Rezensionsübersicht

14 Rezensionen
Matthäus-Passion BWV 244 Matthäus-Passion BWV 244 (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
3 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
3 von 5

Historisch? Leidenschaftlich!

Fast 70 Jahre nach der Aufnahme dieser ersten Matthäus-Passion mit Karl Richter, der bei der Archiv-Produktion Ende der 1960er und 1977 noch zwei weitere Einspielungen folgen sollten, mag der Zahn der Zeit und die Epoche der landauf, landab etablierten historischen Aufführungspraxis dieser Aufnahmen den Stempel eines nurmehr historischen Interesses aufdrücken. Nun, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und wie all die Interpreten der Musikgeschichte letztlich bewertet werden, muss die Geschichte entscheiden. Für mich ist Richter noch immer in vielen Dingen eine vitale Quelle, der eine im Innersten packen kann. Ich bin süchtig nach dem vollmundigen Sound seiner Bach-Kantaten, den wuchtig vollen Chören, den unvergleichlichen Instrumental- und Sängersolisten, dem drahtigen Klang des Münchener Bachorchesters. Und hier? Hier sind mit Haefliger, dem jungen Fischer-Dieskau und dem kraftvollen Kieth Engen, aber auch der formidablen Hertha Töpper Sänger am Werk, die jenseits aller musikhistorischen Phrasierungsästhetik einfach ALLES in ihren Ausdruck legen, perfekt eingebettet in Richters Bekenntnis-Klang. Aber, Warnung, das ist heute nicht mehr jedermanns Sache. Für nicht wenige, die immer wieder über seinen Neupert-Klang am Cembalo und die Colla-Parte-Orgel in den Chorälen, die große Besetzung in Chor und Orchester nachsichtig lächeln, ist so eine Einspielung ein Kuriosum. Für alle, die ein historisches Gesamtbewusstsein pflegen und darum wissen, was die Menschen durch Krieg und Zerstörung im Rücken gehabt haben müssen, als endlich wieder die Friedensbotschaften Bachs in den halbmaroden Kirchengebäuden erklingen durften, ist eine solche Aufnahme immer wieder berührend in ihrem glühenden Verlangen nach dem Guten. Und in diesem Sinne sollte man es auch hören.
Il Trovatore Il Trovatore (DVD)
1 von 5 Sterne
Bild:
5 von 5
Booklet:
1 von 5
Extras:
2 von 5
Gesamteindruck:
1 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
1 von 5
Repertoirewert:
1 von 5

schreckliches Bühnenbild

super trovatore, Sänger gut Orchester gut . Bühnenbild zum kotzen, verstehe nicht wer sich hier so ein Blödsinn ausdenkt, es ist einfach eine Zumutung . Was hat so ein Bühnenbild mit dem Trovatore zu tun, es macht einen sonst tolle Oper einfach zunichte , weil das Bühnenbild einfach nicht mit der Musik zu tun hat.
Sämtliche Klavierwerke Sämtliche Klavierwerke (CD)
1 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
1 von 5
Klang:
1 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Tolle Musik, großartige Aufnahmen, technisch schlechte Produktion

Wieder einmal ein Fall, bei dem der Musikgenuss durch mangelhafte technische Produktion zerstört wird. Und das bei Hänssler, schade! Auf CD 6 Track 10 springt die Spur und es knackt, unabhängig vom Player, und es ist kein Staub und kein Kratzer. Leider häuft sich das in der letzten Zeit.
Madama Butterfly Madama Butterfly (BR)
5 von 5 Sterne
Bild:
5 von 5
Booklet:
5 von 5
Extras:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Bei mir 5 Sterne

weis beim besten Willen nicht was man daran aussetzen soll. Endlich mal Leute die was von Aufhahmetechniik verstehen. Gefällt mir besser als die Aufnahme aus der Mailänder Scala mit Chailly. Auf jeden Fall zum weiterempfehlen . Madame Butterfly ist einfach ne Wucht , auch Orchester und Chor. Auf jeden Fall fünf Sterne
Symphonien Nr.1-5 Symphonien Nr.1-5 (SACD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Endlich

Eine Gesamteinspielung der Sinfonien der eigenwilligen Petersburger Komponistin war schon lange überfällig. Aufnahmen der Sinfonien Nr. 2 bis 5 waren im Jahr 2000 beim Label Megadisc erschienen (Dmitri Liss, Klavier; Oleg Malov, The Ural Philharmonic Orchestra, The St.Petersburg Soloists) - eine verdienstvolle Produktion, die aber von der neuen BIS-Produktion in jeder Hinsicht übertroffen wird. Was man bei der älteren Einspielung an noch unausgeschöpften musikalischen Potentialen erahnen konnte - hier wird es verwirklicht!


Der extreme Stil von Ustvolskayas Musik mag einer Gesamtdarstellung ihrer Sinfonien ebenso entgegen gestanden haben wie die Strenge, mit der Ustvolkaya Aufnahmen ihrer Musik in der Vergangenheit bewertet hat. Sie legte Wert darauf, dass ihre Werke partiturgenau und mit der richtigen Intensität gespielt werden: klar, präzise, kompromisslos ausdrucksgeladen. Als die Komponistin 2006 verstarb, war ihr Lieblingsinterpret der Dirigent Reinbert de Leeuw, der mit ihr bei der Erarbeitung ihrer Werke eng zusammen gearbeitet hat.

Christian Karlsen ist ein Schüler von Leeuw und hat von diesem das richtige Verständnis für Ustvolskaya originelle und grenzgängerische Musik übernommen. Besser hätte wohl auch de Leuuw die Kantigkeit und Härte, die massigen Dissonanzen, aber auch die Feinheiten dieser Werke nicht umgesetzt. Karlsen liest die Partituren auch genauer als Liss. Und er hat ein Gespür für die rituelle Kargheit und innere Spannung von Ustvolkayas Klangblöcken, die extremen Register und Dynamiken.
Er wird durch das LPO und die Solist:innen kongenial unterstützt. Ergreifend ist der Gesang der Knabensolisten Oliver Barlow und Arlo Murray in der äußerlich wohl noch konventionellsten Sinfonie Nr. 1. Erschütternd rezitiert Sergej Merkusjev die Worte des mittelalterlichen Mönchs Hermann von Reichenau in der 2. und 3. Sinfonie, die wie die 4. und 5. auf eine zunehmende Verdichtung und Verknappung der Mittel setzten. Auch hört man hier jene heftigen Clusterballungen und trocken-perkussiven Schläge, die typisch für den reifen Stil der Komponistin sind. Barbara Kozelj prägt mit ihrem dunklen, emphatischen Alt die kurze 4. Sinfonie. Diese sei stellvertretend für die eindrucksvolle Klangqualität der gesamten Produktion herausgegriffen: Die eröffnenden Tamtamschläge und Klaviercluster sind schier überwältigend eingefangen.
Auch sonst reizt die Produktion die Frequenzextreme und dynamischen Kontraste voll aus. Dies aber nie als Zurschaustellung hifitechnischer Möglichkeiten, sondern weil es essentiell ist für das Erlebnis von Ustvolksayas Musik. Auch der vielgeforderte Pianist Joonas Ahonen fügt sich da nahtlos ein.


Die alttestamentliche Strenge dieser Werke und ihr oft tiefdüsterer Charakter mögen herausfordernd sein. Man erahnt, was der Mystiker Johannes vom Kreuz mit der "dunklen Nacht der Seele" gemeint hat: einen Prozess der Reinigung und Läuterung auf dem Weg zu Gott.
Als "Predigt" zur aktuellen Weltlage sind die Werke freilich auch unabhängig von ihrem geistigen Gehalt auf der Höhe der Zeit. Dass die Musik der russischen Komponisten gerade jetzt auf diesem Niveau neu zu Gehör gebracht wird, ist auch kulturpolitisch höchst bemerkenswert.
Sämtliche Choralfantasien Sämtliche Choralfantasien (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Ergreifendes Hörerlebnis!

Die Choralfantasien von Reger sind für mich das großartigste, was für die Orgel geschrieben wurde! Die vorliegende Aufnahme ist wiederum für mich, als Orgelmusik-Liebhaber, die herausragendste Einspielung dieses Oeuvres! Klar strukturiert bis ins kleinste Detail, klanglich mächtig, aber auch hauchzart, brillant und zupackend an den entsprechenden Stellen. Ein ergreifendes Hörerlebnis!
Weihnachten im Mainzer Dom Weihnachten im Mainzer Dom (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Nicht nur zur Weihnachtszeit

Klanglich, musikalisch und stimmlich eine großartige Aufnahme, die man auch jenseits der Weihnachtszeit genießen kann.
Symphonien Nr.0-9 Symphonien Nr.0-9 (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5

Einfach Super

Das ist ein Bruckner, wie man ihn nicht alle Tage hört! Ich habe schon viele Bruckner-Aufnahmen gehört. Aber eine Aufnahme mit solcher Kraft, Rhythmik, Ausdrucks- und Gestaltungstiefe habe ich nicht zuvor erlebt.
Endlich hört man mal die Pauken (u.a. Finale 5.), von denen häufig nur eine Grummeln zu vernehmen ist. Die Tempi sind super, nicht zu schnell (Venzago) und nicht zu langsam (Maazel, Celi). Nur eine redaktionelle "Mecker": Auf den Papphüllen der CDs steht zwar die Gesamtspielzeit, nicht jedoch die Angabe der Sätze mit den Spielzeiten. Da muss man im Booklet nachschauen. Angaben zu den Fassungen fehlen ganz. Egal. Trotzdem: einfach Super!
Violinkonzert op.64 Violinkonzert op.64 (CD)
3 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
2 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
2 von 5

Klanglich enttäuschend

Wie bei Taschner zu erwarten: hervorragende Interpretation. Nicht zu erwarten: die Bearbeitung der historischen Aufnahmen ist beim Tschaikowsky miserabel (Klang dumpf und muffig), gerade auch im Vergleich zur Erstveröffentlichung bei Archiphon; Mendelssohn ist gut anhörbar, aber auch nicht besser als frühere Veröffentlichungen.
Arpeggione-Sonate D.821 für Viola & Klavier Arpeggione-Sonate D.821 für Viola & Klavier (CD)
5 von 5 Sterne
Booklet:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
4 von 5

empfehlenswerte Aufnahme für Schubert und Schostakowitsch Fans

zwei Ausnahmekünstler, verschmelzender Klang, viele musikalische Farben im Schubert, enorme Energie im Schostakowitsch
1 bis 10 von 14 Rezensionen