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pälzer
Top 25 Rezensent
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
22. August 2011
Perfekter Psychedelik-Rock
Ich kann mich der Meinung meines Vor-Rezensenten nur anschließen: die Pretties haben hier die überzeugendste Psychedelik-Rock-Platte überhaupt vorgelegt. "Sgt. Pepper" war perfekter Pop mit allen damals angesagten Zutaten (Studiotechnik, Experimentierfreude, Sitar, indische Philosophie etc.), "The Piper at the Gates.." war genauso experimentierfreudig, aber versponnener und die Stones konnten sich vor lauter Haschisch-Dämpfen nicht entscheiden ob sie ziellos herumjammen wollten ("sing this all together", "Gomper") oder ob sie rockigere Töne anschlagen sollten ("Citadel"). Den Pretties gelang es, harten britischen R & B perfekt mit experimentellen Klängen, Sitarsounds, Flöten und allerlei vielstimmigen Gesängen zu verbinden. Entstanden ist dabei ein leider viel zu oft unterschätztes Meisterwerk. Von den ersten sanften Hippieklängen mausert sich diese Platte zu brachialem Rock ("She says good morning", "Balloon burning", "Baron saturday") oder wundervollen Balladen ("Death", "Loneliest Person") - die psychedelischen Klänge werden hier nie zum Selbstzweck, sondern geben dem Rock ein etwas verspielteres Gewand. Eine Platte, die mittlerweile zu den Klassikern zählt...und auf die noch kommende Großtat der Pretties verweist: "Parachute". Diese CD-Ausgabe ist bis auf die leidigen Alternativ-Bonustracks zu empfehlen - wenngleich ich die Mono-Ausgabe des Albums (vor Jahren auch 'mal auf CD erschienen) vorziehe.