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    d-lueken

    Aktiv seit: 11. April 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 115
    24 Rezensionen
    Italienisches Konzert BWV 971 für Akkordeon Italienisches Konzert BWV 971 für Akkordeon (CD)
    21.08.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bach auf Akkordeon - das geht, sehr gut sogar

    Johann Sebastian Bach muss sich immer wieder neue Bearbeitungen gefallen lassen. Das Erstaunliche dabei ist: es bleibt immer Bach. So auch auf dieser CD mit Bearbeitungen für Akkordeon. Dadurch, dass ich bereits in einer Fußgängerzone Akkordeonspieler erlebt habe, die teils die großen Orgelwerke Bachs auf ihren russischen Knopfakkordeons in erstaunlicher Klangfülle und Werktreue gehört habe, erstaunt mich diese Aufnahme nicht dadurch, dass Viviane Chassot die Werke ebenfalls auf einem russischen Knopfakkordeon spielt, sondern eher dadurch, dass sie den Werken neue Farben und Charakteristiken entlockt, die so bislang nicht zu hören waren. Das beginnt auf bestürzende Weise mit Präludium und Fuge c-Moll aus dem Wohltemperierten Klavier. Die Sechzehntelbewegungen im Präludium erscheinen wie für das Akkordeon komponiert, die Wellenbewegungen üben geradezu einen Sog auf den Hörer aus; er fühlt sich hineingezogen wie in einen Strudel. Durch die ausgefeilte Dynamik, die auf dem Akkordeon möglich ist, bekommen die Werke eine zusätzliche Dimension. Besonders anrührend gelingt dies im Andante aus dem Italienischen Konzert. Es wird zu einer seismographischen Darstellung von düsterer Emotionalität. Der darauffolgende Satz wirkt wie ein Erlösung aus der Schwermut des Andante. Die offenbare Lust der Interpretin an der Komposition und an ihrem Spiel ist schlicht mitreißend. Auch hier werden verschiedene Abschnitte durch dynamische Variationen und musikalische Abläufe durch sorgfältige Abschattierungen nachvollziehar. Die Allemande der Französischen Suite Nr. fünf erklingt geradezu zärtlich, ähnlich im Präludium der Partita B-Dur. Auch hier ist der Gegensatz zum Allemande ohrenfällig und mitreißend. So könnte man fortfahren und Werk für Werk nach seiner Intensität und Emotionalität untersuchen. Die Musikerin versteht es meisterhaft, die den Werken innewohnende Vitalität zu erkennen und darzustellen. Dabei bleibt sie einer angemessenen Transparenz treu. Die Interpretin versteht es hervorragend, die Möglichkeiten ihres Instruments in den Dienst ihrer Interpretation der Werke zu stellen. Man könnte den Eindruck gewinnen, wenn Bach das Akkordeon schon gekannt hätte, hätte er genauso dafür komponiert.
    Von der historisch informierten Aufführungspraxis ist diese Aufnahme natürlich so weit entfernt, wie dies nur möglich ist. Puristen werden die Nase rümpfen, nicht nur wegen des Instruments, sondern gleicherweise wegen der „romantischen“ Einfärbung der Interpretation. Dennoch hat sie ihr Recht in der zwingenden Intensität des Spiels und der Entdeckung der interpretatorischen Möglichkeiten, die die den eingespielten Werken innewohnen. Wer das Außergewöhnliche liebt, kommt an dieser Aufnahme nicht vorbei.
    Harald Genzmer - Contemporary Composer Harald Genzmer - Contemporary Composer (CD)
    08.02.2018
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Endeckung

    Ein Komponsit des 20. Jahrhunderts, der sich nicht in seriellen Wolkenkuckucksheimen bewegt, sondern Musik zum Musizieren und zum Zuhören schreibt, und das auf höchstem Niveau - welch eine Wohltat! Ein Booklet fehlt alelrdings; man kan sich ja aber bei Wikipedia kundig machen.
    Neujahrskonzert 2018 der Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2018 der Wiener Philharmoniker (DVD)
    28.01.2018
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Müde Philharmoniker

    Da ich dieses Mal das Neujahrskonzert nicht sehen konnte, habe ich mir zum Ersatz diese DVD bestellt. Leider erfüllte sie meine Erwartungen nur teilweise. Die Philharmoniker spielten, als hätten sie vom Silvesterabend noch Restalkohol im Blut, und der Dirigent, der manchmal auch nur danebenstand, konnte den nötigen Esprit nicht vermitteln.Außerdem wirkte sein Dirigat manchmal so, als hätte er Einzelheiten schlicht vergessen oder übersehen. Wo ist der Willy Boskovsky von heute? Sein Charme und sein Esprit sind bis heute unvergessen und noch durch die letzte CD-Remake hin spürbar. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, quo vadis?
    Advents- und Weihnachtsliedsätze Advents- und Weihnachtsliedsätze (CD)
    09.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Advent und Weihnachten in ihrem eigentlichen Sinn

    Günter Raphael, der diese Sätze schrieb, war in seiner frühen Zeit ein gefragter Komponist, dessen Werke zum Beispiel von Wilhelm Furtwängelr aufgeführt wurden. In der Nazizeit wurde er als sogenannter Halbjude verfemt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog es ihn wieder an die Öffentlichkeit, nicht ohne Erfolg. Seine erzwungene innere Emigration und seine schwere Erkrankung spiegeln sich in seinen Sätzen zur Advents- und Weihanchtszeit wieder. So gewinnen seine im Großen und Ganzen schlichten Sätze eine Intensität weitab von pseudoweihnachtlicher Sentitmentalität und zeugen von der Härte, aber auch von dem Hoffnungspotential der Weihanchtsbotschaft. Das alles wird kongenial umgesetzt durch den Dresdner Motettenchor unter der Leitung von Matthias Jung, der ein stilsicheres, intensives Singen fordert und ermöglicht. Eine gute Weihnachtsgabe für alle, denen an der eigentlichen Weihanchtsbotschaft liegt.
    KindKind Bruno Dumont
    KindKind (DVD)
    22.04.2016
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Schrillste Serie

    Eine schrille Geschichte, schrille Darsteller, am schrillsten der Junge "Kindkind". Excellent!
    Choralvariationen für Orgel Choralvariationen für Orgel (CD)
    30.08.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Staunenswerte Orgelmusik

    Das große Plus dieser Edition ist, dass es überhaupt einmal jemand wagt, Werke des fast völlig in Vergessenheit geratenen Komponisten aufzunehmen. Es ist schon ziemlich staunenswert, was dieser Komponist seinen Interpreten rein spieltechnisch abverlangt; die Unabhängigkeit der Hände und zwischen den Händen und Füßen muss absolut gegeben sein; der Organist der vorliegenden Aufnahme erfüllt diese Voraussetzung auch in großem Maße. Interessant ist auch, dass die kontrapunktischen Künste des Danziger Meisters denen Bachs kaum nachstehen, so weit sich dies vom Hören her beurteilen lässt. Die Formen sind im Großen und Ganzen die des ausgehenden Barocks; manche Choralbearbeitung ist offenkundig in der Nachfolge Pachelbels entstanden; das ist kein Manko; bei Bach gibt es ähnliche Vorbilder. Andere Bearbeitungen zieren die Melodie aus, während die Begleitung auf einem anderen Manual und Pedal erfolgt - hier könnte Buxtehude Pate gestanden haben. Zwei Bearbeitungen sind gar für drei(!) Manuale und Pedal; hier muss der Organist das Kunststück fertigbringen, mit einer Hand zwei Manuale gleichzeitig zu bedienen. Fugierte Teile und doppelter Kontrapunkt bestimmen andere Bearbeitungen. Das alles spricht eine durchaus eigenständige Tonsprache im Sinne des Spätbarocks; einige wenige Klänge sind vom kommenden Zeitalter der Empfindsamkeit geprägt. Insoweit ist das eine empfehlenswerte CD. Jedoch enthält sie ein Manko, das eine vier- oder fünfsternige Bewertung verhindert. Das ist der Umgang mit den Registrierungen und in dessen Gefolge das Klangbild. Alle Registrierungen sind zu dick und lassen das musikalische Geschehen manchmal mehr erahnen als hören. Der Hall tut ein Übriges, die Vorgänge zu verunklaren. Dabei wäre das Instrument für einen differenzierteren Umgang mit den Registern durchaus geeignet. Wie die Musik Gronaus dann klingt, hört man beispielhaft auf einer alten Aufnahme mit O. G. Blarr, die eine der Kompostionen enthält. Das Beiheft in Englisch und Italienisch ist für das Label Brillant geradezu sensationell ausführlich. Die Disposition der Orgel wird ebenso mitgeteilt wie die Registrierungen der einzelnen Werkabschnitte, dazu Angaben zum Komponisten und den Werken. Für eine zusätzliche deutsche Übersetzung gäbe es den fünften Stern. Trotz der Einschränkungen ist die CD für Orgelfreunde nahezu unverzichtbar.
    Cameron Carpenter - Cameron Live Cameron Carpenter - Cameron Live (CD)
    24.08.2014
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Hochbegabter Zappelphilipp

    Dass der junge Mann Orgel spielen kann, steht fest. Schade nur, dass er sein übergroßes Talent zum Show-Business verkommen lässt. Die Revolutionsetude von Chopin mit Spitze und Hacke - schön, ja, vielleicht ist er der einzige, der es kann. Man muss es aber nicht können, wenn man eine künstlerische Aussage machen möchte. Mir scheint, die Aussage des Organisten lautet: Hört her, das muss man erst mal können, und ich kann's! Wie es um die Musikalität des Organisten wirklich steht, hört man in seinen eigenen Kompositionen. Sie sind dünn und langweilig. Jeder Dorforganist improvisiert spannendere Choralvorspiele. Mein Eindruck: Ein hochbegabter Zappelphilipp.
    Orgelwerke (Gesamtaufnahme / Single-Layer Stereo-SACDs) Orgelwerke (Gesamtaufnahme / Single-Layer Stereo-SACDs) (SAN)
    24.08.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bach nüchtern

    Sicherlich eine gute Aufnahme eines Querschnittes aus dem Orgelschaffen Bachs. Alles ist sehr schön, technisch überlegen, musikalisch unangreifbar. Doch fehlt das Quäntchen Emotionalität, das eine sehr gute zu einer großen Aufnahme macht. Der Organist bleibt unhörbar. Für Puristen ist das vielleicht sogar ein Vorteil. Die Aufnahmetechnik bringt es mit sich, dass die einzelnen Linien im kontrapunktischen Gewirk manchmal schwer zu identifizieren sind. Dennoch eine gute Wahl!
    Choräle BWV 651-668 "Leipziger Choräle" Choräle BWV 651-668 "Leipziger Choräle" (CD)
    24.08.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Die Berührende

    Selten einmal wurden die Orgelchoräle so berührend einerseits und historisch so getreu andererseits eingespielt. Hinzu kommt, dass es für den Organisten keine technischen Probleme zu geben scheint. Dabei sind die eingespielten Werke Höhepunkte der Bach'schen Orgelkunst; der Komponist schreckte vor keiner technischen Schwierigkeit zurück. Eine hervorragende Orgel komplettiert den positiven Höreindruck. Die andernorts bemängelte Schwäche der Aufnahmetechnik kann ich nicht nachvollziehen. Es klingt alles durchsichtig, klar und beinahe intim. Der Charakter der Register ist deutlich erkennbar. Ich bin für diese Aufnahme dankbar.
    Ein Kommentar
    d-lueken
    20.11.2014

    Beim Wiederhören

    Zur Vollkommenheit ist es manchmal nur noch ein kleiner Schritt.
    Die Kunst der Fuge BWV 1080 Die Kunst der Fuge BWV 1080 (CD)
    09.08.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ideale Interpretation

    Nach mancherlei Suche nach einer vertretbaren Interpretation von Bachs Kunst der Fuge bin ich auf die alte Aufnahme des Concentus-musicus-Continuospielers Herbert Tachezi gestoßen und muss sagen: Ich bin überrascht von der Klarheit, mit der er spielt, auch von seiner Fähigkeit, den Charakter der einzelnen Fügen darzustellen und von seiner Kunst der Artikulation. Eine wunderschöne Orgel aus der Frühzeit von Ahrend, damals noch Ahrend und Brunzema, unterstützt ihn dabei. Wer eine gültige, unprätentiöse und die Extreme meidende Aufnahme wünscht, hier ist sie.
    Berühmte Orgelwerke (Simon Preston) Berühmte Orgelwerke (Simon Preston) (CD)
    06.08.2014
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Für Einsteiger und Fortgeschrittene

    Verzeihlich ist der Titel dieser Sammlung; man muss sie schließlich verkaufen können, auch wenn durchaus nicht alle Stücke zu den berühmten gehören - den Kenner freut es. Weniger verzeihlich ist schon, dass die Orgel mit keinem Buchstaben erwähnt wird. Es ist durchaus nicht von nur marginalem Interesse, um welches Instrument es sich handelt, auch wenn dies ein Low-Budget-Produkt ist. Unverzeihlich hingegen ist es, dass Präludium und Fuge in h-Moll BWV 544 plötzlich in B-Dur stehen soll - das zeugt von einer schlampigen Übernahme aus dem englischsprachigen Bereich, in dem der Ton h mit b bezeichnet wird. Der Herausgeber hat sich vielleicht gedacht: b-Moll, das gibt es ja gar nicht; aber B-Dur, das gibt es - aber leider nur als letztes der Acht kleinen Präludien und Fugen, die in dieser Sammlung nicht vertreten sind, ja, nicht einmal von Bach stammen! Doch ansonsten eine höchst achtbare Aufnahme, auch wenn einige Registrierungen gewöhnungsbedürftig sind. Allein schon die witzig gespielte Fuge in D-Dur rechtfertigt den Kauf dieser Sammlung. Doch auch die anderen Werke sind durchsichtig gespielt, wo es angebracht ist, mit großer Emotion, immer virtuos, mit guter, wohlüberlegter Artikulation.
    Requiem KV 626 Requiem KV 626 (CD)
    09.07.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überwältigend!

    Ich fürchte, nach dieser Aufnahme des Requiem bin ich für andere verdorben. Es ist unfassbar, wie einerseits mit barockem Gestus musiziert wird, weitgehend vibratofrei, und andererseits eine solche emotionale Wucht erreicht wird - und dann wieder Zartheit, die schlicht überwältigt. Die Intonation ist geradezu berührend rein; auch die Solisten fügen sich da ein. Berückend, wie sich an manchen Stellen die Solisten aus dem orchestralen Gewebe herausentwickeln. Dass dann noch die liturgische Funktion an einer Stelle akzentuiert wird, ist nur noch das I-Tüpfelchen auf einer Aufnahme, mit der alle künftigen sich zu messen haben werden - und sich schwertun werden. Einziger Mangel: Von einer Aufnahme mit dem Werk eines deutschsprachigen Komponisten erwarte ich einen deutschsprachigen Teil im Booklet. Dass sich aber dadurch ja niemand davon abhalten lasse, sich von diesem Requiem innerlich und äußerlich mitreißen zu lassen!
    Il Canto della Sirena - Cantate Neapoletane dell'Eta Barocca Il Canto della Sirena - Cantate Neapoletane dell'Eta Barocca (CD)
    08.10.2013
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spritzige Überraschungen

    Eine begeisternde Musik ist auf diesen drei CDs zu hören. Das liegt am wenigsten daran, dass die meisten Komponisten recht unbekannt sind, gar im Anonymen verharren und somit eine erhebliche Bereicherung des Repertoires darstellen. Maßgeblich für den Esprit dieser Aufnahme ist der außerordentliche Tenor Pino De Vittorio. Er singt die seltenen Preziosen aus dem neapolitanischen Hochbarock mit einer ganz natürlichen, völlig unangestrengten Stimme. Darin erinnert er in der Tat an volksmusikhafte Aufnahmen etwa der Gruppe Nuova Compagnia di Canto Popolare. Aus dieser unprätentiösen Grundhaltung heraus erreicht er alle Affekte mit staunenswerter Mühelosigkeit, von Trauer bis zu schalkhafter Ironie. Auch die Koloraturen kommen wie selbstverständlich, sozusagen aus lauterem Spaß an der Freude. In manchen Rezitativen entwickelt er ein abenteuerliches Sprechtempo, das es dem des Italienischen Unkundigen schwer macht, den Text zu verfolgen; doch was tut's? Dem Vergnügen tut es jedenfalls keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Atemberaubend sind an manchen Stellen auch die Beschleunigungen, die er zusammen mit dem Ensemble hinlegt. Und immer wieder ereignet es sich, dass die Vergüglichkeit des Kantatensingens umschlägt und der Atem großer Kunst an Herz und Gemüt rührt. Das begleitende Ensemble I Turchini unter Antonio Flori begleitet diese Eskapaden flexibel und äußerst wach; der Cembalist darf seine hohe Kunst auch solistisch zeigen. Die anderen Sänger auf der zweiten CD erreichen den Tenor nicht ganz, seine Lebendigkeit ist aber auch unerreichbar. Die fünf Sterne verdanken sich dem Tenor - der hätte allerdings auch sechs Sterne verdient. Die Kompositionen selbst sorgen für manche Überraschung durch ihren Formenreichtum und ihre Farbigkeit. An zwei Stellen glaubt der aufmerksame Hörer sich zu verhören: In der Kantate Squarciato... von Provenzale ist von einem Bruder Jakob die Rede, und es erklingt der Anfang des berühmten Kanons. Und an anderer Stelle derselben Kantate ertönt gar der Anfang der Hatikva, der israelischen Nationalhymne. Wohlgemerkt, die Kantate stammt aus dem 17. Jahrhundert...! In diesen Kantaten sind die Grenzen zwischen E-Musik, Folklore und Tanz plötzlich aufgehoben, eines beflügelt das andere, und miteinander sorgen sie für ein überbordendes Hörvergnügen. Alles in allem: Ich habe mich selten so amüsiert, fühlte mich selten so gut unterhalten und war so aufgeweckt wie bei dieser Edition.
    Flötenkonzerte Nr.1 & 2 Flötenkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    20.06.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Silbrige Gespinste

    Das Orchester, mit historischen Instrumenten musizierend, bildet präzise die Innenspannung der einzelnen Phrasen ab und schattet die Phrasenenden effektvoll ab. Damit erfüllt es die Bedingungen für die vielzitierte Klangrede. Dabei geht es spritzig und musikantisch vor, und das alles ohne Dirigent. Der Flötist bläst eine Traversflöte mit sanftem, dann aber auch markigem Ton und moduliert den Klang sensibel aus. Der ihr nachgesagten Langweiligkeit ( was ist langweiliger als eine Flöte? ...) entgeht er damit souverän. Die Harfe ist ein Nachbau eines Instrumentes aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sehr zart im Klang. Im Doppelkonzert dominiert die Flöte. Das entspricht dem historischen Befund, und es ist der Aufnahmetechnik zu danken, dass hier kein Ausgleich versucht wurde. Wo es aber zu einem gleichberechtigten Miteinander kommt, erreicht das Ohr ein silbriges Gespinst edelster Provenienz. Ohne Zweifel: Dies ist eine Referenzaufnahme, vor allem im Bereich historisch informierter Aufführungspraxis: lebendig, virtuos, kraftvoll.
    Agon-Ballett Agon-Ballett (CD)
    23.01.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lucide Klarheit auf knappstem Raum

    Eigentlich habe ich diese CD nur aus Neugier gekauft. Ich bin indes von der Qualität der spätesten Kompositionen Strawinskys ebenso überwältigt wie von der Qualität der Interpreten. Es ist ein karges, intellektuelles Vergnügen, die Werke zu hören; bald aber schlägt des Empfinden um in Faszination. Die geistlichen Kompositionen vermitteln dabei die spirituelle Erfahrung von Klarheit, Leichtigkeit und Licht. Die Ensembles des SWR überzeugen restlos. Welch ein Jammer, dass es das Orchester so bald nicht mehr geben wird!
    schnittpunktvokal - voces quietis schnittpunktvokal - voces quietis (CD)
    14.12.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Männlicher Wohlklang in anrührender Perfektion

    Endlich eine neue CD von schnittpunktvokal bei CPO! Und dann die Überraschung: die alte Weihnachtsplatte liegt als Bonus dabei! Die so einfach scheinenden Lieder aus dem Umfeld der Kärntner Volksmusik werden von den Brüdern Paumgartner und ihrem hinzugezogenen Bass mit stupender Schönheit und anrührender Intensität gesungen, weitab von jedem Kitsch und jeder Musikantentenstadl-Sentimentalität. Die Intonation ist untadelig. Für Liebhaber von Vokalensembles, Chormusik, Folklore und jeder anderen Art von Musik ein Geschenk. Ob bei wenigen Stücken die Gitarre und das Saxophon wirklich ein Gewinn sind, lasse ich dahingestellt sein. Die rein vokal ausgeführten Gesänge haben mich begeistert, die dafür aber nachhaltig. Unverständlich bleibt, wieso die Texte nicht beigegeben sind.
    Divertimento KV 563 Divertimento KV 563 (SACD)
    14.12.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Spannung pur

    Das berühmte Divertimento wird hier gleichsam unter Spannung gesetzt in einem außerordentlich wachen Musizieren. Die Klangschönheit, in weiten Teilen eine Selbstverständlichkeit, wird von dramaturgisch motivierten Ruppigkeiten unterbrochen; sie markieren höchst sinnreich Partien, die musikgeschichtlich weit in die Zukunft weisen. Ansonsten wird auch die Nähe zu Franz Schubert immer wieder hörbar. Eine stilistisch und musikalisch untadelige und mitreißende Aufnahme, die die meisten vorangehenden in den Schatten stellt.
    Spanische Liebeslieder op.138 Spanische Liebeslieder op.138 (CD)
    23.05.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Hochrangige Musik zur gegenseitigen Unterhaltung

    So also hat man sich im Hause Schumann musikalisch unterhalten! Mehrstimmige Gesänge mit Klavierbegleitung, liedhafte Minidramen, musikalische Scherze und Neckereien - es ist eine Lust, dem zuzuhören, vor allem bei so hochkarätigen Musikern.
    Preludes Heft 1 & 2 Preludes Heft 1 & 2 (CD)
    23.05.2012
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Unzureichendes Dokument

    Klanglich so diffus, dass eine Bewertung kaum möglich erscheint. Vor allem der nach jedem Stück aufbrandende Applaus ist äußerst störend. Schade und ärgerlich.
    Lieder "Love Songs" Lieder "Love Songs" (CD)
    10.05.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Begeisternd durch Rhythmus und Schönheit

    Ja, die Maultrommel zu Beginn ist eine Zutat der Interpreten - aber was für eine! Sie elektrisiert und weckt den Hörer auf: Vorsicht, hier wird mit Lust und Kraft musiziert, ach was: hier wird Purcell getanzt und geweint in mitreißender Rhythmik und kompromissloser Konzentration. Dorothee Mields rollt ihre Rs so eindrucksvoll, dass man versucht ist, den Namen der Gelsenkircherin englisch auszusprechen. Die manchmal schier verzweifelt schönen vokalen Musiken gehen dank ihrer Stimme und Gestaltungskraft zu Herzen, die instrumentalen Tanzsätze lassen die Beine in unwiderstehlichem Veitstanz zucken. Ausgezeichnete Klangtechnik und ein interessantes Booklet vervollständigen eine Edtion, die man jedem Verächter klassischer, barocker oder englischer Musik als Pflichtpensum verschreiben müsste - den Liebhabern und Kennern natürlich erst recht!
    Geza Anda - The Art of Geza Anda - The Art of (CD)
    05.05.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Klarheit, Tiefe und Virtuosität

    Vor allem bei den Werken Schumanns besticht diese Kassette durch eine große Clarté, wie sie nur selten, zumal beim romantischen Repertoire, zu hören ist. Die enormen Anspüche an die technische Fingerfertigkeit lässt der Virtuose noch nicht einmal ahnen. Der emotionale Gehalt der Stücke kommt so unvermischt und unbeeinträchtigt von sachfernen Hindernissen ans Ohr. Lehrreich: die Aufnahmen der Symphonischen Variationen in einem Abstand von 20 Jahren. Auch die anderen Einspielungen sind der (Wieder)entdeckung mehr als wert.
    Das Lied von der Erde Das Lied von der Erde (CD)
    09.05.2011
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Ins akustische Nichts

    Diese Edition ist höchst bedauerlich. Gut, man kann sich delektieren an dem Timbre von Wunderlich, an der Stimme von Fischer-Dieskau; aber das ist beinahe schon alles, über das man sich freuen kann. Die Tontechnik ist eine Katastrophe - nicht deshalb, weil sie fast 50 Jahre alt ist, sondern deshalb, weil die Abläufe durch die Bearbeitung gleichsam atomisiert werden. Der Raum kommt nicht zum Klingen. Alles, was die Dauer eines Tones übersteigt, wird gekappt, ohne jeden Nachhall, ins akustische Nichts. So werden die Spannungsbögen zerbrochen. Weist das völlig unzureichende Booklet noch darauf hin, dass Krips den Atem für überaus wichtig hält, schneidet die Tontechnik den Atem regelmäßig und beinahe brutal ab. Besonders in "Der Abschied" schmerzt dieses Verfahren. Hinzu kommt eine Tonregie, wohl der Aufnahmetechnik von 1964 geschuldet, die willkürlich einzelne Instrumentengruppen und Instrumente hervorhebt. Von dem fulminanten Konzertereignis, von dem im Booklet die Rede ist, bleibt so nichts mehr hör- oder spürbar - auch dann nicht, wenn am Ende völlig unnötigerweise dem Hörer auch noch der Applaus um die Ohren geschlagen wird. Ärgerlich!
    Peer Gynt op.23 (Ausz.) Peer Gynt op.23 (Ausz.) (CD)
    07.05.2011
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Überdreht

    Die Bewertung ist vor allem der Bearbeitung und dem Sprecher geschuldet. Völlig überdrehter Sprecher, völlig unzureichende Bearbeitung. Schade, dass sich Masur für einen so schalen Verschnitt hergegeben hat. Das Booklet ist völlig unzureichend und ähnelt mehr einem Werbeprospekt.
    Thought of Psalms Thought of Psalms (CD)
    11.04.2011
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Fließbandware

    Die Chorwerke machen den Eindruck reiner Routine. Sie sind weder klanglich noch strukturell in irgend einer Weise origniell oder auch nur ausdrucksstark.
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