Einfach grandios
Das geht schon los mit dem sehr ausführlichen Booklettext von Bert Hagels, der sehr informativ alles liefert, was man zu Witt wissen muss: zu seinen 23 Sinfonien, zum Missverständnis mit der "Jenaer", zu Leben und Werk. Hinzu kommt eine detaillierte Werkanalyse zu den drei eingespielten Sinfonien. Einfach toll! Unbedingt vorher lesen! Auch ist zu lesen, dass von der Menge der Witt-Sinfonien nur neun im Druck erschienen sind. Sonst überlieferte Handschriften. Auch die "Jenaer", als Nr.14 gezählt, nur als Handschrift? Egal. Die hier vorgestellten Sinfonien Nr.1-3 zeigen, dass sich der Witt gegenüber dem Beethoven nicht klein machen muss. Das ist kraftvolle, klassische Sinfonik, die man tatsächlich für einen frühen Beethoven halten könnte, Und das adelt Witts Kompositionen wie kein anderes Kompliment. Vergoldet werden die Stücke nun durch die Interpreten. Ich gebe zu, ein bekennender Fan von Willens und seiner Kölner Akademie zu sein. Ich schätze deren unaufgeregte HiP-Spielweise, die feinen Artikulationen, das Temperament und die Lyrik. Hinzu kommt das virtuose Spiel des Ensembles. Alles davon ist auch beim Witt zu hören. Nichts wird übertrieben. Alles passt! Gilt auch für Booklet und Aufnahmetechnik. Einfach grandios!