Fledermaus-Opa Graf Dracula erzählt seine Geschichten - ein witziges Kinderbuch mit Botschaft
Buchinhalt:
Graf Dracula ist Opa – und was für einer! Im Schloss der vampirischen Fledermaus trifft sich alles, was Rang und Namen hat unter den mystischen Monstern der Weltliteratur – von King Kong, über Werwolf und Riesenspinne bis hin zu Vampirjäger Van Helsing. Und weil Opa Dracula ganz nebenbei noch auf seine drei quirligen Fledermaus-Enkel aufpassen soll, erzählt er dabei so manch gruselige aber auch herzerwärmende Geschichte aus seinem über hundertjährigen Leben...
Persönlicher Eindruck:
Im mittlerweile zweiten Band der „Memento Monstrum“-Reihe geht es erneut um allerlei gruselige Spukgestalten. Allesamt sind sie zu Gast auf Draculas Anwesen, wo der Vampir-Opa in Abwesenheit seiner Tochter mit den drei Enkeln eine abgefahrene Party schmeißt. Zu Gast sind keine Geringeren, als Werwolf, Zombie, Riesenspinne und Yeti! Und während allerlei rote Delikatessen in den hungrigen Mündern verschwinden und die drei quirligen Fledermaus-Enkel nichts als Unsinn anstellen, erzählt der Opa mehrere Geschichten rund um bekannte Monster aus der Weltliteratur. Die rein wahren, versteht sich.
Wer wissen will, wie Kong dereinst nach New York kam und dort zum King wurde oder wie es sich wirklich zugetragen hat mit Ferdinand, dem Frankenstein'schen Monster, dem sei dieses Kinderbuch ans Herz gelegt. Dabei ist das Buch so konzipiert, dass es nicht nur der jungen Zielgruppe gefällt, sondern auch erwachsene Leser den ein oder anderen Insider-Witz und Schmunzelmoment mitnehmen können.
Genau hier scheiden sich die Geister: Während es sehr erfrischend gemacht ist und auch dem erwachsenen Leser gefällt, haben Kinder wohl auch das ein oder andere Problem, das (Vor-)Gelesene vollständig zu verstehen. Die Altersempfehlung ist ab 8 Jahren und da werden die Kinder verständlicherweise weder den King-Kong-Film kennen noch die Erzählung von Frankenstein.
We auch immer: mir haben die drei Geschichten, die übrigens in andersfarbiger Schrift gehalten sind und sich dadurch rein optisch vom Rest abheben, am besten gefallen. Die Zwischenpassagen aus der Gegenwart, von Draculas Party und den frechen, ja mitunter flegelhaften Enkeln gefielen mir nicht so. Die drei Kinder, allen voran Globine, empfand ich als sehr nervtötend und nicht wirklich vorbildgebend für die Zielgruppe.
Qualitativ ist das Buch sehr hochwertig gemacht, die Seiten sehr dick und auch reich illustriert, teilweise sogar ganzseitig. Das Cover ist ein Hingucker mit Spotlack-Elementen und dem Verkaufspreis von 18 € durchaus angemessen.
Was ich etwas vermisst habe: ein Namensregister bzw. Glossar, damit klar ist, wer nun Bobo ist oder Justine. Wer Band 1 nicht kennt, hat da durchaus Probleme, alle Personen richtig zu verorten.
Insgesamt haben an diesem Buch junge und junggebliebene Leser ihren Spaß, wenn sie sich für Gruselgeschichten interessieren. Alles in allem beinhaltet die Gesamtgeschichte auch eine Botschaft, und zwar: der äußere Schein kann durchaus trügen und sich unter jeder noch so grauenhaften Fassade auch ein liebenswerter Charakter verbergen. Lerne Dein Gegenüber erst kennen, bevor Du Dir ein endgültiges Urteil bildest!