Rezensionsübersicht

15 Rezensionen
Richard Resch - Die Nacht ist vorgedrungen Richard Resch - Die Nacht ist vorgedrungen (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Ein Licht in der Adventszeit

Mit „Die Nacht ist vorgedrungen“ hat Richard Resch für mich ein Niveau erreicht, das seine vorige CD „Wenn ich nur Dich hab“ noch übertrifft. Die Wärme seiner Stimme, die Klarheit der Linien und die Tiefe der Interpretation entfalten sich im wunderbaren Zusammenspiel mit dem hervorragenden Ensemble La Silla zu einem außergewöhnlichen Adventsbegleiter — eindringlich, berührend und künstlerisch brillant. „Die Nacht ist vorgedrungen“ ist ein stilles, kraftvolles Album, das Advent und Weihnachten in ihrer schönsten Form spürbar macht.
Messe de minuit sur des airs de Noel Messe de minuit sur des airs de Noel (CD)
4 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Weihnachtsfreude auf Französisch

Charpentiers weihnachtliche Mitternachts-Messe erfreut sich recht großer Beliebtheit und es gibt viele Einspielungen. Diese hier musiziert den volksmusikalischen Hintergrund prägnant heraus: Charpentier verwendete zahlreiche altfranzösische Weihnachtslieder, die er kunstvoll in seine Messvertonung eingewoben hat. Jarry lässt sein Ensemble sehr schwungvoll, vielleicht manchmal schon ein wenig zu nachdrücklich aufspielen und singen. Die Weihnachtsfreude hat selten so überschwänglich aus dieser Musik gesprochen und die alten Melodien werden dafür sehr plastisch herausgearbeitet. Schön sind die jublierenden Blockflöten, die die eingängigen Noël-Melodien improvisierend auszieren. Der Tonfall ist französisch, zugleich vollmundig.
Zurückhaltender, wenngleich nicht weniger klangvoll, klingen auch das kleine Weihnachtsoratorium und die Psalmvertonung "Dixit Dominus". Diese Stücke finden sich seltener auf Platte. Hier kann man wieder Charpentiers Begabung, selbst sattsam bekannte Texte immer neu musikalisch auszudeuten, genießen.
Auch im Vokalen tendiert die Einspielung eher zum Expressiven. Die Solist:innen sind bewährte Kräfte, allen voran der wie immer sehr engagiert agierende Mathias Vidal. Sie harmonieren auch in den vielen kleinen Ensembles überwiegend gut miteinander. Einzig der in der Höhe scharfe und durchdringende Sopran von Caroline Arnaud will sich nicht ganz einfügen.
Klanglich ist alles sehr präsent und wird von der Kirchenakustik der Versailler Schlosskapelle angemessen unterstützt, ohne dass es zu sehr hallt.
Winfried Lichtscheidel - Die Simnacher-Orgel Winfried Lichtscheidel - Die Simnacher-Orgel (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Herausragende Einspielung

Mit Sicherheit eine der besten Orgel-Einspielungen in letzter Zeit: Singuläres Instrument, sehr gelungenes Programm — traditionelles- trifft modernes Repertoire, hoch musikalischer und virtuoser Spieler.
Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 18 - Il Maestro di Scuola Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 18 - Il Maestro di Scuola (CD)
4 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
3 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Haydn 2032 Edition 18

Giovanni Antonini dirigiert das Kammerorchester Basel. Es gibt drei Sinfonien von Josef Haydn. Die 29., 55. und 56. sowie ein Satz von Franz Lessel. Der Satz alleine rechtfertigt schon zum Kauf. Das Orchester spielt historisch informiert, ohne Vibrato. Auch wie in vorherigen Aufnahmen ist der Klang ein wenig unbalanciert. Piano Passagen und Forte Passagen kommen sehr unausgewogen daher. Wer das Kammerorchester Basel schon einmal live erleben durfte, weiß dass der eher an der Tonregie liegt. Es sieht gut aus, dass die Edition 2032 abgeschlossen wird und man kann nur hoffen, dass auch alle Aufnahmen auf dem Markt kommen. Wer Haydn historisch informiert hören will, ist hier bestens aufgehoben.
Italienisches Konzert BWV 971 Italienisches Konzert BWV 971 (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Brendels singuläres Bach-Album

Der späte Klavier-Philosoph Brendel, so von Joachim Kaiser geadelt, ist primär als Mozart-Beethoven-Schubert Interpret, diese mehrfach eingespielt, bekannt und prämiert. Sein Bach-Album aus London, 1976, ist jedoch weniger bekannt, leider, denn sein feeling für Bach ist jenseits vom 'Italian Concerto' und Bach-Strukturellem von emotional-tiefsinniger Kontrolle gemeistert. Brendel wäre ein erstrangiger Bach-Spieler geworden (und wohl auch ein großer Chopin-Interpret), leider hat er sich auf das eher klassisch-konzertante beschränkt. Bedauerlich.
Dieses frühe Bach-Brendel-Album ist jedenfalls erstrangig.
Vikingur Olafsson - Opus 109 Vikingur Olafsson - Opus 109 (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Opp.in E- ein Olafsson newcomer

Warum der Titel "op.109" und nicht op.90 oder Opera in E-Dur und moll, was die hier eingespielte Musik von Bach, Beethoven und Schubert musikalisch verbindet? Marketing-Erwägungen, wer weiß?
Vielleicht spekuliert die DG auf ein Beethoven-Album von Olafsson.
Jedenfalls ist der längst ausgewiesene Bach-Spieler, sein musikalisches Alpha-Omega wie hier wieder belegt, auch ein exzellenter Beethoven Interpret: seine partiell flinken Tempi sind längst von der Pianistenhistorie belegt. Denn Schnabel, Solomon und Gulda waren bzw sind hörbar noch flinker.
Olafsson spielt, natürlich mit moderner Klangtechnik, wohl präzis-artikulierter, jedenfalls eigenständig-willig und plausibel formuliert, und das heikle op.109/3 "Andante molto cantabile- espressivo" ist schlichtweg exzellent durchdacht gespielt.
Auch das frühe E-Schubert-Torso klingt höchst sensibel intoniert.
Die akustische Seite der musikalisch goldenen CD-Medaille hat m.E. einen kleinen, jedoch hörbaren Makel: der Bass klingt etwas diffus und nicht so präzis abgebildet wie der Mitten-Diskant-Bereich: abgehört auf HQ-idagio und qobuz-stream. Fazit: ein exzellentes Olafsson-Album mit neuen Perspektiven!
Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Max Bruch wäre erfreut

Drei Streichquartette von Max Bruch, davon ein bis 2013 unbekanntes Jugendwerk. Der Komponist, der sich zurecht beschwerte, dass er großenteils auf sein Violinkonzert Nr.1 reduziert wird, hätte an der CD seine Freude. Alle heutigen Hörer können sich auch an drei großartigen Werken erfreuen.
Nur indirekt führt der Name des Quartetts auf Diogenes von Sinope zurück. Er verweist auf Rudolph C. Bettschart, den ehemaligen Mitinhaber des Schweizer Diogenes Verlags. Dieser wiederum ist nach dem antiken griechischen Philosophen benannt.
Alexandra Sostmann - Aus der Stille Alexandra Sostmann - Aus der Stille (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Beispielhafte Aufnahme !

Eine großartige Künstlerin und tolle Pianistin, die es versteht, ungemein zu fesseln. Ihre Interpretationen sind von großer, emotionaler Tiefe!

Superb!
Klavierwerke Klavierwerke (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Referenzaufnahme !

Eine großartige, exemplarische Aufnahme. Frau Oh-Havenith ist eine der größten Pianistinnen, eine Gigantin des Klaviers!
Sarah Luisa Wurmer - Intimacy Sarah Luisa Wurmer - Intimacy (CD)
5 von 5 Sterne
Klang:
5 von 5

Ja, Bach auf einer Alt-Zither!

Florian Zinnecker (Ressort-Leiter von "Die ZEIT" in Hamburg und Mit-Autor des zusammen mit Igor Levit verfassten Buchs "Hausmusik", empfiehlt im Feuilleton der ZEIT No. 49 vom 20. November 2025 unter der Rubrik "Mal anders" diese Musik - Sarah Luisa Wurmer - Intimacy - zum (Weihnachts-)Fest; ich selbst empfehle sie für: immer und zu jeglicher Stunde. Erstens begründe ich das zwar mit Florian Zinnecker, der mich mit seiner Empfehlung auf diese CD aufmerksam machte: "Jeder Ton perlt, jedes Thema blubbert, jeder Takt bitzelt im Ohr"; zweitens aber mit der Cello-Suite von Bach Nr. 6, die quasi mein Ein-und-Alles in der Musik darstellt und mein Heiligtum seit Jahrzehnten ist, auch in allen vom Cello abweichenden Instrumentierungen. Sarah Luisa Wurmer mit ihrer Alt-Zither ist auch für meine Ohren, für mein Herz und für meine Seele ein highlight erster Güte, sie erleuchtet Bachs Cello-Suite No. 6 auf das Allerfeinste, und sie erweitert den musikalischen Horizont durch eine eigene Komposition sowie um z.B. Steve Reich. Unerhört schön!
1 bis 10 von 15 Rezensionen