Rezensionsübersicht

14 Rezensionen
Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
2 von 5 Sterne

"Very Loud and Vulgar"

So das Urteil des Kritikers Dave Hurwitz in seiner Besprechung dieser Aufnahme auf YouTube. -
Und wenn man sich den Mitschnitt des Konzerts in der DCH der Philharmoniker so ansieht und anhört, dann bestätigt sich dieser Eindruck leider. Petrenko geht es offensichtlich eher um die Zurschaustellung sportlicher Höchstleistungen der Philharmoniker (schneller, lauter, knalliger), die er teilweise mit weit aufgerissenen Augen und wild gestkulierend einfordert, als um musikalischen Tiefgang. Da wird streckenweise ohne Punkt und Komma effekthascherisch durch die Partitur gehetzt, sodass am Ende nur der Eindruck von Oberflächlichkeit und einer bestenfalls künstlich aufgesetzten Emotionalität bleibt.
Dante-Ballettmusik Dante-Ballettmusik (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Bravo!

Der Rezensent oben hat Recht. Dies ist eine Aufnahme, die zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen erhalten hat. Was die Komposition und meine Wertschätzung betrifft, bin ich hin- und hergerissen. Der erste Satz – Inferno – ist eine fantastische Reise durch orchestrierte und paraphrasierte Klavierstücke von Franz Liszt. Ich erkenne sie nicht alle, aber „La Lugubre Gondola“ (Der Fährmann) und den „Grand Galop Chromatique“ (Die Räuber), der eine karnevalistische Atmosphäre verströmt, sind mir auf jeden Fall bekannt. Die beiden ersten Sätze („Abandon Hope“ – „The Selfish“) sind eine Bearbeitung von Liszts Dante-Sinfonie.
Der erste Satz ist von düsterer, verzweifelter und trostloser Stimmung geprägt. Ruhige, introvertierte Abschnitte wechseln sich mit lebhaften Stücken in Moll ab. Das gesamte Werk ist fantasievoll und für ein großes Orchester orchestriert. Der zweite Satz hat einen gewissen orientalischen Charakter, durchsetzt mit den gesungenen Texten des Kantors. Irgendwann begannen mich die kehligen Laute des Kantors zu stören. Vielleicht, weil ich nicht in dieser Tradition aufgewachsen bin. Der dritte Satz hat mich enttäuscht. Ich glaube, es geht um das Paradies, aber das Thema kehrt, einmal eingeführt, bestimmt zwanzig Mal in allen möglichen Variationen und mit unterschiedlicher Instrumentierung wieder. Es ist eine Reise durch unser Sonnensystem. Das ist also keine „Minimalmusik“, sondern eher ein Mangel an Inspiration.
Es wirkt, als hätte Ades im ersten Satz sein gesamtes Repertoire verschossen. Dennoch haben mir diese CDs sehr gut gefallen.
Aufnahme – Die Aufnahme ist sehr realistisch und hat eine große Tiefe. Besonders gut gefällt mir die Positionierung der Kontrabässe links, wodurch das Schlagzeug, das hauptsächlich rechts zu finden ist, klar und deutlich zur Geltung kommt. Die Bassdrum klingt beeindruckend. Man spürt den Druck förmlich auf dem Brustbein. Zumindest, wenn man Lautsprecher mit einem großen Tieftöner (Yamaha NS5000) besitzt.

Das Booklet ist informativ. Die Verpackung ist schrecklich. Sie ist aus Papier. Je eine CD links und rechts ist darin zerknittert. Die CDs lassen sich nur schwer entnehmen. Man kann sie unmöglich herausnehmen, ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ich sehne mich nach den Plastikboxen zurück.
Klavierwerke "Musikalische Ikonen" Klavierwerke "Musikalische Ikonen" (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Absolute Empfehlung!

Es gibt unzählige fantastische Referenzeinspielungen des Wohltemperierten Klaviers. Ich muss gestehen, dass mich zunächst das Coverbild mit dem Engel der Apokalypse von Wrubel magisch in seinen Bann zog... Was ich dann hörte, übertraf alles, was ich erwartet habe! Die mutige Interpretation der Pianistin erschließt einen vollkommen neuen und ungewöhnlichen Zugang zu Bachs musikalischen Kosmos! Im ausführlichen Booklet wird zudem umfassend erklärt, wie sie den Weg zu solch einer unkonventionellen Interpretation gefunden hat. Es wird eine tiefe Auseinandersetzung mit biblischen Themen in Bachs Wohltemperiertem Klavier deutlich, wo die Pianistin Präludien und Fugen in Zyklen wie „Schöpfung“ und „Passion“ zusammenstellt, um die spirituelle Tiefe des Werkes zu erforschen. Eine außerordentlich anspruchsvolle und sehr langsame Spielweise, weil ungewöhnlich versunken im meditativen Lauschen der Werke, die ich so noch nicht gehört habe und mir immer wieder anhöre und ständig neues entdecke. Und dann noch das Postskriptum in einer Bearbeitung von Siloti! Wie ist eine solche Einspielung in unserer Zeit voller Lärm und Krach mit billigster Effekthascherei möglich gewesen?
Absolute Empfehlung!
Dream Of Gerontius Dream Of Gerontius (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Grosse Englische Chromusik

Als Beispiel für grosse Geistliche Musik aus der englischen Tradition sehr zu empfehlen. Auf dem Kontinent ist diese Musik leider sehr selten zu hören. Diese Aufnahme von bedeutender Authentizität ist auch schon deshalb bemerkenswert.
Paris Expers Paris - Ecole de Notre-Dame (1170-1240) Paris Expers Paris - Ecole de Notre-Dame (1170-1240) (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Atemberaubend!!

Diese Aufnahme ist eine feierliche Zeitreise in die Tiefe des Mittelalters. Abgesehen von der religiösen Grundidee, die ein Jeder selbst bewerten mag, nehmen den Hörer die kräftigen, schönen Stimmen der wenigen Interpreten gefangen und breiten in dem Raum einen wunderbaren Klangteppich aus. Mit einer recht ordentlichen HiFi-Anlage oder einem wertigen Kopfhörer kann man sich so eine dreiviertel Stunde der inneren Einkehr und geistigen Erholung verschaffen.
Absolute Empfehlung!
Andris Nelsons & das City of Birmingham Symphony Orchestra - Orfeo Recordings (exklusive "On Demand" Fertigung für jpc) Andris Nelsons & das City of Birmingham Symphony Orchestra - Orfeo Recordings (exklusive "On Demand" Fertigung für jpc) (CD)
1 von 5 Sterne
Booklet:
1 von 5
Gesamteindruck:
1 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

These are burned cd's.

These are cd recordable, not pressed cd's. Avoid at all costs.
Ein Kommentar

Not true

Ich besitze die CD Box schon etwas länger, und die Aufnahmen unter ORFEO entsprechen dem aktuellen Stand der Aufnahmetechnik und es sind ganz normale CD´s keine Kopien oder anders angefertigte Aufnahmeverfahren. Das einzige wahre ist, dass das Booklet etwas ausführlicher hätte sein können
Geistliche Chorwerke "Con afecto" Geistliche Chorwerke "Con afecto" (SACD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Ein Highlight des Jahres - Gordon Safari & Ensemble BachWerkVokal

Man glaubt ja nicht, was man auf diesem Album hört: Vierteltöne, uneinschätzbare chromatische Rückungen, Echokompositionen, Windmaschine mit Höllenchor, beste Vokalpolyphonie, mehrchörig-monumentale Sätze und bizarre Kanonkonstruktionen... All das komponiert Francesc Valls in seinem Mapa armonicó practicó. Musik, die man hierzulande kaum oder gar nicht kennt. Man kann unumwunden sagen, dass dem Dirigenten Gordon Safari hier eine ganz große Entdeckung gelungen ist, denn dieses Repertoire ist mehr als nur spannend, es fasziniert einfach. Es handelt sich nicht um die Ersteinspielung von Werken eines vergessenen Kleinmeisters, nein, das Gegenteil ist der Fall: Valls ist einer der herausragendsten Vertreter des spanisch-katalanischen Hochbarock und so ist es nur stimmig, dass das Ensemble BachWerkVokal hier einem Zeitgenossen ihres Namenspatrons eine ganze Einspielung widmet. Die Fachwelt spricht schon jetzt von einer singulären Einspielung, ja von einer der spektakulärsten und wichtigsten Barock-CD'S des Jahres 2025. Und damit hat sie recht! Die Klangqualität von MDG ist wie immer großartig, das Booklet ist äußerst aufwendig gestaltet und die Interpretation von Gordon Safari und seinen Musiker:innen kann man als "Extraklasse" bezeichnen. Bravo!!! Eine internationale Auszeichnung dieser CD wäre hochverdient!
NeoBarock - Pallas Nordica (CD & Buch) NeoBarock - Pallas Nordica (CD & Buch) (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Absolutes Musik-Hörbuch-Highlight

Lange nicht mehr solch eine interessante CD gehört! Dazu gibt es noch ein spannendes Booklet, das fast einen ausgewachsenen Roman über Christina von Schweden enthält. Musikalisch top und die Rezitation der Sprecherin weit mehr als in einem üblichen Vorlese-Hörbuch.
Klare Empfehlung!
20 Lyrische Stücke (180g) 20 Lyrische Stücke (180g) (LP)
5 von 5 Sterne
Booklet:
3 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Pressqualität:
5 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

Ausgeleuchtete Miniaturen

1974 nahm Emil Gilels einige der Lyrischen Stücke von Grieg in sein Konzertrepertoire auf. Leider gibt es davon keine Mitschnitte, zum Glück jedoch dieses legendäre Studioalbum. Generell verhält es sich so, dass Gilels' Studioaufnahmen für DG, insbesondere der 70er-Jahre, klanglich seidiger und weicher aufgezeichnet wurden als man es in seinen etwa zeitgleichen Konzertmitschnitten erlebt. Die Original-Source-Veröffentlichung bewahrt diesen Grundcharakter. Zugleich betont sie die Konturen des Spiels schärfer als frühere LP- und CD-Überspielungen das taten. Wo Basstöne erklingen, sind sie vollmundiger und runder, und die klanglichen Höhen haben etwas mehr Glanz. Gilels hat die 20 Miniaturen an Studiotagen einer ganzen Woche (!) behutsam und mit viel Feingefühl für Klangschattierungen und Akkordformationen eingespielt. Im Unterschied zu Leif Ove Andsnes, der in raschen Stücken das Charakteristische, auch Bizarre herausmeißelt und dabei ein breiteres Dynamikspektrum auffächert, bleibt Gilels verhaltener. Dafür kommt ihm in den langsamen, leisen, in sich gekehrten Sätzen kein anderer Pianist nahe. Im Klavierton kernig und samtig zugleich, mit viel Pedaleinsatz, bei völliger Klangkontrolle, spielt Gilels auf ausgeglügelte Weise, die geradezu zeitlos und selbstverständlich wirkt. Keine bisherige CD- oder LP-Überspielung vermochte die musikalischen Qualitäten so deutlich herauszuarbeiten wie die neue Vinyl-Ausgabe innerhalb der Reihe "The Original Source". Glücklicherweise ist diesmal auch die Pressung (der beiden mir zugänglichen Exemplare) geglückt. Vielen Dank für diese sehr berührende Wiederveröffentlichung. Top-Empfehlung meinerseits, auch wenn der Preis nur die Sammler-Gemeinde anspricht.
1 bis 10 von 14 Rezensionen