Rezensionsübersicht

20 Rezensionen
Symphonien Nr. 4 & 6 Symphonien Nr. 4 & 6 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Komplett?
Ja und - leider - nein! Acht Sinfonien hat die Frau Mayer geschreiben. Die Sinfonien 5 und 8 sind verschollen. Die restlichen sechs hat cpo nun sehr kompetent eingespielt und - was leider gar nicht selbstverständlich ist - auch korrekt nummeriert. Eine Besonderheit ist die hier neu eingespielte Vierte. Sie liegt nur in einer Klavierfassung vor und ist - so das Booklet - im Auftrage von cpo durch Andreas Tarkmann neu instrumentiert worden. Das Ergebnis kann sich echt hören lassen. Die NDR Radiophilharmonie ist der passende Klangkörper und Dirigent de Vriend der rechte "Animateur" für diese hochklassischen Sinfonien, die sich - selbst hinter Beethoven - nicht zu verstecken brauchen. Eine sehr schöne Produktion, die nun auch erfreulich flott zu einem Abschluss gekommen ist.
Ein Kommentar
De Vriend (nicht De Vried)
Symphonie d-moll op.19 Symphonie d-moll op.19 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Münsteraner Jubiläumsheimspiel
Gerade im Bereich der romantischen Sinfonie gelingt cpo - Gott sei Dank - immer wieder ein Überraschungscoup. Dabei weiß man gar nicht, ob cpo-Co-Produzent Burkhard Schmilgun eifrig in den Archiven wühlt und Unentdecktes zu Tage bringt oder ob lokale Größen Ideen zu Aufnahmeprojekten an die Produzenten herantragen. Egal. Im Falle der Grimm-CD ist wohl von Letzterem auszugehen. Immerhin feiert der Münsteraner Romantiker Grimm seinen 200.Geburtstag. Wer kannte den Grimm schon!? Wie so viele Komponisten seiner Zeit geriet sein Name in Vergessenheit. Nun, da sich das SO Münster und sein GMD zwei gewichtiger Werke angenommen haben, darf man hoffen, dass es nicht nur bei regionaler Bekanntheit bleibt. Verdient hätte die Aufnahme das schon. Das Münsteraner Orchester legt sich für den Lokalmatador ordentlich ins Zeug und legt unter der umsichtigen Leitung von Golo Berg eine erstaunliche Qualität an den Tag. Sicher, das ist keine Musik, die zum Gipfelpunkt der Romantik-Sinfonien zählen wird. Sie aber zum 200ten Jubilöäum zum Leben zu erwecken, lohnt sich sehr. Nicht nur für Münster. Ein echter Gewinn für das Repertoire, gut aufgenommen und kommentiert. Schön!
Werke für Orgel,Harmonium,Klavier Werke für Orgel,Harmonium,Klavier (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Geht doch! Super!
Es ist toll, dass cpo dazu übergeht, Gesamtaufnahmen neu als platzsparende Boxen herauszubringen. Nicht als Schuber, sondern als Klappbox. Kritisch angemerkt hatte ich bei vorangegangenen Rezensionen dieser neuen Boxen, dass die inliegenden CDs in dünne, weiße Papierhüllen gesteckt wurden, statt in stabile, beschriftete Papphüllen. Diese neue, "fette" Karg-Elert-Box mit satten 18 (!!) CDs Inhalt geht nun doch den neuen, besseren Weg: Papphüllen und ein starkes, informatives Booklet von 111 Seiten.
Nun lassen sich die einzelnen Titel auf den CDs auch leichter indentifizieren. Das ist auch bitter nötig, weil Karg-Elert viele kleinteilige Stück geschrieben hat. Seine nicht immer leicht fassliche Musik erinnert häufig an Max Reger. Zu den mustergültigen Interpretationen muss
man nicht mehr viel sagen. Sie wurden preisgekrönt (Klavierwerke) und sehr positiv besprochen. Hier sei bei dieser GA noch mal der Wert der gesamten Edition hervorgehoben. Das war beim Erscheinen in den 90er Jahren schon ein Meilenstein der Diskografie, der jetzt eine würdige Form bekommen hat. Super!
Klavierquartett g-moll op.1 Klavierquartett g-moll op.1 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Im Schatten?
Wer Sohn eines sehr berühmten Vaters ist, hat es schwer. So erging es auch Franz Xaver, dem jüngsten Sohn des großen Meisters. So richtig aus dem Schatten des Vaters kam er nie heraus, komponierte wenig, aberdurch auch hörenswert. Davon zeugen das Klavierquartett und zwei Violinsonaten auf dieser neuen cpo-CD. Nach dem Anhören der Musik gehe nicht soweit, dem "Wowi" einen eigenen musikalischen Weg zu testieren. Da hängt doch noch zuviel Geschichte, Tradition und Familie dran. Und doch gibt es Stellen, da horcht man auf. Etwa bei Klavierquartett, den der Mozart-Sohn besonders gut ausgestaltete. Er war ja auch ein guter Pianist. So darf sich diese Mozart-CD einordnen in die besondere Hierarchie der Mozart-Diskografie, ohne je an die Spitze des Wolfgang Amadeus zu gelangen. Die vier Solisten machen ihre Sache vortrefflich, spielen virtuos und gefühlvoll. Eine schöne CD - nicht nur für die Kaffeestunde.
Symphonien Nr. 1 & 2 Symphonien Nr. 1 & 2 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Wer's mag
Keine Frage: Frau Barraine
war sicherlich eine bedeutende Komponistin des 20. Jahrhunderts. Wohl viel zu unbekannt. Die neu vorgelegten Aufnahmen ihrer beiden Sinfonien und der Illustration und Musique funebre durch Elena Schwarz und die WDR-Sinfoniker sind ebenso mit Sicherheit Meilensteine in der Diskografie moderner Sinfonik. Da gibt es nichts zu meckern, man kann nur anerkennen. Und doch: Meine Musik ist das nicht. Doch mein Geschmack soll und darf kein Maßstab für Bewertung sein. Ich - als "Melodiker" - finde jedenfalls kaum Zugang zu ihrer abstrakten, zumeist antonalen Tonsprache voller Kontraste und Dissonanzen. Das ist sicherlich interessante Musik. Schön (in meinem Sinn) ist sie nicht. Da müsste mal jemand als Rezensent ran, der diese Musik glühend vertreten kann. Diese persönlichen Anmerkungen seinen mir mal erlaubt. Trotzdem: eine wichtige Ergänzung im Repertoire.
Italienische Kantaten für Sopran Italienische Kantaten für Sopran (CD)
Booklet:
3 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Neues von Händel?
In der Tat! Wer weiß schon, dass Händel über 100 Kantaten gechrieben hat? Zwei davon, gepaart mit zwei Instrumentalstücken und kurzen Oratorienauszügen, bringt cpo nun heraus. Die Produkt-Info trägt vielleicht etwas dick auf: "hoch explosive Melodramen, die bis heute das Publikum verhexen." Na na! Ich würde eine Nummer tiefer gehen und sagen: sehr temperamentvolle Stücke, die bestens unterhalten. Immerhin handeln sie ja auch von Frauen, die ein Schicksal bejammern. Diesen Jammer macht die Sopranistin Amanda Forsythe schön lebendig, gestaltet intensiv und bewahrt doch immer eine angenehme Stimmen, zumal sie ebenso intensiv vom Ensemble "Opera Prima" begleitet wird. "Taschenopern"? (s. Produkt-Info) Die Bezeichnung ist ganz lustig. Trifft durchaus und ist doch etwas übertrieben. Die kurze Sinfonia und Trio Sonate sind wunderbare Ruhepunkte im turbulenten Geschehen. Alles sehr schon. Nur eines stört mich - mal wieder: Warum wurde das Libretto nicht auch nicht ins Deutsche übersetzt. Wohl dem, der italienisch oder englisch kann...
Streichquartette Nr.1 & 5 Streichquartette Nr.1 & 5 (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
3 von 5
Für Entdecker und Kenner
Joachim Raff ist für Kenner der Szene kein Unbekannter. Spätestens seit Stadlmairs Sinfonie- und Konzertzyklus ist er aus der Versenkung geholt worden. Es ist schön, dass sein Werkkatalog schrittweise zugänglich wird. Wenn auch nur auf CD oder zu gelegentlichen Jubiläen auf ausgewählten Bühnen. Der Mann hat sich viele Verdienste erworben und seine Musik gehört zweifellos zum romantischen Vermächtnis. Die Musik der vorliegenden CD zeigt, wie abwechslungsreich Streichquartettmusik sein kann. In jedem Satz liegt Leidenschaft und hohe kompositorische Qualität. Die Musik ist ein Genuss, ob man vom Fach ist oder unvoreingenommener Entdecker. Auch der Begleithefttext Professor Wiegandts ist für beide Klientel interessant. Die Künstler spielen die beiden Werke stilsicher und interessant. Raff gibt Raum für die Interpretation. Eine immer wieder hörenswerte Empfehlung.
Klavierwerke "Bagatellen & Variationen" Klavierwerke "Bagatellen & Variationen" (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Gleiche Sorgfalt
Michael Korstick wendet sich nach den großen Klavierwerken (Konzerte und Sonaten) nun den keinteiligen Stücken Beethovens zu. Anderes war ja auch nicht zu erwarten: Den kleinen Stücken widmet sich Korstick mit gleicher Sorgfalt, technischem Können und gleistiger Durchdringung wie den großen Stücken.
Das ist schon toll und echte Klavierkunst. Besonders gut gelingt das in den Variationen WoO 80 und 65. Auch die Bagatellen und die übrigen Stücke zeugen von der großen Erfahrung, die Korstick mit Beethoven gesammelt hat.
Fazit: Ein echt gelungenes Klavier-CD-Programm - nicht nur füt Klavier-Fans.
Klavierkonzert Nr.4 C-Dur op.26 Nr.3 Klavierkonzert Nr.4 C-Dur op.26 Nr.3 (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Nicht sonderlich aufregend
Aufregend? Muss ja vielleicht auch nicht sein. Geht aber. Das hat L'arte del mondo mit Werner Ehrhardt auf dhm bewiesen, der Sterkels Sinfonien wirklich auf- und anregend zu interpretieren wusste. Bei dieser cpo-Produktion mit dem Pforzheimer Orchestzer und dem - für dieses Repertoire - sehr erfahrenen Johannes Moesus machen sicherlich alles richtig. Die Musik ist schön, Pianistin Natasa Veljkovic spielt ihren Solopart tadellos und virtuos und auch der Klang und die Booklet-Qualität stimmen. Und doch fehlt das gewisse Etwas, das diese frühklassische Musik besonders macht. Ehrhardt und sein Ensemble haben vorgemacht, was das ist. Beschreiben kann man das nicht, hören muss man es. Nun möchte ich diese Aufnahme nicht schlecht reden. Sie ist gut, aber eben nicht außergewöhnlich. Aber vielleicht gaben die Werke ja auch nicht mehr her. Trotz allen Anmerkungen: eine willkommene Repertoire-Bereicherung!
Symphonie E-Dur Symphonie E-Dur (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Der vergessene Wiener Hans Rott
In der Wiener Nationalbibliothek wurde er entdeckt: ein Kommilitone und Zeitgenosse des so berühmten Gustav Mahler, eine leuchtende Sternschnuppe', vergleichsweise.
Seine E-Dur Sinfonie ist, inzwischen mehrfach prominent eingespielt, sicherlich hörenswert wie hier mit dem RSO-Wien unter Russel Davies, im Kontext der Spät-Romantik allerdings nicht maßgeblich.
Erstrangig ist allerdings die Booklet-Expertise des schon in EMI-Zeiten hochgeschätzten Eckardt an den Hoogen.
Sein exzellenter Beitrag beleuchtet viel der
Diversizität der Wiener Zeit. Chapeau!
Rott als pathologisch Gezeichneter bleibt sicherlich eine hörenswerte Stimme im Kontext der Spät-Romantik.
1 bis 10 von 20 Rezensionen