Jamie Lidell: Places Of Unknowing auf LP

Jamie Lidell

Places Of Unknowing

LP (Long Play)

Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.

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Label:: TODO
Aufnahmejahr ca.:: 2025
Artikelnummer:: 12284492
UPC/EAN:: 5021732474155
Erscheinungstermin:: 18.7.2025

*** Gatefold Cover

Album digital in HD (Werbung)

Tracklisting

LP

1 Inner World
2 Return Of The Repressed
3 How Do I Land
4 Choraleme
5 Unmasking
6 Last Day Of Mourning
7 The Center
8 The Night I Went Crazy
9 Capture The Moon
10 Never Agreed To Play
11 Ordinary Dryness

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Jamie Lidell

Places Of Unknowing

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1 Rezension

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Jack Crabb

12.08.2025

Klang:: 5 von 5
Musik:: 4 von 5

Tabula Rasa

Musik wie die auf „Places Of Unknowing“ muss man sich erst mal trauen. Zumindest wenn man Jamie Lidell ist und zuletzt mehr schlecht als recht mit Soul aus dem Baukasten („Building A Beginning“) und halbgaren Popentwürfen („Jamie Lidell“) von sich reden machte. Davon ist er hier meilenweit entfernt. Nun wendet er sich den avantgardistischen Tönen zu. Das Ergebnis klingt asymmetrisch, organisch und fesselnd. Auch weil der Brite nichts übers Knie bricht und stets in Schlagweite zu seinem bisherigen Werk bleibt.

Man kann Lidells Genre-Hopping natürlich interessant finden. Dennoch suchte man in seiner Diskographie zuletzt vergebens nach dem roten Faden. „Places Of Unknowing“ ist seine bisher kompromissloseste Arbeit. Als Vorbereitung für sein nun schon achtes Album verließ er England und ließ sich in der „Music-City“ Nashville, im US-Bundesstaat Tennessee, nieder. Immerhin die Heimat der Country-Musik. „Places Of Unknowing“ lässt etwaige Einflüsse zwar nicht erkennen, Lidells liebevoll collagierten Song-Fragmente erinnern dafür manchmal an jene Söhne der Stadt, die dieses ur-amerikanische Kulturgut einst modernisierten, nur um es später ganz hinter sich zu lassen: Lambchop. Nur den Autotune-Effekt Kurt Wagners mag er sich dann doch nicht auf die Stimme legen. Diese hält er auf seinem neuen Album auch gerne mal zurück, damit er seine verträumten Klänge für sich sprechen lassen kann. Nicht das Jamie Lidell in Wirklichkeit nicht gut singen könnte. Das stellt er wieder mehrfach unter Beweis. Nur wenn er kompositorisch so elegant und nahtlos in Instrumental-Stücken wie „Choraleme“ von einer Stimmung zur Nächsten gleitet, ist schon alles erzählt. „How Do I Land“, einer der wenigen klaren Momente auf „Places Of Unknowing“, ist eine herzzerreißend schöne Ballade, eine im wahrsten Sinne des Songtitels sanfte Landung und könnte ebenso gut von Anohni & The Johnsons` „Iam A Bird Now“ stammen. Nur im abschließenden „Ordinary Dryness“ ziehen dunkle Wolken auf, wenn sich dystopisch elektronische Klangmuster zu einem pechschwarzen Albtraum verdichten. Eigentlich erscheint „Places Of Unknowing“ zur falschen Jahreszeit. Denn erst wenn es wieder kühler ist, die Tage wieder grau sind, ein leichtes Gefühl von Bedrückung einkehrt und die Gedanken ein wenig zu oft kreisen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich mit dieser Platte bis zum Frühling einzugraben.

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