den Alltag der Menschen unter der Knute der Nationalsozialisten. Reich und Führer scheinen alles zu bedeuten, auch Lieselotte entkommt diesen Denkmustern nur schwer. Dem gegenüber stehen die Mitglieder der Bekennenden Kirche, die den verfolgten Juden Nahrungsmittel und Verstecke verschaffen – auch Lieselotte wird schließlich Teil dieses christlichen Netzwerkes.

    Die andere Zeitlinie rund 30 Jahre später befasst sich mit Lieselottes Tochter Hannah, die in den USA aufwuchs und nach dem Tod ihrer Mutter Gründe sucht für die mangelnde Zuneigung, die sie von ihr zu Lebzeiten erfahren hat. Zusammen mit dem Chauffeur und Fremdenführer Karl, den sie auf ihrer Reise zum Großvater nach Berlin kennen lernt, deckt Hannah Stück für Stück schier Unglaubliches auf.

    Der Spannungsbogen der Geschichte steigert sich auf den etwas über 400 Seiten kontinuierlich und besticht mit mehreren spannenden Wendungen, ehe der Leser zusammen mit Hannah die ganze schonungslose Wahrheit erst am Schluss erkennt. Dabei nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund und schildert auch grausame Details der Todesmaschinerie der Konzentrationslager sowie die Scheinheiligkeit derer die sich mit Persilscheinen scheinbar unbehelligt in die Nachkriegszeit hinüberretten.

    Auf christlicher Ebene befasst sich der Roman mit Themen wie Schuld, Sühne, Vergebung und Erlösung.

    Trotz der keineswegs leichten Kost (vor allem gegen Ende) konnte ich das Buch nur schwer wieder zur Seite legen. Es ist die Geschichte eines Familienschicksals, das, verwoben mit den Schicksalen zahlreicher weiterer Menschen, sich weit über den Krieg bis in die Nachkriegszeit hinzieht und bis heute nachhallt. Ein Roman, der das Grauen der Nazizeit in packender und emotional ergreifender Art und Weise schildert und den Leser auf keiner Seite kalt lässt.

    Eine absolute Leseempfehlung mit brillant recherchierten Details und christlicher Botschaft!
    Stark wie die Blumen der Prärie Jody Hedlund
    Stark wie die Blumen der Prärie (Buch)
    23.09.2023

    Spannender Western mit bildhaftem Setting, Tiefgang und starken Figuren.

    Buchinhalt:

    Kansas, 1863. Die junge Biologin Linnea ist Teil einer Forschungsexpedition zur Erforschung der Pflanzenwelt des Wilden Westens. Unterwegs lernt sie den attraktiven Cowboy Flynn kennen, der eine Herde Rinder über das Gebirge zur Ranch seines Bruders treibt. Die Forschergruppe schließt sich daraufhin dem Viehtreck an, denn unterwegs lauern allerlei Gefahren – und Flynn verliert schon bald sein Herz an die eigensinnige Linnea...


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Band ihrer Colorado-Cowboys-Reihe steht nun Flynn McQuaid im Mittelpunkt der Handlung. Der smarte Cowboy hat sein Herz auf dem rechten Fleck, kümmert sich aufopferungsvoll um seine jüngeren Geschwister und hat auch eine helfende Hand für jeden, der seine Hilfe benötigt. Auf dem Weg mit einer Viehherde zur Ranch seines Bruders Wyatt in Colorado macht Flynn Bekanntschaft mit Linnea, die zusammen mit ihrem Großvater und mehreren anderen Botanikern die Flora des Westens für ein Forschungsprojekt katalogisiert.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, Jody Hedlund versteht es vortrefflich, ein bildhaftes Setting vom Wilden Westen zur Zeit des Sezessionskrieges zu erschaffen, das reichlich Kopfkino beim Leser erzeugt. Wer Westernromane und -filme liebt, kommt an dieser überzeugenden Reihe nicht vorbei.

    Die beiden Hauptfiguren überzeugen auf ganzer Linie, sowohl der Cowboy Flynn – ein wahrer Prachtkerl – als auch die eigensinnige und oft sehr unbedarfte Linnea von der Ostküste, die noch nicht lang draußen im Westen ist. Bald schon entspinnen sich zarte Bande, doch sowohl Flynn als auch Linnea machen früh klar, dass sie beide nicht an einer tiefen Beziehung Interesse haben. Flynn hegt nach den Fehlgeburten und dem Tod seiner eigenen Mutter Zweifel daran, ob es klug wäre, als Frau im Westen Kinder zu bekommen und Linnea fürchtet, als verheiratete Frau ihre Pflanzenforschung aufgeben zu müssen.

    Der Roman beinhaltet einen dezenten aber schön eingearbeiteten christlichen Aspekt, der vor allem das Thema Nächstenliebe und Vergebung behandelt. Das Leben der Menschen im 19. Jahrhundert, das Leben auf einer Ranch und die Entbehrungen und Gefahren während eines Viehtrecks durch den Wilden Westen sind glaubhaft und spannend herausgearbeitet.

    Das Ende kristallisiert sich im Laufe des Romans natürlich heraus, dennoch bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss hoch und man liebt und leidet mit den Charakteren mit.

    Der Roman ist – obwohl Teil einer Reihe – in sich abgeschloosen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Insgesamt folgen in der Reihe noch zwei weitere Bücher, so dass man gespannt sein darf auf die beiden Teile mit Brody bzw. mit Ivy im Mittelpunkt.

    Eine absolute Leseempfehlung und grandiose Western-Unterhaltung mit Tiefgang und Botschaft!
    Eines Tages finden wir nach Hause Lynn Austin
    Eines Tages finden wir nach Hause (Buch)
    11.09.2023

    Spannender, mitreißender und berührender Roman. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Als Peggys bester Freund Jim 1946 aus dem Kriegseinsatz in Europa in die USA zurückkehrt, ist er nicht mehr derselbe. Nach einem Selbstmordversuch wird er in ein Veteranenhospital eingeliefert und ist seitdem apathisch und ohne Lebenswillen. Peggy versucht, hinter seine emotionalen Mauern vorzudringen und findet in seinen Sachen ein Foto einer Unbekannten. Was hat die junge Frau auf dem Bild mit dem Jimmy ihrer Kindheit zu tun?

    1939 flieht die Jüdin Gisela mit ihrer Familie vor den Nazis in Richtung Kuba. Doch das Land nimmt die Flüchtlinge nicht auf und sie kehren nach Europa zurück. Gisela wird ins KZ Buchenwald gebracht und erlebt die Hölle auf Erden – bis ein amerikanischer GI sie nach der Befreiung dort findet und pflegt. Gielas Verlobter Sam Shapiro gilt indessen als vermisst, doch Gisela lässt nichts unversucht, ihren Liebsten wiederzufinden...


    Persönlicher Eindruck:

    Wieder einmal erschafft die preisgekrönte Autorin Lynn Austin einen mitreißenden Roman, der unter die Haut geht. Zunächst in zwei getrennten Erzählsträngen, beide zeitlich nahe beieinander – dennoch auf zwei Kontinenten. Es ist eine Weltkriegsgeschichte, die das Schicksal der europäischen Juden zum Thema hat. Gleichzeitig befasst sich der Plot mit den Kriegstraumata, die die Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg mitbrachten, und die ihr Leben nachhaltig und dauerhaft geprägt haben.

    Hauptfiguren sind im Grunde drei Personen: zum einen die junge Tierarzthelferin Peggy die in den USA in einem kleinen Dorf an der Ostküste lebt. Ihre Mutter hat sie früh verloren und so wächst sie mehr oder minder bei den Nachbarn auf, einem Tierarzt und seiner Frau.

    Jim, der Kriegsverteran, ist der Sohn des Tierarztehepaars und Jugendfreund von Peggy. Durch ein Kriegstrauma gezeichnet kommt keiner wirklich an ihn heran und die Ärzte in der Klinik schienen eher grausame Versuche mit dem Mann mahen zu wollen, als ihm wirklich zu helfen.

    Die Dritte ist Gisela Wolf, eine junge Jüdin aus Berlin. Ihr Schicksal ist beklemmend und emotional erzählt, von der Fluct aus Deutschland beinahe nach Kuba, zurück nach Antwerpen und schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald, wo die Alliierten sie am Kriegsende schließlich befreien. Ihr einziger Halt: ihre tiefe liebe zu Sam Shapiro, der seit Kriegsende als vermisst gilt.

    Insgesamt ist es eine sehr emotionale und gleichzeitig sehr spannende Geschichte die persönliches (fiktives) Schicksal der handelnden Personen mit geschichtlichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit verbindet. Der Spannungsbogen steigert sich bis zum Ende und es ist bis zum Schluss nicht klar, inwieweit die Geschichte ausgeht und ob es Hoffnung für die Beteiligten gibt.

    Die christliche Grundthematik befasst sich dabei mit Gottvertrauen, Hoffnung und Liebe, aber auch mit Glaubenskrise angesichts des Grauens, das die Figuren erleben – sei es nun persönlich oder angesichts des Grauens, das sie sehen.

    Mich hat die Geschichte sehr mitgerissen. Es fiel schwer, das Buch zuzuklappen, ich begleitete die Figuren mit Spannung auf ihrem Lebensweg. Auch das Setting ist bildhaft und anschaulich, so dass man sich sofort an die Schauplätze versetzt fühlt.

    Mein Fazit: ein wieder sehr gelungener Roman, dem ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. Ein Lesehighlight 2023!
    Alltagsglücksgeschichten Andreas Malessa
    Alltagsglücksgeschichten (Buch)
    08.09.2023

    28 Alltagsgeschichten mit Bibelbezug – welcher allerdings sehr schwer nachzuvollziehen ist.

    Buchinhalt:

    28 Kurzgeschichten aus dem Alltag ganz normaler Menschen aus der Gegenwart beziehen sich auf 28 Bibelstellen und zeigen: alles, was uns heute beschäftigt, beschäftigte auch schon die Menschen zu biblischen Zeiten. Okay, nicht ganz so, aber beinahe. Seien es nun schöne oder traurige Momente, ein Streit mit den Nachbarn, berufliche Schwierigkeiten oder Konflikte unterschiedlicher Kulturen: im Buch der Bücher wird darauf Bezug genommen. Unsere Lebenswelt ist also gar nicht so verschieden, wie die, von der die Bibel berichtet....


    Persönlicher Eindruck:

    „Alltags-Glücksgeschichten, beinahe biblisch“ - wer würde da nicht neugierig? Was ist der Bezug, den der Autor zwischen Bibeltext und heutiger Gegenwart zieht? Wo finde ich mich in meinem Alltag in den Geschichten der Bibel wieder?

    Das Buch stellt in jeder Geschichte eine kürzere oder längere Bibelstelle einer Gegenwartsgeschichte gegenüber. Es geht um Licht, um Hoffnung, um David und um König Salomo. Es geht um Wahrheit und Notlügen, um Zuverlässigkeit und Respekt. Und genau das alles findet sich im Heute genauso wie zu biblischer Zeit.

    Dennoch fällt es beim Lesen schwer, den Inhalt hinter den Bibelgeschichten in den Gegenwartsgeschichten wiederzufinden. Möglicherweise ist es der Tatsache geschuldet, dass der Autor Theologe ist – dem einfachen Leser, der möglicherweise nicht ganz so bibelfest ist und die mitunter sehr exotischen Bibelzitate nicht recht einordnen kann, fällt die Bezugnahme weitaus schwerer. Möglicherweise hätte man einfach gängigere Bibelstellen wählen sollen.

    Gut gefallen hat mir das Layout und die moderne Aufmachung im Zweifarbdruck. Das Buch ist mit 131 Seiten kein Wälzer und eignet sich gut als kleines Geschenk zum Beispiel zum Krankenbesuch oder als Mitbringsel. Das Schriftbild ist relativ klein, der Klappentext in Großdruck täuscht ein bisschen darüber hinweg, dass man durchaus gute Augen braucht bei der Lektüre.

    Insgesamt sind die Geschichten nahe an dem, was jeder von uns im Alltag erlebt, so lässt es sich leicht mit den handelnden Personen identifizieren. Dennoch bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte mir einen deutlicheren Bezug auf die Bibelstellen gewünscht und meine Erwartungen wurden hier nur zum Teil erfüllt. Natürlich mangelt es in den Geschichten nicht an Humor und Sachen zum Schmunzeln, aber das allein reicht meiner Meinung nach nicht, wenn sich die Brücke zwischen Bibel und Gegenwart so schwierig schlagen lässt.
    Aenne und ihre Brüder Reinhold Beckmann
    Aenne und ihre Brüder (Buch)
    04.09.2023

    Ergreifendes, bewegendes Familienschicksal und Zeugnis deutscher Zeitgeschichte.

    Buchinhalt:

    So viel ungelebtes Leben – die Geschichte der Aenne Beckmann, geborene Haber und ihrer vier Brüder, Franz, Hans, Alfons und Willi. Vier Brüder, alle gefallen im zweiten Weltkrieg, lebendig durch Erinnerungen ihrer Schwester Aenne und einem Karton Feldpostbriefe. Ein Leben voller Verluste, dem Grauen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, aber auch voller Hoffnung und Liebe für die Angehörigen, die zuhause um die Söhne und Brüder bangen und sich nichts mehr als einen baldigen Frieden wünschen....


    Persönlicher Eindruck:

    Selten hat mich ein Buch derartig berührt und bewegt, wie dieses. Es ist das Leben von Reinhold Beckmanns Mutter Aenne und ihren Brüdern, ein Leben, das früh vom Verlust der leiblichen Eltern gezeichnet war und wahrscheinlich gerade dadurch die fünf Kinder noch mehr zusammenschweißt.

    Es ist ein Buch, das schonungslos über die Verwüstungen an den Fronten des Zweiten Weltkrieges berichtet und auf eindringliche Art und Weise klarmacht, welche Grauen ein so junges Leben erleiden musste. Ungelebtes Leben – vier Brüder sind gefallen, keiner ist aus dem Krieg zurückgekehrt.

    Eine Schachtel mit Feldpostbriefen ist es, die zusammen mit fundierter Recherche und zahlreichen Literaturquellen sowie Zeitzeugeninterviews die Grundlage für dieses Buch bilden. Beckmanns Mutter Aenne hat sie kurz vor ihrem Tod ihrem Sohn vermacht und anhand der Briefe in Sütterlin versucht er, das Leben der Onkel, die er nie kennenlernen durfte, nachzuvollziehen.

    Im Grunde beginnt das Buch mit Aennes Geburt, zeichnet ihre ersten Jahre nach, den frühen Tod der leiblichen Mutter, die Heirat von Vater Haber mit der Stiefmutter und die tiefe Frömmigkeit in der erzkatholischen Gemeinde. Der Nationalsozialismus kommt relativ spät ins beschauliche Wellingholzhausen, doch letztendlich bleibt das Dorf nicht lange eine Insel der Seligen. Der Krieg bricht aus und einer um den anderen werden die Brüder von Aenne eingezogen.

    Unverblümt und ohne Blatt vor dem Mund berichtet das Buch von dem, was die deutschen Soldaten durchmachen – aufgrund der Stationierung von Aennes Brüdern liegt der Schwerpunkt auf dem Ostfeldzug, der Einkesselung von Stalingrad und nach verlustreichen Jahren schließlich der deutschen Kapitulation.

    Es ist keine einfache Lektüre – aber es ist ebenfalls das Schicksal auch unserer Väter und Großväter, ein Thema, das oftmals tabu war und nach dem man nicht groß fragen durfte. So wird Aenne zur Identifikationsfigur der Daheimgebliebenen, die sehnlich auf einen Feldpostbrief ihrer Lieben warten, Gefallene zu beklagen haben oder die Hoffnung auf das Auffinden eines Vermissten nicht wagen, aufzugeben.

    Beckmann untermauert sein Werk mit einer großen Anzahl an Fotografien, die das Gelesene noch einmal deutlicher machen. Die handelnden Personen haben ein Gesicht, als Leser kann man sie vor dem inneren Auge vor sich sehen.

    Mir trieb das Gelesene mehr als einmal Tränen in die Augen. Es ist kein Buch, das man „einfach mal so“ liest. Es ist eine Mischung aus Biografie und zeitgeschichtlichem Dokument, das bis heute kein Stück seiner Brisanz verloren hat und das man unbedingt gelesen haben sollte.

    Teigliebe Anna Röpfl
    Teigliebe (Buch)
    03.09.2023

    Leckere Backrezepte, bodenständig, ohne Schnickschnack - ganz so, wie ich es liebe.

    Buchinhalt:

    Viele leckere Backrezepte aus Mürbteig, Hefeteig, Rührteig oder Biskuit, teilweise sogar als vegane Varianten abwandelbar, dazu Rezepte, die sogar ohne Waage / Mehl / Ofen gelingen. Backrezepte für Kuchen, Torten und Kleingebäck, bodenständig ohne Chichi, ganz so, wie man sich traditionelles Backen ohne Schnickschnack vorstellt.


    Persönlicher Eindruck:

    Was für ein wohltuend normales Backbuch! In der Fülle der Back- und Kochbücher mit allerlei Exotik und modernem Schnickschnack ist dieses Buch von Anna Röpfel eine wohltuende Ausnahme. Die Rezepte sind traditionell, bodenständig und schmackhaft, basieren auf den vier Grundteigen Mürbteig, Hefeteig, Rührteig und Biskuit und lassen allein schon beim Durchblättern des Buches das Wasser im Mund zusammenlaufen.

    Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und genauen Angaben gelingt auch Backanfängern schnell die ein oder andere Kreation. Dabei sind Torten, Obst- und Bleckuchen und auch Hefezöpfe und Kleingebäck vertreten.

    Für Veganer wandelt Röpfl ihre Rezepte auch ab, so dass sie ganz ohne tierische Produkte auskommen. Ein Teil der Rezepte benötigt nicht mal Mehl, Waage oder sogar einen Ofen.

    Die Bilder der fertigen Gebäcke sind ansprechend und ganzseitig, die Rezepte dazu stehen zusammen mit den Zutaten auf der jeweils gegenüberliegenden Seite.

    Am besten gefällt mir an dem Buch, dass es keine Modekuchen und -Torten sind, sondern Rezepte, die jedem schmecken, ohne Klimbim: so schmeckt es wie früher bei Oma – und die hat auch auf traditionelle Zutaten gesetzt. Geschmeckt hat's jedem.

    Ein Backbuch für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen – Kuchenglück in seiner schönsten Form!
    126 bis 150 von 689 Rezensionen
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