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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5154
    621 Rezensionen
    Symphonien Nr.1-9

    Symphonien Nr.1-9 (CD)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    29.02.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    beethoven aus gutbürgerlicher retrospektive

    wer die multi-media-offensive für den wiener beethoven-zyklus unter thielemann mit der etwa zeitgleich aufgezeichneten leipziger beethoven erarbeitung unter chailly vergleicht, von der kammerphilharmonie bremen, järvi und ihresgleichen hier ganz abgesehen, wird unschwer erkennen: der höhere pr-image-transfer liegt eindeutig in wien und mit sony auch kommerziell-markt-strategisch weit vorne.
    das sagt wenig über das wesentlich-künstlerische, die musik, jedoch viel aus über offensives produkt-marketing, potente namen, label und medien-hype.
    hierzu war immerhin auch der sog. 'musik-papst' joachim kaiser - als inzwischen devoter stichwortgeber altbekannter, selbt-referentieller beethoven-exegesen - bereit, seinem, nach münchens dirigenten-debakel, um so mehr geschätzten furtwänglerianer thielemann imagefördernd beizustimmen.
    rein musikalisch wie klanglich ist das cd-äquivalent zum philharmonischen wiener tv-dvd-produkt weniger amüsant-instruktiv, weniger musikalisch überzeugend, weil die sinfonische faktur, die struktur und thematische bezüge weniger deutlich erklingen, weil das suggestive des visuellen verweises, der wiener vereinsglanz fehlt.
    bei thielemann herrscht ein klang wohlfeiler a-gusto musizierhaltung mit eigenwillig-willkürlichen tempi und phrasierungen, die wohl im (eigen-)sinn höheren gestaltungswillens rubato-, crescendo- und dergleichen selig formuliert, was nicht nach massvoller annäherung an historisch längst informierte interpretation klingt, sondern wie allzu wörtlich genommene brahmsche qualifikation über beethoven als ein riesenhafter, dräuend-lastender schatten,
    zuviel retro-ästhetik der wiener staatskapelle anno 2011 oder, ganz
    salopp, ein beethoven von vorgestern.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
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    Ein Kommentar
    Anonym
    18.01.2014

    Thielemann - Beethoven

    Naja - was soll man zu solch einer Rezension schon sagen? Musikwissenschaft für's Oktoberfest!
    Friedrich Gulda - The Complete Mozart Tapes (mit Bonus-CD)

    Friedrich Gulda - The Complete Mozart Tapes (mit Bonus-CD) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.02.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    guldas mozart-vermächtnis

    friedrich guldas mozart-aufnahmen sind eigentlich nicht umfangreich, zumindest für einen sog. mozart-spezialisten, als der er galt, und was seine offiziellen einspielungen anbelangt:
    die grossen klavierkonzerte mitte der 70er aus wien mit abbado, die sonaten-fantasie-aufzeichnung von 1981 und die konzerte aus amsterdam '83-84 als reflex des unkonventionellen pianisten auf den mozart-neuerer und -rethoriker harnoncourt und als rundfunk-mitschnitt kv 271 mit böhm als beseeltes konzertieren aus münchen 1969. allesamt mozart-highlights.

    die vorliegenden >complete mozart-tapes< sind insofern nicht offizielle dokumente, weil gulda die originale alle nach ihrer privaten erstellung von 1982 bis 1990 als stand der dinge seiner erneut er-
    worbenen mozart-erarbeitung vernichten liess.
    der verantwortliche toningenieur verwahrte aber sog. sicherheitskopien auf audiokassetten, die hier klangtechnisch überarbeitet und z.t. kompiliert-manipuliert vorliegen.
    es sind z.t. auch nicht nur klanglich äusserst herbe, kantig-schroffe, allemal tieflotende und tiefsinnige interpretationen, die dem unbändigen gestalterischen geist mozarts wohl gerecht werden, zumal im vergleich zu all dem feinsinnigen mozart-geklimper, das heutzutage als sensibel-moderate klassische kunstfertigkeit a la la ff. gehandelt wird.
    man hört frappiert, da wird man dem wiener gulda mit mozart nichts vormachen können.
    die bonus-cd bietet raritäten von 1956 (unser dummer pöbel-variationen mit stupender technik) bis 1997 (adagio-kv 332 als clavinova-arrangement) und eine fantastische fantasie kv 397 live aus dem wiener musikverein 1978.
    ungeschönte, letzte zeugnisse eines singulären musikalischen meister-pianisten, der uns ebenso formidable seinen bach, beethoven, schubert und auch chopin und debussy hinterlassen hat.
    Klavierkonzert Nr.1

    Klavierkonzert Nr.1 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    09.01.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    pollini zu gast bei thielemann in dresden

    post-produkt-info:

    wer weiss denn wirklich, wer da mit mehr oder weniger brahmschen geist live und ob mit oder ohne post-produktion - es war immerhin ein event-konzert mit hoher erwartung und den handels-üblichen rezeptions-(er)folgen. wer lässt sich schon seine staatskapelle mit dem neuen emperor thielemann, vor allem mit dem alters-gereiften pollini kleinreden.
    wer wie ich das brahms-d-moll-konzert mit dem jüngeren pollini jeweils unter böhm und abbado kennt (und weniger schätzt), jedoch das zweite b-dur-konzert der jungen pollini-abbado mit den
    wiener philharmonikern höher bewertet, wird vom vorliegenden cd-produkt, auch akustisch nicht überwältigt sein, jedoch auch nicht enttäuscht.
    es wird allemal sehr gut und engagiert live gespielt.
    allerdings, man hat das alles schon lebendiger, spielerisch draufgängerischer und riskanter artikuliert gehört als hier. es ist ja ein konzert des brahmschen jugendkonflikts mit seiner schattengrösse beethoven, und der zweite satz klingt so romantisch schumannesque und traumverloren -a piano- mit dem sanften flügelschlag aus beethovens choral seiner 'neunten' aus.
    dies muss man wissen und natürlich spielen können a-la rubinstein.
    Meine Produktempfehlungen
    • Arthur Rubinstein spielt Johannes Brahms Arthur Rubinstein spielt Johannes Brahms (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    15.04.2021

    Sanfter Verweis

    Der Brahmse Flügelschlag aus Beethovens Neunter ereignet sich allerdings im Klavier-Solo zum Ende des Rondo-Allegro des 3.!Satzes. gmr.
    Symphonien Nr.1-9

    Symphonien Nr.1-9 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.12.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    beethoven, con molto brio

    nun gibts auch einen neuen beethoven-zyklus - live aufgezeichnet 2007-9 - aus leipzig mit dem gewandhaus-orchester unter riccardo chailly, der sich bisher weniger als beethoven interpret promovierte.
    nachdem der gross-sinfonische zugriff auf bach wenig überzeugen konnte, klingt das ergebnis bei beethoven doch insgesamt stimmig und idiomatisch.
    und chailly erweist sich als ein impulsiver klassiker, toscanini-nah, schnörkellos, mit fortwärts-drängendem brio und einem teilweise forcierten espressivo, das leider nicht allen charakteren der verschiedenen sinfonie-sätzen beethovens voll gerecht wird.
    in den schnellen sätzen führt solche forciertheit manchmal zum paradox, dass steigerungen qua brio zum molto vivace kaum mehr möglich sind, fermaten oder pausen einfach ignoriert oder überspielt werden (müssen), und in den langsameren sätzen die adagio-, andante-, larghetto-zeitmasse, das (ital.) cantabile etwas kurzatmig phrasiert wirken, so als würden alle (atem)pausen den sinfonischen fluss nur hemmen und nicht auch gliedern.

    natürlich klingt das alles forsch und z.t. fetzig, diesseitig, und daher auch viel beethoven-näher als interpretationen vermeintlich sorgsamer musikalischer denkmalpflege.
    jedoch haben selbst historisch informierte formationen heutiger, moderner beethoven-lesart, bei aller radikalen entrümpelung der schlamperten spielgewohnheiten, die beethovenschen ex-
    treme des ausdrucks wie der dynamik differenzierter beachtet und die tempi flexibler gestaltet.
    womöglich ist dies leipziger pauschal-expressivo der live-situation der aufführungen im konzertsaal geschuldet.

    der aufwändig designte kassette-schuber mit umfangreicher foto-text-edition erscheint wertig, wenn auch unpraktisch -
    ein separates textheft zum lesen und einzelne, informative cd-taschen wären auch völlig hinreichend und praktikabler gewesen.
    doch alles in allem - und wie immer mit beethovens sinfonien - gibts auch hier noch unerhörtes im bekannten zu entdecken - also ein unverhoffter gewinn aus dem klangvollen gewandhaus.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    02.04.2019

    zu elitär kommentiert

    Es wäre wünschenswert, eine solche Rezension etwas lesbarer zu schreiben, um möglichst viele Klassik-Interessierte zu erreichen. Larghetto-Zeitmasse, qua brio zum molto vivace.....ich verstehe es zwar, aber mit Sicherheit nicht jeder Leser. Leider führen sprachliche Formulierungs-Ergüsse dieser Art eher dazu, dass sich zu wenige Leute mit der klassischen Musik auseinandersetzen, weil sie ihnen zu elitär erscheint. Weniger wäre daher mehr.
    brenchberger
    26.08.2020

    Zum Kommentar

    Ich halte die Rezension(en) des gemirevers weniger
    für zu elitär als eher intellektuell geschärft, bisweilen würzig erfrischend, aber profund begründet und so mir allesamt zur Kaufentscheidung taugen. Für mich sind sie immer ein (hilfreiches) Vergnügen. Die fachspezifischen Begriffe lassen sich doch leicht googeln, was der noch "ungebildete" aber ernsthaft interessierte Klassik-Anfänger auch tun wird.
    Symphonien Nr.5 & 7

    Symphonien Nr.5 & 7 (CD)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    12.12.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    willkürliche beethoven sicht

    die beethoven einspielungen unter plentnev und seinem russischen national orchester waren für die deutsche grammophon ende 2007 wohl ein flop.
    nun gibts die sinfonien als virtuoso-schnäppchen.

    ein sehr eigenwilliger, unentschieden-unausgeglichener beethoven von höchst strapazierten
    temporelationen, was als stil-los, möglicherweise auch als gegen den strich gebürstet gehört und bewertet werden kann, jedoch eher als ein nervendes zerrbild von streng formulierten klassischen zeichnungen.
    das orchester spielt klanglich opulent und durchaus auf hohem niveau, jedoch bleibt insgesamt der eindruck einer nicht akzeptablen interpretation forcierter willkürlichkeiten.
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    Olga Scheps - Chopin

    Olga Scheps - Chopin (CD)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    30.11.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    salon-chopin

    die in münchen wohl (mehr) geschätzte pianistin wird in klassik-radio-kreisen und von der phono-industrie derzeit wie ein werbe-lollipop für eine weltklasse-new-comerin nahezu euphorisch gahandelt, allemal ohne profund-ernsthaften vergleich, versteht sich.
    das wird olgas universal-marktchancen und den absatz der cd-produktionen sicherlich fördern, leider auch die einstellung, besser: konsumhaltung unbedarfterer musikhörer zu chopin und seiner musik - und darum geht's eigentlich.
    was man hört, ist immerhin gekonnt profi-haft, moderat gestaltendes, nettes, jedoch keineswegs individuell, besonders bemerkenswert artikulierendes, aussagestarkes und kaum gestisch prägnant formulierendes klavierspiel.
    moderato cantabile als sterilisations-firnis.
    man hat dies alles längst und anderswo spannnender, auch im detail ereignisreicher und gestalterisch weit souveräner gehört, sofern ein chopin kein unbekannter ist.
    ein überflüssiges chopin-album einer durchaus attraktiven pianistin.
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    Streichquartette Nr.12 & 13

    Streichquartette Nr.12 & 13 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.11.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    dvorak-tradition up-to-date

    der >gramophone award<, englands respektabelster musik-preis für die beste kammer-musik-einspielung 2011, ging diesmal an das noch junge pavel-haas-quartet für deren neue einspielung der beiden späten dvorak-streichquartette, das bekanntere >amerikanische< op. 96 und das nachfolgende >tchechische< op. 106. - gleichwohl, wie ich meine, hätten diese prager musiker diesen preis auch für ihre fulminante frühere einspielung der quartette ihrer landsleute leos janacek und namensgeber
    pavel haas, zwei tolle quartettaufnahmen, zuvor verdient.
    jedoch, dvorak mit seinem folkloristischen tonfall: dumka, polka, furiant, ist natürlich viel harmonisch-verbindlicher mit rhythmen und themen musikantischer schönheit, die schlichtweg bezaubern können, als der viel sprödere, neutönerische, dennoch expressiv-überwältigende janacek.
    die sublimierte form des musikantischen trifft dvorak ja vor allem in seinem wie der >neuen-welt-sinfonie< berühmten >amerikanischen< quartett, inspiriert aus der begegnung mit der
    ur-amerikanischen musik der indios und schwarzen und kondensiert in seinen eigenen aus der böhmisch-deutschen (brahms) heimat tradierten tonfall.
    die pavel-haas-musiker spielen das so musikalisch versiert und souverän in der tradition der grossen tchechischen kammermusik-ensembles zuvor und so "amerikanisch" wie die sehr berühmte, erstrangige aufnahme der >juilliards< aus den 60ern.
    und heute: das pavel-haas-quartet auf supaphon in höchster qualität.
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    Celibidache-Edition Vol.2 - Bruckner

    Celibidache-Edition Vol.2 - Bruckner (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    18.11.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    celi-recycling zum emi-schlussverkauf

    die aufnahmen sind schlichtweg konzertmittschnitte des bayr.rundfunks aus dem gasteig-konzertsaal, der akustisch nur zweitklassig ist wie die münchner philharmoniker im vergleich zum erstrangigen sinfonie-orch. des bayerischen rundfunks.
    diese aufzeichnungen wurden seinerzeit nach celibidaches tod trotz seines verdikts, keine bänder zu veröffentlichen, von emi mit dem sohn als erbschaftsmasse und erstrangiges kultur-gut verhandelt und vermarktet - als posthumes, lang erhofftes debut,
    pr-sensation, versteht sich.
    aller welts musikfreunde, die von celi immer nur hörten, ihn selten live erlebten, waren gern bereit, jeden preis zu zahlen. lang schon ists her.
    wenn jetzt alles zum schleuderpreis verfügbar ist, werden sich manche nocheinmal auch rein musikalisch düpiert fühlen.
    bruckners fünfte, als beispiel, zelebrierte celi rund anderthalb stunden, auch bei einem festwochen-konzert in berlin, damals ein erhabener live-eindruck im umfeld einer raren zuhörerschaft,
    die sich des seltenen ereignisses auch bewusst war:
    so also klingt der bruckner dieses seltsam eigenwilligen egomanen, der ja die medien und schallplatten verachtet.
    auf cd klingt das dann alles weniger atmosphärisch berückend, sondern stellenweis nur langstielig, penibel austariert und entfaltet, aber wenig nach organisch-lebendig sich formulierender klanggestaltung. perfekt erprobt und exekutiert, tot-langweilig.
    und man versteht, warum celi keine aufzeichnungen wollte, die nur ein abbild, nur trübe klangfolien des lebendigen (musikalischen) verlaufs liefern.
    wer einmal schuricht, horenstein, wand, selbst hvk mit bruckner gehört hat, kann den unterschied ermessen zu so selbstherrlichem piano-pausen-sensualismus a la celibidache,
    was sich elektro-akustisch auch kaum vermitteln lässt.
    so bleibt die re-animation von etwas, was wir nie oder längst nicht mehr erlebt haben, alles ein als-ob von traum, dank celi.
    Pierre-Laurent Aimard - The Liszt Project

    Pierre-Laurent Aimard - The Liszt Project (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.11.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    kühl-ambitioniertes liszt und co. album

    erfreulicherweise hat universals >deutsche grammophon< zum liszt-jubiläum nicht nur neue bunte oder alt-ehrwürdige (arrau) cd-kompilationen veröffentlicht, sondern auch ein weitaus ambitionierteres >liszt-projekt< - doppelalbum ihres neuen star-pianisten und erachteten meisters der moderneren klavierliteratur
    pierre-laurent aimard.
    er präsentiert sich auf diesem live-mittschnitt als engagierter, aber kühl gliedernder liszt-spieler, der liszt mehr als analytiker denn spät-romantiker darbietet.
    wobei man schon infrage stellen kann, ob liszt bzw. die auswahl seiner werke hier wirklich musikalische inspiration für die (zeitlichen) nachfolger bartok, berg, ravel und andre spätere war.
    haben die sich wirklich an liszt orientiert-?
    für ein sog. >konzept-album< sind solche erwägungen natürlich reizvoll, zumal alle musik als kontinuum nicht nur werkimmanent sich weiter bewegt - schon brahms baute auf bach, warum nicht stroppa auf liszt: tanguta manu aus der villa d'este-?
    die grosse sonate erklingt jedenfalls weniger als sinfonische ins fantastische verdichtete struktur, sondern erstaunlich domestiziert und rational moderiert.
    ob solche objektivierung dem genialisch-fantastischen esprit des klangsüchtigen liszt wirklich nahe kommt-?
    wer hier solche analytiker wie pollini, demidenko oder zimerman vergleicht, könnte aimard durchaus als distanziert und zu kühl-kultiviert und indifferent empfinden.
    wie auch immer, aimard beherrscht seine piano-zeitgenossen und auch liszt makel-los pianistisch, jedoch musikalisch z.t. weniger überzeugend.
    sein >aimard-liszt-projekt< ist auch weniger ein konzept- als ein präsentations-album, das ihn als versiert-respektablen spieler, jedoch keinen klang-stürmer der spät-romantischen
    moderne auszeichnet.
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    • Horowitz Plays Liszt Horowitz Plays Liszt (CD)
    Symphonien Nr.1-9

    Symphonien Nr.1-9 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.11.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    roll-over beethoven, con molto brio

    nun gibts auch einen neuen beethoven-zyklus - live aufgezeichnet 2007-9 - aus leipzig mit dem gewandhaus-orchester unter riccardo chailly, der sich bisher weniger als beethoven interpret promovierte.
    nachdem der gross-sinfonische zugriff auf bach wenig überzeugen konnte, klingt das ergebnis bei beethoven doch insgesamt stimmig und idiomatisch.
    und chailly erweist sich als ein impulsiver klassiker, toscanini-nah, schnörkellos, mit vorwärts-drängendem brio und einem teilweise forcierten espressivo, das leider nicht allen charakteren der verschiedenen sinfonie-sätze beethovens immer gerecht wird.
    in den schnellen sätzen führt solche forciertheit manchmal zum paradox, dass steigerungen qua brio zum molto vivace kaum mehr möglich sind, fermaten oder pausen einfach ignoriert oder überspielt werden (müssen), und in den langsameren sätzen die adagio-, andante-, larghetto-zeitmasse, das (ital.) cantabile etwas kurzatmig phrasiert wirken, als würden alle atempausen den sinfonischen fluss nur hemmen und nicht auch gliedern.
    natürlich klingt das alles forsch und z.t. fetzig, diesseitig, und daher auch viel beethoven-näher als interpretationen vermeintlich sorgsamer musikalischer denkmalpflege.
    jedoch haben selbst historisch informierte formationen der norrington, brüggen, gardiner u.a., bei aller radikalen entrümpelung der schlamperten spielgewohnheiten, die beethovenschen ex-
    treme des ausdrucks wie der dynamik differenzierter beachtet und die tempi flexibler gestaltet.
    womöglich ist dies leipziger pauschal-expressivo der live-situation des konzertsaals geschuldet.
    der aufwändig designte kassette-schuber mit umfangreicher foto-text-edition erscheint wertig, wenn auch unpraktisch - ein separates textheft und einzelne, informative cd-taschen wären auch völlig hinreichend gewesen.
    doch alles in allem - und wie immer mit beethovens sinfonien - gibts auch hier neues, unerhörtes im bekannten zu entdecken -
    ein unverhoffter gewinn aus dem klangvollen gewandhaus.
    Symphonien Nr.93,96,98,100-103

    Symphonien Nr.93,96,98,100-103 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.11.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    abbados berliner haydn

    eine haydn-sammlung sehr klangschöner aufnahmen (1988-95)
    aus abbados berliner zeit, in der er mit seinem mahler chamber orchestra auch erstrangige mozart-einspielungen
    verantwortete. (an die er heute in italien wieder anknüpft)
    den mahler kammer-solisten und abbado gelingen eine stilistische balance zwischen vollem, gross-orchestralem gewicht als sinfonische gesamtschau und kammermusikalisch akribischer verinnerlichung von bläser-streicher-passagen und fein ausgehörten thematischen detailverknüfungen zu einem rhythmisch flexiblem fluss austarierter tempi.
    ausgewogen und nie verhetzt oder verschleppt als überzeugendes ganzes werden die grossen >londoner sinfonien< haydns sehr befriedigend und insgesamt überzeugend dargestellt, auch
    im vergleich zu heute vorrangig hist.informierter interpretationsgestaltung.
    die herrliche >sinfonia concertante< als selten so spielfreudig musiziertes miteinander ist ein klangschönes plus.
    alles in allem sehr empfehlenswert.
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    • Symponien Nr.39 & 40 Symponien Nr.39 & 40 (CD)
    Concerts avec plusieurs instruments Vol.1-6

    Concerts avec plusieurs instruments Vol.1-6 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.10.2011

    der lebendige bach des >café zimmermann<

    dies ist die zusammenfassung der einzelen konzertalben der bachschen konzertmusik des französischen barock-ensembles um den geiger und mitbegründer pablo valetti und die musiker des >café zimmermann<: >concerts aves plusieurs instruments<
    der name ist programm, er bezieht sich auf ein kaffeehaus in leipzig des 18.jh., das gottfried zimmermann in seinem stadtpalais führte und dort wöchentlich kammerkonzerte veranstaltete:
    über zehn jahre leitete j.s.bach daselbst auserwählte konzertreihen,
    wohl auch erste auftritte seiner söhne, jedoch nicht zuletzt für seine eigenen, anspruchsvollen kompositionen.
    das cafe-zimmermann-ensemble setzt diese historisch orientierte kleine ensemble-kunst in der bachschen tradition fort, meist nur um zehn, zwölf musiker.
    solch annähernd 'solistische' besetzung gewährt ein hochflexibles, tranparentes und blendend virtuos geführtes spiel, nichts klingt dünn oder zirpelig, sondern voll und wohltuend abgerundet.
    bei aller historizität wird überaus schwungvoll, lebendig, con anima, aber nie zu schnell oder gar verhetzt gespielt - jedes konzert hat seine intimität, seine eigene zeit-gemässe 'authentische' balance.
    kammermusik qua original-konzept par exellence - und so nah an bach und seiner zeit.
    cafe zimmermann hat seinen hist. klang gefunden, unterstützt von der erstklassigen technik (intimer raumklang) und edition des
    alpha-teams.
    höchst empfehlenswert, die ganze reihe vol.I-IV. wohltemperierter bach im kammermusik-format fürs private, hi-fidele hauskonzert.
    Carlos Kleiber - Traces To Nowhere (Dokumentation)

    Carlos Kleiber - Traces To Nowhere (Dokumentation) (DVD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.10.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    spuren zu carlos kleiber

    carlos kleiber posthum

    ein unvergleichlich ernsthaft-unspektakuläres, dennoch berührendes dokument einer spurensuche nach einem höchst genialisch-individuellen künstler-leben unsrer zeit,
    das selbst nahestehend-befreundete wie künstlerische lebensgefährten nicht ergründen, allenfalls episodisch miterlebt beschreiben, bewundernd umschreiben können.
    es waren ja nicht viele musiker-kollegen im wahren sinne inspiriert, begeistert so wie ein domingo.
    es gab viele, denen das ausser-ordentliche kleibers schlichthin zu anstrengend war.
    alle audio-visuellen beispiele dokumentieren dies eindeutig.
    bemerkenswert die unprätentiöse rückschau, die verhalten-weise einsicht der betagten schwester, die, erst- und einmalig nach dem tod des bruders sich äussernd, mehr um dessen seelenheil
    kannte und weiss als all die z.t. selbstherrlich-gefälligen künstler-kollegen.
    kleibers künstlerisches vermächtnis bleibt weitgehend selbstbestimmt und uns als immerhin re-produzierte erinnerung von grösse erhalten - jeweils irgendwie und nirgendwo.
    Meine Produktempfehlungen
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    Klavierkonzert Nr.1

    Klavierkonzert Nr.1 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.09.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    master-recordings

    ... eine auch aus heutiger sicht (2011) immer noch erstrangige einspielung, vor allem wg. der strengen, konstruktiv geschärften orchestralen sicht des george szell und seinem london-symphony gast-dirigat, der als ungar brahms nicht zu einem roman-lollipop verkommen liess, und in sir clifford einen ernsten solo-widerpart moderat-seriöser, klassizistischer pianistik fand, der ausdruck als verinnerlichung, nicht auftrumpfenden rausch verstand.
    césar francks >symponische variationen mit dem london philharmonic unter sir adrian boult sind eine profunde zugabe erstrangiger interpretation.
    eine aufnahme, die auch klangtechnisch (kenneth wilkinson) keinen vergleich zu scheuen braucht.
    Klavierkonzerte Nr.1-5

    Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.09.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    prokofiev a la francaise aus leipzig

    in den 1970er jahren war diese gesamtaufnahme der klavierkonzerte
    prokofievs (mit den seltenen >hebräischen themen<) neben der einspielung der ashkenazy-london symphony-previn die (einzige) erstrangige.
    michel beroff als exzellenter meisterpianist französicher schule (clarté) zeichnet den klavierpart noch einsichtiger, prägnanter und feinsinniger als sein vehement-romantisierendes russisches pendant. (prokofiev verstand sich ja explizit als anti-romantiker), und die gewandhaus-musiker unter ihrem grossen chef masur bieten ein orchestral klassisch-streng formuliertes fundament.

    die doch resonant-halligen alten lp-aufnahmen der original-kassette sind hier allemal klanglich verbessert, und als zugabe gibt es noch die frühen und superb gespielten klavierstücke der sammlung >visions fugitives<, die ruhmreiche wie ein richter leider nur auszugsweise darboten.
    michel beroff erweist sich gerade hier als eloquenter wie ebenso vorzüglicher debussy-ravel pianist, der er (krankheitsbedingt leider
    nur früher) ebenso war.
    dieser beroff-prokofiev bleibt erste wahl.
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    Gardiner dirigiert Bach-Kantaten

    Gardiner dirigiert Bach-Kantaten (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.09.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    gardiners frühe bach-expertise

    keine gesamtschau, sondern eine sehr preiswerte sammlung einzelner bach-kantaten von >bleib bei uns herr, denn es will abend werden<, >nun komm, der heiden heiland<, >ich habe genug<, >wachet auf, ruft uns die stimme<, >herz und mund und tat und leben<, >erschallet, ihr lieder< u.m., die allesamt erstklassig hohe bis höchste bewertungen erhielten.
    allenfalls qualitativ mit dem historisch informierten kantaten-kösmos von harnoncourt-leonhardt vergleichbar, jedoch mit besseren chor und instrumentalisten, zudem hist.informiert-stilsicher mit schon selbstverständlicher klangrede.
    man sollte nicht äpfel mit birnen, gardiner also nicht mit konventionellen aufnahmen der richter oder rilling vergleichen, die sich noch gar nicht oder wenig um authentische musizierpraxis
    scheren konnten oder auch wollten.
    gardiners monteverdi-choir und english baroque soloists wie die solisten kozena, von otter, fink, padmore, chance und johnson, sprechen qualitativ für sich und für diese sehr hochwertige
    12-cd-ausgabe klang-technischer güte und einer textbeilage mit der auflistung aller cd-bzw. werk-nummern.
    wer dabei noch ein umfangreiches textbuch wie bei teuren einzelausgaben vermisst, erwartet schlichtweg unangemessen und unverschämt zu viel zum kleinen preis.
    Meine Produktempfehlungen
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    Symphonie Nr.6

    Symphonie Nr.6 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.09.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    sir charles adelt den pathetiker tchaikovsky

    es klingt wie eine aufgeklärt neu-durchdachte interpretation dieser abgenudelten >pathetique<:
    sir charles mackerras, der kürzlich verstorbene dirigent, einer der grossen (mozart-janacek), wenn auch weniger prominenten, belebt tchaikovskys todes-schmerzenskind mit frisch ausgehörter musikalischer energie, was schon nicht mehr möglich schien.
    dieser philharmonia-live-mitschnitt dokumentiert die fundierte kompetenz eines meister-musikers, der tempi wie akzente ohne aufpolierte exzentrizitäten, phrasierungen ohne überzeichnung zu formulieren, rein musikalisch auszuspielen weiss.
    die konzis-rasante durchführung im ersten satz beachtet (so wie einst günter wand) sehr penibel die pauken-crescendi der steigerungen wie die durchweg wichtige pauken-stimme, das grazioso (portamento) wird im zweiten satz differenziert hörbar gemacht, der geschwindmarsch ist rasant, ohne schrille triumph-marsch-pathetik, eben (nur) allegro-molto vivace, und endet im knapp-furiosem pauken-stretta-finale.
    im kontrast dazu ein dezentes end-adagio-lamentoso, ohne weinerlich verdickte streicherschmiere, verhalten-innehaltend, dezent-ausatmend, verebbend, still.
    - die zugabe der mendelssohn-overtüre ist eine traumhaft-artikulierte reise durch eine theater-
    zauber-nacht meisterhafter sprach-magie.-
    hut ab, sir charles, für ihr fulminantes live-performance-dirigat - wären die superben bläser des philharmonia-orchestra mit mehr streicher-(glanz)klang-fundament grundiert (womöglich ein defizit
    der aufnahme-akustik), wäre dies nach langer zeit eine auch grossartig klingende interpretation, doch allemal eine erstrangige, allen tchai-fans ans wunde herz gelegt.
    Klavierkonzert Nr.1

    Klavierkonzert Nr.1 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.08.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    lang-lang goes liszt

    also kurzum, lang-lang und gergiev sind die neuen liszt-heros unsrer zeit.
    das konzert unter 20' null, ohne pseudo-akrobatik - die finger, pardon, pianistische konstitution des chinesen sind ohne fehl und tadel.
    der piano-lang-paganini unsrer zeit executiert, was liszt womöglich seinerzeit seinem staunenden publikum dargeboten hat.
    rein musikalisch gibts andre, subtilere varianten, die weniger schaustellerisch-potent daherkommen - die auch überzeugend, weniger überwältigend sind.
    Elektra

    Elektra (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    20.08.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    karajans singuläre elektra

    die salzburger festspiele 1964 waren ein karajan-strauss-festival mit zahlreichen wiederaufnahmen (rosenkavalier) und nur einer neu-inszenierung: elektra, avancierteste strauss-musik und (nicht nur) für hvk ein schlüsselwerk.
    ein werk, dass er höchst respektierte und nie-! aufgenommen hat - womöglich wg. vertraglicher besetzungsschwierigkeiten, vor allem persönlich-betroffener involiertheit, wie er selbst bekannte.
    seine festspiel-aufführung spricht allemal für eine spätere aufzeichnung - wie auch seine emi-salome-aufnahme ev. zu spät überzeugend dokumentiert.
    karajans sinfonische, instrumental-kammer-musikalische, der klassisch-griechischen tragödie verpflichtete disposition überzeugt vollends, und mödl-varnay wie alle andren sind eine vokale besetzung, die jenseits heutiger brüll-orgien das spannungsvolle drama als introspektion glaubhaft und klangsinnlich vergegen-wärtigen.
    eine wertvolles, singuläres dokument eines live-mitschnitts. bravo orfeo.
    Le Tombeau de Couperin

    Le Tombeau de Couperin (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.08.2011

    ravel-zauber aus paris

    eine gelegenheitsproduktion, aber was für eine:
    paris im frühsommer 1971 - man hatte anderes vor, aber die feste
    soll man feiern wie sie fallen: und der damals omnipotente
    chef der europäischen musikszene, h.v.k. in salzburg, wien,
    berlin und paris, und sein pariser zubrot-orchester, dem ravel ja
    allemal familiär war, produzierten ein tolles album:
    alborada, rapsodie, la valse, tombeau-couperin, das nach wie vor
    zu den kunstvollsten ravel-recitals gehört und auch klangtechnisch
    durchaus noch überzeugt.
    die berlin-phil bieten als zugabe einen raffiniert ausgehörten
    und differenziert aufgespielten bolero, der geheimnisvoll zögernd
    und leise beginnend so noch nie erklang.
    erstrangiges für alle ravel-liebhaber zum spottpreis.
    Bolero - The Best of Ravel

    Bolero - The Best of Ravel (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.08.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    ravel-zauber aus paris

    eine gelegenheitsproduktion, aber was für eine:
    paris im frühsommer 1971 - man hatte anderes vor, aber die feste
    soll man feiern wie sie fallen: und der damals omnipotente
    chef der europäischen musikszene, h.v.k. in salzburg, wien,
    berlin und paris, und sein pariser zubrot-orchester, dem ravel ja
    allemal familiär war, produzierten ein tolles album:
    alborada, rapsodie, la valse, tombeau-couperin, das nach wie vor
    zu den kunstvollsten ravel-recitals gehört und auch klangtechnisch
    durchaus noch überzeugt.
    die berlin-phil bieten als zugabe einen raffiniert ausgehörten
    und differenziert aufgespielten bolero, der geheimnisvoll zögernd
    und leise beginnend so noch nie erklang.
    erstrangiges für alle ravel-liebhaber zum spottpreis.
    Fantasie op.17

    Fantasie op.17 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.07.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    junger schumann, junge argerich

    eine erfreuliche und klanglich weit verbesserte wiederauflage der sony von schumanns fantasien mit der jungen argerich aus den 1970er jahren, damals bei emi erschienen.
    soweit mir bekannt, gibt es kaum eine andre einspielung der hochrangigen fantasie-sonate op.17, die den ton dieser höchst persönlich-romantischen liebeserklärung an clara wieck so schwärmerisch-juvenil und pianistisch einschränkungslos und ('bedeutungs')-frei trifft.
    die andren fantasie-stücke hat argerich über die jahre noch mehrmals eingespielt, auch moderater und weniger rasant wie hier beim etwas knalligen 'aufschwung'.
    jedoch, fabelhaftes und eben fantasievolles klavierspiel.
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    Kreisleriana Op.16

    Kreisleriana Op.16 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.07.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    schumanns genialischer masterplayer

    keine frage, die klangtechnisch optimerte wiederauflage dieser
    60er horowitz-schumann-aufzeichnung, bleibt das mass einer
    erfüllten schumann interpretation, und klingt nunmehr noch
    markanter durchgezeichnet.
    pianistisch uneingeschränkte fülle, klangkultur und
    beherrschtheit - horowitz hat dieses state of art später nie wieder
    so souverän erreicht.
    hut ab-! - ein muss.
    Meine Produktempfehlungen
    • Kinderszenen op.15 Kinderszenen op.15 (CD)
    Ingolf Wunder - Chopin Recital

    Ingolf Wunder - Chopin Recital (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.07.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    keine debut wunder

    ingolf wunder wurde als der eigentliche sieger des warschauer chopin-wettbewerbs, der nur alle fünf jahre veranstaltet besondere beachtung findet, gepriesen als ein neues chopin-wunder mit vielen sonder- und publikumspreisen - nomen est omen.

    da werden doch höchste erwartungen erweckt, nicht nur pr-halber.
    die nun erste präsentation des neuen dgg-exklusivkünstlers kommt mit chopin standards, die allesamt mit vollem, schön ausgewogenem klavierspiel ansprechen, allerdings auch ein wenig zu moderat auf sicher gespielt und kaum individuell -'ausserordentlich' prägnant sind.
    wie doch zuvor ein pogorelich in warschau als endrundenversager spontan im konzert und mit seinem dgg-chopin-debut höchst individuell eindrucksvoll aufhorchen liess ...
    und wenn man die junge, damals etwa gleichaltrige argerich, emotional hingebungsvoll, mit der fulminant realisierten h-moll-sonate nach wie vor staunend hört, weiss man,
    wo noch wahre wunder geschehen.
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    Martha Argerich Edition - Concertos

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    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.07.2011
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    famose konzerte der martha argerich

    emi ehrt die grosse pianistin mit einer geburtstags-konzert-edition von aufnahmen 'letzten datums' (1997-2009), die wohl allen argerich-fans inzwischen längst einzeln bekannt sind,
    als derzeitge pianistische reifezeugnisse ihres höchst delikat-differenzierten, eher verhalten spontan creativen musizierens - nach frühen jahren manch furioser unbeherrschtheit,
    jetzt beinahe schon kammermusikalisch domestiziert, moderat und ausgehört.

    die chopin-konzerte mit ihrem lang vertrauten charles dutoit zeigen eine behutsam austarierte dynamische balance von piano-solo zu orchester-tutti von souveräner ausgeglichenheit
    im vergleich früherer einspielungen mit abbado wie im dritten prokofieff konzert, mit weiterer rhythmischer feinzeichnung und klanglicher abrundung, und einmal ein voll (aus)klingender klavier-
    pauken schlussakkord zum ende des zweiten satzes.

    bartoks spätes konzert erfährt eine strenge durchzeichnung mit herb artikuliertem 'heiligen religioso-dankgesang', keine verzärtelungen a-la grimaud, und schumanns romantiker-highlight wurde noch nie so jugendlich frisch und mit stürmischem furor live aufgezeichnet - vom n.y.-michelangeli-torso abgesehn - und passioniert geleitet vom energischen klavierfreund alexander rabinovitch.
    die akustischen verhältnisse erscheinen in lugano (live) mehr kompakt und direkt als in dutoits weiträumigem kirchenstudio in montreal.
    beethovens tripel-konzert wird solistisch durchaus klangschön, stilistisch jedoch weniger klassisch als arg romantisch a-la russe (maisky-schmelz) dargeboten.
    shostakovitchs konzert für klavier und tromprete (nakariakovs magische soli) ist m.e. ein zu wenig bekanntes musikalisches high-light und eine fulminante einspielung mit live-aplomb,
    die auch der junge dirigent alexander vedernikov idiomatisch souverän leitet,
    weniger die 'nächte in spanischen gärten', da fallas delikate, sinfonische impressionen für klavier und orchester, eine natur-atmosphärische tondichtung, die mir zu diesseitig und - solistisch - zu wenig nachtgespinstig klingt.
    mit plentnevs 'fantasia' schliesslich, ein kollegiales musikalisches opfer ev., die der bekannte pianist und dirigent selbst leitet, gewahrt man einen harmonisch (und synkopisch) erweiterten
    neu-tchaikovsky als widerhall des späten 19. jahrhundert.

    abgesehen vom beihaft mit dem editorischen schatten einer kläglichen deutschen 'übersetzung' eines etwas schwatzhaften französischen originals ist dies ein musikalisch hochwertiges,
    fabelhaft preiswertes konzert-album einer grossen, für manche grössten pianistin unsrer zeit -
    bravo marthita, felicitaciones!
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