Durchhörbarkeit allein ist keine Kunst
Die Einspielung ist wie eine Ansammlung hochauflösender Fotos menschlicher Körperteile. Alles ist da und wunderbar analytisch zu betrachten. Allein, es gibt keinen Organismus. Da wird lieblos perfekt geschrammelt, hier beschleunigt, da verlangsamt, künstlich phrasiert und keinerlei Dramaturgie entwickelt. Wo ist die intrinsische Spannung? Wo die Erzählung? Die Roth-Methode beschränkt sich auf Neonlicht und Skalpell.
Hören Sie im Vergleich Pierre Monteux (ja, von 1945!), Igor Markevitch oder Michael Tilson Thomas, und plötzlich tritt bei nicht minderer Klarheit an die Stelle oberflächlicher Kurzatmigkeit eine komplexe musikalische Gestalt.