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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester Symphonie Nr.5 für Tenor, Frauenchor & Orchester (CD)
    06.06.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Sinnlich-herbe Klanglichkeit

    Ravels "Daphnis et Chloe" musikalisch weitergedacht und man kommt zu Enescus "Isis", jenem Symphonischen Adagio, das der Komponist - wie seine 5.Sinfonie - nur als Particell hinterließ und von seinem Landsmann Pascal Bentoiu in eine Aufführungsfassung gebracht wurde. Vielleicht liegt dieser besondere Reiz - wie bei Ravel - in der Verwendung eines vokalisierenden Frauenchors, den Enecsu wie Orchesterstimmen behandelt. Das 20-minütige Stück fasziniert! Herber geht es in der 5.Sinfonie zu, die im 4.Satz mit einem Schlusschor endet. Vielleicht liegt es an Enescus Hang, immer wieder (oder ständig) Kompositionsprinzipien der Heterophonie, der Gleichförmigkeit der Stimmen in der Tonbewegung, zu verwenden. Packend ist das Ganze trotzdem, weil es den Stil des Komponisten in seiner letzten Schaffensphase zeigt. Andererseits muss man sich fragen, wie viel Enescu und wie viel Bentoiu in den Kompositionen steckt. Das Dilemma eines jeden vervollständigten Fragments!
    Da sich ein so renommierter Komponisten-Dirigent wie Peter Ruzicka an die Ersteinspielungen macht, kann man von hoher musikalischer Kompetenz ausgehen. Das ist auch so: Solist, Chor und Orchester agieren vorbildlich und sind technisch prima aufgenommen worden.
    Das cpo-Booklet ist mal wieder erste Sahne!
    Josephslegende op.63 Josephslegende op.63 (CD)
    02.06.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Weimarer Orchesterkultur

    Es gibt wohl immer noch Strauss-Freunde, die die "Josephs Legende" nur als Op.63a, als "Sinfonisches Fragment" kennen und nicht als Op.63, als komplettes Ballett. Vielleicht ist ja die Ballettmusik auch nicht Strauss' stärkstes Stück und er hat deshalb aus eigener Einsicht ein mehr als die Hälfte verkürztes "Fragment" zusammengestellt.
    Trotzdem lohnt die Bekanntschaft mit dem vollständigen Werk und obwohl es mittlerweile verschiedene Einspielungen gibt, gebührt dieser neuen cpo-Aufnahme die Krone.
    Es ist nämlich großartig, was die Weimarer Staatskapelle unter ihrem schwedischen Chef Stefan Solyom in dieser Live-Aufnahme leistet: Mit klangvollen Streicher, volltönendem Blech und vielen exotischen Instrumenten arbeiten sich die Musiker kompetent durch die schwierige Partitur und verfallen niemals in vordergründiges Getöse oder süßlichen Schmalz, sondern sind bestens aufgelegt, die einzelnen Bilder des Balletts musikalisch zu untermalen. So entsteht ein musikalischer Bilderbogen mit ganz eigenen Reizen und Hörerfahrungen, die durch ein - wie immer! - bestes cpo-Booklet bestens unterstützt werden.
    Eine sehr willkommende CD!
    Requiem op.72 Requiem op.72 (SACD)
    02.06.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Sakrales für Sammler

    Nach der Messe und dem Weihnachtsoratorium ist dies nun die dritte cpo-Veröffentlichung eines großformatigen Sakralwerks des Heinrich von Herzogenberg und die zweite Publikation mit den Würzburger Protagonisten um Matthias Beckert. Auch wenn "Totenfeier op.80" ein Stück persönlicher Trauerarbeit angesichts des Todes seiner Gattin ist, so hat die Komposition im Verbund mit seinem Requiem wohl doch nur regionale, bzw. persönliche Relevanz und hat nur für Sammler oder Herzogenberg-Fans Bedeutung. Dabei ist die Musik schön anzuhören, romantisch verklärt und edel und nobel in der Grundhaltung. Doch es fehlt das Packende, Bewegende, Emotionale und Einmalige, was eine Komposition unvergesslich macht. Dabei geben sich die Würzburger Sänger alle Mühe. Leider ist das Gothaer Sinfonieorchester etwas uneinheitlich (Blech!) aufgenommen und die Solisten wirken doch häufig sehr angestrengt. Blättert man in der Diskografie von Herzogenberg, so stellt man fest, wie reichhaltig sich der Sammler mittlerweile mit Aufnahmen versorgen kann.
    Trotzdem ist die Frage erlaubt, ob es sich lohnt, jedes vergessene Stück wieder ans Licht zu befördern. Im Falle des Heinrich von Herzogenberg sollte man bei cpo nun Danke sagen und einen Schlussstrich ziehen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Die Geburt Christi op.90 Die Geburt Christi op.90 (CD)
    • Messe e-moll op.87 Messe e-moll op.87 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    11.04.2018

    Ich bin auch ganz fassungslos über diese Kritik

    Das ist doch hörbar eines der besten Requiem-Werke überhaupt. Zweifellos hatte die Musikwelt auf so etwas gewartet. Kein populär einfaches Stück, aber eine anspruchvolle Komposition, die wirklich geradezu sinnbilde Vorstellungen eines Requiems vermittelt, mit Mitteln der absoluten Musik geradezu tondichterisch philosophiert, ohne in dilettantische Tonmalerei abzugleiten. "Scenen eines Requiems" könnte man sagen. Mir hatte es gefallen, und ich bin auch über den Chor und das Orchester nie enttäuscht.
    Anonym
    11.06.2014

    Nur für Sammler?

    In den Erlanger Nachrichten war am 4.2. 2014 zu Herzogenbergs Totenfeier etwas ganz anderes zu lesen: Herzogenbergs Werk kann sich in die erste Reihe von Requiem-Vertonungen stellen und ist nicht nur irgendeine Wiederentdeckung. Weitere Aufführungen im Requiem-Kanon der Kantoreien wären wünschenswert!
    ... es ist auf Anhieb tief ergreifend.
    Kantaten Kantaten (CD)
    08.05.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Weser-Renaissance auf dem Vormarsch

    Keine Frage: Das Ensemble Weser-Renaissance unter seinem Leiter Manfred Cordes ist auf dem cpo-Label in Sache Wiederentdeckung und Neubelebung vergessener Musik sehr emsig. In der Reihe "Musik für Schloss Gottorf" ist nun Vol.2 mit Werken von Johann Philipp Förtsch erschienen und Vol.4 in der Reihe "Renaissance im Norden" mit einer Auswahl von geistlichen und weltlichen Stücken von Moritz Landgraf von Hessen, wobei man sich ggf. mit Recht fragen darf, ob man Hessen noch/schon zum Norden zählen kann/darf. Kann man beim barocken Opernpionier Förtsch das Engagement noch verstehen (seine Kantaten auf der CD sind alle hörenswert), so muss man des Grafen Kompositionskunst relativieren. Wohl doch nicht alle Renaissance-Komponisten sind eine Entdeckung wert.
    Dabei kann man die gewohnt informative Präsentation von cpo nur loben, ebenso die Aufnahmetechnik. Auch die Interpretation von Manfred Cordes mag sicher konkurrenzlos und stilgerecht sein. Und doch wäre bei einem etwas komfortableren Einsatz der instrumentalen und sängerischen Mittel ein klanglich eindrucksvolleres Ergebnis erzielt worden, das manche kompositorische Schwäche hätte ausbügeln können. So bleiben die beiden CDs etwas für Liebhaber, Sammler und Entdecker.
    Meine Produktempfehlungen
    • Geistliche & weltliche Werke Geistliche & weltliche Werke (CD)
    Geistliche & weltliche Werke Geistliche & weltliche Werke (CD)
    08.05.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Weser-Renaissance auf dem Vormarsch

    Keine Frage: Das Ensemble Weser-Renaissance unter seinem Leiter Manfred Cordes ist auf dem cpo-Label in Sachen Wiederentdeckung und Neubelebung vergessener Musik sehr emsig. In der Reihe "Musik für Schloss Gottorf" ist nun Vol.2 mit Werken von Johann Philipp Förtsch erschienen und Vol.4 der Reihe "Renaisance im Norden" mit einer Auswahl von geistlichen und weltlichen Stücken von Moritz Landgraf von Hessen, wobei man sich ggf. mit Recht fragen darf, ob man Hessen noch/schon zum Norden zählen darf/kann. Kann man beim barocken Opernpionier Förtsch das Engagement noch verstehen (seine Kantaten auf der CD sind alle hörenswert), so muss man des Grafen Kompositionskunst relativieren. Wohl doch nicht alle Renaissance-Kompositionen sind eine Wiederbelebung wert.
    Dabei kann man die gewohnt informative Präsentation von cpo nur loben, ebenso die Aufnahmetechnik. Auch die Interpretation von Manfred Cordes mag sicher konkurrenzlos und stilgerecht sein. Und doch wäre bei einem etwas komfortableren Einsatz der instrumentalen und sängerischen Mittel ein klanglich eindrucksvolleres Ergebnis erzielt worden, das manche kompositorische Schwäche hätte ausbügeln können.
    So bleiben die beiden CDs etwas für Liebhaber, Sammler und Entdecker!
    Meine Produktempfehlungen
    • Kantaten Kantaten (CD)
    Les Elements Les Elements (CD)
    05.05.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Wunderbar!

    Wunderbar, dass diese tolle Aufnahme wieder greifbar ist.
    Wer Rebels revolutionäres Stück noch nicht kennt, sollte hier zugreifen, weil Michi Gaiggs L'Orfeo Barockorchester mit großer Lust, Verve und Virtuosität an Rebels barocke Dissonanzen und neue harmonischen Wendungen geht. Das macht Spaß zuzuhören, weil auch die moderne Aufnahmetechnik vieles hörbar macht, was früher klanglich auf der Strecke blieb. Wie Rebel die Elemente zu barocker Zeit klanglich in Szene setzte, das ist schon grandios! Zum Vergleich bietet sich Goebels Aufnahme mit Musica Antiqua Köln von 1995 bei Archiv-DGG an. Goebels Ansatz ist vielleicht konzentrierter und "gekonnter". Die cpo-Produktion hat jedoch eine neuere, bessere Aufnahmetechnik zur Verfügung. Schade nur um die Kopplung: Rameaus "Castor et Pollux-Suite" wirkt gegen den Rebel regelrecht hausbacken.
    Wieder einmal ein tolles Booklet mit allen nötigen Informationen und Angaben. Eine sehr empfehlenswerte CD!!
    Ein Kommentar
    Anonym
    09.09.2014

    Rebel,Les Elements

    Dem kann ich nur zustimmen.Die CD habe ich zuerst in Amerika gehört,wo die CD beim ersten Label noch greifbar war.Das Chaos wird umwerfend interpretiert.Schön, dass die CD wieder auf dem Markt ist.Kaufenswert !!!
    Vasco de Gama (Originalfassung von "L'Africaine") Vasco de Gama (Originalfassung von "L'Africaine") (CD)
    05.05.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Ehrenrettung einer Ur-(?)fassung

    Die Suche nach sog. Original- oder Urfassungen hat nach dem sinfonischen Genre nun wohl auch die Opernwelt ergriffen. Und in der Tat kann man da reichlich fündig werden.
    cpo, oder besser gesagt: das Chemnitzer Ensemble unter Beermann, sind nun bei Meyerbeer aktiv geworden. "Afrikanerin - Vasco da Gama - Afrikanerin": Was hier nun die Ur- oder Originalfassung war und sein sollte, bleibt selbst im komfortablen Booklet-Buch (211 Seiten) unklar. Klar ist wohl nur, dass Meyerbeer diese Fassung, den "Vasco da Gama", autorisiert hätte.
    Komfortabel auf 4 CDs ausgebreitet, hat sich die Chemnitzer Oper um das Stück bemüht. Um es vorweg zu sagen: Vom Hocker haut einen die Qualität der Musik nicht. Da können sich die Protagonisten noch so viel anstrengen. Das Material gibt einfach nicht mehr her. "Vasco" ist auch nicht besser als die "Afrikanerin". Dabei sind Chor und Orchester unter Beermann toll in Form und setzen sich mächtig ein. Bei den Solisten ist der Rezensent weniger glücklich. Zu unterschiedlich und durchschnittlich sind die sängerischen Leistungen. Es hätte wohl doch das Aufgebot eines Starensembles bedurft, um dieser Oper zum Erfolg zu verhelfen.
    Doch nichts für ungut: Für Opern- und besonders Meyerbeer-Fans dürfte diese cpo-Produktion ein Geschenk sein!
    Symphonien Nr.0-9 Symphonien Nr.0-9 (CD)
    05.05.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bruckner mit Volldampf

    Welch ein Orchester. Welch eine Blechbläserformation und dann noch der junge Barenboim.
    Da gibt es Bruckner mit Volldampf und Hochdruck! Eine wunderbare Fassung der 3.Sinfonie und 2 Zugaben ergänzen diese (fast) vollständigste Bruckner-Sammlung in bester Tonqualität.
    Schade nur um die billigen, dünnen Paierhüllen in der Box.
    Orchesterwerke Vol.1 Orchesterwerke Vol.1 (SACD)
    04.05.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gelungener Neustart

    Die Discographie des Lars-Erik Larsson ist größer als man denkt. Nur seine 3 Sinfonien waren unterrepräsentiert und "nur" in einer Helsingborger Aufnahme von BIS aus den 70er und 80er Jahren unter Hans-Peter Frank zu haben. Die Start-CD der neuen cpo-Edition kommt da wie gerufen und wieder aus Helsingborg, nun aber mit dem Dirigenten Andrew Manze. cpo legt diese Reihe auf 3 CDs an: Auf jeder CD eine Sinfonie mit viel Stücken drum rum. So auch jetzt: Die 1. Sinfonie wird ergänzt durch vier weitere Titel. Wer nun meint, mit Larsson einen Neutöner erwischt zu haben, sieht/hört sich (angenehm?) enttäuscht. Larssons Musik ist angenehm, tonal, nordisch und in der 1.Sinfonie sehr romantisch angelegt.
    Ein Vergleich mit der älteren BIS-Aufnahme drängt sich auf. Franks und Manzes Zeitmaße sind fast identisch und ihre Interpretationsansätze weichen auch nicht gravierend von einander ab. Wichtiger sind zwei andere cpo-Vorzüge. Die neue Aufnahme hat (natürlich) das präsentere und klarere Klangbild. Die Technik ist einfach weiter. Und das Booklet? Das BIS-Heftchen ist im Vergleich zum cpo-Booklet reichlich mickrig. Topp bei cpo! Hoffentlich muss man auf die Folge-CDs nicht zu lange warten. Andere Fortsetzungen bei cpo - so sie denn geplant sind - stehen leider immer noch aus (z.B. Natanael Berg und Röntgen).
    Ein Kommentar
    Anonym
    17.08.2015

    Viele Erfolge schlummern noch

    Vor allem Röntgen. Aber man könnte ja auch Jan van Gilse und Rangström fortsetzen. Oder Braunfels! Manches verstehe ich auch nicht, man lässt da Erfolge links liegen, obwohl z.B. sehr gute Rundfunkaufnahmen vorliegen. Viele Opern von Rangström, Peterson-Berger, Braunfels, Pfitzner, Schillings, Sekles, Ullmann, Atterberg wurden komplett eingespielt und nicht veröffentlicht, obwohl sie ein Erfolg geworden wären. Eine echte Trouvaille ist beispielsweise die Oper "Scheharazade" von Sekles, eine Art Mittelding zwichen Strauss und Pfitzner. Rangströms Kronenbraut-Oper gibt es auch. Schillings Moloch und Pfeiffertag.
    Fagottkonzert B-Dur Fagottkonzert B-Dur (CD)
    14.04.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Virtuoser Publikumsgeschmack

    cpo macht sich stark in Sachen Pleyel. Mit dieser neuen CD wächst das Repertoire mit einer Gattung an, die aus Frankreich kommend wie das Concerto Grosso im Barock dem Publikumsgeschmack entsprach: Die Hörer wollten virtuose Eskapaden der Soloinstrumente hören, am besten in 2er-, 3er- oder 4er-Pack. Auch der zu seiner Zeit sehr beliebte Ignaz Pleyel bediente sein Publikum mit dieser Form der Symphonie Concertante. Drei Beispiele und das Fagottkonzert liefert diese Doppel-CD in fabelhaften Aufnahmen. Dirigent Moesus (ein alter Bekannter auf cpo!) hat da eine kompetente Zahl an Solisten um sich versammelt und setzt ihre Spielkunst trefflich in Szene, ohne dabei die Orchesterarbeit zu vernachlässigen. Entstanden sind so klangvolle Beispiele der frühklassischen Concertanti, die jeden Freund der konzertierenden Solokonzerte erfreuen und eine echte Bereicherung des Pleyel-Repertoires darstellen. Die Technik ist prima und zum Booklet muss man mal allgemein feststellen: Es gibt wohl kaum ein Label, dass so viel Sorgfalt und Bedeutung den Booklets beimisst wie cpo. Toll!
    Gloria Dresdensis - Orchesterwerke aus Dresden Gloria Dresdensis - Orchesterwerke aus Dresden (CD)
    14.04.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Hofkapellen-Schätzchen - leider etwas "blutleer"!

    Es ist ja sehr erfreulich, wenn man zielgerichtet oder per Zufall auf vergessene Notenammlungen stößt. Im Falle des Notenschatzes der ehemaligen Dresdener Hofkapelle kann man sich nur freuen, wenn sich ein neues, junges Ensemble um die Wiederbelebung solcher Entdeckungen kümmert.
    Auf der neuen cpo-CD sind Werke von sieben Komponisten vertreten, die dem Barock-Kenner zwar namentlich geläufig sein dürften, die Beziehung des Werkes zu Dresden jedoch weniger.
    Doch bei aller Wertschätzung der musikalischen Wiederbelebung, so recht froh wird der Hörer nicht werden. Vielleicht liegt es daran, dass die Werke doch nicht zur Spitzenqualität dessen zählen, was die jeweiligen Komponisten produziert haben. Vielleicht liegt es an dem etwas "blutleeren", trockenen Klangbild oder doch nur an der einen oder anderen verbesserungswürdigen Spielkultur oder Technik.
    Der Rezensent ist sich sicher, dass die Stücke mit etwas mehr "sattem Sound" und deutlich weniger kurzatmiger, historischer Spielweise größere Wirkung beim Hörer erzeugen würden.
    Das Booklet ist wieder einmal erste Klasse!
    Orchesterwerke Orchesterwerke (CD)
    14.04.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lehars "Orchester" -fast komplett

    Mit Dostal ist cpo ja schon der Versuch geglückt, einen Komponisten aus der Operetten-Ecke ins Orchester-Licht zu ziehen. Trotzdem muss man die plötzlich ernsteren Töne mögen, die diese Komponisten auch von einer anderen (kompositorischen) Seite zeigen. In der nun in einer 3er-Box zusammengefassten groß angelegten Lehar-Orchester-Ausgabe wird es aber dem Hörer leicht gemacht. Die symphonischen Werke, Suiten, Polkas, Tänze, Intermezzi, Ouvertüren und Walzer sind alle leicht verdaulich und zeugen von der leichten Hand des Komponisten auch unterhaltsame Orchestermusik zu schreiben. Die Orchester aus Hannover und Berlin haben unter den Dirigenten Seibel und Jurowski den richtigen Riecher für den Charakter dieser zumeist leichten Kost. Lediglich die beigegebene Bonus-CD mit Klaviersonaten Lehars zeigt (neben ganz wenigen Orchesterstücken), dass der Lehar auch auf dem Gebiet gewichtiger Gattungen ein Wort mitreden konnte, zumal die Stücke von Wolf Harden beispielhaft vorgetragen werden.
    Ein Operettenfreund, der sich ein vollständigeres Bild von Franz Lehar machen möchte, sei diese Sammlung sehr empfohlen und natürlich allen neugierigen Musikfreunden.
    Meine Produktempfehlungen
    • Konzertante Werke Konzertante Werke (CD)
    Ostermesse Ostermesse (CD)
    11.04.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Ostermusik - mal anders!

    Die klangvolle Musik der Renaissance, besonders des Michael Praetorius, muss nicht extra gewürdigt werden.
    Trotzdem muss man fragen, ob die Versuche, immer neue Darbietungsformen für gottesdienstliche Musik zu finden, sein müssen. Im Falle des Praetorius liegt ja schon eine - durchaus beeindruckende - Weihnachtsmesse auf CD vor, die besonders durch ihre prächtige Klangentfaltung (Chöre, Bläser, Pauken, Gemeinde) für sich einnimmt. Die vorliegende cpo-Einspielung einer Ostermesse kommt bescheidener daher. Die Stücke sind intimer, leiser, lateinischer, liturgischer. Sicher, das ist alles toll gesungen und gespielt. Doch man darf zweifeln, ob alle Musikfreunde einen Zugang zu dieser Sammlung von Stücken finden, die immer wieder von liturgischen Gesängen durchsetzt sind. Vielleicht wäre da doch etwas mehr Oster-Jubel in deutscher Sprache als lateinisch-verinnerlichte Liturgik am Platze gewesen.
    Doch wie auch immer: Der Versuch einer Ostermessen-Rekonstruktion ist des Hörens wert, besonders auch deshalb, weil Weser-Renaissance seine Sache vorzüglich macht und die CD hervorragend aufgenommen und editiert wird.
    Zwickauer Symphonie Zwickauer Symphonie (SACD)
    03.04.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die "Zwickauer" im Focus

    Das ist gut: Schumanns frühe "Zwickauer" wird mit dieser neuen cpo-Veröffentlichung ins rechte Licht gerückt und der Schumann-Zyklus von Frank Beermann und seinem Chemnitzer Orchester erfolgreich ergänzt. Das Besondere an dieser Einspielung ist die Quellenlage: Es wird nach dem neusten Stand der Forschung gespielt und das erklärt wohl auch, warum auch der 2.Satz der "Zwickauer" Eingang in diese Sammlung gefunden hat. Wegen Authentizitätsproblemen begnügte man sich zumeist mit dem 1.Satz. Nun hört man mehr Schumann, mehr "Zwickauer" und fühlt sich bereichert, weil Beermann sich den Stücken auch leidenschaftlich annimmt, viel Schwung und Energie einsetzt und somit auch den beigegebenen Ouvertüren Gewicht und Bedeutung verleiht.
    Dies ist einfach eine schöne CD, mit der der Schumann-Freund so manche guten und auch neuen Hörerfahrungen machen kann. Ein hervorragender Booklettext und eine gelungene Aufnahmetechnik unterstützen diese Hörerfahrungen. Eine sehr erfreuliche und empfehlenswerte CD!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (SACD)
    Kossuth (Symphonische Dichtung) Kossuth (Symphonische Dichtung) (SACD)
    31.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gezähmter musikalischer Freiheitskämpfer

    Es ist ja cpo echt zu danken, dass diese Bartok-CD nicht - wie sonst üblich - auf dem Cover mit dem Orchesterkonzert-Schlachtross beworben wird, sondern mit "Kossuth", einer frühen sinfonischen Dichtung Bartoks. Ähnlich Schönberg (Pelleas und Melisande) hat Bartok in jungen Jahren eine Komposition abgeliefert, die in spätromantischer Tonsprache menschliches Schicksal beschreibt. Interessant, dass Bartok in späten Jahren nichts mehr von seiner "Jugendsünde" wissen wollte. Jedenfalls dreht es sich um Kossuth, den heldenhaften ungarischen Freiheitskämpfer. In 10 übergehenden Teilen (cpo hat sie durchgetrakt - danke!) wird das Leben und Wirken Kossuths in gut 22 Minuten lebendig und klangvoll aufgeblättert. Und da tut sich schon das Problem auf: Das anfängliche energische Thema, das die Person Kossuths vorstellt, ist quasi das Entree in die Interpretation. Der junge deutsche Dirigent Cornelius Meister nimmt dieses Thema sehr bedächtig, quasi vorsichtig und verleiht dem Kossuth somit das entsprechende musikalische Aussehen. Auch die zumeist zurückgenommenen Tempi zeichnen eher das Bild eines gezähmten Helden.
    Auch das bekannt-berühmte Konzert für Orchester hätte durch Meister mehr Drive und Temperament vertragen. Auch hier spürt Meister mehr den leisen und versonnenen Stellen nach. Die kurzen Rumänischen Volkstänze sind eine schöne und selten zu hörende Zugabe. Das ORF-Sinfonieorchester folgt Meisters Interpretationsansatz tadellos.
    Auch der CD-Klang und der Informationswert des Booklets sind bestens. Wer also einen frühen und berühmten Bartok in eher feinfühligen, nachdenklichen Tönen bevorzugt, der ist mit dieser CD bestens bedient.
    Passionsoratorium "Der sterbende Heiland" Passionsoratorium "Der sterbende Heiland" (CD)
    28.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Eindrucksvoll - mit zwei Einschränkungen

    Keine Frage: Hertels Passionsoratorium ist eindrucksvolle Musik. Schöne Chöre wechseln mit Chorälen, Rezitativen und Arien ab, die ein ganz anderes musikalisches Licht auf das Passionsgeschehen werfen, als man es von Bachs Passionen gewohnt ist.
    Das ist schön, so neue und andere Hörerfahrungen machen zu können, wenn da nicht zwei Einschränkungen zu vermelden wären, die einerseits dem Komponisten Hertel (oder seinem Textdichter) und andererseits dem Dirigenten Willens zuzuschreiben sind. Also:
    1. Bei aller guten Musik - der Text, den Friedrich Löwen dem Komponisten Hertel zur Verfügung stellte, ist derart schwülstig und in seinem frommen Pathos so unerträglich geraten, dass dem Hörer ein übers andere Mal ein heiliger Schauer über den Rücken läuft. Leider kann daran auch die superbe Qualität der Musik nichts ändern. Zur damaligen Zeit im 18.Jahrhundert mag solche Textproduktion ja noch Abnehmer und Versteher gehabt haben, doch heute...?
    2. Bei Chorälen zerreißt man durch Fermaten am Ende der Zeilen keine Textzusammenhänge, selbst wenn der Komponist sie eingetragen haben sollte. Das macht man nicht! Doch genau das tut Dirigent Willens. Die schönen, aber auch wenigen Choräle werden so textlich entstellt.
    Dabei sind die Solisten, der super-kleine Chor und die Instrumentalisten der Kölner Akademie (ja auch alte Bekannte auf cpo!) prima, die Technik stimmt und das Booklet ist sehr informativ.
    Wie gesagt: eindrucksvoll mit zwei Einschränkungen!
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.04.2014

    Fermaten, untaugliches Argument

    Und wieder der Mythos zum Thema Fermaten. Die musikwissenschaftliche Forschung hat mittlerweile ausreichend Kenntnisse darüber, das im 18. Jahrhundert die Fermaten lange (aus unserer Sicht zu lange) ausgehalten wurden, und zumindest beim Choralgesang der Gemeinde, der Organist kurze, kleine überleitende Improvisationen spielte. Im übrigen wurden diese Choräle, auch bei Passionen, die zumeist Bestandteil einer liturgische Feier waren (die Konzertpassion in unserem Sinne - also die Passion außerhalb einer liturgischen Feier - wurde in dieser Zeit erst langsam entwickelt), von der Gemeinde mitgesungen, in einem, für unsere heutigen Begriffe, sehr langsamen Tempo. Also ist das Argument "Das macht man nicht!" musikwissenschaftlich nicht hinterlegt. Bei einer musikhistorisch informierten Aufführungspraxis erwarte ich dementsprechend eine der Zeit entsprechende Form der Ausführung, eher müsste also die Kritik lauten: Es fehlen die 1 - 2 Takte Zwischenspiel nach den Fermaten!
    Walzer, Märsche, Polkas Walzer, Märsche, Polkas (CD)
    27.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    3 x Simonis "fürs Leichte"

    Mittlerweile hat es sich auch beim Label cpo ergeben, dass es Dirigenten gibt für "besondere Aufgaben". Neben Griffiths für die (Wiener) Klassik ist dies nun Christian Simonis für die Sparte der leichten Musik, der Märsche, Walzer und Polkas.
    Dass der fröhlich-temperamentvolle Simonis mit seinem musikalischen Naturtalent genau die richtige Wahl für solche Musik ist, beweisen nicht nur drei cpo-CDs, sondern auch Erfahrungen aus der persönlichen Bekanntschaft des Rezensenten mit dem Dirigenten. Dabei ist es besonders beachtenswert, dass sich der Ur-Wiener Simonis mit der leichten Muse von drei Komponisten befasst, die Berlin zuzuordnen Veröffentlichungen jedoch besser, als zuvor gedacht.sind. Bei Märschen ja, bei Tänzen noch, doch bei Walzern wohl kaum: Im Vergleich mit Wien schneidet Berlin bescheiden ab, dank dieser
    Simonis nimmt diese leichte Musik nicht auf die leichte Schulter, nimmt sie ernst und erzielt so die beschwingte und erheiternde Wirkung. Zumeist sind die Stücke unbekannt. Wohl nur Eilenbergs "Petersburger Schlittenfahrt" dürfte dem Musikfreunden bekannt sein. Die Nürnberger Sinfoniker (Gung'l) und das WDR Rundfunkorchester Köln (Eilenberg / Bilse) hält Simonis zu federndem, leichtfüßigem und exakten Spiel an, ganz so wie es die Partituren der Stücke fordern.
    Die Booklets führen den Hörer ausführlich in Leben und Werk der Komponisten ein und sind allerbester cpo-Standard.
    Eine Empfehlung für alle Freunde der Marsch-, Salon, Kaffeehausmusik und "leichter Kost".
    Meine Produktempfehlungen
    • Tänze für Orchester Tänze für Orchester (CD)
    • Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" (CD)
    Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" (CD)
    27.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    3 x Simonis "fürs Leichte"

    Mittlerweile hat es sich auch beim Label cpo ergeben, dass es Dirigenten für "spezielle Aufgaben" gibt. Neben Griffiths für den Bereich der (Wiener) Klassik ist dies nun Christian Simonis für die Sparte der leichten Musik, der Märsche, Walzer, Polkas und Tänze.
    Dass der fröhlich-temperamentvolle Simonis mit seinem musikalischen Naturtalent genau die richtige Wahl ist, beweisen nicht nur drei cpo-CDs, sondern belegt auch die persönliche Bekanntschaft des Rezensenten mit dem Dirigenten. Ja, der kann das! Dabei ist es besonders beachtenswert, das sich der Ur-Wiener Simonis mit der leichten Muse von drei Komponisten abgibt, die Berlin zuzuordnen sind. Bei Märschen ja, bei Tänzen noch, doch bei Walzern wohl kaum: Im Vergleich zu Wien schneidet Berlin bescheiden ab, dank dieser Veröffentlichungen jedoch besser, als zuvor gedacht.
    Simonis nimmt diese "leichte" Musik nicht auf die leichte Schulter, nimmt sie ernst und erzielt so die beschwingte und erheiternde Wirkung. Zumeist sind die Stücke unbekannt. Wohl nur Eilenbergs "Petersburger Schlittenfahrt" dürfte den meisten Musikfreunden bekannt sein. Die Nürnberger Sinfoniker (Gung'l) und das WDR Rundfunkorchester Köln (Eilenberg / Bilse) hält Simonis zu federndem, leichtfüßigem und exaktem Spiel an, ganz so, wie es die Partituren der Stücke fordern.
    Die Booklets führen den Hörer ausführlich in Leben und Werke ein und sind allerbester cpo-Standard. Eine Empfehlung für alle Freunde von Marsch-, Salon-, Kaffeehausmusik und "leichter Kost"!
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    Tänze für Orchester Tänze für Orchester (CD)
    27.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    3 x Simonis "fürs Leichte"

    Mittlerweile hat es sich auch beim Label cpo ergeben, dass es Dirigenten für "besondere Aufgaben" gibt. Neben Griffiths für den Bereich der (Wiener) Klassik ist dies nun Christian Simonis für die Sparte der leichten Musik, der Märsche, Walzer und Polkas.
    Dass der fröhlich-temperamentvolle Simonis mit seinem musikalischen Naturtalent genau die richtige Wahl ist, beweisen nicht nur drei cpo-CDs, sondern belegt auch die persönliche Bekanntheit des Rezensenten mit dem Dirigenten. Dabei ist es besonders beachtenswert, dass sich der Ur-Wiener Simonis mit der leichten Muse von drei Komponisten abgibt, die Berlin zuzuordnen sind. Bei Märschen ja, bei Polkas etc. noch, doch bei Walzern wohl kaum: Im Vergleich mit Wien schneidet Berlin bescheiden ab, dank dieser Veröffentlichungen jedoch besser, als zuvor gedacht.
    Simonis nimmt diese "leichte" Musik ja auch nicht auf die leichte Schulter, nimmt sie ernst und erzielt so die beschwingende und erheiternde Wirkung. Zumeist sind die Stücke unbekannt. Wohl nur Eilenbergs "Petersburger Schlittenfahrt" kennen die meisten Musikfreunde. Die Nürnberger Sinfoniker (Gung'l) und das WDR Rundfunkorchester Köln (Eilenberg / Bilse) hält Simonis zu federndem, leichtfüßigem und exaktem Spiel an, ganz so wie es die Partituren der Stücke fordern.
    Die Booklets führen den Hörer ausführlich in Leben und Werk ein und sind bester cpo-Standard. Eine Empfehlung für alle Freunde von Salon-, Kaffeehausmusik und "leichter Kost".
    Meine Produktempfehlungen
    • Walzer, Märsche, Polkas Walzer, Märsche, Polkas (CD)
    • Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" Orchesterwerke "Petersburger Schlittenfahrt" (CD)
    Sämtliche Symphonien Sämtliche Symphonien (CD)
    24.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Musikalische Entdeckungen

    Es soll hier weniger das Leben oder Wirken des Franz Danzi gewürdigt werden - obwohl es da viel zu sagen gäbe -, sondern die Musik. Danzis Sinfonien sind nämlich für mancherlei Überraschungen gut. Dass es im Stile der Wiener Klassik immer noch neue und bislang ungehörte musikalische Wendungen und Hörerfahrungen gibt, belegen nämlich die beiden CDs der vorliegenden cpo-Veröffentlichung sämtlicher Danzi-Sinfonien.
    Ein Beleg ist gleich die erste Sinfonie auf CD 1, die Sinfonie P 222. Was da im 1.Satz Adagio - Allegro an neuen harmonischen Wendungen auftreten, die besonders von den Bläsern des Orchesters auch "knackig" vorgetragen werden, ist eine Freude für den Hörer. Noch deutlicher wird das im Andante der Sinfonie, einem kurzen, aber prägnanten Satz, der in seiner innovativen Thematik und Satztechnik aufhorchen lässt. Die Beispiele ließen sich fortführen und belegen, dass diese Doppel-CD das sinfonischen Schaffen eines Komponisten enthält, der verstärkt Einzug in den Konzertbetrieb finden sollte. Ein Verdienst auch des erfahrenen Dirigenten Griffiths, der sein italienisch-schweizer Orchester zu prägnantem und rhythmischem Spiel anhält und allen Stücken viel Geist und Seele einhaucht.
    Ein ausführliches Booklet unterstützt das Hörvergnügen!
    Symphonie op.3 Nr.1 Symphonie op.3 Nr.1 (CD)
    22.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Vom Thron gefallen

    Der Ignaz Pleyel war in Europa ein ganz Großer, noch vor Haydn und Mozart. Jeder kannte ihn, jeder spielte seine Musik. Er und seine Musik waren berühmt und geschätzt. Es ist die Ironie des Schicksals, dass schon bald nach seinem Tod seine Musik in die Vergessenheit geriet, wohl auch deshalb, weil Beethovens Werke so übermächtig wurden.
    Hört man sich diese CD an, so kann man verstehen, dass der Zeitgeist die kraftvolle Musiksprache Beethovens gegenüber dem filigranen Stil Pleyels bevorzugte. Auch das Genre der Symphonie Concertante war vorüber. Pleyel verpasste einfach die Entwicklung, fügte seinem Orchestersatz wenig effektvolle Instrumente (Blech, Pauken) hinzu und verschlief somit den veränderten Geschmack des Publikums. Sicher, die drei Stücke der CD sind nett anzuhören und werden auch von den Interpreten bestens vorgetragen, doch sie reißen einen nicht mehr vom Hocker, begeistern nicht mehr. Es sind Leichtgewichte, die zur Kaffeezeit im Hintergrund nicht vom Gespräch ablenken. Eigentlich schade! Mir persönlich hatte schon der frühe Haydn mehr zu sagen, vom späten Haydn und Mozart ganz abgesehen und Beethoven darf man gar nicht in gleichem Atemzug nennen. Wer das auch nicht tut und seinen Anspruch an diese Musik entsprechend einstellt, wird auch Freude an der CD finden, zumal das Booklet durch ausführliche Informationen dabei hilft.
    Symphonie Es-Dur Symphonie Es-Dur (CD)
    19.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Von eher regionaler Bedeutung

    Es gibt diese Komponisten, deren Werken eine bedeutende Verbreitung versagt blieb, obwohl sie es verdient hätten. Andererseits gibt es auch die Kompositionen, von denen man verstehen kann, dass ihnen späterhin keine besondere Bedeutung mehr zukam. Christian Westerhoff war so einer. Im Schatten der Wiener Klassik war er in Osnabrück, Bückeburg und im Münsterland (Burgsteinfurt) tätig und komponierte eigentlich nur für regionale Anlässe. Ohne das Engagement von Klarinettist Dieter Klöcker (eine ausführliche Widmung für den verstorbenen Künstler ist dem Booklettext vorangestellt) wäre es wohl kaum zur Produktion von Westerhoffs Klarinettenkonzert und Doppelkonzert für Klarinette und Fagott gekommen und damit wahrscheinlich auch nicht zur Ehrenrettung seiner Sinfonie. Sind die Konzerte noch nette Kompositionen, die die Soloinstrumente zwar nicht in technische Höhen und Schwierigkeiten stürzen, aber doch zu wirkungsvollen Passagen führen, so ist die Sinfonie, obwohl mit Pauken, Trompeten und doppelten Bratschen sehr üppig besetzt, doch von eher schlichter Struktur, setzt man die Meister der Wiener Klassik zum Maßstab. Wenn man dies nicht tut, wird man an der Musik auch Freude haben, zumal die Osnabrücker Sinfoniker unter Dirigent Bäumer und die Solisten (Sebastian Manz und Albrecht Holder) alles tun, um die Kompositionen ihres Hauskomponisten zu würdigen. Deshalb gibt es keine Interpretationsschwächen oder instrumentale Defizite. Aber man kann eben aus einer Komposition nicht mehr herausholen, als drin ist.
    Bookletqualität und Aufnahmetechnik sind üblicher hoher cpo-Standard.
    Ouvertüren Ouvertüren (CD)
    19.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Sinfonische Ergänzungen

    Das Label cpo setzt sich ja engagiert für das Wert des Ferdinand Ries ein: 8 Sinfonien, Konzerte, geistliche Musik, viel Kammermusik und nun diese Sammlung von 6 Konzertouvertüren, eine CD, die nach den 8 Sinfonien mit gleichem Dirigenten (Griffiths), aber einen anderen Orchester (WDR SO statt Züricher Kammerorchester) produziert wurde. Die Veröffentlichung ist schon deshalb zu begrüßen, weil Ries wohl als Vater der Konzertouvertüre angesehen werden kann. Er war der Erste, der ungebundene Ouvertüren nur für den Konzertgebrauch komponierte. Was die Musik betrifft, so begegnet man dem dramatischen Ries, der in allen seinen Ouvertüren seine musikalischen Vorstellungen sehr klangvoll und opulent auszubreiten vermag, dabei aber stets die Form wahrt und nie in Längen oder Wiederholungen verfällt (keine Ouvertüre dauert länger als 14 Minuten. Natürlich ist der "beethovensche Tonfall" jederzeit hörbar (wie sollte es bei einem Meisterschüler Beethovens auch anders sein!?), doch Dirigent Griffiths vermag im Zusammenwirken mit seinem erfahrenen Orchester allen Stücken einen eigenen Reiz abzugewinnen.
    Das Booklet liefert ausführliche Werkeinführungen. Die CD ist ein echter Gewinn für das Repertoire!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-8 Symphonien Nr.1-8 (CD)
    Symphonie g-moll Symphonie g-moll (CD)
    17.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Doppelt interessant!

    Diese cpo-Veröffentlichung und die unten als Produktempfehlung an-gezeigte CD der 4 Hartmann-Sinfonien sind doppelt interessant: Sie machen bekannt mit Komponisten der Mozart/Beethoven-Zeit, die als Wanderer zwischen Deutschland und Dänemark zu den Begründern der Sinfonik in Dänemark gehörten, Dänemark, einem Land, das um diese Zeit am Anfang der Produktion von Sinfonien stand, die später unter Gade und Nielsen zu besonderer Form auflaufen sollte. Sicher, interessant sind die Sinfonien von Gerson, Kunzen und Hartmann. Interessanter jedoch sind die Interpreten: Das Concerto Kopenhagen spielt auf Originalinstrumenten und beherrscht die historisch informierte Spielweise. Nicht nur das: Die Musiker und ihr Dirigent Lars Ulrik Mortensen legen sich mächtig ins Zeug und verpassen durch eine knackige Spielweise den zuvor in der Versenkung verschwundenen Kompositionen ihrer Halb-Landsleute einen so gelungenen, frischen Anstrich, dass man als Hörer nur staunen und sich freuen kann.
    Da die Booklets und die Aufnahmetechnik auch gelungen sind, kann man dem Raritäten-Sammler von Sinfonik der Klassik beide CDs nur wärmstens empfehlen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    17.03.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Doppelt interessant!

    Diese cpo-Veröffentlichung und die unten als Produktempfehlung angezeigte CD sind doppelt interessant: Sie machen bekannt mit Komponisten der Mozart/Beethoven-Zeit, die alle drei Wanderer zwischen Deutschland und Dänemark waren, Dänemark, einem Land, das zur Jahrhundertwende am Anfang einer Sinfonien-Produktion stand, die später unter Gade und Nielsen zur besonderen Form auflaufen sollte. Sicher, interessant sind die Sinfonien von Hartmann, Gerson und Kunzen. Interessanter jedoch sind die Interpreten: Das Concerto Kopenhagen spielt auf Originalinstrumenten und beherrscht die historisch informierte Spielweise. Nicht nur das: Die Musiker und ihr Dirigent Lars Ulrik Mortensen legen sich mächtig ins Zeug und verpassen durch eine knackige Spielweise den zuvor in der Versenkung verschwundenen Kompositionen ihrer Halb-Landsleute einen so gelungenen, frischen Anstrich, dass man als Hörer nur staunen und sich freuen kann.
    Da die Booklets und die Aufnahmetechnik auch gelungen sind, kann der Sammler von Raritäten aus der Zeit der Klassik an diesen beiden CDs nur seine Freude haben.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie g-moll Symphonie g-moll (CD)
    801 bis 825 von 942 Rezensionen
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