"Ich hörte Harfenschlag ..."
Musikhistorisch ist das natürlich interessant: eine Übertragung eines Originalwerks des Bach-Sohnes Johann Christian durch den noch ganz jungen Mozart, der ihn bewunderte - von Sonate zu Klavierkonzert -, dazu Konzerte ihres Zeitgenossen Schroeter, der den Londoner Bach durch dessen stilbildende Bach-Abel-Konzerte kannte und ihm als Music Master nachfolgte, wiederum auf ein anderes Instrument übertragen - von Klavier zu Harfe. Dass ebenjene Harfe, die Frau Frau Aichhorn sensibel, aber auch zuweilen kraftvoller "schlägt", als Solo-Konzertinstrument nie wirklich Furore gemacht hat, liegt natürlich an der "Durchschlagskraft" der Tonbildung und an der Entwicklung der Orchester und an der Konkurrenz vor allem des Klaviers. Die hier vorgestellten Übertragungen wirken charmant, gefällig, reizvoll und illustrieren das "galante Zeitalter", in denen sie entstanden - ein "foreshadowing" auf das bürgerliche Konzert- und Musikleben, in dem eine Sensation die andere jagte und auch der Anspruch an Tiefe und Gehalt der Werke crescendoartig anstieg ...
Wem Mozarts drei Konzerte nach J.C. Bach KV 107 bekannt vorkommen, kennt sie womöglich aus der früheren Aufnahme von Murray Perahia (Sony SK 39 222), die sie passenderweise ebenfalls mit dem Schroeter-Konzert op. 3 Nr. 3 koppelt und als Supplement zu Perahias großartiger Mozart-Gesamtaufnahme erschien.