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    Rigoletto2002

    Aktiv seit: 14. März 2023
    "Hilfreich"-Bewertungen: 169
    103 Rezensionen
    Power Of Love André Rieu
    Power Of Love (DVD)
    12.04.2025
    Bild:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Power of Love - Maastrichtkonzert 2024

    Zuerst der äußere Eindruck, die DVD enthält ein hochwertiges Booklet mit unterschiedlichsten Bildern der Konzerte. Auch sind alle Namen der Orchestermitglieder erwähnt, zu den einzelnen Werken gibt es Informationen und ein kleiner Einführungstext ist vorhanden. Die DVD ist auf hohen Niveau produziert, auch wenn eine Blu-Ray deutlich bessere Bilder abliefern würde und der Ton vielleicht nochmal besser wäre. Zu dem Konzert. Viele bekannte Werke, nicht viele Neuerungen, auch wenn einige Werke schon länger nicht mehr erklungen sind. Der Block der Bläser ist fast identisch mit dem Block aus 2009. Die Tenöre singen mal wieder "Granada" und "Nessun Dorma". "Ob blond, ob braun" ist da eine Abwechslung. Dass die Tenöre nicht mehr alle Spitzentöne erreichen, ist festzustellen. Nach der Pause gibt es "Think of Me", das "Vilja-Lied" und das Original von "Ein Schiff wird kommen". Emma Kok singt "Dancing on the Stars". Der Zugabenblock ist auch identisch mit früheren Konzerten. Es gibt einen "Sirtaki" und der Maastrichter Phil Bee singt einen Song von Neil Diamond und Sir Tom Jones. Beide Werke orchestral arrangiert. Fazit: Bekannte Werke, farbige Bilder, jede Menge Promis im Publikum, die alle einen stimmungsvollen, in sich schlüssigen Abend, erlebten. Aber das wichtigste, es gehen alle Menschen friedlich miteinander um. Es sind so viele Nationalitäten im Publikum, dass man wirklich Herrn Rieu größten Respekt zollen muss. Es ist erstmal eine Leistung, dass man ca. 150.000 Menschen innerhalb eines Monats in eine Stadt lockt und dann jedes Mal einen Abend schenkt, der wohl unvergesslich bleibt. Mit seiner sympathischen, lebensfrohen Art schafft er es auch Generationen miteinander zu verbinden. Das Publikum ist im Gegensatz zu früher, deutlich diverser geworden. Enkel begleiten ihre Großeltern, junge Paare besuchen die Konzerte, aber auch Freundeskreise. Möge es diese Konzerte noch viele Jahre geben.
    Meine Produktempfehlungen
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    Richard Wagner - The Ring Without Words Richard Wagner - The Ring Without Words (DVD)
    21.03.2025
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der Ring ohne Worte - Lorin Maazel dirigiert die Berliner Philharmoniker

    Im Jahre 2000 wurde diese Aufnahme erstellt. Lorin Maazel dirigiert die Berliner Philharmoniker, die damals noch ein anderes Orchester waren. Viele Musiker*innen sind mittlerweile in Rente oder sind schon verstorben. In 25 Jahre verändert sich viel. Die Musik jedoch nicht. Wagners "Ring der Nibelungen" ist vor fast 150 Jahren uraufgeführt worden und zieht immer noch das Publikum an. In den vergangen Zeiten nicht immer nur musikalisch. Lorin Maazel hat die kühne Idee gehabt eine "Sinfonische Dichtung" zu arrangieren. Gelungen ist das Lorin Maazel, auch wenn "Siegfried" sehr kurz kommt und die "Götterdämmerung" doch ein wenig überpräsent ist. Erstaunlich ist, dass die Philharmonie nicht ausverkauft ist. Das heutige Problem, dass die Häuser nicht ausverkauft sind, ist kein Neues. Einige Häuser trifft es mehr als andere. An dem Abend ist es jedoch nicht zu verstehen. Es gibt kein zeitgenössisches Werk, auch steht Arnold Schönberg nicht auf dem Programm. Die Berliner Philharmoniker spielen wie immer auf höchsten Niveau und sie sind auch ein Opernorchester. Was Karajan angefangen hat, wurde unter Abbado ausgebaut und ist jetzt unter Petrenko sehr hervorzuheben. "Mazeppa", "Jolanthe", "Pique Dame", "Il prigioniero", "Die Frau ohne Schatten", "Elektra", "Francesca da Rimini" und "Madama Butterfly". 8 Opern in dreieinhalb Jahren. Das zeigt, wie sich die Berliner Philharmoniker auch weiterentwickelt haben. Das Programm ist nicht nur Brahms, Beethoven und Mozart, sondern so viel mehr und das ist spätestens ab der Ära Abbado deutlich zu sehen. Dass Maazel dem Orchester fern blieb, als es sich für Abbado entschied, merkt man dieser Aufnahme nicht an. Man kann aber auch festhalten, dass der "Ring" nur in seiner Gänze ganz zu glänzen beginnt.
    Meine Produktempfehlungen
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    Danish National Symphony Orchestra - Hollywood Gala II (Award Night at the Symphony) Danish National Symphony Orchestra - Hollywood Gala II (Award Night at the Symphony) (BR)
    16.03.2025
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Buntes Programm aus Kopenhagen

    Das „Danish National Symphony Orchestra“ spielt Filmmusik. Diesmal nicht nur John Williams, sondern auch Ennio Morricone, Alan Silvestri und Bryan Adams. Das Werk wurde übrigens u.a. von Michael Kamen orchestriert. Er dirigierte vor über 30 Jahre das erste „Pavarotti & Friends“ Konzert.
    Das Programm aus Kopenhagen ist bunt. Schon das erste Medley zeigt wie vielfältig der Abend wird. Musik aus „Rocky“, „Frühstück bei Tiffany“, „Mary Poppins“, „On the Road again“, „Flashdance“, „Die Frau in Rot“, „Ein Offizier als Gentleman“, „Barbie“, „Skyfall“ und auch noch Eminems Film „8 Mile“. Womöglich mag noch ein Film fehlen. Christian Schumann dirigiert die Fetzen und Caspar Phillipson gibt den Sänger, der Chor gibt unterstützende Passagen. Ausgebildet ist Phillipson, den Eminem nimmt man ihn nicht ab. Phillipson gibt danach immer wieder Kommentare zu den Werken. Auf Englisch und ohne Untertitel.
    Es geht weiter mit John Williams und Musik aus der Film „Der Soldat James Ryan“. Williams ist der Vertreter der klassischen Filmmusik. Er steht ganz in der Tradition von Erich Wolfgang Korngold und Max Steiner. Sinfonische Bilder entstehen.
    Musik aus „Titanic“ folgt. Nicht dass berühmte „My Heart will go on“, sondern das „Rose Theme“. Ein durchaus interessantes Leitmotiv.
    Silas Bjerregaard betritt die Bühne und singt aus „Robin Hood“ „Everything I do, I do it for you“. Das Arrangement ist sehr bombastisch, lyrische Passagen kommen doch sehr scharf über die Rampe. Über die Wahl der Kleidung kann man geteilter Meinung sein.
    Die Sängerin „eee gee“ betritt die Bühne. Sie heißt bürgerlich Emma Grankvist und singt aus dem letzten „James Bond: Keine Zeit zu sterben“ das Titellied. Das opernhafte von „Skyfall“ hat es nicht. Trotzdem eine schöne Komposition, „eee gee“ füllt das Lied mit Leben.
    Es folgt Musik aus dem Film „Abbitte“. Zum einen eine zarte Komposition für Schreibmaschine und Orchester, danach folgt eine „Elegie“ für Chor und Orchester.
    Nino Rotas Musik zum „Paten 2“ steht auf dem Plan. Ob das seine beste Schöpfung ist, ist schwer zu sagen. Es gibt Musik zu „Die Clowns“, „Amarcord“, „Romeo und Julia“, „8 1/2“ oder eben „La Strada“, diese Werke mögen nicht so bekannt sein, sind aber allesamt raffinierter komponiert.
    „Frühstück bei Tiffany“ kommt zurück. Wie in dem Medley mit „Moon River“. Diesmal jedoch von „eee gee“ und Silas Bjerregaard gesungen. Die Stimmen harmonieren nicht zu 110%, es stört bei dieser Art von Konzert nicht. Wären beides Opernsänger hätte man größere Schwierigkeiten.
    Das „Theme“ aus dem Film „Der mit dem Wolf tanzt“ erklingt. Erhabene Musik von John Barry.
    Es folgt der „Walkürenritt“ aus der Oper „Die Walküre“ von Richard Wagner. Sicherlich nicht die beste Komposition von Richard Wagner, man denke nur an die „Ouvertüre“ und das „Venusberg-Bacchanale“ aus „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ oder „Leb wohl, du kühnes, herrliches Kind“. Das „DNSO“ ist ein großes Orchester, muss aber den Wagner in „Lessing-Fassung“ spielen. Die Fassung ist für kleine Opernhäuser perfekt, außer dass die Kontrabassposaune fehlt, vermisst man keine Instrumente. Obwohl das DNSO ein Sinfonieorchester ist und auch eine Wagner Tradition hat, gibt es deutlich bessere Aufnahmen, Maazel und die Wiener Philharmoniker 2013 oder die Berliner Philharmoniker unter James Levine 1999; um nur zwei zu nennen. Dass man nur den Film als Herkunft angibt, verbietet sich eigentlich und wird Richard Wagner überhaupt nicht gerecht. Die Effekthascherei, die dieses Stück in filmhafter Umgebung bereithält, stimmt mit der Oper überhaupt nicht überein. Doch zu Musik von „Forrest Gump“. Per Salo spielt den Klavierpart. Der Pianist ist einer der bekanntesten dänischen Pianisten. Als vorletztes Stück gibt es Max Steiners „Casablanca Suite“. Das Werk spielen große Orchester des Öfteren. Die französische Nationalhymne wird öfter zitiert, wie auch schon bei „Metropolis“. (Die Musik wäre vielleicht auch mal etwas für das DNSO.) Steiner komponiert Filmmusik klassisch sinfonisch. Die Wiener Schule ist hörbar. Das letzte Werk ist dann eine Suite aus „Mission“. Nicht das berühmte „Gabriel‘s Oboe“, dafür aber mit dem Sopran Clara Cecilie Thomsen. Ihr einziger Auftritt. Man könnte jetzt die Frage stellen, warum sie nur so wenig singen darf. Das gleiche bei den anderen Sänger*innen. Der Chor singt ein paar mehr Passagen, trotzdem hätten die Sänger*innen ein paar Noten singen dürfen.
    New York Philharmonic - The Pyongyang Concert New York Philharmonic - The Pyongyang Concert (DVD)
    15.03.2025
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    The Pyongyang Concert

    Auch wenn dieses Konzert eine große politische Bedeutung hat, ist es die Musik, die die Hauptrolle spielt. Zum Anfang zwei Nationalhymnen. Beide sehr dicht und groß instrumentiert. Für Hymnen durchaus angemessen. Ein Fremdkörper im Programm, das "Vorspiel zum dritten Aufzug" aus der Oper "Lohengrin". Es ist gut gespielt, es gibt aber durchaus bessere Einspielungen. Die "9. Sinfonie" von Dvorak ist ein häufig gehörtes Werk, welches die Wirkung jedoch nie verliert. Die Energie, die freigesetzt wird, ist schon beeindruckt. Beim Hören denkt man nicht, dass der gleiche Lorin Maazel 2013 ein so zerdehntes "Vorspiel zum ersten Akt" zur Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" dirigiert hat. Es folgt "An American in Paris" als letzter offizieller Programmpunkt. Gershwins "Sinfonische Tondichtung" mit Jazz-Elementen. Dem Werk fehlt ein Schlagwerker, auch wenn das Werk für vier plus Pauker gesetzt ist, entlastet man die Musiker*innen durch einen zusätzlichen Schlagwerker. Die drei Zugaben sind sehr vielfältig. Die "Farandole" von Bizet, rasant gespielt. Die "Ouvertüre" zu Oper/Operette/Musical (?) "Candide". (Ja, es gibt alle drei Bezeichnungen in der Literatur) wird ohne Dirigent gespielt. Auch da würde ein fünfter Schlagwerker dem Werk gut tun. Die letzte Zugabe ist ein koreanisches Werk, welches sehr gefühlvoll daher kommt und eine Entdeckung ist.
    Carmina Burana Carmina Burana (DVD)
    14.03.2025
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    4 von 5
    Booklet:
    2 von 5
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    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Carmina Burana als Film

    Lange ist es her, dass diese Aufnahme entstand. Die Sänger*innen, der Chor, das Orchester und der Dirigent, viele werden davon nicht mehr leben. Aber die Aufnahme lebt. Als CD, sowie dieser Film. Es ist eine seltene Gelegenheit die "Carmina Burana" inszeniert zu erleben. Auf den Opernbühnen Deutschlandweit immer mal wieder. Dabei in den letzten 15 Jahren nicht nur in großen Häusern wie Hamburg, sondern auch in kleinen Häusern wie Oldenburg. Öfter ist das Werk aber konzertant zu finden. Von Laienchöre bis zu kleinen Sinfonieorchester. Oder auch mal Blasorchester mit Schlagwerk. Ganz kleine Häuser sogar ohne Celesta, dafür mit einem Synthesizer. Einige Aufführungen sind besonders erwähnenswert, die Silvestergala 2004 unter Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. Dann die Aufnahme von Herbert Kegel und sicherlich auch diese. Hermann Prey, Lucia Popp, der Tölzer Knabenchor, musikalisch ein Hochgenuss. Filmisch heute eher bedingt sehenswert und die Trickkiste erkennt man manchmal doch deutlich. Die Umsetzung ist aber doch sehr klar und dem Werk angemessen, gerade auch weil Carl Orff die Aufnahmen begleitet hat. Empfehlung für jeden der die "Carmina Burana" liebt. Für die erste Begegnung mit dem Werk ist vielleicht eine konzertante Aufführung empfehlenswerter.
    Meine Produktempfehlungen
    • Silvesterkonzert in Berlin 31.12.2004 "Carmina Burana" Silvesterkonzert in Berlin 31.12.2004 "Carmina Burana" (CD)
    • Carmina Burana Carmina Burana (BR)
    Christian Thielemann - Richard Strauss Gala Christian Thielemann - Richard Strauss Gala (BR)
    20.02.2025
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    5 von 5
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    3 von 5
    Extras:
    4 von 5
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    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Christian Thielemann dirigiert eine Richard Strauss Gala

    Die Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann und drei Sopranistinnen spielen Musik von Richard Strauss. Als erstes spielt die Staatskapelle die „Erste Walzerfolge“ aus dem „Rosenkavalier“. Ein wichtiges Werk von Strauss. Zeigt es doch, dass der Walzer nicht nur Johann Strauss vorbehalten war. Richard Strauss jedoch komponierte für großes Orchester. Es folgt ein Auszug aus „Elektra“. Christine Goerke bekommt zurecht viele Bravorufe. Thielemann lächelt danach wie er es nach Richard Strauss oft macht, zufrieden.
    Es folgt die „Liebesszene“ aus „Feuersnot“. Ein viel zu selten gespieltes Werk von Richard Strauss. Die Musik ist hörbar beeinflusst von Wagner und Bruckner. Beide Komponisten waren erst ein paar Jahren tot. Es folgt die finale Szene aus „Salome“. Auch dort singt wieder Christine Goerke. Die Szene ist eine Viertelstunde lang und sehr anspruchsvoll zu singen. Eine Paraderolle für dramatischen Sopran. Es folgt die „Walzerfolge Nr.2“ aus dem „Rosenkavalier“. Sie ist kleiner besetzt als die erste und ist ein wenig gediegener, bis der „Schnelle Walzer“ einsetzt. Anja Harteros einziger Beitrag folgt. „Mein Elemer“ aus dem ersten Akt der Oper „Arabella“. Anja Harteros singt den „Auszug“ technisch perfekt. Leider fehlen ein wenig die Emotionen, die z.B. bei Renée Fleming zu hören sind.
    Die „Träumerei am Kamin“ aus „Intermezzo“ steht an. Die Oper gehört zu Strauss interessantesten Einfällen. Ist sie doch ein bisschen an sein eigenes Leben angelehnt. Camilla Nylund betritt die Bühne und singt einen Auszug aus dem zweiten Akt der „Ägyptischen Helena“.
    Bevor Nylund die zweite Nummer singt, spielt die Staatskapelle Dresden die „Ouvertüre“ zu der „Schweigsamen Frau“. Die Oper ist 1934 uraufgeführt worden und nahezu in Vergessenheit geraten. Den Abschluss macht das Finale der Oper „Daphne“ aus 1938. Camilla Nylund singt den Schluss. Er erinnert dunkel an den Schluss aus dem Rosenkavalier. Auch dort wird die Musik immer leiser, jedoch ist es ein Terzett, bzw. ein Duett mit Einschub. Am Ende steht ein zufriedener Christian Thielemann am Pult, mit drei Sopranistinnen, die 2014 ganz oben standen.
    Alpensymphonie op.64 Alpensymphonie op.64 (BR)
    18.02.2025
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Wolfgang Rihm und Richard Strauss

    Wolfgang Rihms „Ernster Gesang“ ist als erster Programmpunkt programmiert. Rihm starb letztes Jahr (2024). Seine Musik wird für immer bleiben. Obwohl sie zeitgenössisch ist, war sie nie „stark“ herausfordernd zu hören.
    Es geht weiter mit Anja Harteros und den „Vier letzten Liedern“ mit dem Einschub der „Malven“. Von Wolfgang Rihm orchestriert. Besetzt kammermusikalisch klein ohne Fagotte. Wenn man es nicht wüsste, könnte man denken, dass die Orchestrierung von Richard Strauss selbst stammt. Anja Harteros war von 2013 bis 2016 der führende Sopran. Leider haben äußere Umstände sie auch wohl zu Absagen gezwungen. Vielleicht gibt es irgendwann nochmal ein Wiedersehen mit dem Sopran.
    „Eine Alpensinfonie“. Thielemann hat dieses Werk mit der Staatskapelle Dresden, mit den Wiener Philharmonikern und auch mit den Berliner Philharmonikern gespielt. Mit den Wiener Philharmonikern spielt der das Werk seit 25 Jahren. Die Staatskapelle Dresden braucht für die Sinfonie nur fünf Schlagwerker und nicht sieben wie die Wiener Philharmoniker. Besonders hervorzuheben sind die Akzente der Kuhglocken, die man wahrnimmt. Das Werk ist in jeder Aufführung eine Wucht. Thielemann lässt auch hier das Gewitter stark donnern. Am Ende steht ein sehr glücklicher Christian Thielemann am Pult und bedankt sich bei seinem damaligen Orchester.
    Renee Fleming in Concert Renee Fleming in Concert (BR)
    17.02.2025
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Renée Fleming in Salzburg und Dresden

    Beide Male dirigiert Christian Thielemann. Zum einen die Wiener Philharmoniker. Das ist das Konzert aus Salzburg. Es gibt vier Lieder von Richard Strauss. „Befreit“ hat Strauss selbst orchestriert. Mit Harmonium. Das setzte Strauss ebenfalls u.a. im Rosenkavalier ein. Fleming singt wie immer auf höchsten Niveau und mit einer hohen Textverständlichkeit. Das zweite der Lieder ist „Winterliebe“. Ein großer Kontrast. Extrovertiert, lebensbejahend. „Traum durch die Dämmerung“ ist nicht von Strauss selbst orchestriert worden, sondern von Robert Heger. Der aber wohl ähnlich wie Strauss orchestriert hätte. Zum Abschluss der Lieder folgt „Gesang der Apollopriesterin“ ein Werk das Strauss als Orchesterlied konzipierte. Fleming trifft auch in diesem Lied die richtige Stimmung. Strauss Lieder sind nicht einfach zu singen, sie sind manchmal so explosiv wie Opernarien, manchmal zart zurückhaltend wie der Liedgesang Schuberts.
    Christian Thielemann ist sichtlich glücklich und strahlt bei „Mein Elemer!“ aus „Arabella“ sehr.
    In der zweiten Hälfte des Konzerts steht Strauss monumentale „Alpensinfonie“ an. Diese Aufnahme ist im Vergleich zu der im letzen Jahr (2024) erschienene, weniger zahm. Das Gewitter ist wirklich bedrohlich und die Tempi sind getragener, fast religiös anmutend, besonders bei der finalen Nacht.

    Das Konzert aus Dresden beginnt mit fünf Wolf Liedern. „Verborgenheit“ in der Orchestrierung von Joseph Marx. Kammermusikalisch klein besetzt. „Er ists“ von Wolf selbst instrumentiert, ist extrovertierter. Mit Pauken und Trompeten besetzt. Renée Fleming ist in diesen Liedern nicht so textverständlich wie bei Strauss. Das „Elfenlied“ wurde von Günther Raphael instrumentiert. Nett ist der Einsatz der Piccoloflöte. Jedoch unterscheidet sich die Instrumentierung von Wolfs eigener. Es gibt nur eine Oboe und eine Klarinette, kein Fagott und neben dem Horn, spielt auch eine Posaune. „Anakreons Grab“ ist eines der „Goethe-Lieder“; selbst von Wolf orchestriert. Auch das ist wieder kammermusikalisch schlicht. „Mignon“ in der Instrumentierung von Wolf ist größer besetzt, drei Posaunen werden eingesetzt, sowie Pauken und einer Trompete. Hier ist Renée Fleming deutlicher zu verstehen. Es mag daran liegen, dass das Lied opernhafter erzählt. Als Zugabe haben die Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann und Renée Fleming „Befreit“ von Richard Strauss ausgesucht. Die Aufnahme aus Salzburg ist ein wenig runder, emotionaler.
    Bruckners „Sinfonie Nr.7“ ist kein Werk für den Einstieg in der klassischen Musik. Das Werk hat eine Spieldauer von ca. 70 Minuten, ist hochemotional, ist jedoch schwer zu greifen. Die Frage aller Fragen ist, setzt man den Beckenschlag ein oder nicht. In den letzten 20 Jahren ist er wohl häufiger eingesetzt worden, als dass er nicht eingesetzt worden ist. Die Staatskapelle Dresden ist unter Thielemann besonders stark mit Musik von Richard Strauss, Richard Wagner und eben Anton Bruckner geworden.

    Das Konzert aus Salzburg ist ein weniger ausgeglichener und klanglich besser.
    Salzburger Festspiele - Konzerte 2007-2013 Salzburger Festspiele - Konzerte 2007-2013 (DVD)
    15.02.2025
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gemischte Gefühle in Salzburg

    Sir Simon Rattle dirigiert El Sistema: Das Jugendorchester spielt auf hohen Niveau. Das Orchester ist sehr groß besetzt und die Zugabe „Radetzky Marsch“ punktet völlig. Sir Simon Rattle wie immer ein umsichtiger Dirigent, der mit den Berliner Philharmonikern die „Cuban Ouvertüre“ mindestens zweimal auf dem Programm hatte. Die Dokumentation über den Chor ist sehenswert.

    Daniel Barenboim und das West Eastern Divan Orchestra: 2007 war Barenboim noch nicht gezeichnet von Krankheit. Die „sechste Sinfonie“ von Tschaikowski ist besonders im letzten Satz nicht schleppend. Der dritte Satz löst mal wieder Jubelstürme aus, auch wenn die wir immer nicht an dieser Stelle gehören. Tschaikowski soll gesagt haben, dass normale Finalsätze zu viel lärmen und er sich nach einem Satz wie das „Adagio“ sehne. Beethovens „Leonoren Ouvertüre Nr.3“ ist wuchtig, heroisch. Jetzt ein kleines Aber, das Orchester ist bei Beethoven und Tschaikowski riesig besetzt. Das ist Schönklang in Karajan‘scher Manier. Dafür steht (stand) Daniel Barenboim, aber eigentlich weiß man das heute besser. Das fünfte Horn ist dabei nicht das Problem, aber Beethoven mit vierfacher Holzbläser-Besetzung, ist doch ein wenig viel. Bei Mozart etwas völlig anderes, das Orchester ist klein besetzt, die Solisten harmonieren, auch mit dem Zusammenspiel der Bläser im Orchester. Die halbe Stunde des Werks vergeht wie im Fluge.
    Schönberg ist heute auch kein Publikumsschreck mehr. Im Gegenteil, die Musik klingt heute fast zahm und Schönberg ist ebendies; schön.

    Eröffnungskonzert 2008: Pierre Boulez dirigiert die Wiener Philharmoniker und Daniel Barenboim spielt das „Klavierkonzert Nr.1“ von Bartók. Bartók ist ein Phänomen für sich. Sein „zweites Violinkonzert“ ist ein Juwel, sein „erstes Violinkonzert“ nahezu unbekannt. Daniel Barenboim war 2008 für das Klavierkonzert noch fit. Das Konzert ist anspruchsvoll, auch für das Orchester. Öfter Wechsel der Nebeninstrumente. Boulez ist ein umsichtiger Dirigent und die Wiener Philharmoniker sind die Wiener Philharmoniker. Nach fast 17 Jahren sieht man heute aber ein deutlich jüngeres, diverses Orchester. Ravels „Valses nobles et sentimentales“ klingt beim späteren „La Valse“ doch an einigen Stellen ähnlich, auch wenn „La Valse“ intensiver ist und wuchtiger daherkommt.
    „Der Feuervogel“ erklingt mal nicht in der Suite, sondern die gesamte Ballettmusik. Obwohl das Orchester groß besetzt ist, sind doch viele Passagen kammermusikalisch und zeigen eine Zauberwelt, wo am Ende das Gute siegt.

    Eröffnungskonzert 2009: Nikolaus Harnoncourt dirigiert die Wiener Philharmoniker. Es gibt Musik von Josef Strauss, Schubert und Webern. Bei Webern handelt es sich um die „Deutschen Tänze“ von Schubert, die er orchestriert hat. Harnoncourt lässt mit einer sehr schlanken Streicherbesetzung spielen. Für die Werkauswahl angemessen. Josef Strauss ist auch in Salzburg genau richtig am Platz, da seine Werke neben der Fröhlichkeit auch immer einen doppelten Boden besitzen.
    Schuberts „Große Sinfonie“ ist wirklich groß angelegt, das „Scherzo“ dauert 15 Minuten, Mutis Aufnahme aus 2009 hingegen knapp 10 Minuten. Harnoncourts Detailverliebtheit sorgt dafür, dass viele kleine Themen äußerst hörbar werden und jede einzelne Stimme ist immer klar erkennbar.

    Eröffnungskonzert 2010: Daniel Barenboim spielt und dirigiert Beethovens „viertes Klavierkonzert“.
    Das „Te Deum“ von Anton Bruckner ist ein passendes Werk für Salzburg. Die Solisten singen auf hohen Niveau, ebenfalls der Chor. Die Wiener Philharmoniker spielen Bruckner mit wenig Pathos, was erfrischend für das Werk ist.
    Beethovens „viertes Klavierkonzert“ ist zwar schon ausgereift, aber das „fünfte“ ist der Höhepunkt Beethovens Schaffen. Das „vierte“ hat zwei undankbare Passagen. Zum einen die Trompeten und die Pauken, die nur im dritten Satz spielen. Im zweiten Satz haben auch die Bläser „tacet“, es spielt nur das Soloklavier und die Streicher. Daniel Barenboim als Solist und Dirigent war oft zu sehen und beide Berufe hat er auch meisterhaft ausgeführt. Ob es beide zusammen immer sein mussten, das ist bei einigen Aufnahmen zweitschneidig. Doch hier überhaupt nicht.
    Die „Notations“ sind radikal, in Barenboims Sichtweise ein bisschen zu zahm, obwohl er die zum Teil uraufgeführt hat. Dem Werk würden ein paar Ecken und Kanten mehr stehen. Die Wiener Philharmoniker spielen auf höchsten Niveau.

    Eröffnungskonzert 2011: Alban Berg und Gustav Mahler. Von Berg gibt es „Der Wein“; eine Konzertarie für Sopran und Orchester. Alban Berg ist heute noch modern und die Musik fordert heraus. Nicht jedes Detail ist sofort hörbar, auch wenn das Werk bekannt ist. Die Soli der Instrumente sind anspruchsvoll und von den Wiener Philharmonikern hervorragend gespielt. Mahlers „klagende Lied“. Ein kraftvolles Werk, welches zu den unbekannteren Werken von Mahler gilt, es ist aber trotzdem Mahler „at his best“ und gehört viel häufiger gespielt. Mit den drei Solisten wird das Werk zu einem echten Genuss, auch der Chor singt auf hohen Niveau.
    Die „Lulu-Suite“ ist neben dem Violinkonzert und dem Op.6 sicherlich das bekannteste Werk von Alban Berg. Die Sopranistin singt im dritten Satz und kurz im Finale. Sonst gehört das Werk dem Orchester. Die Wiener Philharmoniker unter Pierre Boulez gestalten das Werk erzählend.


    Zu Daniel Barenboim: Barenboim gab vor wenigen Tagen seine Parkinson Erkrankung bekannt. Was Daniel Barenboim in seinem Leben geleistet hat, auch jenseits der Musik, aber immer mit Musik, dafür muss man den größten Respekt aussprechen. Dieser Mann hat 55 Jahre die klassische Musik geprägt. In der Anfangszeit mit seiner Frau, die viel zu früh verstorbenen Cellistin Jacqueline de Pré, die er oftmals als Pianist begleitete. Seine eigenen Fähigkeiten am Klavier, egal ob das Mozart, Beethoven, Brahms oder eben Bartók war. Oder eben immer auch lateinamerikanische Musik, wie im Waldbühnen-Konzert 1998 der Berliner Philharmoniker. Als Dirigent war und ist er mit Brahms in Erinnerung, Saint-Säens, Boulez, Schubert und ganz viel Wagner. Seine Energie in früheren Jahren war ansteckend für viele Musiker*innen. Es gibt so viele beeindruckende Momente der Musik mit Daniel Barenboim und es wäre wünschenswert, wenn er noch ein paar schöne Jahre auf und jenseits der Bühne hat.
    Ein Kommentar
    Anonym
    15.04.2025

    Salzburger Fest-Konzerte als momento mori ...

    Momento mori zu Barenboim, dessen musikalische Verdienste unbestritten sind, jedoch war er kein Salzburger Primus inter Pares, sondern einer von diversen Gleichwertigen, die z.T. weniger umtriebig waren in ihrer künstl. Geltungssucht. Gebe diebzgl. erneut zu bedenken, daß die Berliner Philharmoniker ihn nie zum Chef erwählt haben nach Karajan. Barenboim war für die BPhil zweitrangig zu Abbado, Rattle, Petrenko. gmr.
    Neujahrskonzert 2025 der Wiener Philharmoniker (Konzertmitschnitt auf Blu-ray) Neujahrskonzert 2025 der Wiener Philharmoniker (Konzertmitschnitt auf Blu-ray) (BR)
    25.01.2025
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine Geiger, vier Sträusse, ein Muti

    Als Riccardo Muti im Mai 2024 in der Waldbühne Berlin die Wiener Philharmoniker dirigierte, waren Zweifel da, ob er nochmal ein stimmungsvolles Neujahrskonzert dirigieren könnte. War doch der „Kaiserwalzer“ nicht sehr lebhaft und die „La forza del Destino Ouvertüre“ eher langatmig. Die Zweifel waren am 01.01 völlig ausgeräumt. Der Walzer „Dorfschwalben aus Österreich“ war farbenfroh, die Vogelimitatoren zwitscherten intensiver als jemals zuvor. Der Lagunenwalzer, den Muti 2000 schonmal mit den Wienern aufführte, führte das Publikum tonmalerisch nach Venedig. Nach der Pause gab es die nach wie vor schwungvolle Ouvertüre zum „Zigeunerbaron“.
    Novitäten waren zwei Werke, zum einen einen Marsch und zum anderen ein Walzer. Der Walzer ist das erste Werk im Neujahrskonzert, welches von einer Frau komponiert worden ist. Jedoch ist die Orchestrierung von Wolfgang Dörner. Was wären die Neujahrskonzerte nur ohne Wolfgang Dörner. Ist er doch ein echter Strauss Experte und legte schon öfter Bearbeitungen für die Wiener Philharmoniker an. Der Marsch „Fidele Brüder“ ist ein Marsch wie man ihn von Joseph Hellmesberger Junior erwartet.
    Auch der „Radetzky-Marsch“ kam ein wenig anders daher. Ohne das berühmte Solo für die Kleine Trommel, erklang sofort das komplette Orchester.
    Nächstes Jahr steht dann Yannick Nézet-Séguin am Pult. Ein großer Kontrast. Ein jüngerer Dirigent, der schon ein rauschhaftes Sommernachtskonzert dirigierte. Vielleicht mit Novitäten, vielleicht mit etwas mehr Mut. Mutis Programm war bis auf den Walzer von Geiger eigentlich ein Best-Of seiner vorherigen Programme und auch das ist eine Erkenntnis, der Charme der älteren Konzerte will nicht so richtig aufkommen. Konfetti, Späße im Orchester, die sonst am Neujahrskonzert normal waren, fallen seit ein paar Jahren völlig weg. Über den Pausenfilm wird geschwiegen, obwohl „Perpetuum Mobile“ selbst für Schlagwerker ein herrliches Stück ist.
    The Sound Of Heaven André Rieu
    The Sound Of Heaven (CD)
    11.12.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    The Sound of Heaven - André Rieu Album 2024

    Dass Musik nicht immer einen tiefen Sinn haben muss, sondern auch mal nur unterhalten darf, ist bei Herrn Rieu immer ein Argument der Kritiker. Einige schreiben sogar, dass das gar keine Kunst sei. Früher einmal als die Alben noch überwiegend mit Musik von Strauss und Co ausgestattet waren, waren die Alben sicherlich mehr auf Unterhaltung ausgelegt. Seit 2013 bzw. allerspätestens seit 2022 ist Herr Rieu im Spätwerk angekommen. Mit all den Alben ist der ehemals nur Freudenspender Rieu ernst geworden. Das Weihnachtsalbum 2022 und auch „Jewels of Romance“ aus 2023 wirken völlig anders als noch das Weihnachtsalbum von 1997 bzw. das romantische Album aus 1998.
    Beim vorliegenden Album hört man viel Bekanntes.
    1.Näher, mein Gott zu dir (2009)
    2.Humming Choir (2001, 2015)
    3.The Music of the Night (2006, 2013)
    4.Hijo de la Luna (Erste Veröffentlichung)
    5.Benedictus [Gounod] (2008; Australisches Album)
    6.Canon (Erste Veröffentlichung auf CD)
    7.The Way old Friends do (2013, 2018)
    8.Pie Jesu (2006)
    9.Across the Stars (Erste Veröffentlichung)
    10.Benedictus [Jenkins] (Erste Veröffentlichung)
    11.One Hand, one Heart (2003, 2013)
    12.Morning Hymn (2018)
    13.Panis Angelicus (2012, 2020)
    14.The Jupiter Hymn (Erste Veröffentlichung)
    15.Halleluja (2005, 2012)

    Nur fünf Werke sind neu im Werkverzeichnis Rieu, wobei eines davon schon auf DVD veröffentlicht worden ist. Ein weiteres ist bislang nur auf dem australischen Markt veröffentlicht worden.
    Trotzdem hat dies Album wie die beiden vorherigen eine andere Dynamik. Früher waren die CDs allesamt fröhlich und heiter, zwar gab es ein oder zweit nachdenklichere Werke, doch die letzten (mit diesem) drei Alben wirken anders. Nachdenklicher, langsamer. All das macht es hörenswert und vielleicht sogar hörenswerter als sein erstes Album „Strauss & Co“. Das Johann Strauß Orchester besteht aus ausgebildeten klassischen Musikern, das hört man tatsächlich auch. Auch wenn Disharmonien ausgelassen werden und der Hörer sicherlich den „Jupiter, den Freudenbringer“ aus Holst „Die Planten“ anders in Erinnerung hat, ist doch auch dieses Werk genau richtig auf diesem Album.
    John Williams „Across the Stars“ hätte nicht sein müssen, das ist bei Anne-Sophie Mutter und John Williams sehr gut aufgehoben.
    Jonas Kaufmann - The Sound of Movies (Prague Concert 2024) Jonas Kaufmann - The Sound of Movies (Prague Concert 2024) (BR)
    23.11.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Jonas Kaufmann singt Filmmusik

    Jonas Kaufmann ist in dieser Produktion genau der richtige. Seine Stimme ist zwar nicht mehr so wie in jüngeren Jahren und er sollte sich überlegen, ob noch ein „Grimes“, „Paul“ oder „Siegmund“ auf der Bühne sein muss. Von einen „Calaf“ oder einen „Otello“ ganz zu schweigen. Für Filmmusik ist sie aber genau richtig, auch wenn man ihn jetzt den „Tony“ aus der „West Side Story“ nicht mehr abnimmt. Herr Kaufmann ist Mitte fünfzig und keine Jugendliche 20 mehr. Jochen Rieder führt das Orchester sicher durch den Abend, auch wenn das Orchester nicht zu den besten der Welt zählt. Das merkt man bei den instrumentalen Werken des Abends deutlich. Bei John Williams „Superman March“ hätte eine fünfte Schlagzeuger*in dem ganzen gut getan. Bei Rota braucht man normalerweise auch eine zweite Oboe neben dem Englischhorn und eine dritte Flöte. Sowieso fehlt bei Rota doch eine gewisse Portion Leichtigkeit. Man siehe nur zwei Aufnahmen: Chailly und die Berliner Philharmoniker oder Petrenko und die Berliner Philharmoniker.
    Die Auswahl der Werke ist alles in allem ganz ausgewogen und Jonas Kaufmann singt nicht „Reality“. Vielleicht zum Glück oder doch zum Pech für die Hörer*innen. Und seine Aussage: „Nelle tue mani“ ist das neue „Nessun Dorma“, kann man so sehen, muss man aber nicht. Puccini und Hans Zimmer kann man nicht miteinander vergleichen.
    Symphonien Nr.1-16 Symphonien Nr.1-16 (CD)
    06.11.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der Mann mit den verschieden Gesichtern


    Sinfonie Nr.1 (Klippepastoraler): Eine Sinfonie mit 60 Minuten Spieldauer. Eine spätromantische Besetzung mit Wagnertuben, vier Posaunen, zwei Paukern und im letzten Satz noch verstärktes Blech. Der erste Satz ist gigantisch, beim erstmaligen Hören gar nicht so einfach zu fassen. Es gibt neben dieser hervorragenden Aufnahme noch eine mit Sakari Oramo und den Berliner Philharmonikern.

    Sinfonie Nr.2 (Vaarbrud; Originale Version): Ein völlig anderes Werk. Im zweiten Satz ein Sopransolo. Das Orchester ist viel kleiner besetzt. Das Holz ist nur doppelt besetzt, es gibt keine Tuba. An manchen Stellen hört man etwas, was einen an Wagner denken lässt, aber auch an die Klarinettensoli von Sibelius. Ein unterschätztes Werk.

    Sinfonie Nr.3 (Ungdomsbrus): Wieder ein großer Kontrast. Eigentlich eine Mischung aus Sinfonie, Klavierkonzert und Chorwerk. Also so ein bisschen wie Busonis Klavierkonzert, aber wiederum anders. Die Orchesterbesetzung ist wieder sehr klassisch, mit doppelten Holz, normales Blech, aber auch Schlagwerk. Der Chor tritt nur im Finale auf. Zwei-dreimal lässt die Sinfonie einen denken, dass der Schlussakkord bereits erreicht wurde und dann ist es doch noch nicht vorbei.

    Sinfonie Nr.4 (Løvfald): Der formale Aufbau erinnert ein wenig an „Eine Alpensinfonie“ von Richard Strauss, jedoch nur der formale Aufbau. Das Orchester hat kein tiefes Blech. Es ist eine Harfe und/oder eine Klavier besetzt. Diese Angaben erlauben einen Spielraum. Hörenswert ist das Werk allemal.

    Sinfonie Nr.5 (BVN 191): Die erste Version der fünften Sinfonie hat ein schönes Solo für den Konzertmeister. Sie ist besetzt für drei Querflöten, die dritte wechselt mit der Piccolo. Drei Oboen, drei Klarinetten, drei Fagotte (das dritte wechselt mit Kontrafagott). Blech mit vier Hörner, je drei Trompeten und Posaunen, eine Tuba. Es gibt eine Harfe, normalbesetzte Streicher, neben Pauken, auch Becken und ein Tamtam.

    Sinfonie Nr.5 (Steppenatur): Bis auf die Einleitung ein komplett anderes Werk. Langgaard muss die erste Fassung nicht sehr gemocht haben. Die Instrumentierung ist anders, da das Kontrafagott fehlt, eine Celesta und ein Klavier wurden hinzugefügt und Schlagwerk (Triangel und Große Trommel). Ein hochemotionales Werk. Auch hier ist anzumerken, dass Orchester sich einfach mal trauen sollten, solch ein Werk auf das Programm zusetzen.

    Sinfonie Nr.6 (Det himmelrivende): Eine Sinfonie, die an Sibelius, Grieg aber auch an Wagner, Strauss und Bruckner denken lässt. Die Aufnahme ist etwas schlechter ausbalanciert als die vorherigen Sinfonien. Es gibt drei Flöten, die dritte auch Piccolo, drei Oboen. 3. auch Englischhorn, 3 Klarinetten, 3 Fagotte, wobei das dritte mit dem Kontrafgott alterniert. Im Blech fallen die acht Trompeten auf. Es gibt Röhenglocken, eine Celesta und eine Orgel. Die sieben Sätze sind sehr abwechslungsreich.

    Sinfonie Nr.7 (Version 1926): Die Sinfonie hat wie die erste Version der Fünften keine Werksbezeichnung. Sie hat formal kein Programm, aber man merkt doch, dass Langgaard wohl ein Bild im Kopf hatte. Es gibt ein TamTam und Becken und dreifach-besetztes Holz.

    Sinfonie Nr.8 (Minder ved Amalienborg): Eine wunderschöne Sinfonie. Mit Tenor-Solo und Chor. Der letzte Satz erinnert an Musik von Hans Christian Lumbye. Man sieht sofort Amalienborg vor dem geistigen Auge. Es gibt ein Klavier, viel Blech und Schlagwerk.

    Sinfonie Nr.9 (Fra Dronning Dagmars by): Der zweite Satz hat etwas von Fuciks Musik. Aber dann doch wieder sehr anders, der dritte Satz hat tiefe Glocken und eine Orgel. Die Szenerie könnte auf einen Friedhof sein und es gruselt einen ein wenig. Die Sinfonie ist interessant besetzt, es gibt je zwei Hörner, Trompeten, Posaunen und Bass Tuben.

    Sinfonie Nr.10 (Hin Torden-bolig): Die Sinfonie hat einen Satz von ca. 26 Minuten. Ein sehr interessantes Werk, welches auch wieder ein bisschen an Strauss „Alpensinfonie“ erinnert. Zu den Kuriositäten dieser Sinfonie gehören die fünf Flöten, wobei drei Piccolo spielen. Es gibt auch fünf Klarinetten und die dritte Oboe wechselt mit dem Englischhorn. Im letzten Abschnitt der Sinfonie ist ein Pianino zu hören.

    Sinfonie Nr.11 (Ixion): Ist das eine Sinfonie oder ist das eine Miniatur? Auf jeden Fall ist dies Werk fast lärmend mit den immer wiederkehrenden Beckenschlägen. Als Besetzung wählt der Komponist Langgaard fünf Tuben. Selbst die großen Orchester kommen wohl mit Akademiestellen höchstens auf drei Tuben.

    Sinfonie Nr.12 (Hélsingeborg): Eine kleine Sinfonie. Knapp sieben Minuten Spieldauer. Auch da die Frage ist das eine Sinfonie? Eine Suite? Die Trompeten haben eine markante Stellen. Es gibt keine Tasten, keine Harfe. Dreifaches Holz, normales Blech.

    Sinfonie Nr.13 (Undertro): Sieben Sätze, knapp 28 Minuten Spieldauer… Besetzung: Spätromantisch, mit Celesta, Harfe, Orgel und Klavier. Das Klavier hat sogar einige solistische Passagen, aber nicht so wie in der dritten Sinfonie. Einen Stil kann man nach 13 Sinfonien aber immer noch nicht ausmachen.

    Sinfonie Nr.14 (Morgenen): Die Sinfonie (Suite) eröffnet mit einem Chor, der an Charpentier mit ein bisschen Händel erinnert, aber auch an Mahlers Auferstehungssinfonie oder den Gurre-Liedern von Schönberg. Im zweiten Satz meint man fern den Lohengrin zu hören.
    Die Besetzung ist im Holz kleiner als die vorherigen, die Orgel dröhnt mit Röhrenglocken.

    Sinfonie Nr.15 (Søstormen): Ein Chor spielt wieder eine Rolle, aber ein Männerchor mit einem Baritonsolo. Die Sinfonie ist ganz klassisch besetzt, auch nur zwei Hörner und keine Tasten. Das „Scherzo“ ist mit knapp einer Spielminute doch sehr kurz geraten.

    Sinfonie Nr.16 (Syndflod af Sol): 1951 komponiert Langgaard also seine letzte Sinfonie. Ein relativ großes Werk für seine Verhältnisse. Die Sinfonie hat fünf Sätze, von den das Scherzo wieder sehr kurz ist. Das Orchester ist wieder größer besetzt und hat eine Orgel vorzuweisen.

    Drapa: Eine Komposition, die den verstorbenen Edvard Grieg gewidmet ist. Mit sechs Spielminuten klein und fein. In der Orchestrierung gibt es keine Überraschungen.

    Sphinx: Dies Werk ist spätromantisch besetzt und kommt auch so daher. Eine Tondichtung, die man gerne öfter hören möchte.

    Hvidbjerg-Drapa: Eine Miniatur für großen Chor, Orgel und Orchester. Das ganze ist nach drei Minuten auch schon vorbei.

    Danmarks Radio: Eine einmütige Fanfare. Für Dänemarks Radio. Das ist zwar sehr weit hergeholt, aber Fanfaren waren zu der Zeit wohl besonders beliebt. Coplands „Fanfare for a common Man” und auch Boris Blachers „Fanfare zur Eröffnung der Berliner Philharmonie“ kann man in die Kategorie „Nachkriegsfanfare“ einordnen. (1942, 1948, 1963). Langgaard hat wieder eine Orgel besetzt.

    Res absùrda?!: Ein Werk für Chor und Orchester. Rued Langgaard bleibt in all seinen Werken ein Sucher. Er findet keine Einbahnstraße, sondern eine Straße wo man nach links und rechts schauen kann und immer noch angetan ist, von der Vielfalt dieser musikalischen Persönlichkeit.
    Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 16 - The Surprise Haydn-Symphonien-Edition 2032 Vol. 16 - The Surprise (CD)
    01.11.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Haydn 2032 - Vol.16 „The Surprise“

    Gemischte Gefühle, aber im besten Sinne. Das Kammerorchester Basel und Il Giardino Armonico spielen unter der Leitung von Giovanni Antonini Werke von Haydn und Rossini.
    Rossinis Ouvertüre ist schmissig und bestens in den Händen der Orchester. Man kann sicherlich anmerken, dass das Werk mal sehr beliebt war, heute eher verschwunden aus den Spielplänen.
    Haydns 94. Sinfonie ist nach wie vor ein Werk, welches öfter in den Spielplänen steht. Der englische Beiname „The Surprise“ passt besser als der deutsche Titel: „Mit dem Paukenschlag“, denn die Pauken sind nicht das einzige Instrument, welches die Zuschauer*innen aufweckt. Im ersten „Surprise“ hört man sogar die Pauken gar nicht als erstes, so wie in den anderen Aufnahmen. Die letzten beiden Sätze werden äußerst temporeich gespielt.
    Die anderen beiden Sinfonien sind Haydn-typische. Im besten Sinne richtig klassisch und so gespielt wie sie auch Haydn wohl gehört hat. Die Streicher haben kein Vibrato, die Hörner sind Naturhörner. Die Pauken nach altem Vorbild gebaut. Interessant ist es, wenn man nach der CD die Aufnahme von Mariss Jansons und den Berliner Philharmonikern aus 2001 hört, man fragt sich, welche Aufnahme die bessere sei. Das ist gar nicht so klar zu sagen, jeder Mensch hat eine eigene Vorliebe.
    Carl Orff Edition Carl Orff Edition (CD)
    24.10.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Carl Orff Edition

    Man muss Carl Orff schon mögen. Die „Carmina Burana“ liebt man oder man hasst sie. Jedoch ist sie sicherlich das eingängigste Werk dieser Edition. Es gibt einen Chor (mit Semichor), einen Kinderchor, ein Tenor (Countertenor), einen Sopran und einen Bariton. Die vorliegende Aufnahme hat Stärken und Schwächen. Die Schwäche ist vor allem das Alter, einige Instrumente klingen etwas schrill und das liegt sehr wahrscheinlich nicht an den Spielern. Die Schellenstäbe klingen eher wie ein leichtes Rauschen. Die Solostimmen intonieren ihre Beiträge sicher. Der Kinderchor klingt angenehm, ohne zu hoch zu sein. Die Musik kann atmen und sie wirkt nicht so gehetzt, wie sie in anderen Aufnahmen mal erscheint. Auch wenn der gehetzte Eindruck wie in der Aufnahme 2004 unter Sir Simon Rattle auch seinen Reiz hat und Christian Gerhaher anno 2004 eine Traumbesetzung für die „Carmina Burana“ war.
    Die „Catulli Carmina“ bestehen aus einem
    Vorspiel, drei sehr kleine Akte und einen noch kleinen Epilog. Nur im Preludio und Epilog erklingt das Orchester, welches aus vier Klavieren und Schlagwerk für ca. 11 Spieler*innen besteht. Die Akte sind quasi als Chormusik mit Soli konzipiert. Herbert Kegel dirigiert den Rundfunkchor Leipzig mit Mitgliedern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig sehr farbig.
    Die Kantate „Trionfo di Afrodite“ ist anders konzipiert. Ein großes Orchester begleitet die Texte von Sappho, Euripides und Catulli. Selbst Aphrodite tritt auf. Auch da steht der Chor im Fokus. Zu den Eigenarten dieses Kantate gehören die drei Gitarren, die äußerst sporadisch eingesetzt werden.
    Das kleine Welttheater „Der Mond“ ist bunt und vergleichsweise lang, wenn man die Einzelteile des „Trionfi“ sich anschaut. Das Orchester ist groß besetzt, mit Schlagwerk, Harmonium und Akkordeon. Die Vorlage stammt von den Brüder Grimm.
    Auch bei der Oper „Die Kluge“ stammt die Vorlage von den Brüder Grimm. Orff-typisch ist das reichhaltige Schlagwerk und die Tasten.
    Tosca Tosca (BR)
    19.10.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Die vorzeige Tosca aus dem letzten Jahrzehnt

    „Tosca“ von Giacomo Puccini geht eigentlich immer. Die Oper ist 1900 uraufgeführt wurde und ist bis heute oftmals in den Spielplänen zu finden. Die Aufführung mit Antonio Pappano und dem Orchestra of the Royal Opera House war seinerzeit die beste neue Aufnahme auf dem Markt. Heute singen Jonas Kaufmann und auch Sir Bryn Terfel ihre Rollen immer noch auf der Bühne. Jonas Kaufmann klang damals noch ganz angenehm, heute ist er aus der Rolle „herausgewachsen“. Sir Terfel ist immer noch ein böser Scarpia und wird noch immer gerne für die Rolle gebucht. In den letzten Jahren ist es eher ruhig um Angela Gheorghiu geworden, sie singt die Rolle aber heute immer noch. Das Booklet gibt wenig Informationen preis. Der Klang ist zufriedenstellend, auch wenn die Kanonen etwas „realitätsnaher“ klingen könnten. Die Einführung ist in Ordnung, bringt aber auch nichts Neues und die Aufführung ist eine von vielen. Eine neue mustergültige Tosca-Aufnahme wird noch gesucht, bis dahin ist diese Aufnahme zu empfehlen.
    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar (CD)
    12.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Franz Lehar


    Franz Lehár; Operettenkomponist. Operette, die leichte Muse. Das mag sein und ja, sie ist auch eine Unterhaltungsmusik, aber ist jede Musik nicht irgendwie eine Unterhaltungsmusik? Auch die Musikdramen von Wagner sollen doch in einer gewissen Art und Weise unterhalten. Am Ende soll man sich mit den Themen intensiv beschäftigt. Ob der klassische Operngänger oder Sinfoniekonzertgänger auch in die Operette geht? Eher nicht oder vielleicht gerade doch? Lehár war seinerzeit mit Puccini befreundet, man respektierte sich. Die vorliegende CD startet mit dem Walzer „Gold und Silber“. Ein Konzertwalzer. „Die lustige Witwe“. Ein nach wie vor beliebtes Werk. Mit all den „großen Hits“. „Da geh ich zu Maxim“, „Vilja-Lied“… Diese Musik muss mit genau den Kräften gesungen werden, die auch „Turandot“ bewältigen können, sonst ist die Musik nicht glaubhaft. „Das Land des Lächelns“, bisschen mehr eine Oper als eine Operette. Es gibt kein Happy-End, die Instrumentierung ist sehr stark, einigen Szenen weisen eine große Entwicklung vor. Mit „Giuditta“ endet das Bühnenwerk-Vermächtnis. Was gibt es noch? Eine Tondichtung, mit dem Namen „Fieber“. War Lehár doch ein Sinfoniker? Auf jeden Fall ist diese Musik nach wie unterhaltend und es ist schade, dass das Genre auszusterben droht.
    Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar Dein ist mein ganzes Herz - The most beautiful Melodies by Franz Lehar (CD)
    12.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Franz Lehar


    Franz Lehár; Operettenkomponist. Operette, die leichte Muse. Das mag sein und ja, sie ist auch eine Unterhaltungsmusik, aber ist jede Musik nicht irgendwie eine Unterhaltungsmusik? Auch die Musikdramen von Wagner sollen doch in einer gewissen Art und Weise unterhalten. Am Ende soll man sich mit den Themen intensiv beschäftigt. Ob der klassische Operngänger oder Sinfoniekonzertgänger auch in die Operette geht? Eher nicht oder vielleicht gerade doch? Lehár war seinerzeit mit Puccini befreundet, man respektierte sich. Die vorliegende CD startet mit dem Walzer „Gold und Silber“. Ein Konzertwalzer. „Die lustige Witwe“. Ein nach wie vor beliebtes Werk. Mit all den „großen Hits“. „Da geh ich zu Maxim“, „Vilja-Lied“… Diese Musik muss mit genau den Kräften gesungen werden, die auch „Turandot“ bewältigen können, sonst ist die Musik nicht glaubhaft. „Das Land des Lächelns“, bisschen mehr eine Oper als eine Operette. Es gibt kein Happy-End, die Instrumentierung ist sehr stark, einigen Szenen weisen eine große Entwicklung vor. Mit „Giuditta“ endet das Bühnenwerk-Vermächtnis. Was gibt es noch? Eine Tondichtung, mit dem Namen „Fieber“. War Lehár doch ein Sinfoniker? Auf jeden Fall ist diese Musik nach wie unterhaltend und es ist schade, dass das Genre auszusterben droht.
    Taras Bulba Taras Bulba (BR)
    25.09.2024
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unbekanntes und Viel-Gehörtes

    Dvoraks „Waldtaube“ und Janaceks „Taras Bulba“ kombiniert mit „Stimmungsmusik“ von Fucik. Ein bisschen befremdlich wirkt das Ganze aus heutiger Sicht denn doch, wenn auf einmal vier Flöten bei Dvorak zu finden sind oder fünf Posauen bei Janacek, aber so wurde vor gar nicht allzu vielen Jahren noch musiziert. Dvoraks Werk sollte vielleicht häufiger auf den Plänen stehen, Janaceks Opern werden vermehrt entdeckt, seine Tondichtungen suchen noch den Weg nach vorne. Fuciks Musik ist vor allem fröhlich, aber bei den Walzern ist es schon erkennbar, dass seine Musik auch immer einen gewissen Tiefgang besitzt. „Winterstürme“ ist eine echte Entdeckung. Die Kameraführung ist aus der heutigen Sicht vielleicht etwas altmodisch, aber nicht störend wie bei manch eine Pavarotti-Nahaufnahme.
    Jonas Kaufmann - Puccini Love Affairs (Deluxe-Edition) Jonas Kaufmann - Puccini Love Affairs (Deluxe-Edition) (CD)
    14.09.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Jonas Kaufmann & Partnerinnen singen Puccini

    Im letzten Jahr brachte Jonas Kaufmann ein Filmmusikalbum heraus, da schon mit leichter Stimme, die oftmals brüchig klang. Da dachte man vielleicht noch, für Filmmusik passt es wohl. Heute aber die Ernüchterung: Jonas Kaufmann hat sich mit diesem Album kein Gefallen getan. 2008: Ein eher unbekannter junger Tenor brachte sein Debütalbum heraus. Marco Armiliato dirigierte die Prager Philharmoniker. Es war Jonas Kaufmann, der als erstes Werk „Che gelida manina“ wählte. Ebenfalls auf dieser CD „E lucevan le stelle“. Pavarotti war gerade tot und Jonas Kaufmann wurde der beste Tenor. Es folgten Schlag auf Schlag Alben. 2015 nahm Kaufmann ein Puccini-Album auf. Auch da war seine Stimme bei voller Kraft, selbst die sehr hohe und jugendliche Partie aus „Gianni Schicchi“ sang er bravourös. 2018 in der Waldbühne Berlin, nach ersten Stimmkrisen, ein bemerkenswertes Konzert. 2019 die CD „Mein Wien“, auch noch auf einen hohen Niveau. Das Weihnachtsalbum ist durchwachsen, ein tragisches „O Holy Night“, ein frivoles „All I want for Christmas“. Das Duettalbum zeigt schon erste Schwächen. „La Bohème“ war mit „In un coupé“ vertreten. Kaufmann nicht in der bester Verfassung. Zum Filmmusikalbum steht oben etwas und was kommt jetzt: Ein Puccini-Album mit Liebesduetten und zwei Arien.

    Die gute Seite: Das Orchester spielt brillant, jede einzelne Facette der Partituren erklingt klar und 67 Minuten Spieldauer sind ja auch selten geworden. Jonas Kaufmanns Diktion ist nach wie vor brillant, die Worte versteht man. Pretty Yende ist eine bezaubernde Mimì. Anna Netrebko ist auch im fortgeschrittenen Bühnenalter, ist aber noch eine angenehme Manon. Die Szenen aus „La fanciulla del West“ gelingen auch bei Jonas Kaufmann gut, Malin Byström ist eine robuste Minnie und füllt diese schwere Partie mit Leben. Was gesagt werden muss, Puccini hat ein Meisterwerk komponiert, welches leider nicht so häufig gespielt wird. Es verdient jede Aufführung, die reduzierte Fassung ist selbst für kleinere Häuser durchaus zu bewältigen. Gute Stimmen zu finden, sollte da schwerer sein. Asmik Grigorian hört man als Giorgetta gerne, auch Kaufmann ist als Luigi keine Fehlbesetzung und mit dem „Mädchen aus dem goldenen Westen“ sind diese beiden Szenen die hörenswerten des Albums. Mit ein paar Abstriche ist auch die Szene aus „Madama Butterfly“ ganz angenehm zu hören. Jedoch presst Jonas Kaufmann die Höhen etwas unsauber und rettet sich oft ins Falsett.

    Die schlechte Seite: Alles andere. Und nein, der alte Pavarotti sang zwar auch immer das gleiche, aber Pavarotti klang bis er 60 Jahre alt wurde, noch angenehm und kraftvoll. Kaufmann macht einen Fehler, einen gravierenden. Er nimmt nochmals die Arien aus „Bohème“ und „Tosca“ auf. Das hätte er sich sparen können. Die Aufnahmen aus 2008 sind Referenz-Aufnahmen, aber das ist zu gequält. Mario liebt das Leben nicht, sondern wünscht sich den schnellen Tod und dann „Che gelida manina“. Normalerweise hat das persönliche nicht viel in einer Beschreibung/Kritik zu suchen, aber heute ausnahmsweise mal: Durch diese Arie bin ich überhaupt mit Jonas Kaufmann in Berührung gekommen und in all den Jahren war eine große Bewunderung da, egal ob Puccini, Flotow, Verdi, Wagner oder die leichte Muse, aber diese Arie so zu singen, das tut im Herzen sehr weh. Es war früher mal seine Zugnummer, diese wirklich anspruchsvolle Arie, so dolce sang er die Arie. Heute ist sie tonnenschwer und hat jeglichen jungen Charme verloren. Mimì würde Rodolfo wohl niemals zum Partner nehmen.
    Die Szene aus „La Bohème“ hat Kaufmann 2015 schon aufgenommen, sowie die aus „Manon Lescaut“ auch. Sonya Yoncheva klingt als Tosca ein wenig zu brav und Maria Agresta als „Butterfly“ nicht verliebt genug.

    Eine Frage bleibt übrig: Wer singt die acht Worte des Nicks? Das wird nicht ersichtlich, hat Kaufmann gar die Worte übernommen?
    Und was ist mit der Einleitung von „Che gelida manina“ passiert bzw. wo ist der Schluss von „E lucevan le stelle“?
    Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 3 Vienna Philharmonic - The Exklusive Subscription Concert Series 3 (BR)
    13.09.2024
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
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    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Thielemann und die Wiener Philharmoniker spielen Schönberg & Strauss

    Arnold Schönberg und Richard Strauss, die Wiener Philharmoniker und Christian Thielemann. Thielemann ist ein Meister seines Fachs. Bruckner, Wagner, aber auch Strauss liegen Thielemann sehr. Immer wieder demonstriert auch Verdi und in der Operette (Kálmán und meistergültig „Das Land des Lächelns“). Schönbergs wohl „bekömmlichste“ Komposition ist „Verklärte Nacht“; nach einem Gedicht von Herrn Dehmel. Eigentlich eine frivole Geschichte. Frau spaziert mit ihrem Mann, sie ist schwanger, aber nicht von ihrem Mann. Schönberg hat das für Kammerensemble komponiert, dann für Streichorchester arrangiert und in den 1940er-Jahren revidiert. Die Wiener Philharmoniker spielen Schönberg mit Pathos. Stellenweise wirkt die Aufführung aber doch ein wenig langatmig, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass die Wiener Philharmoniker nunmal die Wiener Philharmoniker sind und die Zerbrechlichkeit des Ganzen durch Perfektion nicht ganz spürbar ist. Technisch brillant, aber stellenweise kaltlassend und distanzierend. Was durchaus den Blick auf Schönberg verändern kann.
    Nach der Pause folgt Richard Strauss „Eine Alpensinfonie“. Die Bühne ist für dies Werk eigentlich zu klein. Die Philharmoniker sitzen dicht und dicht, kaum Platz. Der Schlagwerker, der die Große Trommel spielt, hält sich zwei-dreimal die Ohren zu. Die Tasteninstrumente sitzen wirklich zwischen Tür und Angel. Aber wenn man ehrlich ist, ist dieses Werk für jede Bühne platztechnisch ambitioniert und kleinere Opernhäuser oder Konzertsäle müssen zweimal überlegen, ob das Werk spielbar ist oder nicht. Also der Pierre Boulez Saal in Berlin fällt heraus. Auch bei Strauss ist das Orchester technisch auf sehr hohem Niveau, wenn nicht sogar das beste der Welt. Obwohl die Berliner Philharmoniker auf Augenhöhe sind und durchaus gesagt werden kann, dass beide die Weltspitze anführen. Thielemann dirigiert im Vergleich zu früher diese Sinfonische Tondichtung ein wenig zurückhaltender. Die erste Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern (ca. 2000) klingt im Vergleich „radikaler“. Letztendlich zeigt aber das Konzert wie nah sich Thielemann und das Orchester sind. Da ist ein Urvertrauen, welches Thielemann vielleicht auch bei den Berliner Philharmonikern hat, aber bei seiner Staatskapelle Dresden war dieses Vertrauen nie so stark ausgeprägt. Christian Thielemann hat in einem Interview erwähnt, dass er gerne mehr italienisches Repertoire dirigieren möchte, vielleicht ja Verdis „Totenmesse“ mit den Wiener Philharmonikern.…
    Zum Bild und Ton muss wenig gesagt werden, überzeugend auf ganze Spur, selbst die Bildregie überzeugt. Sie ist an den richtigen Stellen am richtigen Ort. So sieht man das Glockenspiel, das Donnerblech und immer wieder die Wagnertuben.
    Juan Diego Florez - Mozart Juan Diego Florez - Mozart (BR)
    12.09.2024
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    5 von 5
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    4 von 5
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    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Abend mit Mozart

    Juan Diego Flórez singt Mozart-Arien und das Orchester La Scintilla spielt Mozart-Ouvertüren. Die reinen Instrumentalwerke gelingen unter der Leitung von Riccardo Minasi hervorragend. Da das Ensemble mit Instrumenten aus der Zeit spielt (oder mit historisch nachgebauten Instrumenten), ist das Spiel äußerst authentisch. Dann der Gesang, Flórez ist für Mozart ein wenig zu alt. Der Gesang ist noch gut und angenehm zuhören, doch zwischendurch fehlt der jugendliche Charme dieser Rollen. Mit dem zupackenden Orchester geht die Stimme an einigen Passagen etwas unter. Das Münchner Publikum zeigt sich begeistert und Mozart ist ein Komponist, der immer noch gerne gehört wird, auch wenn einige Opernhäuser und auch Konzerthäuser Mozart in letzter Zeit etwas stiefmütterlich behandeln.
    Jose Carreras Collection "A Bolshoi Opera Night" Jose Carreras Collection "A Bolshoi Opera Night" (DVD)
    03.09.2024
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    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine Gala in Bolshoi

    Die DVD zeigt eine Gala der Spitzenklasse. Die großen Opernsänger der späten 1980er-Jahre kommen zusammen und gestalten einen außergewöhnlichen Abend. Es gibt die schönsten Werke der Opernwelt, hervorragend dirigiert von Mark Ermler. Es trüb jedoch einiges, das Bild ist stellenweise etwas blass und trüb, aber es ist für 1989 noch akzeptabel. Das Publikum kann seine Begeisterung kaum verbergen und klatscht oftmals in die Coda hinein. Der Klang ist manchmal auch etwas fragwürdig. Mal klingen die Stimmen grenzwertig scharf und das Orchester etwas undurchsichtig. Die Pauken und die tiefen Streicher stechen hervor und das weitere Schlagwerk klingt undeutlich, warum das ist so, muss noch eruiert werden. Jedoch ist das Orchester auf sehr hohen Niveau und die Ouvertüre zu „La forza del Destino“ zeigt wie gekonnt das Bolshoi Orchester zusammenspielen kann. Die Auszüge zeigen wie schön die russische Oper ist, leider kann sie nur noch ganz selten rollendeckend besetzt werden. Sänger*innen die russisch können, sind doch eher in der Unterzahl.
    Ouvertüren Ouvertüren (DVD)
    03.09.2024
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    Künstlerische Qualität:
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    Rossini - Ouvertüren

    Rossini, der Opernkomponist aus Italien, dessen Werke vor allem nur noch durch die Ouvertüren zu den jeweiligen Opern bekannt sind. Die Werke, die von den Stuttgartern gespielt werden, sind allesamt hörenswert und zeigen Rossini von seiner besten Seite. Es gibt neben sehr bekannten Ouvertüren auch einige Werke, die doch seltenerer zu finden sind. Ende der 1980er-Jahre waren die Werke öfter noch zu hören als heute. Das örtliche Theater hat Rossini seit mehreren Jahren nicht mehr im Programm. Zum Glück gibt es diese DVD mit den Ouvertüren. Musikalisch lässt diese DVD kaum Wünsche offen. Allein das Bild ist an einigen Stellen etwas brüchig, aber das sind nur minimale Abzüge. Auch dass das Orchester von drei Dirigenten dirigiert wird, ist nicht hörbar. Heutzutage ist doch eine Sache ein wenig befremdlich, es sind sehr wenig Frauen im Orchester und auch die Herren schauen vor allem streng aus. Das hat sich ja doch gewandelt. In einigen Orchestern sind die Frauen in der Mehrzahl oder wenigstens zu 50% besetzt und heute schauen die wenigsten eher streng, sondern konzentriert und lächeln sich gegenseitig in den Spielpausen an.
    Tutto Verdi Vol.26: Falstaff (Blu-ray) Tutto Verdi Vol.26: Falstaff (Blu-ray) (BR)
    16.08.2024
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    Verdis 26. und letzte Oper - Falstaff

    Verdis letzte Oper sollte noch einmal einen anderen Verdi zeigen. Eine heitere Oper sollte „Falstaff“ werden. Dass Verdi lange Zeit keine „Opera Buffa“ schrieb, hatte wohl damit zu tun, dass seine zweite Oper „Un giorno di regno“ bei der Uraufführung durchfiel. Sicherlich interessant ist es das Instrumentarium sich anzuschauen. Gab es in der ersten heiteren Oper noch ein Cembalo, findet sich in „Falstaff“ ein Englischhorn und eine Bassklarinette. Auch die Harfe spielt im dritten Akt, zweites Bild, eine Rolle. „Falstaff“ ist dichter als „Un giorno di regno“. „Falstaff“ wurde in der Vergangenheit oftmals mit „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti verglichen. „Don Pasquale“ ist scheinbar der „Abgesang“ der heiteren Oper. Nachher war das „Falstaff“. Es gibt aber noch eine weitere „Opera buffa“ auch wenn der Komponist sie wohl niemals so bezeichnet hätte. Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi”.
    Nach 26 Verdi Opern (ohne Umarbeitungen und Neufassungen) und einer Totenmesse, neben vielen anderen, auch kleineren Kompositionen, kann doch festgestellt werden, dass Verdi für die italienische Musik viel bedeutet. Einige Werke sind in Vergessenheit geraten, andere sind wiederentdeckt worden. Mit „Oberto“ fing alles an, mit „Falstaff“ hört alles auf.
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