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arnaoutchot
11. Dezember 2016
Beispielhafte Aufarbeitung, ultimative Ausgabe !
Meat Light im Rahmen der FZ-Project/Object-Audio-Documentary-Reihe ist Teil der zahlreichen neuen Veröffentlichungen von Material aus den Zappa-Archiven. Bekanntlich lag ja bei Uncle Meat auch den 2012 Remasters nur das digital bearbeitete Band von Zappa aus den 1980ern zugrunde. Ich habe davon noch die japanische Ryko-Doppel-CD von 1987 und hatte auf Vinyl eine frühe deutsche Pressung. Mit Meat Light wurden nun die Original Mono & Stereo Mastertapes für die 1969 Vinylausgabe digitalisiert (Chris Bellman). Klanglich ist der Original 1969 Vinyl Mix ein Quantensprung (!) gegenüber allen vorigen Versionen, inklusive aller Vinyl-Ausgaben. Das ist unvergleichlich besser, und jeder, der mit diesem zugegeben nicht unkomplexen Album etwas anfangen kann, sollte sich das beschaffen. Das ist aber noch nicht alles !
Auf CD 2 und der ersten Hälfte von CD 3 gibt es eine noch von FZ zusammengestellte Original Sequence der Platte. Es war mir nicht bekannt, dass es so eine Original Sequence gibt, ich kannte nur die auf CD (ohne Bild) etwas witzlose Uncle-Meat-Film-Tonspur, die bei der Ryko Disc als zweite CD dabei ist. Die Original Sequence ist auch nicht einfach die Platte ein bisschen umgestellt, sondern beinhaltet etliches, das nicht auf der Originalplatte ist. Hierzu wurde die Platte in vier Parts unterteilt (vermutlich LP-Seiten damals Rechnung tragend), die insgesamt länger sind als die 75-minütige Original Uncle Meat. Den Rest der dritten CD machen dann Tracks "From the Vault" aus, interessant, aber vieles davon wie bei Bonus-Material üblich, eher nicht für den wiederholten Hörgenuss.
Fazit: Nach "Making of Freak Out (MOFO)" und "Lumpy/Money" ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Aufarbeitung der FZ-Diskographie. Es ist die ultimative Ausgabe dieser Platte ! Diese sorgfältigen Veröffentlichungen sind mir ehrlich gesagt lieber als die Flut von Live-Aufnahmen, die nun permanent erscheinen. FZ's Bands waren nicht die endlos flexiblen Grateful Dead, seine Bands waren idR auf ein festes Programm geprobt, improvisatorische Highlights von FZ an der Gitarre oder witzige Dialoge mit dem Publikum hat FZ noch selbst weitestgehend für die "You Can't Do That On Stage"-Serie etc. ausgeschlachtet.