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    rtrechow

    Aktiv seit: 16. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1375
    69 Rezensionen
    Clara Haskil spielt Mozart Clara Haskil spielt Mozart (CD)
    21.06.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Kaufen!!

    Nur ganz kurz:
    wer noch nicht die Violinsonaten von Grumiaux/Haskil hat, sollte hier sofort zugreifen.
    Schöner, gelassener, "menschlicher", berührender ohne jeden Kitsch oder Künstlichkeit habe ich sie nie gehört -
    und mühsam einzeln gebraucht zusammengekauft.
    Hier sechs späte Violinsonaten aus dieser unvergleichlichen Partnerschaft für 12 Euro (Stand 21. Juni 2019) zu bekommen
    und zusätzlich späte Klavierkonzerte und ein paar Klaviersonaten von Mozart - das ist einfach toll.
    Kaufen! : - )

    Zum booklet kann ich nichts sagen,
    der Klang ist warm und natürlich (und natürtlich "alt").
    Symphonien Nr.6 & 8 Symphonien Nr.6 & 8 (CD)
    25.03.2019
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    "verschmitztes Lächeln"....

    Die Bewertung vor meiner von FünfPlusEins trifft es ganz gut: "federnd", "frischer Klang"... -
    die Frage ist nur,ob man bei Schuberts h-Moll-Sinfonie ein verschmitztes Lächeln vor sich sehen will...

    Wer Größe, Schwere, Tiefe sucht, wird diese woanders finden (für mich wie nirgendwo sonst in Brüggens Gesamtaufnahme).

    Da klingt Schubert wie ein zerrissener Nachfolger Beethovens.

    Und die 6. Sinfonie nicht wie eine mittlere Sinfonie von Mozart (die - meiner Meinung nach - oft einfach "leer" sind).

    :-)
    Streichquartette Nr.1-16 Streichquartette Nr.1-16 (SACD)
    02.01.2019
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    "Beethovenmaschine": voller Energie - aber die Poesie fehlt

    Die Kritiker überschlagen sich gerade einmal wieder, eine "Referenzaufnahme" soll das sein... -
    für mich nicht.
    Ich bin vielleicht verwöhnt, seit vielen Jahren suche ich nach den packendsten, berührendsten Aufnahmen von Beethovens Streichquartetten, kaufe oft Gesamtaufnahmen und habe nur die (in meinen Augen) besten behalten.
    Ich mag spröden Klang - Schluchzer, Portamenti und vibratoreiches Spiel klingen für mich unnatürlich und berühren mich gar nicht.
    Ich habe daher z.B. wieder abgegeben die Gesamtaufnahmen vom Neuen Leipziger Streichquartett, vom Gewandhausquartett (ziemlich grässlich...), vom Guarneri-Quartett,...
    Wegen zu kühlem, sachlichem Spiel dagegen flogen wieder raus z.B. das Vermeer- Quartett oder das für mich völlig überbewertete Emerson-Quartet (wie bei Shostakovichs Quartetten) - dieses Quartet kann mich nie berühren (und will wohl auch gar nicht, so glatt und poliert und kalt spielen sie...).

    Im Regal übrig geblieben sind dagegen noch das Quartetto Italiano (ruhig, groß, schön, oft sehr langsam - und trotzdem ohne jeden Kitsch, sondern eher spröde),
    das Cleveland-Quartett (die haben knapp die Auryns verdrängt und das wunderbar "elegante", aber für mich zu glatte Takacs-Quartett) - man hört sofort, das hier Menschen Musik machen, und das Cleveland-Quartett singt (und tanzt sogar manchmal...) Beethoven! (Außerdem z.B. das Bush-, Vegh-, Mosaiques-, Turner- und Fitzwilliam-Quartett, zum Teil mit nur einzelnen CDs). Die langsamen Sätze sind beim Cleveland-Quartett oft nicht so berührend - aber dafür gibt es ja das Belcea-Quartett. Meine Aufnahme für die einsame Insel...
    Hier spielen die Musiker beispiellos differenziert und gefühlvoll ohne jeden Kitsch, oft zart und leise, spröde und zurückgenommen - und nie klingt das gewollt oder unnatürlich - eine Aufnahme, wie ich sie immer erträumt und bis dahin nicht gefunden hatte. Ich empfehle als Test den langsamen Satz (den "heiligen Dankgesang") aus op.132 - nie habe ich den annähernd so ergreifend gehört...

    Und nun endlich zum Quartetto di Cremona:
    Der Klang ist toll. Und Kitsch gibt es hier nicht.
    Alle vier Stimmen klingen oft gleichwertig, Klänge werden aufeinander und nebeneinander gestellt und reiben sich -
    das klingt stark, voller Energie, und in den Kritiken findet man immer wieder Worte wie "energiegeladen", "feurig", "temperamentvoll", "Furor" - ja, die sind da! Und wie!
    Vor 10 Jahren wäre diese Gesamtaufnahme vielleicht sogar mein Favorit gewesen - da hatte ich andere Vorlieben...
    Doch vergleicht man einen der langsamen Sätze - da reicht schon jeder einzelne langsame Satz aus den 6 Quartetten opus 18 - mit einer anderen hervorragenden Aufnahme, dann wird das Defizit der Cremoner erschreckend deutlich:
    diese Musik atmet nicht!
    Das Quartetto die Cremona "singt" nicht, wo Beethoven singt,
    es wird nicht leise, wo andere eine Melodie sanft zu Ende bringen,
    und viel zu oft hatte ich das Gefühl, dass alle Stimmen immer gleich wichtig sind - während sich ganz besonders bei den Belceas, aber auch dem Cleveland-, Auryn-, Takacs-, und so weiter oft drei Stimmen zurück nehmen, um einer den Vorrang zu lassen.
    Und die Bedeutung von Pausen, von Stillstand - und vom "richtigen" Wiederaufnehmen einer Melodie haben (in meinen Augen) andere viel besser erkannt als de Cremoner, deren hauptsächliches Ziel es immer wieder zu sein scheint, die Energie, den Vorwärtsdrang - und sogar die Härte und Kompromisslosigkeit, die zum Teil in Beethovens Musik steckt - wirklich aus jedem Satz herauszuarbeiten. Und die dabei gar keine Ruhe oder Gelassenheit in der Musik finden.
    Und das klingt dann oft wie Arbeit - und nicht wie Musik, die von Menschen gemacht wird, um unsere Herzen zu berühren...

    Wie Kritiker hier von "Menschlichkeit", "geistiger Durchdringung" oder "Erschütterung" schreiben können, bleibt mir unverständlich. Mein Herz zumindest erschüttert Beethoven viel eher in den Händen des Belcea-Quartetts -
    und mit den Cleveland-Opas tanzt es manchmal...

    Gemessen an den Besten ist mir diese Einspielung immerhin trotzdem 4 Sterne wert...

    1000 Klassische Werke, die man gehört haben muss 1000 Klassische Werke, die man gehört haben muss (CD)
    29.09.2018
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Ausschnitte von Ausschnitten...

    ganz kurz:
    um jemanden, der keine "Klassik" mag, dafür zu interessieren vielleicht ganz nett -
    das ist wirklich ein Ritt von der frühen Musik bis in die Moderne.
    Die Interpretationen sind zumindest im Bereich Barock und Alte Musik zumTeil toll -
    Orchestra of The Age of Enlightenment und Taverner Players z.B.bei Bach.

    Die Werkauswahl ist auch nachvollziehbar.
    Aber dann werden fast immer nur Einzelsätze/Stücke aus den Werken präsentiert -
    und diese sind dann noch gekürzt!
    "Ausschnitt" aus einem Satz von Beethovens Violinkonzert,
    "Ausschnitt" aus Klavierkonzert-Sätzen,
    "Ausschnitt" aus dem ersten Satz der "Mondscheinsonate"... -
    Oh Mann...

    Und manche Interpretationen sind dann auch wieder ziemlich grässlich - hören Sie z.B. einmal die Hörprobe von Mozarts "Ah, vous dirais-je, Maman" von Cicolini - so steif und un-kindlich,wie es nur geht (oder eben nicht geht... - CD 15, Stück 5).

    Insgesamt zum jetzigen Preis 2 Sterne als "Bonboniere" der klassischen Musik...
    Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (CD)
    13.09.2018
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Gewollt - und zum Teil fast geschmacklos...

    Nach sicher weit über 20 verschiedenen Aufnahmen, die ich gehört habe, nun diese.
    Ich hatte auf tolle Aufnahmetechnik, einen gleichzeitig "schönen" und doch "vollen" Geigenton, in Betonen der Reibungen und Kontraste gehofft - und das Ganze ohne übertrieben Tempi.
    Von den Tempi hat Sinkovsky meine Erwartungen erfüllt... - sonst nicht.

    (Ich bewerte nach meinem Geschmack. Wie auch sonst...:-))

    Sinkovskys Orchester klingt dünn und entfernt.
    Seine Solovioline klingt ebenfalls dünn, viel zu weich, wenig stabil oder "erdig" -
    und dann macht er noch Sachen,die ans Geschmacklose grenzen:
    in den "kratzigen" Abschnitten, wenn zumindest ich richtig vor mir sehen will,wie der Solist mit dem Bogen die Töne aus den Saiten "kratzt", da wird Sinkovskys Ton oft fast nur Geräusch - und diese Stellen spielt er dann noch (viel zu) schnell...
    Und bringt auch an diesen Stellen glissandi, ein"Schleifen" von einem Ton zum anderen - nicht kratzig, sondern süßlich!!
    Gruselig...

    Natürlich gibt es auch gelungene Abschnitte,besonders die leise gespielten Stellen -
    doch insgesamt ist diese Aufnahme für meinen Geschmack nicht konkurrenzfähig.
    (Und Herrn Sinkovsky singen hören wollte ich auch nicht. Schon gar nicht zwischen den Violinkonzerten).

    Meine Tips: die Billigversion mit Blankestejn/English Chamber Orchstra (höre ich immer wieder gerne, gerade zum Vergleich. Grandiose Solistin!).
    Wie Sinkovsky übrigens höher gestimmt als heute bei historisch informierten Aufnahmen üblich.

    Carmignola/Sonatori - für meinen Geschmack manchmal zu schnell, aber toller Klang, grandiose Sologeige! Und ohne jedes Mätzchen, solistisch besetztes Orchester (auch höher gestimmt...)

    Lezbor/Ars Antiqua Austria - die Aufnahme, die Sinkovsky vielleicht machen wollte:
    Ungeheuer packend, originell, nie zu schnell, mit schönem UND vollem Geigenton - und weitgehend ohne Geschmacklosigkeit oder billige Effekte. Und mit einem grandiosen (und grandios klingenden) solistisch besetzten Orchester.
    Vor allem der Winter ist packend wie selten oder nie zuvor (dagegen ist Sinkovsky fast ein wenig lächerlich...)!
    Cembalosuiten d-moll, g-moll, A-Dur (Tänze aus dem Bauyn Manuscript) Cembalosuiten d-moll, g-moll, A-Dur (Tänze aus dem Bauyn Manuscript) (CD)
    13.06.2018
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schlicht wundervoll

    Dies ist eine wundervolle CD.
    Ich hatte mal die gesamte "Klaviermusik" von Louis Couperin, Aufnahme mit David Moroney, Cembalo. Hab ich wieder verkauft.
    Diese neue CD hat damit gar nichts zu tun... - so anders,
    so viel schöner, wärmer, besonderer klingen die selben Stücken unter den Händen von Herrn Kolesnikov!
    Selten oder nie (vielleicht bei Perahias "Händel-Suiten und Scarlatti"-CD (vergriffen) vor vielen Jahren...) habe ich Musik als so verzaubernd, überraschend und vertraut, intim und berührend, modern und alt gleichzeitig empfunden wie beim ersten (und zweiten!) Hören dieser wundervollen Aufnahmen.
    Voller Schönheit, voller Ruhe, voller Gelassenheit, aber nie langweilig -
    nie klingt die Musik "schwierig" oder mühevoll - ich war ein bisschen sprachlos...

    Aufnahmetechnik tadellos, Beiheft dreisprachig und informativ -
    und der Repertoirwert ist in meinen Augen enorm:
    als würde vor unseren Augen ein Schatz gehoben, der zuvor unsichtbar war.
    Alle anderen Aufnahmen nicht nur von Klavierwerken von Louis Couperin,
    sondern der gesamten französischen Klaviermusik des Barock werde ich ab sofort an dieser Aufnahme messen.
    Arthur Rubinstein plays Chopin Arthur Rubinstein plays Chopin (CD)
    18.04.2018
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wundervoll!

    Diese Box entspricht praktisch der unten aufgelisteten

    "Chopin Collection (1991 Remastering")

    und enthält Rubinsteins Chopin-Aufnahmen v.a. aus den 60er Jahren - jetzt aber im 1999er Remastering.
    Die Stücke sind lediglich auf ein paar CDs weniger verteilt - und es gibt KEIN Beiheft (sehr sehr ärgerlich...).

    Der Klang ist wundervoll:
    warm UND spröde genug,
    nicht zu hart und nicht zu verhallt - einfach "richtig".
    Leises "Bandrauschen" stört mich überhaupt nicht.

    Zur Interpretation:
    ich bin manchmal erschreckt, wie unsentimental Rubinstein spielt -
    keine "Salonmusik", kein Parfum - die Walzer z.B. sind sehr schnell, fast schroff.
    Oder die Scherzi!
    Aber auch die "gefühlvolleren" Stücke (Nocturnes, z.T. Polonaisen,...), die Sonaten, Balladen,... sind niemals zerdehnt oder "ausgemolken" - im Gegenteil!
    Zunächst klingen sie einfach "richtig", natürlich, fließend.
    Und um so berührender werden dadurch die sanfteren, lyrischen Momente -
    ich kann mich nur wiederholen:

    bei Rubinstein klingt Chopin einfach "richtig", oft so, als würde er für sich spielen - oder improvisieren...

    Klarere 5 Sterne kann es kaum geben...
    Meine Produktempfehlungen
    • Arthur Rubinstein - The Chopin Collection Arthur Rubinstein - The Chopin Collection (CD)
    Streichquartette Nr.1-15 Streichquartette Nr.1-15 (CD)
    13.03.2018
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wundervolle moderne Gesamtaufnahme zutiefst berührender Musik

    Shostakovichs Streichquartette höre ich seit vielen Jahren - zeitweise hatte ich sieben oder acht Gesamtaufnahmen zuhause...
    In den letzten Jahren habe ich immer mehr aussortiert - geblieben sind die zwei "Ur-russischen" des Borodin-Quartetts (die 2. Serie mit ALLEN Quartetten bei EMI; es gibt eine frühere "Gesamtaufnahme bei Chandos oder so, als Shostakovich erst bei Nr. 12 angekommen war!) und vom "Shostakovich-Quartett" - beide vollblütig, mit großem Klang, packenden Melodiebögen. Beide Aufnahmen sind absolute Klassiker, die Musiker haben zum Teil die Quartette mit Shostakovich zusammen erarbeitet und/oder waren Widmungsträger.
    Weitergegeben habe ich aus verschiedenen Gründen z.B. die Gesamtaufnahmen des Rubio-Quartetts, des Fitzwilliam-Quartetts (der Klang ist so dünn...), des Mandelring-Quartetts, des Sorrel-Quartets, des Pacifica- Quartets (einzeln gekauft) - und ohne jede Reue auch die des Emerson-Quartets.
    Von den modernen Gesamtaufnahmen empfehle ich unbedingt das Danel-Quartet - die einzige Aufnahme, die bei mir neben dem Borodin- und Shostakovich-Quartett bestehen konnte.
    So. Nun aber: warum?
    Ich finde Shostakovichs Quartette zum Teil ungeheuer berührend. Zwischen Sätzen mit großer Härte, Dramatik und zum Teil perkussiven Klängen gibt es immer wieder ruhige, langsame Sätze, die unmittelbar zum Herzen sprechen.
    Hier kann man sehr viel "falsch" machen (wie immer geht es nicht um "objektiv richtig" oder "falsch", sondern um meinen Geschmack). Die wundervollen, ergreifenden Melodien nicht sprechen oder aussingen zu lassen,
    sie untergehen zu lassen in einem Klangbrei,
    aber auch sie zu verkitschen durch Portamenti und übertriebenes Vibrato sind die Dinge, die ich am schlimmsten finde.
    Da sticht das Danel-Quartet hervor durch eine wunderbar natürliche, kitschlose, zutiefst berührende Darstellung und oft sehr langsame, aber nie langweilige Tempi - bei hervorragender Aufnahmetechnik!

    Hier lohnt sich wirklich ein Vergleichshören - das Danel-Quartett ist einfach großartig und berührend!
    Streichquartette Nr.1-15 Streichquartette Nr.1-15 (CD)
    13.03.2018
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Technisch grandios - emotional oberflächlich

    Shostakovichs Streichquartette höre ich seit vielen Jahren - zeitweise hatte ich sieben oder acht Gesamtaufnahmen zuhause...
    In den letzten Jahren habe ich immer mehr aussortiert - geblieben sind die zwei "Ur-russischen" des Borodin-Quartetts (die 2. Serie mit ALLEN Quartetten bei EMI; es gibt eine frühere "Gesamtaufnahme bei Chandos oder so, als Shostakovich erst bei Nr. 12 angekommen war!) und vom "Shostakovich-Quartett" - beide vollblütig, mit großem Klang, packenden Melodiebögen. Beide Aufnahmen sind absolute Klassiker, die Musiker haben zum Teil die Quartette mit Shostakovich zusammen erarbeitet und/oder waren Widmungsträger.
    Weitergegeben habe ich aus verschiedenen Gründen z.B. die Gesamtaufnahmen des Rubio-Quartetts, des Fitzwilliam-Quartetts (der Klang ist so dünn...), des Mandelring-Quartetts, des Sorrel-Quartets, des Pacifica- Quartets (einzeln gekauft) - und ohne jede Reue auch die des Emerson-Quartets.
    Von den modernen Gesamtaufnahmen empfehle ich unbedingt das Danel-Quartet - die einzige Aufnahme, die bei mir neben dem Borodin- und Shostakovich-Quartett bestehen konnte.
    So. Nun aber: warum?
    Ich finde Shostakovichs Quartette zum Teil ungeheuer berührend. Zwischen Sätzen mit großer Härte, Dramatik und zum Teil perkussiven Klängen gibt es immer wieder ruhige, langsame Sätze, die unmittelbar zum Herzen sprechen.
    Hier kann man sehr viel "falsch" machen (wie immer geht es nicht um "objektiv richtig" oder "falsch", sondern um meinen Geschmack). Die wundervollen, ergreifenden Melodien nicht sprechen oder aussingen zu lassen,
    sie untergehen zu lassen in einem Klangbrei,
    aber auch sie zu verkitschen durch Portamenti und übertriebenes Vibrato sind die Dinge, die ich am schlimmsten finde.
    Da sticht das Danel-Quartet hervor durch eine wunderbar natürliche, kitschlose, zutiefst berührende Darstellung und oft sehr langsame, aber nie langweilige Tempi - bei hervorragender Aufnahmetechnik!
    Und das Emerson-Quartet?
    Immer wieder habe ich das Gefühl, sie zeigen einfach zu gerne, was sie können.
    Oft viel schneller als die Konkurrenz,
    mit eher mehr Vibrato und einem sehr homogenen Klang,
    in dem die einzelnen Stimmen aber zu sehr miteinander verschmelzen und zu wenig für sich sprechen -
    dies sind für meine Ohren im guten und im schlechten Sinne "blendende" Darstellungen mit viel zu wenig Tiefe und Herz.

    Vergleichshören macht das fast schmerzhaft deutlich...
    Meine Produktempfehlungen
    • Streichquartette Nr.1-15 Streichquartette Nr.1-15 (CD)
    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    19.02.2018
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven groß

    Ich bin einmal wieder am Aussortiern meiner CDs. Jetzt waren mal wieder Beethovens Klavierkonzerte dran...
    Das dritte ist (mit dem vierten) mein Lieblingskonzert.
    Ich mag überhaupt nicht "weiche", kitschige Streicher (Karajan!), am Übelsten mit unmotivierten "Schwellern" und "Drückern" oder Portamenti (das "Schleifen" von einem Streicher-Ton zum anderen).
    Schließlich verabscheue ich dauernde kleine Tempo-Verzögerungen, wie sie z.B. Brendel bei Beethoven bei jeder sich bietenden Gelegenheit ohne Anlass einbaut. Diese stören so sehr den natürlichen Fluss der Musik, dass ich Brendel inzwischen bei Beethoven fast unerträglich finde... (seine Konzert-Aufnahmen mit Rattle habe ich aber schon wegen des süßlichen Orchesterklangs aussortiert).

    Großartig finde ich dagegen z.B. die relativ neue Aufnehme des 3. Klavierkonzerts von Andsnes ("Beethoven-Journey"):
    relativ kleines Orchester, die Stimmen durchhörbar, die Orchesterinstrumente klar getrennt (kein fetter "Brei" von Streichern und Bläsern, sondern ein Dialog zwischen den Instrumenten). Der erste Satz schnell und kraftvoll, der zweite wunderbar ruhig - und die Streicher eher spröde als süß...

    Soviel als Vorrede.
    Davis und Kissin sind viel gewichtiger als die Andsnes-Aufnahme:
    das Orchester klingt groß, die Streicher haben einen ziemlich weichen Klang, und Davis und Kissin sind fast immer langsam. Aber sie produzieren keinen Schmalz (eben keine Schleifer und Schweller), die Bläser klingen toll und dialogisieren oft mit den Streichern, die Musik hat einen wunderbaren Fluss - und Kissin ist einfach toll!!
    Er klingt so souverän, klar und natürlich, nimmt sich an Solo-Stellen ganz viel Zeit, ohne je gekünstelt zu wirken. Sein Flügel klingt recht hart - aber das gibt extra Klarheit, die der Musik gut tut - und die ruhigen, poetischen Stellen klingen trotzdem wundervoll zart!

    Ich habe diese Aufnahme mit ein paar anderen in diesem Stil verglichen - vor allem mit den berühmten Klassikern von Arrau und Davis (der gleiche Colin Davis!), die in vielen Kritiken himmelhoch gelobt wird (z.B. Classicstoday). Und Davis/Kissin klingen für mich einhundert Mal natürlicher, schöner, dabei viel weniger kitschig - Arrau/Davis hab ich dann auch aussortiert.

    Das Ganze ist natürlich einfach eine Geschmacksfrage und keine von richtig oder falsch.
    Aber wer seinen Beethoven groß und gewichtig und schön und packend will, dem kann ich Kissin/Davis aus vollem Herzen empfehlen.
    Sonst eher Zinman/Bronfman oder eben Andsnes - fast immer deutlich lebendiger, schneller, durchhörbarer - aber eben auch "kleiner".
    Und als tollen Mittelweg Pires/Harding (nur 3. und 4. Konzert)
    Sämtliche Klavierwerke zu vier Händen Sämtliche Klavierwerke zu vier Händen (CD)
    02.10.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gut...

    ... aber nicht großartig.
    Beim Quervergleich mit Eschenbach/Frantz (Box) sowie Perahia/Lupu (Fantasie) bleiben Tal und Groethuysen fast immer mehr an der Oberfläche, sind glatter, schneller, sachlicher.
    Eschenbach/Frantz bleiben dagegen erstaunlich schön, schlicht und in gutem Sinne "einfach" bei den kleineren Stücken wie den Ländlern und Tänzen - oft anrührend schlicht - und finden in den "großen" ("Lebensstürme", Fantasie) dann Drama, Tiefe und Gefühl.
    Für manche sind T und G sicher Referenz - für mich ein wenig enttäuschend. Das ist ja auch immer eine Frage des Geschmacks... - Und die Klaviere klingen bei ihnen auch ein bisschen kühler als bei der Konkurrenz.
    Klaviersonate h-moll Klaviersonate h-moll (SACD)
    24.07.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Wahnsinn

    Der Klang ist mäßig - da ist offenbar ein Band mitgelaufen in ein paar Metern Entfernung vom Klavier bei Richters Auftritt in der Carnegie Hall. Die Töne haben wenig Wärme oder Fülle, klingen hart und obertonarm - wie durch ein altes Radio. Und das Band rauscht. Das Publikum hört man aber kaum (außer beim Applaus).
    Aber was Richter da macht, ist einfach grandios!
    Vom ersten Ton an spricht diese Musik!
    Eine dramatischere, spannendere, aufregendere h-Moll-Sonate habe ich nie gehört - aus tiefster Finsternis und Bedrohung über rasende Läufe und Inseln voller Ruhe, Gelassenheit und Schönheit führt Richter uns mit einer unfassbaren Einfachheit durch dieses Monumentalwerk - alles klingt richtig, packend, berührend - und oft klingt es, als entstehe die Musik gerade unter Richters Händen. Am Ende ist man erschöpft - und beglückt, und meint, die Sonate ein Stück weit verstanden zu haben...

    Was ich bei der h-Moll-Sonate noch nie gemacht habe: ich habe die CD direkt nach dem Ausklingen noch einmal gestartet. Bei Richter ist sie zuerst einmal keine intellektuelle Herausforderung, sondern eine ungeheuer emotionale Erzählung. Ein besseres Wort fällt mir nicht ein: Wahnsinn!!

    Selbst Arrau klingt dagegen ein bisschen "lahm" - und Paul Lewis wie parfümiert...

    Zum jetzigen Angebotspreis (2,99 Euro im Juli 2017): KAUFEN!!

    Das booklet ist okay,
    und die weiteren Listz-Stücke sind bei Richter auch alle "groß", voller Emotion - mir gefällt´s.

    Unvergessliche und bereichernd ist aber die h-Moll-Sonate (ist klar geworden, schätze ich :-) )



    Sonaten für Violine solo op.27 Nr.1-6 Sonaten für Violine solo op.27 Nr.1-6 (CD)
    26.06.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Musik!

    So kurz es geht - die CD kostet gerade lächerliche 5,99 Euro (6/2017): von mehreren Versionen der Solo-Violinsonaten Ysayes ist dies meine liebste: schlanker, fast spröder Ton (Barocker Klang ist nicht weit); "bombensichere" Intonation; keine "Schweller", "Schleifer", "Drücker", um Gefühl zu melken aus dieser sehr sehr spröden Musik - und doch: bei Frau Murray ist jeder Satz echte Musik, nie Fingerübung oder Schaustück für technisches Können. Langsame Sätze (die ich viel lieber mag als die schnellen) werden auch langsam gespielt - mit Gelassenheit und Fluss und Ziel... Tolle Aufnahme - ich empfehle, sie zu kaufen!
    Auch renommiertere Musikzeitschriften als "Der Tagesspiegel" haben die CD gelobt - Gramophone: " the yearning Murray creates (...) is heart-wrenching"; "all-important in music that can kaleidoscope from post-Bach to pre-Ligeti sounds within a single phrase" "how exciting this music is in its own right". "the perfection of Murray’s intonation (...) has tipped so far over into another league of accuracy that it adds an extra dimension of enjoyment to an already superlative disc."
    Und ClassicsToday gab 10/10 Punkte für Interpretation/Klang und schließt eine überschäumende Kritik mit der netten Zusammenfassung: "Highly recommended—the modern reference for these works."
    Madrigali Buch 2 Madrigali Buch 2 (CD)
    15.03.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Wohltuend...

    Die Männerstimmen (Delitiae Musicae besteht NUR aus Männern) und die fast immer langsamen Tempi tun dieser Musik gut: ich hatte/habe andere Aufnahmen der Madrigale von den "Besten" - Concerto Italiano (mein Favoriten bei Monteverdi, Pergolesi,...) sowie La Venexiana - und selbst diese "nerven" einfach nach einiger Zeit: zu viele Kontraste, zu schrille Klangfarben - eine ganze CD Madrigale von Gesualdo anzuhören wird vom Vergnügen schnell zur Belastungsprobe...
    Dagegen machen Delitiae Musicae richtig Spaß - einfach durch ihre etwas ruhigere Herangehensweise und die weicheren, volleren, "runderen" hohen Stimmen.
    (Soweit ich mich erinnere, ist die Tonhöhe auch etwas herunter transponiert gegenüber den Ensembles mit Frauenstimmen. Aber das kann man ja leicht beim Vergleichs-Hören nachprüfen)
    Kaufempfehlung!
    Lied-Edition (Matthias Goerne) Lied-Edition (Matthias Goerne) (CD)
    29.09.2016
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Unfassbarer Schatz. Und unfassbar,

    ... dass jemand dieser Sammlung grandioser Aufnahmen 2 Sterne verpasst...
    Zur Schönen Müllerin lesen Sie doch bitte meine Rezension dort,
    die Winterreise ist ähnlich berührend.
    Und von den übrigen CDs habe ich schon einige einzeln gekauft - voller herrlicher Musik, zum Teil zutiefst berührend und ergreifend.
    Goerne ist für mich der wunderbarste Liedsänger seiner Stimmlage überhaupt (und die meisten Schubert-Lieder klingen in meinen Ohren mit der tieferen Bariton-Stimme echter, wärmer, menschlicher als von Tenören gesungen).
    Ich mag Goernes warme, nur ganz gelegentlich und diskret "knödelnde" Stimme sehr,
    und er hat hochklassige Begleiter -
    unübertrefflich für meinen Geschmack Eschenbach in der Winterreise und ganz besonders in der schönen Müllerin.
    Aber das alles steht und fällt mit der Art zu singen - die schönste Stimme hilft nichts, wenn der Vortrag gekünstelt oder pathetisch wirkt.
    Und Goerne wirkt immer echt, ungekünstelt und natürlich.
    Er singt leise so schön, dass man den Atem anhält -
    er ist oft langsam, aber immer klingt das richtig und so, als wäre jede andere Art zu singen falsch...
    Bei Goerne meine ich oft, er singe für sich selbst oder für einen vertrauten Menschen - ein höheres Lob kann ich mir kaum vorstellen.
    Alles Vordergründige, Prahlerische oder Gekünstelte (dazu fällt mir immer Fischer-Dieskau ein) ist ganz weit weg.
    Für den lächerlichen Preis von 30 Euro erhält man schlicht einen Schatz.
    2 Kommentare
    Anonym
    03.10.2016

    Nachtrag (rtrechow)

    Das Beiheft zu dieser Ausgabe ist spartanisch - es sind NICHT die Original-Beihefte der Einzel-CDs dabei. Aber für diesen Preis kann man mehr wirklich nicht erwarten, finde ich...
    rtrechow
    25.09.2017

    Noch einmal: WUNDERSCHÖN!!

    Ich sortiere gerade meine CDs neu - und viele müssen weichen. Lege ich jedoch eine von Goernes Schubert-CDs dieser Edition auf, ist spätestens nach dem ersten langsamen Stück klar: NIEMALS! Niemand singt so natürlich, ungekünstelt, voller Wärme und Verständnis wie Goerne. Und bei Bedarf ist er auch ungeheuer dramatisch (Erlkönig!), ohne gekünstelt zu klingen. Wenn er zwei Personen darstellt (Erlkönig: Vater und Kind, Tod und das Mädchen/Tod und der Jüngling/...), dann klingt seinen Stimme in der einen Rolle jung und klar, in der jeweils "älteren" Rolle tiefer und - natürlich :-) - älter... - und wieder völlig natürlich und schön. Schlicht ohne Konkurrenz. Für meine Ohren natürlich...
    Cellosonaten Nr.1-6 Cellosonaten Nr.1-6 (CD)
    10.06.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Sehr schön!

    Dies ist "Unterhaltungsmusik" im besten Sinne:
    klangschön, melodisch, oft berührend -
    weil die Interpreten die Musik atmen lassen,
    den langsamen Melodien Zeit und Raum und Richtung geben...
    Das klingt intim,
    vertraut,
    ein bisschen tröstlich...
    Keine Musik, die aufwühlt oder zum Zuhören zwingt -
    aber ganz wunderbare Musik, die mal im Hintergrund läuft - und bei der sich das bewusste Zuhören doch lohnt.
    Von mir 5 Sterne - schöner Klang, gutes booklet,
    das auch - schon fast unüblich geworden - Information zu den Musikern gibt.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    25.04.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    So noch nie gehört...

    Tolle Gesamtaufnahme! Großartiger Klang durch die Originalinstrumente ohne Süßlichkeit, gute Aufnahmetechnik - und Brüggen macht aus den "Unterhaltungsstücken", die bei anderern wie Tanzmusik oder Fingerübungen eines Komponisten (ohne Herzblut) klingen, plötzlich Meisterwerke voller Dramatik und Größe, die z.T. erschüttern können... Schuberts Sinfonien kennen ja nur wenige Musikliebhaber richtig gut - außer der 8. (Unvollendeten) und evt. der 5. oder der 9. Ich auch nicht.
    Aber jetzt! - Im Vergleich mit Goodman, Harnoncourt und sogar Immerseels Anima Eterna ist Brüggen der Dramatischste und trotzdem "Natürlichste" - einfach großartig!
    Klaviersonaten Nr.1-18 Klaviersonaten Nr.1-18 (CD)
    25.04.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die poetischste aller Gesamtaufnahmen

    Kurzversion: ich habe die schöne, klare, natürliche Gesamtaufnahme von Maria Joao Pires (die zweite, bei der DGG), die für viele Kritiker die Referenz ist. Ich hatte/habe ein paar andere Einzel-Aufnahmen, hatte die Box von Brilliant mit Clara Würtz.
    Aber mir gefällt Uchida bei Weitem am besten! Kommt auch das Witzige, bäuerliche oder einfach tänzerische mancher Sätze ein wenig zu kurz - die großen Sonaten - und dabei vor allem die langsamen Sätze - klingen nirgends richtiger, natürlicher und doch "erdferner", poetischer als bei Uchida... Manchmal scheinen ihre Finger die Tasten kaum zu berühren - schwerelos und wie "vom Himmel" blühen einzelne Töne auf, und ich sitze atemlos und lausche... Dieses Mozart-Erlebnis kenne ich nur von Uchida - und mir gefällt das (wie man erkennen kann...). Wer seinen Mozart lieber ein wenig handfester und mit beiden Beinen auf der Erde hört, für den ist Pires ein sicherer Tip. - Zum Weiterhören: wer mit Uchidas Spielweise glücklich ist, dem empfehle ich ihre Aufnahmen der späten Klavierkonzerte Mozarts unter Tate (ist eine Gesamtaufnahme - wieweit es Einzel-CDs noch gibt, weiß ich nicht. Ich hab ein paar...). Das Orchester (English Chamber Orchestra) klingt in meinen Ohren leider schrecklich süßlich, und die Aufnahmen sind nicht besonders - sind ja auch nicht mehr ganz frisch. Aber sobald Uchida Raum bekommt, hält sie uns in Bann - poetisch, voller Spannung und Ruhe, fast immer eher leise und sanft und zerbrechlich als polternd und donnernd - und doch immer "richtig". Und Uchidas späte Beethovensonaten sind ein Wunder in sich - wieder die sanften, leisen Sätze. Einzigartig!
    Klavierkonzerte Nr.3-5 Klavierkonzerte Nr.3-5 (CD)
    14.02.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wundervolle Konzertaufnahmen!

    Sehr unterschiedlich finde ich die hier vorliegende Sammlung von Klaviersonaten, Konzerten und den Diabelli-Variationen. Die Sonaten sind streng, klingen oft "groß" - eher langsam oder mit eingebauten, Gewicht gebenden Ritardandi, mit schwerem Anschlag, wenig legato - eher "abgehackt", manchmal fast rustikal! Und bei den alten Aufnahmen kommen dann Wärme, Schönheit, Ruhe oder gar Humor nicht besonders zur Geltung, da "perlt" es nicht, alles klingt ein bisschen schwer, manchmal sogar holprig... fazit: ich brauche diese Aufnahmen der Sonaten nicht. - Und dann kommt die Hammerklaviersonate - wieder schwer, ernst, groß - ein bisschen wie bei Arrau, bei dem das aber "glatter" klingt und schöner, weicher und auch mehr zusammenhängend... Doch den wundervollen, riesigen dritten Satz gestaltet Richter-Haaser dann ganz ungeheuer: mit weichem, aber klaren Anschlag, sehr langsam und mit festem Rhythmus - eine der berührendsten Aufnahmen, die ich je gehört habe! Und dann schließlich die drei "großen" Klavierkonzerte - und wieder passiert Ungeheures: alles klingt groß und schön, Orchester und Pianist harmonieren wunderbar (ist die Aufnahmetechnik auch besser?), die - immer eher langsamen - Tempi stimmen einfach - das 3. und das 4. Klavierkonzert (meine Lieblingsklavierkonzerte überhaupt) klingen so großartig, ernst und schön, wie ich sie kaum je besser gehört habe! Und Richter-Haaser gestaltet die langsamen Mittelsätze so zart und poetisch, mit weichem und doch ganz klarem Anschlag - das ist einfach vollendet und souverän! So bleiben klare 5 Sterne für die Konzerte und die Hammerklaviersonate, der Rest bekommt 2 bis 3 - macht nach meiner Rechnung 4. Bei anderer Gewichtung - z.B. für Hörer, de an den Konzerten nicht interessiert sind - sicher weniger.
    Klavierkonzerte Nr.5,6,8,9,11-27 Klavierkonzerte Nr.5,6,8,9,11-27 (CD)
    09.02.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Okay...

    Ja, der Herr Buchbinder... - hab schon mehrfach Aufnahmen von ihm besprochen, und hier gilt das gleiche: "unsentimental" (s.o.) ist eine passenden Beschreibung. Das Ganze hat oft Größe, Schwung, klingt lebendig und kraftvoll. Die Wiener Streicher sind mir ein wenig zu süß (Geschmacksfrage), und das Klangbild könnte ohrnäher und transparenter sein. Dennoch: eine gute Gesamtaufnahme. Nuuuuuuuur: immer, wenn man sich Zartheit wünscht - ein "Verhalten", ein Sich-Zurücknehmen; wenn der Pianist die Tasten einmal nur sanft berühren und nicht "unsentimental" anschlagen soll - dann kann man darauf rechnen, dass Buchbinder es nicht tut... Es gibt so herrliche langsame Sätze in den späten Klavierkonzerten - und so wunderbare Einsätze in den großen ersten Sätzen... - und wenn man diese im Vergleich hört z.B. mit Perahia, Uchida oder auch Pletnev - dann wirkt Buchbinder auf mich wie ein Handwerker, ein Pianist zweiter Klasse. Oder dritter... Meine Lieblings-Gesamtaufnahme ist immer noch die von Perahia, obwohl mir auch bei ihm das English Chamber Orchestra in den Streichern zu weich ist - und auf ein paar der Aufnahmen von Uchida (ebenfalls mit dem English Chamber Orchestra unter Tate) möchte ich nicht verzichten, weil Uchida an den richtigen Stellen so wundervoll jenseitig, weltentrückt spielt wie kein anderer - die Streicher klingen bei Tate allerdings für meine Ohren manchmal grausam süßlich. Brendel mit dem Scottish Chamber Orchestra unter Mackerras hat für mich den besten Klang - vor allem das Orchester!
    6 Kommentare
    Anonym
    10.03.2016
    Sehr aussagekräftige Rezension, Danke!
    Dürrenstein
    Anonym
    22.04.2018

    Empfehlung: Pletnev, Kammerphilharmonie

    Nach viel Vergleichen und Aussortieren habe ich noch ein besonderes Schmuckstück zu empfehlen - leider vergriffen: Pletnevs Aufnahme der Konzerte 9, 20,23,24 bei Virgin - das ist eine ganz andere Welt als Buchbinders brave Objektivität...
    Anonym
    17.04.2020

    Mozart Klavierkonzerte

    Meine Alternative bleibt Geza Anda
    Anonym
    15.01.2023

    Wer da noch rankommen kann

    die wenigen Aufnahmen von Josef Moravec (der als Perfektionist verschrieen war) aus der CSSR der 70er Jahre (Supraphon mit sehr gutem Klangbild)
    rtrechow
    01.08.2024

    Meine Meinung...

    ... ist natürlich nur meine Meinung. Ich "tue sie kund", um anderen Musikliebhabern die Entscheidung für oder gegen eine Aufnahme zu erleichtern oder Alternativen (nach meinem Geschmack) vorzuschlagen. Ich versuche klar zu machen, was mir gefällt und was nicht - das ist für mich der Sinn einer Rezension. Dass andere Hörer andere Vorlieben haben können, ist ja klar (sonst würde z.B. niemand Wagner-Opern kaufen) -
    daher versuche ich klar zu machen, was MIR an einer Aufnahme gefällt oder eben nicht.
    Ich habe geschrieben, in bestimmten Situationen (zarte Stellen,...) "wirkt Buchbinder auf mich wie ein Handwerker, ein Pianist zweiter Klasse....".
    Es wundert mich, dass sich daran jemand stören kann.
    Vielleicht "vergraule" ich damit Käufer für diese Aufnahme - vielleicht werden diese aber auch tatsächlich mit einer der anderen auch glücklicher (wenn sie meinen Geschmack teilen).
    Selber Hören empfehle ich unbedingt auch!
    Anonym
    08.02.2024

    Wenn man schon überall seine „Meinung“ kundtun muss.

    dann sollte man es sachlich tun und nicht diffamierend. Was gibt Ihnen das Recht einen Pianisten als zweit- oder gar drittklassig zu bezeichnen? Nur weil Sie sein Spiel oder seine Interpretationen nicht mögen. Für wen oder was halten Sie sich? Ich ziehe Herrn Buchbinder nicht grundsätzlich anderen Pianisten vor, sondern schätze Herrn Brendel außerordentlich. Aber ich finde es unerträglich, dass jemand so selbstgerecht seine Kommentare veröffentlichen darf und möglicherweise potenzielle Interessenten bzw. Käufer vergrault. Bitte bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.
    Klaviersonaten Nr.28-32 Klaviersonaten Nr.28-32 (CD)
    27.08.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Erstaunlich...

    ... ist tatsächlich, was Levit hier abliefert als "junger" Interpret.
    Und erstaunlich ist, dass es heute (27.8.2015) von 119 Bewertungen 68 (achtundsechzig!) gibt, die EINEN Stern - die schlechteste Note - geben. Da drängt sich der Verdacht auf, dass es einen (oder mehrere) "Hasser" dieses Pianisten gibt, die absichtlich mehrfach miserabel bewerten. JPC sollte seine Bewertungssystem dringend ändern, um so etwas zu verhindern... - Zur Aufnahme: Aufnahmetechnisch hervorragend - Sony macht das seit Jahren verlässlich gut: herrlicher Klavierklang, rund, ohrnah (aber nicht nervig), klar und voll. Und nun - endlich - zu Levits Interpretation. Ich habe sie verglichen mit anderen aus meiner (umfangreichen) Sammlung - von Arrau über Lewis bis Uchida, dann Buchbinder (die Neue - aussortiert) und Korstick, Kempff (und viele andere...). Ich hätte auch Levit gerne aussortiert - ich habe immer noch zu viele CDs. Aber nein - diese Aufnahmen berühren, und Levit hat tatsächlich eine ganz individuelle Stimme. Wenn er vielleicht in der Hammerklaviersonate nicht an das Gewicht und die Größe von Arrau oder Eschenbach oder die Kompromisslosigkeit von Korstick heranreicht und der unfassbare langsame Satz fast ein wenig belanglos klingt - in anderen Sonaten findet er immer wieder Stellen, die die Musik ganz neu beleuchten, wirklich etwas eigenes sagen. Gerade in langsamen Sätzen findet er eine Ruhe und Tiefe, die aufhorchen lässt - und dabei zeichnet die Aufnahme gerade aus, dass die Darstellung sehr transparent ist, einzelnen Stimmen deutlich herausgearbeitet werden (wobei "arbeiten" ein völlig falsches Wort ist - bei Levit klingt es fast NIE angestrengt, "erarbeitet", sondern selbstverständlich, fließend, natürlich). Technische Probleme scheint er bei jedem Tempo nicht zu kennen (ob er technisch so gut ist oder einfach auch so ein gutes Aufnahmeteam hatte? Aber im Ergebnis ist es ja egal...). Zusammenfassend: eine interessante, individuelle Aufnahme, die in fast jedem Satz etwas eigenes zu sagen hat, neue Entdeckungen ermöglicht. Lediglich die "riesige" Hammerklaviersonate wird ein wenig kleiner, als ich sie sehe...
    2 Kommentare
    Anonym
    19.02.2020

    meine Meinung

    Die vielen 1-Stern-Bewertungen findet man hier auch hin und wieder bei anderen Künstlern, Interpreten im Klassikbereich, das muss vielleicht nicht mal zwingend etwas mit Levit zu tun haben. Interessant wäre es zu wissen woher das kommt, erfahren wird man es wohl nie. Vielleicht steckt auch die Marketingpolitik mancher Labels dahinter die so gegen die Konkurrenz arbeiten möchte? Aber das ist nur ein möglicher Gedanke und muss auch nicht sein.

    Was die Hammerklaviersonate angeht, gerade das was Ihnen daran stört gefällt mir, denn ich hatte noch nie einen besonders emotional, verständlichen Zugang zu ihr und jetzt bei Levit merke ich auch woran das mitunter lag: der oft aufgeblasene Pathos in der Interpretation. Levit nimmt sich erfreulicherweise zurück und lässt mehr die Musik für sich sprechen und gerade bei diesem teils komplex, schon von sich aus überaus energiegeladenen Werk ist eine etwas zurücknehmendere Sichtweise sehr gewinnbringend...wie sagt man so schön, weniger ist manchmal mehr. Zum. ich empfinde hier so und sie ist durch Levits Interpretation zu einer meiner Lieblings-Klavierwerke geworden.
    gemi:re Top 25 Rezensent
    22.10.2015

    Erstaunlich-?

    Der junge Pollini hat in den 70er Jahren, nicht viel älter, diese Sonaten eingespielt, mit geradezu noch unerhörter musikalischer Konzeption. Im Vergleich
    dazu klingt Levit allenfalls pianistisch, also spieltechnisch vergleichbar, leider musikalisch nicht
    so profund bzw. inspiriert und überzeugend, noch
    weniger zur musikalisch übergeordneten und klavieristisch souveränen Weitsicht eines jungen Guldas oder eines Kempffs.
    Rudolf Serkin,Klavier Rudolf Serkin,Klavier (CD)
    28.07.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Eingeschränkte Empfehlung

    Rudolf Serkin kommt hier auf 4 CDs mit alten Aufnahmen, deren Tonqualität zum Teil einfach schlecht ist - Kammermusik von 1932/38 erfordert schon eine gewisse Bereitschaft, sich überhaupt auf diese Musik einzulassen...
    Zur Interpretation: Serkin ist in einem Wort: streng!
    Streng mit sich, der Musik und dem Hörer: er erlaubt sich und uns keine Abweichungen von dem, was er "richtig" findet/als richtig erkannt hat -
    und daher sind seine Darstellung oft sehr diszipliniert, "klassisch", texttreu. natürlich ist das zunächst einmal positiv.
    Aber immer wieder empfinde ich seine Darstellungen schlicht als freudlos...
    Das ist sicher auch dem Klang geschuldet: der Ton ist eher flach und spröde - sicher großteils einfach aufgrund der Aufnahmetechnik. Doch Serkin tut das seine dazu:
    mir fehlt da oft ein Atmen der Musik, ein Verzögern, ein Betonen von Höhepunkten - bei Serkin denke ich manchmal an eine ("Teufels-) Maschine (diese Bezeichnung soll nur ein Scherz sein!).
    Der erste Satz seiner Pathetique z.B. hat enormen Drive, strebt nach vorn, immer weiter - aber eine Pause, ein Innehalten oder gar eine "Erlösung" gibt es nicht. Und der zweite gibt wenig Trost... (habe zuhause eine spätere Aufnahme von Serkin in der 11-CD-Beethoven-Box: da ist der Klang runder und das Tempo deutlich reduziert - eine meiner Lieblingsaufnahmen der Pathetique!)
    Mozart ist vertreten mit dem grandiosen 20. Klavierkonzert d-Moll KV 467 (ich habe gelesen, Serkin sei berühmt für seine Mozartkonzerte), und Serkin strebt wieder vorwärts - er ist schnell und recht dramatisch, aber bringt wenig Schönheit oder Größe in die Musik, und im zweiten Satz könnte viel mehr Poesie sein
    (Kleiner Exkurs: Solomon im Konzert Nr. 15 auf einem anderen Billig-Sampler war dagegen eine Offenbarung - einer der großen "Alten", die die Musik so lieben, dass sie sie - wenn nötig - auch viel langsamer als notiert spielen oder ausklingen, zur Ruhe kommen lassen. Entscheidungen, über die man heute lange diskutieren würde, die aber "gefühlt" einfach richtig sind, weil sie unser Herz berühren. Aber natürlich dürfen andere Hörer das ganz anders sehen!).
    Am besten gefallen mir die Duos:
    der genau so strenge Busch als Violonist in der Kreutzer-Sonate - sie machen eine Tour-de-force aus dem 1. Satz!
    Und - genau andersherum - der viel freier gestaltende Casals, der einfach einen grandiosen, großen, schönen/dramatischen Ton in die Cellosonate op. 5/2 bringt (ein erstaunliches Meisterwerk - zumindest der 1. Satz - des jungen Beethoven!) - und der strenge, genaue Serkin ist ihm ein angemessener, disziplinierter Partner: Casals prägt das Stück - aber Serkin tut ihm gut,
    zusammen klingen sie wirklich großartig (Viel dramatischer, größer - und schöner! - als Solomon/Piatigorsky z.B.).
    Also eine eingeschränkte Empfehlung... - wer Serkin 100% streng kennenlernen will, hat hier Gelegenheit.
    David Zinman - The Zürich Years 1995-2014 (Great Symphonies) David Zinman - The Zürich Years 1995-2014 (Great Symphonies) (CD)
    01.07.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Zinman eben...

    Ich kann nicht behaupten, alle Aufnahmen dieser Box zu kennen - aber z.B. alle Beethoven-CDs der Box habe ich auch.
    Diese wurden bei ihrem Erscheinen sehr bejubelt und z.T. als neue Referenzaufnahmen gefeiert...
    (Sehr seltsam ist in diesem Zusammenhang der Titel "Great Symphonies", wo doch Klavier-, Violin-, Bläserkonzerte, sinfonische Dichtungen sowie sogar Lieder enthalten sind... - nun ja.)
    Meinen Geschmack treffen diese Aufnahmen nicht.
    Das Orchester sowie die Solisten sind sicher sehr gut,
    aber Zinman kann mich einfach nicht "ergreifen", berühren - Schade!
    Zumeist ist er schnell,
    zumeist ist er glatt - es fehlen Ecken und Kanten,
    und es fehlt ein Atmen der Musik.
    Im Einzelvergleich mit anderen Aufnahmen sind mir z.B. die Züricher Streicher auch zu weich, zu süß - eben zu "glatt" im Klang -
    auch durch die eher durchschnittliche Aufnahmetechnik (viele Aufnahmen stammen noch vom "Billig.Label" Arte Nova) kommt das Orchester oft eher breiig und zu homogen aus dem Lautsprecher, wo man sich Transparenz und eine deutlichere Trennung der Instrumente wünschte.
    Im Gesamteindruck schnelle, lebendige (im Sinne von "spritzig" oder druckvoll) Aufnahmen, die jedoch in den großen dramatischen Momenten (z.B. 1.Sätze der Klavierkonzerte Beethovens) oder in den Momenten des Innehaltens, der Ruhe oder der Traurigkeit diese Emotionen höchstens ahnen lassen - zum Kennenlernen und für den Preis mehr als okay.
    Zum Lieben lernen dieser Werke oder um sich erschüttern zu lassen z.B. von der 5. oder 7. Sinfonie Beethovens oder den zweiten Sätzen der Klavierkonzerte 3 bis 5 sollten sie woanders suchen...
    2 Kommentare
    Anonym
    26.10.2016

    Billig-Label Arte Nova?

    Dem Rezensent scheintes vor allem um die Beethoven-Werke zu gehen. Die Box enthält jedoch noch viel mehr, z.B. die Mahler-Aufnahmen. Gerade hier trifft Zinman "richtigen" Ton, zwischen der Exaltiertheit Bernsteins und dem Analytischen eines Boulez. Gerade die sechste Sinfonie ist hierfür ein Paradebeispiel. Und noch eine Anmerkung zum Trugschluss Arte Nova = schlechter Klang. ALLE Aufnahmen der Box wurden von Chris Hazell und seinem Tonmeister Simon Eadon produziert. Beide haben früher für DECCA aufgenommen und dort maßgeblich den berühmten "Decca-Sound" mitgeprägt.
    Anonym
    03.07.2015

    Nachtrag von rtrechow

    Ich sollte zum besseren Verständnis erwähnen, dass ich schon immer "historisch informierte" Aufnahmen mit Originalinstrumenten bevorzuge (eine Geschmacks- und Gefühlsentscheidung - dv.a. er "rauhe", nicht geglättete Klang gefällt mir einfach viel besser.
    Und zu den Negativ-Bewertungen ("nicht hilfreich"): vielleicht könnten die Bewerter einmal schreiben, wieso die Rezension für sie nicht hilfreich ist...
    Klavierkonzerte BWV 1052,1055,1056,1058 Klavierkonzerte BWV 1052,1055,1056,1058 (CD)
    31.03.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Bach auf der Überholspur - viel Glanz, aber wenig Tiefe...

    Für Menschen, die selten Bach (oder sogenannte "Klassik") hören, ist diese CD vielleicht eine Offenbarung:
    diese Musik macht ja Spaß! Plötzlich "rockt" oder "swingt" Bach,
    man merkt den Musikern die Freude am Musizieren an - wer Bach bisher "schwer" kannte, gewichtig und ernst, für den könnte sich ein ganz neuer Zugang eröffnen - und das ist natürlich GUT so!

    Für Hörer, die schon die ein oder andere Aufnahme kennen (die meisten jpc-Kunden z.B.) und vielleicht wie ich Aufnahmen mit Originalklang-Instrumenten lieben, stellt sich das doch anders dar. Die Betonung des Rhythmus, die Transparenz, die Freude an der Musik ist bei den Originalklang-Aufnahmen ja sowieso selbstverständlich.
    Zu Frays Interpretation:
    auch nach meinem Geschmack, meiner Hörgewohnheit ist dieser Bach peppig und frisch - aber das ist für mich leider zu wenig...
    Frays Klavier dominiert den Klang, das (hervorragende) Orchester ist oft nicht viel mehr als "Hintergrund"-Untermalung.
    Der Rhythmus der Ecksätze wird sehr betont, in den langsamen Sätzen "singt" das Klavier auch - aber das Ganze bleibt - für meine Ohren - an der Oberfläche.
    Ein Hörer hat bei der Konkurrenz in seiner Bewertung geschrieben, diese Musik liefe bei ihm/ihr den ganzen Tag,
    und andere schreiben, "macht gute Laune" -
    provozierend könnte man vorschlagen, die CD auf "endlos" im Sportstudio oder im Supermarkt laufen zu lassen.
    Um es klar zu sagen: das ist ja nicht schlecht, wenn Bachs Musik gute Laune macht, den ganzen Tag läuft, vielleicht den Alltag "untermalt" -
    es ist nur ein bisschen Schade.
    Weil in Bachs Musik soviel mehr ist!
    Bachs Musik kann - auch die Klavierkonzerte! - tief berühren, still machen, zum Herzen sprechen...
    Dazu muss man sich auf die Musik einlassen -
    vor allem aber braucht man Künstler, die die Musik nicht "nur" abbilden (so spritzig es auch klingen mag), sondern die durch die Musik sprechen...
    Und da ist - wieder für meine Ohren - eine andere Aufnahme so viel bewegender, der Dialog zwischen Klavier und Orchester so viel atmender (und beide klanglich gleichwertiger),
    dass ein Vergleich unbedingt lohnen sollte -
    vielleicht entdeckt der oder die ein(e) oder andere dadurch noch mehr in Bach:
    Angela Hewitts Aufnahmen mit Tognetti bei Hyperion,
    von denen es inzwischen mehrere Pressungen mit unterschiedlichen Preisen gibt.
    Okay. Hoffentlich klingt das jetzt nicht zu abgehoben oder schwärmerisch - genau das Gegenteil wollte ich:
    ich möchte einfach die von dieser CD begeisterten Hörer ermutigen,
    noch einen Schritt weiter auf Bach zuzugehen - und eventuell viel dafür zurück zu bekommen...
    Ein Kommentar
    Anonym
    22.07.2022

    Sehr ausgewogene Rezension

    Ihre Rezension ist sehr ausgewogen, differenzierend, konkret, fair und keineswegs abgehoben. So etwas liest man selten!
    The Complete London Manuscript The Complete London Manuscript (CD)
    27.01.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    wundervoll!

    Braucht man ALLES, was Weiss je für Laute geschrieben hat? - Sicher nicht. Aber:
    wer sich auch nur geruing für Lautenmusik interessiert, sollte Weiss kennen. Und die vorliegenden Aufnahmen von Cardin sind die besten, die ich je gehört habe!
    Das Ganze ist so musikalisch, fließend, stimmig, dass man (fast) nie den Eindruck hat, der Lautenist müsste mit den Noten "kämpfen" - leider ein Eindruck, der sogar bei den besten Instrumentalisten an Zupfinstrumenten entstehen kann.
    Cardin spielt mit absolut sicherem Geschmack - jedes Stück klingt einfach "richtig", natürlich, oft möchte man fast mitsingen, so eingängig sind die Melodien und Harmonien.
    Die Stücke sind erstaunlich abwechslungsreich - von fast poppig-lebendig bis zutiefst melancholisch, und Cardin spielt so differenziert, mit wechselndem Anschlag, abwechlungsreicher Tongebung und dynamischen Schattierungen, dass diese Box für mich tatsächlich die tollste Lautenaufnahme (neben den Bach-Werken von Eduardo Eguez - wo eine CD so viel kostet wie hier 12) in meiner Sammlung ist.
    Unbedingt erwähnen muss ich natürlich die herausragende Klangqualität - gerade Aufnahmen von Soloinstrumenten gewinnen ja extrem durch eine natürliche, räunmliche Aufnahme.
    Zusammenfassung: tollers Repertoire, hervorragend aufgenommen und grandios (technisch und musikalisch) gespielt!
    Ein Kommentar
    Anonym
    29.01.2015

    100 % Zustimmung!

    Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu.
    26 bis 50 von 69 Rezensionen
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