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    blackbird Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Juli 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 767
    174 Rezensionen
    Attila Attila (CD)
    25.10.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    ATTILA aus den USA

    Nicht uninteressant - aber ein wirkliches Muss ist diese Aufnahme nicht. Jerome Hines, das amerikanische Pendant zu den Europäern Christoff, Ghiaurov, Nesterenko und Siepi, singt und gestaltet den Attila hörenswert, aber nicht herausragend. Nicht so gewaltig wie Christoff, nicht so zwingend wie Ghiaurov. Leyla Gencer hatte 1972, obwohl erst 44-jährig, den Zenit ihrer Karriere bereits deutlich überschritten. Die Defizite lagen bei ihr zu dieser Zeit bereits eher im lyrischen Bereich. Da muss sie als Odabella schon gewaltig zaubern, und trotzdem gelingt nicht alles. Die dramatischen Passagen scheinen ihr eher zu liegen, allerdings auf Kosten der gesanglichen Linie und der Schönheit des Tones. Heftiges Schalten zwischen den Registern, den demonstrativen Einsatz der Bruststimme und ein grenzwertiges Vibrato in der Höhenlage muss man leider in Kauf nehmen. Nicola Martinucci singt einen unauffälligen Foresto, und auch Cesare Bardelli hinterlässt keinen nachhaltigen Eindruck. Alfredo Silipigni dirigiert das Orchester der Oper New Jersey routiniert und ohne individuelle Akzente. Als Rarität empfehlenswert.
    Meine Produktempfehlungen
    • Attila Attila (CD)
    • Attila Attila (CD)
    Attila Attila (CD)
    25.10.2017
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Boris Christoff als Attila

    Eigentlich nur seinetwegen ist dieser Aufführungsmitschnitt wirklich interessant: Boris Christoff singt und gestaltet die Partie des Hunnenkönigs Etzel sozusagen in einer eigenen Liga. Das klingt gewaltig, heroisch und dabei tatsächlich auch noch schön. Gian Giacomo Guelfi ist da als Enzo schon eher eine Geschmacksfrage. Klanglich erinnert diese Stimme ja immer ein bisschen an Leonard Warren. Aber von dessen Fähigkeiten ist Guelfi dann doch weit entfernt. Diese Stimme klingt mir oft zu unkultiviert, zu grob, überhaupt nicht belcantistisch. Vieles wird mit Kraft, mit Gewalt, auch mit purer Lautstärke erreicht, manches davon ist - zugegeben - eindrucksvoll, mir aber auf Dauer zu eindimensional. Margherita Roberti ist für die Partie der Odabella eigentlich zu lyrisch, vor allem im 1. Akt. Insgesamt bewältigt sie die Partie aber eigentlich doch ganz anständig. Gastone Limarilli habe ich in vergleichbaren Partien viel besser gehört. Mit dem Foresto scheint er schon überfordert. Die hohe Lage der Partie sollte nicht unterschätzt werden, und den langen Atem braucht der Sänger auch... Bruno Bartoletti dirigiert das Werk eher routiniert als inspiriert und trägt so leider nicht zur Aufwertung bei. Als sonstige Mitwirkende werden Chor und Orchester der Maifestspiele in Florenz genannt, die Aufführung datiert aber angeblich auf den 1. Dezember 1962.
    Meine Produktempfehlungen
    • Attila Attila (CD)
    Attila Attila (CD)
    25.10.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In dieser Interpretation fast ein Meisterwerk

    Verdis neunte Oper ATTILA als ein Meisterwerk zu bezeichnen, mutet im Allgemeinen etwas sonderbar an. Angesichts der noch etwas "unfertigen" Partitur und auch bei der Beurteilung der meisten verfügbaren Tondokumente gewinne ich doch eher den Eindruck, dass sowohl der Komponist selbst als auch die ihm nachfolgenden Interpreten den Rang dieses Werkes nicht besonders hoch einschätzten. Wenn ich jedoch die vorliegende Aufnahme aus der Wiener Staatsoper von 1980 höre, bin ich geneigt, meine Meinung zu revidieren. Giuseppe Sinopoli, dem wohl dieses Wunder zu verdanken ist, dirigiert an diesem Abend ein musikalisch wie dramatisch sehr hörenswertes und ungemein zupackendes Frühwerk des italienischen Meisters. Die Besetzung lässt kaum Wünsche offen. Allen voran Ghiaurov mit sonorem Bass und wahrhaft königlicher Ausstrahlung in der Titelpartie. Piero Cappuccilli ist an diesem Abend eine Klasse für sich. Als Verdi-Bariton par excellence krönt er seine Cabaletta mit einem hohen B, worauf er das Stück prompt wiederholen muss. Und der Stunt gelingt ihm ein zweites Mal, so dass mancher Tenor neidisch werden könnte. Mara Zampieri, zum Zeitpunkt der Aufführung noch keine 30 Jahre alt, gelingt ein packendes Portrait dieser vielschichtigen Person Odabella, die in manchmal an NORMA erinnert (allerdings nicht in musikalischer Hinsicht). Zampieri singt akzentuiert, rhythmisch sehr genau und ist um Differenzierungen bemüht. Vor allem aber hat sie zu diesem Zeitpunkt ihrer Karriere (noch) alle geforderten Töne zur Verfügung. Der gerade Ton, die fast vibratolose Stimme, einige Schärfen muss man in Kauf nehmen. Piero Visconti ist ein zuverlässiger und engagierter, auch stimmlich gefälliger Foresto. Insgesamt eine Aufnahme, die man mehrmals hören kann - eine lohnende Bekanntschaft mit einem Werk, das auch wie große Oper klingen kann!
    Macbeth Macbeth (CD)
    18.04.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine der besten Gesamtaufnahmen dieses Werkes

    Zeitgleich entstanden mit der Konkurrenzaufnahme unter Riccardo Muti für EMI, ist die vorliegende Einspielung unter Claudio Abbado für die DGG in mancherlei Hinsicht deutlich überlegen. Abbado musiziert spannungsreicher, effektvoller und dynamischer, er hat mit dem Scala-Ensemble (Chor und Orchester) die besseren Musiker am Start, und letztlich punktet er auch bei den meisten Solisten durch den Einsatz guter Verdi-Stimmen. Dies gilt allen voran für den großartigen Piero Cappuccilli, der als einer der wenigen wirklich "echten" Verdi-Baritone eine Glanzleistung vollbringt. "Pietà, rispetto, amore..." ist zum Niederknien schön gesungen, intelligent gestaltet und kalkuliert geformt und eingeteilt - eine winzige Unebenheit am Ende des Stücks schmälert die Gesamtleistung nicht. Der politische Gegenspieler Banquo ist mit Nicolai Ghiaurov bestens besetzt. Sein Spektrum reicht von sonorer Mittellage bis zur Bassgewalt in exponierten Lagen. Shirley Verrett hat (für mich überraschend) mit der Lady nicht die geringsten Probleme. Eine satte Tiefe steht der Mezzosopranistin natürlich sowieso zur Verfügung. Darüber hinaus erfreut sie den Hörer mit einer samtigen Mittellage, in der Höhenlage ist sie so flexibel, dass sowohl durchschlagskräftige Aktschlüsse als auch tragfähige Piani möglich sind. Lediglich Placido Domingo fällt dagegen deutlich ab, denn er neigte schon damals zu gequetschten Tönen, gestemmter Höhe und insgesamt unfreiem Singen - kein Vergleich mit Carreras (Muti) oder Pavarotti (Gardelli). Kleines Kuriosum am Rande: Giovanni Foiani ist hier als Diener des Macbeth besetzt - in der Aufnahme unter Schippers von 1964 war er noch als großartiger Banquo zu hören!
    2 Kommentare
    Anonym
    04.12.2018

    d'accord!

    Womöglich der aller-beste Scala-Macbetto, zumal hinreissend dirigiert und akustisch-audiophil schon musikdramaturgisch aufgezeichnet. Ein zeitloses Verdi-Highlight der Operndiscographie.
    Anonym
    11.11.2023

    Nundenn, warum nicht 5*Sterne?

    Abbados Scala-Verdi, also der 'Simone Boccanegra' und der 'Macbetto' sind absolute musikalische Spitzenproduktionen mit der DG, audiotechnisch ebenso erstrangig wie auch sein höchst sensibles Verdi-Requiem von 1980, trotz Ricciarelli. Leider hat er damals dort bzw in Wien nicht auch den Otello und Falstaff realisiert. gmr.
    Macbeth Macbeth (CD)
    13.04.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Noch ein Mezzo als Sopran.....

    Viele Sängerinnen haben die Lady Macbeth als Übergangs- oder Grenzpartie vom Mezzofach ins Sopranfach gesehen. Andere haben gegen Ende ihrer Karrieren diese Rolle bevorzugt, weil die ultrahohen Töne nicht mehr vorhanden waren (und hier nicht gebraucht werden). Experimente, die hin und wieder geglückt sind, mal mehr (Verrett, Bumbry, Scotto), mal weniger (Ludwig, Cossotto). In der vorliegenden Aufnahme aus dem Jahre 1976 hatte der Dirigent Riccardo Muti neben Fiorenza Cossotto wenigstens ein respektables Ensemble am Start: den Amerikaner Sherrill Milnes, der mich auf der ganzen Linie überzeugt - sowohl gesanglich als auch darstellerisch. Den jungen Italiener Ruggero Raimondi, der mir zu eindimensional und überwiegend zu dröhnend singt und den ebenfalls noch sehr jungen Spanier José Carreras, der einen herrlich jugendlichen und erfrischenden Macduff interpretiert. Muti war zu dieser Zeit noch nicht der allgewaltige Magier des Taktstocks, dafür aber ein sorgfältiger Beobachter in Sachen Verdi. Cossotto singt eine sehr robuste Lady (was diese eigentlich nur im 1. Akt ist), im Finale des 1. Aktes wählt sie den absteigenden Schluss. Am Ende der Szene des Nachtwandelns entscheidet sie sich dagegen für die aufsteigende Variante (was mir keine gute Idee zu sein schien). Interpretatorisch entlockt sie dieser facettenreichen Rolle nicht Neues - nicht einmal etwas Eigenes... Cossotto klingt beliebig, etwas oberflächlich, in der Höhe angestrengt. Der Chor und das 0rchester erfreuen den Zuhörer dafür umso mehr. Nicht meine Lieblingsaufnahme, aber durchaus hörenswert. Ein kleiner Hinweis noch: auf der Original-LP waren 2 "Alternativ"-Arien enthalten - die Vorgänger-Version von "La luce langue" der Lady und die Erstfassung der Schlussarie des Titelhelden, beide aus der MACBETH-Fassung von 1847. Warum diese beiden interessanten Stücke den Sprung auf die CD nicht geschafft haben, entzieht sich meiner Kenntnis... Jedenfalls sehr schade!
    Macbeth Macbeth (CD)
    29.03.2017
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Eingeschränkt empfehlenswert

    In einem kommerziellen Aufnahmestudio wäre diese Produktion niemals entstanden! Da die Oper MACBETH von Verdi jedoch am Abend des 18. April 1970 in der Wiener Staatsoper aufgeführt und offensichtlich auch aufgenommen wurde, hat man sich entschlossen, den Mitschnitt zu veröffentlichen. Mein Eindruck: Gut, dass Verdi das nicht hören musste... Das Dilemma beginnt schon mit Karl Böhm am Pult. So sehr sich der fantastische Chor und das hervorragende Orchester bemüht haben mögen, etwas Leben in diese Aufführung zu bringen - was nützt es, wenn der musikalische Leiter nur auf Gleichmäßigkeit setzt und das Ensemble beim Herausarbeiten von musikalischen Höhepunkten total sich selbst überlässt? Leider kommt Langeweile auf beim Hören dieses Tonträgers... Sorry - aber so gemütlich darf ein MACBETH nicht klingen. Der beste Teil des Abends heißt zweifellos Sherrill Milnes, der in der Titelfigur wacker gegen das "Konzept" singt und agiert und dem Drama damit wenigstens ein wenig Leben einhaucht, wenngleich er im letzten Akt dann doch ein bisschen über das Ziel hinausschießt. Carlo Cossutta hat nicht seinen besten Abend, bewältigt seinen Part des Macduff aber solide. Karl Ridderbusch singt ohne jegliche Emotion und ohne irgendein Gespür für Italianità und klingt mir einfach - viel zu Deutsch! Christa Ludwig ist an der Lady sozusagen grandios gescheitert. Ein Experiment... "Das war's mir wert" - so lautete Jahre später ihr eigener Kommentar. Ihre erste Szene bewältigt sie musikalisch noch anständig - die Diktion ist allerdings schauderhaft - voller Gedächtnislücken - vielleicht singt sie auch einen alternativen Text... Das anschließende Duett mit Macbeth ist ziemlich langweilig, im Finale des 1. Aktes singt sie tatsächlich den aufsteigenden Schluss. Das Trinklied und die Bankett-Szene klingen eher harmlos - vom Drama wird wenig transportiert. Die Szene des Nachtwandelns ist gänzlich verschenkt: wieder ist die Textbehandlung liederlich, bedrohlich oder beängstigend wirkt die Szene in keinem Moment. Am Ende wählt Ludwig die "Mezzo-Variante" für ihren Abgang. Die Aufführung endet mit der Arie des Macbeth, also ohne das mitreißende Chorfinale, wodurch der Abend den letzten Rest von Spannung verliert... Schade - schade - schade .... um so ein Meisterwerk! Nur wegen Sherrill Milnes noch knapp 3 Sterne - aber auch diesen Sänger hört man in der Studioproduktion unter Muti noch besser!
    Meine Produktempfehlungen
    • Macbeth Macbeth (CD)
    Thais Thais (CD)
    27.03.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Rarität erstmals auf CD

    Diese Aufnahme ist nichts für Moffo-Gegner. Aber auch viele eingefleischte Moffo-Fans werden damit nicht restlos glücklich. Es ist die vorletzte kommerzielle Aufnahme der italo-amerikanischen Starsopranistin Anna Moffo. Danach kam 1976 noch eine weitere Rarität: L'AMORE DEI TRE RE von Italo Montemezzi, in der die weibliche Hauptperson Fiora bereits im 2. Akt stirbt, was angesichts der stimmlichen Darbietung der Moffo eher ein Glücksfall ist. Die Oper THAIS ist ein schwülstiges Drama um eine ägyptische Kurtisane, die von einem Mönch zum Leben in einem Kloster "bekehrt" (überredet) wird, wo sie dann erlöst und als reiner Engel stirbt. Jules Massenet hat dieses düstere und schwermütige Werk mit der entsprechenden Musik ausgestattet: finster und bedrohlich in den Szenen der Mönche, sehr naturalistisch bei den diversen Wüstenmärschen des Athanael, süßlich-larmoyant in der berühmten "Meditation", die den Sinneswandel der Thais symbolisiert, eindringlich in den Duetten zwischen Thais und Athanael und schließlich im Finale bittersüß mit dieser für Massenet so typischen Mischung aus Resignation, Hoffnung und Verzweiflung. Die Moffo überzeugt - abgesehen von den stimmlichen Defiziten - im 1. Akt auf ganzer Linie, auch die große Szene zu Beginn des 2. Aktes ist darstellerisch durchaus gelungen, ebenso das anschließende Duett mit Athanael, welches Moffo mit einem irrwitzig-unkontrolliert-wahnsinnig-kreischenden Gelächter abschließt, bevor die Violine zu den ersten Takten der "Meditation" einsetzt. Die Metamorphose zur unschuldigen Nonne kriegt die Moffo dann allerdings stimmlich nicht mehr hin. Zu vulgär ist der Tonfall, zu uneinheitlich die gesangliche Linie, zu unkontrolliert die Höhenlage... Von lieblich-reinem Stimmklang ist diese Darbietung ziemlich weit entfernt. Gabriel Bacquier ist eine Spitzenbesetzung für den Athanael. Mit seinem sehr speziellen Stimmklang - kantig, markant, immer etwas hart und hölzern - ist er hier genau richtig besetzt. Auch scheint ihm die Interpretation in seiner Muttersprache viel mehr zu liegen als das italienische Fach. Zwei Nebenrollen sind prominent besetzt: der alte Mönch Palémon mit dem Bassisten Justino Diaz und die kleine Partie des Nicias mit dem 28-jährigen José Carreras. Der Ambrosian Opera Chorus und das New Philharmonia Orchestra unter Julius Rudel machen einen Job, an dem ich nichts zu beanstanden habe. Trotz Moffo 4 Sterne - auch deshalb, weil die rare Konkurrenz auf dem Tonträgermarkt andere Defizite aufweist und mich deshalb nicht restlos überzeugt: Sills zu hektisch, Fleming zu aristokratisch, Mei zu unglaubwürdig, Frittoli zu langweilig...
    3 Kommentare
    Anonym
    19.01.2019

    Anna Moffo in Thais

    Ich verstehe garnicht, was es an der Moffo immer zu nörgeln gibt. Ich finde ihre Thais rollengerecht und eine bessere Aufnahme gibt es nicht.
    Anonym
    03.01.2020

    Nicht die erste Gesamtaufnahme auf Platten

    Der Besprechung von blackbird stimme ich grösstenteils voll zu. Nur ist es nicht die erste Platteneinspielung der Thais. Diese gab es Anfang der sechziger Jahre bei der Firma Vega, heute zu Universal gehörig. Dort sangen unter Jesus Etcheverry Renee Doria als Thais, Robert Massard als Athanael und Michel Senechal als Nicias.vor einiger Zeit war diese auch als CD unter dem Decca-Label erhältlich. Sollte mal wieder neu aufgelegt werden. Eine rein französische Besetzung macht hier Sinn.
    Anonym
    30.08.2021

    Thais, mit Anna Moffo

    Für mich trifft Anna Moffo genau den richtigen Tonfall. Der etwas rauchige Ton passt genau zur Rolle. Von einem hektischen kreischenden Gelächter im Schluß des Duettes keine Spur. Moffo macht dasGenau richtig! Thais ist nun mal keine Heilige. Auch die Übrige Besetzung ist
    erstklassig. Rudel ein vorzüglicher Dirigent Die Sills und auch Flemming kommen hier an die Moffo bei weitem nicht heran. Flemming ist eine sehr gute Sängerin, aber keine Thais. Im übrigen finde ich das ständige Nörgeln an Anna Moffo zum kotzen.Für mich war sie nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern auch eine tolle Sängerin. In einigen Rollen einfach super!
    Macbeth (in dt.Spr.) Macbeth (in dt.Spr.) (CD)
    23.03.2017
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Englische Vorlage für eine italienische Oper in deutscher Sprache

    Erstens: Oper funktioniert nur in der Originalsprache - italienische Oper auf deutsch geht schon mal gar nicht wegen der völlig unterschiedlichen Rhythmen dieser Sprachen. Zweitens: wenn man das schon macht, dann müsste es dafür einen wirklich triftigen Grund geben - die Varnay als Lady Macbeth z.B. - aber gerade sie hat bereits 1951 die Lady in Florenz in der Originalsprache gesungen (und zwar um Längen besser als in Köln)! Möglicherweise hätte 1954 in Köln eine hervorragende Aufnahme entstehen können, denn die Protagonisten - allen voran Metternich in der Titelpartie und Varnay als Lady, aber auch Ludwig Weber in der Partie des Banquo - verfügen über das Potential für ihre Rollen. Der Dirigent Richard Kraus setzt keinerlei Akzente, die lächerlichen Hall- und Rauscheffekte bei den Auftritten der Hexen hat man wohl aus dem Kinder-Fernsehen übernommen. Durch die Übersetzung, die nicht nur deutsch, sondern obendrein auch noch ungeschickt ist, wird die Oper inhaltlich verharmlost und musikalisch passagenweise entstellt. Besonders die Szene des Nachtwandelns der Lady im 4. Akt gerät in die Nähe einer Parodie. In dieser Szene kommt es auf jedes Wort an - keine deutsche Übersetzung kann hier das italienische Original ersetzen! Der Effekt wird sozusagen BUCHSTÄBLICH verschenkt...! Hinzu kommt, dass die deutsche Diktion der Varnay immer grenzwertig war und mit einer Reihe stimmlicher Unarten einherging oder durch sie bedingt war: Endsilben auf dem Vokal "e" in Richtung "o" gesungen, unsaubere Tonansätze und leider auch eine Veränderung des Klanges dieser in mancherlei Hinsicht einzigartigen Stimme. In der Aufführung aus Florenz aus dem Jahre 1951 klingt die Stimme der 33-Jährigen frisch, schlank, engagiert, italienisch (!). (Manchmal merkt man gar nicht, dass es die Varnay ist!) Drei Jahre später in Köln klingt die 36-Jährige wie eine 66-Jährige. Das hat nichts mit den 3 Jahren zu tun, die inzwischen vergangen sind, sondern mit der (Aus)Sprache! Mein Fazit: eine Aufnahme, die die Welt nicht braucht, zumal hinsichtlich der beachtlichen Konkurrenz auf dem Tonträgermarkt. Nur etwas für Deutsch-Fanatiker - die sind aber mit dem FREISCHÜTZ besser bedient.....
    Meine Produktempfehlungen
    • Macbeth Macbeth (CD)
    Macbeth Macbeth (CD)
    16.03.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    MACBETH aus der MET - diesmal live

    Aus dem Jahr 1959 stammte die Studioproduktion der MET, damals allerdings mit Leonard Warren in der Titelrolle, Jerome Hines als Banquo und mit Erich Leinsdorf am Pult. Die Live-Aufführung vom 24. März 1962 kann diesen Standard nicht halten. An diesem Abend sang Anselmo Colzani den Macbeth und Giorgio Tozzi den Banquo. Colzani mit seinem kantigen und etwas harten Bariton erreicht den großen Vorgänger weder stimmtechnisch noch darstellerisch, empfiehlt sich aber dennoch als verlässliche Stütze des Ensembles. Tozzi legt die Figur des Banquo sowohl stimmlich als auch charakterlich viel gröber an als Hines, interpretiert aber rollengerecht und grundsolide. Carlo Bergonzi gefällt mir im Studio sehr viel besser als live - das mag an der Form des Abends liegen. Leonie Rysanek habe ich schon in der 1959er Produktion nicht für die Idealbesetzung der Lady gehalten, in der Live-Produktion streift sie für mich allerdings die Grenzen des Erträglichen. Die Textbehandlung ist stellenweise katastrophal - sofern sie einen Text überhaupt hat: eine deklamatorisch so herausragende Passage wie das ihrem Gatten zugeraunte "Voi siete demente" im Finale des 1. Aktes ist ein unverständliches Gebrabbel ohne jeden Sinn. Musikalisch und stimmtechnisch sind alle Unarten an diesem Abend vereint, die man der Sängerin immer wieder einmal nachgesagt hat: verschmierte Koloraturen, höchst grenzwertige Portamenti, ungenaue Behandlung von Notenwerten, permanenter Hang zum Jaulen, dafür aber als "Entschädigung" eitles Verweilen auf Spitzentönen, dies aber nur bis zur Szene des Nachtwandelns im 4. Akt, denn da verlässt sie dann doch der Mut und sie wählt den bequemeren Schluss ohne das hohe Des. Zu Rysaneks Ehrenrettung muss gesagt werden, dass der Dirigent Joseph Rosenstock sehr uneinheitlich und oft viel zu schnell durch die Partitur fegt - kein Vergleich mit dem sensiblen, versierten und grundsätzlich bodenständigen Erich Leinsdorf. Für Liebhaber zu empfehlen, zur Vervollständigung der MACBETH-Diskografie unverzichtbar, aber insgesamt kein großer Abend...
    Meine Produktempfehlungen
    • Macbeth Macbeth (CD)
    • Macbeth Macbeth (CD)
    La Juive (Ausz.) La Juive (Ausz.) (CD)
    14.03.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    ENDLICH wieder auf CD

    SONY Classical hat sich nun also doch endlich noch entschieden, die Highlights aus der Oper LA JUIVE von Halévy auf CD zu veröffentlichen, jene Ausschnitte aus dieser vergleichsweise selten zu hörenden Oper, die im August 1973 in großer Besetzung in London eingespielt wurden. Die Rolle des Èléazar ist mit dem knapp 60-jährigen Richard Tucker besetzt (der übrigens eineinhalb Jahre später überraschend einem Herzinfarkt erlag). Das nasale Timbre des Tenors muss man mögen - ich mag es nicht, muss aber dennoch zugeben, dass ihm eine eindrucksvolle stimmliche Leistung gelungen ist, nicht nur unter Berücksichtigung seines Alters zum Zeitpunkt der Aufnahme. Auch der Stimmklang von Martina Arroyo ist etwas eigentümlich, und nicht jedes Ohr gewöhnt sich schnell daran. In italienisch-sprachigen Opern gefällt sie mir besser, die französische Sprache scheint irgendwie nicht zu ihrem Timbre zu passen, dennoch singt sie die Rachel sehr engagiert, sehr intensiv und unglaublich höhensicher. Letzteres zeichnet auch die Stimme von Anna Moffo aus, obwohl diese sich 1973 bereits seit einigen Jahren in einem kritischen Zustand befand, weshalb die Sängerin dazu übergegangen war, ihre stimmlichen Aktivitäten auf den Bereich der Operette zu verlagern. Einige ihrer Operetten-Einspielungen stammen aus dieser Zeit (Die schöne Helena, Die schöne Galathee, Die Csardasfürstin und einige Recitals). Die Stimme wirkt etwas verhangen, in der Mittellage leicht rauchig, die Stimmführung ist passagenweise unruhig und flackrig, die Tiefenlage beginnt vulgär zu klingen. Besonders auffallend sind diese Merkmale im Zwiegesang mit der Arroyo, die dann doch den viel klareren und frischeren Ton serviert. Eine Glanzbesetzung für den Kardinal ist Bonaldo Giaiotti, und auch der Tenor Juan Sabaté (mir völlig unbekannt) fällt auf durch ein angenehmes Timbre und eine versierte Technik. Antonio de Almeida dirigiert routiniert, aber zuweilen auch leidenschaftlich, ein Werk, das seinerzeit leider nur als Querschnitt aufgenommen wurde. Das Booklet enthält die Inhaltsangabe in 3 Sprachen (engl./franz./dt.), ist aber ansonsten nicht sehr ergiebig. Insgesamt mindestens 4 Sterne - sehr empfehlenswert!
    S0NY Classical hat gleichzeitig mit LA JUIVE die Gesamtaufnahme der THAIS von Jules Massenet auf CD veröffentlicht (aufgenommen 1974 mit Moffo, Carreras, Baquier unter Julius Rudel). Auf beiden CD-Verpackungen befindet sich ein Aufkleber mit dem Hinweis darauf, dass damit "The completion of Anna Moffo's discography on RCA Red Seal" erreicht sei. Das stimmt nicht so ganz: die MADAME BUTTERFLY aus Rom von 1957/1958 mit Valetti, Elias, Corena unter Erich Leinsdorf ist meines Wissens bislang nicht wiederveröffentlicht worden...
    Macbeth Macbeth (CD)
    09.03.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    MACBETH - sehr italienisch

    Da trafen sich ein ausschließlich aus ital. Sängern bestehendes Ensemble mit einer Kollegin aus Schweden und einer aus Kuba, ergänzt durch einen amerikanischen Dirigenten. Dieser MACBETH aus dem Jahr 1964 vereint sehr eindrucksvoll einige solistische Spitzenleistungen, die sich dank des versierten Dirigenten Thomas Schippers zu einem erstaunlichen Ergebnis summieren. Giuseppe Taddei war nicht nur der Komiker vom Dienst (Figaro, Falstaff, Gianni Schicchi usw.), sondern auch ein bedeutender Vertreter des seriösen Fachs. Sein Macbeth vereint balsamischen Wohlklang mit bedrohlichen Untertönen, und im 3. und 4. Akt kann er auch dramatisch richtig zupacken. Giovanni Foiani ist ihm ein ebenbürtiger Partner, aber eben auch ein Gegner im Verlauf der Handlung. Klanglich gut voneinander zu unterscheiden, fasziniert Foiani durch sein ungewöhnlich dichtes Vibrato, was dieser Stimme etwas Einzigartiges verleiht. Die Lady war eine der wenigen Verdi-Rollen der Nilsson (neben Aida und Amelia), allerdings auch eine ihrer ersten italienischen Rollen, die sie bereits als sehr junge Sängerin in Stockholm gesungen hat. Sie singt die Partie eine Spur zu routiniert - die Verlesung des Briefes im 1. Akt gerät sehr plakativ, das Finale krönt sie mit einem mächtigen D'''. Die Koloraturen des Trinkliedes wirken ein wenig unbeholfen, und die Szene des Nachtwandelns im 4. Akt ist zu schön gesungen, um bedrohlich zu sein. Trotzdem fasziniert die Schwedin mit ihren kompromisslos geraden Tönen, mit fulminanten Steigerungen und überrascht sogar mit etlichen Piani. Bruno Prevedi, seinerzeit gnadenlos unterschätzt und trotzdem ein wichtiger lyrischer Tenor seiner Epoche, singt den Macduff sehr eindringlich. Piero de Palma, der Comprimario vom Dienst, ist auch als Malcolm wieder sehr zuverlässig, Dora Carral gefällt als Kammerfrau und sogar die winzige Rolle des Arztes ist mit Giuseppe Morresi noch relativ prominent besetzt. Der leider viel zu früh verstorbene Thomas Schippers leitet Verdis Meisterwerk etwas kompakt, hat aber auch den Mut zu verhaltener Gangart bis hin zu wuchtigen (Knall)Effekten. Insgesamt eine sehr hörenswerte Aufnahme, ursprünglich bei DECCA produziert, neu aufgelegt von URANIA.
    Macbeth Macbeth (CD)
    08.03.2017
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Legendäre Produktion aus New York

    Die Rysanek ist niemals im Verlauf ihrer Karriere für die Callas eingesprungen. Weder als Lady Macbeth noch in irgendeiner anderen Rolle - weder in New York noch sonst wo... Nachdem der Vertrag mit der Callas wegen unüberbrückbarer Differenzen gar nicht zustande gekommen war, hatte man viel Zeit für die Suche nach einem Ersatz und fand ihn schließlich in Leonie Rysanek. Unter "einspringen" verstehe ich etwas völlig anderes... Ob die Callas im Falle eines Engagements die Rolle der Lady auch für die Schallplatten-Produktion bekommen hätte, ist nicht sicher, aber auch nicht gänzlich abwegig - insofern ist möglicherweise die Chance vertan worden, die Lady der Callas im Studio aufzunehmen - und das in einem bemerkenswerten musikalischen Umfeld! Leonard Warren ist sicher einer der besten Macbeth-Interpreten überhaupt - nicht nur zu seiner Zeit. Stimmlich ohne Fehl und Tadel, bringt er den Charakter der Titelrolle auch darstellerisch auf den Punkt. Manche Passagen wirken wie die Psycho-Studie eines Geisteskranken - grandios! Jerome Hines ist eine Luxus-Besetzung für den Banquo - eigentlich ist er mit der Rolle fast unterfordert. Für den Macduff hat man endlich einmal eine adäquate Besetzung am Start gehabt: Carlo Bergonzi! Viel zu oft wird der Macduff auf die leichte Schulter genommen und in den meisten Produktionen (auch on stage!) mit viel zu leichtgewichtigen Tenören besetzt... Die Rysanek beginnt ihren Part mit einer akzeptablen Verlesung des Briefes und hat dann mit der Arie und Cabaletta der Lady auch gleich ihren besten Auftritt in dieser Produktion. In der folgenden Szene mit Macbeth überzeugt sie mich nicht so vorbehaltlos wie ihr Partner Leonard Warren, findet aber im Finale zu großer Form und krönt das Ende des Aktes mit einem mächtigen D'''. In diesem Finale ist übrigens der Dirigent Erich Leinsdorf ein kongenialer Musiker, der für das genau richtige Tempo sorgt und dieses auch konsequent bis zum Ende durchhält. Leider tut er dies nicht in der Bankettszene des 2. Aktes. Hier ist das Trinklied der Lady viel zu rasant dirigiert, was besonders bedauerlich ist im Hinblick auf eine Interpretin, die nicht in der Lage ist, bei einem solchen Tempo auch nur eine einzige Koloratur korrekt zu singen. Die Szene des Nachtwandelns im 4. Akt ist gut und schön gesungen - aber gerade so sollte es nicht sein, wenn man die Intentionen des Komponisten beachtet. Düster und bedrohlich ist diese Szene in keinem Moment, am Schluss wird die aufsteigende Variante gewählt, das krönende Des''' ist von einem Piano allerdings Lichtjahre entfernt... Prädikat empfehlenswert - hauptsächlich wegen Warren und Bergonzi. 4 Sterne trotz Rysanek...
    Macbeth Macbeth (CD)
    08.03.2017
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Historisches Dokument

    Vittorio Gui (1885 - 1975) war 16 Jahre alt, als Verdi starb. Die beiden Männer dürften sich persönlich nie begegnet sein; dennoch gilt Gui als einer der Dirigenten, die noch aus der "guten alten Zeit" in unsere Epoche herüberragen und deren musikalische Interpretationen schon allein deshalb immer mit einem Hauch von Authentizität umgeben sind. Tatsächlich hat Gui eine stattliche Anzahl maßstabsetzender Aufführungen dirigiert und auch etliche Tondokumente hinterlassen, die seinen singulären Rang bestätigen. Bei Giuseppe Verdis MACBETH sind mindestens 2 wichtige Aufführungen zu nennen: die legendäre Produktion aus Florenz mit Petroff, Varnay, Tajo und Penno aus dem Jahr 1951 und die hier vorliegende aus Palermo, aufgenommen knapp 10 Jahre später, am 14. Januar 1960. Einziges Manko in musikhistorischer Hinsicht sind die massiven Eingriffe in die Partitur, die ja in der Regel auf Kürzungen hinauslaufen - so auch hier, unverständlich und unnötig... Leyla Gencer gestaltet und singt eine durchgängig sehr zuverlässige Lady. Erst in der Szene des Nachtwandelns verliert sie für einen Moment die Konzentration und überrascht mit einem falschen Einsatz, so dass die Passage "Il Fiffe il Sire" zweimal gesungen werden muss. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer textlichen Verwechselung von "Batte alcuno" und "Andiam, Macbetto"... Ferruccio Mazzoli gibt einen soliden und durchaus hörbaren Banquo, während Mirto Picchi einmal mehr durch seinen unattraktiven Stimmklang auffällt, die Rolle des Macduff aber ansonsten anständig bewältigt. Giuseppe Taddei stand am Abend der Aufführung offenbar mit der Partitur total auf Kriegsfuß. Sein Hang zum Überzeichnen ist fast unerträglich, die Deklamation passagenweise schauderhaft, dabei wird die gesangliche Linie allzu oft komplett verlassen. Manches gerät in die Nähe zu schierer Brüllerei. So darf ein Macbeth nicht klingen... Immerhin sind auch NOTEN komponiert!!! Taddei hört man viel besser unter Thomas Schippers in der späteren Studioproduktion an der Seite von Birgit Nilsson. Die Gencer als Lady kann man derzeit nur in dieser Produktion hören. Eine spätere Aufnahme von 1968 ist leider auf Tonträgern nicht mehr verfügbar. Wegen des historischen Wertes deshalb empfehlenswert und eigentlich unverzichtbar...
    Meine Produktempfehlungen
    • Macbeth Macbeth (CD)
    Macbeth Macbeth (CD)
    23.02.2017
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hörenswerter MACBETH aus Florenz

    Das Cover dürfte eingefleischten Klassik-Fans bekannt vorkommen: zu LP-Zeiten hatte die DECCA es für die Gesamtaufnahme des MACBETH mit Taddei/Nilsson/Schippers verwendet. Im Zeitalter der CD erlebt es nun eine nostalgische Renaissance durch die Wiederverwendung für den Live-Mitschnitt vom 6. Mai 1951 aus Florenz, einer Aufführung, bei der Gustav Gründgens die Regie führte und Vittorio Gui die musikalische Leitung hatte. Gesungen wird (selbstverständlich) in der italienischen Originalsprache, was besonders Astrid Varnay in der Rolle der Lady zugute kommt, denn ihre Stimme klingt mit italienischem Text viel schlanker, viel gleichmäßiger und quasi frei von den Schlacken und Unarten, die sie sich in der deutschen Diktion leider angeeignet hatte (man höre den deutsch gesungenen MACBETH von 1954 aus Köln!). Passagenweise konnte ich es fast nicht glauben, dass das wirklich die Varnay ist. Gleich zu Beginn lässt sie aufhorchen mit einer respektablen Verlesung des Briefes, und auch die Arie und Cabaletta gehören zu ihren besten Leistungen dieses Abends, obwohl sie am Ende der Cabaletta die Appoggiaturen auslässt und einfach die Tonleiter hinaufklettert. Na ja... Ich bin mir nicht sicher, ob sie im Finale des 1. Aktes den aufsteigenden Schluss singt - ich höre den Ton, aber der könnte auch aus dem Chor kommen. Das Trinklied des 2. Aktes ist leicht gekürzt und von Varnay ziemlich virtuos dargeboten, eigentlich meisterhaft für eine Wagner-Stimme! Die Szene des Nachtwandelns im 4. Akt gerät leider etwas oberflächlich, sie wählt am Ende den bequemeren Schluss und umgeht so das D''' (wie 3 Jahre später in Köln auch). Italo Tajo als Banquo und Gino Penno als Macduff werden wir ein Jahr später an der Mailänder Scala in diesen Rollen wieder begegnen in der legendären Inaugurazione mit De Sabata und Callas. Tajo singt auch in Florenz seine Partie sehr zuverlässig, abgesehen von kleinen Ungenauigkeiten beim Rhythmus, während Penno, dessen Stimme weder durch technische Raffinesse noch durch Klangschönheit auffällt, mir in Florenz sogar besser ins Ohr geht als in der Aufnahme aus Mailand. Ivan Petroff singt die Titelrolle mit markant-robustem Bariton, moduliert aber viel zu wenig und klingt eher eindimensional und ein bisschen langweilig. Vittorio Gui hat den Chor und das Orchester gut im Griff, kommt aber leider nicht ohne einige vermeidbare Kürzungen aus. Gespielt wird die Pariser Fassung von 1865 mit dem von Verdi selbst ungeliebten Ballett, das nichts zur Handlung beiträgt und den Fortgang des Geschehens nur unnötig aufhält.
    Macbeth Macbeth (CD)
    16.02.2017
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Das einzige MACBETH-Dokument der Callas

    Maria Callas hatte im Verlauf ihrer relativ kurzen Karriere die Möglichkeit, einige ihrer großen Rollen 2 Mal im Studio aufzunehmen. Warum? Das weiß der Geier, denn das Remake hat das Original NIE erreicht. Leider haben es die Produzenten (der EMI u.a.) verschlafen, die wichtige Verdi-Oper MACBETH mit der Callas im Studio aufzunehmen, zumal die Eröffnungsvorstellung der Mailänder Scala 1952 mit Callas in der Rolle der Lady einen so markanten Karrierebaustein für diese Jahrhundert-Sängerin darstellte. Vor allem hätte man die Chance nutzen können, die Callas endlich einmal mit einem künstlerischen Umfeld auszustatten, das ihrer würdig gewesen wäre... Am Abend des 7. Dezember 1952 singt Enzo Mascherini einen soliden Macbeth, etwas hölzern und eindimensional und besonders im Zwiegesang mit der Callas nicht sehr beeindruckend. Italo Tajo gibt dem Banquo profunde Tiefe und einen angenehmen Klang und schafft es dabei tatsächlich, seine buffonesken Qualitäten gänzlich zu verleugnen. Gino Penno verfügt weder über technische noch über klangliche Qualitäten - ich bin versucht zu meinen: für den Macduff reicht es, aber eigentlich stimmt nicht einmal das... Die Callas, gerade 29 geworden ein paar Tage vor der Aufführung, beginnt ihren Auftritt mit der Verlesung des Briefes - sehr plakativ, sehr gekünstelt und sehr affektiert - wie eine Märchentante, die eine Horde von 6-Jährigen unterhalten muss... Mit dem Einsetzen der Musik ist sie dann aber sofort in ihrem Element und verwöhnt das Publikum mit einer feurigen und im 2. Teil auch schwungvollen Interpretation. Der schwächste Moment ihrer gesanglichen Darstellung ist für mich das Trinklied zu Beginn der 2. Szene des 2. Aktes. Ziemlich behäbig bewältigt sie die Koloraturen mit dicklichem Stimmansatz und insgesamt ziemlich zäh in der Linienführung. Aus der Szene des Nachtwandelns im 4. Akt hätte sie viel mehr machen können, wenn der Dirigent ihrem Instinkt vertraut hätte, anstatt sie durch dieses Stück zu jagen. So bin ich bei Victor de Sabata auch in anderer Hinsicht ganz anderer Meinung als der oben erwähnte orpheus-Rezensent. Am meisten stören mich neben den uneinheitlichen Tempi die zahllosen Striche, bei denen leider viel wertvolle Musik verloren gegangen ist. Der Chor und das Scala-Orchester machen einen guten Job, der Klang der Aufnahme ist etwas mulmig, aber eigentlich noch erträglich. Ein Booklet ist leider nicht vorhanden und kann daher nicht bewertet werden. Insgesamt nicht mehr als 3 Sterne. Trotzdem ein unverzichtbares Muss für die Callas-Diskografie!
    Meine Produktempfehlungen
    • Macbeth Macbeth (CD)
    • Macbeth Macbeth (BR)
    Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (SACD)
    08.02.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Konventionelle Interpretation

    Der belgische Violinist und Dirigent Arthur Grumiaux (1921 - 1986) hat mit den hier vorliegenden Aufnahmen eher konventionelle Interpretationen hinterlassen. Sehr akzentuiert, individuell oder herausragend klingt das für mich nicht. Die schottische Fantasie von Max Bruch wurde im September 1973 in London unter der Leitung von Heinz Wallberg aufgenommen. Die Tschaikowsky-Aufnahmen entstanden ebenfalls in London - im September 1975, geleitet von Jan Krenz. Wenn ich mal den Schwerpunkt auf das Violinkonzert Op. 35 lege, dann fallen mir auf Anhieb eine ganze Reihe anderer Interpretationen ein, die ich bevorzugen würde. Grumiaux macht sich ja auch selbst heftig Konkurrenz, da er mehrere Aufnahmen des Stücks hinterlassen hat, die z.T. sehr unterschiedlich sind. Die vorliegende aus London kommt im 1. Satz nicht ohne schiefe Töne aus - zwei-, dreimal liegt der Solist im oberen Register deutlich unter dem Ton, was Ohrenpein verursacht und überdies völlig unverständlich ist, da es sich um eine Studioproduktion handelt, wo man das hätte wiederholen / korrigieren können... Der 3. Satz, der die höheren technischen Anforderungen an den Violinisten stellt, gelingt Grumiaux dagegen sehr gut, fast perfekt. Insgesamt eine Aufnahme, die in der Tschaikowsky-Diskografie nicht fehlen sollte. Empfehlen kann ich sie allemal, in Begeisterung versetzt hat sie mich aber nicht.
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    • Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (CD)
    Il Viaggio a Reims Il Viaggio a Reims (CD)
    21.12.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Erstaunliches aus Wildbad

    Einen Zusammenschnitt dreier Aufführungen vom Juli 2014 aus Wildbad präsentiert NAXOS auf 3 CD's als "Live-Aufnahme" der selten gespielten Oper IL VIAGGIO A REIMS von Rossini. Erstaunlich ist das allemal, denn man beansprucht für sich, erstmalig das komplette Werk aufgenommen zu haben. Zu diesem Zweck hat man ein überwiegend junges Sänger-Ensemble engagiert und überrascht mit vokalen Spitzenleistungen, hörbarer Spielfreude und einem Feuerwerk aus spritzigen Melodien und teilweise perfekt aufeinander abgestimmten Aktionen. Hauptverantwortlich für diesen Erfolg sind sicherlich die Virtuosi Brunensis unter der Leitung von Antonino Fogliani, aber auch einige der Solisten bleiben durch verblüffende vokale Leistungen nachhaltig im Gedächtnis. So sind die Darsteller/innen der Corinna (Laura Giordano), der Contessa (Sofia Mchedlishvili) und des Conte di Libenskof (Maxim Mironov) besonders erwähnenswert. Besonders Letzterer hat im internationalen Opernzirkus (vielleicht ganz bewusst?) nicht die Prominenz erreicht, die ihm leistungsgerecht zustehen würde... (Juan Diego Florez hat wohl das bessere Marketing - aber zwischen diesen beiden Künstlerpersönlichkeiten liegen keineswegs Welten, sondern allenfalls Nuancen...). Insgesamt ist diese Aufnahme eine lohnenswerte Anschaffung und wird auch beim wiederholten Hören nie langweilig, dennoch - die legendäre Aufnahme von 1984 wird in keinem Moment übertroffen. Sie bleibt unerreicht - schon wegen Claudio Abbado!!!
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    • Il Viaggio a Reims Il Viaggio a Reims (CD)
    Edita Gruberova singt Mozart-Arien Edita Gruberova singt Mozart-Arien (CD)
    16.12.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Schwanengesang

    Niemand hat der Gruberová mit diesen Aufnahmen einen Gefallen getan - am wenigsten sie sich selbst. Leider hat auch diese überragende Künstlerin aus der Slowakei es nicht geschafft, sich rechtzeitig von der Bühne zu verabschieden, ohne dabei ihren eigenen Ruf zu demontieren - nicht so brutal wie die Callas in den sechziger Jahren, aber immerhin doch so nachhaltig, dass die Legende bleibende Kratzer bekommen hat. Auf dieser CD wird also ein Mozart-Programm dargeboten, aufgenommen 2012, da war die Protagonistin im 65. Lebensjahr, hatte das gesamte Mozart-Repertoire in den zurückliegenden Jahrzehnten bereits Dutzende Male gesungen und auch aufgenommen, allerdings noch nie mit dem Ensemble L'ARTE DEL MONDO, dem dann auch das gesamte Booklet gewidmet ist - was sollte man denn über die Gruberová nach fast 50-jähriger Karriere noch schreiben...? Künstlerisch ist vieles bereits grenzwertig, was besonders auffällt, weil die Künstlerin sich selbst mit älteren Aufnahmen derselben Stücke Konkurrenz macht. Die Ausschnitte aus ENTFÜHRUNG und DON GIOVANNI sind noch am besten gelungen, obwohl bei "Martern aller Arten" schon die fehlende Resonanz in der Tiefenlage stört und ein paar hohe Töne hörbar verrutscht sind. Die Geläufigkeit der Koloraturen und die kalkulierte Behandlung des Textes sind allerdings nach wie vor atemberaubend. Absoluter Tiefpunkt der CD ist "Come scoglio" aus COSI FAN TUTTE. Die Tessitura dieser Arie liegt der Gruberová viel zu tief, gleichzeitig ist die Instrumentierung so durchsichtig und leicht, dass diese Defizite erst recht auffallen! Der Rest ist kultiviert gesungen, aber immer begleitet von Vorbehalten: in tieferen Lagen bis zur Unhörbarkeit, in höheren Lagen bis zur Schieflage. Ich empfand diese Aufnahmen beim Abhören vor allem als eines: anstrengend!! Für die Vervollständigung der Gruberová-Diskografie wahrscheinlich unverzichtbar, eigentlich aber eher ein Schwanengesang...
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.12.2017
    Ich stimme dem Kommentar absolut zu
    La Traviata La Traviata (CD)
    08.12.2016
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Auf dem Tonträgermarkt die schwächste TRAVIATA der Moffo

    Das waren noch Zeiten - als man an der Scala eine winzige Partie wie die des Doktors Grenvil in LA TRAVIATA mit Nicola Zaccaria besetzen konnte... Gleichzeitig gab es da aber auch einen Dirigenten, der wohl glaubte, eine bezaubernde Mimi (LA BOHEME) müsse unbedingt auch eine bezaubernde TRAVIATA sein. Hier irrte der unfehlbare Herr von Karajan - und so wurde die am 15.12.1964 auf der Bühne gescheiterte Mirella Freni flugs durch ihre Kollegin Anna Moffo ersetzt, um die restlichen Vorstellungen zu retten. Der Mitschnitt der Aufführung vom 22.12.1964 beweist nicht unbedingt, dass hier eine richtige Wahl getroffen wurde. Unter Berücksichtigung des kurzfristigen Einspringens und mit einigem Wohlwollen würde ich ihre Leistung an diesem Abend bestenfalls als routiniert bezeichnen. Mit der Violetta-Erfahrung von 5 Jahren im Gepäck leistet sie sich zwar keine gesanglichen Schnitzer, kommt aber an ihre eigenen früheren Leistungen in dieser Rolle nicht heran. Was mich am meisten stört, ist das unentwegte Geheule, Gejammer, Geschluchze. Dafür wird sogar mehrmals die gesangliche Linie verlassen. Dass ausgerechnet Karajan so etwas hat durchgehen lassen, wundert mich am meisten. LA TRAVIATA ist Belcanto - hier sind TÖNE komponiert! Bei Moffo klingt's an diesem Abend zu oft nach Verismo... Renato Cioni singt den Alfredo nicht schlecht, aber insgesamt zu uneinheitlich. Merkwürdigerweise scheint ihm die Rolle nicht zu liegen. Es klingt, als sänge er im falschen Fach. Wahrscheinlich hatte er zu diesem Zeitpunkt schon zu viel Verismo in der Kehle... Ganz anders Mario Sereni als Vater Germont. Mit seiner kernigen Stimme, die mich immer ein wenig an Bastianini erinnert, singt er einen überzeugenden Giorgio, weniger empathisch, aber sehr nachdrücklich. "Di Provenza il Mar" ist intelligent ausgeformt und sehr genau gesungen. Vom Pult kommen keine hörbaren Impulse, der Chor und das Orchester der Mailänder Scala scheinen aber gut vorbereitet gewesen zu sein. Auf die üblichen Kürzungen wurde leider nicht verzichtet.
    Meine Produktempfehlungen
    • La Traviata La Traviata (CD)
    • La Traviata La Traviata (CD)
    I Puritani I Puritani (CD)
    24.11.2016
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    I PURITANI 1969

    Das genaue Aufführungsdatum dieser Rundfunkproduktion ist strittig und nicht genau zu ermitteln. Von den insgesamt 4 derzeit verfügbaren Versionen auf dem Tonträgermarkt geben 2 vorsichtshalber nur das Jahr 1969 an. Das Label OPD datiert die Aufnahme auf den 8. Juli 1969, FREQUENZ dagegen auf den 7. Oktober 1969. Die Besetzungen aller Versionen sind total identisch, so dass wohl nur das Aufnahmejahr als gesichert gelten kann... Riccardo Muti präsentiert sich als sorgfältiger Sachwalter dieses kostbaren Bellini-Juwels. Die meisten Striche sind geöffnet, bei den Chören schlägt Muti eine ungewöhnlich gemütliche Gangart an, ansonsten ist seine Interpretation aber stilistisch und technisch einwandfrei. Den unerbittlichen Taktstock-Imperator der späteren Jahre merkt man dem Endzwanziger hier noch nicht an. Muti atmet mit den Sängern, lässt ihnen auch Freiheiten und gibt im besten Sinne den Partner am Pult. Am meisten davon profitiert hat wohl die Freni, die auch 1969 noch eine durchgehend erfreuliche Interpretation der Elvira abliefert, obwohl sie zu dieser Zeit bereits deutlich zum Verismo tendierte. An diesem Abend schenkt sie sich nichts, dem Publikum aber (fast) alles - lediglich am Ende von "Vien diletto" ändert sie von der gewohnten auf die bequemere Variante. Pavarottis Arturo hält dem Vergleich mit Gedda und Kraus nicht stand, ist aber engagiert und insgesamt ganz ordentlich gesungen. Alle Töne in der extremen Hochlage sind allerdings gefährlich verwackelt und klanglich grenzwertig. Klangliche Defizite höre ich auch bei Sesto Bruscantini, dessen Stimme zwar nicht schön klingt, der den Riccardo aber technisch und stilistisch sauber bewältigt. Den besten Eindruck bei den Männern hinterlässt Bonaldo Giaiotti mit einer sehr grundsoliden und untadeligen Leistung als Giorgio. Insgesamt ist dies eine Aufnahme, die ich empfehlen kann, obwohl man sie nicht unbedingt haben muss. Es gibt bessere Interpretationen dieses Werkes, aber keine bessere mit Riccardo Muti am Pult!!
    Meine Produktempfehlungen
    • I Puritani I Puritani (CD)
    • I Puritani I Puritani (CD)
    Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (SACD)
    10.11.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Sensationell exakt gespielter Tschaikowski

    5 Sterne - wenn ich den Schostakowitsch vernachlässige, der sich meiner Beurteilung sowieso entzieht, weil ich mit seinem Violinkonzert Nr. 2 überhaupt nichts anfangen kann... Aber der Tschaikowski!! Linus Roth ist hier als Interpret allererste Sahne. Diese Aufnahme gehört zu den vielleicht 3 oder 4 Einspielungen dieses Werkes für die Ewigkeit (... und ich habe an die 100 verschiedene Interpreten gehört!). Linus Roth führt sein Instrument überwiegend mit hartem Strich und entgeht so der Versuchung, in die totale Rührseligkeit abzugleiten (vor Sentimentalität triefende Aufnahmen gibt es wahrlich genug und manche davon sind einfach nur zum Abgewöhnen...). Seine Tempi sind zügig, aber keineswegs rasant, sein Stilgefühl für Tschaikowski ist markant und gewissermaßen unerbittlich, ohne plakativ zu wirken, seine Virtuosität ist unbeschreiblich - man muss das wirklich gehört haben. Schon im ersten Satz, aber ganz besonders im komplizierten dritten Satz, besticht Roth mit hauchdünnen Tönen in ultrahoher Tonlage, die so unglaublich exakt gespielt sind, wie ich das nur in ganz wenigen Vergleichsaufnahmen bisher gehört habe. Bei 9 von 10 Interpretinnen/Interpreten kriege ich spätestens im 3. Satz Gehörgangkrebs - so schief und schmerzhaft gehen mir manche Passagen ins Ohr. Nicht so bei Linus Roth: hier wird sorgfältig musiziert, ganz exakt intoniert und nebenbei auch noch erfrischend und schwungvoll interpretiert. Thomas Sanderling unterstützt mit dem London Symphony Orchestra gleichwertig. Bester Tschaikowski, den man auch mehrmals hintereinander hören kann. Unbedingt empfehlenswert!
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (CD)
    02.11.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Kempe-RING - nach London nun auch aus Bayreuth

    Es gab ja bereits einen respektablen RING-Mitschnitt, den Rudolf Kempe 1957 in London dirigiert hat - in etwas anderer Besetzung zwar, aber immerhin ist die Lesart der RING-Partitur durch diesen Orchesterleiter bereits deutlich geworden - und damit auch die vielleicht überraschende Erkenntnis, dass die Unterschiede zu anderen Bayreuther RING-Dirigenten aus dieser Zeit nicht so erheblich sind wie man das gern heraushören möchte. Fragen der Rollenbesetzung kritisch zu hinterfragen ist immer ein schwieriges Unterfangen, wenn es sich um einen Live-RING-Zyklus handelt. Wenn zwischen dem 26. und dem 30. Juli 1961 allabendlich bis zu 4 Stunden hochdramatischer Musik dargeboten wurden, dann musste man eigentlich schon froh sein, dass man 14 Stunden Kontinuität beim Orchester und beim Dirigenten erwarten durfte. Diese Einheit der Besetzung auch von den Sängern zu verlangen, wäre dann wohl doch zu optimistisch gedacht gewesen... So muss man sich also von einem Tag zum anderen mit einigen Umbesetzungen arrangieren, einerseits sicherlich irritierend, andererseits aber auch die gesangliche Vielfalt vermehrend. Im RHEINGOLD glänzt Jerome Hines mit vorzüglicher Diktion als Wotan. Gerhard Stolze singt an diesem Abend nicht den Mime, sondern den Loge - als Mime ist Herold Kraus besetzt, sehr charakteristisch und mehr als rollendeckend. Regina Resnik, wie ihr Kollege Jerome Hines von der MET in New York kommend, orgelt eine wunderbar resolute Fricka, Otokar Kraus gefällt mir als Alberich, Marga Höffgen gibt eine bodenständige Erda und David Ward hat die nötige Bassschwärze für den Fasolt. Den ersten Akt der WALKÜRE eröffnen Fritz Uhl (unauffällig, aber solide wie immer), Regine Crespin (sehr schön in der Mittellage mit konzentriertem Ton, in der Höhe aber gespreizt und faserig) und Gottlob Frick (bassgewaltig wie gewohnt, aber mit störendem grässlich-schwäbelndem Dialekt). Jerome Hines ist gottlob als Wotan erhalten geblieben und liefert an diesem 2. RING-Abend sein Meisterstück ab - klar in der Diktion, präsent in der Gestaltung, mit mächtiger Stimme (wobei die innigen Momente leider etwas vernachlässigt werden). Dennoch: die Schlusspassage "Wer meines Speeres Spitze fürchtet..." habe ich noch nie so gewaltig, so niederschmetternd, so triumphal gehört. Auch Regina Resnik in der Rolle der Fricka begegnet man wieder - und das ist gut so! Astrid Varnay überzeugt mit ihrer wenig heroischen Version des Brünnhilden-Auftritts noch nicht, findet aber im Verlauf des Abends sowohl die auftrumpfenden als auch die subtilen Töne für die Partie und gestaltet den Charakter sehr intelligent. Ingeborg Felderer ist zu schmalstimmig für die Helmwige. Auch mit der Stimme des Waldvogels im SIEGFRIED hat sie einige Probleme. Jerome Hines ist leider abhanden gekommen und durch James Milligan ersetzt worden - nicht die schlechteste Wahl... Herold Kraus charakterisiert den Mime weiterhin ganz vorzüglich, und auch die Höffgen ist erhalten geblieben. Hans Hopf steigt als Siegfried neu in den RING ein und auch Birgit Nilsson als Brünnhilde - beide mit frischem Ton und jugendlich-schlanker Stimmführung, Hopf wirkt unbekümmert und unverkrampft, gerade richtig für den Siegfried, und auch die Nilsson hat noch nicht die statuarische Brillanz der späteren Jahre. In der GÖTTERDÄMMERUNG kämpft Hans Hopf mit stimmlichen Ermüdungserscheinungen, Thomas Stewart singt einen langweiligen Gunther (wie soll man den auch sonst singen?), Otokar Kraus ist nach wie vor solide als Alberich, Frick näselt sich jetzt durch die Partie des Hagen, gewaltig auftrumpfend und stimmlich beeindruckend, während die Nilsson erst jetzt zu ihrer imposanten Form findet - mit edler Stimme und einem überwältigenden Schlussgesang. Besonders hervorzuheben ist Grace Hoffmann, die neben der 2. Norn eine ganz herausragende Waltraute singt und deklamiert. Das einzigartige und musikalisch sehr vielschichtige Nachspiel hat Kempe leider teilweise verschenkt - da haben Keilberth und vor allem Knappertsbusch mehr daraus gemacht! Das Booklet ist reichlich bebildert und dreisprachig (dt., engl., franz.) betextet, es enthält allerdings nicht das Libretto. Abschließend noch eine Anmerkung zur Verpackung: die Firma ORFEO hat jede der 13 CDs aufwendig einzeln verpackt - in einen quadratischen Mini-Umschlag, der zu allem Überfluss auch noch mit einer selbstklebenden Folie verschlossen ist. Wie kann man auf eine so unpraktische Idee kommen? Insgesamt steht dieser RING-Zyklus für mich gleichrangig neben anderen Bayreuther Aufnahmen der 50-er und 60-er Jahre (Clemens Krauss, Keilberth, Knappertsbusch, Böhm...). Solide, aber nicht herausragend.
    Ernani Ernani (CD)
    06.10.2016
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bester ERNANI auf Tonträger

    Gerade jetzt, ein paar Wochen nach dem unerwarteten Tod der italienischen Sopranistin Daniela Dessi (59), habe ich mich an diese Aufnahme des ERNANI von 1991 erinnert. Der Tonträgermarkt ist nicht gerade überschwemmt mit Aufnahmen dieses Werkes - aber nicht nur aus diesem Grunde halte ich dieses Tondokument für die beste verfügbare Interpretation des Werkes überhaupt. Der frühe Verdi kann in oberflächlichen Produktionen schnell "billig" klingen - eine Gefahr, in die sich der Dirigent Giuliano Carella in keinem Moment begibt, denn er erweist sich als seriöser und sehr sorgfältiger Sachwalter dieser kostbaren Musik, die in seiner Interpretation einfach nur hinreißend klingt. Schwungvoll, rhythmisch, präzise, intelligent phrasiert und im besten Sinne farbenfroh... Großartig unterstützt wird Carella dabei von seiner Sängerriege - ausnahmslos junge und zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ziemlich unbekannte Namen: Daniela Dessi, die die Partie der Elvira singt - wunderbare Kantilenen, gestochen scharfe Koloraturen, ohne Höhenprobleme - einfach grandios! Paolo Coni, ein Bariton vom Format eines Cappuccilli, an dem die Tonträgerindustrie quasi vorbeigegangen ist - für mich einer der schwerwiegendsten Fehler in diesem Bereich... Ein echter Verdi-Bariton, einer der wenigen, die es überhaupt gab/gibt. Seine Interpretation des Carlo ist rund, weich, elegant, nie forciert und schmeichelt dem Ohr bei jedem(!) Ton. Vincenzo La Scola kommt mit der Titelpartie sehr gut zurecht, weil er neben einem heldischen Klang immer auch über lyrische Elemente verfügt, die die Bewältigung der Rolle wesentlich erleichtern (man vergleiche mit Tenören wie Corelli oder Del Monaco, die es eindrucksvoll mit purer Kraft versucht haben, dabei aber niemals alle Facetten dieser vertrackten Partie erfassen konnten). Michele Pertusi gibt dem Silva die erforderliche Bassschwärze und klingt keineswegs weniger bedrohlich als die meisten prominenteren Rollenvertreter. Dies ist wirklich eine wundervolle Aufnahme, die man öfter hören kann! Prädikat: besonders wertvoll und darum 5 Sterne!
    I Puritani I Puritani (CD)
    05.10.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Bellinis letzte Oper, live aus Palermo

    Als Aufnahmedatum wird lediglich das Jahr 1961 angegeben - es handelt es sich also vermutlich um einen Zusammenschnitt mehrerer Aufführungen. Sutherland singt - und Bonynge dirigiert nicht - das macht schon mal Hoffnung auf eine werktreue und authentische Wiedergabe des Stücks... Zumal der Callas-Mentor Tullio Serafin am Pult steht, der dann aber doch die Hoffnungen nicht ganz erfüllt - zumindest nicht auf eine strichlose und vollständige Fassung der Oper. Im ausschließlich englisch-sprachigen Booklet wird ausführlich über Joan Sutherland und Richard Bonynge (!) informiert (obwohl er ja gar nicht mitwirkt), außerdem gibt es einen Beitrag über Gianni Raimondi, der genau so überflüssig ist wie sein kümmerlicher Beitrag zur Oper in der Rolle des Arturo. Oper ist eben doch nicht immer ein Wunschkonzert..... Joan Sutherland singt eine erfrischend natürliche und klangschöne Elvira - noch nicht so vollendet wie in ihrer 1. Studioaufnahme der Oper 1963, aber noch ohne die Eigenwilligkeiten der späteren Jahre, von denen besonders auch ihre 2. Studioaufnahme von 1973 beeinträchtigt wird. Einige Spitzentöne der 35-jährigen Sängerin scheinen am seidenen Faden zu hängen, aber letztlich wird die Partie ziemlich sauber bewältigt. Mario Zanasi singt den Riccardo mit trockenem und etwas kantigem Bariton, ist aber in der Ausformung der Kantilenen sehr genau und gefällt durch seinen markanten Klang. Ferruccio Mazzoli gibt einen überraschend differenzierten Giorgio zum Besten - ganz erstaunlich, zu welchen Modulationen dieser Bass fähig ist. Gianni Raimondi knödelt sich wie üblich durch die Partie des Arturo, "A te, o cara" ist natürlich nach unten transponiert (sehr ungeschickt übrigens...), und trotzdem nervt er mit angestrengten, schlecht gestützten, trompetenhaft herausgestoßenen und auch mit falschen Tönen. Der Klang ist nicht überragend - live von 1961 eben... Die Aufnahme ist trotz der genannten Einschränkungen zu empfehlen, vor allem deshalb, weil die erste Studioproduktion der Sutherland von 1963 derzeit nicht auf dem Tonträgermarkt verfügbar ist.
    I Puritani I Puritani (CD)
    04.10.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sternstunde in Modena

    Auf dem Tonträgermarkt sind (oder waren) einige hervorragende Aufnahmen bzw. Mitschnitte dieses letzten Werkes von Vincenzo Bellini vorhanden. Dazu zählen für mich die Studioproduktion von 1953 mit Callas / Serafin, die erste Einspielung mit Joan Sutherland von 1963 aus Florenz mit dem hervorragenden Pierre Duval in der Rolle des Arturo, den Mitschnitt aus Philadelphia von 1967 mit Moffo / Duval sowie die beiden Aufführungen aus Barcelona (2001) mit Gruberovà / Haider und aus New York (2007) mit Anna Netrebko. Und - nicht zu vergessen! - den Mitschnitt aus Modena vom 26.12.1962 in einer unvergleichlichen Besetzung, die man wirklich gehört haben muss, andernfalls würde man das gar nicht glauben. Vor Jahren war der Mitschnitt der gesamten Aufführung bei Legato Classics erschienen, derzeit ist leider nur ein Querschnitt verfügbar. Nino Verchi dirigiert (leider) eine gekürzte Fassung des Werkes, was den Hörer besonders im Finale des 2. Aktes überrascht und etwas erschrecken lässt. Aber auch sonst sind Wiederholungen grundsätzlich gestrichen. Das ist aber fast schon das einzige Manko dieser Aufführung. Die Rolle des Arturo ist mit dem jungen Alfredo Kraus hochkarätig besetzt - stilvoller und eleganter als er singt kaum einer diesen Bellini. Mirella Freni scheint an diesem Weihnachtsabend die Vorstellung ihres Lebens singen zu wollen. Zugegeben: ich bin absolut nie ein Fan dieser Sängerin gewesen, aber hier wächst sie wirklich über sich hinaus. Außer am Ende von "Vien diletto" singt sie die gesamte Partie ohne Abstriche und darüber hinaus auch ohne hörbare Mühe. Nachdem ist das gehört hatte, ist mir klargeworden, warum sie von Herbert von Karajan 1964 eingeladen wurde, an der Mailänder Scala die Traviata zu singen (ein Experiment, das dann aber letztlich doch gescheitert ist...). Auch die übrige Besetzung singt auf hohem Niveau: Attilio D'Orazi mit etwas kantigem Bariton den Riccardo und Raffaele Arie erstaunlich flexibel den Giorgio. Eine Aufnahme, die man gehört haben sollte!
    26 bis 50 von 174 Rezensionen
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