Barbara Ployer
Mir gefällt, dass hier alle drei Konzerte aus dem in Mozarts Schaffen so besonderen Frühjahr 1784 versammelt sind.
Andererseits hätte man auf einer Doppel-CD noch Kammermusik gegenüberstellen können. Gewagt wäre es vielleicht gewesen, die B-Dur-Sonate KV 454 mit ins Programm zu nehmen, aber ähnliches hat Huangci im Fall von Mendelssohn Bartholdy tatsächlich gemacht. Bedenkenlos hätte man jedenfalls das Es-Dur-Quintett für Klavier und Bläser KV 452 mit aufnehmen können (wie 2018 bei Bavouzet) und für das erste Ployer-Konzert KV 449 in der gleichen Tonart wäre auch noch Platz gewesen.
Ansonsten gefällt mir, dass am Anfang der CD nicht KV 450 steht, sondern KV 451 (was beispielsweise schon Brautigam so gemacht hat). Dafür spricht der beim D-Dur-Konzert vergleichsweise kraftvolle Beginn des Kopfsatzes.
Da beim B-Dur-Konzert sowohl die ersten, als auch die letzten Takte eher zurückhaltend wirken, macht es sich vielleicht ganz gut in der Position eines Intermezzos oder Interludiums. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern bezieht sich auf charakterliche Besonderheiten in den anderen Konzerten, nämlich den Blick zurück auf Idomeneo in KV 451 und den Blick voraus auf Opern wie Figaro in KV 453.
Das letztgenannte, mal wieder "für" Barbara Ployer als Solistin komponierte Werk in G-Dur hat im Vergleich zu den beiden Vorgängern den gewichtigsten Mittelsatz und die wenn man so will rasantesten Finaltakte, so dass es gut ans Ende des Programms passt.
Huangci nimmt die von Mozart notierten Kadenzen. Ihr klares, unerschütterliches Spiel macht mir große Freude. Gemeinsam mit dem Mozarteumorchester Salzburg unter Griffiths zeigt sie in den Konzerten eine Ausdrucksvielfalt, die mich sowohl an Mozarts letzte Sinfonien, als auch an Haydns Sturm-und-Drang-Sinfonik erinnert.