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    2. Alle Rezensionen von Kind of Blue bei jpc.de

    Kind of Blue

    Aktiv seit: 08. September 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 152
    33 Rezensionen
    Hagen - Im Tal der Nibelungen Cyrill Boss
    Hagen - Im Tal der Nibelungen (DVD)
    10.03.2025
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Ton:
    4 von 5

    Hat mir gut gefallen. Meiner Frau auch.

    Also, ich kenn Hagen ganz genau. Da ist kein Tal der Nibelungen. Da ist Ennepetal. Und wem dat zu klein ist, gibdet noch Wuppertal. Dat ist aber ein Stücksken weiter wech.

    Der Film ist richtig toff. Ich fand den total spannend. Kannze richtig gut kucken. Also, mal so gesehen, kann ich dat ruhigen Herzens empfehlen. Echt jetzt.
    Curious Ruminant Jethro Tull
    Curious Ruminant (CD)
    10.03.2025
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Gepflegte Langeweile

    Grundsätzlich verstehe ich alle, die mit Tull alt geworden sind und sich altersgemäß nach ruhigen Bahnen sehnen. Diese Zielgruppe wird hier vermutlich bestens bedient.

    Allerdings ist die Musik auf diesem Album eher eine Einschlafhilfe für ältere Herrschaften, so ist mein Eindruck. Daß ältere Leute es noch ganz ordentlich krachen lassen können, dafür gibt es mehr als genug Beispiele. Und für Musik, wie sie Jethro Tull jahrzehntelang gemacht hat, braucht es kein Red Bull und kein Viagra, das geht auch so. Wo ist sie hin, die tolle Musik, die diese Band mal Album für Album ablieferte? Des Rätsels Lösung: Diese Band gibt es schon lange nicht mehr, JT ist das Soloprojekt des einstmaligen Derwischs an der Querflöte. Der Wisch hat sich zur Ruhe gesetzt und entwirft jetzt mit den dazu passenden Musikanten reihenweise Alterswerke, aber das hat mit der ehemaligen Band streng genommen nichts mehr zu tun. Es ist Ian Andersons Soloprojekt unter dem Namen einer Band, die für ihre tolle Musik geliebt wurde.

    Jetzt ist das nur noch gepflegte Langeweile auf ganz gutem Niveau, der Liebhaber vergangener Zeiten ist mit derartigen Klängen weder zu begeistern noch zu befriedigen. Wem es gefällt, der wird seine Freude daran haben. Wer Jethro Tull mag, dem wird das hier eher nicht zusagen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Thick As A Brick (Steven Wilson 2012 Remix) Jethro Tull
      Thick As A Brick (Steven Wilson 2012 Remix) (CD)
    • A Passion Play (Steven Wilson Mix) Jethro Tull
      A Passion Play (Steven Wilson Mix) (CD)
    • The Broadsword And The Beast (Steven Wilson Remix) Jethro Tull
      The Broadsword And The Beast (Steven Wilson Remix) (CD)
    • Heavy Horses (New Shoes Edition) Jethro Tull
      Heavy Horses (New Shoes Edition) (CD)
    • Aqualung (The 2011 Steven Wilson Stereo Remix) Jethro Tull
      Aqualung (The 2011 Steven Wilson Stereo Remix) (CD)
    3 Kommentare
    Anonym
    10.03.2025

    Ansichtssache

    Zitat: [Wer Jethro Tull mag, dem wird das hier eher nicht zusagen]

    Von wegen - ich höre die alten Sachen wie TAAB, Aqualung, Benefit, Stand Up usw. immer noch regelmäßig und finde aber Curious Ruminant trotzdem auf seine Art genial.
    Das eine schließt ja das andere nicht aus
    Anonym
    14.03.2025

    Zum Kommentar von Kind of Blue

    Dass diverse Alben oft mit früheren Veröffentlichungen nicht viel gemeinsam hatten, war bei Tull schon immer so - man denke nur an "A" oder gar an "Under Wraps" um nur die krassesten zu nennen.
    Aber abgesehen davon ob solche Alben gefallen oder nicht (ich finde z.b. UW auch furchtbar), müssen diese ja nicht per se schlecht sein.
    Es ist halt wie immer Geschmackssache.
    Kind of Blue
    13.03.2025

    Zum Kommentar von Anonym

    Das ist völlig okay, das so zu sehen (bzw. zu hören). Jeder Jeck ist anders. Aber mit der Musik der gleichnamigen Band vergangener Zeiten hat das nicht mehr viel zu tun.
    Vatersland Petra Seeger
    Vatersland (DVD)
    23.10.2024
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Ganz, ganz großes Kino!

    Dieser Film ist ein absolutes Meisterwerk. Es ist mir schleierhaft, wie eine derart emotional packende filmische Erzählung nicht größere Bekanntheit hat, beispielsweise durch preisgekrönte Teilnahmen an diversen Festivals. Was dann vielleicht auch dazu führen könnte, daß der Film auch als Bluray angeboten würde.

    Die Autorin und Regisseurin steigt ganz tief in ihre Kindheit in den fünfziger und sechziger Jahren hinab, eine Zeit, in der Kinder (und vor allem Mädchen) vor allem zu gehorchen hatten. In einer Erwachsenenwelt, in der kindliche Bedürfnisse und Wünsche, die Rücksicht auf die kindliche Psyche so gut wie keine Rolle spielten. Je nach Herkunftsfamilie war eine Kindheit zu der Zeit kein Zuckerschlecken, Demütigungen und tiefgehende Verletzungen an der Tagesordnung. Kinder hatten zu funktionieren, zu spuren.

    Aus dieser für Kinder und wieder ganz besonders für Mädchen nicht einfachen Zeit erzählt die Autorin und arbeitet damit auch ihre Vergangenheit auf. In nüchternen, aber für empfindsame Naturen sehr emotionalen Bildern wird eine Kindheit geschildert, unterstützt von großartigen Schauspielern, allen voran die drei Mädchen, die die Hauptperson in verschiedenen Altersabschnitten darstellen.

    Für Menschen, die die Einstellung vertreten, das müssen Kinder aushalten können, „es hat mir ja auch nicht geschadet“ (wie sehr, zeigt schon dieser Satz), ist dieser Film nicht gemacht. Es kann aber sensiblen und für solche Dinge offenen Menschen sehr helfen, die eigene Geschichte noch einmal zu betrachten und so auch besser zu verstehen.

    Ich habe den Film jetzt zum zweiten Mal gesehen und er hat mich deutlich mehr berührt als beim ersten Mal. Vielleicht bin ich die nötigen Jahre älter und reifer geworden. An einigen Stellen habe ich sehr geweint, es war schmerzhaft und befreiend zugleich. Am Ende kann die mittlerweile erwachsene Frau, aus deren Rückblicken der Film besteht, das verletzte Kind von früher in den Arm nehmen und trösten, die ergreifendste Szene dieses bemerkenswerten Films.

    Wer sich auch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen will, für den ist dieser Film pures Labsal, wenn auch keine einfache Kost. Von mir die allerdickste Empfehlung für diesen wunderbaren Film.
    Toni Erdmann (Blu-ray) Maren Ade
    Toni Erdmann (Blu-ray) (BR)
    23.10.2024
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    4 von 5

    Humorloser Tiefpunkt des deutschen Films

    Es gibt Filme, da ist es mir mehr als rätselhaft, warum gerade sie mit Lob und Preisen überschüttet werden, die Kritiker umherhüpfen, als hätten sie Silvesterraketen im Allerwertesten, und sich dabei gegenseitig mit Elogen übertreffend. Wenn man sich die Historie mancher Filmpreise, einschließlich des Oskars, mal ansieht, kann man verwundert feststellen, daß in manchen Jahren belanglose Zeitgeistgurken Preise abgeräumt haben, während zuweilen cineastische Wunderwerke und phantastische Filme unter ferner liefen abgeschmiert sind. Vermutlich, weil sich manche Kritiker allzu leicht blenden lassen oder gewissen Auswüchsen des Zeitgeistes gerne hinterherhecheln.

    Anders kann ich mir den Erfolg dieses kleinen, dummen und ungeheuer spießigen Films nicht erklären. Als wäre es die Realisierung einer verklemmten Kleinmädchenphantasie, erzählt der Film eine groteske Geschichte, leider völlig ohne Witz, höchstens mit dem allseits gefürchteten deutschen Brachialhumor. Ich habe Peter Simonischek, einen wirklich guten Schauspieler, sehr bedauert, als er mit diesem Steinzeit-Gebiss im Mund unglaublich dummes Zeug absondern musste. Sandra Hüller zeigt ihre Klasse, weil man ihr die schwerst komplexbeladene, leicht schwachsinnige Tochter völlig abnimmt, was den Film insgesamt aber nicht besser macht.

    Mehr als zweieinhalb Stunden quält die Regisseurin den hilflosen Zuschauer, dessen einzig mögliche Gegenwehr auf diese humorlose Vergewaltigung das Verlassen der Vorstellung oder das Abschalten des Fernsehapparats ist. Beides sollte bald erfolgen, bevor dieser furchtbare Schwachsinn bleibende Schäden anrichtet.
    The Fabelmans The Fabelmans (CD)
    26.09.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    30 Minuten Musik sind ein Witz

    Das ist ein ganz schlechter Witz. Im Film gibt es so viel großartige Musik, daß ich unbedingt den Soundtrack haben wollte. Doch was Sony da rausbringt, ist geradezu lächerlich. Gerade mal dreißig Minuten Musik, dabei passen auf eine CD bis zu achtzig Minuten, die der Film locker hergeben würde. Selbst eine zweite CD wäre problemlos möglich gewesen. Aber das…das grenzt schon an Betrug. Dementsprechend bin ich jetzt nicht wirklich begeistert.
    Die Dirigentin Maria Peters
    Die Dirigentin (DVD)
    04.09.2024
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Der Weg einer tapferen Frau

    Vermutlich werde ich nie verstehen, warum zu allen Zeiten bis auf den heutigen Tag Männer so vehement gegen Frauen kämpfen und ihnen mitunter sogar voller Hass entgegen treten.
    Dieser Film gibt beredt Auskunft über den Weg der Antonia Brico, deren größter Traum war, Dirigentin zu werden. Gegen enorme Widerstände einer männlich geprägten Gesellschaft und mit der Hilfe von ein paar ganz besonderen Menschen gelingt es ihr letztlich, ihren größten Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.
    Dieser niederländische Spielfilm ist ganz hervorragend gemacht und so spannend, daß über die Länge von 137 Minuten nicht eine Sekunde Langeweile aufkommt.
    Duke Genesis
    Duke (CD)
    20.08.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Ade Prog, willkommen Pop…

    Das erste Phil-Collins-Popmusik-Album mit dem Namen „Genesis“ auf dem Cover. Es ist soweit, die Übernahme, weswegen Steve Hackett auch die Band verlassen hat, ist vollzogen. Die Prog Rock Band gibt es nicht mehr, jetzt sind Popmusik und Geldverdienen angesagt. Kenner werden hie und da noch winzige Reste der Vorzeit entdecken, aber im Großen und Ganzen ist das „Phil Collins und seine Genesis“. Die Musik ist durchaus anhörbar, hier werden die alten Fans abgekoppelt und neue Hörer- und Käuferschichten werden erschlossen. Für Freunde eingängiger Popmusik eine Kaufempfehlung, für Menschen, die „Lamb Lies Down..“, „Foxtrott“ und „Selling England..“ lieben, eine Zumutung. Aber das konnte das folgende Album, „Abacap“, noch ganz locker toppen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Selling England By The Pound (2008 remastered) Genesis
      Selling England By The Pound (2008 remastered) (CD)
    • Foxtrot Genesis
      Foxtrot (CD)
    • The Lamb Lies Down On Broadway Genesis
      The Lamb Lies Down On Broadway (CD)
    ... And Then There Were Three Genesis
    ... And Then There Were Three (CD)
    20.08.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Der Beginn des Übergangs…

    Mit diesem Album hatte die endgültige Abkehr von den „alten“ Genesis nun auch deutlich hörbar begonnen. Nach dem Weggang des meisterhaften Gitarristen Steve Hackett, dem letzten Verfechter der Peter-Gabriel-Zeit, begann Phil Collins die Band zu übernehmen und nach seinem Gusto umzuformen. Und da Collins nicht nur ein phänomenal guter Drummer war, sondern auch ein schlauer Bursche, brach er nichts übers Knie, sondern ließ den Wandel relativ gemächlich angehen. „And Then There Were Three“, was man retrospektiv auch etwas hämisch auffassen könnte, zeigt schon deutliche Spuren von Collins‘ Soloeskapaden, der Pfad des reinen Prog-Rocks wird hier längst nicht mehr beschritten, der erste Schritt zur reinen Popmusik ist gemacht. Was nicht zuletzt die Verkaufszahlen dieses Albums widerspiegeln.

    Für Freunde der „alten“ Genesis ist das Werk durchaus anhörbar, aber eben mit gewissen Einschränkungen. Es ist nicht mehr die Musik, wie man sie kannte, aber auch längst noch nicht das Pop-Tralala Collins‘scher Prägung. Kann man sich anhören, aber ich empfinde jedesmal Wehmut dabei.
    Everything Everywhere All At Once (Blu-ray) Daniel Scheinert
    Everything Everywhere All At Once (Blu-ray) (BR)
    16.07.2024
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    3 von 5

    Erst langweilig, dann irrsinnig…

    Ja, ich habe in meinem langem Leben voller Filme schon schlimmere gesehen. Allerdings nicht sehr viele. Aber vermutlich keinen sinnloseren und durchgekallteren. From Dusk Till Dawn kommt in diese Richtung, aber völlig anders. Hier ist die erste halbe Stunde sterbenslangweilig und ich hätte dem (dringenden) Impuls folgen sollen, abzuschalten. Aber sieben Oscars sind ja eine Hausnummer. Die kommenden gut 100 Minuten werden dann zu einer starken Belastung für Körper und Geist, beide wollen nur noch weg. In der Schlußviertelstunde wird dann auf ein versöhnliches Ende hingearbeitet, damit am Schluß alles wieder gut ist und man sich wieder lieb hat.
    Sorry, aber sieben Goldjungen für diesen Schwachsinn?
    Für manche Menschen ist es ja große Kunst, wenn sie die ganze Sache nicht verstehen. Und so manche „Künstler" leben nicht schlecht davon. Aber hier kann ich nur dringend abraten. Vielleicht ist es völlig stoned erträglich und lustig. Aber so weit wollte ich nicht gehen.
    Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    10.07.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gefühl schlägt Geschwindigkeit

    Manche Journalisten schreiben viel, wenn der Tag lang ist. Auch Musikjournalisten, Bereich Klassik, sind nicht davor gefeit. Deswegen sind aus meiner Sicht diverse Lobhudeleien mit größter Vorsicht zu geniessen. Wenn jedoch Attlia Csampai etwas von "Referenzstatus" schreibt, gibt es zwei bis acht Gründe, hellhörig zu werden. Und wenn es um die "Goldberg-Variationen" geht, erst recht. Diese sind eigentlich fast totgespielt; es gibt bestimmt tausendunddrei verschiedene Interpretationen äußerst unterschiedlicher Qualitäten. Das ist auch gut so, weil nicht nur jeder Jeck anders ist, sondern auch anders hört und unterschiedliche Vorlieben hat. Die hochgelobte Version von Olafsson finde ich persönlich grauenhaft.

    So, nach diesem überschwänglichen Lob von A.C. bei Frau Schirmer mal reingehört. Und aus reinhören wurde hin und weg. Sie nimmt sich Zeit, nicht zuviel, aber genug, um ganz viel Gefühl und tiefes musikalisches Verständnis in ihrer Interpretation unterzubringen. Etwas ähnlich wie Angela Hewitt, die diese Stück ganz hervorragend gespielt hat. Wenn man in dieser Geschwindigkeitsklasse (eher moderat) unterwegs ist, dann könnte Ragna Schirmer genau das richtige sein. Wenn man allerdings eher auf der Nürburgring-Edition steht, dann vielleicht nicht. Oder Frau Schirmer bringt Sie zum Umdenken.

    Wunderbare Musik mit viel Gefühl und Verstand. Attila Csampai hatte recht.
    Meine Produktempfehlungen
    • Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    • Goldberg-Variationen BWV 988 (Studio Aufnahme) Goldberg-Variationen BWV 988 (Studio Aufnahme) (CD)
    • Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    • Goldberg-Variationen BWV 988 (SHM-CD) Goldberg-Variationen BWV 988 (SHM-CD) (CD)
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    01.07.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Sehr gut und sehr günstig!

    Diese Gesamtausgabe der Beethoven-Sinfonien aus dem Ende der siebziger Jahre ist eine überdurchschnittliche Einspielung und dankenswerterweise von den zur Zeit „modernen“ Einspielungen, wo das Tempo die Qualität zu bestimmen scheint, weit entfernt. Das bedeutet aber nicht die eher getragene Weise eines Karl Böhm. Die Wahrheit, in diesem Fall sehr subjektiv, liegt irgendwo in der Mitte. Und Blomstedt trifft sie aus meiner Sicht wohl ziemlich genau. Eine Einspielung mit einigen Höhen und keinen nennenswerten Tiefen, geradezu ideal für Anfänger und Vervollständiger ihrer Sammlung.
    Aber der Oberkracher ist der absolute Wahnsinns-Preis. Die ebenfalls angebotenen Gesamtausgaben von Blomstedt sind fünf- bzw. siebenmal so teuer, bieten eine geringfügig nettere Ausstattung, aber exakt das gleiche Material. Somit sind sechs Euro für fünf CDs dieser hervorragenden Arbeit schon fast anstößig günstig. Wenn ich das Set nicht schon in anderer Ausführung besitzen würde, wäre es spätestens jetzt mein. Und somit allerdickste Empfehlung!
    A Boy Named Charlie Brown A Boy Named Charlie Brown (CD)
    26.06.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Peanuts Jazz vom feinsten…

    Was für wunderschöne Musik! Jahrzehntelang kannte ich sie nur als „Peanuts-Musik“ und sie hat mir schon damals so gut gefallen. Jetzt, nachdem ich den ersten Kinofilm der Peanuts wieder gesehen habe, wollte ich auch mehr über diesen grandiosen Soundtrack wissen und bin bei Vince Guaraldi gelandet. Mir war als Teenager gar nicht bewusst, wie sehr ich Jazz mag. Heute, leider sehr viel später, aber nicht zu spät, habe ich diese großartige Musik auf CD und kann mich jetzt permanent darüber freuen, ohne die Filme sehen zu müssen (die ich natürlich immer noch sehr liebe).

    Allerdickste Empfehlung!
    Hackney Diamonds (Live Edition) The Rolling Stones
    Hackney Diamonds (Live Edition) (CD)
    16.05.2024
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    The Thrill Is Gone...

    Paint It Black und Let's Spend The Night Together waren die beiden Stücke, die mich vor über fünfzig Jahren absolut gekegelt haben. Seitdem war ich, damals noch nicht mal Teenager, ein absoluter Stones-Fan. Ich schreibe das, weil ich einer von den alten Knochen bin, die meinen, die Rythm'n Blues-Zeiten und die Siebziger waren die beste Zeit der Stones. Tattoo You war noch großartig, Undercover schon zwiespältig und Dirty Work war, wie der Titel schon sagt, der Tiefpunkt. Seitdem haben sich Jagger/Richards zwar wieder zusammengerauft, aber der Zauber war weg. Und so ist es meiner bescheidenen Meinung nach geblieben.Die Musik seitdem ist austauschbar geworden und berührt mich lange nicht mehr so wie sie es früher mal tat.

    So, jetzt also ein neues Album nach drölfzich Jahren. Die Greise wieder im Studio. Ich finde es einerseits toll, daß meine Heroes von damals immer noch Spass haben, ordentlich Radau zu machen. Andererseits hat es auch einen Hauch von Tragik, wenn der Hamster nicht mehr aus dem Rad kommt und läuft und läuft und läuft... Voller Neugier habe ich mir die neue Platte angehört. Und war sehr angetan. Vom letzten Stück, Rolling Stone Blues. Der Rest ist nicht schlecht, aber ich finde meine alte Leidenschaft für diese Musik und diese Band nicht mehr. Zunächst dachte ich, daß liegt an mir, weil ich selber ein alter Sack geworden bin. Aber als ich die alten Sachen hörte, war das Feuer wieder da, es brannte lichterloh.

    Es wird sicher genug Leute geben, die auf Hackney Diamonds total abfahren und das ist auch gut so. Es ist ja auch keine schlechte Platte. Nur sind es nicht mehr meine Stones.

    Zur zweiten CD nur soviel: Sie sollten es wirklich gut sein lassen. Was die Oppas da raushauen, ist einfach nur peinlich. Gerade die alten Stücke Tumbling Dice, Shattered und der längst totgespielte Hans Blitz hören sich beinahe an wie Tanzmusik von James Last (nix gegen Hansi!), wer alte Liveaufnahmen kennt, weiß um den Schmackes, den die Songs mal hatten. Und hier: peinliche Langeweile pur, man möchte den älteren Herrschaften zurufen: Bitte lasst es bleiben. Time Waits For No One.

    Vielleicht hätte man nach Charlies Tod endlich aufhören sollen, jeder hätte es verstanden. Vielleicht auch schon vor Dirty Work. Man weiß es nicht. Meine ehemals so geliebten Helden sind inzwischen irgendwie peinlich. Und, im Nachhinein betrachtet, haben es die Fab Four wesentlich schlauer angefangen.
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      Tattoo You (40th Anniversary Edition) (SHM-CD) (Digisleeve) (CD)
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    At Royal Albert Hall Gordon Lightfoot
    At Royal Albert Hall (CD)
    06.05.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Das hat Gordon Lightfoot eigentlich nicht verdient…

    Gordon Lightfoot war in den siebziger und achtziger Jahren einer meiner Lieblingsmusiker. Einer seiner größten Hits in Europa, If You Could Read My Mind, wurde zuerst durch die Instrumentalfassung der Spotnicks und die eingedeutschte Fassung von Daliah Lavi bekannt. Beides hat wohl seine Berechtigung, ist aber Lichtjahre vom Original entfernt. Sundown wurde damals auch im Radio rauf und runter gespielt. Und so lernte ich als beginnender Teenager diesen wunderbaren kanadischen Singer/Songwriter kennen. Mich faszinierte immer seine Art Gitarre zu spielen, dieses Fingerpicking, und seine warme, volle Stimme.
    Irgendwann Richtung Ende der Achtziger verschwand er dann aus meinem Blickfeld, ohne daß mich seine Musik verlassen hätte, die immer mal wieder durch meinen Kopf ging. Jetzt habe ich gesehen, daß es dieses Live-Album gibt, aufgenommen in der altehrwürdigen Royal Albert Hall, wo schon Eric Clapton (und nicht nur der) denkwürdige Konzerte gegeben hat. Also habe ich voller Vorfreude reingehört und dachte dann, ich hätte die falsche Platte erwischt. Voller Unglauben habe ich mich durch die Stücke gehört, man könnte auch sagen, gequält. Wer war das denn? Okay, bei den meisten Sängern und Sängerinnen wird die Stimme im Alter nicht besser, siehe Elton John als Beispiel. Bei manchen wird es richtig peinlich, siehe die letzten Konzerte von Genesis, wo es schon ein starkes Stück war, daß sich Phil Collins mit der Leistung überhaupt auf die Bühne getraut hat. Aber hier, bei meinem so sehr gemochten Gordon Lightfoot, ist es nur traurig. Furchtbar traurig. Diese einst volle und warme Stimme ist nur noch ein Schatten ihrer selbst; hätte man mir diese Musik vorgespielt ohne den Interpreten zu nennen, ich hätte ihn nicht erkannt.
    Der langen Rede Sinn: Dieses Album, daß musikalisch auf sehr ansprechendem Niveau ist, aber eben stimmlich sehr, sehr traurig und damit eigentlich katastrophal, würde ich nicht mal geschenkt nehmen. Stattdessen lieber ein paar ältere Platten, als GL noch richtig bei Stimme war. Ich möchte nicht wissen, wie es den Zuhörern des Live-Konzerts erging, aber daß eine Plattenfirma so etwas veröffentlicht und auch noch groß bewirbt, ist dem Andenken an den einst großen kanadischen Liedermacher nicht sehr zuträglich. Naja, jeder, wie er/sie meint, aber ich würde von diesem Album dringend abraten. Zumindest vorher probehören.
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    • Sundown Sundown (CD)
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      An Introduction To Gordon Lightfoot (CD)
    Through The Past, Darkly (Big Hits Vol. 2) The Rolling Stones
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    29.04.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wenn‘s die Decca-Version wäre…

    Eine meiner Lieblingsplatten der „alten“ Stones. Eigentlich. Denn hier hat man leider, leider die US-Fassung der „Big Hits Vol. 2“ (London Records bzw. ABKCO Records) veröffentlicht. Obwohl längst verblichen, treibt der unselige Allen B. Klein hier immer noch sein Unwesen. Im Gegensatz zur englischen Decca-Fassung fehlen hier drei aus meiner Sicht ganz wichtige Songs der Stones. „We Love You“ als bekannte Single-Auskopplung und die beiden eher weniger bekannten „Sittin‘ On A Fence“, nur auf dem Album „Flowers“ erschienen und „You Better Move On“, veröffentlicht auf der ersten Stones-EP. Die Wahnsinns-Nummer „Let‘s Spend The Night Together“, auf keiner regulären GB-LP veröffentlicht, ist auf beiden Versionen. Dieser Song war auch der Grund, mir vor fünfzig Jahren die LP zu kaufen, damals von der TELDEC und als „Stereophonic Recording“. Deswegen ist mir auch die Songauswahl der Decca sehr viel sympathischer als die von London.

    Grundsätzlich wirklich feiner Sampler, aber nur vier Sterne, weil aus meiner Sicht wesentliche Stücke fehlen. Die englische Version hätte fünf Sterne bekommen. Und, vielleicht eine dumme Frage, warum hat man nicht die Stereo-Bänder zur Veröffentlichung genommen? Hängt das wieder mit der ABKCO zusammen, die seit langen Rechtsstreitigkeiten mit den Stones die Rechte wesentlicher Stones-LPs der Sechziger besitzt?

    Eine tolle Idee wäre es auch gewesen, das Teil im originalen achteckigen Format zu veröffentlichen.
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    15.02.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Musik für die Insel…

    Es gibt sie noch, diese Stimmen, die man zum ersten Mal hört und innerhalb weniger Augenblicke völlig begeistert, völlig verzaubert und tief berührt ist. Bei Lady Blackbird hatte ich einen dieser raren Momente. Eine Art von Musik, von der man sich wünscht, sie würde nicht aufhören. Ich fühlte mich wie der kleine Häwelmann, der immerzu rief „Mehr, guter Mond, mehr.“ Eine Stimme wie Samt und Seide, voller Lust oder Schmerz, manchmal ein kleines bisschen rostig, aber immer sehr beeindruckend schön. In Kommentaren taucht der Name Amy Winehouse auf, ein angedeuteter Vergleich, dem ich mich nicht anschließen kann. Mich hat der Gesang von Lady Blackbird etwas an Cassandra Wilson erinnert, deren Debütalbum bei Blue Note „Blue Light Till Dawn“ 1993 ähnlich begeistert gefeiert wurde. Und die mich damals ähnlich beeindruckt hat. Nicht allzu oft gibt es Alben, die man von vorne bis hinten in einem Rutsch durchhören kann und es nicht eine einzige Sekunde gibt, die nicht fesselt und tief in die Musik hineinzieht. Allerdickste Empfehlung mit Sternchen.
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    Lang Lang - The Chopin Album Lang Lang - The Chopin Album (CD)
    27.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Durchaus überzeugend...

    Zunächst muß man sagen, daß der Begriff "Album" nichts mit Sammelbildchen zu tun hat, wie ich zunächst dachte. Auch ist dieser Schopin (wird wohl Schopäng gesprochen) gar kein Franzose, sonder Pole. Aber dafür schreibt er ganz schöne Noten, bzw. schrieb, weil er ja nicht mehr unter uns weilt.

    Am besten hat mir das Klavier gefallen. Eine wirklich schöne Aufnahme, bei der die Geigen und vor allem die Kesselpauken überhaupt nicht fehlen. Auch habe ich mich sehr gefreut, daß endlich mal keiner singt. Das wirkt so beruhigend. Man stelle sich nur Helene Fischer...nein, lieber nicht. Dieser Mann aus China, der so anders ist als die Huaweis und Xiaomis, spielt doch recht schön und annehmbar. Ich würde mir die CD nochmal kaufen, wenn ich sie nicht schon hätte. Aber dann könnte ich die erste ja verschenken. Ich weiß bloß nicht, an wen. Eines gilt es noch zu beachten: Oft unterschätzt, aber hilfreich ist der Hinweis, daß man sich vor dem Kauf überzeugen sollte, ob man auch einen CD-Spieler besitzt. Sonst wird es schwierig mit dem Musikgenuß.
    Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    02.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Umwerfend gut wäre noch deutlich zu wenig…


    Es ist ganz schön schwierig, sich bei der Menge der Goldberg-Variationen für eine zu entscheiden, zu unterschiedlich sind oftmals die einzelnen Interpretationen. Meine erste Ausgabe war vor vielen Jahren die zweite Aufnahme von Glenn Gould von 1981. Bar jeder Ahnung und nur mit dem Wissen des großen Werts der Gouldschen Interpretierungen habe ich damals zugegriffen und so dieses wunderbare Stück kennen- und lieben gelernt. Später kam noch Angela Hewitt dazu, deren unglaubliche Mischung aus absolutem Können und einem von ganzem Herzen kommenden Bach mich sehr begeistert hat, eigentlich deutlich mehr als Gould. Diese, wie es mir scheint, neuzeitliche Methode, die Goldberg-Variationen immer schneller, zwar in technischer Perfektion, aber absolut seelenlos runterzureißen, empfinde ich als absolut grauenvoll, weil die Seele des Stücks, der innere Zusammenhang vollständig verloren geht. Ja, und dann kam der Tag, an dem ich Igor Levit mit seiner Interpretation hörte. Und mit einem Mal war alles Denken eingestellt. Keine Gedanken über das Timing, über den Anschlag, alles weg. Ruhe im Schädel. Nur noch ein Fühlen und Genießen. Ja, genau so muß es sein, genau so muß sich das anfühlen. Ich bin verzückt und allerschwerst begeistert. Natürlich ist das eine sehr persönliche Sichtweise und kann in keinem Fall verallgemeinert werden. Wer mit diesen hektischen Einspielungen sozialisiert worden ist, dem wird Levit möglicherweise lahm oder gar einschläfernd vorkommen. Er ist es nicht, er trifft den Kern der Musik auf den Punkt. Findet mein Inneres, ohne Beiteiligung der manchmal lästigen Ratio. Ich könnte mir vorstellen, daß es Bach gefallen hätte.
    Ein Kommentar
    Anonym
    08.04.2025

    Mehr als umwerfend gut ...

    ... nun gut und wie auch immer: Bach hätten diese wie andre Pianoforte-Versionenn sicherlich nicht gefallen, denn er hat seine u.a. Goldberg-Clavierübungen für ein zweimanualiges Cembalo (Clavier) geschrieben.
    Unter den zahllosen Goldberg-Interpretationen ist Levits sicherlich eine recht gute, wennauch keine ausdrucksvielfältige: Levit fehlt einerseits der juvenile Aplomb des frühen wie die kontemplative Emphase des späten Gould oder die tiefschürfenden Reflexionen eines Perahia’s oder Andras Schiff - von den Cembalo-Künsten andrer wie Hateii ganz zu schweigen. gmr.
    Close (2022) (Blu-ray) Lukas Dhont
    Close (2022) (Blu-ray) (BR)
    30.11.2023
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    4 von 5

    Tieftraurig und wunderschön

    Ein wunderschöner und zugleich tieftrauriger Film über das Ende einer engen und liebevollen (aber nicht erotischen) Freundschaft zwischen zwei Jungen am Beginn der Pubertät. Viel mehr kann man nicht sagen ohne zuviel von der Handlung zu verraten. Am besten, ohne viel Informationen in den Film eintauchen und sich von den famosen Darstellern und den langen und ruhigen Kameraeinstellungen gefangen nehmen lassen. Kein Film für zwischendurch, aber für einen verregneten Sonntagnachmittag oder einen Abend ohne Fernsehprogramm. Mich hat dieser wunderbare Film tief berührt. Tränen mit eingeschlossen.
    Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    14.11.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Ein "lang gehegter Traum" (Olafsson) geht unglücklicherweise in Erfüllung...

    Um es mit einem einzigen Wort zu sagen: Grauenvoll! Zuweilen habe ich den Eindruck, daß jeder, der halbwegs unfallfrei ein Piano bedienen kann, sich an den Goldberg-Variationen versuchen muß. Und die Plattenfirmen, im Bereich Klassik nicht gerade mit neuen Hits gesegnet, müssen so etwas dann als die nächste Sensation, die nächste musikalische Großtat verkaufen. Je schneller die zumeist noch recht jungen Bediener eines Pianos den Bach runterreißen, um so enthusiastischer wird die "Neuentdeckung" gefeiert. Denn der Umsatz muß stimmen. Nur bleibt von der Seele der Musik nicht mehr allzuviel übrig.

    Ein gutes Beispiel ist Glenn Gould, der 1955 eben dieses Stück in rekordverdächtiger Geschwindigkeit malträtierte, um dann 1981 eine deutlich gereifte Einspielung mit sehr viel mehr Verstand und Seele vorzulegen. Es gibt so viele Einspielungen der Goldberg-Variationen, einige richtig gute sind dabei. Angela Hewitt versteht es meisterhaft, das Wesen des Stücks herauszuarbeiten und tief zu berühren, ebenso wie Daniel Barenboim, Lang Lang und, mit gewissen Einschränkungen, Andras Schiff. Das ist natürlich eine sehr subjektive Beurteilung und ich kenne auch nicht alle Interpretationen. Das Wort "Vergewaltigung", wie in einem anderen Kommentar geschrieben, möchte ich in diesem Zusammenhang nicht benutzen, aber ich verstehe sehr gut, was gemeint ist und sehe das sehr ähnlich. Wir wissen nicht, was J.S. Bach dazu sagen würde oder ob er Vikingur Olafsson den Klavierdeckel auf die die Hände knallen würde. Deswegen muß hier ein jeder nach seiner Fasson selig werden. Ich ganz bestimmt nicht. Bei aller kalten technischen Perfektion kommt das Wesen der Musik, seine therapeutische Ruhe und innere Struktur, gleichsam die Seele des Stücks, überhaupt nicht zur Geltung. Die Musik rast in meinem Kopf dahin, ich bin nicht mehr in der Lage, ihr zu folgen, mich auf sie einzulassen. So möchte ich Bach nicht hören, es tut weh und ist ganz fürchterlich, nach meiner persönlichen Empfindung. Es steht natürlich jedem frei, das völlig anders zu sehen. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für diesen ...

    She Said (Blu-ray) Maria Schrader
    She Said (Blu-ray) (BR)
    05.11.2023
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Sehr beeindruckend, Weltklasse

    Maria Schrader hatte ich bisher nicht auf meiner Liste von Künstlern, die ich besonders mag oder bewundere. Ihre Filme mit Dany Levy hatten höchstens zwiespältigen Eindruck hinterlassen und als Regisseurin war sie mir auch noch nicht besonders aufgefallen. Doch ihre letzten beiden Regiearbeiten („Vor der Morgenröte“ und „Ich bin dein Mensch“) haben mir besser gefallen als ihre vorigen Arbeiten.

    Mit „She Said“ hat Maria Schrader ein Meisterwerk geschaffen und hat damit gezeigt, daß sie in der Lage ist, auf Weltklasse-Niveau zu arbeiten. Seit Jugendtagen faszinieren mich Filme, die sich intensiv mit der Suche nach der Wahrheit beschäftigen. Gerichtsfilme wie „Die zwölf Geschworenen“ oder investigative Filme wie „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men) von Alan J. Pakula. Wie die Aufdeckung der Watergate-Affäre durch die beiden Reporter der Washington Post, Carl Bernstein und Bob Woodward, genial verkörpert von Dustin Hoffmann und Robert Redford, den Betrachter mehr als zwei Stunden in Atem hält, ist ganz großes Kino und einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

    Und dieses Kunststück ist jetzt Maria Schrader auch gelungen. Zwei sehr engagierte Reporterinnen, dieses Mal von der New York Times, decken Stück für Stück, gegen heftigste Widerstände und trotz sehr ernsthafter Drohungen, den Skandal um den Filmproduzenten Harvey Weinstein auf. Es war für mich wie ein kleines Déjà Vu, wieder zwei Reporter, hier zwei Frauen, die sich in den Kopf gesetzt haben, die Wahrheit herauszufinden und darüber zu berichten. Wieder mehr als zwei Stunden unglaublich spannendes Kino und davon keine Sekunde langweilig.

    Obwohl der Ausgang der Geschichte bekannt ist, habe ich mit den beiden Reporterinnen gebangt und gehofft, habe zwischendurch auch ein paar Tränen verdrückt ob der Skrupellosigkeit und Brutalität des Täters und dem Leiden der betroffenen Frauen.

    Maria Schrader hat hier ein absolutes Meisterwerk geschaffen und sich im Olymp der besten Filme einen Platz erobert. Das geht natürlich nur mit einem ganz hervorragenden Team, wobei die beiden Hauptdarstellerinnen aus einem sehr guten Cast noch hervorzuheben sind. Dieser Film wird auch beim zweiten oder dritten Mal ansehen nicht langweilig, man entdeckt nur noch mehr Feinheiten. Ich bin mir sehr sicher, dieser Film ist auch ein zeitgenössisches Dokument, vergleichbar mit dem Pakula-Film, und wird auch in zwanzig oder dreißig Jahren gut anzusehen sein.

    Von mir eine ganz dicke, nein, allerdickste Empfehlung.
    Goodbye Yellow Brick Road (40th Anniversary Edition) Elton John
    Goodbye Yellow Brick Road (40th Anniversary Edition) (CD)
    22.08.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Elton’s Beste

    Elton Johns Musik höre ich seit Anfang der Siebziger, ich war noch nicht mal Teenager. Fleißig mit dem Kassettenrekorder aus dem Radio aufgenommen, aber völlig inoffiziell, denn ein werdender Kerl hörte doch nicht solche Musik. Stones, Led Zeppelin, Purple und dergleichen war angesagt. Aber Elton John fand ich trotzdem gut, wenn auch im Geheimen. Die Platte „Goodbye Yellow Brick Road“ fiel mir schon damals auf, wegen so vieler guter Stücke und wegen des tollen Covers.

    Heute, fünfzig Jahre später, brauche ich mich mit meinem Musikgeschmack schon lange nicht mehr zu verstecken, die „Harte-Kerle-Musik“ ist längst passé und manchmal (wirklich nur manchmal) höre ich sogar ABBA. Elton John ist nun schon länger einer meiner Lieblingsmusiker und immer noch sind seine Frühwerke seine besten und vermutlich authentischsten Platten. Und eben aus vielen guten LPs und CDs ragt GYBR wie ein Leuchtturm hervor. Auch wenn sich sein Stil über die Jahrzehnte immer wieder änderte, oftmals dem Zeitgeist, aber auch der eigenen Entwicklung geschuldet, bleibt GYBR aus meiner bescheidenen Sicht sein persönlichstes und bestes Werk. Und nach inzwischen fünfzig Jahren kann man sich das Teil immer noch zu jeder Zeit anhören und genießen, wirklich zeitlos gute Musik.

    Die Original-LP war schon ziemlich gut, was den Klang angeht, aber die aktuelle, remasterte Ausgabe toppt alle mir bekannten Ausgaben (die MFSL-Ausgabe kenne ich leider nicht). Und die ist jetzt auch schon wieder zehn Jahre alt. Vielleicht geht mit allerneuester Digitaltechnik noch ein Fitzelchen mehr, die Qualität der Bänder (so sagt man) könnte es hergeben. Mal sehen, vielleicht zum Fünfzigsten…?
    ... bis neulich. Der letzte Abend Volker Pispers
    ... bis neulich. Der letzte Abend (CD)
    18.03.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Politisches Kabarett, besser geht's nicht!

    Auch jetzt, mehr als sieben Jahre nach dem letzten Auftritt von Volker Pispers, zeigt sich die Zeitlosigkeit und die Intelligenz dieses politischen Kabaretts. Nach dem Tod von Dieter Hildebrand und der eigenen Zufrühpensionierung von Georg Schramm war Pispers einer der letzten, die im Kabarett die Politik, die zu Wählenden als auch das Wahlvolk, gnadenlos, bissig und mit viel schwarzem Humor zerlegte. Heute ist das Kabarett leider viel zu häufig zu einer Ansammlung von Witzen und Bonmots durch irgendwie beinahe beliebig austauschbare "Comedians" (was für ein fürchterliches Wort) verkommen. Die Akteure der beinharten und dennoch humorvollen Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft werden, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, weniger. Das ist nicht nur schade, das ist außerordentlich bedauernswert. Deswegen lohnt es sich immer wieder, sich Pispers anzuhören und/oder anzusehen. Und je länger sein Abschied zurück liegt, desto erstaunter kann man von der Weitsichtigkeit dieses Mannes sein.
    Meine Produktempfehlungen
    • Volker Pispers...bis neulich 2014 (Live in Bonn) Volker Pispers
      Volker Pispers...bis neulich 2014 (Live in Bonn) (DVD)
    The Collection The Collection (CD)
    08.11.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Überflüssiges Werk für sehr kleine Zielgruppe

    Bei einem derart umfangreichen Werk einen Extrakt der „größten Hits“ auf einer CD unterbringen zu wollen, ist ein Projekt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Zumal so ziemlich alles an den Stücken aus einem gewissen Zusammenhang gerissen ist (Wenn man denn die ganze Platte/CD kennt). Als ein sehr oberflächlicher Überblick über das Werk des Alan Parson Project taugt diese CD vielleicht ein wenig, aber eigentlich ist das rausgeschmissenes Geld. Wenn einem die Musik von APP gefällt, ist es meines Erachtens wesentlich sinnvoller, sich nach und nach die einzelnen CDs anzuhören und käuflich zu erwerben. Denn es mag das ein oder andere bekanntere Stück geben, die Musik ist immer vollständig hervorragend bis genial.


    Mir jedenfalls hat bei jedem Stück dieser „Greatest Hits“-Kompilation das Stück davor und/oder das danach gefehlt. Aber man muß das nicht so sehen, es gibt bestimmt genug oberflächliche Menschen, denen diese aus dem Zusammenhang gerissene Musikstücke genügen. Schade, aber sisso. Und die werden vermutlich mit dieser CD zufrieden sein.
    Meine Produktempfehlungen
    • Eve (Expanded) The Alan Parsons Project
      Eve (Expanded) (CD)
    • Pyramid (Expanded) The Alan Parsons Project
      Pyramid (Expanded) (CD)
    • The Turn Of A Friendly Card (Expanded) The Alan Parsons Project
      The Turn Of A Friendly Card (Expanded) (CD)
    • Eye In The Sky The Alan Parsons Project
      Eye In The Sky (CD)
    Geschenkt ist noch zu teuer (Blu-ray) Richard Benjamin
    Geschenkt ist noch zu teuer (Blu-ray) (BR)
    18.05.2022
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Medizin für Depri-Tage

    Ein früher Film von Tom Hanks, als er noch gut einen jungen liebenswerten Tölpel darstellen konnte. Zusammen mit seiner Frau kaufen sie ein Haus, scheinbar ein echtes Schnäppchen. Doch dann… Ohne zuviel zu verraten, alles nur vorstellbare Unbill bricht über das junge Paar herein und…. es ist saukomisch. Ich habe mich selten so amüsiert und schlapp gelacht. Ein wunderbarer Film!
    Meine Produktempfehlungen
    • Scott & Huutsch Roger Spottiswoode
      Scott & Huutsch (DVD)
    1 bis 25 von 33 Rezensionen
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