5 von 5
DEHA
21. September 2015
Ein MUSS für alle Freunde der guten Musik!
Er kann es, der Meister der sphärischen Klänge.
Das Intro „5.A.M.“ stimmt einen auf eine schöne Reise ein und lässt Großes erahnen.
„Rattle That Lock“, eine kunstvolle Weiterentwicklung des französischen Bahn-Jingles, kraftvoll, ja geradzu beschwörend.
„Faces Of Stone“, ein langsam durch ein Klavier eingeleitetes Stück, was zunächst nur durch leichtes Gitarrenspiel und Gesang sich dann aber langsam immer weiter zu einem letztlich fullminanten orchestralen Finale steigert.
„A Boat Lies Waiting“ ist eine wunderschöne Hommage an seinen passionierten und leider schon 2008 gestorbenen Segler und Freund Richard Wright, den man in dem Stück noch einmal hören kann. Eine gefühlvolle Erinnerung an einen guten Freund.
„Dancing Right In Front Of Me“ könnte ein Beatles-Stück sein, so klingt es zunächst. Leicht und unbeschwert setzt es sich nach dem Einsatz der bedrohlich wirkenden Gitarre im Stile der Beatles fort.
„In A Tongue“: David Gilmour geht pfeifend ins Studio und schnappt sich dann lässig die Gitarre, so könnte man meinen. Was dann folgt ist ein Ziehen aller Register, einschließlich eines Gitarrensolos, was dem von Comfortbale Numb sehr sehr nahe kommt, gar ebenbürtig ist.
„Beauty“ ist ein Instrumentalstück, bei dem man sich fallen lassen und mit schweben kann, Gänsehaut pur.
„The Girl In The Yellow Dress“: Er kann es auch jazzig, lässig. Ein sehr gelungenes Stück.
„Today“ ist ein typisches Gilmour-Stück, wie er es auf seinen anderen Solo-Scheiben schon zum Besten gab. Eingängige Beats mit schönen Gitarren-Sound, was will man mehr?
„And Then...“, das Outro des Albums. Nach einer musikalisch anspruchsvollen und wunderschönen Reise, weiter als zum Restaurant am Ende des Universums wird man langsam und stilvoll wieder zurück ins Leben geführt und ist gewillt bei 5.A.M. neu anzufangen.
Fazit dieser Klangreise: Auch wenn Gilmour es will (oder aus werbetechnischen Gründen angehalten ist) und ausdrücklich darauf hinweist, dass Pink Floyd Geschichte für ihn ist, so wird mit diesem Album klar, dass er zusammen mit Richard Wright musikalisch die tragende Säule von Pink Floyd war, dieses aber geschickt und kunstvoll in seinem Solo-Album umsetzen und fortsetzen kann. Auch er kann seine Wurzeln nicht verleugnen. Er braucht es allerdings auch nicht!
Musik und Texte sind eine gelungene Symbiose von Gilmour/Samson, die hoffentlich noch ein weiteres schönes Album entstehen lässt. Danke für diese großartige Musik. Für mich ist es beste Album im Jahr 2015.