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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    517 Rezensionen
    Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)

    Kai Lüftner
    Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Süße und wilde Freundschaftsgeschichte

    Die süße Häsin Jessileinchen lebt zufrieden in ihrem Hasenstall, doch irgendwann merkt sie, wie einsam sie ist und bricht aus, um einen Freund zu finden. Gefühlte Jahre später streift die wilde Raubhäsin Jessi durch die Wälder. Ein jeder hat Angst vor dem grimmig dreinblickenden Hasenmädchen und so hilft sie vielen Tieren, die in Not geraten sind. Bis sie ein Meerschweinchen rettet, das sich nicht so leicht vertreiben lässt und gerne ihr Freund sein würde. Doch Jessi kommt alleine klar, oder etwa nicht?

    Das Cover dieses Bilderbuchs ist einfach umwerfend. Immer wenn ich es meiner kleinen Tochter zeige, macht sie ein grimmiges Gesicht und knurrt: Böse! Ja, Jessi Raubhäsin macht ganz schön Eindruck auf die kleinen. Genauso sind aber auch die Anfangsillustrationen, auf denen sie noch das süße, kleine Haustier ist. Durch das gefährliche Leben im Wald macht sie einen richtig krasse Verwandlung durch, vergisst aber auch, warum sie ausgebrochen ist. Zumindest bis dieses süße, pummelige Meerschweinchen auftaucht und ihre Raubhäsinwelt auf den Kopf stellt und sie sich wieder erinnert, dass sie einen Freund suchte.

    Die gesamte Geschichte ist in eingängigen Reimen erzählt, in denen sich auch manche Teile wiederholen, Kai Lüftner ist für seine Wortspielereien und lustigen Verse bekannt und dieses Talent spielt er hier wieder gekonnt aus. Es handelt sich also nicht um 0/8/15 Vierzeiler, sondern um richtig tolle Strophen, die meine Kinder gar nicht oft genug hören können und dabei die großformatigen, wilden, bunten Bilder betrachten, die tolle Waldszenen, actionreiche Tierbegegnungen mit Fuchs, Schlange und Eule und Rettungsaktionen zeigen. Doch am allerbesten gefällt ihnen das Ende dieser tollen Freundschaftsgeschichte, das auch zeigt, dass es kein Problem ist, anders zu sein, als andere von uns erwarten. 5 Sterne
    Im Bann der Elemente (Bd. 1)

    Anna Herzog
    Im Bann der Elemente (Bd. 1) (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2023

    Tolles Cover, nette Geschichte, doofer Schreibstil

    Durch eine Stimme in der Dusche seiner Oma wird Jacob eines Tages zu einem Treffen im Garten geladen. Als er sich mit seinen Freunden Taio und Lilli um Mitternacht dort einfindet, treffen die drei auf Nereide, die Jacob darum bittet mit ihr durch ein Mauseloch unter die Erde zu kommen, wo er eine Mission zur Rettung der Erde erfüllen soll. Dummerweise gerät seine kleine, nervige Schwester Putt auch mit hinein und gemeinsam entdecken sie eine fantastische, aber auch gefährliche Reise ins Unterirdische.

    Hach ja, um mal den Schreibstil im Buch gleich nachzuahmen, nur damit ihr wisst was auf Euch zukommt. Aber davon später mehr. Wow, das Cover hat mir so gut gefallen, sieht in echt mit seinen grünen Glitzersprenkeln noch viel schöner aus. Auch die Beschreibung der Geschichte ließ auf ein tolles Abenteuer unter der Erde schließen. Hallo? Da kommt auch schon die Nachricht durch die Dusche und los geht's. Zawusch! Ab ins Mauseloch. Die Idee ist gut, die Abenteuer, die Jakob mit seiner Schwester und seinen Freunden erlebt recht unterhaltsam, die Wesen manchmal echt fantasievoll, wenn auch manchmal nicht ganz rund. Trotzdem kam bei mir kein richtiger Lesefluss, Sog oder gar Spannung auf, was hauptsächlich am Schreibstil liegt, der mich nicht nur durch sehr oft gleiche Satzanfänge (mit er oder und), sondern auch durch seine gezwungen frisch gemeinte kindliche Art und mit Comiclauten aufgepeppten Ausrufe schon nach kurzer Zeit genervt hat. Zudem richtet der Protagonist sehr oft das Wort an die Leserschaft, um rhetorische Fragen zu stellen und darauf hinzuweisen, dass das später noch klarer wird, was die Handlung dauernd unterbricht.

    Obwohl das Buch nur ca. 220 Seiten umfasst, habe ich dafür sehr lange gebraucht. Sicher können Kinder die Sprache auch ganz gut finden, weil sie noch nicht so darauf achten, doch ich finde sie mangelhaft, weil ich auch der Meinung bin, dass man sich nicht immer dem sprachlichen Niveau der Zielgruppe anschließen muss, damit ihr das Buch liegt. Es mutete für mich wirklich an, wie eine Geschichte, die ein Kind erzählen möchte und sich dann oft verzettelt. Und das, obwohl die Autorin mehrere Sprachen spricht. Daher habe ich oben auch erwähnt, dass das Sprachlevel wohl gewollt ist. Aber hier mal einige Beispiele: "Puh, dass ein dicker Quallenkörper an den Krakenarmen hing, puuuuh, dass der nicht durch das Loch passte ...!", "Und dann kam eine Stimme direkt neben mir...", "Gedanken verstrüppten sich" oder "Nun stand er ganz in der Höhle und nun wurde er ruhig.", "Es war nicht besonders laut, weil: Gras." usw.

    Lobend erwähne ich aber gern noch die unterirdisch schönen Illustrationen, die das Dunkel unter der Erde toll widerspiegeln, und den Showdown, der auch eine sinnvolle Botschaft enthält, die man nicht oft genug übermitteln kann. Beides hat mich wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Trotzdem reicht es nur für knappe 3 Sterne.
    Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier

    Michael Engler
    Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2023

    Beruhigende Geschichte für ängstliche Kinder

    Schneck hat vor allem Angst und das lassen ihn die anderen Schnecken auch nicht vergessen, da sie ständig über ihn tuscheln. Leider weiß Schneck, dass die anderen nicht Unrecht haben. So beschließt er, dass er einen Löwen fangen möchte, denn das wäre sehr mutig. Unterweg begegnet ihm Meck, der als er vom Vorhaben hört nicht sagt, dass Schneck, das nicht schaffen kann, sondern ihn einfach bei seinem Abenteuer begleitet. Je mehr die beiden zusammen schaffen, umso weniger Angst hat die kleine Schnecke. Wird es ihr mit dem Freund auch gelingen, einen Löwen zu fangen?

    Wir finden das Titelbild mit der wunderschön gestalteten Schrift und den beiden süßen Tierchen einfach toll und musste daher natürlich auch die Geschichte kennen lernen. In ganz ruhigen Worten erzählt Michael Engler, von dem wir schon so manches Bilderbuch kennen, von einer sehr ängstlichen Schnecke, die sich gern zurückzieht, wenn die anderen über sie tuscheln und sich vor allem in diesen Momenten gar nichts mehr zutraut. Sicher können sich viele ängstliche Kinder sehr gut in Schneck hineinversetzten, vor allem wenn sie auch schon mal gehänselt oder ausgelacht wurden, weil sie etwas nicht konnten oder sich nicht getraut haben. Wie im wahren Leben fehlt Schneck nur jemand, der ihn unterstützt, aufbaut und an ihn glaubt. Diesen Part übernimmt in der Erzählung Meck, ein kleines Tierchen, das noch kleiner ist als Schneck. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg und vor lauter reden, fällt es der Schnecke gar nicht auf, dass sie Dinge tut, die sie sich eigentlich noch nie getraut hat. So wird sie immer selbstbewusster und mit etwas gutem Zureden schafft sie es sogar über die größten Hindernisse. Das gibt Mut und Kraft für ihren großen Plan.

    Die Geschichte wird so unaufgeregt erzählt und das gefällt mir, denn man muss nicht unbedingt immer gleich zum großen Helden werden. Es reicht, offen zu sein für Neues. Auch was das Thema Freundschaft betrifft ist das Bilderbuch wertvoll, denn es zeigt, was ein wahrer Freund ist und wie gut es tut, einfach mal nicht vorverurteilt zu werden. Das allein kann schon die Angst etwas lindern, weil man sich keine Sorgen machen muss, bei einer Sache zu versagen und dafür ausgelacht zu werden. Ein bisschen abwechslungsreicher hätten hingegen die Illustrationen im Buch sein dürfen. Sie zeigen oft ähnliche Szenen in gleichen Farbtönen und manchmal stimmen für mich auch die Proportionen unter den abgebildeten Tierchen nicht. Und Karotten wachsen nicht über der Erde. Ansonsten passen sie aber recht gut zur ruhigen Geschichte. Ein Buch, das vor allem für ängstliche Kinder eine große Hilfe sein kann. 4 Sterne
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 74: Rund um den Müll

    Carola von Kessel
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 74: Rund um den Müll (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Wichtige und kindgerechte Aufklärung über das heikle Thema Müll

    In Band 74 der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? für 4- bis 7-Jährige dreht sich alles um das leidige Thema Müll, welches wohl nie an Aktualität verliert. Vor allem vor dem Hintergrund verschmutzter Flüsse und Meere, Energiewende und Mikroplastik überall, ist das Thema gerade auch für Kinder von Bedeutung, da die Probleme mit dem Müll nur verringert werden können, wenn man von Klein auf weiß, was mit den einzelnen Stoffen in unserem Müll passiert und welche Folgen sie für die Umwelt und unser Leben haben. Gerade hier eignet sich die Buchreihe mit ihren altersgerechten Antworten auf Kinderfragen und den vielen Klappen, die einen genauen Blick auf die Vorgänge des Recyclings bieten, an.

    Der Band beschäftigt sich mit der Entstehung von Müll, Mülltrennung, einzelnen Müllarten wie Bio-Müll samt Kompostierung, Altpapier, dem problematischen Plastikmüll, Glas, Rest- und Sperrmüll, sowie die einzelnen Wege des Sortierens und Wiederverwertens, aber auch mit wertvollen Tipps, wie man Müll einsparen kann und dafür sorgt, dass Lebensmittel (und damit Energie und Verpackungsmüll) nicht verschwendet werden. Es wirft ebenfalls einen kurzen Blick auf die Folgen, die falsch entsorgter Müll für die Umwelt und damit auch für uns hat. Hier hätte das Buch durchaus noch kritischer sein dürfen, genau wie bei den giftigen Verbrennungsresten aus Müllverbrennungsanlagen. Das Gute an dem Band ist, dass Kindern beim Thema Müll keine Angst durch den erhobenen Zeigefinger gemacht wird, sondern es sachlich aufklärt und konstruktive Tipps gibt. Gerade in diesem Band finden wir die Klappen mal wieder sehr gelungen, da unter ihnen oft interessante Details versteckt sind und uns das immer wieder neugierig auf z.B. die Vorgänge des Recyclings werden lässt. Einige beantworten Dinge, die selbst manche Erwachsene nicht wissen oder sich da ihre eigene Meinung gebastelt haben, um vor sich selbst zu rechtfertigen, warum Mülltrennung nichts bringt. Beispielsweise zeigt eine Klappe, dass das Fahrzeug, dass das Glas abholt, drei Kammern hat und nicht, wie mancher denkt, alle Glasfarben im selben Behälter landen.

    Besonders gut finden wir die Tipps zur Einsparung von Müll, zum Wiederverwenden und Umgestalten (hier fehlt der Begriff Upcycling) und auch schon Kinder sonst mithelfen können, dem in der Natur Herr zu werden. Auch wenn es manchmal so rüberkommt, als hätten wir alles im Griff, ist das Buch vor allem für Kinder der empfohlenen Altersstufe eine wichtige, kindgerechte und sehr informative Aufklärung zum Thema, die durch sehr gute und detailreiche Illustrationen und Klappen das Verständnis unterstützt. 4,5 Sterne
    Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter

    Anna Perbandt
    Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Lesenswerter historischer Roman

    Frühjahr 1899: Die junge Nora, Tochter aus adligem Hause, lebt auf dem Gut der Familie in Travemünde, wo sie viele Freiheiten genießt. Ihr Vater weilt in Italien, die Mutter ist schwermütig, deshalb kümmert sich ihr Bruder um sie. Als dieser geschäftlich nach Lübeck geht, muss quartiert er Nora dort kurzerhand in einem Pensionat für höhere Töchter ein. Diese steht dem skeptisch gegenüber, bis sie die Mitschülerinnen der Abschlussklasse kennenlernt. Fanny, die ein Stipendium hat, Lotte und Agnes wachsen ihr sehr schnell ans Herz und es gefällt Nora dort, auch wenn das Pensionat eher konservative Erziehungmethoden bevorzugt und sie Stallburschen Karl vermisst. Zum Glück werden die Mädchen von Gesche Petersen unterstützt, einer jungen, modernen Lehrerin, die auch das Herz von Noras Bruder im Sturm erobert. Immer wieder stoßen die jungen Frauen jedoch an die Grenzen gesellschaftlicher Konventionen.

    Historische Romane lese ich nur selten, habe aber so viel Gutes über das Buch gehört, dass es auf meine Leseliste gewandert ist. Außerdem waren Internatsbücher früher meine Lieblingsbücher. Protagonistin Nora hat mir mit ihrer ungestümen, wissbegierigen Art auch gleich gefallen. Sie hat bei ihrem Bruder freien Zugang zur Bibliothek und hält auch zum Personal nicht die übliche Distanz. Auch die spannende Einführung von Gesche Petersen, die unbedingt eine Stelle als Lehrerin braucht, war fesselnd. Ganz anders als die engagierte Lehrerin ist die Leiterin des Pensionats, die hier oft aus finanziellen Gründen oder wegen des Rufs Entscheidungen trifft und Gesche kritisch gegenübersteht. Die Entwicklungen der Charaktere und die Wendungen haben mich sehr gut unterhalten und als vor allem als Leserin fiebert man hier mit den jungen Frauen mit, die immer wieder an die Grenzen der gesellschaftlichen Konventionen stoßen.

    Der Schreibstil ist an die damalige Zeit angepasst, lässt sich aber dennoch leicht und flüssig lesen. Langeweile kam hier nicht auf. Insgesamt ist das Buch eine gute Mischung aus historischen Hintergründen, einer bewegenden Freundschaftsgeschichte unter jungen Frauen, die unterschiedliche Träume für ihre Zukunft haben und gefühlvoller Liebesbeziehungen, die jedoch in dieser Zeit auf Kritik stoßen. Vor allem die Zwänge und die Fremdbestimmtheit, unter denen die weiblichen Charaktere leiden und gegen die sie zunächst leise ankämpfen, sind sehr gut geschildert und rufen bei mir Mitgefühl hervor. Ich bin jetzt neugierig auf den zweiten Band der Reihe und hoffe, dass sich die fünf Frauen im darin noch etwas mehr von all dem lösen und selbst verwirklichen können. 5 Sterne
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten

    Andrea Erne
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Die erste Reitstunden kann kommen

    Wir sind schon lange Fans der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? und gerade dieser 73. Band "Komm mit zum Reiten" hat es uns wieder schwer angetan. Das Thema Pferde und Reiten begegnet nahezu allen Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter einmal und mit diesem Buch ist man dann bestens beraten. Er gibt den kleinen Lesern genau die richtigen Informationen, die sie brauchen, um sich über diesen "Sport" zu informieren, aber auch über den Umgang mit Pferde und Ponys an sich und ist damit die perfekte Entscheidungshilfe und auch Vorbereitung auf die erste Reitstunde. Das Cover zeigt auch schon, wie man sich langsam herantastet.

    Im Innenteil des Buches werden typische Kinderfragen zum Thema anhand eines Besuches auf dem Reiterhof beantwortet. Wo kann ich Reiten lernen? Wie lerne ich ein Pferd kennen? Wie putze ich ein Pferd? Was braucht man alles zum Reiten? Was lernt man in der Reitstunde? und viele weitere Fragen werden meist auf einer Seite oder einer Doppelseite aufgegriffen und mit kurzen, kindgerechten Texten, detailreichen Illustrationen und interessanten Klappen geklärt. Von einem groben Überblick über den Reiterhof geht das Buch immer mehr ins Detail bis zu Spezialthemen wie Hufschlag und Voltigieren. Besonders gut haben uns dabei die vielen verschiedenen Pferde- und Ponyzeichnungen gefallen und die Art wie den Kindern der respektvolle Umgang mit den Tieren nahegebracht wird. Meine Tochter hat schnell gemerkt, wie vielseitig Reiten sein kann, aber gleichzeitig auch, wie viel Verantwortung man als Reiter*in hat.

    Wie bei Wieso? Weshalb? Warum? Büchern üblich werden hier alle kleinen Lesern angesprochen. Dafür sorgen die vielen verschiedenen Persönlichkeiten, die hier abgebildet werden. Auch bindet das Buch die Kinder nicht nur durch die Klappen aktiv ein, am Ende kann man mit heraustrennbaren Figuren die verschiedenen Hufschläge auf der Reitbahn entlang"reiten". Für uns ein tolles Buch zum immer wieder Angschauen für alle Kinder, die Interesse am Reiten haben und sich vorab informieren oder vorbereiten möchten. 5 Sterne
    Die verlorene Tochter

    Soraya Lane
    Die verlorene Tochter (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2023

    Zum Mitfühlen und Genießen

    Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden möchte. Ihre Leidenschaft für Wein hat sie von ihrem bereits verstorbenen Vater übernommen. Da erreicht sie ein Brief einer Anwaltskanzlei, die die Erbschaft der Leiterin eines Londoner Frauenhauses regelt. Lily erhält eine Schachtel, die eigentlich für ihre Großmutter bestimmt gewesen war. Darin befindet sich ein italienisch verfasstes Rezept und ein Abschnitt eines Opernprogramms der Mailänder Scala von 1946. Doch was soll Lily damit nur anfangen? Sie reist früher nach Italien und macht sich auf die Suche, wobei sie unverhofft vom attraktiven Sohn der Rossis unterstützt wird. Kann Lily die Geheimnisse der Vergangenheit klären und ihr eigenes Glück finden?

    Ich hatte mal wieder Lust, ein Buch zu lesen, in dem es um ein Familiengeheimnis geht. Die Beschreibung und die Leseprobe haben mir gut gefallen. Zunächst lernt man Lily mit ihrer Leidenschaft für Wein und ihrer tiefen Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Vater kennen. Dessen Tod hat sie ziemlich mitgenommen. Sie möchte sich und ihm unbedingt noch den Traum vom eigenen Wein erfüllen. Darüber vergisst sie leider manchmal in sich hineinzuhorchen. Der Brief der Anwaltskanzlei lässt sie nicht nur eine Suche starten, es ist auch eine Reise der Protagonistin zu sich selbst. Die Autorin schildert auf zwei verschiedenen Zeitebenen, was sich in Gegenwart und Vergangenheit ereignet (hat). Von der Vergangenheit erhält man als Leser*in immer nur kürzere Einblicke, so dass sich das Gesamtbild erst nach und nach zusammensetzt und die gesamte Tragik der damaligen Vorkommnisse offenbart. Sehr gefühlvoll wird hier ein Geheimnis im Leben der Großmutter offenbart, das auch mal zu Tränen rühren kann.

    In der Gegenwart trifft Lily auf den Sohn der Rossis und auch hier entwickeln sich Gefühle, die aber auch nicht unbedingt leicht sind. Besonders gut gefallen hat mir bei der Spurensuche das abwechslungsreiche italienische Setting. Von der beeindruckenden Mailänder Scala bis zu Weinbergen wohin das Auge blickt, entführt uns die Autorin an wunderbare Orte und lässt auch durch die ein oder andere Köstlichkeit das Lesen zum Genuss werden. Insgesamt haben mir der Schreibstil, der Aufbau und das italienische Flair der Geschichte sehr gut gefallen, Kenner des Genres dürften allerdings recht bald das Familiengeheimnis, das Lily zu ergründen versucht, erahnen. Da hätte ich mir etwas mehr Rätsel erwartet, auch wenn die vergangenen Ereignisse hier wirklich herzergreifend sind. 4 Sterne
    Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire

    Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Amüsante Rettungsaktion

    Nachdem dummerweise Lipaire und seine bunt zusammengewürfelte Truppe ein historisches Dokument auftreiben konnten, dass die Vicomtes als Herrscher über das Fürstentum Grimaud ausweist, hatten sie zwar kurzzeitig Gewinn eingefahren, doch der Traum vom schönen Leben hält nicht lange. Lipaire wird von den Vicomtes als Gardien entlassen und kann so seinen zwielichtigen Nebengeschäften kaum noch nachgehen. Auch für die anderen sieht die Zukunft durch die neue "Regentschaft" alles andere als rosig aus. Karim verliert seinen Job, weil Wassertaxis verboten werden und auch der Handyladen ist in Gefahr. Selbst der Bürgermeister kann und will den Plänen der Regenten nichts entegegen setzen. So bleibt den "Unverbesserlichen" nichts Anderes übrig, als die offizielle Machtübernahme der neuen Fürsten zu verhindern, indem sie das Dokument entwenden. Wieder kommen ihnen die Nachrichten eines anonymen Tippgebers zu Hilfe, doch kann man diesem trauen? Gemeinsam stolpern die sechs Kleinganoven von einem Fettnäpfchen ins nächste, während sie zielstrebig ihre wackeligen Pläne verfolgen.

    Ich fand den ersten Teil der Unverbesserlichen wirklich erfrischend und lustig und war gespannt, ob Klüpfel und Kobr dieses Niveau auch in Band zwei halten können. Außerdem war ich natürlich neugierig, wie es mit der Truppe um den alternd-charmanten Lipaire weitergeht. Am Ende des ersten Bandes waren sie doch zu etwas Geld gekommen, doch es war irgendwie klar, dass das Auffinden des Dokuments dafür sorgt, dass die Vicomtes die Macht über die Stadt Grimaud übernehmen. Und das soll sich nun in Band zwei als großer Fehler erweisen, der Lipaire, Karim, Paul und Co. die Tour vermasselt. Mehr noch, ihre Existenz und der Charme des kleinen Küstenstädtchens stehen auf dem Spiel. Und so kommen die sechs Gauner wieder zusammen, um mit Hilfe eines anonymen Schreibers von Nachrichten die Machtübernahme der unangenehmen Vicomtes zu unterbinden. Viel Zeit haben sie nicht und das sorgt dafür, dass nach einem zugegeben etwas langwierigen Start die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt.

    Den besonderen Reiz an dem Buch machen wieder die vielseitigen Charaktere aus, vor allem natürlich die der "Unverbesserlichen". Man lernt sie in ihrer Verzweiflung noch einmal von einer neuen Seite kennen. Alle haben Stärken und Schwächen, doch vor allem Lipaire ist in diesem Band nicht mehr ganz so überheblich, wenn auch alles andere als vernünftig. Zudem steht immer die Frage im Raum, ob nicht einer von ihnen der geheimnisvolle Tippgeber ist, der ihnen allen Nachrichten auf ihre Handys schickt, die ihnen nicht nur einmal aus einer Sackgasse heraushelfen. Viele Begebenheiten im Buch sind turbulent, actionreich und/oder witzig. Dafür sorgen nicht nur die verwegenen Pläne, sondern vor allem die liebenswerten Persönlichkeiten, die den alten Charme von Port Grimaud unbedingt erhalten wollen und somit nicht nur für sich sondern für die alle Bürger handeln. Besonders lustig empfand ich zum Beispiel den Versuch, einen Termin beim Bürgermeister zu erhalten, der natürlich immer einen vollen Terminkalender hat. Auch die Probleme mit Lebedame Lissys Hund und diverse Täuschungmanöver und Fauxpas haben mich zum Lachen gebracht. Man darf beim Lesen einfach nicht den Fehler machen, die Geschichte allzu ernst zu sehen, dann wird man für einige Stunden richtig gut unterhalten. Schließlich sind die Louis de Funes Werke auch ein ziemliches Geblödel, aber dennoch Kult. Wer so etwas mag, der muss die Unverbesserlichen unbedingt lesen und wird vielleicht die herrlich schrägen Typen genauso ins Herz schließen wie ich. Und das traumhaft sonnige Südfrankreich-Setting macht das Buch zur perfekten Urlaubslektüre. 4,5 Sterne
    Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia

    Stepha Quitterer
    Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.08.2023

    Kleiner Held und genialer Oktopus auf einem spannenden Roadtrip

    Pepe fällt aus allen Wolken, als eines Nachts ein flüchtiger Oktopus Unterschlupf in seinem Zimmer sucht. Gleich darauf stürmt ein Sondereinsatzkommando die Wohnung auf der Suche nach dem Tier, das den Anzugträgern anscheinend gefährlich werden könnte. Durch einen Trick entkommen Pepe und Oktopus Rebo, der eine MIssion zu erledigen hat, den komischen Männern und eine Reise um die halbe Welt beginnt, denn nur, wenn der Junge und das Weichtier es schaffen, rechtzeitig das Südchinesische Meer zu erreichen, gibt es Hoffnung für die mit Plastikmüll überschwemmten, verseuchten und überfischten Meere und damit für den gesamten Planeten. Doch die Anzugträger der Müllmafia versuchen alles, um sie zu stoppen.

    Vor allem der Inhalt um das Problem des Plastikmülls und die Verschmutzung der Meere hat uns gereizt, das Buch zu lesen, denn es handelt sich bei diesem Thema um eines, das von Seiten der Verantwortlichen und der Allgemeinheit immer noch zu zögerlich gelöst wird. Dass hier ein kleiner Junge und ein Oktopus die ganz große Katastrophe verhindern sollen, finde ich sehr gut gelungen, da es in gewisser Weise zeigt, dass selbst Kinder hier schon ihren Beitrag leisten können, wenn sie denn auf die Probleme aufmerksam gemacht werden. Und dafür sorgt der Roadtrip um die halbe Welt auf jeden Fall, denn immer wieder begegnen die jungen Leser*innen Situationen, die einem die Kehle zuschnüren und das eigene Verhalten überdenken lassen. Meist ist das gut gelungen, einfach dadurch, dass die Wahrheit in den Text einfließt, manchmal ist es aber auch der Oktopus, der Pepe kritisiert an Stellen, an denen er kaum anders handeln kann. Das war dann für mich etwas zu viel des Zeigefingers. Die subtileren Hinweise wirkten für mich besser.

    Das eigentlich sehr ernste Thema wird durch den actionreichen, stellenweise witzigen Schreibstil und die fast slapstick-artigen Szenen mit den halbseidenen Anzugträgern der Müllmafia, denen einfach nichts zu gelingen scheint, aufgelockert, so dass der Lesespaß nicht zu kurz kommt. Es ist wirklich herrlich, wie die mangelnde Teamarbeit unter den Halbseidenen immer wieder einen Fahndungserfolg verhindert. Zudem erfährt man viel über das System, das hinter dem Handel mit Müll steckt und welche Summen sich hier einige wenige in die Taschen stecken auf Kosten der Natur und damit auf Kosten von uns allen.

    Wirklich toll sind die beiden Protagonisten, die zu einem tollen Team zusammenwachsen, ja manchmal über sich hinauswachsen, vor allem Pepe, der sich ohne Geographie- und Sprachkenntnisse über Grenzen und sprachliche Barrieren hinwegzusetzen weiß. Zudem sind die Infos über die faszinierenden Oktopoden wirklich genial in die Geschichte eingebaut. Es ist nahezu unglaublich wie wandlungsfähig und schlau diese Tiere sind. Durch Rebo baut man als Leser*in eine echte Beziehung zum Meer und zur Natur auf und denkt darüber nach, was man selbst ändern könnte.

    Nicht zuletzt sind es die tollen Eindrücke aus den verschiedensten, uns noch wenig bekannten Ländern und die tollen Agenten-Gadgets, die das Buch zu einem Highlight machen, das man nur empfehlen kann. Leider ist das Buch für Leser*innen im Alter der Zielgruppe meiner Meinung nach ein ziemlicher Wälzer mit über 500 Seiten und nur einigen Bildern, was manche demotivieren könnte. Da lohnt es sich auf jeden Fall, auch mal den älteren Kindern vorzulesen. 4,5 Sterne
    Enygma. Der verschollene Schatz

    Benjamin Schreuder
    Enygma. Der verschollene Schatz (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    06.08.2023

    Unterhaltsames Escape Room Abenteuer zum Miträtseln

    Pit hat Ferien, doch ihm ist furchtbar langweilig. Außer Zocken und Schlafen kann man bei der Hitze auch nichts tun. Überraschend kehrt sein Freund Eule aus dem Urlaub heim. Jetzt kann Pit sich auch wieder auf seinen Geburtstag freuen, den er sonst hätte allein feiern müssen. Dieser hält dann nicht nur die Überraschung bereit, dass Freundin Bea auftaucht, sondern eine sonderbare Einladung an einen Treffpunkt, von dem aus die Kinder in einer Limousine samt Chauffeur und verbundenen Augen an einen geheimen Ort gebracht werden. Hier scheint sich Pits Onkel, ein Spieleerfinder, etwas ganz Besonderes überlegt zu haben. Und plötzlich stehen die drei in einem Raum ohne Türen. Es gibt einige Rätsel zu lösen, bevor sie da wieder herauskommen.

    Enygma - Der verschollene Schatz erscheint unter dem Logo Oetinger Splash, welches erfrischende Bücher zu bieten scheint, die sich auch an Kinder richten, die nicht so lesebegeistert sind und durch das besondere Konzept angelockt werden können. Auf der Rückseite befindet sich der Splash Score, der in Sternen den Rätsel-, Abenteuer-, Gaming- und Mystery-Faktor angeben. Das Cover ist modern und zeigt bereits, dass es hier einige Rätsel zu lösen gibt. Zudem wird man schon mal mit den drei Protagonist*innen Bea, Pit und Eule bekannt gemacht. Das sieht schon mal nach Action und Spaß aus. Zu Beginn wird kurz erklärt, wie das Buch zu lesen und die Rätsel zu lösen sind. Es folgt eine etwas konstruierte einleitende Geschichte, die interessanter wird, sobald die Kinder den geheimnisvollen Ort betreten, an den sie gefahren werden. Denn erst dann geht das Rätselraten los und aus Kapiteln werden Level, was wir ganz witzig finden.

    In jedem Level wird die Geschichte etwas fortgeführt in deren Verlauf mal ein, mal mehrere Rätsel zu lösen sind. Oft sind das Bildrätsel, die man mit Hilfe der Illustrationen lösen kann. Der Schwierigkeitsgrad variiert von ganz leicht bis mittelschwer. Die Rätsel sind bis auf wenige Ausnahmen sehr präzise gestellt und wie in einem Escape Room arbeiten sich die Leser von Zimmer zu Zimmer, bis die Geschichte eine total ungeahnte Wendung nimmt. Auch wenn die Geschichte zeitweise etwas unspektakulär war, so hat uns das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Wir lieben das Rätseln und auch, dass die Auflösung, wenn man sie mal nicht findet, sofort im weiteren Text genannt wird, so dass man nicht frustriert ist. Die Schrift hat eine angenehme Größe und ist durch viele schwarz-weiß Bilder aufgelockert, die Jan Saße angefertigt hat. Dieser illustriert u.a. auch die drei ??? Kids. Wer diese mag, wird die drei Freunde von Enygma sicher toll finden. Ein bisschen enttäuschend war für meine Tochter, dass es laut Rückseite das Buch bei Antolin gelistet sein soll, doch auch knapp einen Monat nach Erscheinen haben wir es dort weder unter Titelstichwörtern noch unter dem Autor gefunden. Wir hoffen, dass das Quiz nachgeliefert wird.

    4 Sterne
    Ringolf Rüsselkäfer rockt die Wiese

    Amanda Fliegenbein
    Ringolf Rüsselkäfer rockt die Wiese (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.08.2023

    Spannender Krabbler-Road-Trip

    Eigentlich wollte Stubenfliege Edda nur im Picknickkorb mit zu einem köstlichen Mahl fahren, doch dann schläft sie ein. Als sie aufwacht, sind die Menschen weg und ein Sturm wirbelt sie durch die Gegend. Zum Glück wird Edda von den drei Wiesenbewohnern Ringolf, Gilbert und Blomster gerettet. Doch wie soll sie jetzt nach Hause finden? Noch dazu ist ihr Flügel verletzt und sie kann nicht mehr fliegen. Als sie dem Rüsselkäfer, dem Tausenfüßler und dem Zitronenfalter von ihrem schönen Leben im Menschenhaus erzählt, werden diese neugierig und willigen ein, Edda nach Hause zu bringen. Eine spannende Reise beginnt, auch wenn Edda nicht so sicher sind, ob sie die "Hinterwäldler" dabei wirklich weiter bringen.

    Das bunte Cover ist einfach zu knuffig und spätestens seit wir "Das Hotel zur Grünen Wiese" gelesen haben, stehen sämtliche Krabbeltiere hier hoch im Kurs. Viele von ihnen können wir im Garten live erleben und so ist es ganz toll, dass es auch abenteuerliche Geschichten über sie gibt. Auf den ersten Seiten werden anhand von Steckbriefen, die Haupt"personen" und einige Nebencharaktere vorgestellt. Die vier wichtigsten sind auch schon auf dem Cover so wunderbar dargestellt. Dazu kommen noch ein paar streikende Ameisen und einige mehr. Schon die Steckbriefe sind witzig gemacht und verraten auch nicht zu viel über die Geschichte, die dann folgt.

    Von Anfang an gefallen uns die immer freundlichen Wiesenbewohner Ringolf, Gilbert und Blomster, die beste Freund sind und immer zusammenhalten, obwohl sie ziemlich verschieden sind. Edda hingegen wirkt etwas unsympathisch und nicht gerade liebenswert und respektvoll. Doch weil sie die Hilfe der drei Freunde braucht, reißt sie sich zusammen. Was folgt ist ein Roadtrip durch Wiese, Wald, Bach und Verkehr, der stellenweise richtig spannend ist, denn die vier Krabbler haben so einige Gefahren zu überstehen und auch so einige Rückschläge zu verdauen. Das Ganze ist durch die in Grün und Graustufen gehaltenen Illustrationen sehr lebendig in Szene gesetzt und auch jüngere Kinder können der Geschichte gut folgen. Die Dialoge zwischen den Tierchen sind auch oft sehr witzig, wobei Edda manchmal auch ziemlich grummelig ist, aber im Laufe der Ereignisse eine Wandlung durchzumachen scheint. Das Buch strotz vor guter Ideen, spannender Moment und auch geschickt eingestreuten Informationen über Insekten und andere Krabbler.

    Tschakka - da geht es ganz schön ab auf der Wiese, denn ab und zu sorgt Ringolf mit einigen anderen für enorme Stimmung. Am Ende haben wir uns über den Ausgang der Geschichte gefreut, denn es gab ein schönes Happy End. Eine tolle Freundschaftsgeschichte zum Vor- und Selberlesen. 5 Sterne
    Mama, ich will Brokkoli!

    Moana Werschler
    Mama, ich will Brokkoli! (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    01.08.2023

    Viel Theorie, zu wenige ansprechende Rezepte

    Hach ja, dieses gemüsebegeisterte Kind auf dem Cover wirkt. Zumindest hoffte ich durch dieses Buch meine beiden Kinder auch ein wenig mehr für Gemüse begeistern zu können. Außer Brokkoli, Gurke und ab und zu ein Salatblättchen war da bisher nichts zu machen, daher war ich gespannt auf die Tipps der Autorin Moana Werschler, die als missbroccoli bloggt und wohl auch Ernährungsberaterin ist.

    Tatsächlich ist der sehr ausführliche theoretische Teil des Buches sehr interessant. Wer sich schon einmal mit der eigenen Ernährung befasst hat, der wird hier vieles wiederfinden, das er schon einmal gehört hat. Es geht um wichtige Makro- und Mikronährstoffe, um Vitamine und ausgewogenes Essen. Die 5-am-Tag-Regel wird genauso erwähnt, wie der stressige Alltag, der oft bedingt, dass wir uns ungesund ernähren, zu wenig frisch kochen und auf wenig empfehlenswerte Fertigprodukte zurückgreifen, die hochverarbeitet sind. Ebenso erfährt man, in welchem Zeitraum sich Kinder an bestimmte Lebensmittel gewöhnen, wie man mit "picky eatern" umgehen kann und wie man sie als Erwachsener dabei unterstützt, offen für Neues zu bleiben oder zu werden. Vieles davon war mir bekannt und findet sich auch in z.B. Büchern über Baby Led Weaning (BLW). Soweit, dass Süßigkeiten, zu viel Salz und schlechte Fette sowie Fast Food und Fertigprodukte schlecht sind, war ich also schon. Umso interessierter war ich an Tipps, die mir helfen, das auch nur ansatzweise umzusetzen. Leider muss ich sagen, dass die Autorin auch zusammenfassend nicht viel mehr als "Sei ein Vorbild" und "Biete immer Gemüse an" empfiehlt. Doch was, wenn das auch nicht so funktioniert...

    Was ich nicht erwartet hatte, ist, dass die Autorin hier ein Buch vorlegt, dass vegetarische oder alternaiv vegane Ernährung bevorzugt. Das störte mich zwar nicht, wird aber auf dem Umschlag nirgendwo erwähnt. Gekaufte Süßigkeiten sind ohnehin Tabu. Viele Dinge, die sie als Tipps gibt oder bemängelt, werden gebetsmühlenartig wiederholt z.B. keine Medien am Familientisch, Tischregeln, kein Spielzeug beim Essen, nichts zwischendurch essen, Vorbildfunktion(!) usw. Auch das viel gepriesene Meal Prep darf natürlich nicht fehlen. Das sind alles richtige Ansätze, wenn auch sehr mit erhobenem Zeigefinger, doch das alles auf einmal übt eher Druck aus, als mir den Alltag mit zu erleichtern. Es hilft also nur, nach und nach etwas zu ändern und ich finde, das hätte man hervorheben müssen, anstatt es beiläufig zu erwähnen. Wo fange ich überhaupt an? Eine Planungshilfe wäre gut. Positiv sehe ich die Hinweise zur Vorratshaltung um Zeit für Einkäufe zu sparen.

    Im Rezeptteil haben die Rezepte alles, um sie nachzukochen. Zutatenliste, Piktogramme zu verschiedenen Eigenschaften (z.B. zum Einfrieren geeignet), eine Zubereitungsanleitung, Portionsangaben, Zubereitungszeit, Tipps und Varianten und auch ein ganzseitiges Foto des fertigen Gerichts. Dass ich von der Auswahl übermäßig begeistert bin, kann ich nicht behaupten. Vieles wird in Waffelform, als Pancakes oder Puffer angeboten. Teilweise findet sich das Gemüse als Suppe oder in der Soße wieder, dazu gibt es Nudeln. Ofenpommes und Gemüsesticks, Pizza und Pestos. Zum Frühstück werden ONO oder Porridge geboten, als Nachtisch selbstgemachtes Eis am Stil sowie Nicecream. Bei den warmen Gerichten liegen nahezu immer dieselben Rohkostbeilagen mit auf dem Teller, Gurken, Tomaten Paprika. Einiges schmeckt ganz gut, aber sehr abwechslungsreich erscheinen mir die Rezepte nicht. Und obwohl die Autorin im Theorieteil das Essen verschiedenfarbiger Gemüse empfiehlt, sind die Gerichte nicht besonders farbenfroh, eher immer die gleichen Gemüsesorten und wirklich Neues kann ich hier auch nicht entdecken. Der Rezeptteil passte für mich nicht so ganz zur in schillernden Farben ausgeführten Theorie.

    Fazit: Mich hat das Buch insgesamt eher enttäuscht. Es hilft mir nicht zu hören, was ich bei den Kindern alles falsch mache, wenn es dann kaum Tipps gibt, die man nicht schon probiert hat oder dauernd dieselben wiederholt werden. Die Rezepte sind für mich zwar nicht neu, aber ok, meine Kinder konnten sie leider noch nicht vom Gemüseessen außerhalb ihrer Komfortzone überzeugen. Mir fehlen die wirklich überzeugenden Tipps und Lieblingsgerichte, die verlocken. 3 Sterne
    Das kleine WIR in der 1. Klasse

    Anja Herrenbrück
    Das kleine WIR in der 1. Klasse (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.07.2023

    WIR-Gefühl für Erstleser

    Die Wolkenklasse und ihre Klassenlehrerin Frau Wasily haben jemand ganz Besonderen in ihrer Mitte. Das kleine WIR wohnt in den Herzen der Kinder und ist mal größer, mal kleiner. Es sorgt für Sicherheit, Zusammenhalt und genug Schwung im Schulalltag. So fühlen sich alle wohl in der Klasse und halten zusammen. Doch was, wenn das kleine WIR einmal fehlt?

    Das kleine WIR kennen wir schon von Bilderbüchern und fanden es schön, dass es nun in die erste Klasse kommt, so dass es die Kinder auf ihrem weiteren Weg begleiten kann. Das Cover zeigt sofort, worum es geht und sorgt sicher dafür, dass die Kinder neugierig auf das Buch und auf die Einschulung werden. Der Titel gehört zur Reihe "Einfach Lesen lernen" aus dem Carlsen Verlag. Von dieser hatten wir schon einige Bücher. Dieses gehört zur ersten Lesestufe, die für die erste Klasse gedacht ist und dort gerade für solche Schüler, die noch nicht so gut lesen können, Lesemuffel sind oder mit dem Deutschen noch Probleme haben. Das Vokabular ist einfach gehalten, die Textabschnitte sind kurz, so dass sich sicher Erfolge einstellen und die Kinder motivieren. Auch gibt es viele tolle Illustrationen, die sich durch das ganze Buch ziehen und die Geschichte untermalen, was zu mehr Textverständnis führt.

    Für Erstleser hatten wir mit einer leichten, aber zusammenhängenden Geschichte gerechnet. Tatsächlich sind es anfangs aber eher Episoden in denen zunächst das kleine WIR und die Wolkenklasse vorgestellt werden und dann typische Schulsituationen erzählt werden, z.B. ein Theaterstück, das Lernen in der Klasse oder der Schulgarten. Ab der Mitte folgt eine längere Erzählung darüber, was passiert, wenn das kleine WIR fehlt und ein Schüler geärgert wird. Dann fühlt sich niemand wohl. Diese negativen Gefühle sind sehr eindringlich dargestellt und das Buch bietet auch Lösungen an. Das Thema finde ich sehr wichtig, hätte es aber besser gefunden, wenn die schönen Situationen nicht so kurz und unzusammenhängend beschrieben, sondern in die letzte Geschichte besser eingebunden worden wären.

    Am Schluss gibt es ein kleines Wörterrätsel zum Gelesenen. Hier hätte man noch ein paar Aufgaben mehr einfügen können. Leider also nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, aber dennoch für Schulanfänger ganz schön gemacht. 4 Sterne
    Inspektor Möhre: Ein Fall für vier Hufe

    Inspektor Möhre: Ein Fall für vier Hufe (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.07.2023

    Super für kleine Detektive und Ponyfans

    Möhre ist ein sehr kleines Mini-Pony auf dem man nichtmal reiten kann. Doch dafür ist er besonders schlau, weil er immer mit Oma Astrid Krimis schaut. Er versteht sogar die Menschen, die täglich zum Apfelhof kommen, um zu reiten. Als sich plötzlich die seltsamen Vorfälle auf dem Hof häufen, hegt Astrids Verwandter den Verdacht, dass Oma den Verstand verliert, denn sie glaubt ein Geist treibe sein Unwesen. Wolke und Greta, die den Hof sehr lieben, wollen den wahren Täter finden und verdächtigen den neuen Mitschüler Jasper. Nur Möhre bewahrt einen kühlen Kopf und möchte unbedingt zeigen, dass in ihm ein guter Detektiv steckt. Gemeinsam mit den Kindern macht er sich an die Lösung des Falles.

    Allein die Idee hinter diesem (Vorlese-)Buch ist schon so witzig. Dazu passt dann auch das lustige Cover mit Möhre, seinen beiden Freunden, den Wollschweinen Zicki und Zacki, und den Kindern, die alle detektivgerecht die Lage beobachten. Im Buch gibt es eine Übersicht über Möhres Sprachcode und auch Steckbriefe der wichtigsten Charaktere. Den Zeichenstil finden wir absolut witzig und fröhlich. Überhaupt macht die Geschichte hauptsächlich gute Laune, auch wenn manchmal ernstere Töne, wie das Älterwerden, Vorurteile und das mangelnde Selbstbewusstsein eines Miniponys eine Rolle spielen. Vor allem die Wollschweine und natürlich Möhre haben es uns total angetan. Man muss sie einfach mögen. Die kleinen Zuhörer/Leser können bei der Geschichte richtig mitgehen und auch mitraten, wer denn nun der Geist vom Apfelhof ist. Verdächtige gibt es zunächst einige. Erwachsene dürften den Braten hingegen schnell riechen, das tut der guten Unterhaltung aber keinen Abbruch.

    Total schön ist, dass Möhre im Verlauf der Geschichte selbstbewusster wird und endlich jemanden findet, der ihm "zuhört" und sein Talent erkennt. Auch in Sachen Freundschaft zwischen den Kindern tut sich etwas. Die Botschaft, dass man nicht voreilig urteilen, sondern jemanden erstmal kennen lernen sollte, ist wichtig und wird auch ohne erhobenen Zeigefinger deutlich.

    Nach dem Buch haben wir uns auch noch das Hörbuch dazu angehört und waren von der Umsetzung des Sprechers mehr als begeistert. Er holt mit viel Gegrunze und tollen verschiedenen Stimmlagen alles aus der Geschichte heraus und es ist eine wahre Freude, dabei zu lauschen. Egal ob ihr lesen oder hören wollt, wir können beides sehr empfehlen. 4,5 Sterne. Für die Hörversion eher 5
    Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)

    Bianca Iosivoni
    Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni) (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    16.07.2023

    Gute Ideen, aber leicht vorhersehbar

    Faith und ihr Bruder haben es geschafft und ein Stipendium ergattern können. Vor allem Faith möchte nichts mehr, als endlich normal leben können. Beide Geschwister haben nämlich unerklärliche Fähigkeiten, die sie als Kinder immer wieder zwangen umzuziehen. Doch durch einen Autounfall verursacht durch einen Dämon, erkennt Faith, dass Normalität für sie kaum möglich sein wird. Denn ihr Retter ist niemand anderer als ihre Jugendromanze Nate, für den sie immer noch starke Gefühle hat und der ihr nun von einem Orden erzählt, dem er angehört. In diesen könnten auch Faith und ihr Bruder eintreten. Nate trainiert ihre Kampffähigkeiten, so dass sie den immer häufiger auftauchenden Dämonen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Doch auch der attraktive Jax, ein Arbeitskollege aus der Bar, in der sie jobbt, lässt Faith nicht kalt und ist ihr mehr verbunden, als sie glaubt. Ob sie wollen oder nicht, werden sich alle Beteiligten ihrer Vergangenheit stellen müssen.

    Es fällt mir sehr schwer, hier eine ordentliche, kurze Inhaltsangabe zu schreiben, da einfach sehr viele Dinge in die Geschichte mit hineinspielen und sie vor allem anfangs ziemlich verworren wirkt. Bianca Iosivoni konstruiert hier eine Geschichte, die spannend beginnt und in die sie sehr viele gute Ideen einbauen möchte. An manchen Stellen hatte ich aber das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre, denn durch das immer wieder aufnehmen neuer Details wirkt der Plot auf mich recht sprunghaft erzählt. Mal passiert kaum etwas, dann überschlagen sich die Ereignisse, um dann auch schnell wieder abzuflauen. Im Klappentext werden auch einige Dinge angedeutet, die für mich so nicht ganz zutreffend sind, z.B. das Stolpern über irgendwelche Symbole, die es zwar gibt, die sie aber erst bemerkt, als sie ihre Bedeutung schon kennt.

    Zwar merkt man schon, dass es sich um eine Art Romantasy handelt und mir gefielen vor allem auch die Passagen, in denen ihr die Dämonen gefährlich werden, doch die Gefühle zwischen ihr und Nate konnte ich nicht wirklich spüren und nachvollziehen. Da verursachte für mich das Anbandeln mit Jax ein größeres Knistern. Die anderen Charaktere fand ich ebenfalls interessanter als Faiths Love interest, bei dem man sofort spürt, dass noch irgendwas im Argen liegt. Es folgen dann auch gegen Ende einige Auflösungen, die allerdings nicht allzu überraschend kommen. Vor allem der unbekannte Verräter in der ganzen Geschichte, war für mich sofort klar und absolut vorhersehbar, obwohl die Autorin hier versucht, falsche Fährten zu legen. Ich hätte mir irgendwie gewünscht, dass das Hauptaugenmerk mehr auf dem Kampf gegen die Dämonen liegt und dem Geheimnis, wieso diese plötzlich wieder auftauchen. Das Buch insgesamt fand ich schon ganz gut, muss aber auch sagen, dass es keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Fazit: Aus den guten Ideen hätte man mehr machen können. Trotzdem werde ich den zweiten Teil lesen. 3,5 Sterne
    Balkonkraftwerk

    Stefan Tomik
    Balkonkraftwerk (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.07.2023

    Umfassender Ratgeber zum Thema

    Stefan Tomik hat aus meiner Sicht den perfekten Guide für jeden angehenden Balkonkraftwerk-Besitzer geschaffen. Er beschreibt den langen Weg seinem ersten eigenen Balkonkraftwerk und der Leser durchlebt beim Lesen des Buches dabei seine Vorüberlegungen, seine Unsicherheiten und auch wichtige Planungsschritte, die Tomik gut dokumentiert. Besonders der Dschungel an Papierkrieg, den man als DIY-interessierter Leser oft gekonnt „übersieht“, wird gut und besonders verständlich dargestellt. Dies hat mir beim Lesen des Buches einige Male die Augen geöffnet und zeugt von seiner ausgiebigen Beschäftigung mit dem Thema.

    Tomik beleuchtet auch, wie es wohl in Zukunft mit dem Thema Balkonkraftwerk weitergehen könnte. So wird man durch seine gute Recherche in die Lage versetzt, auch eine wirklich zukunftssichere Anlage zu kaufen. Durch eine gute und angemessene Dosierung der Illustrationen und Fotos wird in vielen technischen Details und Fragen auch bei Laien für Klarheit gesorgt. Dies hat mir sehr gut gefallen und man nimmt dadurch das Buch immer wieder in die Hand, denn es dient auch nach dem Aufbau der eigenen Anlage als eine Art Nachschlagewerk.

    Stefan Tomik verweist zudem in seinem Buch auf weitere Personen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Darunter auch Holger Lauderley, der sogar einen eigenen Youtube-Channel zum Thema Balkonkraftwerk betreibt. Durch dieses „name dropping“ ist das Buch der perfekte Einsteig und liefert dem Leser gleichzeitig Quellen um Up-to-Date zu bleiben. Von mir bekommt das Buch eine ganz klare Empfehlung. Es eignet sich für jeden, der sich mit der Planung und der Montage eines Balkonkraftwerkes eingehend auseinandersetzen will oder muss und hat mir die Entscheidung pro Balkonkraftwerk erleichtert. 5 Sterne
    Gemüse einfach wunderbar

    Alice Hart
    Gemüse einfach wunderbar (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.07.2023

    Hochwertiges, saisonales Gemüsekochbuch

    Schon durch das glanzvolle Cover dieses Buches wird klar, dass es sich hierbei um ein sehr hochwertiges Werk handelt. Autorin Alice Hart hat sich dem Gemüse verschrieben. In ihrem Vorwort erläutert sie, warum Gemüseessen so wertvoll ist. Mir gefällt dabei ihre gemäßigte Art, die niemandem Vegetarismus oder Veganismus aufzwingen will. Stattdessen könnte man sagen möchte sie durch Genuss beim Gemüseessen überzeugen. Dabei hat sie Prinzipien, die nachvollziehbar sind. Und es klingt einfach zu schön, wenn sie davon schreibt, dass man sich durch den Regenbogen an Gemüsefarben isst und dabei auch noch auf eine saisonale Auswahl der Zutaten achtet. Genauso ist dann auch der Rezeptteil aufgebaut. Er folgt einer Auflistung der verschiedenfarbigen Gemüsesorten von grün zu beige und deren besonderen Inhaltsstoffen.

    Im Rezeptteil sind also die verschiedenen Gerichte nach der Saisonalität der Zutaten aufgeteilt. Somit gibt es für jede Jahreszeit ein Kapitel. Bevor mit dem Kochen begonnen wird, listet Alice Hart auf, welche Gemüsesorten in der jeweiligen Jahreszeit Saison haben. Der Vorteil: Hat das Gemüse Saison, erleichter mir das den Einkauf, denn was Saison hat, muss ich auf dem Markt oder im Laden nicht ewig suchen. Schwieriger wird es dann schon bei manchen Nebenzutaten wie Gewürzen, die in Deutschland evtl. nicht ganz so geläufig sind. Wer jedoch öfter neue Rezepte aus Kochbüchern ausprobiert, dürfte das meiste zu Hause haben. Wer nicht so oft kocht, müsste sich erst einen Grundstock einrichten. Doch wie auch immer, durch den Geschmack der Ergebnisse wird man absolut belohnt, denn die sind herrlich aromatisch, was auch an der ausgewählten Zubereitungsart liegt. Viele Gemüse werden im Backofen oder auf dem Grill als Ganzes gegart.

    Jedes Rezept wird in einem kurzen einleitenden Text vorgestellt. Man erfährt zum Beispiel zu welcher Mahlzeit es sich eignet oder woher das Gericht stammt. Vegetarisch sind alle Gerichte, sind sie vegan, ist dies eigens angegeben. Ebenso gibt es Informationen zur Anzahl der Portionen und zu Zubereitungs-, Gar-, und Ruhezeiten. Eine Auflistung aller Zutaten und eine ausführliche Zubereitungsanweisung sind selbstverständlich. Hier kommt aber auch meine einzige kleine Kritik. Vor allem die Zutaten sind von der Schriftgröße her sehr klein gedruckt, was vor allem bei Gerichten mit vielen Zutaten etwas unerfreulich ist. Der Zubereitungstext ist nur unwesentlich größer. Abgerundet wird das Rezept durch ein authentisch wirkendes Foto des Gerichts. Und auch hier sieht man schon, wie farbenfroh die Gerichte sind. Ein kleiner Punkt unten rechts zeigt sogar an, welche Farben des Regenbogens man hier genießen wird. Eine pfiffige Idee! Nach dem Winter kommt noch ein kurzes Kapitel zu Saucen. Das Register ist nach Zutaten geordnet und erlaubt einen schnellen Zugriff, wenn man bestimmte Gemüsesorten schon zu Hause hat, die verbraucht werden müssen.

    Vom Schwierigkeitsgrad und Aufwand der Rezepte ist alles von leicht bis schwer und etwas aufwendiger dabei, doch die Ergebnisse sind durchweg köstlich. Anfängern empfehle ich, mit Gerichten mit weniger Zutaten zu beginnen und sich dann langsam vorzutasten. 4,5 Sterne
    Meine Süperküche

    Meltem Kaptan
    Meine Süperküche (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.07.2023

    Einfach göttlich!

    Meine Süperküche - als ich den Titel las, war mir nicht gleich klar, dass es sich hier um ein Kochbuch mit türkischen Gerichten handelt und auch Meltem Kaptan, die Frau auf dem Cover war mir nicht bekannt. Kochbücher mit Personen, die einen Teller in der Hand halten auf dem Cover gibt es ziemlich viele, da hätte man meiner Meinung nach von der Verlagsseite her etwas kreativer sein können. Zum Glück habe ich dann trotzdem die Beschreibung gelesen und mir die Leseprobe angesehen. Diese hat mich letztendlich überzeugt.

    Wir essen sehr gerne türkische Speisen und damit meine ich nicht nur das, was man hier an der Imbissbude bekommt. Viele kleine Köstlichkeiten lernte ich bei Festen kennen, zu denen jeder etwas mitbringen durfte und die türkischen Häppchen waren immer mit Abstand die leckersten. Meltem Kaptan versammelt nun in diesem Buch die besten Rezepte ihrer Mama Melek, die für mich absolut authentisch sind. Vor allem die würzigen Kleingebäcke wollte ich unbedingt selbst zaubern können.

    Doch das Buch hat natürlich viel mehr zu bieten. So viel, dass es eine Zeit lang dauern wird, bis wir uns durchprobiert haben, denn alles ist unglaublich köstlich und trifft genau unseren Geschmack. In vier Kapiteln finden sich Rezepte von Vorspeisen, Suppen und Eintöpfen, Hauptgerichten und Nachspeisen. Dabei sind viele Rezepte von Natur aus vegetarisch oder vegan, doch auch Fleisch- und Fischesser kommen auf ihre Kosten. Ein nettes Detail ist, dass die Namen der Kapitel und auch die Namen der einzelnen Rezepte zusätzlich in türkischer Sprache abgedruckt sind. Besonders die Meze haben es mir angetan und passen eigentlich immer.

    Zwar sind in dem Buch auch einige, zugegeben recht gestellte Fotos von Meltem und Melek abgedruckt, doch weit weniger als in manchen Kochbüchern der deutschen Prominenz. So kommt das sehr sympathisch rüber. Jedes Kapitel umfasst gut 20 abwechslungsreiche Rezepte für jeden Geschmack. Dem Knoblauch sollte man nicht abgeneigt sein, denn er kommt ziemlich oft in den Zutatenlisten vor. Neben diesen Zutatenlisten sieht man bei jedem Rezept auf einen Blick, ob es vegan, vegetarisch und/oder glutenfrei ist. Dafür sorgen kleine Piktogramme. Auch die Zubereitungszeiten sowie die Anzahl der Portionen ist immer angegeben. Die Zubereitungsanleitungen sind übersichtlich, so dass das Nachkochen einfach gelingt. Zudem gibt es Mama Meleks Tipps, darunter Erklärungen, Beilagenvorschläge, Variationen usw. Wie immer ein Pluspunkt bei mir sind die großen Fotos zu jedem Rezept. Bei manchen Gerichten gibt es sogar auch noch Schritt-für-Schritt-Abbildungen. Hier wurde an alles gedacht. Nach köstlichsten Süßigkeiten runden ein Rezept- und ein Zutatenregister dieses tolle Kochbuch ab. Ich möchte es jedenfalls keinesfalls mehr hergeben. Für die Familie und für Gäste ist es auch ideal. 5 Sterne
    Schwein allein

    Jörg Hilbert
    Schwein allein (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.07.2023

    Allein muss nicht sein

    Das kleine Schwein fühlt sich allein. Es malt sich ein Pferd, das aus dem Bild herausspringt. Trotzdem jammert das Schwein weiter. So machen sich Schwein und Pferd auf den Weg und treffen draußen auf jede Menge lustige Gesellen, die sich ihnen anschließen. Doch das Schwein bemerkt immer noch nicht, dass es nichts mehr zu klagen gibt, bis das Pferd es mit dem Rüssel darauf stößt, wie viele Freunde es gefunden hat.

    Das schlichte Cover in himmelblau zeigt nur das Schwein, allein. Und damit passt das Bild schon mal super zur Geschichte. Superschön ist die Schrift mit dem Ringelschwänzchen. Überhaupt mag ich solche Details, die man auch in den Illustrationen im Buch wiederfindet. Die Zeichnung zur Geschichte sind recht abwechslungsreich, obwohl sie oft nur mit wenigen Strichen aufs Papier gebracht wurden. Andere Elemente wie das Pferd sind wie eine Kinderzeichung in Wachsmalkreide gemalt. Das hängt mit dem Verlauf der Geschichte zusammen, in der das Schwein, das Pferd malt, bevor es lebendig wird und in seiner gemalten Optik aus dem Bild steigt. Die Bilder werden immer dichter und wimmeliger, je mehr Wesen und Tiere sich dem Zug anschließen und bilden damit einen guten Kontrast, der die gegensätzlichen Situationen am Anfang und am Ende sehr gut wiedergibt.

    Der komplette Text ist in Reimform verfasst, was meine Kinder besonders gern mögen, weil sie nach kurzer Zeit schon mitsprechen können. Hier geht das besonders gut, da der Anfange der Geschichte sich immer wiederholt und dann für den neuen Teilnehmer am Freundeszug einfach eine Strophe angehängt wird. Leider hat das Schwein in seinem Selbstmitleid gar nicht bemerkt, dass nicht nur die Illustration allen Raum einnimmt, sondern auch der Text über alle Freunde kaum noch auf die Seite passt. So muss das Pferd nachhelfen und es darauf hinweisen, dass da genug Tiere und Wesen um ihn sind, es muss sich nur auf sie einlassen, anstatt Trübsal zu blasen. Ein mutmachendes Bilderbuch für Kinder, die sich schwer tun mit dem Alleinsein. Es ist gar nicht so schwer, Freunde zu finden. Nach dem Motto:

    Allein das muss nicht sein, such dir doch ein Pferd, das ist die Mühe wert. Bald geht noch einer mit und schon seid ihr zu dritt...

    5 Sterne
    Wiener Melange für zwei

    Nadine Fauland
    Wiener Melange für zwei (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.07.2023

    Kreativer und herzerwärmender Lesegenuss

    Lissy brennt für ihren kleinen Lieferservice, der kein Essen á la carte bietet, sondern spezielle Herz- und Seelemenüs für seine Kunden zaubert. Man braucht Lissy nur einige Anhaltspunkte liefern, schon kreiert sie Speisen, die Liebeskummer und Traurigkeit lindern, bei Fernweh und Einsamkeit helfen, Stress abbauen oder für ein gelungenes Date sorgen. Für jeden findet Lissy das passende Schmankerl. Doch dann beschwert sich ein Kunde darüber, dass er vollkommen falsch eingeschätzt wurde, seine schlechte Bewertung im Internet lässt nicht lange auf sich warten. Doch das will sich Lissy nicht gefallen lassen. Leicht widerwillig stellt sie ein Menü zusammen, dass einfach passen muss. Und diesmal liefert sie es persönlich aus nur, um dann festzustellen, dass Kunde Matthias gar nicht so unfreundlich ist, wie gedacht. Doch warum öffnet er nicht die Tür, obwohl die Gefühle sie längst überwunden haben?

    Wien ist meine Lieblingsstadt in Europa und oft greife ich einfach zu Romanen, die dort spielen, um wenigstens gedanklich hinreisen zu können. Auch das Cover finde ich richtig schön und musste da gleich an die Beschreibung der unterschiedlichen Kundenwünsche in der Beschreibung denken. Tatsächlich kam bei mir sofort ein richtig schönes Feeling für Wien und für Lissys Idee auf, Menüs nach den Gefühlen und Sehnsüchten ihrer Kunden zu zaubern. Manch eine Köstlichkeit geht hier durchaus als therapeutisch durch. Ich konnte mir beim Lesen so gut vorstellen, wie die Menschen auf ihr jeweiliges Menü reagiert haben. Allein die Idee eines solchen Service finde ich toll.

    Leckeres Essen zieht sich hier sowieso durch das ganze Buch, nicht nur das, das Lissy kredenzt. Auch sprachlich zieht Nadine Fauland dieses immer wieder heran um einfach wunderbare Vergleiche und Metaphern in den Text einzubauen, die kreativ, tiefgründig und oft auch einfach witzig sind, so dass man sie sich alle merken und in den eigenen Sprachgebrauch aufnehmen möchte. Die Protagonistin selbst ist einfach eine Seele von Mensch, die sich stets Gedanke um das Wohlergehen anderer macht, so dass sie sich selbst manchmal ein bisschen aus dem Blick verliert. Die Gespräche mit Matthias nehmen sie schon bald ein und man hofft so sehr mit ihr, dass zwischen den beiden nichts "anbrennt". Denn schnell ist klar, dass Matthias sein Menü nicht umsonst bestellt hat und genau wie Lissy möchte man eine Tür aufstoßen und wissen, was in ihm vorgeht und warum er eine Mauer um sich zieht. Das ist schon teilweise ärgerlich, frustrierend, herzzerreißend und dennoch wunderschön beschrieben.

    Wichtig erscheint mir noch zu erwähnen, dass das Buch während eines Corona-Lockdowns spielt. Ich fand das sehr passend, schon allein, weil Lissy den Lieferservice betreibt, aber es gibt auch Menschen, die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen. Allen anderen dürfen sich gern in Mozartknödel und Tafelspitz stürzen.

    Nicht nur kulinarisch ist dieses Buch etwas Besonderes. 4,5 Sterne
    Jones, M: Casco Bay Summer. Ich sehe dich am Meer

    Jones, M: Casco Bay Summer. Ich sehe dich am Meer (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.06.2023

    Schöner Sommer-Liebesroman

    Tamika ist ein Ass auf dem Surfbrett, doch was Beziehungen und ihren Job angeht ist sie vom Pech verfolgt. Nach der Trennung muss sie bei ihrer besten Freundin unterkommen und einen ihr verhassten Job als Klatschreporterin annehmen. Ihr Ziel: Der weltberühmte Bassist Damian Adair, der sich in der Gegend aufhalten soll. Über ihn soll Tamika an Informationen über einen Unfall herankommen, bei dem vor einigen Monaten seine Ex, ein It-Girl umkam und ihr gemeinsamer Sohn schwer verletzt wurde. Doch Damian ist absolut pressescheu und gibt keine Interviews. Dafür fällt ihm die hübsche Café-Besitzerin sofort auf. Tamika hingegen ahnt nicht, dass sie auf dem besten Wege ist, einem Typen wiederzubegegnen, mit dem sie vor langer Zeit einen Abend am Strand verbrachte und den sie seither nicht aus dem Kopf bekam. Zufällig ist der auch ein Insider.

    Das Cover ist einfach ein Sommertraum und verbreitet echtes Strandfeeling. Das passt super zu Tamikas liebstem Hobby, dem Surfen. Und auch sonst bilden das Meer und die Wellen an der Küste Maines immer wieder ein tolles Setting für zwei miteinander verwobene Liebesgeschichten, wovon eine die Vergangenheit aufleben lässt und die andere herrlich zart beginnt. Tamika als die wichtigste Protagonistin ist mir sofort sympathisch gewesen. Sie nimmt ihr Leben in die Hand, hat aber immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Trotzdem gibt sie nicht auf. Trotzdem setzt sie im Job wichtige Grenzen. Damian versteht man auch nur zu gut. Er möchte vor allem seinen Sohn beschützen, der Schreckliches erlebt hat. Immer wechselnde Perspektiven sorgen dafür, dass man nach und nach die Verbindungen ziehen kann. Der Schreibstil ist luftig-leicht, dennoch fehlt es der Geschichte nicht an Tiefgang.

    Natürlich greifen die Ereignisse perfekt ineinander, wobei ich finde, das der Plot doch relativ realistisch bleibt. In viele der einfließenden Emotionen konnte ich mich gut hineinversetzen und zum Glück wurde manch schlimme Vorahnung nicht wahr. Leicht hätte man die Protagonisten mehr leiden lassen können. Für einen Sommer-Roman ist es so aber perfekt. Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, ist, dass sämtliche Protagonisten einfach traumhaft gutaussehend, sportlich und in weiten Teilen gut situiert sind. Tamika bildet zumindest beim Finanziellen und durch ihre Misserfolge eine erfrischende Ausnahme. Das Buch habe ich ratzfatz weggelesen und mich dabei wunderbar an den Surfstrand oder in das kleine Café mit den leckeren Kuchen träumen können. Viel Gefühl und Herzschmerz inbegriffen. 4 Sterne
    Der Mordclub von Shaftesbury - Ein Herz und eine tote Seele

    Emily Winston
    Der Mordclub von Shaftesbury - Ein Herz und eine tote Seele (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.06.2023

    Liebenswertes Örtchen

    In Shaftesbury gibt es seit Neuestem einen diebischen Raben, wenn man dem Klatsch und Tratsch glauben schenkt. Immer wieder werden silberne oder glänzende Gegenstände vermisst. Andere finden plötzlich Geld, das sie dringend brauchen können. Und auch ein neuer Pfarrer ist im Ort angekommen. Dieser nötigt den Einwohnern gern Lektionen in den 10 Geboten und über Tugenden auf. Eines seiner Opfer ist ausgerechnet die Inhaberin des Partnerinstituts und Mädchen für Ermittlungen aller Art, Penelope St. James, die mittlerweile auch ein fester Bestandteil von Shaftesbury und Schwarm des Tierarztes geworden ist. Als sie die Hochzeit einer Freundin besprechen will, findet sie den unsympathischen neuen Geistlichen tot in der Kirche auf. Doch der Täter kann auf keinen Fall der Rabe gewesen sein. So macht sich Penelope auf die Suche nach dem/den Tätern, neue Gesichter gibt es genug, und entwickelt gleichzeitig ein neues Konzept der Partnervermittlung.

    Ich fand schon den ersten Band des Mordclubs von Shaftesbury richtig unterhaltsam und hab mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Es ist so schön die bekannten Dorfbewohner wiederzutreffen u.a. den Postboten Dorian Grey, Pubbesitzer Luke, die Damen aus dem Buchclub und die altkluge Tochter des Tierarztes. Diese habe ich im ersten Band ins Herz geschlossen und auch im zweiten finde ich sie wieder sehr sympathisch. Es kommen allerdings auch ein paar neue Charaktere hinzu, die sich nicht gleich einschätzen lassen, was das Ganze wieder sehr interessant macht. Der Schreibstil, der manchmal ziemlich witzig ist, kommt manchmal etwas einfach gestrickt rüber. Ich finde das passt hervorragend zu den Strukturen im Ort.

    Der neue Fall ist recht außergewöhnlich, weil einer der Verdächtigen ein Rabe ist. Täter könnten auch die wie man im Ort vermutet, die neuen, kriminellen Bewohner eines Herrenhauses sein oder die Schwester des Pfarrers, die nach dem Tod ihres Bruders von Penelope ins Dorf geladen wird. Eigentlich könnte es so ziemlich jeder sein. Penelope findet in ihrer unnachahmlichen Art nicht nur passende Partner sondern auch den ein oder anderen Hinweis. Und nebenbei werden sie und ihr Love Interest zum Dorfgespräch. Es gibt auch ein paar spannende Stellen, potentielle Leser*innen sollten allerdings keinen total actiongeladenen Krimi erwarten. Es handelt sich hier um eher ruhige Cosy Crime mit viel dörflichem Flair, die mich jedoch wieder ganz toll unterhalten hat und das obwohl ich zumindest in einer Richtung früh den richtigen Verdacht hatte. Würde mich über einen dritten Band riesig freuen. 4,5 Sterne
    Happy Place

    Emily Henry
    Happy Place (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.06.2023

    Nicht die erwartete Beziehungskomödie

    Wie jedes Jahr treffen sich die angehende Ärztin Harriet und ihre ehemalige Collegeclique für eine Woche Urlaub in einem Cottage in Maine. Nur einer wird nicht dabei sein, Wyn. Denn vor einigen Monaten haben er und Harriet, das Traumpaar unter den Collegefreunden, nach einer kurzen Zeit der Fernbeziehung getrennt. Leider wissen die anderen nichts davon und haben Wyn als Überraschungsgast geladen. Zudem soll das Cottage verkauft werden und damit ist es der letzte Sommer in ihrem Happy Place. So kommt es, dass Harriet und Wyn im dort erstmals nach der Trennung wieder aufeinandertreffen und um die heitere Urlaubsstimmung nicht zu zerstören so tun, als ob alles in Ordnung wäre und versuchen, das glückliche Paar zu mimen, was ihnen zunehmend schwerer fällt. Denn da ist so viel Ungesagtes zwischen ihnen.

    "Eine zweite Chance für die Liebe. Die neue große RomCom von Bestsellerautorin Emily Henry - voller Charme, Witz und großen Gefühlen", so steht es in der Produktbeschreibung des Buches. Auch das Cover ließ mich vermuten, dass es hier um eine witzige Geschichte voller Fettnäpfchen und Fauxpas gehen würde. Doch tatsächlich würde ich das Buch wirklich gar nicht zum Genre RomCom zählen. Der Schreibstil ist zwar teilweise bissig bis ironisch, doch der Inhalt ist nicht wirklich "witzig". Vor allem für Harriet wird die Woche zu einem echten Gefühlschaos, das nur sehr sehr zögerlich aufgelöst zu werden scheint. Immer wieder erinnert sie sich an ihre Happy Places mit Wyn in einer Art Rückblenden aus besseren Tagen, in denen sie unzertrennlich schienen. Nur sehr langsam beginnt man auch als Leser zu verstehen, wo eigentlich das Problem in der Beziehung bestand. Wie immer gibt und gab es riesige Kommunikationsprobleme, falsche Annahmen und Dinge, über die sich die Beteiligten erst spät klar werden.

    Ein weiteres Problem sind die Freundschaften unter den Protagonisten, die in Gefahr scheinen. Hier will ich nicht zu viel verraten, doch es sind schon ziemlich viele Baustellen, die die Beteiligten teilweise schon aus ihren Familien mitbringen und die ihr Handeln beeinflussen. Mit dem Verkauf des Cottages scheint auch das Gerüst der Freundschaft zu bröckeln und es ist teilweise bitter dies mitzuerleben. Ebenso wie die teilweise schwierigen Familienverhältnisse. Doch im Endeffekt steckt ganz viel Wahrheit in Emily Henrys Geschichte, so dass der/die ein oder andere Leser*in vielleicht in kleinen Teilen wiederfinden kann. Anstatt mich zu erheitern, hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt: über Pläne im Leben, über verlorene Freundschaften, Missverständnisse und Dinge, die man im Leben einfach nicht vorhersehen kann. Und im Großen und Ganzen sind es die schönen Momente, die man aus dem Buch und in der Realität festhalten möchte. Nicht ganz verschweigen möchte ich, dass es natürlich auch ziemlich knistert. Das war allerdings eine Sache, die für mich in manchen Momenten nicht ganz so passend war und für einige Leser*innen die beiden Protagonist*innen vielleicht oberflächlich erscheinen lässt. Für mich jedoch ein lesenswertes Buch, das 4 Sterne bekommt.
    Tristan Mortalis

    Melissa C. Hill
    Tristan Mortalis (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.06.2023

    Überwiegend sogartige Spannung

    Die Freunde Tristan (Michael), Claire, Alice, Bene und Damian freundeten sich während der Schulzeit an. Vor allem durch die Theater-AG sind sie ein eng miteinander verbunden. Am Tag ihres Abschlusses feiern sie gemeinsam in ihren Kostümen aus dem Stück Tristan und Isolde den Schulabschluss am Bootshaus. Danach beginnt für alle ein neuer Lebensabschnitt, der kaum Zeit für die Pflege ihrer Freundschaft lässt. Claire studiert Jura, Bene fährt auf eine Kreuzfahrtschiff um die halbe Welt, Alice macht eine Ausbildung zur Malerin und Damian kümmert sich vorwiegend um seine Band. Doch alle vier horchen auf, als im Moor nahe dem Bootshaus eine Leiche mit Tristans Kostüm gefunden wird. Doch wollte dieser nicht ebenfalls reisen. Sofort kehren die Freunde in die Heimat zurück, um zwischen Hoffen und Bangen gemeinsam herauszufinden, was am Abend der Feier passiert sein könnte, mit ungeahnten Folgen.

    Den ersten Jugendthriller des Autorenduos Hill und Stapor "Lupus Noctis" habe ich im letzten Jahr verschlungen und war sehr gespannt auf das neue Werk der beiden. Der Klappentext las sich wieder sehr spannend. Das Cover ist ähnlich gestaltet, wie das vorherige. Während der Beginn der Geschichte in meinen Augen dem letzten Buch ziemlich nahe kommt - Jugendliche, die gerade den Abschluss gemacht haben und dann in alle Winde verstreut sind, um noch einmal in ihrem Heimatort zusammenzukommen - änderte sich der Verlauf dann jedoch grundlegend, da schnell feststeht, dass sich bei der Abschlussfeier etwas Furchtbares zugetragen haben muss. Ausgehend von diesem Ereignis versuchen Bene, Claire, Alice und Damian dem Rätsel das Schicksal von Tristan auf den Grund zu gehen.

    Sehr geschickt wechseln die beiden Autorin dabei immer wieder den Blickwinkel zwischen den vier Protagonist*innen. Man erfährt dabei sowohl einiges über ihre gegenwärtige Situation, als auch nach und nach über den Abend der Feier am Bootshaus. Natürlich ermittelt auch die Polizei in dem Fall und weitere Personen scheinen in den Fall verwickelt zu sein. Jeder Perspektivwechsel ist durch Angabe des Namens, des Datums und sogar der Uhrzeit gekennzeichnet. Letzteres wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, da die Rückblicke und Erinnerungen innerhalb der Gegenwart erzählt werden. Es gibt also nur eine Zeitebene. Die Charaktere von Claire, Bene, Alice und Damian werden - damals wie heute - nachvollziehbar offenbart. Trotzdem lassen sich die vier jungen Leute nur wenig hinter die Fassade blicken. Dauernd hat man das Gefühl, dass jeder von ihnen etwas zurückhält. Recht schnell kristalisiert sich jedoch ein Hinweis auf einen möglichen Täter heraus, den auch unerfahrene Thrillerleser*innen sofort bemerken. Dennoch kann die Geschichte noch mit einigen Twists aufwarten, die tragisch sind und mich überrascht haben.

    Obwohl das Puzzle einer tragischen Nacht mich gefesselt hat und ich auch das Setting - diesmal im Norden mit viel Meeresbrise und Moorstimmung - toll fand, blieb ich am Ende etwas unzufrieden zurück, was die Schuldfrage betrifft und die Gefühle der einzelnen Beteiligten. Diese fand ich im Gegensatz zum Rest des Buches etwas unglaubwürdig und sehr einfach gewählt. Manche Folgen, die es geben müsste, wurden am Schluss ganz ausgeklammert, z.B. die Frage, wie eine Klassenkameradin Privates ungestraft im Netz veröffentlichen kann usw. Trotz der kleinen Mängel hat mir das Buch vom Spannungsgrad her aber wieder gut gefallen und mich sehr zum Nachdenken über die Freundschaften im Buch angeregt. 4 Sterne
    Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)

    Richard Osman
    Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3) (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.06.2023

    Amüsantes Hörvergnügen

    Joyce als Liebhaberin von Fernsehshows ist begeistert, denn der Donnerstagsmordclub ermittelt im Fall einer vor Jahren ermordeten Reporterin, die einem Mehrwertsteuerbetrug auf der Spur war. Ihr Auto war damals am Fuße einer Klippe gefunden worden, die Leiche wurde ins Meer gespült. So zumindest das offizielle Ermittlungsergebnis der Polizei. Der Täter wurde nie gefasst. So stürzen sich die pfiffigen Senioren nicht nur ins Show-Getümmel, sondern befragen auch die Frau, die für den Betrug ins Gefängnis gegangen ist. Doch auch von anderer Seite prasseln die Probleme auf den Mordclub ein, als eine von ihnen von einem Unbekannten entführt und bedroht wird. Die vier Rentner müssen all ihre Connections und ihre Kombinationsgabe nutzen, um hier Licht ins Dunkel zu bringen.

    Die ersten beiden Fälle des Donnerstagsmordclub hatten mir schon wirklich gut gefallen. Diesmal muss ich sagen habe ich mich besonders köstlich amüsiert. Während das Cover im Stile der anderen beiden Bände gestaltet ist, hat der Autor meiner Meinung nach inhaltlich noch eine Schippe drauf gelegt. Um die ganzen Verwicklungen und Entwicklungen aber richtig genießen zu können, sollte man doch die Vorgänger kennen. Vom Aufbau her ist dieser dritte Band diesen sehr ähnlich. Die Geschichte wird von einem Erzähler in der dritten Person geschildert, zwischendurch bekommen wir die persönliche Sicht von Joyce in Form von Tagebucheinträgen zu lesen. Joyce ist einfach eine liebenswerte alte Dame, deren Ton zwar schon ein bisschen naiv klingt, das ist sie aber mitnichten. Das Buch hört sich angenehm, hat sowohl spannende Höhepunkte als auch viele Momente zum Schmunzeln. Ich finde es einfach herrlich, wie die Charaktere dargestellt sind. Der mufflige Ron, der analytische Ibrahim, die eiskalte, gut vernetzte Elizabeth und die liebe Joyce. Jeder von ihnen ist an irgendeiner Stelle im Gesamtgefüge für die Aufklärung des Falles unverzichtbar und manch einer von ihnen überrascht uns noch mit unerwartet guten Hinweisen.

    Auch die Nebencharaktere, die nun schon öfter eine Rolle spielten, werden immer mehr mit eingebunden. Allem voran Bogdan, der langsam zu meinem Liebling avanciert, aber auch die beiden Polizisten und selbst die Drogenbaronin aus Band zwei hat einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann, auch wenn sie immer noch plant, einen der Senioren umzubringen. Zudem gefällt mir der Einblick ins Showbusiness, in dem zeitweise ermittelt werden muss. Oft ist da ein leicht kritischer Unterton, vor allem was den Aufstieg und Fall von Fernsehberühmtheiten anbelangt. Besonders gefallen hat mir auch Joyces Umgang mit dem eiskalten Killer, die Stellen, an denen Elizabeths dementer Mann im Mittelpunkt steht und natürlich der Showdown, der wie immer geschickt eingefädelt ist. Die ganze Geschichte besteht aus vielen einzelnen Fäden, die der Autor geschickt und glaubwürdig zusammenführt. Ein großes Lob gebührt den Sprecher*innen, die die Protagonisten genau so interpretieren, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe. Vor allem Joyce wird hier grandios verkörpert, wenn sie ihre Tagebucheinträge zum Besten gibt. Vorgelesen kommt noch einmal viel mehr Dynamik in die Story, als wenn man sie selbst liest. Daher muss man auch gut aufpassen, dass man keine Anhaltpunkte versäumt. Hier passt sowohl der Fall, als auch das Außenherum. Der perfekte Wohlfühl-Krimi für ein kuscheliges Wochenende auf dem Sofa.
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