Rezensionsübersicht

10 Rezensionen
Niklas Liepe - Händel / Mendelssohn Niklas Liepe - Händel / Mendelssohn (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Mendelssohn und Händel anders

Niklas Liepes Interpretation des Mendelssohn-Violinkonzerts überzeugt durch eine ausgewogene Verbindung von technischer Präzision und interpretatorischer Tiefe. Ohne Pathos-Überladung, aber auch ohne emotionale Distanz entfaltet sich eine fein nuancierte, lebendige Lesart des Klassikers. Die Händel-Bearbeitungen klingen überraschend neu, ohne ihre stilistische Integrität zu verlieren – eine reizvolle Gratwanderung.

Besonders hervorzuheben: „Peace-acaglia“ – ein klanglich eindrückliches Stück, das nachhallt.

Ein Album, das künstlerischen Mut, konzeptionelle Klarheit und hohe Klangqualität vereint. Empfehlenswert für Liebhaber klassischer Musik ebenso wie für neugierige Hörer auf Entdeckungsreise.
Concerti op.8 Nr.1-4 "Die vier Jahreszeiten" (Recomposed by Max Richter) (180g) Concerti op.8 Nr.1-4 "Die vier Jahreszeiten" (Recomposed by Max Richter) (180g) (LP)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Pressqualität:
4 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Ein Traum und macht einach nur Spaß

Hallo,
es ist wie immer Geschmackssache, ob man etwas gut findet oder nicht. Ich habe zunächst die Doku über dieses Projekt im TV bei arte gesehen und war völlig fasziniert. Ich habe natürlich auch das normale "Die vier Jahreszeiten" bei mir zu Hause. Dies Experiment hier von Max Richter, der nicht aus England, sondern übrigens ganz banal aus Hameln kommt, ist einfach grandios und unendlich schön! Der vom Synthi erzeugte Grundton und das Spiel mit den 1/8tel und 1/16tel Noten (habe ich aus der Doku), um sogar anderen Rhythmus zu generieren, ist genial. Dazu noch das Spinett, was teilweise mit eingesetzt wird und vor allem der Synthi Grundton, der Vivaldis Musik in die Gegenwart holt, sind perfekt und wunderschön!
Es bleibt dabei, es ist Geschmackssache und sicher schon fast Filmmusik, weil nun Mal Max Richter auch auf den Spuren von Hans Zimmer wandelt.
Von mir nahezu überall 5 Sterne und 100% Empfehlung, wenn man nicht zu sehr am Original hängt; denn genau das soll es auch gar nicht sein, sondern ein gelungenes Experiment! Daumen hoch und mehr davon!
bern54
Djamileh (Deluxe Ausgabe im Hardcover-Buch) Djamileh (Deluxe Ausgabe im Hardcover-Buch) (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Bizet, unbekannt aber geliebt!

Djamileh: Eine einfühlsame Aufnahme dieser kurzen Oper. Wenig Drama, viele Nuancen. Ein sehr gelungener Orchesterbeitrag, bei dem die zahlreichen Melodiestimmen der Bläser besonders gut zur Geltung kommen. Das viele Reden nach jeder Arie oder jedem Duett finde ich etwas schwierig. Typisch französisch?
Vasco da Gama: Die erste und, wie ich glaube, einzige Aufnahme dieser Ode-Sinfonie. Auch hier ist der Orchesterbeitrag fantastisch, mit einer sehr gelungenen Wiedergabe der Sturmszene. Wohlproportionierte Gesangspartien, wobei der leichte Tenor Cyrille Dubois hervorsticht.
4 Chöre mit Orchester: Eine Variation heiterer und introspektiver Werke mit starkem Chorgesang und bescheidenen Solistenbeiträgen. Auch hier beweist Bizet ein gutes Gespür für Orchestrierung.
Le Retour de Virginie: Die Orchestereinleitung ist wunderbar gespielt, mit einem wunderschönen Bläsersolo. Enttäuschend ist, dass die Tenorstimme zu stark für das Orchester abgemischt ist, was sie schreiend und dann irritierend klingen lässt. Vor allem, weil der Tenor die ersten 10 Minuten dieses kurzen Werks singt. Auffällig ist auch, dass das Französische, wenn es so laut gesungen wird, manchmal klingt, als würde ein Schaf blöken. (Genau wie Charles Azanavour in seiner späteren Schaffenszeit.) Diese Kantate enthält auch eine große Sturmszene.
Clovis et Clotilde: Ein eher zurückhaltendes Werk mit einem guten Beitrag der drei Solisten. Wieder diese wunderschönen Orchesterpartien. Gut gesungen. Hier hat der Produzent das Verhältnis zwischen Orchester und Solisten perfekt hinbekommen. Sie integrieren sich harmonisch in das Orchester und sind dennoch leicht verständlich.
Auf den vier CD’s finden sich außerdem allerlei kurze Klavierwerke. Schön, aber schnell vergessen.
Buch: Sehr schöne Präsentation, gute Essays auf Französisch und Englisch. Sehr gepflegt.
Symphonie fantastique Symphonie fantastique (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
3 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
3 von 5
Repertoirewert:
2 von 5

Mäkelä's Berlioz verfehlt - Ravel akzeptabel - ist er überbewertet ?

Klaus Mäkelä ist in seiner Karriere nicht zu übertreffen. Er sammelt Chefpositionen bei den großen Orchestern der Welt wie andere Briefmarken. Doch sollten wir dem Hype glauben? Diese Veröffentlichung legt das Gegenteil nahe; und auch bei früheren Konzerten gab es Warnzeichen ...

Es gibt so etwas wie ein Stück zu Tode zu lieben, und das können wir bei Mäkeläs Berlioz Symphonie fantastique ganz sicher erleben. In der Einleitung des ersten Satzes („Rêveries“) ist jede Phrase von großer Schönheit, aber wenn man jede Note liebt, geht das Ganze verloren. Dies ist eine CD für diejenigen, die den Klang lieben: den aufgenommenen Klang (Decca leistet hier hervorragende Arbeit). Es ist interessant, dass ein anderer Dirigent, der diese Details herausgearbeitet hat, Giuseppe Sinopoli war, der die Kritiker sicherlich gespalten hat, und dessen dekonsuktionistischer Mahler oft eine Offenbarung sein konnte. Mäkelä scheint etwas Ähnliches anzustreben, aber das emotionale Engagement ist nicht vorhanden, um die Aufführung zu steigern.
Obwohl das bei Berlioz weniger ein Problem ist als bei Bruckner (Mäkeläs Fünfte mit dem Concertgebouw im Dresdner Kulturpalast im Mai letzten Jahres), bleibt es ein großes Problem. Wenn er Passagen übermäßig liebt (11-12' im ersten Satz), ist der Verlust an Schwung katastrophal
Es klingt einfach so, als ob die Musik aufhören könnte. Und doch wird die darauf folgende, lebhaftere Passage mit einer Leichtigkeit dargeboten, wie man sie nur von den allerbesten Aufführungen kennt.
Der Walzer („Un bal“) ist wieder sehr präzise, aber die Aufregung des Schlusses ist erneut nicht vorhanden. Mákelä gibt der „Scène aux champs“ Raum, und die Oboe/Cor anglais-Momente sind atemberaubend schön. Dies ist der beste Satz der Sinfonie, und die Aufnahme ist umwerfend.
Der Marsch zur Hinrichtung ist sicherlich fesselnd, und wie oft hört man das Fagott so deutlich (obwohl ich mich realistischerweise frage, wie viel Mikrofonschlitten dabei eine Rolle gespielt haben). Das Große und Ganze geht allerdings verloren .
Dem Finale fehlt es trotz seiner klinischen Exzellenz an strukturellem Bewusstsein, damit der Schluss seine volle Wirkung entfalten kann.
Ähnliches gilt für Mäkeläs La valse (Ravel), wenn auch nicht in demselben Ausmaß
Hier herrscht ein berauschendes Gefühl, oder zumindest so etwas wie ein berauschendes Gefühl. Aber auch hier hört man eher auf die Exzellenz der Orchesterspieler, als dass man sich in Ravels wirbelnden Strudeln verliert.
Während mir Mäkeläs Strawinsky und seine Sibelius-Sinfonien aus Oslo gut gefielen, scheint die vorliegende Veröffentlichung deutlich verfehlt.
Empfehlungen nach meinem Geschmack sind
Chicago Symphony Orchestra, Sir Georg Solti Decca
Orchetre National del la Radiodiffusion Française, Royal Philharmonic Orchestra, Thomas Beecham Warner Classics
Liveaufnahme Les Siècles, François-Xavier Roth Harmonia mundi
Orchestre National de France Leonard Bernstein als XRCD
New York Philharmonic Orchestra Zubin Mehta DECCA
Pieces de Viole op.2 (1737) Pieces de Viole op.2 (1737) (CD)

Opulente Musik, die keinen Lebenslauf benötigt

Präsentiert wird eine betöhrende, melodische und Aufmerksamkeit einfordernde Musik, die ihren Triumpfzug scheinbar erst begonnen hat. Der Zuhörer schwelgt in dem führenden Klang der Gambe, welche von dem Violincello zurückhaltend begleitet wird.
Die Klänge wirken zunächst schwer und schräg, bis sie sich zu einem mitreißenden weltvergessenen Wirbelsturm zusammenbauen.
Ein Meisterwerk der Interpreten.
Ein Kommentar
Das Begleitinstrument ist ein Cembalo, kein Voilincello.
Symphonien Nr.3,5,7,9 (in Orchestrierungen von Gustav Mahler) Symphonien Nr.3,5,7,9 (in Orchestrierungen von Gustav Mahler) (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Spannender Einblick in die Klangwelt von Beethoven und Mahler

Durch die Orchestrierung Beethovens Werke wird Mahler selbst zum Interpreten.
Die Aufnahme ist technisch sehr gelungen. Orchester, der ausgezeichnete Chor sowie die vier ausgewählten Gesangsolisten beeindrucken.
Sämtliche Symphonien & Konzerte Sämtliche Symphonien & Konzerte (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Eine glückliche Produktion!

Diese Veröffentlichung Glasunows Sinfonien nebst seiner Solokonzerte war längst überfällig. Diese Produktion ist ein Glücksfall in jeder Hinsicht, Klanglich, spieltechnisch, interpretatorisch und musikgeschichtlich äußerst wertvoll, es gibt keine vergleichbare Aufnahme, die dieser ebenbürtig wäre.
Ein Kommentar

Ich kann das nur bestätigen....

Ich besitze die Einspielungen schon einige Jahre und kann nur beipflichten, dass sie hervorragend gelungen sind.
Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Unglaublich hervorragend musiziert und klanglich ebenbürtig produziert.

Ein Glücksfall! Diese wunderschöne Musik des Lehrers Schostakowitschs ist zu Unrecht lange vergessen und vernachlässigt worden. Welch ein Glücksfall, diese wunderschöne Musik von einem erstklassigen Streichquartett aufgeführt worden und so schön klanglich adäquat mit MDG wiedergegeben zu werden.

Eine längst fällige Würdigung des Komponisten Alexander Glasunows und seiner Kompositionen.
Beatles go Baroque Beatles go Baroque (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Eine Abwechslung für Beatles-Fans

Eine gelungene Sammlung für Neugierige. Eignet sich aus meiner Sicht auch gut als Geschenk.