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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 630
    307 Rezensionen
    Streichquartette Nr.1 & 2 in A & G Streichquartette Nr.1 & 2 in A & G (CD)
    29.04.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Typisch Böhmisch

    Der Start des Komponisten war bekannter Maßen kein einfacher. Die erste Anstellung in Vilnius wurde von zwei Todesfällen überschattet. In dem dort geschriebenen A-Dur-Quartett ist dies zweifellos zu spüren. Die freundliche Eröffnung des Kopfsatzes kippt bald in eine düstere Stimmung. Der zweite Satz ist von Klage geprägt. Scherzo und Finale sind dann wieder unverwechselbar böhmisch gehalten. Im vier Jahre später entstandenen G-Dur-Quartett bleibt Fibich seinem Stil in der Verwendung von Tänzen und Melodien seiner Heimat treu. Es sind zwei schöne, publikumswirksame Quartette. Das Thema mit Variationen B-Dur hatte Fibich nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. Ein leichtes und fröhlich klingendes Auftragswerk, mehr im Saloncharakter. Die meisten tschechischen Musiker sind in erster Linie Musikanten. Eine wunderbare Eigenschaft, die sehr förderlich bei der Interpretation der oft volksliedhaften Kompositionen ist. Das trifft auch auf das Panocha-Quartett zu. Die vier Herren haben das Musikantentum im Blut und entsprechend leidenschaftlich klingen die Aufnahmen.
    Sämtliche Streichquartette Vol.2 Sämtliche Streichquartette Vol.2 (CD)
    27.04.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Interessantes für die Szene

    Nach fünf Jahren Streichquartett-Abstinenz wartet Sergej Tanejew mit einem Schwergewicht der Literatur auf. In der Sommerfrische bei den Tolstois gelang ihm in der Nähe seiner heimlichen Muse Sofja Tolstoi mit dem C-Dur-Quartett Opus 5 ein bemerkenswert innovatives Werk, was auch heute noch die Experten beeindruckt. Es sind vor allem die grandiose Harmonik und das, was der Meister aus der Monothematik an Wendungen und Dynamik zaubert. Noch einen Zahn schärfer ist des a-Moll-Quartett, das als Erinnerung an die Zeit bei den Tolstois entstanden ist. Ein ständiges Vorwärtstreiben, das nur durch das träumerische Adagio unterbrochen wird. Zwei besondere Stücke im Übergang zur neuen Klassik, die die Liebhaber des Genres begeistern.
    Sämtliche Streichquartette Vol.1 Sämtliche Streichquartette Vol.1 (CD)
    27.04.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Breites Spektrum

    Sergej Tanejew hat sich auf seinen Reisen umfassend mit den Kompositionen des Barock und der Wiener Klassik befasst. In seinen frühen Stücken hat er es mit dem Kontrapunkt und den formalen Ansätzen mitunter etwas übertrieben, was ihm den Ruf eines Akademikers einbrachte. Später waren seine Kompositionen leichter zugänglich, obwohl die Strukturen komplex geblieben sind. Die beiden vorliegenden Quartette sind trotz der niedriegen Opera keine Frühwerke. Hier ist das intensive Studium des Komponisten an Bach, Mozart, Beethoven etc. wunderbar zu hören. Die beiden Werke sind sehr abwechslungsreich und interessant. Das Carpe Diem String Quartet spielt auf hohem Niveau und stilistisch sicher. Die erste Platte der Gesamteinspielung der Streichquartette Tanejews mach Lust auf mehr. Außerdem ist sie ein guter Einstieg für die Beschäftigung mit dem Komponisten und seiner Werke.
    Streichquartette Nr.1 & 5 Streichquartette Nr.1 & 5 (CD)
    21.04.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Für Entdecker und Kenner

    Joachim Raff ist für Kenner der Szene kein Unbekannter. Spätestens seit Stadlmairs Sinfonie- und Konzertzyklus ist er aus der Versenkung geholt worden. Es ist schön, dass sein Werkkatalog schrittweise zugänglich wird. Wenn auch nur auf CD oder zu gelegentlichen Jubiläen auf ausgewählten Bühnen. Der Mann hat sich viele Verdienste erworben und seine Musik gehört zweifellos zum romantischen Vermächtnis. Die Musik der vorliegenden CD zeigt, wie abwechslungsreich Streichquartettmusik sein kann. In jedem Satz liegt Leidenschaft und hohe kompositorische Qualität. Die Musik ist ein Genuss, ob man vom Fach ist oder unvoreingenommener Entdecker. Auch der Begleithefttext Professor Wiegandts ist für beide Klientel interessant. Die Künstler spielen die beiden Werke stilsicher und interessant. Raff gibt Raum für die Interpretation. Eine immer wieder hörenswerte Empfehlung.
    Streichquartette Vol.11 Streichquartette Vol.11 (CD)
    26.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Vor und nach der Revolution

    Der Geigenvirtuose Louis Spohr hat viel für den Eigengebrauch komponiert - Violinkonzerte, aber auch Kammermusik mit virtuosem Geigenpart. Dazu gehören auch seine 36 Streichquartette, die Marco Polo in einer Gesamteinspielung mit verschiedenen Ensembles vorgelegt hat. Meist ist der Primarius dominant. Selten gibt er den Cantus firmus mal an die Bratsche ab. Zweite Geige, Bratsche und Cello haben oft nur begleitende Stimmen. Zugegebenermaßend eine reizvolle Begleitung. Spohr schrieb wunderschöne Kantilenen. Das C-Dur-Quartett beginnt frühlingshaft leicht in den ersten zwei Sätzen, wird dann etwas forscher im Scherzo, um dann wieder melodiös mit ordentlichem Schluss auszuklingen. Es ist gehobene Salonmusik, zweifellos für den Auftritt in reichen Häusern gedacht. Spohr war frohen Mutes, dass die Revolution 1848 gut ausgehen würde. Leider nicht. Das Es-Dur-Quartett, das er anschließend schrieb, klingt in den ersten beiden Sätzen nicht mehr so fluffig. Etwas trübsinnig, mit vielen interessanten Reibungen, mehr Dominanz in den tiefen Instrumenten, gibt es ein anderes Stimmungsbild des Komponisten wieder. Das Scherzo stolpert dann schon wieder fröhlich vor sich hin, und das Finale klingt versöhnlich und ruhig aus. Das Concertino Quartett spielt die beiden Stücke zeitgemäß romantisch, mit viel Rubato und Vibrato. Die Aufnahmen wurden offensichtlich von der britischen Spohr-Gesellschaft begleitet. Diese steuerte auch den Begleithefttext (mit deutscher Übersetzung) bei. Es ist durchaus interessant, eine Sicht auf Spohr aus dem Ausland kennenzulernen. Die Platte ist auf jeden Fall für ein breites Publikum empfehlenswert.
    Messe Es-dur D.950 Messe Es-dur D.950 (CD)
    23.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Heroisch und schmerzvoll

    So wird im Metzler die letzte Schubertsche Schaffensphase beschrieben, in der die Es-Dur-Messe entstand. Für die zur Aufführung zu einer Glockenweihe geschriebene Messe hatte sich extra ein Chorverein gegründet. Zu schwer ist das Werk für die üblichen Kantoreien wohl gewesen. Als es dann endlich auf die Bühne kam, feierte der Verein seinen ersten Jahrestag der Gründung. Schubert war zu seiner Zeit in erster Linie als Liederschreiber bekannt. So verwundert es nicht, dass das Werk nach der ersten Aufführung in der Versenkung verschwand. Daran änderte auch der Brahmssche Klavierauszug zur Erleichterung der Einstudierung nichts. Der Zeitgeschmack in Sachen Kirchenmusik hatte sich geändert. Das Werk ist voller romantischer Dynamik, hat wunderbare Chor- und Solistenteile, tolle Fugen und lebt vom Schubertschen Melodienreichtum. Das Orchester geht über eine Begleitfunktion hinaus. Gelegentlich wird man von Pauken und Blech förmlich erschlagen. Die vor nun fast dreißig Jahren entstandene Aufnahme ist das Produkt von Spitzenkünstlern des Genres unter expertiser Leitung Frieder Bernius'. Die Techniker haben eine gute Ausgewogenheit des Klanges für Sänger und Orchester gefunden. Es ist alles gut verständlich - ein schönes Erlebnis.
    Trio Zadig - Orpheus Trio Zadig - Orpheus (CD)
    19.03.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Dynamische Trio

    Die drei Herren, die auf der vorliegenden Platte ihr Bestes geben, sind mir bei einem Kammerkonzert in einer Klavierbauer-Werkstatt begegnet. Musik und Erscheinung haben das Publikum ergriffen. So, wie sie Saint-Saens Stücke in den Aufnahmen präsentieren, mit viel Dynamik und Gefühl, begeistern sie auch auf der Bühne ihre Zuhörer. Das zweite Klaviertrio des Komponisten ist ein Standardwerk der Literatur und mit seinen fulminanten Ecksätzen eine dankbare Aufgabe für die Interpreten. Die Trio-Arrangements der beiden Rameau-Konzerte und Liszts Orpheus runden die Dramaturgie sehr gut ab. Der spezielle Flügel ist besonders in der Sonate eine Bereicherung. Das Begleitheft ist mit englisch-französischem Text etwas spartanisch gehalten. Um so toller ist die Musik. Da Geige und Taste inzwischen gewechselt haben, sind die Aufnahmen von besonderem Wert.
    Das große Abend- und Morgenlob op. 37 Das große Abend- und Morgenlob op. 37 (CD)
    19.03.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Starke Interpretation

    Seit Steven Fox einige Zeit als Student in Russland weilte, ist er von der russichen Musiktradition ergriffen. Insbesondere von Rachmaninows Großem Abend- und Morgenlob. So stehts im Begleitheft. Ungeachtet des Eigenlobs ist die vorliegende Aufnahme eine hervorragende Interpretation des Werkes von einem toll klingendem Chor. Allein Glenn Millers tiefer Bass ist beeindruckend. Die Aufnahme in der Kathedrale der Erzdiozöse der Heiligen Dreifaltigkeit in New York gibt dem Gesang mit ihrem vortrefflichen Nachhall die nötige Erhabenheit. Es ist wohl dem Verleger und Co-Autor des Begleithefttextes Vladimir Morosan zu danken, dass fünf Sätzen historische Gesänge der Liturgie vorangestellt wurden. Auch wenn es fraglich ist, ob Rachmaninow wirklich von diesen Stücken inspiriert wurde, so fügen sich diese Gesänge gut in das Gesamtwerk ein. Puristen werden die Nase rümpfen. Die Platte ist auf jeden Fall eine Bereicherung des Spektrums der vielen Aufnahmen, die von diesem Chorwerk auf dem Markt sind.
    Magdalena Kozena - Czech Songs Magdalena Kozena - Czech Songs (CD)
    11.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der Lieder zweiter Teil

    Nach den internationalen Folk Songs legen Magdalena Kozená, Sir Simon und die Tschechische Philharmonie mit Werken böhmischer Komponisten das zweite Liederprogramm vor. Auch dieses Programm wurde in zwei verschiedenen Abenden vor dem begeisterten Publikum des Rudolfinums gegeben. Kozená ist mit den Liedern in ihrer Heimat angekommen. Sie singt mit viel Leidenschaft von Liebe, Schmerz und Vergänglichkeit bis zu den Nonsensdichtungen Christian Morgensterns in der Vertonung Hans Krásas. Das Begleitheft gibt Auskunft zu den tragischen Vitas der Komponisten (Krása und Klein haben die Konzentrationslager nicht überlebt) bis zu den wundersamen Wegen, die Kleins Wiegenlied gegangen ist. Man sollte sich die Mühe machen, die Texte zu übersetzen. Sonst geht es einem wie Morgesterns Geiß: "Sie weiß nicht, was die Schleiche singt, sie hört nur, dass es lieblich klingt." Ein toller Liederabend für Freunde des Genres.
    Il Tabarro Il Tabarro (SACD)
    05.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Des Schiffers Rache

    Mit dem zunehmenden Einzug unsäglichen Regietheaters in die Opernhäuser hat Marek Janowski seine Abkehr von der musikalischen Leitung szenischer Aufführungen erklärt. Aber ganz ohne Oper kann er auch nicht sein, und so hat er konzertante Aufführungen für sich entdeckt. Neben berühmten Werken, wie z.B. Mascagnis Cavalleria oder Wagners Ring, hat er u.a. auch Webers Euryanthe oder eben den hier vorliegenden Mantel Puccinis konzertant auf die Bühne bzw. Platte gebracht. Bei den Proben zum Tristan hat er Dresden unvermittelt verlassen. Naja. Das Künstlerensemble hat größtenteils bereits bei o.g. Cavalleria zusammengearbeitet. Dass man gut miteinander kann, ist zweifellos zu hören. Puccinis Opern sind stets auf große Gefühle und schockierende Dramatik ausgerichtet. Dafür sind Melody Moore und Lester Lynch prädestiniert. Lynch mit der leicht verschwommenen Intonation und Moore mit ihrem dramatischen Sopran geben ein wunderbares Paar aus altem Schiffer und jüngerer Gattin ab. Ich bin kein Fan konzertanter Opern. Manche Stücke gewinnen aber dadurch, dass die Interpreten sich auf die Musik konzentrieren können und nicht in irgendwelchen Verrenkungen und lustigen Kostümen singen müssen. Außerdem ist mir der Tabarro szenisch noch nicht auf einer Bühne untergekommen. Im Begleitheft gibt Steffen Georgi einen guten Opernführer mitsamt dreisprachigem Libretto. Gute kurzweilige und kurze Unterhaltung.
    Vom Früh- zum Spätwerk Vom Früh- zum Spätwerk (CD)
    04.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ein halbes Jahrhundert Hans Pfitzner

    Die vorliegende Platte ist eine besondere Produktion der Hans Pfitzner-Gesellschaft e.V. als Jahresgabe 2013 an ihre Mitglieder. Zwischen der Cellosonate aus der Zeit des Studienabschlusses und den Klavierstudien liegen zweiundfünfzig Jahre. Dabei ist sich der Komponist stets treu geblieben. Sind bei den beiden Sonaten die großen Vorbilder des 19. Jahrhunderts, wie Brahms und Wagner stilistisch noch präsent, so sind die späten Klavierstudien eine Selbstreflektion. Die Zeit des Grantlers ist vorbei. Die beiden Solisten der Sonaten sind sehr unterschiedlich gefordert. Während das Cello mehr lyrisch über einer fulminaten Klavierstimme steht, sind bei der Violinsonate beide Interpreten gleichermaßen eingebunden. Ulrich Urban am Klavier spielt seine Stimme sehr speziell. Er nimmt gelegentlich den Fluss aus den Stücken und romantisiert. Eine durchaus legitime Auffassung. Der Begleithefttext Johann Peter Vogels gibt einen informativen Überblick zur Werksgeschichte und versucht sich in musiktheoretischen Deutungen, ergänzt um eine Gesprächsnotiz des Produzenten mit dem Pianisten. Die Platte ist eine dem Titel entsprechende gelungene Übersicht über die Schaffensphasen des Komponisten.
    Baiba Skride spielt Violinkonzerte Baiba Skride spielt Violinkonzerte (CD)
    04.03.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Jugendlicher Überschwang

    Wenn man von Hartmut Haenchen absieht, ist es eine Platte mit Aufnahmen der Anfang-Zwanzig-Jährigen. Von den drei Komponisten über die Solistin bis zum 1980 gegründeten Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orchester haben sie alle das entsprechende Alter und die zumeist jugendliche Frische. Für Maestro Haenchen und das Orchester ist die Zusammenstellung etwas ungewöhnlich, nicht stilistisch, doch aber vom Genre her. Baiba Skride bleibt sich in ihrer direkten, unbeschwerten und forschen Art der Interpretationen der damaligen Zeit treu. Sie spielt die Stücke schwungvoll und artikuliert jeden Ton. Das Orchester ist fest im Stile der Wiener Klassik verortet. Die Solistin weicht gelegentlich in Vibrato und Dynamik davon ab. Das Begleitheft ist optisch schön gestaltet und hat einen gut verständlichen, dreisprachigen Text. Die zweite Veröffentlichung Baiba Skrides ist eine Bereicherung für den Plattenschrank.
    Ouvertüren Ouvertüren (CD)
    01.03.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Opulente Theatersinfonik

    Die sinfonischen Auszüge aus Hans Pfitzners Opern Palestrina und Die Rose vom Liebesgarten sind klanggewaltige Beispiele für die Meisterschaft des Komponisten in Sachen Musiktheater. Die jeweiligen Handlungen der zugehörigen Szenen kann man wunderbar nachempfinden. Kommt Palestrina noch gelegentlich auf die Bühne, sind der Liebesgarten und das Käthchen in der Variante mit Bühnenmusik dem Zeitgeist zum Opfer gefallen. Die Aufnahmen sind mehr als vierzig Jahre alt. Wolfgang Sawallisch war im Repertoire der großen Bühnenwerke Wagners, Richard Strauss', Pfitzners und Hindemiths zu Hause. Sein opulent ausgestalteter Orchesterklang sind für mich Referenz. Der Text Peter P. Pachls im Begleitblättchen informiert den Hörer kurz und knapp über die szenischen Abfolgen, die den Stücken zugrunde liegen. Da die Aufnahmen wohl ursprünglich auf Schallplatte erschienen sind, ist die Laufzeit der CD nach heutigen Maßstäben etwas kurz. Die Anschaffung ist trotzdem lohnenswert.
    Klavierquintette Nr.1 a-moll op.32 & Nr.2 B-Dur op.133 Klavierquintette Nr.1 a-moll op.32 & Nr.2 B-Dur op.133 (CD)
    01.03.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Flämische Romantik

    Von den beiden Brügger Komponisten Ryelandt und Mestdagh hatte ich bisher noch nichts gehört. Damit hat sich der Kauf der Platte schon einmal gelohnt. Mestdagh war wohl mehr Liederkomponist und Blumenhändler, sodass der geringe Bekanntheitsgrad wenig verwunderlich ist. Die beiden Sätze seines Klavierquintetts sind laut Text im Begleitheft ein einmaliger Ausflug in die Kammermusik. Das Werk hat ein sehr energisches Allegro und ein wunderbar melodisches Andante. Man hat danach den Eindruck, dass noch ein Abschluss fehlt. Es ist wohl nie auf die Bühne gekommen. Bei Ryelandt mit 133 Opera ist es schon erstaunlicher, dass er mir unbekannt war. Beide Klavierquintette tragen spätromantische Züge, wenn man deutsche Maßstäbe ansetzt. Beim ersten Werk von 1901 ist das verständlich, bei Ryelandts letzter Komposition von 1944 hat es einen Hauch von Anachronismus. Danach soll er nichts mehr veröffentlicht haben. Beide Quintette haben sehr bewegte Ecksätze und feierliche Adagios. Die Stücke sind rhapsodisch geschrieben, jeweils drei nicht sehr lange Sätze. Die Aufnahmen sind toll gespielt und machen Lust darauf, mehr von der flämischen Komponisten- und Musikerszene zu erfahren. Der Begleithefttext ist interessant und gut verständlich, wenn man der englischen oder holländischen Sprache mächtig ist.
    Sonaten für Klarinette & Klavier op.120 Nr.1 & 2 Sonaten für Klarinette & Klavier op.120 Nr.1 & 2 (CD)
    23.02.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sinnlicher Brahms

    In seinen letzten Lebensjahren hatte Brahms ein wenig die Lust am Komponieren verloren. Erst die Wiederbegegnung mit Richard Mühlfeld, einem Geiger und Klarinettisten der Meininger Hofkapelle, veranlasste ihn, weiter zu schreiben. Es waren vorwiegend hochemotionale Stücke für Klavier solo und für Kammerbesetzungen mit Klarinette. Für mich hat er in dieser Phase die besten seiner Kompositionen geschaffen. Er nimmt sein Publikum auf eine Reise durch die große Gefühlswelt mit. Lorenz Luyken hat dies in seinem Begleithefttext schön beschrieben.Mit den beiden Berliner Philharmonikern Karl-Heinz Steffen und Ludwig Quandt sowie der Pianistin Michal Friedlander haben sich Musiker zusammengefunden, die Brahmssche Melancholie hervorragend wiedergeben. Kammermusik vom Feinsten.
    Nonett für Bläser & Streicher op.31 Nonett für Bläser & Streicher op.31 (CD)
    23.02.2025
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Junge Klassiker

    Die hier vorgestellten Werke fallen stilistisch in die Zeit der Wiener Klassik. Die Komponisten sind alle in den Zwanzigern, also in ihren drangvollsten Jahren. Das ungewöhnlich besetzte Nonett Louis Spohrs ist voller Energie, weit weg von seinem später kultivierten elegischen Kompositionsstil. Die Klarinettenromanze war ursprünglich für Geige und Klavier geschrieben. Mit Klarinette klingt sie aber wesentlich gefühlvoller, fast sentimental. Stammen die Werke Spohrs vom Anfang des 19. Jahrhunderts, sind die beiden Kompositionen Haydns und Mozarts fünfzig bzw. dreißig Jahre älter. Haydns erstes Orgelkonzert ist noch in seiner Anfangszeit als freischaffender Komponist entstanden. Ein reizendes Werk, für den Kirchenraum mit entsprechendem Hall geschrieben. Mozart galt als begnadeter Improvisierer am Klavier. Er soll mit damit sein Publikum abendfüllend begeistert haben. Zwei seiner Improvisationen hat er aufgeschrieben. Hier ist die zweite Fantasie von 1782 zu hören. Alle Stücke werden hervorragend interpretiert. Das Begleitheft besteht nur aus einem hübschen Gemäldeausschnitt und Werbung für weitere Bella Musica Editionen. Es ist eine dramaturgisch schön zusammengestellte Platte mit breitem Spektrum klassischer Kompositionen.
    Septett op.147 Septett op.147 (CD)
    20.02.2025
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ambivalente Zeitgenossen

    Franz Schubert gilt als einer der ersten Romantiker - im musikstilistischen Sinne. Sein Interesse für das aus Malerei und Poesie bekannte Motiv "Der Tod und das Mädchen" haben zwei seiner Kompositionen motiviert: Ein Lied und das vorliegende Streichquartett. Obwohl Schubert erst 27 Jahre alt war, ist es ein reifes Werk des jung gestorbenen Komponisten. Es wird gern und oft aufgeführt und aufgenommen. Der sanfte Tod, der das Mädchen umwirbt, um ihr seinen Schrecken und ihre Angst zu nehmen, sind in Schuberts Quartett wunderbar dargestellt. Ständig wechselnde Gefühle, ein abwechslungsreiches Andante als Variationssatz, viel Dynamik - vom Da Salò Quartett gewohnt forsch interpretiert. Louis Spohr, dreizehn Jahre älter als Schubert, kommt von der Wiener Klassik. Er komponiert viel, ist als Geiger, Dirigent und Lehrer immer unterwegs, bildet sich ständig weiter und wird zu einem respektierten Experten. Sein Septett für Klavier, Flöte, Klarinette, Fagott, Horn, Geige und Cello aus dem Jahre 1853, also knapp dreißig Jahre nach Schuberts Quartett, ist eine Art Anachronismus. Das Stück ist nicht nur außergewöhnlich besetzt, es geht auch stilistisch nicht mit der Zeit. Für mich ist es wohlklingende Salonmusik. Das Stuttgarter Bell Arte Ensemble spielt es auch genau so. Die Werke der vorliegenden Zusammenstellung der Zeitgenossen Schubert und Spohr könnten unterschiedlicher nicht sein. Jedes für sich genommen schöne Musik. Ein Begleitheft gibt es nicht. Nur ein Ausschnitt aus einem impressionistischen Bildchen. Immerhin.
    Messe op.54 Messe op.54 (CD)
    18.02.2025
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für Kenner

    Wenn man die Veröffentlichungen über Louis Spohr liest, das Engagement der Spohr-Gesellschaften verfolgt und sich mit den Werken des Komponisten beschäftigt, sollte man meinen, er gehört zum deutschen Konzertalltag. Weit gefehlt. In den mehr als tausend Konzerten, die ich in den letzten zehn Jahren in und um Dresden, Leipzig, Prag und Chemnitz besucht habe, gab es ein einziges Spohr-Stück zu hören: seine c-Moll-Fantasie für Harfe solo. Im Archiv der digital concert hall der Berliner Philharmoniker findet sich nicht ein einziges Werk des Komponisten. Immerhin gibt das Braunschweiger Staatsorchester zu Pfingsten zwei seiner Kompositionen. Warum ist das so? Unter Musikern wie unter interessierten Laien ist Spohr bekannt. Seine Musik ist kompositionstechnisch auf höchstem Niveau. Die harmonischen Reibungen, der Kontrapunkt, die Dissonanzen und ihre Auflösungen sind feinste Kunst. Aber: alles ist elegisch angehaucht. Die Affektion geht ins Melancholische und, es wiederholt sich. So interessant die Werke für Kenner sind, so langatmig ist es für das allgemeine Konzertpublikum. Die beiden religiös motivierten Opera auf der vorliegenden Platte geben davon Zeugnis. Hartmut Becker hat im Begleitheft einen treffenden Text beigesteuert. Es ist romantische Chormusik, im Geiste eher von Schütz als von Mozart. Zwölf bis fünfzehn Stimmen. Und das ist die Krux. Diese Aufgabe mit einem Kammerchor zu stemmen, ist sehr schwer. Für die beiden vier- bzw. fünfstimmigen Chöre stehen meist nur Doppelquartette zur Verfügung. Die chromatische Harmonik verlangt Sängern und Hörern viel ab. Frieder Bernius und sein Stuttgarter Kammerchor machen ihre Sache gut. Auch die Einfügung der Psalmen in den Ablauf der Messe ist dramaturgisch gelungen. Die Stimme der Solo-Sopranistin ist sehr markant und dominiert oft die Aufnahmen. Eine schöne Platte für Liebhaber anspruchsvoller Chorwerke.
    Streichtrios Nr.5-8 Streichtrios Nr.5-8 (CD)
    20.11.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Kammermusikalische Leichtigkeit

    Während seine Klaviermusik meist von härterer Gangart ist, schlägt die Kammermusik Julius' Röntgens versöhnliche Töne an. Runde, frohe Stücke für das breite Publikum. Schwärmerisch, ein wenig verträumt, mehr Tafel- und Hofmusik. Für das Entstehungsjahr 1920/1923 ein Anachronismus, wenn man die Szene in dieser Zeit betrachtet. Die drei Damen des Lendvai String Trios stellen nicht nur sich selbst auf den Begleitheftfotos optisch reizend dar, sondern auch die Musik des Komponisten, der hier mit Mitte sechzig genügend Erfahrung für den Salon mitbringt. Ins Repertoire hat es Röntgens Kammermusik leider noch nicht geschafft. Daher eine klare Kaufempfehlung!
    Klavierkonzerte Nr.3,6,7 Klavierkonzerte Nr.3,6,7 (CD)
    20.11.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für den Schrank

    Mit dem Namen Röntgen verbindet man mehr die medizinische Diagnostik als klassische Musik. Auf den Konzertpodien kommt die Musik des Komponisten nicht vor und auf Platte begann man erst in den letzten Jahren damit, sich mit ihm zu befassen. Bis vor Kurzem war der größte Teil seiner Kompositionen nicht einmal verlegt worden! Wenn Dr. Vis im Begleitheft schreibt, dass die beiden ultimativen Klavierkonzerte "mit schöner Regelmäßigkeit aufgeführt werden", würde ich gern wissen, wann und wo man die Stücke hören kann oder konnte. Röntgen hat die Klaviermusik für sich geschrieben. Er soll am Klavier ein Wunderkind gewesen sein, blieb aber ohne akademische Ausbildung. Nach der Eröffnung des Concertgebouw hat man ihn aus den Ämtern gemobbt. Seine Musik hat nur zeitlich etwas mit Romantik zu tun. Viele Tonartwechsel, Punktierungen, Stakkati, chromatisch versetzte Läufe, harte Dynamik, kaum ein ausgehaltener Schlusston - Hörer und Mitspieler waren gefordert. Dr. Vis schreibt, dass die Klavierkonzerte vom Komponisten uraufgeführt wurden und dann im Schrank verschwanden. Keine Revisionen, um die Werke publikumswirksamer, runder zu machen. Und das ist das Problem. Für Oliver Triendl und Hermann Bäumer war es sicher nicht leicht, Interpretationsansätze zu finden. Die Romanze aus Nr. 3 und das Allegretto aus Nr. 7 sind durchaus hörenswert. Den Rest nimmt man so mit.
    Symphonien Nr.1-3 Symphonien Nr.1-3 (CD)
    06.11.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Gelungener Querschnitt

    Nikolai Rimski-Korsakow gilt heute als akademischer Vertreter der sogenannten mächtigen Fünf, einer Gruppe russischer Komponisten, die sich auf Anregung Glinkas vom westlichen Stil lossagen und das russische Idiom in ihrer Musik vorherrschen lassen sollten. Theoretisches Wissen war überbewertet, die Musik des Volkes feierte Urstand. Korsakow schrieb seine erste Sinfonie ohne kompositorische Kenntnisse. Die Orchestrierung übernahm ein Anderer aus der Gruppe und ein Weiterer lobte das Werk in den Himmel, weil im zweiten Satz ein russisches Volkslied Verarbeitung fand. Zehn Jahre später war der Komponist Professor für Komposition, hatte umfassend studiert, Lehrwerke geschrieben, seine Jugendwerke überarbeitet und Stücke anderer Kollegen revidiert. So kann es gehen. Die hier vorliegenden Aufnahmen sind zum Teil überarbeitete Endfassungen. Außer der dritten Sinfonie, die liegt in erster Überarbeitung vor. Rimskis Werke sind farbenfroh, stimmungsreich, mitreißend und loten die Klangmöglichkeiten des Orchesters aus. Viele kleine Solopassagen einzelner Instrumente haben Symbolcharakter. Die meisten Stücke sind Programmmusik. Rimski ist der Märchenonkel unter den russischen Komponisten. Dmitri Kitajenko ist eine der absoluten Kapazitäten im russischen Repertoire. Seine ersten fünfzig Lebensjahre hat er in der Sowjetunion verbracht und eben dieses Repertoire gepflegt. Die Aufnahmen stammen aus seiner Bergener Zeit in den Neunzigern. Das Bergen Philharmonic aus Norwegen (nicht das gleichnamige Orchester aus New York) gehört zu Europas ersten Adressen. Der Chandos-Vertrags-Pianist Geoffrey Tozer, ein leider früh verstorbenes, australisches Wunderkind mit ausgeprägtem Geschäftssinn, beherrscht das Klavierkonzert grandios. Die sehr gelungenen Aufnahmen sollten Lust darauf machen, sich mehr mit Rimski-Korsakow zu befassen.
    Baiba Skride spielt Violinkonzerte Baiba Skride spielt Violinkonzerte (CD)
    29.10.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Spezielles aus der Neoklassik

    Die dramaturgische Klammer der Werke der vorliegenden Platte sind weniger stilistische Gemeinsamkeiten der Komponisten, die alle innerhalb eines Jahrzehnts geboren worden sind und in der Schweiz und in Paris in relativer Nähe wirkten, sondern gerade die Unterschiede ihrer Kompositionen, die Vielfalt der musikalischen Entwicklungen nach der Zeit des Fin de siècle. Die beiden symphonischen Sätze Honeggers sind voller Expressivität. Zwischen den beiden hochemotionalen und virtuosen Violinkonzerten Strawinskys und Martins liegen "nur" zwanzig Jahre, aber stilistisch gesehen Welten. Und die Zirkuspolka ist der rhythmische Schlusspunkt des Ballett-Komponisten Strawinsky. Er ist es auch, der es mit seinen Werken heute noch, allerdings mehr mit seinen sinfonischen Werken und Ballett-Suiten, häufig in die Konzertpläne schafft. Von der Zirkuspolka abgesehen, kommen die übrigen Werke dieser Platte auf den Podien der Region kaum vor. Baiba Skride ist im neuzeitlichen Repertoire zu Hause. Ebenso Thierry Fischer, der dritte Schweizer im Bunde. Die Aufnahmen sind sehr gelungen, musikalisch wie technisch. Mir gefällt die Art der Interpretation, insbesondere die der beiden Violinkonzerte. Das Begleitheft ist allgemein verständlich und informativ. Eine schöne Platte mit besonderer Musik.
    Violinkonzert op.67 Violinkonzert op.67 (CD)
    28.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kremer im Rausch

    Im Begleitheft ist ein Interview des Autors mit Gidon Kremer abgedruckt. Darin beschreibt Kremer seine anfängliche Zurückhaltung gegenüber Live-Mitschnitten im Allgemeinen und Weinbergs Violinkonzert im Besonderen. Nun, davon ist bei der Aufnahme nichts zu spüren. Kremer kann sich souverän durch die Partitur treiben lassen. Gatti und das GOL sind perfekte Partner. Das Konzert entspricht dem russischen Zeitgeist der 1950er Jahre. Es ist eine tolle Komposition, die vom Hörer keine Fachkompetenz erfordert. Die Sonate für zwei Geigen ist schon etwas schwerere Kost. Die beiden Interpreten sind ideal aufeinander eingespielt. Man spürt, dass beide das Werk auch auf der Bühne geben. Es ist eine Platte, die mir uneingeschränkt gefällt. Das Begleitheft inbegriffen. Wem Schostakowitschs Musik gefällt, der wird von Weinbergs Werken nicht enttäuscht sein.
    Elmar Oliveira - The Virtuoso Violin Elmar Oliveira - The Virtuoso Violin (CD)
    16.08.2024
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Zugaben- und Salonmusik

    Die vorliegende Zusammenstellung aus dem Jahre 1982 vom damals 32jährigen Elmar Oliveira beinhaltet kurze Stücke eines breiten Spektrums aus der Zeit der Hoch- bis Spätromantik. Einige davon sind von berühmten Geigern für Klavier und Geige arrangiert worden. Es sind also meist Bearbeitungen für den Gebrauch als Zugabestücke oder für den Salon - eingängige Musik, zum Teil auch virtuos. Neben zwei Sätzen aus Brahms Ungarischen Tänzen sind viel lyrische Musik sowie auch drei angejazzte Präludien George und Ira Gershwins zu hören. Oliveira hat einen kräftigen Strich. Mitunter hat die Klavierbegleitung den virtuoseren Teil. Die meisten Stücke sind ursprünglich für Solo-Klavier geschrieben worden. Die Aufnahmen sind technisch auf der Höhe ihrer Zeit, mit heutigen Hochglanzproduktionen nicht vergleichbar. Das Begleitblatt hat ein paar kurze englische Sätze zu den einzelnen Werken übrig. Eine schöne und unterhaltsame Platte für den häuslichen Genuss.
    Klaviersonate Nr.3 op.109 Klaviersonate Nr.3 op.109 (CD)
    13.06.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Alterswerke und Miniaturen

    Im zweiten Teil der Aufnahmen aus dem Klavierwerk Robert Fuchs' widmet sich Daniel Blumenthal mit der Des-Dur-Sonate und den Zwölf Walzern op. 110 zwei Werken, die der Komponist geschrieben hat, als er jenseits der 70 war. Es sind Stücke eines altersweisen Mannes mit dem emotionalen Erfahrungsschatz eines gelebten Lebens. Die Sonate ist eine Hommage an Brahms und seine späten Intermezzi und Fantasien, ohne epigonal zu sein. Bei den zwölf Walzerchen lässt Fuchs die Wiener Walzer Ära aufleben. Die Zeit der Romantik und der Walzerbälle ist zum Zeitpunkt der Komposition seit Jahrzehnten vorbei. Nicht für Robert Fuchs. Einmal Romantiker, immer Romantiker. Die 22 als Jugendklänge zusammengefassten Miniaturen sind ein halbes Jahrhundert früher entstanden und dienten wohl hauptsächlich Unterrichtszwecken. Daniel Blumenthal spielt gewohnt stilsicher, sehr dynamisch, mit wenig Pathos. Aufnahmequalität und Spieltechnik sind auch nach 30 Jahren noch auf der Höhe der Zeit. Eine Platte mit schöner Dramaturgie und stimmungsvoller, abwechslungsreicher Musik - immer wieder gern gehört.
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