5 von 5
Heimacker
Top 100 Rezensent
19. Juni 2021
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Mozart für Oboe
Albrecht Mayer ist unbestritten ein hervorragender Oboist und Schnitzer französischem Sumpfschilfrohres. Mit seinem ehemaligen Chef, Claudio Abbado, einem der renommiertesten Orchesterleiter dieses Planeten und mit dessem Baby, dem Mahler Chamber Orchestra, legt er eine wunderbare CD vor. Die Oboe singt und schwelgt, alles ist locker leicht, selbst die versonnenen Momente. Wiener Klassik eben.
Ohne Abbado hätte Albrecht Mayer die Platte in dieser Form wahrscheinlich nicht machen können. Er hat ein Sakrileg begangen, was ihm die Puristen unter den Kritikern offensichtlich übel nehmen. Stücke des kleinen großen Salzburgers hat er nicht nur für Oboe eingerichtet oder transponiert - er hat Teile verändert. Und das nicht nur geringfügig. Die Vorbereitung dieses Projektes hat sicher sehr viel Zeit und Kraft gekostet. Aber es hat sich m.E. musikalisch gelohnt. Ob andere Blasrohrindianer Mayers Mozart-Variationen spielen werden, bleibt fraglich. Es wäre zu wünschen. Mir hat's gefallen.