4 von 5
cloud5
09. Mai 2020
Auf das 2. Ohr
Der erste Eindruck war irritierend. Gegenüber der Original-LP gibt es kaum Veränderungen. Die Bass-Anteile wurden etwas in den Vordergrund gerückt, die lauteren Gitarrenriffs in den Höhen zurückgenommen und in der Spitze beschnitten. Beim Original sind die Höhen teilweise metallisch und übersteuert. An der heftigen Kompression wurde nichts geändert, trotzdem wirkt die Bühne etwas präsenter und etwas breiter. Wieder mal teures Geld für ein Remaster, was nur eine schlechte Schminke ist? Aber je länger die Hörsession dauerte und je öfter ich die Plattenseiten gewechselt habe, so stärker gewannen die kleinen Veränderungen an Qualität. Und am Ende gibt es kein Zurück zur Erstausgabe. Das Pressung ist sehr gut, ziemlich plan, nur wenige Spratzer während des ersten Tracks, danach weitgehend beanstandungsfrei. Sogar das Außen-Cover ausreichend dimensioniert, um die allerdings ungefütterten Schutzhüllen problemlos einzutüten.
Der Inhalt wird vorausgesetzt. Aber wer es nicht kennt: Mit Mandela Day, Biko und Belfast Child haben Simple Minds politische und musikalische Hymnen fürs Stadion, aber auch für das Wohnzimmer geschrieben. Auf 4 Seiten, im Original auf einer LP, gibt es keinen schwachen Titel.