Johann Philipp Förtsch: Kantaten auf CD

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Musik für Schloss Gottorf Vol. 2

Schloss Gottorf in Schleswig ist nicht nur eines der bedeutendsten Bauwerke Schleswig-Holsteins, sondern hat natürlich wegen der dort tätig gewesenen Kapellmeister in der Hofkapelle von Schloss Gottorf auch eine kulturelle Bedeutung. In unserer neuen Reihe »Musik für Schloss Gottorf« widmet sich die WESER-RENAISSANCE unter Manfred Cordes auf Vol. 2 nach den geistlichen Kantaten von Augustin Pfleger (Vol. 1: cpo 777 801-2) einigen Kantaten und geistlichen Konzerten von Johann Philipp Förtsch (Gottorfer Kapellmeister von 1680-1684) – einer der besonders farbigen Musiker-Persönlichkeiten seiner Zeit. Als Opernsänger, Librettist und Komponist war er ein Pionier der deutschsprachigen Oper (mit dem Hamburger Opernhaus, 1678 gegründet, als ihrem Zentrum). Versucht man, die künstlerische Vielseitigkeit Förtschs zu würdigen, treten vor allem drei Aspekte in den Vordergrund: die Arbeit mit höfisch-repräsentativen Besetzungen, die Übertragung der Opern-Erfahrungen in die Kirchenmusik und die Arbeit mit Kirchenliedern. Die prachtvollen Stücke in den größten denkbaren Besetzungen stehen am Anfang und Schluss dieser Einspielung – Werke, an denen auch die Trompeter des Hofs mitwirkte. Auch für »Nun danket alle Gott« (auf den biblischen Text im Buch Jesus Sirach) durfte diese Klangfarbe nicht fehlen: in einem höfischen Repräsentationsstück zu Ehren des himmlischem Herrschers, das mit einem Alleluja bekrönt wird. Am originalen Aufführungsort entsteht daraus ein Klangzauber eigener Art. Denn die Gottorfer Schlosskapelle mit ihrer reich geschnitzten Holz-Inneneinrichtung hat kaum Nachhall, so dass auch der reiche Streichersatz bis in seine Mittelstimmen transparent bleibt; über ihm kommt der weiche, barocke Trompetenklang ideal zur Geltung.

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Music for Gottorf Castle Vol. 2

Gottorf Castle in Schleswig is not only one of Schleswig-Holstein's most important architectural monuments but also a culturally significant site inasmuch as it was within its walls that the chapel masters of the local court ensemble once exercised their duties. Following Vol. 1 and its sacred cantatas by Augustin Pfleger (cpo 777 801-2), our new series featuring Music for Gottorf Castle continues with Vol. 2: here the WESER-RENAISSANCE ensemble under Manfred Cordes turns to cantatas and sacred concertos by Johann Philipp Förtsch, who was the Gottorf chapel master during 1680-84 and one of the particularly colorful musical personalities of his time. As an opera singer, librettist, and composer, Förtsch was a pioneer in the field of the German-language opera (with the Hamburg Opera House, founded in 1678, forming its center). Any attempt to do justice to Förtsch's artistic multifacetedness would have to highlight three aspects: his work in various genres for court performance, the transfer of his opera experience to sacred music, and his work with sacred songs. Splendid compositions featuring all sorts of different forms open and conclude this recording; these were works in which the court trumpeters were called on to participate. Such tone color was also a must for »Nun danket alle Gott« (set to a biblical text from the Book of Sirach): a court composition in honor of the heavenly king and crowned with an alleluia. Tonal magic of a special kind results when this work is performed in its original setting. The Gottorf Castle Church, its interior so richly endowed with wood carvings, hardly produces echo effects, so that even the rich string part remains transparent into its middle voices, and over it the soft, baroque trumpet sound unfolds in all its glory.

Rezensionen

klassik. com 06 / 2014: »Seine Kompositionen sind künstlerisch relevant, inspiriert und erfrischend. Manfred Cordes setzt das mit seinem sehr gut disponierten Ensemble Weser-Renaissance Bremen auf Augenhöhe mit Förtsch um. Eine wirklich schöne Platte.«
FonoForum 09 / 2014: »Die vorliegende jüngste Produktion der Weser-Renaissance unter Manfred Cordes macht deutlich, welcher enorme Fundus hochkarätiger Musik da noch der Entdeckung harrt. Mit seinem prominent besetzten Ensemble hat Manfred Cordes das adäquate Personal parat, um wieder einmal zu demonstrieren, dass er zu den fraglos kompetentesten Interpreten für diese Art von Musik gehört. Die fabelhafte Akustik der Schlosskapelle in Gottorf ist von der Aufnahmetechnik exzellent eingefangen worden, so dass diese Produktion auch unter diesem Gesichtspunkt uneingeschränkt empfohlen werden kann.«