Opp.in E- ein Olafsson newcomer
Warum der Titel "op.109" und nicht op.90 oder Opera in E-Dur und moll, was die hier eingespielte Musik von Bach, Beethoven und Schubert musikalisch verbindet? Marketing-Erwägungen, wer weiß?
Vielleicht spekuliert die DG auf ein Beethoven-Album von Olafsson.
Jedenfalls ist der längst ausgewiesene Bach-Spieler, sein musikalisches Alpha-Omega wie hier wieder belegt, auch ein exzellenter Beethoven Interpret: seine partiell flinken Tempi sind längst von der Pianistenhistorie belegt. Denn Schnabel, Solomon und Gulda waren bzw sind hörbar noch flinker.
Olafsson spielt, natürlich mit moderner Klangtechnik, wohl präzis-artikulierter, jedenfalls eigenständig-willig und plausibel formuliert, und das heikle op.109/3 "Andante molto cantabile- espressivo" ist schlichtweg exzellent durchdacht gespielt.
Auch das frühe E-Schubert-Torso klingt höchst sensibel intoniert.
Die akustische Seite der musikalisch goldenen CD-Medaille hat m.E. einen kleinen, jedoch hörbaren Makel: der Bass klingt etwas diffus und nicht so präzis abgebildet wie der Mitten-Diskant-Bereich: abgehört auf HQ-idagio und qobuz-stream. Fazit: ein exzellentes Olafsson-Album mit neuen Perspektiven!