Julius Klengel: Cellokonzerte Nr.1 & 4 on CD

Der Cellistenmacher

Julius Klengel (1859–1933) war nicht nur ein berühmter Cellist. Er war eine Institution. Man hat ihn mit Paganini verglichen und den europäischen Cellistenmacher genannt. Aus allen europäischen Ländern pilgerten junge Cellisten nach Leipzig, um bei ihm Unterricht zu nehmen. Als gefeierter Virtuose und als Mitglied des Leipziger Gewandhaus-Quartetts bereiste er Deutschland und Europa. Aber auch als Komponist – vorzugsweise für sein Instrument – konnte er sich einen Namen machen, hatte er doch bei Salomon Jadassohn am Leipziger Konservatorium ein solides Kompositionsstudium absolviert. An großen Werken schrieb er vier Cellokonzerte, Doppelkonzerte für zwei Celli und für Violine und Cello, eine Serenade für Streichorchester, zwei Streichquartette, ein Sextett und ein Klaviertrio. Mit zwei erstklassigen Cellisten der jüngeren Generation haben wir nun 3 Konzerte Klengels zum ersten Mal eingespielt: Xenia Jankovic spielt das Konzert Nr. 4 in h-moll, Christoph Richter das Konzert Nr. 1 in a-moll und beide zusammen interpretieren das Doppelkonzert op. 45 in e-moll. Sicherlich, Brahms stand bei diesen Werken musikalisch Pate, aber Brahms schrieb eben auch kein Cellokonzert, und zumindest Klengels 4. Konzert kann den Anspruch auf das beste Cellokonzert eines deutschen Romantikers nach Schumann erheben. Die Radio-Philharmonie Hannover des NDR begleitet unter der engagierten Leitung des norwegischen Dirigenten Bjarte Engeset.

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