5 von 5
Anonym
04. Oktober 2016
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Phantastische Entdeckungen
Die 'Sinfonia Brevis' ist - trotz ihrer Kürze - ein großes, bedeutendes Werk. Man fragt sich, warum der 'Symphoniker' Braunfels nicht mehr Symphonien geschrieben hat.
Dass die einzige Symphonie dieses bedeutenden deutschen Spätromantikers allerdings erst 75 Jahre nach ihrer Entstehung - und in England - herauskommt, ist auch erstaunlich...
Es ist ein besonderes Verdienst des ausgezeichneten Dirigenten Johannes Wildner, mit dem brillant spielenden BBC Concert Orchestra neben vergessenen Hauptwerken wie dem hinreissenden frühen Klavierkonzert oder der bedeutenden Schottischen Phantasie (auf der ersten Walter Braunfels CD von Dutton Epoch) auch 'Nebenwerke' wie die Suite aus der Kinderoper "Der gläserne Berg" herauszubringen.
Stücke wie der 'Ritt auf dem weißen Wolf' oder die 'Mutter der Winde' zeigen ganz andere, verblüffende Facetten von Braunfels: da ist Kurt Weill und Jazz nicht weit entfernt..
Auch die frühen, kontrastreichen 'Symphonischen Variationen' sind nicht zu unterschätzen: auch wenn die Wagner Nachfolge nicht zu leugnen ist - mit (witzigen) Referenzen an andere Komponisten wie Hector Berlioz oder Edward Elgar zeigt Braunfels schon in diesem symphonischen Erstling, was für ein origineller Kopf er war...
'Phantastische' Entdeckungen!