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    blackbird Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Juli 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 766
    174 Rezensionen
    Nabucco Nabucco (CD)
    03.02.2020
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Mit Einschränkungen empfehlenswert

    Diese Einspielung aus dem Jahr 1982 ist international überwiegend mit sehr positiven Rezensionen bedacht worden - eine Einschätzung, der ich mich so nicht anschließen kann. Untadelig musizieren der Chor und das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der versierten und umsichtigen Leitung des viel zu früh verstorbenen Giuseppe Sinopoli, der dieses Verdi-Frühwerk sehr authentisch dirigiert. Da bleiben für mich eigentlich fast keine Wünsche offen. Unter den Solisten überzeugt mich einzig die ebenfalls durch frühen Tod von den Bühnen verschwundene Lucia Valentini-Terrani (1946 - 1998) in der relativ kleinen Rolle der Fenena. Der "Rest" ist solide, aber das ist eben für NABUCCO nicht genug. Angefangen bei Piero Cappuccilli, der die Titelrolle interpretiert. Dies vorausgeschickt: ich bin durchaus ein Fan dieses Künstlers, den ich auch mehrmals mit großer Begeisterung live erlebt habe (Enrico in Hamburg, Luna in Frankfurt, Filippo in Berlin). Ein Nabucco war er allerdings nie - zu eindimensional ist diese Figur, als dass ein Cappuccilli hier in seinem Metier sein könnte. So beschränkt er sich geschickt auf das, was er wirklich kann: den balsamischen Wohlklang dieser Ausnahmestimme mit endlos auf dem Atem geführten Phrasen, kunstvolle Legati und einfach nur perfekten Belcanto. Damit erfasst er allerdings den Charakter des Nabucco nur schemenhaft und wirkt eigentlich bei allem Bemühen etwas langweilig. An der Bulgarin Ghena Dimitrova (1941 - 2005) scheiden sich von jeher die Geister. Man mag von der schieren Gewalt dieser Stimme überwältigt sein - auch ich selbst konnte mich diesem Eindruck nicht entziehen, als ich 1985 im viel zu kleinen Opernhaus von Hannover diese viel zu mächtige Stimme bei dem Versuch erlebte, als Abigail sämtliche Kronleuchter von der Decke zu holen... Für die Arena von Verona schien sie prädestiniert zu sein frei nach dem Motto: laut geht immer. Die Turandot Ende der 90er Jahre in Hamburg war dann aber schon kein Genuss mehr... Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass die Dimitrova ihre besten Zeiten abseits der großen internationalen Bühnen verbracht hat. Das war Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre, also rund 10 Jahre vor der Aufnahme des NABUCCO. Wer das Glück hat, den Mitschnitt von Verdis "Ballo" (mit Cappuccilli und dem sehr jungen Carreras unter Patané) aus Parma (1972) zu besitzen oder gehört zu haben, der bekommt eine Ahnung davon, was diese Sängerin zu leisten vermochte, als sie im Vollbesitz ihrer Mittel war! 1982 im Berliner Studio war das Beste von dieser Stimme bereits abgesungen. Die Höhenlage wird nur mit purer Kraft erreicht und geht oft genug auf Kosten des Klanges. Viele Koloraturen sind ungenau gesungen oder verschmiert, und auch die Textbehandlung lässt zu wünschen übrig. Evgeny Nesterenko gibt mit quarkiger Tongebung einen akustisch grenzwertigen Zaccaria. Und Placido Domingo schafft es nicht einmal, eine so kleine, eigentlich unbedeutende und keineswegs schwierige Rolle wie die des Ismael "anständig" einzuspielen. Wie bei ihm üblich, wird gepresst, gedrückt, werden Vokale klanglich verzerrt und somit der Gesamteindruck verdorben. Auf kommerziellen Einspielungen kenne ich keinen Tenor, der das schlechter singt als Domingo! Fazit: man kann die Aufnahme anhören (allerdings momentan wieder sehr hochpreisig!), aber man sollte unbedingt ein paar andere Aufnahmen besitzen...!
    Meine Produktempfehlungen
    • Nabucco Nabucco (CD)
    Anna Bolena Anna Bolena (CD)
    30.01.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Theodossiou auf den Spuren der Callas

    In Deutschland ist die Griechin Dimitra Theodossiou nicht sehr bekannt, vor allem deshalb nicht, weil die 1965 geborene Sopranistin hierzulande so gut wie nie aufgetreten ist. Die Zahl ihrer kommerziellen Einspielungen ist durchaus überschaubar, jedoch gibt es eine ganze Reihe hochin-teressanter Live-Mitschnitte, mit denen die Künstlerin auf verschiedenen Medien (CD / DVD / blu-ray) präsent ist. Andere Sängerinnen sind konsequenter vermarktet worden - Theodossiou hat jedoch erfolgreich, besonders in Italien, die Nischen besetzt und erinnert daher ein wenig an die Türkin Leyla Gencer, die in den 60-er und 70-er Jahren ganz ähnlich an den Rand gedrängt wurde und sich trotzdem international behauptet hat. In der Aufführung von Donizettis ANNA BOLENA aus Mailand hatte die Griechin im Jahr 2001 einen glänzenden Abend! Da sie sich gegen Ende des 1. Aktes vom Drama überwältigen lässt und der Versuchung nicht standhält, zugunsten der Handlung gegen ihre eigenen stimmlichen Mittel anzusingen (auch hier ähnelt sie der Gencer!), bekommt sie in den leisen und mezzavoce komponierten Passsagen des 2. Aktes prompt die Quit-tung: die Stimme spricht nicht mehr zuverlässig und sofort an, manches vermittelt mir den Ein-druck von beginnender Heiserkeit. Aber die Theodossiou zaubert und trickst sich sehr gekonnt durch diese Phase und ist dann spätestens bei "Coppia iniqua" wieder auf ihrem gewohnten Level einschließlich intensiver Klangerlebnisse in der Ultra-Hochlage. Da bleiben für mich keine Wün-sche offen. Das ist wirklich große Oper! Sonia Ganassi begeistert fast den gesamten Abend hin-durch mit Ihrem ausgeglichenen, sehr klangschönen und enorm höhensicheren Mezzo - aber aus-gerechnet beim Paradestück "Ah! pensate che rivolti" überzeugt ihre Technik überhaupt nicht. Mit den vertrackten Koloraturen kommt sie an diesem Abend gar nicht zurecht. Ungewöhnlich für diese Künstlerin und sehr schade... Andrea Papi singt den König (Henry VIII) sehr eindimensional und auch nicht wirklich schön - das könnte man mit dem Charakter der Figur erklären, aber immerhin ist es Belcanto! Gleiches gilt für Fabio Sartori, der als Percy insgesamt eine respektable Leistung liefert, am Ende dann aber mit
    "Vivi tu, te ne scongiuro" doch hoffnungslos überfordert ist. Der Chor und das Orchestra I Po-meriggi Musicali machen unter der Leitung von Tiziano Severini einen soliden Job ohne spektaku-läre Akzente. Hervorzuheben ist aber, das Severini eine weitgehend strichlose Fassung des Werkes spielen lässt, was ich sehr erfreulich finde, denn jede Note dieser Oper ist wirklich hö-renswert. Eine lohnende Anschaffung - nicht nur wegen des augenblicklich sensationellen Preises!
    Stephen Costello  - A Te, O Cara Stephen Costello - A Te, O Cara (CD)
    13.01.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eines der besten Tenor-Recitals der letzten Jahre

    Wie (über)mächtig doch die von der PR begünstigten Tenöre um Kaufmann, Flo-rez & Co. derzeit den Markt dominieren, das wird einem erst richtig bewusst, wenn man die Stimme des Amerikaners Stephen Costello hört, der ähnlich wie sein gleichaltriger russischer Kollege Maxim Mironov ein relatives Schattenda-sein führt, unbeachtet von der Tonträgerindustrie und auch unter den regelmä-ßigen Opern- und Konzertbesuchern nur wenigen bekannt - leider!!! Denn hier verpasst man etwas wirklich Großartiges! Aufmerksamen Klassik-Liebhabern ist natürlich nicht entgangen, dass Costello bereits vor Jahren gemeinsam mit sei-ner Ehefrau Aylin Perez ein respektables Recital vorgelegt hat - und auch nicht, dass er an der Seite von Anna Netrebko an der MET in NY den Lord Percy in Donizettis ANNA BOLENA gesungen hat. Als Herzog in Verdis RIGOLETTO ist seine Interpretation dokumentiert, zuletzt durch eine Fernseh-Aufzeichnung von der Seebühne in Bregenz. Und doch musste er für das 2018 eingespielte Belcanto-Recital ins Baltikum ausweichen, um in Kaunas (Litauen) unter der Lei-tung eines (mir) völlig unbekannten Dirigenten dieses hinreißende Programm auf-zunehmen. Das sollte man unbedingt gehört haben! "A te, o cara" aus Bellinis PU-RITANI ist so gnadenlos gut interpretiert, dass ich dabei fast meinen geliebten Alfredo Kraus vergessen hätte. Costello singt sehr geradlinig und schnörkellos, aber gerade das macht den einzigartigen Reiz dieser Stimme aus. Stilistisch perfekt und technisch nahezu problemlos (wenn man mal von der unerbittlichen Hochlage des Percy in ANNA BOLENA absieht) wird hier eines der besten Tenor-Recitals der letzten Jahre geboten. Unnötig, sich weiter in Einzelheiten zu verlieren und ins Schwärmen zu geraten: einfach kaufen und anhören. Diesen Kauf wird niemand bereuen! 4 Sterne von mir, weil ja immer noch ein wenig Luft nach oben gelassen werden sollte - eigentlich hat Costello 5 Sterne verdient.
    Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (CD)
    27.11.2019
    Klang:
    4 von 5

    UNSPIELBAR ?

    Diese Frage wird im Booklet gestellt unter Bezugnahme auf die Diskussionen, die es zur Entstehungszeit des Werkes und in den Jahren danach immer wieder gab - auch und gerade seitens der damals aktiven und durchaus anerkannten Violin-Virtuosen. Wie beurteilt man dieses Konzert heute? Ist es unspielbar? Im Prinzip und generell sicher nicht - dafür gibt es genügend Belege in der heutigen Aufführungs- und Aufnahmepraxis. Wenn ich es aber absolut perfekt hören will und dann die vorliegende Interpretation des jungen Violinisten Daniel Lozakovich im Ohr habe, dann ist meine Antwort auf die Frage nach der Unspielbarkeit ein ganz klares "Ja". Das Problem sind dabei nicht "die zu vielen Töne", die der Interpret zu bewältigen hat, sondern es sind die hohen Töne, die vielen Passagen im Ultrahoch-Bereich, die sehr exakt und ganz fehlerfrei zu absolvieren sind. Es gibt tatsächlich eine Handvoll Interpretinnen und Interpreten, die das konnten / können, aber der Jungstar aus Schweden (mit Wurzeln in Weißrussland und in Kirgisien) gehört sicher (noch) nicht dazu. Sehr schade eigentlich, denn das Werk ist ansonsten schwungvoll und virtuos mitreißend interpretiert, wobei für mich noch leichte Defizite bei der Umsetzung von russischer Schwermut und Melancholie zu verzeichnen sind. Die Aufnahme ist als Live-Produktion deklariert, allerdings ohne die geringsten "Live"geräusche, ganz zu schweigen von Applaus oder sonstigen Reaktionen eines Publikums. Immerhin untermauert diese Darstellung den Umstand, dass die Produktion trotz einiger gravierender Fehler überhaupt auf den Markt gekommen ist. Im Studio hätte man vermutlich alles eingestampft und neu gemacht... So bleiben die 6 "Zugaben", an denen ich nichts auszusetzen habe und insgesamt der Eindruck, dass man diese CD durchaus anhören kann, wenn man das absolute Gehör nicht besitzt. Für die Empfindlichen in der Fangemeinde ist es kein ungetrübtes Hörvergnügen - und das betrifft sowohl den 1. als auch den 3. Satz. Sorry - aber das kann man nicht schönreden.....
    Meine Produktempfehlungen
    • Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (CD)
    Anna Bolena Anna Bolena (CD)
    18.11.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    26-jährige Anna Bolena, historisch korrekt...

    Donizettis ANNA BOLENA ist eine der vertracktesten Sopranpartien im italienischen Fach, und genau deshalb ist es so schwer, sie gut zu besetzen. Einige Sängerinnen haben sich der Herausforderung gestellt, ohne an den enormen Anforderungen gänzlich zu scheitern: zunächst die Callas, die das Werk „wiederentdeckt“ hat, gefolgt von Leyla Gencer und der Caballé. In den 70er Jahren kamen Beverly Sills, die Sutherland und Renata Scotto hinzu, später Dimitra Theodossiou und leider auch Katia Ricciarelli, schließlich die Gruberová (die die Partie vielsagend als „ihre Brünnhilde“ bezeichnete) und Anna Netrebko. Nicht zu vergessen ist die griechisch-russische Sopranistin Elena Souliotis (1943 – 2004), die für meinen Geschmack über eine der drei glanzvollsten Stimmen des 20. Jahrhunderts (neben Callas und Nilsson) verfügte und doch letztendlich gleichzeitig eine der schmerzlichsten Enttäuschungen dieser Zeit war. Einzelheiten zum kometenhaften Aufstieg und dem gnadenlosen Absturz dieser Prachtstimme mag der interessierte Klassikfan in meiner Rezension zu Verdis NABUCCO (1964) nachlesen. Die Einspielung von ANNA BOLENA entstand 1969, die Sängerin war also gerade mal 26 Jahre alt und damit ziemlich genau im Alter des historischen Vorbildes Anne Boleyn zu dem Zeitpunkt, als sie die 2. Gemahlin Heinrich VIII wurde. Stimmlich liegen leider bereits 5 Jahre permanenter Überanstrengung hinter der Sängerin, so dass sie klanglich bereits wie eine Endvierzigerin wirkt (noch eindeutiger ist dies zu hören bei ihrer letzten Studio-Einspielung aus dem Jahre 1971: MACBETH von Verdi – aber da passte es wenigstens besser zur Rolle). Souliotis singt die Eingangsszene und –arie sauber vom Blatt und gefällt dabei durchaus mit ihrer geraden und schnörkellosen Stimmführung. Am Ende von „Io sentii sulla mia mano“ gelingt ihr eine zauberhafte Phase, eine aufsteigende Passage wundervoll gleichmäßig gesungener Töne, gekrönt von einem Piano und einem ebenso kunstvollen Abstieg. Ansonsten ist das Klangbild ihrer Stimme im 1. Akt überwiegend wuchtig, manchmal ein wenig zu forciert, nicht besonders flexibel und in der Höhe etwas faserig. Obwohl sie bei „In separato carcere“ sehr akzentuiert und mit viel stimmlichem Nachdruck in das dramatische Finale einsteigt, klingt sie während der letzten Takte doch sehr angestrengt und erreicht den geforderten Spitzenton am Ende der Szene nur mit Mühe, wobei sie das Ensemble nicht überstrahlt, sondern gerade noch zu hören ist. Im 2. Akt befindet sich die Stimme der Sängerin in ruhigerem Fahrwasser, die Szene mit dem Chor ist sehr berührend gestaltet und auch das Duett mit Giovanna beginnt sehr belcantesk, steigert sich dann sehr dynamisch und endet fulminant auf dem von beiden Sängerinnen bravourös gesungenen Spitzenton (wobei angemerkt werden muss, dass die Stimmen der Souliotis und der Horne klanglich nicht zueinander passen…). Die vom Komponisten groß angelegten Schlussszene ist in 5 Teile untergliedert: zunächst das einleitende Rezitativ, das von der Souliotis zu resolut und mit großem stimmlichem Überdruck interpretiert wird. Die Verzweiflung, die Resignation und die Traurigkeit, die dieses Rezitativ beinhaltet, hört man viel besser bei Callas und am besten bei Gencer (Aufnahme 1958). „Al dolce guidami“ ist dann aber ganz große Tragik und wird sowohl stimmlich als auch stilistisch einwandfrei interpretiert. Bei „Qual mesto suon?“ sind alle Stimmen zu sehr im Vordergrund, wodurch diese Szene sehr plakativ wirkt. „Cielo, a' miei lunghi spasimi“ ist dagegen dann wieder ganz wundervoll dargeboten, wobei Souliotis mit ganz ruhiger Stimmführung und ohne das geringste Vibrato die Führung übernimmt, ohne dominant zu wirken. Die abschließende Cabaletta „Coppia iniqua“ ist dann noch einmal ganz großes Drama, wobei die Souliotis alle Register ihres Könnens zieht und den Hörer mit ihren Klangwogen und Spitzentönen geradezu überwältigt. Die restliche Besetzung dieser Aufnahme besticht vor allem durch die Leistung des Chores und des Orchesters der Wiener Staatsoper unter der versierten und umsichtigen Leitung des Dirigenten Silvio Varviso. Nicolai Ghiaurov singt makellos, interpretiert aber nur den König nobel und würdevoll – der Wüstling bleibt bei ihm völlig auf der Strecke. Marilyn Horne gibt die Giovanna sehr koloraturgewandt und stimmschön, ist mir aber eine Spur zu dominant und charakterlich zu eindimensional, was die Seymour in der Historie nicht war. John Alexander entledigt sich seiner Aufgabe (Lord Percy) mit Anstand, ist der Partie auch technisch hinreichend gewachsen, lässt aber an Klang und stilistischem Feingefühl zu wünschen übrig. Dankenswerterweise öffnet Varviso viele der sonst üblichen Striche, so dass eine ziemlich vollständige Version der Oper zu hören ist. Auch deshalb eine empfehlenswerte Aufnahme.
    Meine Produktempfehlungen
    • Anna Bolena Anna Bolena (CD)
    3 Kommentare
    Anonym
    15.10.2022
    Elena Souliotis was not a griechisch-russische Sopranistin, but a Greek operatic soprano, who migrated at an early age to Argentina.
    The commentator, however, is right: She was one of the greatest postwar operatic singer...
    Anonym
    15.04.2022

    Das wahre Problem dieser Einspielung sind aber ...

    ... die enormen Intonationsprobleme der Souliotis.
    Bei manchen Tönen schaudert's mich.
    Horne, John Alexander und Ghiaurov hingegen sind doch sehr gut.
    Anonym
    09.03.2023

    Herkunft

    Elena Souliotis hatte einen griechischen Vater und eine russische Mutter. Sie wurde in Griechenland geboren, aber die Familie wanderte später nach Argentinien aus.
    Ildar Abdrazakov - Verdi Ildar Abdrazakov - Verdi (CD)
    13.09.2019
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Osteuropa trifft Italien

    Die Tradition osteuropäischer Bässe im Verdi-Fach ist legendär: Schaljapin - Christoff - Ghiaurov - Nesterenko - Burchulaadze - Abdrazakov. Leider ist es selten genug, dass ein Bassist die Gelegenheit bekommt, ein Arien-Recital einzuspielen - umso mehr, wenn es sich um westeuropäische Musik handelt. Nicolai Ghiaurov hat bedeutende Recitals vorgelegt, auch Cesare Siepi, Bonaldo Giaiotti, Carlo Colombara, Roberto Scandiuzzi, Ruggero Raimondi, Samuel Ramey aus den USA und vielleicht zuletzt (2008) Erwin Schrott aus Uruguay, der aber eigentlich ein Bassbariton ist. Trotzdem meine ich, dass das gelungendste, perfekteste und bedeutendste Recital seit Schrott nun von dem Russen Ildar Abdrazakov aufgenommen wurde, eindrucksvoll und sehr nachdrücklich unterstützt vom derzeitigen MET-Chefdirigenten Yannick Nezet-Seguin mit dem Orchestre Metropolitain de Montreal. Ausschnitte aus 9 Verdi-Opern sind sehr übersichtlich in 23 Tracks gegliedert, von denen m.E. nur die Nrn. 15 und 16 (I vespri siciliani) etwas abfallen gegenüber dem hervorragend interpretierten "Rest". Das beginnt gleich sehr authentisch mit der großen Szene aus Verdis Galeerenjahre-Oper ATTILA und endet fulminant, mit-reißend, packend und ganz außerordentlich mit einer anderen Oper aus den Galeerenjahren: ERNANI. Und ganz besonders hier zeigt sich auch die Meisterschaft des Dirigenten, der aus dem instrumentalen Teil der Arien viel mehr macht als "nur" Begleitung des Sängers. Dazwischen hört man fast ausschließlich wirklich Hörenswertes: Filippo II. (DON CARLO) hat noch nicht so ganz die tragische Tiefe eines Ghiaurov, ist aber rein musikalisch großartig gestaltet; der Zaccaria aus Verdis Frühoper NABUCCO ist gleich zweimal vertreten - Abdrazakov überzeugt hier sowohl in der heldischen Tonart wie auch in dem verinnerlicht gesungenen Monolog; ein nobler Fiesco aus SIMON BOCCANEGRA wird ergänzt durch sehr selten gespielte Musik aus Verdis erster Oper OBERTO, die durchaus bereits die spätere Meisterschaft des Komponisten erkennen lässt. Ein bisschen überraschend vielleicht, dass die große Szene des Conte di Walter aus LUISA MILLER für ein Arienrecital berücksichtigt wurde - aber durchaus lohnend, wie ich finde... Die Szene des Banquo aus dem MACBETH ist dagegen fast unvermeidlich für eine solche Zusammenstellung, und das ist in diesem Fall auch gut so! Insgesamt ist dies also eine ganz hervorragende Einspielung, die man unbedingt gehört haben sollte. Endlich mal wieder eine ganz große Stimme - ein Bassist mit respektabler Vergangenheit und gewiss mit glorreicher Zukunft! Davon möchte ich mehr hören... Hinzuweisen ist auf ein Recital, dass Abdrazakov zusammen mit Rolando Villazon eingespielt hat (s.u.).
    Meine Produktempfehlungen
    • Rolando Villazon & Ildar Abdrazakov - Duets Rolando Villazon & Ildar Abdrazakov - Duets (CD)
    Lucia di Lammermoor Lucia di Lammermoor (CD)
    06.06.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Donizetti in Südamerika

    Vom 4. Juli 1972 datiert dieser Mitschnitt der Belcanto-Oper LUCIA DI LAMMERMOOR des Italieners Gaetano Donizetti. Was mir an dieser Aufführung am besten gefällt, ist die kompromisslose Vollständigkeit, in der das Werk geboten wird. Allein schon deshalb ist diese Produktion hörenswert und als Repertoirewert eigentlich unverzichtbar. Man bekommt nicht nur das Duett Raimondo / Lucia des. 2. Aktes und jenes zwischen Edgardo und Enrico im 3. Akt zu Gehör, sondern darüber hinaus etliche Takte extrem selten gespielter Musik, beispielsweise Enricos Einwürfe im 3. Akt während bzw. nach der Mad Scene. Obwohl ansonsten vom Chor und dem Orchester des Teatro Colon in Buenos Aires unter dem Dirigenten Juan Emilio Martini keine nennenswerten Impulse ausgehen, wird solide gesungen und musiziert - in den damals üblichen Traditionen dieses zu allen Zeiten populärsten Werkes des Komponisten Donizetti. Was die Interpretation der Titelpartie betrifft, so hinkt man der Tradition eher ein wenig hinterher, denn immerhin befand man sich in der "Nach-Callas-Epoche" und hätte daher vielleicht etwas mehr Tiefgang erwarten dürfen... Was aber durchaus ausgeglichen wird durch Stimmschönheit, atemberaubende Koloraturen und Verzierungen sowie blitzsaubere Spitzentöne. Beverly Sills, die "American Queen of Opera", konnte an diesem Abend alles riskieren und doch auch alles gewinnen. Makellose Technik, unvergleichliche Stilsicherheit und stimmliche Perfektion waren die Markenzeichen des Spaniers Alfredo Kraus, der an diesem Abend den Liebhaber Edgardo bravourös sang und gestaltete. Und auch Gian Piero Mastromei als Enrico fügt sich ein in dieses glanzvolle Ensemble eines großen Opernabends. Eine sehr hörenswerte Aufnahme und eine echte Alternative zur Studioproduktion mit der Sills.
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    28.05.2018
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Scala-Gastspiel in Moskau

    Es beginnt mit ein paar akustischen Schreckminuten: mit der Eingangsszene des Ferrando, in der Ivo Vinco über beide (!) Strophen hinweg überhaupt nicht in den Tritt kommt - und das, obwohl Gavazzeni hörbar betont akzentuiert. Nicht genug, dass Vinco die Partie an diesem Abend offensichtlich musikalisch nicht drauf hat, ist auch noch seine Diktion ganz fürchterlich! Hat man das endlich überstanden, erfreut dann aber Gabriella Tucci schon in ihrer kleinen Arie und Cabaletta mit anmutigem Gesang und innerer Beteiligung. Sie singt und agiert auch für den Rest der Oper auf hohem Niveau (vielleicht die entscheidende Empfehlung für die Studioaufnahme desselben Jahres, für die sie als Leonora ausgewählt wurde). Piero Cappuccilli hat (zumindest an diesem Abend) noch nicht die Form späterer Jahre erreicht. Seine Interpretation ist wenig akzentuiert, rhythmisch manchmal grenzwertig und klingt insgesamt etwas langweilig. Bergonzi liefert einen tadellosen Manrico, deutet bei "Ah! si ben mio" sogar einen Triller an, muss die Stretta aber transponieren. Giulietta Simionato singt eine altersgemäß sehr mütterliche Azucena, der zwar alle Töne der Rolle noch zur Verfügung stehen, die aber zuweilen doch ganz gern ins Chargieren oder in eine Art von Sprechgesang flüchtet. Insgesamt eine Aufführung von mittlerem Niveau, mit der man sich zu dieser Zeit durchaus in der Sowjetunion präsentieren konnte. Gavazzeni leitet wie gewohnt solide und sehr fachkundig durch die Partitur, die jedoch leider wieder um einige Takte gekürzt wurde.
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    28.05.2018
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Franco Corelli als Manrico - trotzdem nur 3 Sterne

    Was man hier an einem Abend des Jahres 1962 in der Mailänder Scala um die Herren Corelli und Bastianini und den Dirigenten Gavazzeni herum engagiert hatte, um Verdis TROVATORE über die Bühne zu bringen, klingt stellenweise wie ungeprobtes provinzielles Stadttheater. Es beginnt schon in der Eingangsszene des Ferrando, in der Ivo Vinco mit gewohnt mulmiger Stimmführung und schwammiger Diktion verärgert. Hat das man das endlich überstanden, nervt Antonietta Stella schon in ihrer kleinen Arie und Cabaletta mit schiefen Tönen, falschen Ansätzen und ausgelassenen Spitzentönen (die es hier eigentlich gar nicht gibt - das sollte JEDE Sopranistin jederzeit ohne Mogeleien singen können...). Schließlich betreten dann Bastianini und Corelli die Bühne, so dass der 1. Akt doch noch etwas an Schwung aufnimmt, bevor er auch schon wieder zu Ende ist. Im 2. Akt erleben wir die 27-jährige Fiorenza Cossotto in der Mutterrolle der Azucena. Vom Drama dieser Figur transportiert sie wenig, aber immerhin singt sie die Rolle ganz vorzüglich und ohne jeglichen Firlefanz vom Blatt. Gavazzeni kommt leider nicht ohne Striche in der Partitur aus und neigt etwas zur Langsamkeit. Insgesamt ist er aber ein aufmerksamer und versierter Sachwalter des Komponisten, der an diesem Abend sicher einige Rücksichten nehmen musste... So leider nur 3 Sterne trotz eines wie gewohnt hervorragenden Corelli.
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    24.05.2018
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Best recording ever.....

    Der Firma URANIA sei Dank, dass sie diese in fast allen Bereichen konkurrenzlose, jedenfalls überragende Einspielung aus dem Jahre 1964 neu aufgelegt hat, nachdem die ursprünglich bei EMI erschienene Aufnahme seit vielen Jahren vom Markt verschwunden war. Beurteilungen von Sängerinnen und Sängern sind immer subjektiv - wer ehrlich ist, sollte das zugeben. Gesang und Interpretation sind immer (auch) eine Geschmacksfrage. Vor diesem Hintergrund halte ich diesen TROVATORE für den besten, der jemals im Studio eingespielt wurde. Gabriella Tucci hat mich im Studio immer mehr überzeugt als live auf der Bühne. Sie singt die Leonora tadellos, sehr innig, mit viel Wärme und lässt auch die Verzweiflung dieser Figur hin und wieder klanglich durchhören. Die Simionato ist eine sehr reife Azucena (zum Zeitpunkt der Aufnahme 54 Jahre alt und kurz vor ihrem Bühnenabschied). Aber stimmliche Reife schadet dieser Rolle durchaus nicht - schließlich spielt sie im Drama eine Mutter - und solange sie alle Töne hat, die komponiert sind... Über Franco Corelli kann ich (sehr subjektiv) nur sagen, dass er für mich nicht nur der beste Manrico aller Zeiten war, sondern eigentlich der einzige...! Robert Merrill gibt den Grafen Luna mit angerautem Bariton herrlich männlich, mit einer gehörigen Portion von Überlegenheit und manchmal etwas knorrig. Ferruccio Mazzoli ist als Ferrando grundsolide, sehr anpassungsfähig und steht seinen berühmteren Rollenvertretern nicht nach. Ich bemängele sicher - wie immer - die vorgenommenen Striche in der Partitur, bewundere aber trotzdem das packende und mit sicherem Instinkt für die Verdi-Dramatik ausgestattete Dirigat von Thomas Schippers. Wäre diese Einspielung musikalisch vollständig, so wäre es die Aufnahme für die einsame Insel. Trotzdem (selten genug...) 5 Sterne! Das MUSS man gehört haben!
    Ein Kommentar
    0peralover
    19.02.2021

    Hab' ich mich einfach verhört?, Was für eine, klangliche, Zumutung!!!

    Vor etlichen Monaten legte ich mir diese von mir lange gesuchte Aufnahme des Trovatore unter Schippers mit Tucci, Simionato, Corelli vom hochgelobten Label URANIA zu.
    Sämtliche Erwartungen, klanglich, es tut mir von Herzen leid, wurden mehr als enttäuscht.
    Welch dumpfer Klang, 1964, warum mono?, Die EMI brachte dieses Prachtwerk doch in STEREO HERAUS!
    Das wollte ich nicht hinnehmen.
    Gerade eben habe ich mir die Stereoversion der EMI gebraucht angeschafft, und gleich angehört.
    Nichts gegen Monoaufnahmen, von denen es doch ein paar, paar?, Beschränkung auf zwei?, hier definitiv nicht angebracht, gibt.
    Gabriella Tucci, welch ein dunkler schimmernder Sopran bestätigt ihre Eignung als Aida, die Simionato, wirklich als Amneris zum Ende ihrer Karriere?, Verschwendung, Franco Corelli, der vielleicht wirklich eindimensional vor Sinnlichkeit vibrierende Tenor, kann glaube ich niemand beschreiben oder wiederholen, ja und Sinnlichkeit und Eleganz, Robert Merrill, kaum vergleichbar, dann aber Thomas Schippers als Dirigent.
    Ich empfinde dieses Produkt als Beleidigung alles dessen, das ich liebe.
    Es tut mir leid.

    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    26.04.2018
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Price und Corelli eine Woche nach ihrem gemeinsamen MET-Debüt

    Dieser Live-Mitschnitt präsentiert uns Leontyne Price und Franco Corelli am Abend des 4. Februar 1961, genau eine Woche nach ihrem gemeinsamen Debüt an der MET (27. Januar 1961). Die Price agiert vokal noch etwas vorsichtig, hat die Rolle aber charakterlich schon vollständig unter der Haut. Corelli merkt man seine sprichwörtlich-berüchtigte Nervosität nicht an - er gibt einen vollblütigen und hinreißenden Manrico, als hätte er niemals etwas anderes gesungen. Sein Vortrag ist - daran hat man sich später gewöhnt - etwas holprig, manchmal auch ungenau in den Ausformungen, zudem behindert durch einen grotesken Lispelfehler - und dennoch: welcher andere Tenor hatte jemals vor oder nach Corelli diese mühelosen Spitzentöne, diesen unvergleichlichen Thrill, diese elektrisierende Intensität, die einen förmlich aus dem Sitz katapultiert? Mario Sereni war in der Rolle des Grafen zu jener Zeit oftmals die Alternativbesetzung zu Ettore Bastianini - beide sind auch vom Stimmklang vergleichbar. Sowohl Sereni als auch William Wilderman in der Rolle des Ferrando singen engagiert und im besten Sinn solide. Was ich von Irene Dalis als Zigeunerin Azucena nicht sagen würde. Die Sängerin war zum Zeitpunkt der Aufführung 35 Jahre alt, klingt aber wie eine 60-Jährige. Die stimmlichen Mittel werden grandios in den Dienst des Verismo gestellt - nur ist der TROVATORE tiefster Belcanto und vom Verismo weit entfernt. Mit Gekeife und unkontrolliertem Geschrei ist dieser Rolle nicht beizukommen - und mit schiefen Tönen sowieso nicht...! Das Orchester und der Chor der MET machen einen tadellosen Job, sofern Maestro Fausto Cleva ihnen dafür den nötigen klanglichen Raum gibt. Seine Tempi sind wie meistens rasant (viel zu) schnell oder unendlich langsam. Dennoch ist er ein verlässlicher Sachwalter des Komponisten, den er kennt wie zu seiner Zeit kaum ein anderer. Die Aufnahme ist trotz der genannten Einschränkungen unbedingt hörenswert und zu empfehlen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    Verdi: Il Trovatore Verdi: Il Trovatore (CD)
    16.04.2018
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Il Trovatore aus dem Theater des Westens

    Dieser Aufführungsmitschnitt vom 1. Oktober 1961 aus Berlin ist wirklich nur wegen der männlichen Darsteller hörens- und erwähnenswert. Ettore Bastianini erfreut mit seinem kernig-markanten Bariton und macht auch die charakterlichen Abgründe des Grafen glaubhaft, Franco Corelli war für mich als Manrico und auch als Radames immer das Maß aller Dinge - hier in Berlin noch etwas vor seinen "golden years", sozusagen eine Rohfassung des Manrico mit einigen Unebenheiten und leider auch Ungenauigkeiten, aber wenn es dann zur Sache geht: bei der Stretta hatte er schon damals keine Konkurrenz (die schwierigen Sechzehntelnoten gelangen Del Monaco allerdings genauer), schließlich Agostino Ferrin mit einer grundsoliden Interpretation des Ferrando. Die Leonora der Mirella Parutto ist durchweg grenzwertig: die Atemtechnik scheint alles andere als perfekt, die Höhen sind immer zu kurz und nicht selten auch zu tief, der Klang dieser Stimme ist unattraktiv. Fedora Barbieri stand wohl an diesem Abend völlig neben sich: die Art und Weise, wie sie sich durch die Partie der Azucena keift - bellt - hackt, ist unbeschreiblich und sprengt jegliche Grenzen, nicht nur die des Belcanto. Oliviero de Fabritiis führt den Chor und das Orchester des Opernhauses Rom routiniert durch dieses Berliner Gastspiel.
    Ricciardo e Zoraide Ricciardo e Zoraide (CD)
    06.03.2018
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Konkurrenzlos

    Meines Wissens existiert auf dem Tonträgermarkt keine weitere Aufnahme dieses Frühwerkes von Gioachino Rossini (Uraufführung im Dezember 1818 in Neapel). Das macht aber auch gar nichts, denn mit der vorliegenden Einspielung aus dem baden-württembergischen Wildbad kann man sehr zufrieden sein. Im klassischen Sinne ist dies keine LIVE-Einspielung, sondern ein Zusammenschnitt mehrerer Aufführungen, die zwischen dem 15. und dem 20. Juli 2013 stattgefunden haben. Das unbekannte Werk ist engagiert musiziert - das betrifft sowohl die Protagonisten als auch die Chöre und den Dirigenten. Im Ensemble gibt es nicht eine einzige wirkliche Schwachstelle, was man für den abseits jeglicher Kulturmetropolen gelegenen Kurort Bad Wildbad erstaunlich finden kann, was andererseites aber vielleicht auch schon die eigenständige Bedeutung dieses Festivals eindrucksvoll unterstreicht. Der junge Rossini hat in dieser Oper Musik für 4 Tenöre komponiert, von denen in Wildbad mindestens 3 - Ricciardo, Ernesto und Agorante - erstklassig besetzt sind. Hervorzuheben ist der seinerzeit 31-jährige Maxim Mironov in der Titelrolle, dessen außerordentlich klangvoller und sehr agil und geschmeidig geführter Tenor lediglich bei den ultrahohen Tönen seine Farbe verändert und dann für einen Moment "weißlich" klingt. Alessandra Marianelli in der weiblichen Titelrolle stellt ihrer Figur einen akzentuierten, im wesentlichen sehr flexiblen, in der Vollhöhe aber auch zu Schärfen neigenden Sopran zur Verfügung. In Anbetracht ihres Alters (Jahrgang 1986) kann man wohl davon ausgehen, dass diese Stimme sich bei guter Behandlung noch rundet und klanglich etwas weicher wird. Die heftig applaudierte Mezzo-Sopranistin Silvia Beltrami hat meinen Geschmack nicht so ganz getroffen: ein Wille zur Gestaltung und eine gewisse Agilität bei den schwierigen Koloraturen sind ihr gewiss nicht abzusprechen - die eingesetzten Mittel könnten aber noch verbessert werden. Da klingt mir vieles zu holprig, zu eckig, nicht flüssig und nicht geschmeidig, und auch der Atem ist nicht vollständig kontrolliert. Trotz aller Erbsenzählerei ist dies eine hochwertige und sehr empfehlenswerte Einspielung, die nicht nur wegen der fehlenden Konkurrenz in keiner Diskografie fehlen sollte.
    Ein Kommentar
    Anonym
    16.08.2020

    Ricciardo e Zoraide

    Blackbird, der erste Satz stimmt nicht. Es gibt sehr wohl eine weitere Aufnahme, und zwar von Opera Rara mit N. Miricioiu und W. Matteuzzi in den Titelpartien, dazu einen superben Bruce Ford als Agorante; Dirigat: David Parry.
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    15.02.2018
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Callas' TROVATORE-Leonora in Neapel

    Nach ihren Auftritten in Mexico City 1950 und noch vor ihrem Debüt an der Mailänder Scala trat die (damals noch übergewichtige) Sopranistin Maria Callas im Januar 1951 am Teatro San Carlo di Napoli in der Rolle der Leonora in Verdis TROVATORE auf. Interessant in zweierlei Hinsicht, weil einerseits der Vergleich zu Mexico City analysiert werden kann und weil andererseits in Neapel zwei komplett unterschiedliche Sänger-Generationen(!) am Start waren. Die Callas beginnt mit der kleinen Arie und Cabaletta des 1. Aktes ähnlich wie in MCity, von Tullio Serafin allerdings sehr gemütlich dirigiert. Am Ende der Cabaletta wirkt die Sängerin unentschlossen, singt dann eine unübliche Kadenz und verschenkt mit dem Schlusstakt die Wirkung des Stückes. Der hinzugefügte Schlusston in MCity passte besser zur Struktur der Cabaletta - oder eben die von Verdi komponierte Fassung. Die Callas-Neapel-Variation klingt in meinen Ohren gewollt, aber nicht gekonnt. In der Arie des 4. Aktes gönnt sie dem Publikum noch einmal ein fulminantes d''', welches sie in späteren Aufführungen ausgelassen hat (auch in der Studio-Produktion unter Karajan). Der Bariton Paolo Silveri gibt einen hölzernen Grafen, der nicht gerade durch stimmliche Schönheit und Eleganz auffällt und sich auch mehrere falsche Einsätze erlaubt. Der hauptsächlich als Bass-Buffo bekannt und berühmt gewordene Italo Tajo hat mich mit einer sehr soliden Leistung in der Rolle des Ferrando überrascht. Giacomo Lauri-Volpi, Jahrgang 1892 und damit gut 30 Jahre älter als die Callas, singt den Manrico mit einer Technik, die vielleicht nicht mehr "zeitgemäß" ist, trotzdem bringt er die schwierige Partie, nicht nur in Anbetracht seines Alters, sehr anständig über die Bühne, so dass mir die massiven Buh-Rufe nach der Stretta völlig ungerechtfertigt erscheinen. Wahrscheinlich waren hier Claqueure am Werk, um den Sänger niederzubrüllen. Claqueure wohl auch für die Azucena des Abends, Cloe Elmo, die für jeden exakt getroffenen Ton Beifall und Bravas erhält, obwohl man gerechterweise feststellen muss, dass sie einfach nur scheußlich klingt, keine Triller und keine Höhe hat und entscheidende Töne zu kurz oder gar nicht singt. Ein Debakel an diesem Abend. Tullio Serafin hält mit dem Chor und dem Orchester des Teatro San Carlo die Mitwirkenden einigermaßen zusammen. Es muss aber auch angemerkt werden, dass sogar ein Serafin sich offenbar nicht entschließen konnte, das Werk in einer ungekürzten Version zu spielen... Empfehlenswert allemal - ein bisschen kurios aber auch, diese Aufführung.
    Joseph Calleja - Verdi Joseph Calleja - Verdi (CD)
    15.02.2018
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Verheißungsvoll - ein Versprechen für die Zukunft?

    Es bleibt zu hoffen, dass der maltesische Tenor Joseph Calleja seine Karriere genauso intelligent fortführt wie er sie behutsam und überlegt bis heute arran-giert hat. Er wird darauf achten müssen, wie sich seine Stimme entwickelt. Mit Glück für ihn und seine Fangemeinde werden wir eines Tages einen fulminanten OTELLO von ihm erleben - das versprechen die Aufnahmen dieser aktuellen CD bereits jetzt. Bis es soweit ist, wird er noch 10 Jahre warten - diese Geduld wird er aufbringen, denn im Gegensatz zu manchem seiner Star-Kollegen denkt Calleja klug und weitsichtig. Das vorliegende Programm wurde bereits im Dezember 2016 aufgenommen, jedoch erst im Februar 2018 veröffentlicht. Es ist kein Arien-Recital im klassischen Sinn, denn die Hälfte der insgesamt 10 Tracks sind Duette, oder ein weiterer Künstler ist zumindest beteiligt. So wurde die Star-Sopranistin Angela Gheorghiu für IL TROVATORE und für OTELLO verpflichtet, während der eher unauffällige Bariton Vittorio Vitelli bei LA FORZA, DON CARLO und OTELLO dabei ist. Calleja singt seine Partien (Radamés, Manrico, Alvaro, Carlo und Otello) sehr engagiert und dabei scheinbar völlig mühelos, seine wunderbare Atemkontrolle ermöglicht ihm eine geschmeidige Stimmführung, während er andererseits aber auch zur Attacke fähig ist (AIDA!). Jeder Ton, jede Kantilene klingt bei ihm perfekt ausgeformt, technisch versiert, stilvoll dargeboten und zu allem Überfluss auch noch schön! Da macht das Zuhören richtig Spaß und erweckt Lust auf mehr... Hier stellt sich keiner zur Schau - hier demonstriert keiner seine Fähigkeiten - hier muss keiner irgendeinem Ruf gerecht werden... Hier singt einer (wie es scheint) ganz unaufgeregt, ganz ohne Allüren und dabei trotzdem - oder gerade deshalb! - ganz spektakulär schwierigsten Verdi so, als wäre das ganz einfach. Eine so fulminante Darbietung bei gleichzeitigem Anschein von Selbstverständlichkeit habe ich seit den Glanzzeiten von Corelli nicht mehr gehört! Das Orchester und der Dirigent bleiben für mein Empfinden unauffällig, sind aber zuverlässige Begleiter. Das Booklet ist hochwertig und sehr informativ. Insgesamt eine Spitzenproduktion - sehr zu empfehlen!
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    14.02.2018
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Empfehlenswert nur wegen Callas

    Nach Mexico City (1950) und Neapel (1951) ist dies die dritte bedeutsame Produktion des TROVATORE mit der Callas, jetzt (1953) immerhin schon an der Mailänder Scala. Die Callas wirkt vorsichtiger als in den früheren Aufnahmen, sie erlaubt sich weniger Freiheiten bei den Kadenzen, wirkt nicht so entfesselt wie in Mexico City und auch nicht so risikobereit wie noch in Neapel. In der Arie des 4. Aktes fehlt erstmalig das d''', das Verdi nur als Option komponiert hat. Den Charakter der Rolle der Leonora hat die 29-jährige Sängerin allerdings schon fast perfekt unter der Haut, auch gesangstechnisch bleiben kaum Wünsche offen. Carlo Tagliabue gibt einen etwas undifferenzierten Grafen, Giuseppe Modesti gefällt als Ferrando. Ebe Stignani ist in der Rolle der Azucena ein echter Gewinn im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen (besonders gegenüber der scheußlichen Cloe Elmo in der Aufnahme aus Neapel!). Für mich unfassbar ist das bedeutende Renommee, das der Tenor Gino Penno in den 50-er Jahren genoss. In meinen Ohren war er immer eine der unattraktivsten Tenorstimmen des 20. Jahrhunderts, klanglich unvorteilhaft, gesangstechnisch unzureichend. Ich habe den Erwerb seiner Aufnahmen stets vermieden, aber manchmal kommt man nicht um ihn herum.... Nebenbei bemerkt: die Stretta des Manrico im 3. Akt ist um einen ganzen Ton nach unten manipuliert. Der Chor und das Orchester der Scala machen einen tadellosen Job, trotz der diversen und unnötigen Striche, die sich der Routinier Antonino Votto nicht verkneifen konnte. Eine Aufnahme, die nur wegen der Callas empfehlenswert ist.
    Don Giovanni Don Giovanni (CD)
    06.12.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Erwartungen nicht erfüllt

    Vorschusslorbeeren gab es ja reichlich im Vorfeld der Veröffentlichung, aber die Euphorie ist ungläubigem Staunen und Ernüchterung gewichen. Solti war eben auch nicht immer der Sir Georg der späteren Jahre. Inwieweit er diesen Mitschnitt aus dem Jahr 1954 überhaupt inspiriert haben könnte, ist nicht feststellbar. Der einzige Lichtblick dieser Produktion ist der Kanadier Léopold Simoneau in der Rolle des Ottavio. Sena Jurinac bewältigt (!) die Donna Elvira so einigermaßen, ist dabei jedoch völlig gegen ihren Typ besetzt, gerät an technische Grenzen und kann stimmcharakterlich keine Minute überzeugen, denn allein mit aristokratischem Charme ist dieser Rolle nicht beizukommen. Anny Schlemm gibt die Zerlina nach damaliger Tradition als naives Dummchen, indem sie permanent versucht, ihre Stimme wie die einer 12-Jährigen klingen zu lassen. Absoluter Tiefpunkt der Aufführung und ein künstlerisches No-Go sind die Koloraturen und Staccati der Donna Anna. Margaret Harshaw macht hier der berüchtigten Florence Foster Jenkins ganz ernsthafte Konkurrenz. Der Rest ist mittelmäßig und eigentlich keiner Besprechung würdig. Auch das Royal Philharmonic Orchestra setzt keinerlei Akzente. Das Booklet ist dürftig und enthält ausschließlich englischsprachige Kommentare. Für mein Empfinden ist dies eine Aufnahme, die niemand braucht...
    Als Bonus befinden sich auf der 3. CD noch 6 Konzertarien von Mozart, interpretiert von dem Bassisten Italo Tajo (Jahrgang 1915), aufgenommen 1947 bei der RAI in Turin unter der Leitung von Mario Rossi. Das hört sich schon viel besser an - wird aber noch übertroffen von der CD Nr. 4 (und das alles zu einem hochanständigen Preis!). Die Firma PRIMA VOCE hat einen Sampler aus dem reichhaltigen Repertoire ihrer Archive zusammengestellt, der 14 z.T. hochinteressante Interpretationen aus den Jahren 1903 - 1944 enthält. Darunter befinden sich solche Raritäten wie Rosa Ponselle als TOSCA (1919), Enrico Caruso im berühmten Quartett aus RIGOLETTO (1908), Emmy Destinn mit LA GIOCONDA (1914), Victor Maurel und Francesco Tamagno (zwei Sänger, die Verdi noch persönlich gekannt und mit ihm geprobt und musiziert haben) mit Ausschnitten aus FALSTAFF und OTELLO (1907 bzw. 1903), Pietro Mascagni mit einer von ihm selbst gesprochenen Introduktion zu einer anschließend auch von ihm selbst dirigierten CAVALLERIA aus dem Jahr 1940 und das berühmte Duett aus dem ROSENKAVALIER mit Erna Berger und Tiana Lemnitz (1936). Für diese CD würde ich eine eindeutige Kaufempfehlung abgeben, selbst als Einzel-CD wäre sie den Preis wert! Nur deshalb das "Ja" bei der Produktempfehlung!
    Angela Gheorghiu - Eternamente Angela Gheorghiu - Eternamente (CD)
    28.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Kann ich gerade noch empfehlen - aber.....

    Die 52-jährige Star-Sopranistin Angela Gheorghiu aus Rumänien stellte im November und Dezember 2016 sowie im März 2017 ihren in die Jahre gekommenen Sopran zur Verfügung, um eine weitere CD auf den Markt zu werfen, die den ebenso wohlklingenden wie nichtssagenden Titel ETERNAMENTE (deutsch: für immer) trägt. An ihrer Seite für 3 Tracks agiert der maltesische Tenor Joseph Calleja, für den der Aufnahmetermin im März 2017 notwendig war. Die Gheorghiu wählt das Repertoire dieser CD klugerweise so aus, dass Vergleiche (mit anderen Interpretinnen oder mit sich selbst) nicht möglich oder nicht nötig sind. Bei den 3 Auszügen aus CAVALLERIA von Mascagni gibt sie sich allerdings keine Blöße - das sollte für einen Sopran machbar sein, selbst am Ende einer Karriere (obwohl: wenn ich da so an die Callas denke...). Auch das berühmte "Vissi d'arte" aus Puccinis TOSCA gehört zu den Ohrwürmern, deren Musik die Gheorghiu quasi unter der Haut hat. Daneben wird vieles zu Gehör gebracht, was sich eigentlich recht außerhalb des gängigen Repertoires befindet - und dann aber leider auch das oft strapazierte "Suicidio" aus dem 4. Akt der GIOCONDA von Ponchielli. Obwohl die Höhe von Gheorghius Sopran auch in dieser Arie in Ordnung ist, leistet sie einen Offenbarungseid in der tiefen Lage - hier wie auch in manch anderem Stück von dieser CD. Der allzu offensive Einsatz einer garstigen Brustresonanz führt zu grenzwertigen klanglichen Ergebnissen und zu grotesken Vokalverfärbungen. Schlimmer habe ich das nur von Renata Tebaldi in Erinnerung - 1968 live von der MET - das war nicht nur schlecht gesungen, sondern auch noch falsch! Auf der neuen CD von Frau Gheorghiu ist dieses Stück für mich ein absoluter Tiefpunkt. Das Beste kommt zum Schluss, aber nicht wegen der Gheorghiu, sondern wegen Calleja: das Schlussduett "Vicino a te" aus Giordanos ANDREA CHENIER. Das ist packende und große Musik - im doppelten Sinne revolutionär. Keinen entscheidenden Beitrag leisten die Prager Philhamonie und der Dirigent Emmanuel Villaume. Das Booklet ist hochwertig und informativ mit allen gesungenen Texten in 4 Sprachen. Insgesamt gerade noch empfehlenswert.
    Juan Diego Florez - Mozart Juan Diego Florez - Mozart (CD)
    23.11.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Spät - aber nicht zu spät

    Spät kommt dieses Mozart-Recital von Juan Diego Florez, aber nicht zu spät. Im Verlauf seiner Karriere ist er eher mit Rossini assoziiert worden als mit Mozart, wenngleich er on stage natürlich auch schon in Mozartpartien zu erleben war. Für die Tracks 2 - 4 - 7 - 8 und 9 lohnt sich die Aufnahme schon - und somit auch die Anschaffung der CD, wenigstens in künstlerischer Hinsicht, während der Tonträger mit einer Gesamtspielzeit von etwas mehr als 50 Minuten eher mager daherkommt (hier schielt man dann wohl schon auf die LP, die vielleicht irgendwann nachproduziert wird und wo es dann ja auch passen muss...). Das beste Stück auf der CD ist für meine Ohren ohne jeden Zweifel die Arie des Tamino aus der ZAUBERFLÖTE, nicht nur wegen einer fast makellosen deutschen Diktion (eigentlich keine Überraschung: der peruanische Tenor ist mit einer Deutschen verheiratet), sondern vor allem wegen der stilistischen und gesanglichen Behandlung dieses Wunschkonzert-Gassenhauers. Ich erinnere mich nicht, dieses Stück jemals so perfekt gesungen gehört zu haben: schlank, schnörkellos, geradlinig, natürlich, präzise, ganz ehrlich und wahrhaftig - einfach nur schön. Alle unschönen und technisch grenzwertigen Gewohnheiten, denen die verschiedensten Interpreten im Laufe der Jahrzehnte verfallen sind/waren, scheint Florez erkannt und elimniert zu haben. Die beiden Tenorarien aus DON GIOVANNI sind technisch perfekt gesungen und intelligent gestaltet, mit fulminanter Atemtechnik und sogar mit geschmackvollen (aber eigentlich unnötigen) Verzierungen. Als ob die Stücke nicht schwierig genug wären - und ob Mozart das jemals autorisiert hat, weiß der Geier... Die Belmonte-Arie aus der ENTFÜHRUNG ist ähnlich spektakulär wie die Tamino-Arie, und "Un'aura amorosa" aus COSI FAN TUTTE ist ja sowieso das beste Stück aus dieser Oper... In Florez' Interpretation wird es zum echten Highlight. Auch die übrigen auf der CD enthaltenen Stücke sind sehr gut gesungen und halten fast jeden Vergleich aus. Das Orchesterensemble und der Dirigent begleiten solide, aber nicht herausragend. Das Booklet enthält nebst Anderem alle gesungenen Texte in 4 Sprachen. Die Aufnahme ist im Mai 2017 in Zürich entstanden und musikalisch hochwertig, also zum Kauf ausdrücklich empfohlen.
    Jonas Kaufmann – L'Opera Jonas Kaufmann – L'Opera (CD)
    16.11.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Kaufmann französisch

    Die Euphorie ist vorbei - für mich wenigstens... Sensationell sind seine Einspielungen nicht mehr, neu sowieso nicht mehr. Immerhin versucht er, das erreichte Niveau zu halten - mal mehr, mal minder erfolgreich. Man darf nicht vergessen, dass er in 2 Jahren 50 wird, und das ist dann für einen so vielbeschäftigten Heldentenor schon eine magische Grenze. Ich will es mal provokativ beschreiben: für eine Karriere a la Kraus / Gedda / Kunde ist er nicht ökonomisch genug, für die Langlebigkeit eines Bergonzi / Lauri-Volpi / Vickers fehlt ihm die Robustheit - und für eine Karriere nach dem Vorbild von Domingo ist er hoffentlich (man verzeihe mir die Anmaßung) nicht dumm genug! Seine aktiven Bühnenjahre dürften also gezählt sein, und so ist es nur folgerichtig, zu diesem Zeitpunkt ein französisches Recital vorzulegen. Natürlich beherrscht er auch dieses Repertoire, viele dieser Rollen hat er bereits live auf den Bühnen dieser Welt gesungen. Am besten gelungen scheinen mir die Auszüge aus WERTHER, L'AFRICAINE und LE CID. Hier kann Kaufmann die Vorzüge seines markanten dunklen Timbres rollengerecht einsetzen. Auch sein ROMEO nötigt mir Respekt ab, mal abgesehen von der Säuselei, die Kaufmann zunehmend als Ersatz für ein tragfähiges Piano verwendet. Das gilt auch für seinen Don José in Bizets CARMEN. Sein Wilhelm Meister in Thomas' MIGNON klingt mir zu langweilig - eigentlich aber keine Überraschung bei diesem farblosen Stück. Der Ausschnitt aus LA JUIVE von Halevy ist wahrscheinlich gut gesungen, entzieht sich aber meiner Bewertung, da ich dieses Stück nicht mag. Für die Ausschnitte aus MANON von Jules Massenet hat Kaufmann in Sonya Yoncheva eine ebenbürtige Partnerin. Als Tiefpunkt dieser Neuaufnahme vom Frühjahr 2017 gilt für mich das Duett Nadir/Zurga aus Bizets Oper DIE PERLENFISCHER. Es klingt in meinen Ohren unkultiviert, undifferenziert und stilistisch ahnungslos. Muss man sich denn derart anbrüllen? Von Ludovic Tezier ist man ja Einiges gewohnt - aber Kaufmann? Hat der denn nie den Nadir von Alfredo Kraus gehört? Oder von Alain Vanzo? Oder Nicolai Gedda? Sogar ein Andrea Bocelli singt dieses Stück mit mehr Einfühlungsvermögen und Sensibilität... Alles in Allem: eine lohnende Anschaffung, wenn man seine Kaufmann-Diskografie vervollständigen möchte, aber: eine Produktion mit Ecken und Kanten, die stellenweise immer noch sprachlos macht - sei es aus Begeisterung - sei es aus Entsetzen...
    Rolando Villazon & Ildar Abdrazakov - Duets Rolando Villazon & Ildar Abdrazakov - Duets (CD)
    16.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Interessante Zusammenstellung

    Dieses Recital ist eine interessante Zusammenstellung - sowohl was die Zusammenarbeit der beiden Künstler als auch die Auswahl des gesungenen Repertoires betrifft. Das beginnt gleich richtig gut mit dem berühmten Duett Nadir/Zurga aus Bizets "Die Perlenfischer". (Nebenbei bemerkt: die fast zeitgleich entstandene Einspielung mit Kaufmann und Tezier fällt dagegen deutlich ab - das ist schiere Brüllerei...). Villazon und Abdrazakov sind zu Modulationen und Nuancen fähig, die man in vielen Vergleichsaufnahmen vergeblich sucht, auch bei Tucker/Merrill oder Björling/Merrill. Dieses endlos abgenudelte musikalische Glanzstück könnte einem ja eigentlich schon längst ellenlang zum Hals heraushängen, aber in dieser Interpretation wird das Stück eben nicht einfach nur heruntergesungen, sondern echt gestaltet, modelliert, variiert. Ganz viel Vergnügen hatte ich bei den Donizetti-Highlights aus "Don Pasquale" und "L'elisir d'amore". Hier wird perfekter Parlando-Stil gefordert - und von beiden Künstlern geboten! Einfach erstaunlich und wirklich köstlich...! Das berühmte "Granada" in einer Version für Tenor und Bassbariton ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber bei Villazon und Abdrazakov vergisst man das sofort und lässt sich sehr schnell davon überzeugen, dass das durchaus auch in dieser Version funktioniert. Der Kanadier Yannick Nezet Seguin ist auf Tonträgern noch nicht so häufig vertreten - schade eigentlich! Er dirigiert das Orchestre Métropolitain de Montréal mit viel Verve, sehr inspiriert und versiert durch dieses sehr vielseitige Programm. Eine künstlerisch hochwertige CD, die obendrein auch noch Freude bereitet!
    Der Nußknacker-Suite op.71a Der Nußknacker-Suite op.71a (SACD)
    16.11.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Zweifelhaftes Remastering

    Es ist fast zum Standard geworden, historische Klangdokumente einem Remastering zu unterziehen. Man mag das mögen oder nicht - es geht dabei immer ein Stück Originalität verloren. Eine Originalaufnahme von 1973 klingt dann so, als wäre sie gestern gerade eingespielt worden. Leider ergibt das für mich keinen künstlerischen Sinn, denn es ist keineswegs erwiesen, ob der/die beteiligte(n) Künstler sich damals für den "modernen" Klang entschieden hätten, wenn sie die Wahl gehabt hätten. Ein berühmtes Gemälde aus dem 18. oder 19. Jahrhundert remastered man ja schließlich auch nicht, indem man alle paar Jahrzehnte ein bisschen neue Farbe aufträgt... Also - den Rang eines Leopold Stokowski schmälert das alles natürlich überhaupt nicht und auch nicht seine Meisterschaft bei der Interpretation der Werke russischer Komponisten, insbesondere eines Piotr Tchaikovsky. Ein so banales Stück wie CAPRICCIO ITALIEN ist natürlich hinreißend musiziert, aber das haben andere Dirigenten auch ganz anständig hingekriegt. Polonaise und Walzer aus EUGEN ONEGIN klingen auch bei Stokowski nach Wunschkonzert - bei der Nutcracker Suite allerdings höre ich interessante Modulationen und Variationen sowohl bei der Lautstärke als auch beim Tempo. Fazit: wer die Originalaufnahme aus London besitzt, braucht die technisch überarbeitete Version nicht. Für alle Anderen, insbesondere Tchaikowsky-Fans, ist sie durchaus empfehlenswert.
    Violinkonzert op.35 Violinkonzert op.35 (CD)
    16.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Künstlerisch hochwertig

    Das Tchaikovsky-Recital des 1985 geborenen serbischen Violinisten Nemanja Radulovic ist in jeder Beziehung hörens- und empfehlenswert. Aufgenommen wurde das Konzert für Violine und Orchester in D-Dur op. 35 im Februar/März 2016 in Istanbul sowie die Variations on a Rococo Theme in A-Dur op. 33 im April 2017 in Belgrad. Das Konzert für Violine hätte gereicht, um die Aufnahme zu rechtfertigen. Zugegeben - an Joshua Bell und Linus Roth kommt der Serbe (noch) nicht ganz heran, aber die Interpretation ist ungemein schwungvoll, akzentuiert, sehr individuell und machmal auch eine Nuance von aggressiv. Aber das passt dann auch und hat mich fast vom Hocker gehauen. Eine CD für's Auto ist das nicht - auf den Verkehr kann man sich nämlich "nebenbei" nicht mehr konzentrieren! Minimale Abstriche müssen im 1. Satz bei einigen (zwei oder drei) Ultrahochtönen gemacht werden, die nicht ganz korrekt angespielt werden, aber das ist eigentlich Erbsenzählerei bei dieser ansonsen so fulminanten Einspielung. Das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra begleitet den Künstler unter der prägnanten Leitung von Sascha Goetzel. Prädikat: sehr empfehlenswert. Diese Aufnahme sollte man besitzen.
    Attila Attila (CD)
    26.10.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die beste Studioproduktion dieser Oper.....

    ..... und natürlich geleitet und inspiriert von Lamberto Gardelli, dem Spiritus Rector so vieler Einspielungen, vor allem von Werken aus der Frühperiode und den Galeerenjahren Giuseppe Verdi's. Auch bei Gardelli wird aus ATTILA eine große Oper, an der alle Mitwirkenden mit Engagement, Ernsthaftigkeit und Disziplin beteiligt sind. Allen voran die Herren: Ruggero Raimondi singt einen herrlich unverbrauchten und fast jugendlichen Attila, frisch im Ton und doch königlich in der Gestaltung. Ihm zur Seite steht der Ezio eines Sherrill Milnes, den man kaum jemals besser hören konnte. Sehr differenziert und mit unglaublicher Höhe interpretiert er seine Rolle. Das Duett zwischen Attila und Ezio gehört für mich in dieser Aufnahme fast zum Besten, das man beim frühen Verdi überhaupt hören kann. Carlo Bergonzi ist natürlich eine grandiose Luxus-Besetzung für den Foresto, und damit schlägt er sämtliche sonst auf Tonträger verewigten Kollegen in dieser Rolle. Cristina Deutekom forderte ihre Zuhörer oft gnadenlos heraus - die Neigung zum Polarisieren war bei ihr eher schon Gewohnheit. Sie hatte glühende Fans - und erbitterte Feinde. Man verehrte sie wegen ihrer einmaligen Gesangstechnik - oder man wünschte ihr die Pest an den Hals. Als Odabella kommt sie gezähmt daher. Vom Charakter der Partie transportiert sie eine Menge, stimmlich jedoch verleugnet sie ihre Eigenarten fast völlig. Lediglich am Ende von "Liberamente or piangi" klingt sie wie ein Fagott, dessen Töne über eine Kette von Murmeln abwärts gleiten. Faszinierend für die einen - erträglich, denke ich, für die Anderen. Insgesamt eine hochwertige Einspielung, die man unbedingt gehört haben sollte!
    Meine Produktempfehlungen
    • Attila Attila (CD)
    I Masnadieri I Masnadieri (CD)
    26.10.2017
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einzig verbliebenes Tondokument der MASNADIERI (?)

    Wenn es nun tatsächlich so sein sollte, dass diese Rundfunkaufnahme von 1971 aus Turin die einzig im Katalog verbliebene Gesamtaufnahme dieses Werkes von Giuseppe Verdi ist, dann wäre diese Oper - obwohl kein Meisterwerk im klassischen Sinne - aber dennoch sträflich unterrepräsentiert. Es gab da einmal die glänzend besetzte und fast unwiderstehlich musizierte Studioproduktion (übrigens auch aus den 70-er Jahren) mit Bergonzi / Cappuccilli / Raimondi /Caballé unter Maestro Gardelli. Und selbst die in 80er Jahren produzierte Aufnahme mit Bonisolli / Manuguerra / Ramey / Sutherland unter Richard Bonynge würde ich vorziehen, wenn ich die Wahl hätte. Die Aufnahme aus Turin ist klanglich und technisch uneinheitlich, und beim Solisten-Ensemble hatte man wohl nicht die Wahl. Gastone Limarilli kenne ich aus einigen anderen Produktionen und hatte eigentlich nicht generell einen negativen Eindruck von ihm. Als Carlo Mohr ist er aber dann doch nicht richtig besetzt - zu hoch, zu heldisch sind die Anforderungen, denen er häufig nicht gewachsen zu sein scheint. Für Mario Petri liegt die Partie des Francesco eindeutig zu hoch: erstens, weil der "Verdi-Bariton" naturgemäß über eine höhere Tessitura verfügen sollte, zweitens, weil Petri eher ein Bass-Bariton war und sogar erfolgreich Basspartien gesungen hat. Bonaldo Giaiotti singt ohne Fehl und Tadel die Partei des Massimiliano - er ist somit in diesem Ensemble m. E. der einzige Protagonist, für den es sich überhaupt lohnt, diese Aufnahme kennenzulernen. Rita Orlandi Malaspina habe ich schon besser gehört... Sie hat Probleme mit der Höhe, und Koloraturen sind ihre Sache auch nicht... Die Cabaletta im 2. Akt ist unendlich langsam dirigiert, was nur mit den eingeschränkten Fähigkeiten der Sängerin zu tun haben kann. Apropos Dirigat: wer ist eigentlich Franco Mannino? Da diese Aufnahme offenbar derzeit die einzig verfügbare ist, komme ich um eine Empfehlung nicht herum - aber einen wirklichen Eindruck von der Schönheit und der Virtuosität dieses Werkes bekommt man nicht.....
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