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    2. Alle Rezensionen von Norbert Goritzka bei jpc.de

    Norbert Goritzka

    Aktiv seit: 24. Juni 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 143
    39 Rezensionen
    Ultraviolence Lana Del Rey
    Ultraviolence (CD)
    02.05.2025
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Schade ...

    Während "Born To Die" eines der besten Pop-Rock-Alben nach 2000 ist, so hat mich diese Platte deutlich enttäuscht. Der größte Teil der Stücke ist ein dumpfer, dunkler Slow-Tempo-Ozean. Die Klangqualität ist der heute möglichen Studiotechnik nicht angemessen. Bässe dröhnen, ein matschiges Klangbild gestattet wenig Transparenz. Ein breiter Hallraum transportiert Schwaden voller Melancholie. Lanas nuschelnd-entspannte Diktion gerinnt zu Manierismus. Einige Stücke haben durchaus Potenzial und Ausstrahlung: Emotionsbomben wie "Shades Of Cool" und "The Other Woman" hätten das Zeug zu Klassikern - wenn sie denn nicht so unpassend produziert worden wären. Schade, einfach nur schade ...
    Horizons The Greatest Show On Earth
    Horizons (CD)
    13.01.2025
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Real. Cool. World.

    Mit ihrem Gruppennamen hatten sich Garth Watt-Roy und seine sieben Mitstreiter ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt. Aber voll zu Recht. Denn dieses Album gehört in der Tat zu dem Besten, was es in der Blütezeit des Progressive Rock um 1970 zu hören gab.
    Zu kehligem Bluesrock-Gesang, der nicht waschlappig sondern engagiert und herzhaft zur Sache geht, gesellen sich mächtige Bläsersätze. Diese Gruppe macht mehr Dampf als Blood,Sweat & Tears und Chicago zusammen. Ein gehöriger Drive unterfüttert die genreübliche Abwechslung und die Experimente und sorgt für Bodenständigkeit und angenehme Kohärenz. Hier stimmt das Rezept und auch die kompositorische Klasse. Anspieltip und ein Meisterwerk für sich: "Real Cool World".
    Glückwunsch übrigens an Repertoire Records: Der Klang ist hervorragend, von den Höhen bis zu den Bässen.
    Electric Warrior T.Rex
    Electric Warrior (CD)
    02.01.2025
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Kampfansage an den guten Geschmack

    Elektrisierend ist an diesem Alben so gut wie gar nichts. Cool im Old-School-Sprachgebrauch ist lediglich "Get It On". Und der andere Frühlingshit von 1971 "Hot Love" ist noch ganz süß. Im Herbst des selben Jahres hätte Bolan (und die Gruppe war ja praktisch nur Marc Feld aka Bolan) mit "Jeepster" diese Qualität vielleicht halten können. Aber immer, wenn dieser Titel aus dem lahmen Timing heraus Fahrt aufzunehmen droht, kommt der Ansatz eines harmonisch völlig abturnenden Refrains dazwischen und ich schalte ab.
    Den Rest des Albums kannte ich damals glücklicherweise noch nicht, denn der gehört wohl zum Bescheuertsten der gesamten Pop/Rock-Geschichte. Da sollte wohl etwas originell und witzig sein. Witzig ist an diesem Album jedoch sehr wenig, dafür größtenteils nur albern mit viel "ah ah ah"-Gestöhne und "Wow"-Gebrülle. Die Stücke als Kompositionen bewegen sich zur Hälfte irgendwo im Blues-Schema, doch mit Blues und Rock, geschweige denn irgendeiner textlichen Tiefe hat das nichts zu tun. Bolan dachte wohl, er wäre ein großer Songschreiber. Das dachten wohl auch einige der renommiertesten Musikzeitschriften jener Zeit und waren damit wohl lediglich einem großen Hype erlegen. Wie der entstehen konnte, erschließt sich mir nicht - außer vielleicht aufgrund Marc Bolans Wirkung auf seine zumeist weiblichen Fans.
    2 Kommentare
    Kind of Blue
    06.04.2025

    Unqualifiziertes abqualifizieren

    Man muß die Musik von T.Rex nicht mögen und auch zu Marc Bolan und seiner exaltierten Art gibt es unterschiedliche Meinungen. Das ist völlig in Ordnung. Aber eine derartige, fast schon Hasstirade, eine solche Herabwürdigung hat diese Musik nicht verdient. Natürlich ist es Ansichts- und Geschmacksache. Doch wenn man etwas so sehr gar nicht mag, sollte man sich besser bedeckt halten.

    Ich kritisiere auch nicht die volkstümliche Musik und das Traumschiff, nicht den Bergdoktor noch Heavy Metal. Weil ich das alles nicht mag. Und deswegen halte ich meine Klappe. Hätte Herrn Goritzka auch besser zu Gesicht gestanden.
    Norbert Goritzka
    12.04.2025

    Dieses Rezensentenforum

    ist nicht der Ort, um persönlich zu werden. Wer ABBA, Zappa, den Bergdoktor und Dream Theater gleichermaßen mag oder auch nicht mag, darf es sagen und schreiben. Toleranz ist keine Einbahnstraße
    Relayer Yes
    Relayer (CD)
    19.05.2023
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Cha Cha-Cha, Cha Cha-Cha ..."

    Der fröhlich-ungestüme Gesangseinwurf von Jon Anderson wirkt wie der zusammenfassende Slogan zu diesem vinylgewordenen Wahnwitz von 1974. Wenn es eine Steigerung zu "Close To The Edge" gibt, dann ist es "Relayer", nur auf eine andere Art. Zwischen der vorbildlich sauberen Aufnahmetechnik von 1972 und der übersteuerten Verzerrungsorgie zwei Jahre später liegen Welten. Was ich normalerweise jeder Studioproduktion negativ ankreiden würde - bei "Relayer" hatte es offenbar Methode. Intensität im roten Bereich gehört zum Konzept des Longtracks "Gates Of Delirium" und des kürzeren, aber kompositorisch noch überdrehteren "Sound Chaser". Bei beiden Stücken ist der Name Programm. Leichter verdaulich ist das dritte Stück "To Be Over" mit seinem vergleichsweise lyrischen Charakter. Im Verlauf von 22 Minuten entwickelt sich "Gates" vom eher tastend-suchenden Anfang zu einer Tour de Force mit gnadenlos hetzender Krummtakt-Frickelei, um auf dem Höhepunkt durch Alan Whites Dampfhammer-Snare ausgebremst zu werden - einer der originellsten Momente der Rock-Geschichte überhaupt. Es folgt eine im Vergleich zum zweiten Drittel der Suite griffig anmutende Melodie aus Steve Howes Echogitarren-Himmel, die bei aller ätherischen Erhabenheit schon fast zum Mitpfeifen animiert. Und zum guten Schluss klingt das Ganze mit Jon Andersons unendlich schöner Melodie "Soon" aus, die allmählich versickert wie langsam ablaufendes Wasser aus der Badewanne. Das ist wahrlich schon großes Prog-Rock-Kino.
    The Dark Side Of The Moon (Hybrid-SACD) Pink Floyd
    The Dark Side Of The Moon (Hybrid-SACD) (SACD)
    20.04.2023
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Ich bin enttäuscht

    Ich möchte mal aufräumen mit diesem ständigen Wiederveröffentlichungs- und Remaster-Karussell - auf das ich allerdings selbst immer wieder hereinfalle. Erstens verstehe ich den Hype um das Dark-Side-Album nicht. Es ist bei weitem nicht das stärkste Opus von Pink Floyd. Von den 10 Stücken sind mindestens die beiden Instrumentalstücke "On The Run" und "Any Colour" nichts weiter als Lückenfüller. Gut, dachte ich, für 20 Minuten gute Oldies reicht auch die Remaster-Version zum Midprice. Beim Anhören war ich jedoch einigermaßen überrascht: so einen Klangkleister hatte ich nicht erwartet. Keine Transparenz, keine Dynamik - nichts was einem Meilenstein der HiFi-Musik gerecht wird. Auch eine Midprice/Standard-Ausgabe hätte eine gewisse Qualität reflektieren müssen.

    Zu der Zeit, als ich noch die MFSL-Ausgabe besaß (jaja, schon klar, selbst Schuld), war mein Gehör natürlich noch etwas besser, aber daran allein kann es nicht liegen. Denn auch jetzt vermag ich noch sauber produzierte Musik mit prägnanter Dynamikstaffelung, luftigen Bässen und seidigen Höhen von mittelmäßiger Klangqualität zu unterscheiden. Zum Beispiel ist "The Wall" klangtechnisch deutlich besser als Dark Side, selbst in der Standard-Version. Dann waren also die Möglichkeiten im Studio von 1973 generell nicht so gut wie ab den Spätsiebzigern, als die 32-Spur-Aufnahmetechnik kam? Oder hat das Original Master Tape in fünfzig Jahren etwas gelitten? Ist es eigentlich entfesselte Technikgläubigkeit oder nur Kühnheit der Remaster-Techniker, wenn bei nahezu jedem Top Seller aus vergangenen Zeiten ein "5.1 Surrond / 7.1 Hi Resolution Dolby was weiß ich Home Cinema Sound" herausgekitzelt werden soll? Wo kommen eigentlich die zusätzlichen Kanäle für den Surround-Sound her, wenn die Originalplatte eigentlich nur für zwei Stereokanäle bestimmt war? Der Mensch hat zwei Ohren, nicht fünf. Vorne und hinten geht auch mit Kunstkopf, HiFi-Kundige werden sich noch erinnern.

    Wie dem auch sei, ich habe jetzt, neugierig wie ich bin, tatsächlich nochmal knapp 50 Euro für die so hoch gelobte SACD berappt. Die Dynamik des Albums ist zwar insgesamt besser als bei der o.g. Midprice-Ausgabe, das ist aber auch das Mindeste, was man erwarten kann. Ich muss der Fairness halber erwähnen, dass ich keinen SACD-Spieler, geschweige denn eine Surround-Anlage besitze. Aber das ist kein Grund für die hörbaren Klangmängel der "Dark Side"-SACD. Die MFSL-Ausgabe klang selbst auf meiner alten Anlage mit Regalboxen exquisit. Wo kommen dann jetzt auf einmal diese Merkwürdigkeiten her: "Us And Them" klingt über Strecken stumpf mit eindeutig zu wenig Höhen, während der Refrain mit grellen Mittentonlagen nervt. Transparenz fühlt sich anders an. Bei "Money" dagegen zischen die Schlagzeugbecken unbotmäßig und die Hochtonlagen klingen übersteuert ... und so weiter und so fort. Derartige Mängel sind für mich in dieser Preisklasse nicht tolerierbar. Vielleicht sollte man einfach die Vergangenheit da lassen, wo sind hingehört und nicht jedem Remaster hinterherlaufen. Wohl dem, der noch Tonträger aus den Zeiten der Erstpressungen hat.
    So, Dark Side, ich hab dir nochmal 'ne Chance gegeben - aber jetzt bin ich fertig mit dir.
    Magic Carpet Ride: The Dunhill / ABC Years 1967 - 1971 Steppenwolf
    Magic Carpet Ride: The Dunhill / ABC Years 1967 - 1971 (CD)
    26.10.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Für Sammler von Perlen und Schrott

    Bei dieser Box muss man unterscheiden zwischen dem Gesamtprodukt und den einzelnen Alben. Daher finde ich es schwierig, eine pauschale Punktzahl zu vergeben. Ich kann dieser umfangreichen Werkschau aber im Durchschnitt eine gute Bewertung ausstellen. Das recht umfangreiche Booklet mit zahlreichen Geschichten, Bildern und detaillierten Infos zu den einzelnen Alben dürfte jedenfalls den Ansprüchen der interessierten Sammler genügen. Und jene interessieren sich meistens auch für den weniger gelungenen Output von Künstlern. Hot und Schrott liegen oft dicht beisammen, im Falle von Steppenwolf ungefähr Hälfte/Hälfte.

    Zur Abteilung Hot: Für mich hat sich die Anschaffung bereits für die ersten vier Studioalben gelohnt. Damals wie heute ist mein
    persönliches Steppenwolf-Highlight das "Monster"-Album, kurz zwar (33 min.), aber sehr gut. Ich habe das Album noch nie in so atemberaubend guter Klangqualität gehört wie auf dieser Box, selbst auf der Original-LP von 1970 nicht. Alle CDs sollen
    ja laut Booklet von den Original-Masterbändern gefertigt sein, und das kommt insbesondere auch bei den ersten beiden
    Studioalben zur Geltung.

    Auf die Abteilung Schrott muss ich näher eingehen (sorry, Joachim, aber ich bin sicher, in manchen Punkten würdest du mir zustimmen): Der künstlerische Ausverkauf begann schon mit "Steppenwolf Live". Um die Spielzeit eines Doppelalbums zu erreichen, wurden die Studioaufnahmen "Twisted" und "Hey Lawdy Mama" ziemlich lieblos und unpassend zwischen das Live-Material geklatscht. Die Aufnahmequalität ist sehr mäßig, die künstlerische Darbietung ist es noch nicht einmal. Die Gruppe schrubbt auf dem Zenit ihres Erfolgs ihre Hits undifferenziert herunter, das Publikum ist aus dem Häuschen. Und das Wolf-Cover ist lustig.
    Die Alben "7" und "For Ladies Only" kannte ich bisher noch nicht. Ich war also gespannt - und nur noch sprachlos enttäuscht.
    Für beide Platten gilt: es ist eine ziemlich uninspirierte, unausgegorene, fahrige und ziellose Darbietung. Hier klingt alles
    irgendwie eckig, holprig und läuft nicht rund. Der Sound von "7" ist schrill und nervt, die Gitarren kratzen im Ohr. John scheint
    nicht so recht bei der Sache zu sein, bei einigen Stücken ist sein Gesang tatsächlich unsicher und schief. Ich glaube einfach, die Musiker hatten zu dem Zeitpunkt keine Lust mehr, und es waren wohl noch Verträge zu erfüllen.
    Gute Ideen bleiben im Ansatz stecken oder werden durch ungeschickte Interpretation verdorben. So z.B. John Kays "Renegade", das seine Erinnerungen an die Flucht in den Westen (nach 1945) verarbeitet. Der Text hat Potenzial, aber der Gesang ist miserabel, und das pseudo-progressive Arrangement wirkt deplatziert.
    Der absolute Tiefpunkt der Gruppe aber ist die 9-Minuten-Version des Titelstücks "For Ladies Only". Eine griffige Melodie
    kontrastiert in umfassender Negation des guten Geschacks mit einem angestrengt kulturbeflissenen Sinfonik-Piano-Mittelteil.
    Das Ergebnis ist eine kläglich gescheiterte Pseudo-Progressiv-Etüde. Wolf war nun mal nicht Yes.
    Der negative Eindruck wird "abgerundet" durch die platte Pink-Floyd-Hommage "For Madmen Only", eine Klangcollage mit
    Folter-Qualitäten. Steppenwolf waren 1971 nur noch fertig.
    War da noch was? ... Ach ja, "Early Steppenwolf". Die Klangqualität dieses ersten (und im Zuge des Erfolgs der Gruppe
    geschäftstüchtig nachgereichten) Live-Mitschnitts "historisch" zu nennen, das wäre geprahlt. Da hat wohl ein Gast des
    legendären "Matrix"-Clubs in S.F. seinen Cassettenrecorder mitlaufen lassen - wahrscheinlich an einem akustisch ungünstigen
    Platz im Raum. Die oft gerühmte 20-Minuten-Version von "The Pusher" ist als solche in Umrissen allenfalls auf den letzten fünf
    Minuten zu erahnen, davor eine Viertelstunde Rückkopplungen und schmerzhafte Keyboard-Quietsch-Effekte. Toll.
    Sacred Baboon (SHM-CD) (Papersleeve) Sacred Baboon (SHM-CD) (Papersleeve) (CD)
    10.06.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Atemlose Flippigkeit

    und Kontraste ohne Punkt und Komma ... Ich kann wohl sagen, dass ich so etwas bisher noch nicht gehört habe - und das als ein Gentle-Giant-, Echolyn- und Yes-Gestählter. Und muss zugeben, dass jene Progressiv-Rock-Ikonen gegen die kaum bekannten Yezda Urfa beinahe eine Klasse blasser wirken.
    Ist das jetzt also ein Stil-Plagiat (zumal insbesondere Gesang und Bass-Sound unverblümt an Yes erinnern) oder eine überdrehte Hommage? Ist mir egal, das ganze macht jedenfalls einen Riesenspaß, vorausgesetzt, man schaltet als Hörer seinen inneren Echtzeitrezeptor eine Stufe höher.
    Tubular Bells 2003 Mike Oldfield
    Tubular Bells 2003 (CD)
    11.01.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Besser die Glocken nie klangen

    Manchmal kann man schon durcheinander kommen. Es gibt Tubular Bells im Original von 1973 und den "2009 Stereo Mix" (was war denn dann eigentlich der "Mono Mix" ?), außerdem "Tubular Bells 2003" und schließlich "Tubular Bells II" und "... III".
    Hier geht es um Mike Oldfields Debüt in der Neuaufnahme von 2003. Und die bringt gegenüber der Originalversion noch einige Pluspunkte. Angenehm finde ich zum Beispiel, dass man die doch sehr unterschiedlichen Passagen einzeln anwählen kann: statt in zwei Hälften gliedert sich der Inhalt jetzt in 17 Tracks.
    Die Neueinspielung ist musikalisch tatsächlich noch besser als die Erstversion von 1973. Die "Caveman"-Passage, jetzt effektvoll mit komplettem Schlagzeug unterlegt, ist zu einer fröhlich-ausgelassenen Klingonen-Party geworden. Das ganze Programm wirkt runder, präsenter, ausgereifter - und das kann ich über einen Klassiker sagen, der ohnehin bereits als Meisterwerk galt. Dass der Klang ebenfalls top ist, versteht sich bei Mike Oldfield von selbst. Die Bonus-DVD läuft zwar gerade mal 12 Minuten, tut aber dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Alles in allem ein perfektes Remake in zeitgemäßem Sound.
    Ein Kommentar
    Anonym
    12.01.2022

    Ach so,

    hatte ich übersehen: Dies ist ja eine neue Ausgabe, bei der die beiden kleinen Videos zusammen mit den Audiotracks auf eine einzige CD gelegt wurden, handlicherweise.
    Nobby
    The Thunderthief (SHM-CD) (Papersleeve) The Thunderthief (SHM-CD) (Papersleeve) (CD)
    23.12.2021
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Puuuhh ....

    Die Musik der ersten beiden Solowerke des Ex-Zep-Bassisten wirkt auf mich sehr strapaziös. Und so weiß ich auch bei "Thunderthief" nicht, wie ich es eigentlich finden soll. Das Klangbild ist oft bis zur Unkenntlichkeit verdichtet und lässt praktisch keinen Millimeter Luft. Turmhohe Overdubs stapeln sich zu Kakophonien. Die durchaus vorhandenen interessanten Ideen verschwinden hinter dem gnadenlosen Dauerfeuer verfremdeter Bass-Sounds und verschmelzen zu einer gleichförmigen beunruhigenden Klangkulisse. Die ersten drei Tracks sind jedenfalls kaum auszuhalten. Dann aber kommt mit "Ice Fishing" unvermittelt ein lyrisches Stück, nur mit Piano und Gesang. John Richard Baldwin hat zweifellos Humor. "Angry Angry" ist eine Punk-Persiflage mit wüsten Gitarrensoli: witzig gemeint, aber eigentlich nervts auch nur wie die anderen Stücke. Zugänglicher sind die folkigen akustischen Sachen: "Down To The River To Pray" und der irisch inspirierte "Freedom Song". Alles in allem also eine Achterbahn der Stimmungen. Ist das Kunst oder kann das weg ... ich weiß es nicht. Es ist jedenfalls kein übliches ... äh ... Schall-Ereignis oder so ...
    Zooma (SHM-CD) (Papersleeve) Zooma (SHM-CD) (Papersleeve) (CD)
    22.12.2021
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Krach oder Kunst ?

    Beides. Einiges ist im Hinblick auf das Metal-Genre durchaus interessant. Anderes bleibt in der Einförmigkeit hängen. Die Tracks in der ersten Hälfte des Albums sind zumindest ein gutes Beispiel dafür, was man alles nur mit Bass und Schlagzeug machen kann. Eine Fortsetzung des Zeppelin-Stils ist dies zum größten Teil jedenfalls nicht. Gewisse Ähnlichkeiten gibt es bei "Goose", welches mich an "When The Levee Breaks" erinnert, und bei der mächtigen Slide Guitar in "Nosumi Blues". "Tidal" heißt mit Recht so, lärmt herrlich oder furchtbar und endet abrupt. Naja. Nach dem ersten Anhören kam mir das Album ziemlich unverdaulich vor. Ob ich es mir nochmal reinziehe ?
    Myopia Agnes Obel
    Myopia (CD)
    22.12.2021
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Anspruchsvolle Klangtapeten

    Schlanke 40 Minuten lässt es die Nordic-Ambient-Fee gemütlich dahinplätschern. Entspannend ist das und als Klangtapete quasi der intellektuelle Gegenentwurf zu Modern Talking. Eine Steigerung zu ihren vorherigen Alben ist es nicht, und ich vermisse Highlights wie "The Curse" (Aventine) oder "Familiar" (Citizen Of Glass). Lediglich das Titelstück "Myopia" ist mit spärlichen Schlagzeug-Akzenten ein wenig dynamischer angelegt. Die verhuscht genuschelte Artikulation der Künstlerin lässt kein Erkennen der Texte zu, aber dafür gibt es ja das CD-Booklet.
    Gemessen am Mainstream natürlich immer noch ungewöhnlich, innerhalb Obels eigenen Klangwelten jedoch nichts Neues.
    Meine Produktempfehlungen
    • Aventine Agnes Obel
      Aventine (CD)
    • Citizen Of Glass Agnes Obel
      Citizen Of Glass (CD)
    Ein Kommentar
    Norbert Goritzka
    22.12.2021

    Kleine Korrektur

    Danke JPC-Team, dass der "bearbeiten"-Button noch vorhanden war, was normalerweise nicht der Fall ist. Auf diese Weise konnte ich noch einen Rechtschreibfehler korrigieren. Frohe Weihnachten.
    N.G.
    Ocean Drive Ocean Drive (CD)
    22.12.2021
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Bedeutungslose Klangtapete

    Purer Mainstream. Gesang irgendwo zwischen Pietro Lombardi und Nick Drake. Ein durchaus angenehmes wie inoffensives Klangbild. Harmlos bis langweilig. Perfekt für lange Autofahrten und beim Einkaufen. Lenkt im Radio nicht von den Werbespots ab.
    A View From The Top Of The World Dream Theater
    A View From The Top Of The World (CD)
    02.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Sagenhaft

    Es ist wahr, dass Dream Theater sich mit diesem Album nicht neu erfunden haben. Sie hatten es versucht, und zwar mit dem Zweieinhalb-Stunden-Langatmer "The Astonishing", der mich in der Tat etwas erstaunt und ratlos zurückließ. Mit "Distance" ging es dann wieder schnurstracks zurück zur gewohnten Form. Wie dem auch sei, entscheidend ist nicht das Was, sondern das Wie. Bei "View From The Top" ist mir insbesondere aufgefallen, wie gekonnt die Gruppe den Kontrast zwischen flippigem Wahnwitz und melodischer Sinfonik herausgearbeitet hat und dabei die größten Gegensätze bruchlos vereint. Diese gewaltige Bandbreite fließt wie aus einem Guss, keine Minute ist langweilig. Erstaunlich, wie kurz mir die 20 Minuten des Titelstücks vorkommen.

    Dieses Album ist angenehm zu hören, und das mag im Hinblick auf Heavy Metal sicherlich ein ungewöhnliches Statement von mir sein. Der Sound ist rund, die Stimme bekommt etwas mehr Hallraum als früher und ist öfter in Harmonien gedoppelt. Dass an James LaBrie immer mal wieder herumgemäkelt wird, konnte ich noch nie nachvollziehen. Was ich in dem Punkt bei Dream Theater immer schon mochte, das ist der konsequente Verzicht auf den unmelodisch krächzenden übersteuerten "Monster-Gesang" wie er bei manch anderer Gruppe des Genres gepflegt wird. Darüber hinaus sind die Texte von erstaunlicher analytischer Kraft, tauglich sogar für philosophische Diskussionen, und sie verlieren sich bei aller Melancholie und Gesellschaftskritik nicht in düsteren Abgründen.

    Die Kreativität und Spielfreude der inzwischen sei fast 30 Jahren bestehenden Gruppe ist ungebrochen. Nahezu kontinuierlich bringen sie Alben mit musikalischen Höchstleistungen heraus, eins besser als das andere. Ich weiß nicht, woher die fünf älteren Herren ihr unerschöpfliches Potenzial hernehmen. Aber ich weiß jetzt, warum die Band sich "Traumtheater" getauft hat.
    Meine Produktempfehlungen
    • Octavarium Dream Theater
      Octavarium (CD)
    • A Dramatic Turn Of Events (Limited Deluxe Edition)(CD + DVD) A Dramatic Turn Of Events (Limited Deluxe Edition)(CD + DVD) (CD)
    • The Studio Albums 1992 - 2011 The Studio Albums 1992 - 2011 (CD)
    Abbey Road - 50th Anniversary (Limited Edition) The Beatles
    Abbey Road - 50th Anniversary (Limited Edition) (CD)
    07.11.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Audio ... viel !

    Über die Musik des Original-Albums muss man nichts mehr sagen, interessant ist natürlich der neue Mix und die Klangqualität. Diese war schon bei der ersten LP-Pressung 1969 klar über dem Standard der damaligen Studio-Produktionen, dank George Martin und seinen fähigen Toningenieuren wie dem jungen Alan Parsons. Jetzt wurden die Original-8-Spur-Bänder aus den EMI-Archiven herausgeholt und ein komplett neuer Mix erstellt. Und es hat sich wahrlich gelohnt. Besser hat man das Album noch nicht gehört. Man sitzt geradezu mit im Aufnahmeraum, alles ist plastisch ... Audiophile wissen was ich meine.

    Jetzt weiß ich es endlich: Die Verzerrung am Schlussteil von "I Want You" war kein Wiedergabefehler von meinem billigen Plattenspieler damals. Nein, John und George hatten bei der Aufnahme ihre Amps bis zum Anschlag aufgerissen. Über Kopfhörer erlebt man das Gitarrengewitter als wäre man live dabei und stünde zwischen den Verstärkertürmen. "Come Together" wurde im Mix kaum verändert, die Klangqualität aber konnte nochmals gesteigert werden. Man glaubt es kaum: der Oldie hört sich an, als entstamme er einer aktuellen Produktion. Die Abmischung bei "Something" wurde dagegen deutlicher verändert und ist eine gelungene Alternative zur ursprünglichen Version.

    So weit, so gut. Bliebe noch Disc 2. Für mich enttäuschend, denn ich hatte eine weitere und halbwegs ausgereifte Alternativ-Version des Albums erwartet. Stattdessen hört man den Beatles beim Proben zu. Daher von mir für das Gesamtpaket lediglich vier Sterne. Aber was solls, für mich zählt die Disc 1, und die verdient die höchste Bewertung. Die Beatles jedenfalls legten in den Monaten des Frühlings und Sommers 1969 vorerst ihre Streitereien bei und spielten sich langsam aber sicher in neuerliche Hochform hinein. Disc 2 zeigt die entspannte Probenatmosphäre aus dieser Phase mit lockeren Sprüchen zwischendurch und zeigt, dass die vier ihrem gemeinsamen Schaffen einen harmonischen Schlusspunkt zu setzen vermochten.
    Super 700 (Limited Edition) Super 700 (Limited Edition) (CD)
    30.10.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Mal melodisch, mal merkwürdig und immer einfallsreich

    Deutlich sperriger als die musikalische Charme-Offensive "Lovebites" wirkt auf mich das Debütalbum von Super700: die Gewichtung liegt hier auf Experiment und härterem Sound. Deftiger Indie-Rock mit kalkulierten Merkwürdigkeiten, die schwierig einzuordnen, buchstäblich nicht zu fassen und manchmal einfach nur nervig sind. Dennoch, interessant ist dieses mit überbordendem Einfallsreichtum angefüllte Werk allemal. Kreativität und Souveränität der siebenköpfigen Gruppe werden hier deutlich. Und nicht zu vergessen, es gibt genügend melodische Momente, in denen drei Schwestern mit ihrem Gesang zu betören wissen. Die Klangqualität ist übrigens hervorragend.
    Meine Produktempfehlungen
    • Love Bites Love Bites (CD)
    Levy, J: Paradoxien und Gedankenexperimente Levy, J: Paradoxien und Gedankenexperimente (Buch)
    23.02.2020

    Denk-Bar

    "Paradoxien und Gedankenexperimente" ist eine Denk-Bar, ein Kuriositätenkabinett mit einer anekdotenhaften Revue des weiten wissenschaftlichen Terrains zwischen Naturwissenschaft, sowohl theoretischer als auch praktischer Philosophie und Erkenntnistheorie. Neue Erkenntnisse zu finden scheint aber kaum die Absicht dieses Buches zu sein, eher schon eine Einführung über die Möglichkeiten und Eigenarten philosophischen Denkens. Weite Teile des Buches basieren dabei auf Hard-Core-Logik, und vieles davon ist für mich lediglich Gedankenspielerei ohne Relevanz für das, was ich wirklich wissen möchte.

    Es gibt allerdings Schwerpunkte in diesem Buch, ganze Kapitel, wo sich die weitere Beschäftigung lohnt. Zum Beispiel die Seiten 55-71, worin Begriffe wie Fallen, Beschleunigung, Trägheit, Masse und Gravitation vor dem Hintergrund der Relativitätstheorien diskutiert werden. Insofern ähneln sie der Methodik von Vollmer ("Was können wir wissen") und Smolin ("Im Universum der Zeit"). Das auch thematisch mit Vollmers Fragestellung verwandte Kapitel "Wie funktioniert der Verstand" (S.84-124) ist über weite Strecken hochinteressant.

    Als interessierter Laie darf man - anders als der Experte - eine wissenschaftliche Veröffentlichung unter dem Aspekt des persönlichen Geschmacks bewerten. Bei aller unbestreitbaren Substanz dieses Buches empfinde ich es daher als durchwachsen: einiges lässt mich kalt, einiges fesselt mich.
    Phantasmagoria Curved Air
    Phantasmagoria (CD)
    30.10.2019
    Klang:
    1 von 5
    Musik:
    4 von 5

    So nicht !

    Ärgerlich, einfach nur ärgerlich. Welcher Stümper hat dieses Remaster gemacht ?! Es ist im Booklet vermerkt: es war kein Geringerer als der Weltklasse-Musiker Francis Monkman, Tastenmann bei Curved Air und Sky. Schuster, bleibt bei deinen ... Vielleicht hätte man Alan Parsons engagieren sollen.
    Dabei ist die Verpackung durchaus ansprechend: Booklet, 2-Disc-Set zum Aufklappen - sieht alles sehr gut aus. Die DVD enthält Videos mit Live-Aufnahmen und einen witzigen Clip zu "Ultra Vivaldi".
    Das musikalisch so vielfältige und einfallsreiche Album aber klingt jetzt nur noch ungenießbar: aufdringlich, verzerrt, verfremdet sogar - insgesamt meilenweit vom ursprünglichen Klangbild entfernt. Ist das die Auffassung von klanglicher Aufarbeitung oder gar Verbesserung ? Zum Vergleich höre man sich einmal die neue Ausgabe von "Abbey Road" an. Oder die "Band Years" von Monkmans Kollegen (und Nachfolger bei Curved Air) Eddie Jobson.
    Ja, was soll ich eigentlich zur Musik des Albums selbst noch sagen ? So hat es jedenfalls keinen Zweck.
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.11.2020

    Ärgerlich, in der Tat

    Ich kann der Einschätzung nur zustimmen! Das Remaster ist grauenvoll. Mit Pseudostereo Effekten auf der Stimme und Kompression die den Stücken jegliches Leben nehmen.
    In Cauda Venenum (Limited Edition) In Cauda Venenum (Limited Edition) (CD)
    25.10.2019
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Humorfreier Bombast

    Den Jubelhymnen, die man in den letzten Wochen in einschlägigen Portalen und Foren über diese Neuerscheinung liest, kann ich mich nicht anschließen. Dafür ist zum Teil auch der in Halleffekten schwimmende Keller-Sound verantwortlich.
    Eine erhabene Kathedrale von Klängen versucht den Zuhörer zu beeindrucken, wenn nicht zu erdrücken. Dem Werk haftet etwas Düsteres und Apokayptisches an, das an eine zornige übermenschliche Macht zu gemahnen scheint.

    Die teilweise abenteuerlichen Akkordfolgen vermitteln - im Gegensatz z.B. zu Dream Theater - keine Energie und übermütige Spielfreude, sondern nur gespannte Unruhe. Ein Stück wie "Next Of Kin" strahlt eine geradezu bedrohliche, eisige Stimmung aus. Das ganze erinnert mich eher an einen Soundtrack zu einem Kriegsfilm. Und selbst gnadenlos schöne Harmonien wie "Lovelorn Crime" vermitteln mir nur eine Ahnung von der unerbittlichen Macht irgendeines unausweichlichen Schicksals. Anheimelnd ist das nicht.
    In dem weitgehend humorfreien Krachwerk gibt es überhaupt nur einen augenzwinkernden Ausflug ins Entspannte: "The Garroter" ist ein nicht einzuordnendes Kabinettstückchen, in dem Flamenco-Gitarren, Cabaret-Klavier und besengespieltes Schlagzeug eine Jazz-Etüde aus einer Kellerkneipe abzuliefern scheinen.

    Es gibt bei dem neuen Album zwar auch die lyrischen, ruhigen Momente und den eindrucksvollen Gesang von Mikael Akerfeldt, was schon immer die andere Seite von Opeth war. Allerdings durchkreuzen diese Passagen oft dermaßen unvermittelt den grimmigen Heavy-Bombast, dass sie wie Fremdkörper wirken.
    Ich frage mich daher, ob man es bei "Cauda Venenum" mit den Kontrasten nicht ein wenig übertrieben hat und und die sprudelnden Ideen in diesem Wechselbad nicht griffiger hätte arrangieren können.

    So oder so - gleichgültig lassen dürfte das Album einen großen Teil der Zuhörerschaft wohl nicht. Es wird vermutlich für einige Diskussion sorgen und ist deshalb schon empfehlenswert. Attribute wie "Meisterwerk", "neuer Zenit erreicht" oder "nicht mehr zu übertreffen" sind jedoch eine andere Hausnummer.
    In Cauda Venenum (English Version) Opeth
    In Cauda Venenum (English Version) (CD)
    20.10.2019
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Teilweise verstörend

    Um es gleich vorweg zu sagen: den Jubelhymnen, die man in den letzten Wochen in einschlägigen Portalen und Foren über diese Neuerscheinung liest, kann ich mich nicht anschließen. Dafür ist zum großen Teil auch der schlechte Klang des neuesten Opeth-Opus verantwortlich. Der in Halleffekten badende Keller-Sound klingt über weite Strecken breiig und verzerrt. 

    Die teilweise abenteuerlichen Akkordfolgen vermitteln weniger Energie als vielmehr Unruhe und strahlen eine bedrohliche Stimmung aus. Die Eiseskälte von "Next Of Kin" lässt mich schaudern. Das ganze könnte der Soundtrack zu einem Kriegsfilm sein. Irgendwie habe ich beim Anhören Assoziationen von Luftalarmen und Bombenangriffen. Und selbst gnadenlos schöne Harmonien wie "Lovelorn Crime" vermitteln mir nur eine Ahnung von der unerbittlichen Macht irgendeines unausweichlichen Schicksals. Anheimelnd ist das nicht.
    Wenn aber Mikael Akerfeldt in den oftmals unvermittelt unterbrechenden lyrischen und ruhigeren Passagen zum Gesang ansetzt, dann hört man die andere Seite von Opeth. Der Mensch hat wirklich ein unglaubliches Feeling in der Stimme. 

    Ich frage mich daher, ob man es bei "Cauda Venenum" mit den Kontrasten nicht ein wenig übertrieben und mit dem Humor ein wenig untertrieben hat. Ich frage mich auch, ob man das Wechselbad der Gefühle und die sprudelnden Ideen nicht griffiger hätte arrangieren können. Immerhin gibt es ein augenzwinkerndes Schmankerl namens "The Garroter". Ein nicht einzuordnendes Kabinettstückchen, in dem Flamenco-Gitarren, Cabaret-Klavier und besengespieltes Schlagzeug eine Jazz-Etüde aus einer Kellerkneipe abzuliefern scheinen.

    So oder so - kalt lassen dürfte das Werk wohl niemanden. Es wird vermutlich für viel Diskussion sorgen und ist allein deshalb schon empfehlenswert. Ein besonders emotionalisierter Rezensent meinte sogar, ihm wären beim letzten Track die Tränen gekommen. Ich musste beim Anhören zum Glück nicht heulen, denn so schlecht ist die Platte nun auch wieder nicht. Worte wie "Meisterwerk" oder "...nicht mehr zu übertreffen" jedoch wären falsch gewählt.
    Tales From Topographic Oceans Tales From Topographic Oceans (CD)
    20.02.2019
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Getretener Quark

    ... wird breit, nicht stark - so sagt es der Volksmund. Achtzig Minuten dauert der langweiligste Selbstverwirklichungstrip in der Karriere der Gruppe Yes, und er bietet nichts an Gutem, was nicht schon bei ihren vorhergehenden Alben auf das Wesentliche zusammengefasst worden wäre. "Close To The Edge" hatte bereits einige Längen, aber bei "Tales" hatten es die Musiker bewusst auf Quantität angelegt. Man hätte das ganze locker auf die Hälfte kürzen können ohne dabei eine wesentliche kreative Idee einzubüßen. Stattdessen wurde zwischen die durchaus vorhandenen griffigen und melodischen Teile oftmals ein Brei aus hektisch-unmelodischem Gitarrengefitzele über ellenlangen Drums/Bass-Improvisationen zwischengeschustert. Das Bemühen um Abwechslung mißriet zu Kontrastwahn, die Experimentierfreude wirkt gezwungen und hohl. Das ganze macht den Eindruck, als wollte die Gruppe damals unbedingt alle momentanen Einfälle in einem einzigen experimentellen Über-Werk verbraten. Bei den "Tales"-Stücken vermisse ich die schlüssige Dramaturgie, den Spannungsbogen, der eine Komposition zu einem Musikstück macht und nicht zu einem Sammelsurium aus Spontaneinfällen. Rick Wakeman stieg übrigens nach dieser Produktion aus, was ich irgendwie verstehen kann.
    I Can See Your House From Here (Expanded & Remastered) Camel
    I Can See Your House From Here (Expanded & Remastered) (CD)
    02.02.2019
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Camel in der dritten Dimension

    Mit diesem Album gelang Camel nach dem psychedelisch inspirierten und teilweise experimentellen Schaffen ihrer Progressiv-Zeit eine beeindruckende, fast edel zu nennende Produktion. Sowohl der Klang als auch die Musik vermitteln den Eindruck von gediegener Ausgereiftheit. Insgesamt eher dem Mainstream zuzurechnen, bietet dieses Album zeitlose Unterhaltung auf ästhetisch hohem Niveau. Obwohl die Stücke von rockig-flockig bis episch-breit sehr unterschiedliche Stilrichtungen repräsentieren, verleiht das musikalische und soundtechnische Können diesem Album eine wohltuende Geradlinigkeit. Es ist nichts Weltbewegendes, aber es ist mit großer Delikatesse in Szene gesetzt. Und zumindest an einem der Stücke sollte niemand achtlos vorbeihören: das grandiose 10-Minuten-Werk "Ice" halten viele für das beste Stück der Band überhaupt.
    Anders als "Breathless" klang "I Can See Your House" schon auf der LP-Standardausgabe beinahe audiophil. Es war in der Tat eines der am besten klingenden Alben der Siebziger. Und so macht es auch Sinn, dass das Esoteric-Label für die CD-Neuausgabe die Original-Master-Bänder ausgegraben hat. Dem Zuhörer offenbart sich die für diese Art von Musik angemessene Tiefe des Klangraums, eine wahrhaft dritte Dimension des Hörens.
    Breathless (Expanded & Remastered) Camel
    Breathless (Expanded & Remastered) (CD)
    01.02.2019
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Klanglich leider nicht esoterisch

    Dieses Album markiert den Einstieg in die zweite Phase der Gruppe, bei der es im weiteren immer wieder Besetzungsänderungen und Inkonsistenzen gab. Die Mitwirkung von Canterbury-Urgestein Richard Sinclair als Bassist und Sänger auf diesem Album brachte neue Vielfalt in die rhythmischen Strukturen - sehr zur Freude von Weltklasse-Schlagzeuger Andy Ward.
    Stilistisch wurde einerseits das progressiv basierte Spektrum durch Bass- und Bläser-Beiträge um jazzige Anklänge erweitert, andererseits mit eingängigen Pop-Rock-Stückchen ein zweites Standbein versucht. Dem letzteren mag ich auf diesem Album geschmacklich nicht so recht zu folgen; nichtsdestoweniger muss man sagen, dass die hochklassigen Camel-Musiker in beiden Stilrichtungen zu überzeugen vermögen.

    Allerdings kann ich diese Ausgabe des Albums nicht empfehlen. Der Kauf von Reissues ist nämlich immer Glückssache, was die Klangqualität angeht. Wenn man so wie ich neugierig ist und bereit, nochmal Geld auszugeben, kann man interessante Vergleiche anstellen. Viele Alben kenne ich als LP, als CD-Erstausgaben, als CD-Remasters und manche dazu auch als audiophile Editionen (z.B. von MFSL).
    Dieses Camel-Album klang schon damals nicht besonders. Die Verzerrungen und der raue Klang bei einigen Stücken rührt also nicht von schlechtem Remastering, sondern ganz einfach (bzw. erstaunlicherweise) von einem Defizit bei der Aufnahme im Studio selbst. Da kann bei der vorliegenden Neuausgabe des hochgeschätzten Esoteric-Labels gegenüber der Niedrigpreis-Standardedition keine großartige Qualität hinzugefügt werden, selbst wenn das Material von den Original-Master-Bändern stammt.

    Sehr zu empfehlen dagegen sind folgende Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Esoteric:
    Meine Produktempfehlungen
    • I Can See Your House From Here (Expanded & Remastered) Camel
      I Can See Your House From Here (Expanded & Remastered) (CD)
    • Time Is The Key (Remastered) Time Is The Key (Remastered) (CD)
    • Modern Times Al Stewart
      Modern Times (CD)
    Person Of Interest Staffel 4 Person Of Interest Staffel 4 (DVD)
    14.11.2018
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Ton:
    4 von 5

    Beeindruckende Science Fiction Fusion

    Die Serie thematisiert zwei Schwerpunkte: zum einen die Möglichkeiten, aber eher noch die Gefahren von computerbasierter künstlicher Intelligenz, zum anderen der schonungslose Blick auf die soziale Unausgewogenheit der amerikanischen Gesellschaft.
    Eine Genreeinordnung ist schwierig. "Science Fiction" im Sinne von Zukunftsroman trifft es nicht ganz, die Bezüge zur Gegenwart sind offensichtlich. Manche Folgen bieten pure Hardcore-Action, andere wirken wie Kriminalkomödien, wiederum andere gehen definitiv sophistisch zu Werke, und oftmals kommt alles zusammen. Rückblenden und Metaebenen sind dabei wesentliche Stilmittel.

    Die Handlung zeichnet insgesamt ein eher düsteres Bild vom New York der Gegenwart. Suggeriert wird ein von Korruption zerfressener Polizeiapparat und eine von allgegenwärtiger Kriminalität bedrohte Gesellschaft. Das Hauptthema ist, wie es im Vorspann der meisten Folgen angesprochen wird, die vermutlich bereits in der Realität existierende Totalüberwachung durch das sich stetig verdichtende öffentliche Datenverarbeitungspotenzial.
    Der unbezweifelbar ernste Hintergrund der Serie wird jedoch oftmals vergnüglich durchkreuzt, wenn humoristische Momente die Stimmung wie Slapsticks konterkarieren. Die Coolness von Figuren wie Fusco und Shaw verleiht der ganzen Sache eine angenehme Bodenständigkeit. Augenzwinkernd überdreht gerät die Darstellung der beiden weiblichen Hauptfiguren Sameen Shaw und Samantha "Root" Groves, welche mit lakonisch-cooler Lässigkeit Gegner und Gegnerinnen abservieren. Das gefällt auch dem Publikum der großen Krimi-Märchen wie James Bond & Co.
    Bemerkenswert an dieser Serie ist der bei aller sich oftmals am Rande des Zynismus befindenden Schonungslosigkeit der dennoch klare moralische Kompass. Dessen Repräsentant ist in erster Linie Harold Finch, der wie ein Fels in der Brandung seiner seelisch und ethisch kaputten Mitstreiter wirkt, und der durch seinen Einfluss seine Leute im Verlaufe der Serie in unaufdringlicher Weise ganz allmählich auf den rechten Weg bringt.

    Die vierte Staffel markiert den Höhepunkt der gesamten Serie und hätte vielleicht auch lieber deren Schlusspunkt setzen sollen. Die nachgeschobene fünfte Staffel jedenfalls wirkt wie lustlos angehängt und bringt - entgegen der Ankündgung der Produktionsfirma - einen eher unbefriedigenden und einfallslosen Abschluss.
    Meine Produktempfehlungen
    • Person Of Interest Staffel 2 Person Of Interest Staffel 2 (DVD)
    • Person Of Interest Staffel  3 Person Of Interest Staffel 3 (DVD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    31.10.2021

    Revision Staffel 5

    Nachdem ich mir die letzte Staffel nochmal in Ruhe angesehen habe, musste ich feststellen, dass sie entgegen meinem ersten Eindruck doch viel besser ist als ich es hier zunächst geschrieben hatte. Sie wirkt auf mich jetzt viel origineller und profilierter als beim ersten Anschauen. Die finale Staffel ist in der Tat ein durchaus plausibler Abschluss des gesamten Handlungsverlaufs. Ich tat mich damals wohl etwas schwer mit dem unvermittelt präsentierten Ende zweier Hauptakteure ("Knallerbse" Samantha Groves und John Reese).
    Test Of Wills Test Of Wills (CD)
    12.09.2018
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Genial überdreht und nicht zu fassen

    Ein atemlos-hektisches Nonstop-Feuerwerk an Einfällen und skurrilen Effekten. Vielen Zuhörern wird diese CD vermutlich nur auf die Nerven gehen. Es ist wirklich nicht jedermanns Sache, was sich die Gardner-Brüder und Schlagzeuger Brad Kaiser 1997 zusammenfrickelten. Wer jedoch abgefahrene Tonerzeugnisse mit hohem Energieausstoß mag, der wird bei diesem Werk in Stimmung und ins Schmunzeln kommen.
    Die ersten beiden Stücke überzeugen mich noch nicht und wirken einfach nur unmelodisch. Ab "Walk Fast, Look Worried" aber beginnt die Gruppe alle Register zu ziehen. Eine dicht gepackte Tour de Force aus überbordendem Ideenreichtum bombardiert eine Dreiviertelstunde lang den erstaunten bis perplexen Zuhörer. Das Titelstück des Albums grenzt nachgerade an Genialität - das werden sicherlich auch diejenigen zugeben, deren Musikgeschmack anders gelagert ist als der Stil dieses Albums. Posaunen auf Augenhöhe mit Metal-Gitarren, als wäre es eine Standardkombination für das Arrangement eines Musikstücks - Magellan machts möglich. Der letzte Track "Critics Carnival" setzt einen weiteren Höhepunkt und glänzt mit vertrackt-verschachteltem Gesang sowie einem Gastauftritt des furios flötenden Ian Anderson.
    Am ehesten erinnert mich diese Musik an die anderen bravourösen Effekthascher der US-Metal-Szene: Incubus. Wobei sich Magellan bei "Test Of Wills" doch noch ein Quäntchen überdrehter zeigt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Make Yourself Incubus
      Make Yourself (CD)
    • S.C.I.E.N.C.E. (180g) Incubus
      S.C.I.E.N.C.E. (180g) (LP)
    Five Miles Out Mike Oldfield
    Five Miles Out (CD)
    12.09.2018
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Fröhlicher elektronischer Eklektizismus

    Im Gegensatz zum Nachfolgealbum "Crises" ist in "Five Miles Out" noch die Begeisterung des Künstlers herauszuhören. Hier scheint die schöpferische Inspiration noch intakt und äußert sich in fröhlichem elektronischen Eklektizismus, mit einer Verspieltheit wie am ersten Tag der Tubular-Bells-Ära. Das ganze wird von Schlagzeug und kräftigen Gitarrenriffs zusätzlich befeuert. Insbesondere das knapp halbstündige "Taurus II" und das Titelstück enthalten viele deftige Hardrock-Anteile. Dabei werden die intensiven Passagen durch Maggie Reillys Glockenstimmchen angenehm aufgelockert. Ungerade Rhythmus-Metren verleihen der Musik zusätzliche Würze.
    Insgesamt ist "Five Miles Out" ein gelungenes Werk mit nur wenigen künstlerischen Mängeln. Allerdings arbeitet Oldfield seit der Dämmerung des Digitalzeitalters oft mit großen Lautstärkenunterschieden. Man hört Crescendi wie sie sonst nur in der klassischen und der Orchestermusik üblich sind. Für meine Hörgewohnheiten übertreibt er es mit dieser Art von Dynamik etwas.
    Auch ein Minuspunkt und im Album der Ausreißer nach unten ist "Family Man". Offenbar als (Alibi-)Rocker gedacht, verpulvert das Lied seine Wirkung durch unpassende Samples und Klangeffekte, die wie aus den anderen Stücken importiert wirken.
    Der Titeltrack dagegen überzeugt mit seinem ruppigen Stil. Man wird irgendwie kräftig durchgeschüttelt, so wie es auf der turbulenten Flugreise gewesen sein muss, die Oldfield im Stück beschreibt und die bei der Namensgebung des Albums Pate stand.
    Die ehemalige Single-B-Seite "Waldberg (The Peak)" ist ein ruhigeres geradliniges Instrumental mit witzigen Einsprengseln. Hat Hit-Appeal und animiert zum Mitpfeifen.
    Am besten gefällt mir das 13-minütige "Orabidoo". Mit sowohl lyrischen als auch agilen Passagen und dabei trotz aller Kontraste ausgewogenem Sound repräsentiert es den Stil von Mike Oldfield beispielhaft und elegant.
    1 bis 25 von 39 Rezensionen
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