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    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Kammermusik Kammermusik (CD)
    05.04.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kammermusikalische Vielfalt

    Und das in jeder Hinsicht. Das Albert-Schweitzer-Ensemble (ein Ad-hoc-Ensemble?) mit seinen sieben Mitgliedern präsentiert vier großartige Werke des Beethoven-Freundes Anton Reicha in verschiedensten Besetzungen: mal mit oder ohne Klavier, mal als Trio oder Quintett. Immerhin handelt sich um halbstündige Werke in vier Sätzen. Ausnahme: das Qintett Nr.2 mit seinen sieben Sätzen und den fünf Variationen des sechsten Satzes. Das klingt alles sehr munter, farbig, teils hochvirtuos, aber auch sehr sensibel. Häufig treten die Instrumente in Dialoge oder übernehmen die melodische Führung, um im folgenden Moment wieder in den Ensembleklang zurückzutreten. Sehr kunstvolle Werke sind das und man fragt sich erneut, warum es der Reicha nicht schaffte, mit seiner Musik aus dem Schatten Beethovens zu kommen. Gleichwohl: Mit großer Meisterschaft gelingt es dem Ensemble, diese Musik ebenbürtig neben die Beethovens zu stellen. Der Klang ist durchsichtig und klar aufgezeicnet und das Booklet gibt lesenswerte Infos zu Werken und Interpreten. Sehr zu empfehlen!
    Le Astuzie Femminili Le Astuzie Femminili (CD)
    04.04.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    (Fast) ein Spitzenplatz

    Schaut man die Angebote durch, so mangelt es an Aufnahmen von Cimarosas turbulenter Oper nicht. Immerhin ist seine 1794 uraufgeführte Oper rund um Neid, Versprechen, Besitz, Erbe und - natürlich - Frauen nie ganz von der Opernbühne verschwunden. Immer wieder gab es Aufführungen, die sich leider die jeweiligen Interpreten etwas "zurecht bastelten". Nun ist es cpo zu danken, diese Live-Produktion vom Reate Festival 2022 veröffentlicht zu haben, die alle alternativen Produktionen doch in den Schatten stellen dürfte. Das hat verschiedene Gründe: 1. Dirigent Alessandro De Marchi hat die ursprüngliche Partitur wieder hergestellt. 2. De Marchi bringt mit seinem Ensemble THERESIA ausschließlich historische Instrumente zum Einsatz. Dadurch erhält der Stimmensatz eine wunderbare Leichtigkeit und Durchhörbarkeit. Ein ganz neuer Cimarosa-Klang! 3. De Marchi hat mit der Wahl seines Sänger-Ensembles eine gute Wahl getroffen. Klare Stimmen (Frauen-Rollen), genaue Charaktere. Einzig Matteo Lois Bariton (Don Romualdo) ist in seiner Stimmfärbung Geschmacksache. Auch Tenor Valentino Buzza (Filandro) muss gelegentlich mit den Höhen der Koloraturen kämpfen. Doch bei allen Einschränkungen muss man bedenken, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt (Publikumsbeifall!!). Das begründet wohl auch die nicht optimale Akustik. Für den Klang hätte ich mir doch etwas mehr "Raum" gewünscht. Geliefert werden die zwei CDs in einer komfortablen Box mit einem sehr informativen Booklet (97 Seiten). Schade nur, dass das Libretto nur den ital./engl.Text bietet. Deutsch fehlt. Warum? Wäre bei der doch etwas komplizierten Handlung echt sinnvoll gewesen! Doch auch so gebürt dieser Einspielung (fast) ein Spitzenplatz.
    Musik der Hansestädte Vol.2: Musik aus dem alten Danzig Musik der Hansestädte Vol.2: Musik aus dem alten Danzig (CD)
    29.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Alt-Danziger Allerlei

    Allerlei? Das ist nicht negativ gemeint. Ganz im Gegenteil! Nach Stralsund (Vol.1) macht sich Manfred Cordes mit seinem 2019 ins Leben gerufenen Eüropäischen Hanse-Ensemble auf die Reise nach Danzig. Dort findet er 15 kleine Schätzchen von 11 Komponisten der Renaissance-Zeit, die er für wert befand, auf dieser CD eingespielt zu werden. Die Vielfalt (im besten Sinne: Allerlei) liegt in den verschiedenen Besetzungen und der Verwendung alter Instrumente (u.a. Zink, Chitarrone und Dulcian). Von Chorstücken in verschiedenen Besetzungen mit und ohne Instrumenten, Orgelsolo, reinen Instrumentalstücken und Solosätzen - die Vielfalt der Besetzungen ist enorm abwechselungsreich und spannend. Sehr schön, dass im (vorzüglichen) Booklet durch passende Nummerierungen die Interpreten den einzelnen Stimmen und Instrumenten zugeordnet werden können. Und die sind ganz toll die Interpreten. Man hört, dass die Mitglieder im Ensemble (wie im Booklet zu lesen) sehr sorgfältig ausgewählt wurden. Das gilt nicht nur für die 9 Sängerinnen und Sänger (Beispiel: Track 12), sondern besonders auch für die Instrumentalisten (Beispiel: Track 9, Sonata von Paul Siefert). Höhepunkt ist sicherlich das Magnificat a 15 von Marcin Mielczewski. Toll! Gut gelungen ist auch die Aufnahmetechnik. Der leichte Hall der Stftskirche Bassum passt bestens zur Musik dieser Zeit. Das Booklet enthält alle Texte. Dreisprachig - falls erforderlich. Gut so! Eine schöne Veröffentlichung. Mal sehen, wohin die Reise noch gehen wird.
    Meine Produktempfehlungen
    • Musik der Hansestädte Vol.1: Musik aus dem alten Stralsund Musik der Hansestädte Vol.1: Musik aus dem alten Stralsund (CD)
    Deutsche Kantaten I Deutsche Kantaten I (CD)
    28.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Neues von Heinichen

    Keine Frage: Wenn man die protestantische Kirchenmusik der Barockzeit erkundet, kommt man neben Bach und Telemann nicht um den Namen Johann David Heinichen herum. Und doch konnte er nie so richtig aus den Schatten seiner großen Kollegen heraustreten. Auch die auf dieser CD versammelten fünf geistlichen Werke werden daran wohl nicht viel ändern können. Sie sind in der von Bach her bekannten mehrteiligen Struktur. Extra ausgewiesene Rezitative hingegen fehlen. Im ganzen hat sich Heinichen in der Form sehr beschränkt. Keine Kantate dauert länger als 16 Minuten, zwei sogar weniger als 9 Minuten. Nun können auch kleine Stücke musikalische Juwelen sein. Dirigent Jung, beste Solisten, das Sächsisches Vokalensemble und die vorzügliche Batzdorfer Hofkapelle interpretieren großartig und schaffen es wohl doch nicht, Heinichens Kantaten aus dem übermächtigen Schatten von Bachs Kantatenwerk zu befreien. Das muss ja auch nicht sein und ist sicherlich auch nicht die Absicht dieser Veröffentlichung. Neues von Heinichen - das ist schon verdienstvoll genug! Die Interpreten, das vorzügliche Booklet und eine gelungene Aufnahmetechnik tragen maßgeblich dazu bei.
    Hamburger Amtsantritts-Kantaten (1721) Hamburger Amtsantritts-Kantaten (1721) (CD)
    28.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spannender Hamburger Anfang

    Zum Antritt muss es immer etwas Besonderes sein. Das dachte wohl auch Telemann, als er seine Stelle in Hamburg antrat. So präsentierte er den Hamburgern nicht nur vollständige Kantatenmusik, sondern auch ein neues Gottesdienst-Schema, in das seine Kantaten eingefügt wurden. Wie das wieder sehr informative Booklet berichtet, hat Telemann bis zum Lebensende an diesem Schema festgehalten. So neu diese Gottesdienst-Ordnung auch für die Gemeinde war, die Musik war für Telemann nicht neu. Wie in der Zeit so oft üblich, griff er auf Werke aus seiner Eisenacher und Frankfurter Zeit zurück. Ganz sicher war das Hamburger Publikum beeindruckt. Genauso wie die Hörer der neuen cpo-CD es sein dürften. Simone Eckert liefert mit ihrer Hamburger Ratsmusik wieder einmal eine vorbildliche Interpretation ab: historisch kundig, bewegt, locker und allzeit sehr textorientiert und -verständlich. Das liegt auch an den hervorragenden vier Gesangssolisten, die - wie in neuerer Zeit so oft üblich - auch den Chor bilden. Sehr schöne drei Kantaten. Aber damit nicht genug: Simone Eckert ergänzt ihr Einspielung der Solo-Gamben-Fantasien mit den letzten vier Fantasien. Womit das Dutzend voll wäre. Die jeweils dreisätzigen Stücke weisen die Solistin als großartige Virtuosin auf ihrem Instrument aus. Eine schöne Ergänzung zu den drei eingespielten Kantaten.
    Eine in allen Teilen wohl gelungene CD mit der besten Kaufempfehlung.
    Oratorium op. 212 "Welt-Ende - Gericht - Neue Welt" Oratorium op. 212 "Welt-Ende - Gericht - Neue Welt" (CD)
    03.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Großartige musikalische Apokalypse

    Viele Komponisten befassten sich mit dem Stoff, den der Apostel Johannes in der Offenbarung berichtet: der Apokalypse, dem Ende der Welt, dem jüngsten Gericht und der Erschaffung einer neuen Welt. Besonders eindrücklich hat dies der Komponist Franz Schmidt in seinem Oratorium "Das Buch mit den sieben Siegeln" getan. Gut eine Generation früher schuf Joachim Raff sein Alterswerk zum gleichen Thema. Nicht weniger klangvoll und beeindruckend. Es war zu seiner Zeit sehr bekannt und wurde oft aufgeführt, sogar in England. In unserer Zeit ist der gute Raff mit dem (Vor-)urteil eines Vielschreibers etwas unter die Räder geraten. Die Bamberger Aufnahme seiner Sinfonien und Orchesterwerke unter Stadlmair hat sicher viel zu Raffs Reputation beigetragen. Diese Veröffentlichung seines Endzeit-Oratoriums in einer Super-Interpretation macht mit den unberechtigten Urteilen nun gänzlich Schluss. In drei Abteilungen (Welt-Ende / Gericht / Neue Welt) lässt Raff das Publikum durch den Evangelisten Johannes in das Geschehen einführen. Der Bariton Andreas Wolf gestaltet diese Rolle mit viel Autorität und in prächtiger stimmlicher Verfassung. Dazwischen streut Raff großartige Chöre ein (Chor der Engel, Chor der Märtyrer u.a.). Und ganz kann es der Sinfoniker Raff doch nicht lassen: Acht rein orchestrale Intermezzi untermalen jeweilige Themen und Stimmungen. Das ist einfach tolle Musik. Und sie ist ganz toll vorgetragen. Der "Hauptdarsteller" Andreas Wolf wurde schon lobend erwähnt. Er hat im Gegensatz zur Altistin (nicht Sopranistin - wie in der Produkt-Info) Marie Henriette Reinhold eine Menge zu tun. Er macht das großartig. Der GewandhausChor wird den kraftvollen und ausdrucksstarken Chorteilen voll gerecht. Die auf Originalinstrumenten spielende camerata lipsiensis ist hier der ideale Partner. Dirigent Gregor Meyer hat alles jederzeit voll im Griff. Ihm ist eine singuläre Interpretation zu danken, die zudem bestens aufgenommen und mit einem sehr informativen Booklet ausgestattet wurde. Großartig!
    Kantate "Die Donner-Ode" Kantate "Die Donner-Ode" (CD)
    02.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musikalische Tonmalereien

    Wer einmal in die hohe Kunst der Tonmalerei Telemanns hineinhören möchte, der beginne mit Track 16 dieser neuen CD und er erlebt sein "donnerndes" Wunder. Von diesem plastisch in Töne gesetzten Unwetter hat die Kantate TVWV 6:3a den Namen her: Donner-Ode. Auch sonst zeigt sich Telemann in diesen hier eingespielten vier späten Kantaten als Meister der textausdeutenden Gestaltung. Da kann man hineinhören, wo man will: Da werden mit großer Klangpracht (Pauken + Trompeten) oder höchster Sensibilität die Texte musikalisch illustriert. Die als "Donner-Ode Teil 2" bezeichnete Kantate TVWV 6:3b hat mit dem Donner weniger was zu tun und bekam seinen Namen wegen der gemeinsamen Aufführung mit Teil 1. Sei's drum. Diese neue Telemann-CD beweist wieder Telemann als genialen Tonschöpfer. Die Interpretation anlässlich der Magdeburger Telemann-Festtage 2022 überzeugt mich nicht gänzlich. Es wird zwar lebhaft und historisch informiert musiziert, der Sopran jedoch sticht für meinen Geschmack mit zu viel Tremolo aus dem Chorklang heraus. Auch einige Instrumentalphasen scheinen mir nicht ganz sattelfest. Das mögen andere Ohren anders wahrnehmen, was ja auch in Ordnung ist. Summa summarum eine sehr klangvolle Ergänzung des Telemann-Repertoires bei cpo.
    Passionsoratorium "Der sterbende Jesus" Passionsoratorium "Der sterbende Jesus" (CD)
    02.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eindrucksvoll!

    Das Urteil sei gleich vorweggenommen: Dies Passionsoratorium von Rosetti ist eine tolle Komposition und wird von allen Interpreten eindrucksvoll in Szene gesetzt. In seinem Oratorium bleibt Rosetti beim steten Wechsel von Chor, Arie und Rezitativ und bietet die vier "klassischen" Gesangssolisten, einen gemischten Chor und ein auch mit Pauken und Trompeten besetztes Orchester auf. In dem von Rosetti verwendeten Libretto wird auf die sonst übliche Erzählung der Passionsgeschichte verzichtet. Stattdessen gibt es Betrachtungen, Reaktionen, Empfindungen und Emotionen der Protagonisten. Rosetti verpackt diese Texte in dramatische, lyrische und bewegende Musik. Besonders Tenor Poplutz nutzt dies zu großartiger Gestaltung. Doch auch der silberhelle Sopran von Anna-Lena Elbert, der warme Alt von Anne Bierwirth und dunkle Bass des Daniel Ochoa wissen zu überzeugen. Mit dem Vokalensemble BeckerPsalter und dem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester L'arpa festante standen Dirigent Johannes Moesus ebenso langvolle wie kompetente Ensemble für eine großartige Interpretation zu Verfügung. Das Booklet ist bestens. Die Aufnahmetechnik bildet Gesangsstimmen und Instrumente (Pauken!!) sehr plastisch ab. Etwas reichlich Hall in der Kirche in Nördlingen passt gut zur Musik. Prima Neuerscheinung!
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    02.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zwischen allen Stühlen

    Zu tonal für Avangardisten, zu verwegen für Traditionalisten und zu europäisch für den amerikanischen Neoklassizismus. In diesem Sinne beschreibt das ausgezeichnete Booklet den Stil der Musik Kaufmanns (S.7). Zudem wird im Booklet deutlich, dass seine Musik hinter seinen wissenschaftlichen Arbeiten vergessen wurde. Dabei "tanzte" er fast auf allen Hochzeiten und überall: Kammermusik, Orchestermusik Vokalmusik, Opern, Operetten und immer wieder Filmmusik. Den Filmmusikkomponisten hört man immer wieder heraus. Besonders seine Indischen Miniaturen aber auch seine Indian Symphony rücken ihn deutlich in die Nähe Bollywoods. Nicht nur in Indien, sondern auch in Deutschland, England und den USA war er tätig. Das prägte wohl auch seinen einzigartigen Stil, der von großem Einfallsreichtum, rhythmischer Vitalität und viel ethnischem Lokalkolorit geprägt ist. Dafür ist das höchst virtuose Klavierkonzert ein schönes Beispiel. Pianistin Elisaveta Blumina meistert den schwierigen Klavierpart glänzend. Die hier eingespielte 3.Sinfonie hat auch den ethnischen Hintergrund aus Kaufmanns Zeit in Indien. Dirigent Colemann hat die Partituren eingerichtet und mit dem Berliner Rundfunk Sinfonieorchester mit vollstem Engagement eingespielt. Booklet und Aufnahmetechnik sind topp. Eine höchst interessante neue CD, die ich allen neugierigen Musikfreunden nur wärmstens empfehlen kann.
    Symphonien Symphonien (CD)
    02.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gediegene Sinfonik zwischen Mannheimer Schule und Wiener Klassik

    Ein echter Mannheimer. Das war der Ernst Eichner, ein Komponist, der als Zeitgenosse Mozarts und Haydns leider sehr bald in Vergessenheit geriet. Wieder einmal ist es cpo zu danken, Eichner wieder zum Leben erweckt zu haben. Nicht nur das: Das junge Barockorchester "THERESIA" unter seinem Dirigenten Yanni Moetto setzt alles daran, die farbenfrohe Musik mit viel Einfühlungsvermögen und instrumentaler Virtuosität zum Klingen zu bringen. Die hier eingespielten vier Sinfonien sind alle dreisätzig und dauernd jeweils mehr oder weniger eine Viertelstunde. Zu hören ist tatsächlich eine lockere und heitere sinfonische Gestaltung mit gekonnter Instrumentation. Auf Pauken und Trompeten verzichtet Eichner gänzlich und verleiht seinen Kompositionen so einen dezenteren und "kleineren" Klang, den wir von der Manheimer Schule und den frühen Mozart- und Haydn-Sinfonien her kennen. Das hört sich alles gut und schön an, ist gediegen und gut gemacht, war aber wohl nicht "aufregend" genug, um dauerhaft überleben zu können. Das Booklet informiert ausführlich und die Klangtechnik ist bestens. Eine gelungene Ergänzung des sinfonischen Repertoires aus dem 18. Jahrhundert.
    Orgelwerke Vol.9 Orgelwerke Vol.9 (SACD)
    01.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einfach gut!

    Weinberger hat es geschafft. Mit Vol.9 ist seine GA der Orgelwerke Regers abgeschlossen. Ein Mammutprojekt hat sein Ende gefunden. Was das Besondere daran ist? Es macht bekannt mit einem bedeutenden Orgelvirtuosen und -lehrer, ein gleichbleibend hohes Niveau blieb erhalten und wunderbare Orgeln brachte Gerhard Weinberger zum Klingen. In der letzten Folge sind es Orgeln aus Chemnitz und Schwyz. Die Interpretationen kann man nur loben und seinen Hut ziehen vor Reger, Weinberger und cpo. Einfach gut!
    Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.3 Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.3 (CD)
    01.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Auf bewährtem Niveau

    Was für ein riesiges Werk hat der Telemann hinterlassen! Besonders das Kantatenwerk hat wahrhaft umfangreiche Dimensionen. Allein 72 Kantaten umfasst der Französische Jahrgang 1714/15. Von den übrigen Kanatenmengen mal ganz zu schweigen. Dirigent Felix Koch hat mit seinem Ensembles nun Vol.3 vorgelegt. Sie enthält acht Kanaten und vier sog. Choralvorspiele, eigentlich Orgelkompositionen von Telemann, die aber für ein Vokal-und Instrumentalensemble arrangiert wurden. Diese Bearbeitungen klingen zwar gut, sind aber für "Originalfreaks" wohl nicht gerade die Erleuchtung. Die Kantaten hingegen - allesamt so um 15 Minuten lang - sind wieder einmal eine Entdeckung wert. Wie sollte es bei Telemann auch anders sein... Und auch die Interpretationen können das hohe Niveau von Vol. 1+2 halten. Die Namen der Gutenberg Solists und des Neumeyer Consorts wechseln deutlich von CD 1 zu CD 2, was jedoch der Qualität keinen Abbruch tut. Bis auf die bekannten und bewährten Namen Mertens und Schwarz handelt es sich zumeist um unbekannte Solisten, die aber allesamt auf gutem bis hervorragendem Niveau singen. Vielleicht ist der Sopran von Annemarie Pfahler auf CD 1 etwas zu "prägnant" und hätte m.E. etwas defensiver agieren sollen. Doch das ist letztlich auch Geschmacksache. Die instrumentalen Leistungen sind tadellos. Ebenso das 79-seitige Booklet, das keine Wünsche offen lässt. Die Aufnahmequalität entspricht modernem Standard. Da kann man dem Projekt nur weiter viel Erfolg wünschen!
    Adonis (Oper in 3 Akten) Adonis (Oper in 3 Akten) (CD)
    01.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    cpo at his best!

    Diese (wieder) bemerkenswerte cpo-Produktion nehme ich zum Anlass für einige allgemeine Anmerkungen zum Thema "cpo":
    Welches Label bringt pro Monat sechs Neuheiten (mal eine mehr, mal eine weniger) auf den Markt? Welches Label kümmert sich bevorzugt um bislang wenig oder gar nicht produziertes Repertoire? Welches Label gibt auch neuen, jungen und wenig bekannten Künstler eine Plattform? Welches Label stattet (mit wenigen Ausnahmen) seine CDs mit derart informativen Booklets aus? Welches Label reduziert nach längerer Laufzeit die Preise bis hinunter zu Schäppchen? Da fällt mir nur ein Name ein: cpo! Und dann kommt eine ganze Weile gar nichts. Muss man auch mal anmerken. Weiter so cpo!
    Diese neue Opernproduktion ist wieder so ein Bespiel. Da findet eine kundige Musikwissenaftlerin das Manuskript zu einer verschollenen Oper, ordnet, ergänzt, rekonstruiert und macht alles, um eine Aufführungsversion zu erstellen. Dann gibt es in Jörg Halubeck auch noch einen Musiker, der diese Dinge begeistert aufnimmt und sich Gedanken macht, wie man diese Version möglichst unterhaltsam und gekonnt (mit tollen Akteuren!) auf die Bühne (oder den Konzertsaal) bringen kann. Alles nachzulesen in Interviews mit beiden Personen im Booklet. Ansonsten gibt natürlich die Liebestragödie um Adonis und Venus eine Menge "Stoff" für tolle Musik. Die liefert der Johann Sigismund Kusser auch, dessen Name mir bislang kaum geläufig war. So dürfen sich Opernfreunde auf eine DoCD freuen, mit der cpo mal wieder "at his best" ist.
    Ein Kommentar
    aficionado
    16.05.2024

    Nicht zu vergessen die Rundfunkanstalten

    Nicht zu vergessen die Rundfunkanstalten, die häufig als Ko-Prouzenten u.a. für die Aufnahmetechnik verantwortlich sind und diese Projekte mitfinanzieren. Das Label alleine könnte so viele Produktionen nicht stemmen.
    Violakonzert Es-Dur WV C:XIII:116 Violakonzert Es-Dur WV C:XIII:116 (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Mehr Bratsche

    Die Viola, volkstümlich: Bratsche, hat es schwer. Als zumeist Füllstimmeninstrument im Orchester eingesetzt, wird sie (leider) oft belächelt. Mögliche und unmögliche "Bratscher-Witze" kursieren und tun dieser großen Schwester der Violine mit ihrem warmen Ton doch unrecht. Das ist wohl auch ein Grund, warum die Viola-Virtuosen rar gesät sind. Barshai und Mönkemeyer kennt man ja. Aber Mathis Rochat? Ebenso rar ist die Literatur für Solo-Viola, so daß sich Solist Rochat auf dieser neuen cpo-CD ein Violinkonzert von C.Ph.E.Bach zurechtzimmern musste, um mal mit einer Rarität zu glänzen. Das ist nicht abfällig gemeint, sondern kennzeichnet nur die Situation. Und der ist Rochat mehr als gewachsen. In allen drei Konzerten zeigt er hervorragende Viola-Kunst, die sich hinter der seiner beiden berühmten Kollegen nicht verstecken muss. Sehr schöne Musik. Ein Eindruck, der sich durch die delikate und spritzige Orchesterbegleitung von Dirigent Griffiths und seinem Orchester aus der Schweiz verstärkt. Eine echt schön gelungene Produktion. Schön auch das informative Booklet mit einem sehr amüsanten Foto des Orchesters. Eine lustige Idee, ein solches Foto zu machen. Sehr empfehlenswert!
    I Tesori della Societa del Whist-Accademia Filarmonica di Torino I Tesori della Societa del Whist-Accademia Filarmonica di Torino (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Was für Barock-Opernfans

    Muss man wohl doch so sagen: Diese CD mit 14 Opernarien aus dem Turiner Archiv der Academia Filharmonica von weniger oder gar nicht bekannten Barockkomponisten enthält sicherlich schöne Stücke. Sie werden auch von der Sopranistin Stephanie Varnerin stilsicher mit hellem, geschmeidigen Ton und den sieben Mitgliedern "L'Astree" in bester Barockmanier vorgetragen. Und doch fragt man sich nach den "Adressaten" für diese Produktion. Sicherlich sind das unverbesserliche (Barock-)Opern-Freaks, Arien-Liebhaber, Freunde schöner Stimmen und bester Barockmusik. Fragt sich aber, ob diese "Häppchen" genügen. Einen "Überblick" verschaffen sie schon, kaum jedoch einen "Einblick". Wer sich also diesen Überblick in das Schaffen der Turiner Oper in der Barockzeit am Beispiel ausgewählter Arien von neun verschiedenen Komponisten verschaffen will, liegt mit dieser CD goldrichtig. Eine gelungene Aufnahmetechnik und ein gutes Booklet mit besten Infos und den zweisprachigen Libretti tragen dazu bei.
    Ein Kommentar
    Anonym
    08.03.2024

    Das ist KEINE Barockmusik!

    Sorry, verehrter Rezensent, aber Arien, die zwischen 1758 und 1787 komponiert wurden, gehören nicht dem Barock, sondern der Klassik an, auch wenn ein Cembalo dabei den Continuopart spielt. Dise CD ist aber wegen der verwendeten Originalinstrumente sicherlich etwas für Freunde sog. "alter Musik."
    Violinkonzerte Nr.1 E-Dur, Nr.2 G-Dur, Nr. 5 A-Dur Violinkonzerte Nr.1 E-Dur, Nr.2 G-Dur, Nr. 5 A-Dur (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Nur virtuoser...

    ...als sein Freund Mozart". So ähnlich nachzulesen im Boolet der neuen CD mit drei Violinkonzerten des Friedrich Eck. Ohnehin tun sich noch andere Parallelen zu Mozart auf. Aber eben auch Unterschiede. Wie Mozart wurde er als Wunderkind herumgereicht. Nicht am Pianoforte wie Mozart, sondern als Geiger. Wie Mozart komponierte er fünf Violinkonzerte, Schließlich wurde Eck deutlich älter als sein Zeitgenosse Mozart. Und doch schildert das Booklet wieder eine (Un-)gemeinsamkeit. Mozarts Tod beendete seine Karriere früh. Eck beendete sie früh auf eigenen Wunsch und lebte dann noch 38 Jahre als Privatier in Frankreich. Und in der Tat: Auch bei seinen Violinkonzerten hört man Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Der gemeinsame Stil der Wiener Klassik fällt sofort auf, die stärkere Betonung des Soloinstruments erst später. Immer wieder merkt man, dass der Komponist auch Geigenvirtuose war. Die junge Solistin und "Professorin" Tanja Becker-Bender bleibt den Soloparts nichts schuldig, spielt virtuos mit schönem Ton. Das Kammerorchester aus Mannheim musiziert unter der Leitung von Dirigent Johannes Schlaefli den - im Vergleich zu Mozart - doch etwas schlichteren Orchesterpart tadellos, leicht und locker. Eine gute Technik und das bestens informierende Booklet ergänzen eine wertvolle Bereicherung der Geigen-Literatur.
    Frühe Kantaten Frühe Kantaten (CD)
    31.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lebendige Kantatenwerke

    Die Flut der Kantaten Telemanns ist ja schier unermesslich. Auch bei cpo kann man eine Menge davon kennen lernen. Schön ist, dass die Produktionen durchgängig von hohem bis sehr hohem Niveau geprägt sind. Das gilt auch für die vorliegende CD, die drei frühe Kanaten Telemannns mit einer von Johann David Heinichens kombiniert. Heinichens Musik hört man ja seine Opernaffinitäten an. Gerade seine lebenigen Orchesterparts (sogar im Abschlusschoral!) beeindrucken. Auch Telemann weiß immer wieder mit überraschenden musikalischen Wendungen zu überzeugen (u.a. Beginn Track 11: Aria "Ich wandre fort"). Bei allen Werken herrscht ein besinnlicher, delikater Klang vor. Heinichen und Telemann haben in ihren Kompositionen keine Blasinstrumente vorgesehen. Das Orchester aus Polen mit dem besonderen Namen "(oh!)Orkiesrtra" setzt nur acht(!) Personen und das Ensemble Polyharmonique ganze vier(!) Stimmen als Solisten ein. Natürlich verstärkte das den intimen Klangcharakter der Stücke. Die Solisten sind prima. Einzig an die Stimme des Leiters und Altus Alexander Schneider muss man sich gewöhnen. Der Klang ist tadellos. Ebenso das Booklet, das jedoch bezüglich der Gruppenfotos der Künstler ein kleines "Wer-ist-wer-Spiel" anbietet: Das Gesangsensemble singt mit vier Personen. Auf dem Foto sind jedoch sechs Personen abgebildet. Gleiches gilt für das Orchester. Das musiziert auf dieser CD mit besagten acht Personen. Auf dem Foto sind jedoch 23(!) Personen abgebildet. Wer ist da nun wer? Ist vielleicht nicht wichtig. Darf man als Rezensent aber mal anmerken...

    Arie con vari strumenti - Bravo! Bene! (Deluxe-Ausgabe im Digipack) Arie con vari strumenti - Bravo! Bene! (Deluxe-Ausgabe im Digipack) (CD)
    22.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Faszinierende Vielfalt

    Mit diesen zwei Worten lässt sich wohl ein Fazit ziehen in der Besprechung dieser neuen cpo-CD. Faszinierende Vielfalt in verschiedener Hinsicht: Da wäre zuvorderst das Ensemble nuovo aspetto zu nennen, das dem Hörer ein vielfältiges instrumentales Spektrum vor Ohren führt. Chalumeau, Theorbe, Salterio, Barockharfe? Alles bekannt und schon gehört? Wohl kaum! Das Instrumentalensemble nutzt die vielfältigen instrumentalen Möglichkeiten der Kompositionen von Conti, Bononcini und Porsile (nur mit einem sehr kurzen Stück) sehr phantasievoll aus und kommt zu überraschenden Ausdrucksmöglichkeiten: filigran, derb, komisch, virtuos, lyrisch - alles dabei. Natürlich haben sich die Interpreten musikalische Literatur ausgesucht, die das alles hergibt: Contis Arien sind genau richtig! Die vier Gesangssolisten (natürlich mit einem Countertenor) sind beste Wahl und passen sich mit schlanker und beweglicher Stimmführung den verschiedenen Charakteren der Stücke souverän an. Sehr gut!
    Eine besondere Erwähnung verdient die "Verpackung" dieser neuen cpo-CD. Bei anderen Labeln durchaus schon üblich, ließ cpo diese Conti-CD in ein Papp-Klapp-Album stecken, in das ein sehr informatives und reich bebildertes Booklet (mit allen Texten) gesteckt wurde. Sehr schön und umweltbewusst besser als die Plastikteile.
    Eine gelungene Veröffentlichung.
    Livietta e Tracollo Livietta e Tracollo (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder ein Ereignis

    Aufnahmen des Ensembles mit dem schrecklich langen Namen "Boston Early Music Festival Chamber Ensemble" sind bei cpo immer ein besonderes Ereignis, werden hoch gelobt und von cpo auch immer hervorragend präsentiert. So auch diesmal mit der Doppel-CD mit zwei sog. Intermezzi des Giovanni Battista Pergolesi. Das sind relativ kurze Stücke, die zumeist vor dem Vorhang in den Umbaupausen der "großen" Opern zum Vergnügen des Publikums stattfanden und in der Regel einen slapstickartigen und witzig-turbulenten Inhalt hatten. So auch auf diesen CDs. Mit großer Sanges- und Spielfreude werden die turbulenten Geschichten um Verirrungen und Liebe erzählt. Wieder - wie bei den Bostonern schon erwartet - bildet der Instrumentalpart eine wichtige Rolle, der geistreich und virtuos gestaltet wird. Das Sänger-Ensemble ist großartig, temperamentvoll in Wort und Musik und bestens zu verstehen. Das Booklet ist wieder ein kleines Buch von 139 Seiten, reich bebildert, mit 3-sprachigem Libretto und wertvollen Infos.
    Erneut eine tolle Produktion der "Bostoner"!
    Die schöne Müllerin D.795 (in der Bearbeitung für Tenor & Oktett von Andreas N.Tarkmann) Die schöne Müllerin D.795 (in der Bearbeitung für Tenor & Oktett von Andreas N.Tarkmann) (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Neues von der Müllerin

    Das muss man gleich vorweg sagen: Der Star dieser Aufnahme ist nicht - wie anzunehmen wäre - der Star-Tenor Klaus Florian Vogt. Nein, es ist der Arrangeur Tarkmann und das "Ensemble Acht". Was der Tarkmann aus den Klaviernoten Schuberts für dies achtköpfige Kammerensemble gezaubert hat, ist phänomenal und nach Zenders Orchesterversion ein erneuter Meilenstein in der Diskografie dieses Lieder-Zyklus. Die Instrumente sind unglaublich geschickt eingesetzt und stehlen dem Vogt zunehmend die Schau, was auch an der Aufnahmetechnik liegt, die den Tenor etwas benachteiligt. Und der Vogt? Zum besonderen Timbre des Klaus Florian Vogt kann man ja viele und durchaus kontroverse Kommentare finden. Ob sein sehr heller Tenor gerade die richtige Wahl für die "Schöne Müllerin" ist, sei dahin gestellt und ist sicherlich auch Geschmacksache. Keine Frage: Vogt gestaltet intensiv und lebendig und doch leidet seine Textverständlichkeit bei expressiven Stellen. In lyrischen Passagen ist es besser. Vielleicht hätte man - ich deutete es an - seine Stimme bei der Aufnahme etwas "nach vorne" ziehen sollen. Egal. In der Versammlung der vielen Vergleichsaufnahmen darf sich Vogts Aufnahme gut behaupten. Einen besonderen Platz gebührt ihr jedoch wegen der "Super-Begleitung". Das Booklet enthält gute Infos und alle Liedtexte. Sehr begrüßenswert!
    Sämtliche Symphonische Werke Vol.2 Sämtliche Symphonische Werke Vol.2 (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Weniger anstrengend

    In der Rezension von Vol. 1 mit den Sinfonien 3 + 4 nannte ich Bacewicz Musik "interessant, aber anstrengend". Diese Folge 2 mit der 2. Sinfonie und anderen Orchesterwerken ist (teilweise) weniger anstrengend, aber genauso interessant. Die 2. Sinfonie der Komponistin ist weit weniger klangaggressiv und dissonant. Stellenweise verfällt die Komponistin in neoromantische Klänge großer Harmonie. Das hört sich gut an und ist gar nicht anstrengend. Gleiches gilt für die kurzen Orchestervariationen und die einleitende Ouvertüre. Da darf man sich dann für die abschließende schwere Kost der Musica Sinfonica in 3 Sätzen vorerholen. Da greift Frau Bacewicz dann wieder tief in die Kiste der dissonanten und "rabiaten" Klänge, die so gar nicht zur Erholung taugen. Müssen sie ja auch nicht, wenn man den interessanten Klangballungen und -wendungen lauschen will. Dirigent Borowicz und das WDR-Orchester meistern die oft schwierigen Noten mit Bravour. Der Booklettext des Dirigenten ist sehr lesenswert. Eine cpo-CD zum Entdecken!
    Meine Produktempfehlungen
    • Sämtliche Symphonische Werke Vol.1 Sämtliche Symphonische Werke Vol.1 (CD)
    Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spannend und ausdrucksstark

    Irgendwie scheint das Label cpo einen Narren an den Werken des Boris Papandopulo gefressen zu haben. Denn diese 3-CD-Box mit den 5 (erhaltenen / Nr.4 ist verschollen) Streichquartetten, dem Klarinetten-Quintett, dem Gitarren-Quartett und einer (besonders beeindruckenden) Liedzugabe (Lied von Freiheit und Frieden / die Internationale) beweist das, was ich in den Rezensionen anderer cpo-Veröffentlichungen des Komponisten anmerkte: Das ist spannende, ausdrucksstarke, lyrische und auch witzige Musik eines Komponisten, der sich nicht nie total einem Stil verschrieb, sondern es immer verstand, die Stilrichtungen der Zeit für seinen eigenen Personalstil zu nutzen. Sehr richtig merkt die Produkt-Info an, dass man auch den Stilwandel des Komponisten über die Zeit seines 1. bis zu seinem 6.Quartett feststellen kann. Und doch bleibt er immer seinem Personalstil treu, der immer tonal begründet ist, manchmal zu fast "ruppigen", dann wieder zu sehr lyrischen und wunderschönen Klängen führt. Natürlich gilt das auch für die zwei "angehängten" Werke: dem Klarinetten-Quintett und dem Gitarren-Quartett. Die kleine "Zugabe" auf CD 2 sei besonders vermekt: "Ein Lied des Friedens und der Freiheit ertönte". Dieses knapp 6 1/2 minütige Stück ist eine kunstvolle Variation über das Lied, das wir die "Internationale" nennen. Toll ist das! Auch wenn es sicher im Entstehungsjahr 1981 eigenen politisch patriotischen Motiven folgte, so ist es heute im Jahre 2023 aktueller als je zuvor. Den Interpreten gelingen konkurrenzlos-kompetente Interpretationen. Alles in allem: eine wertvolle Ergänzung des schönen Papandopulo-Repertoires bei cpo.
    Oboenquartette Vol.2 Oboenquartette Vol.2 (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Immer gut für Überraschungen

    Meiner Rezension zu Vol.1 der Oboenquartette ist eigentlich nicht hinzuzufügen. Doch ich wiederhole gerne den Kernsatz: "Man kommt aus dem Staunen nicht raus" was für einen Einfallsreichtum und Witz dieser Komponist auf Lager hat. Da hört man gerne zu, zumal die Quartettformation mit führender Oboe nicht alltäglich ist. Das ergibt reizvolle Klänge, verstärkt durch die Verwendung historischer Instrumente. Auf der Scheibe versammeln sich vier Oboenquartette und ein kurzes Quatro. Dazu das besonders reizvolle Quartett für Englischhorn. Ein besonders schönes und ausdruckstarkes Instrument. Wie schon in Vol 1 liegen die Stücke in den kompetenten Händen des Grundmann-Quartetts, das sich nach dem Dresdner Oboenbauer Grundmann benannt hat. Das passt! Der lange und ausführliche Booklettext (über 9 Seiten) von Eckardt van den Hoogen zeugt erneut von hoher Sachkenntnis, ist aber - wieder einmal - nicht leicht verdaulich. Ansonsten eine prima Fortsetzung!
    Meine Produktempfehlungen
    • Oboenquartette Vol.1 Oboenquartette Vol.1 (CD)
    The Belle of New York (Amerikanische Tanzoperette) The Belle of New York (Amerikanische Tanzoperette) (CD)
    29.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Pioniertat

    Das ist diese CD wirklich! Wenn man den ausgezeichneten Kommentar des Dirigenten Florian Ziemen im Booklet liest und nachspürt, wie es zu dieser konzertanten Live-Aufnahme im Hildesheimer Theater gekommen ist, dann kann man nur sagen: Anerkennung! Nun darf man sich ja fragen. was da mit diesem Musical des fast schon vergessenen Gustave Adolphe Kerker auf den Hörer zukommt. Ganz kurz gesagt: eine typisch amerikanische Handlung. Völlig grotest und verrückt. Natürlich geht es um Frauen und mitspielen tun z.T. völlig "durchgeknallte" Typen aus dem seichten und sogar dem heilsbringenden Milieu der New Yorker Szene. Nach allen Irrungen und Wirren endet die Geschichte natürlich gut. Muss ja so sein! Und die Musik? Kerker hat ein klassisches Nummern-Musical geschaffen, das aus insgesamt 27 Musikstücken besteht, regelmäßig von gesprochenen Dialogen unterbrochen. Die Musik ist voller Witz, Charme und Temperament. Kerker ist es großartig gelungen, den verrückten Charakter der Handlung in Musik zu übertragen. Passt genau! Und doch ergeben sich wunderbare Melodien zum Mitsingen, Nachpfeifen und Merken. Da braucht sich der Kerker nicht hinter den besten Wiener Operetten zu verstecken. Spaß macht das! Genauso viel Spaß macht das Hildesheimer Ensemble, das unter der Leitung von Dirigent Florian Ziemen mit viel Können, Spaß und Temperament das Stück auf die Bühne bringt. Bravo! Bleiben doch zwei kleine Einschränkungen: Den Applaus mitzuschneiden, kann man schon in Frage stellen. Ob der fulminante Schlusssong von 1.30 Min. aber durch den Mitschnitt des Beifalls auf 3.01 Min. ausgedehnt werden muss, sei dahin gestellt. Darüber mag man ja noch hinwegsehen. Bemängeln muss ich - wieder einmal - das Fehlen eines Librettos im Booklet. Gerade bei dieser Musical-Ausgrabung wäre der Textabdruck unverzichtbar gewesen. Anonsten ist das Booklet prima. Die Aufnahme aus dem Stadttheater Hildesheim ist gut, könnte jedoch noch transparenter und räumlich ausgefallen sein. Trotzdem: eine Pioniertat!
    Dag Jensen - The Virtuoso Bassoon Dag Jensen - The Virtuoso Bassoon (CD)
    26.11.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Fagottissimo

    Das recht ausführliche Gespräch zwischen Fagottist Dag Jensen und dem Komponisten Olav Berg, abgedruckt im Booklet, führt trefflich ein in die Komposition des Norwegischen Zeitgenossen. Das ist auch nötig, denn so ganz leicht fällt einem das Hören von Bergs einsätzigem Concerto nach der doch leichteren Kost von Weber und Crusell nicht. Man muss sich schon mit dem Fagott und dem begleitenden, sehr sparsam orchestrierte Orchester auf eine Entdeckungsreise machen, um die ganze Raffinesse der Partitur zu erkunden. Dann dürfte sich das Hören lohnen oder man greift doch lieber wieder auf die "bewährten" Stücke der Klassik zurück. Das ist letztlich auch eine Frage des musikalischen Geschmacks. Ich habe beim Berg (und natürlich auch bei Weber und Crusell) aufmerksam und interessiert zugehört und werde die beiden Klassiker gerne wieder auflegen. Beim Berg bin ich mir nicht ganz so sicher. In jedem Fall kann Solist Dag Jensen zeigen, was er und sein Fagott alles können. Und das ist schon phänomenal! Booklet und Aufnahmetechnik entsprechen dem hohen cpo-Standard. Alles in allem eine willkommende Repertoire-Bereicherung.
    101 bis 125 von 942 Rezensionen
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