Robert Johnson (c. 1582-1633): English Theatre Music auf CD

Vor 400 Jahren starb William Shakespeare – der Mann, dem die größten Dramen nur so aus der Feder flossen. Aber während einige angesichts vieler biografischer Rätsel sogar glauben, er sei gar nicht der Autor von Hamlet, Romeo und Julia oder King Lear, wissen wir einiges über einen Weggefährten Shakespeares: Der Hoflautenist Robert Johnson war Zeitgenosse und Komponistenkollege des Dramatikers. Mit seinen Liedern sorgte die »Queen of Ancient Music« Emma Kirkby zusammen mit dem Bassisten-Kollegen David Thomas im Jahre 2000 für eine Wiederentdeckung des »Shakespeare-Sounds«. Nun erlebt die Reise ins Elisabethanische Zeitalter zu Shakespeares 400. Geburtstag nach 16 Jahren ihre Wiederveröffentlichung.

Musik war ein wichtiger Bestandteil der Shakespeare-Dramen. Sie strotzen nur so von dramatisch wirkungsvollen Liedern, in denen sich die Emotionen der Figuren spiegeln – vom Wahnsinn bis zur Melancholie, von der sanften Verführung bis zum Spott. Robert Johnsohn, wie schon sein Vater Lautenist am englischen Hof und Komponist für Shakespeares Theaterkompanie, war berühmt für seine Fähigkeit, diese Emotionen in Lieder zu verwandeln. Als Kollege von Meistern wie John Dowland gilt er als Vollender der goldenen Lauten-Ära in England und als Shakespeares Lautenist. Auch andere elisabethanische Autoren wie Ben Jonson, Francis Beaumont oder John Fletcher rissen sich um seine Talent. Lieder nach ihren Texten sind auf dem Album, mit dem Emma Kirkby und David Thomas zusammen mit dem Lautenisten Anthony Rooley ihr Publikum an den Elisabethanischen Hof entführen, ebenfalls vertreten.

Rezensionen

R. J. Brembeck in FonoForum 2 / 94: "Schreckens- und Sauflieder, Liebesgesang und Schlafanbetung. Diese Stücke belohnen die Mühe, hineinzuhören, ihr dramatischer Impuls ist witzig, flink aufgedreht. Das ist ein gefundenes Fressen für die göttliche Emma Kirkby."