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    2. Alle Rezensionen von meiernberg bei jpc.de

    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13782
    942 Rezensionen
    Orchesterlieder Orchesterlieder (CD)
    30.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weit mehr als "ordentlich"

    Hugo Wolf hat sich ja selbst als einen nicht "ordentlichen" Komponisten bezeichnet. Was immer er damit gemeint haben mag, sein Liedschaffen auf der einen und sein singuläres sinfonisches Meisterstück "Penthesilea" andererseits sprechen eine andere (musikalische) Sprache. Und weit mehr als ordentlich ist auch die neue cpo-Produktion aus Jena. Der neue, junge Chef aus Jena begeistert im Orchesterwerk mit energisch forschem Zugriff, ist deutlich zügiger unterwegs als seinerzeit (1991) Barenboim mit dem Orchestre de Paris und hat natürlich die neuste Studiotechnik im Rücken. Das macht sich in Durchhörbarkeit und klanglicher Dynamik bezahlt und verweist Konkurrent Barenboim deutlich auf die Plätze. In Sachen Orchesterleistung sind die Jenaer sicherlich (noch) kein Spitzenorchester, bleiben der Partitur aber nichts schuldig. Gleiches gilt für die hier eingespielten 12 Orchesterlieder. Allen voran natürlich Bariton Benjamin Appl, dessen wohl klingende Stimme und angemessene Gestaltung die Lieder zu kleinen Schätzen verwandeln. Sehr schön. Das Booklet ist hervorragend, enthält zweisprachig alle Liedertexte und vermerkt auch, dass drei der eingespielten Liedorchestrationen nicht von Wolf, sondern von Reger, einem Unbekannten und Stueber sind. Alles sehr informativ und insbesondere wegen der wenig eingespielten "Penthesilea" eine echte Katalogbereicherung.
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    30.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr erfreulich

    Und das in mehrerer Hinsicht: Es ist sehr erfreulich, dass es mit der Alfven-Sinfonien-Edition jetzt mit der 3.Folge endlich weitergeht. Nach der Ersten und Dritten ist nun die Zweite dran. Hat ja auch lange gedauert. Auch diese Aufnahme lag bereits drei Jahre im Schrank, bevor cpo sie veröffentlichen wollte/konnte. Andererseits: Gut Ding will Weile haben. Und deshalb ist wohl auch die Produktion und Interpretation sehr erfreulich. Natürlich drängt sich da - wieder einmal - der Vergleich zur GA der Sinfonien mit Järvi und den Stockholmer Philharmonikern auf BIS auf. Und siehe da: Ähnliches wie bei den Vorgängerinnen lässt sich konstatieren. Natürlich hat die Aufnahmetechnik in den Jahrzehnten (die BIS-Aufnahmen stammen immerhin aus 1987-92) Fortschritte gemacht. Den ohnehin guten BIS-Klang haben die cpo-Techniker noch toppen können. Und der polnische Dirigent Lukasz Borowicz? Er findet mit deinem fulminat aufspielenden Berliner Orchester wieder seinen eigenen Weg zu Alfvens Musik. Er arbeitet Kontraste schärfer heraus als es Järvi tut. Borowicz nimmt langsamer Sätze langsamer und schnelle Sätze schneller als Järvi und differenziert so auch in dieser Hinsicht deutlicher. Besonders den langsamen Sätzen tut das gut. Ob das auch für seine schnelleren Zeitmaße gilt, mag Ansichtssache sein. Als Zugabe fungiert die geschmackvolle 3.Rhapsodie, auch "Dalarapsodi" genannt. Hier in einer erfreulich "durchgetrackten", dreiteiligen Version. Fazit: Alles echt erfreulich und alles wäre noch erfreulicher, wenn die Musikfreunde auf die Vierte und Fünfte nicht wieder so lange warten müssen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.1 f-moll op.7 Symphonie Nr.1 f-moll op.7 (CD)
    • Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    24 Streichquartette 24 Streichquartette (CD)
    12.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Viel Streichquartette für wenig Geld

    Das ist ja unglaublich: 90 (!!) Streichquartette, so ist im Bookllet zu lesen, hat der Bocccherini geschrieben. 24 davon kann der Quartett-Freund jetzt supergünstig in einer 6-CD-Box erwerben. Ohnehin gehört es ja zu den schönen Gewohnheiten von cpo, nach gewisser (langer) Zeit die Folgen von Einzelausgaben in einer Box zusammenzufassen und preiswert auf den Markt zu bringen. cpo wird sich bei dieser Strategie schon was gedacht haben, obwohl ich annehme, dass Kammermusikfreunde - und speziell Freunde der Quartett-Musik - sich frühzeitig mit den Boccherini-Einzelausgaben versorgt haben. So wendet sich diese Zusammenfassung sicherlich an die, die besonders Gesamtausgaben bevorzugen. Auch die Präsentation lohnt sich, weil cpo wohl (hoffentlich!) dazu übergegegangen ist, wie bei den Korstick-Beethoven-Konzerten, auf die Plastik-Jewel-Cases im Schuber zu verzichten und eine platzsparende und umweltfreundliche Papp-Box zu wählen. Warum die Scheiben aber "nur" in weiße Papierhüllen gesteckt wurden (auch noch zugeklebt) und nicht in Papp-Hüllen, das bleibt mir unverständlich. Ein paar Euro mehr hätten es auch sein können. Egal wie. Auf den Sammler wartet eine hochkarätige Aufnahme mit drei verschiedenen Ensembles, die schon in den Einzelausgaben gewürdigt wurden. Super-Aufnahmen! Super auch das Booklet mit einem langen Aufsatz über das Werk des Komponisten und ausführliche Angaben zu Werken und Interpreten. Wer's noch nicht hat - anschaffen!
    Ein Kommentar
    Anonym
    23.06.2023

    excellent value, poor sleeves

    Happy with this purchase since the music is nice, and the recording quality, and the way it is played are very good to me.
    A pity the CD sleeves are so poor: thin paper, glued closed tightly, so care must be taken not to tear them apart. I would prefer to pay more and have nice carton sleeves with all the necessary information printed on it as most "budget boxes" have.
    Liebeslieder, Jubel- & Psalmgesang im 17.Jahrhundert Liebeslieder, Jubel- & Psalmgesang im 17.Jahrhundert (CD)
    12.06.2022
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zum Schenken und Verschenken

    Zu dieser CD kann man kaum etwas sagen, zumal der im Produkt-Info schon teilweise abgedruckte Einleitungstext von Georg Poplutz aus dem Booklet schon alles sagt. 13 wohl ausgewählte Stücke (davon 10 in lateinischer Sprache), die sich alle um Liebe Preis und Freude drehen, präsentierte der Tenor seinen Hören. Die von ihm erwünschte Hörfreude stellt sich auch ein. Poplutz gestaltet mit seiner wohltönenden Stimme wunderbar, übertreibt nicht und lässt so den Melodien freien Lauf. Das Johann Rosenmüller Ensemble unterstützt ihn mit alten Instrumenten tatkräftig. Herausgekommen ist ein wunderbarer Querschnitt dieses thematischen Liedschaffens im 17.Jahrhundert. Das Booklet ist prima, enthält alle Liedtexte (incl. der Übersetzungen) und wertvolle Infos zu Komponisten und Interpreten. Auch die Aufnahmetechnik stimmt, so dass dem Schenken und Verschenken nichts im Wege stehen dürfte.
    Dafne (Oper 1627) Dafne (Oper 1627) (CD)
    06.06.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Etwas zwiespältig

    Eine Oper von Heinrich Schütz? Da traut man seinen Ohren ja kaum. Und in der Tat kann man ihnen kaum trauen. Doch aus einem anderen Grund. Denn was da aus den Lautsprechern kommt ist kein Schütz, zumindest kein Dafne-Schütz. Wie das? Booklet und Produkt-Info informieren da sehr ausführlich. In der Tat gab es eine Schütz-Komposition namens "Dafne", jener leidenschaftlichen Götter-Story, die auch schon anderen Komponisten als Stoff diente. Leider ist die Musik von Schütz vollständig verschollen und man ist sich in Fachkreisen noch nicht einmal einig, ob es sich bei "Dafne" überhaupt um eine Oper handelte. Wie dem auch sei. Roland Wilson hat sich drangemacht und die Musik rekonstruiert. Für mich ein sehr fragwürdiges Unternehmen, weil bzgl. der Musik nichts da war, was man hätte rekonstruieren können. So füllte er das Libretto von Martin Opitz mit Musik, von der er annahm, dass sie dem Original nahe kommen könnte. Herausgekommen ist eine höchst spekulative Version, die zwar durchaus hörenswerte Musik bringt, aber mit der Komposition von Schütz wenig bis gar nichts zu tun hat. Soweit zum Werk.
    Roland Wilson bringt "seine Schütz-Version" mit seiner La Capella Ducale und der Musica Fiata höchst selbst zu Gehör. Da versteht es sich bei Wilson von selbst, dass eine hochkarätige Interpretation entstanden ist, die keinen Tadel zulässt. Wie schreibt Wilson in seinem Booklet-Kommenta zum Schluss: " Sie werden einige herrliche Stücke von Schütz und seinen Zeitgenossen hören, die Sie sich sonst wohl nie angehört hätten". Recht hat er. Nur ist die Musik eben nicht die Dafne-Musik von Heinrich-Schütz. So bleibt der Eindruck etwas zwiespältig. Ein Schicksal, das wohl fast jeder Rekonstruktion kaum erspart bleibt.
    Sämtliche geistliche Werke Vol.8 Sämtliche geistliche Werke Vol.8 (CD)
    06.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ende gut - (nicht) alles gut!

    Nach acht Folgen ist nun Schluss mit Kuhnau. Ein wirklich bemerkenswertes Projekt hat sein Ende gefunden. Nun sollte man denken, dass mit dem Finale auch noch ein Höhepunkt gesetzt werden konnte. Nein, Höhepunkte sind es sicherlich nicht geworden, aber wohl gelungene Bausteine des Kuhnau-Kompositionsgebäudes. Obwohl ich den Eindruck habe, dass man zu Ende der "Complete Sacred Works" doch noch etwas suchen musste, aber nicht recht fündig wurde. Denn einige recht "weltliche" Stücke haben sich ins Programm gemogelt, was die Freude an Kuhnaus Musik jedoch nicht schmälern sollte. Glanzstück dieser CD ist m. E. das letzte Stück der CD, die Arie "Sacra pellat". Ihr jubelnder Tonfall ist einfach ansteckend und der Sekundenauftritt des Echochors als letzte Klangwahrnehmung einzigartig. Auch die Interpretation ist es wieder. Gregor Meyer hat mit seinen Ensembles erneut ganze Arbeit geleistet. Hervorragende sängerische und instrumentale Leistungen machen diese CD zu einem reinen Hörvergnügen. Ein würdiger Abschluss. Trotzdem noch ein kleiner Hinweis für das ansonsten wieder vorbildliche Booklet: Die deutschen Übersetzungen der lateinischen Gesangstexte finden sich nicht - wie angegeben - auf Seite 45 des Booklets, sondern auf Seite 43. Seite 45 gibt es gar nicht. Macht ja nix!
    Musik aus Schloss Wolfenbüttel Musik aus Schloss Wolfenbüttel (CD)
    05.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr schöne Idee

    Die sechste Folge von "Musik aus Schloß Wolfenbüttel" überrascht. Denn die Idee von "Parallel Settings" (leider muss man da des Englischen kundig sein! Warum nur?) ist ein ganz tolle Idee. Fünf Parallelstücke mit gleicher Textgrundlage werden jeweils von Heinrich Schütz und Michael Praetorius einander gegenüber gestellt. Das ist höchst interessant, weil es dem Hörer ermöglicht, die spezifischen Eigenarten in der Kompositionskunst der beiden Meister zu vergleichen. Manfred Cordes setzt das reiche Instrumentarium seines Weser-Renaissance-Ensembles dazu auch gekonnt und stilsicher ein und verleiht im Zusammenwirken mit den neun bestens disponierten Sängerinnen und Sängern den Stücken Glanz, Nachdenklichkeit und Charakter. Ganz prima. Besonders die letzten beiden Stücke zu "Verleih uns Frieden gnädiglich" passen als Mahnung und Bitte so recht in diese unruhige Zeit. Bei allem Lob für diese neue Weser-Renaissance-Platte seien zwei kleine kritische Anmerkungen gemacht. Das Klangbild ist sehr direkt, zu direkt. Man hat den Eindruck, die Musiker stünden direkt vor einem. Da hätte ich mir etwas mehr Raumklang gewünscht. Doch wer's mag? Schließlich zur Edition. Ich mag's immer praktisch. Um einen Titel zu hören und im Player anzusteuern, möchte ich nicht immer das Booklet herausnehmen. Das muss man hier tun und vielleicht ging's ja auch nicht anders...
    Im Ganzen eine bemerkenswerte neue Folge der beliebten Wolfenbütteler Reihe.
    Klavierkonzerte Nr.0-7 Klavierkonzerte Nr.0-7 (CD)
    25.05.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine herausragende Edition

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Michael Korsticks Spiel der gesammelten Klavierkonzerte von Beethoven ist fabelhaft. Rhythmisch akzentuiert, lyrisch sensibel, kraftvoll und zart. Alles da, was eine gelungene Aufnahme braucht. Und doch setzt Korstick keine neuen Akzente. Wie sollte er auch!? In, auf, über, unter, vor und zwischen Beethovens Noten ist eigentlich schon alles gesagt. Fast alle Klaviergrößen haben sich und Beethoven mit einem Zyklus ein Denkmal gesetzt. Auch für Korstick, so ist im Booklet zu lesen, war dies ein Wunschtraum, der wohl nur deshalb in Erfüllung gehen konnte, weil ein großzügiger Mäzen Pate stand. Auch HiP-Interpretationsansätze sind ausgereizt. Mit Hammerklavier und Originalinstrumenten haben sich immerhin auch etliche Klaviergrößen erfolgreich/erfolglos versucht.
    Und das Orchester? Unter Dirigent Constantin Trinks spielen die Wiener Radio-Sinfoniker klangschön und engagiert auf. Alles höchst professionell, aber ohne hörbare Finessen.
    Nein! Was Korsticks Veröffentlichung herausragend macht, ist die Edition. Sie ist m.E. die erste, die alle Werke für Klavier und Orchester, die Beethoven hinterlassen hat, in einer Box zusammenfasst – auch als Fragment. Gut, dass die Chorphantasie weggelassen wurde. Mutig erscheint die Bezeichnung „Piano Concertos 0-7“. Die fünf „etablierten“ Konzerte kennt man ja. Doch Korstick zählt das Konzert nach dem Violinkonzert op.61 als Klavierkonzert „Nr.7“ dazu, ebenso das frühe Konzert WoO 4, das lange verschollen war und nun wieder als „Nr.0“ im Katalog zu finden ist und schließlich das Fragment H 15, einen auskomponierten Satz, den Beethoven wohl als „Klavierkonzert Nr.6“ gedacht hat. Beide, Nr.0 und Nr.6, sind auf Wunsch Korsticks neu instrumentiert, bzw. aufführbar gemacht worden, wobei die Neuinstrumentierung des aufgefundenen Klavierauszugs der Nr.0 von besonderem Interesse ist. Auch das frühe Rondo WoO 6 ist als Zugabe mit dabei. In dieser kompletten Sammlung „aus einer Hand“ liegt der Wert, der herausragende Wert dieser Einspielung. Schließlich – und das ist man ja von cpo gewohnt – wurde der Box ein hervorragendes 57-seitiges Booklet beigelegt. Und noch etwas sei angemerkt: Endlich hat sich cpo mal zu einer Papp-Box mit den vier CDs in getrennten Papp-Schubern entschlossen statt der umweltunfreundlichen Plastikteile. Auch die Grafik ist sehr geschmackvoll und hätte gestimmt, ja wenn nicht ein Ärgernis unterlaufen wäre: Liegt die Box auf dem Tisch, so kann man den Rückentext nur lesen, wenn man einen Kopfstand macht. Auch im CD-Regal muss man die Box auf den Kopf stellen. Das muss doch nicht sein!!
    Trotzdem: Eine beachtenswerte Leistung aller Mitwirkenden und eine Bereicherung des cpo-Repertoires.
    3 Kommentare
    Anonym
    01.07.2022

    Bewertung kommentieren

    warum sind immer wieder bei Bewertungen zu Kommentaren nur ein Wort zu lesen - hier zweimal Kopfstand? Klongt nach Überschrift und dann fehlendem Text. Programmfehler bei JPC? Mal sehen, ob mein "Testtext" jetzt auch zu lesen ist ...
    Anonym
    06.06.2022

    Kopfstand

    "Liegt die Box auf dem Tisch, so kann man den Rückentext nur lesen, wenn man einen Kopfstand macht. "
    Das, was auf dem Rücken der Packung steht, das steht auch auf der Vorderseite, und das kann man ganz gut lesen, ohne sich sportlich betätigen zu müssen.
    Anonym
    08.06.2022

    Kopfstand

    Ist das ein Argument dafür, den Rückentext falsch herum aufdrucken zu dürfen/können?
    Oratorium zum Johannis-Fest "Gelobet sei der Herr" TVWV1:602/1216 Oratorium zum Johannis-Fest "Gelobet sei der Herr" TVWV1:602/1216 (CD)
    30.04.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überragende Interpretation

    Man sollte ja kaum glauben, dass es für cpo im Telemann-Repertoire noch echte Goldstücke zu finden gibt (wenn es nicht gar alles Goldstücke sind, was der Meister komponiert hat). Mit dem 30-teiligen, über 53 Minuten dauernden und sieben Gesangssolisten erfordernden "Johannis-Oratorium" ist das überwältigend gelungen. In diesem Oratorium wird der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten behandelt und das mit allen künsterlischen und musikalischen Mitteln, die Telemann zu seiner Zeit zur Verfügung standen. Da wird berichtet, meditiert, protestiert, agiert und verfolgt. Besonders gelungen sind die Chöre der aufgebrachten Ägypter. Man höre nur mal Track 5 und 21 und kann ermessen, was Telemann den Ägyptern "für Töne in den Mund gelegt hat". Große Klasse!
    Schon an anderer Stelle habe ich vermerkt, dass ich ein "Fan" von Willens Kölner Akademie bin. Hier liefern sie wieder eine überragende Vorstellung ab und die Solisten stehen dem nicht nach. Da wird federnd, nachdenklich und mit großem Können und Engagement musiziert. Lediglich die Aufnahmetechnik hätte sich dem Rang von Werk und Interpretation anpassen sollen. Etwas mehr an Transparenz wäre wünschenswert gewesen.
    Das beigegebene kurze Oratorium zum Sonntag Misericordias Domini ist dagegen goldene Meterware aus Telemanns Produktion. Aber: Ebenso überragend interpretiert. Ein Muss für Telemann-Freunde!
    Symphonien Nr.4 & 5 Symphonien Nr.4 & 5 (CD)
    30.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Verbeugung vor der ukrainischen Musik

    Keine Frage: Die Wiederveröffentlichung dieser CD durch cpo kann als Würdigung der ukrainischen Musikkultur verstanden werden. Das ist gut, solidarisch und hilfreich in der Zeit des Krieges. Doch auch sonst ist der Boris Lyatoshinsky ein interessanter Komponist. Seine ersten drei Sinfonien, besonders die Erste, haben Anklänge an den Impressionismus. In der Ersten sehr Nahe bei Scriabins Tonsprache. In den beiden Sinfonien dieser CD schlägt der Komponist jedoch eine deutlich herbere Tonspache an. Sehr kraftvoll, motorisch-rhythmisch, zeitweise heftig dissonant. Beide Sinfonien haben eine Länge von 26 Minuten und sind dreisätzig. Sie erfordern ein konzentriertes Zuhören und sind nichts für die sonntägliche Kaffeestunde. Für die wird der Lyatoshinsky seine Musik ja wohl auch kaum komponiert haben!? Im knapp gehaltenen, aber informativen Booklet wird seine Musik kommentiert als "im Sinne emotionaler Konflikte", die ausgetragen werden. Das passt. Dirigent Roland Bader versucht, diese Konflikte mit seinem leider nicht erstklassigen polnischen Orchester hörbar zu machen. Was recht gut gelingt. Die nun schon 28 Jahre alte Aufnahmetechnik ist zwar nicht mehr der letzte Schrei, kann sich aber immer noch hören lassen. Eine respektable Würdigung eines geschundenen Landes.
    Streichquartette op.3 Nr.1-6 Streichquartette op.3 Nr.1-6 (CD)
    30.04.2022
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Eine Inspiration

    Wer kannte sie schon die Frau mit dem schönen Namen Maddalena Lombardini Sirmen? Wohl nur wenige Leute. Und da müssen erst vier engagierten Frauen zu einem Quartett zusammenfinden, sich den Namen der Lombardini geben und Person und Werk bekannt machen. Mit dem Raritäten-Label cpo haben die Musikerinnen auch die richtige Produktionsfirma gefunden. Primgeigerin Wiesbauer ist es deshalb auch selbst, die in einem sehr lesenswerten Booklet-Kommentar Stellung nimmt zu Leben und Werk der italienischen Komponistin. Und sie entwirft das Bild einer Frau, die viele Hindernisse in einer von Männern domierten (Kunst)Welt forträumen musste und viel Courage aufbrachte, um ihre Ziele zu erreichen. Insofern ist diese CD auch die Würdigung einer selbstbestimmten Frau in schwieriger Zeit. Ihre Musik ist schön. Die sechs Streichquartette op.3 sind alle zweisätzig und recht kurz (8 bis 12 Minuten). Sie hören sich alle "italienisch" an, farbenroh, lebendig, eben "unter italienischer Sonne". Vielleicht hauen einen die Quartette nicht vom Hocker. Doch auch in Anbetracht ihrer Persönlichkeit beeindrucken sie schon. Und das ist ein Verdienst des Lombardini Quartetts, das sich mit Leib und Seele, Können und Engagement dieser Musik verschrieben hat. Anerkennung!
    Klavierquartett Nr.3 a-moll op.133 Klavierquartett Nr.3 a-moll op.133 (CD)
    30.04.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Genau: Plädoyer für einen Vergessenen

    Besser kann man es nicht ausdrücken. So überschreibt Michael Wittmann seinen 10(!!)-seitigen Kommentar in dem hervorragenden Booklet und wer ihn gelesen hat, versteht mehr von Mensch, Werk und "Verschwinden" des Ferdinand Hiller. Musikfreunde dürfen ihn nicht mit dem Johann Adam Hiller verwechseln, dessen Thema ja durch Max Regers Orchestervariationen zu einer gewissen Bekanntheit geführt hat. Ferdinand lebte eine Generation später und war mit seinem Namensvetter nicht verwandt. Beide teilte das Schicksal der Vergessenheit. Bei Ferdinand wohl auch deshalb, weil er festhielt an den formalen Prinzipien seiner Zeit und zunehmend als altmodisch bezeichnet wurde. Das Minguet Quartett und der rührige Pianist Oliver Triendl entwerfen mit zwei großformatigen Werken (beide Werke dauern in vier Sätzen je fast 40(!!) Minuten) ein Hörbild eines Komponisten, der ganz in seiner Zeit und in enger Verbindung zu Schumann stand. Und so klingen die Stücke auch: wunderbar geformt und auskomponiert mit schwierigem Klavierpart und wunderbarem Melos in romantischer Tradition. Die Interpreten zögern auch nicht, diese romantischen Attitüden auszukosten. Gut so. Eine schöne Ergänzung des romantischen Kammermusikrepertoires.
    Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (für Panflöte & Orchester) Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (für Panflöte & Orchester) (CD)
    29.04.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Pan-Flöten-Paradestück

    Ich gebe zu, kein besonderer Freund von Bearbeitungen zu sein, wenn es dafür keinen zwingenden Grund gibt. Bei Vivaldis Vier Jahrenzeiten gibt es den eigentlich nicht. Es sei denn, man möchte Solistin Andreea Chira ein Paradestück präsentieren. Das ist dieser CD zweifellos gelungen, auch mit der Bearbeitung des zugegebenen Concertos RV 93. Hört man die Stücke durch und liest (und hört), dass auch in der instrumentalen Begleitung "gearbeitet" wurde, um den Klang der Pan-Flöte mehr Geltung zu verschaffen, so verstärkt sich bei mir die Erkenntnis: Eine Meisterin der Panflöte und sehr gute Begleiter unter Dirigent Bostock hüllen Vivaldi in ein neues Klanggewand. Mir ist und bleibt die Violine lieber. Sie kann wie kein anderes Instrument z.B. die klirrende, rauhe Kälte des Winters instrumentieren. Aber wie gesagt: Pan-Flöten-Freunde und Freunde ausgefallener Bearbeitungen werden ihre Freude haben.
    Sonaten Nr.1-11 für das Hamburger Collegium Musicum Sonaten Nr.1-11 für das Hamburger Collegium Musicum (CD)
    16.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bis an die Grenzen...

    ...hat es der Matthias Weckmann mit seinen 12 Sonaten getrieben. Alle zwischen drei und fünf Minuten lang, alle in unterschiedlicher Mehrstimmigkeit. Dominierend die Posaune und das Cornettino. Wobei wir schon bei der ersten Grenze wären: Nicht allen Musikfreunden werden die von der Musica Fiata verwendeten Instrumente geläufig sein. Was sind das für "exotische" Instrumente: Dulcian, Chitarrone, Cornettino, Bass-Shawn, Bombardo oder Viola da braccio? Natürlich handelt es sich immer um Renaissance-Vorläufer heutiger Blas-, Zupf- oder Streichinstrumente. Das sonst recht informative Booklet schweigt sich leider zu Aussehen, Klang- und Spieltechnik aus. Doch das wäre bei dieser Art Musik wichtig gewesen! Der Weckmann treibt nämlich die Spielbarkeit einzelner Instrumente - besonders des Cornettinos (eine Sonderform des Krummhorn/Zink) - bis an die Grenzen. Das hört man auch und darf sich über manche "schrägen" oder "jaulenden" Töne nicht wundern. Ohnehin treibt Weckmanns reichlich vertrackter Notensatz Spieler und Hörer an die Grenzen. Wechselnde Tempi und Zeitmaße, Rhythmen, Harmonien und Strukturen machen das Hören nicht einfach. Die Produkt-Info und der Booklet-Text beschreiben das trefflich. Man muss sich in Weckmanns etwas herben Klang "hineinhören". Hat man das geschafft, erfährt man sicher einen musikalischen Gewinn. Trotzdem sind mir die 12 Sonaten etwas zu gleichförmig. Im Verlauf der Stücke weiß man schon, "was kommt". Das Ensemble Musica Fiata unter der Leitung von Roland Wilson trägt leider (unverschuldet) zu dieser musikalischen Grenze bei. Die alten Instrumente sind sicherlich schwer zu spielen. Aber ob das Cornettino denn wirklich so reichlich "plärrend" und herb klingen muss, das sei dahingestellt. Das habe ich schon anders (besser!) gehört.
    Im Ganzen handelt es sich bei dieser neuen cpo-CD wieder um eine Ausgrabung, die alle Aufmerksamkeit der Musikfreunde verdient.
    Symphonien Nr.1-6 Symphonien Nr.1-6 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Höchsteinsatz von allen Seiten

    Den sehr informativen (und stellenweise auch recht schwierigen) Booklettext von Habakuk Traber sollte man vor dem Anhören von Tals Sinfonien aufmerksam studieren. Man kommt nämlich u.a. zu der Erkenntnis, dass Tals hier eingespielten Werke zwar "Sinfonien" heißen, mit der formalen Gattung aber so gar nichts mehr gemeinsam haben. Tal vermerkt das selbst. Für ihn sind seine Sinfonien nicht formale Gebilde, sondern Werke des instrumentalen Miteinanders. "Diskussion zwischen einzelnen Instrumenten" wie es Tal ausdrückt (Booklet S.6). Das Fazit liefert Autor Traber im letzten Booklet-Absatz: "...sie sind Werke, die ihre Gültigkeit durch den Höchsteinsatz des menschlichen Subjekts, des komponierenden wie des hörenden, erreichen". Kurz gesagt: Der Hörer muss sich viel Mühe geben, um einen Zugang zu Tal Musik zu erlangen. Und der ist nicht einfach. Eigentlich ist seine Musik nicht atonal, ehe postmodern, sehr dissonant, expressiv, rhythmisch und experimentell. Wie gesagt: "Diskussion" zwischen den Instrumenten. Seinen Lehrer Hindemith kann er nicht verleugnen und doch ist Tal Sinfonik stilistisch kaum einzuordnen. Auf der nun erschienenen GA von Tals Sinfonien sind auf zwei CDs alle sechs Werkgattungen und die "Festive Vision" enthalten. Alle Werke sind einsätzig und zwischen 12 und 22 Minuten lang. Mit Leidenschaft hat sich der leider früh verstorbene Dirigent Israel Yinon der Werke angenommen und mit der NDR Radiophilharmonie das ideale Orchester gefunden, das sich mit gleicher Inbrunst dieser schwierigen Musik verschreibt. Herausgekommen sind wohl exemplarisache und konkurrenzlose Aufnahmen, die ihren Platz in der Diskothek moderner Sinfonik finden werden.
    Ein Kommentar
    Anonym
    10.12.2023

    Super Zusammenfassung, Danke !!

    Ich danke Ihnen für diese sehr präzise und stimmige Zusammenfassung der Einspielungen. Wenn mir Israel Yinon den Zugang zu dieser wirklich sehr abstrakten Musik nicht ermöglicht hat, wird es niemand Anderes schaffen. Ich bin selbst Musiker, aber im Jazzbereich, kann also durchaus mit modernen Klängen etwas anfangen. Meine klassischen Vorlieben gehen bis hin zu Pavel Haas in etwa. Mit Ernst Toch konnte ich noch zurecht kommen, bei Tal leider nicht mehr.
    Streichquartette Vol.4 Streichquartette Vol.4 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    In allen Teilen gelungen

    Diese 4.Folge der Streichquartette von Ries ist wieder eine gelungene Sache und meiner Rezension von Vol.3 ist eigentlich nichts hinzuzusetzten. Die Interpreten sind spitzenmäßig und die Präsentation ist super. Da darf man getrost auf weitere Folgen hoffen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Streichquartette Vol.1 Streichquartette Vol.1 (CD)
    • Streichquartette Vol.2 Streichquartette Vol.2 (CD)
    • Streichquartette Vol.3 Streichquartette Vol.3 (CD)
    Flötenkonzerte G-Dur op.12, a-moll op. 53, e-moll op. 63 Flötenkonzerte G-Dur op.12, a-moll op. 53, e-moll op. 63 (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gefälliges aus der Nach-Mozart-Ära

    Wieder ein Schneider. Und wieder was aus der Nach-Mozart-Zeit. Gibt es da nicht genug? Mit Georg Abraham Schneider hat die Flötistin Gaby Pas-Van Riet eine wirkliche Rarität ausgegraben. Schneiders in der Musik kennt man ja. Aber den Georg Abraham wohl nur absolute Spezialisten. Das sollte sich jetzt dank der neuen cpo-Produktion ändern, denn sie enthält drei Flötenkonzerte des auch im preussischen Dienst stehenden Schneider. Und siehe da: Es sind wunderschöne Konzerte zu hören, melodienreich und virtuos. Das Konzert op.63 zudem mit einer kraftvollen (Trompeten + Pauken) Orchesterbegleitung. Die ist unter der Leitung von Johannes Moesus ohnhin zupackend geraten und verleiht der Musik Eleganz, aber auch Glanz und Kraft. Die CD ist mit den drei knapp halbstündigen Konzerten prall gefüllt. Prima - nicht selbstverständlich bei cpo. Auch Booklet und Aufnahmetechnik sind tadellos. Eine schöne CD zum Selbstbehalten oder Verschenken. Der Beschenkte hat sie bestimmt noch nicht?!
    2 Passions-Oratorien 2 Passions-Oratorien (CD)
    30.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr schöne Musik - und dann?

    Hinsichtlich der musikalischen Qualität dieser neuen Heinichen-Einspielung kann man jommelli nur zustimmen. Ich schätze Dirigent Willens und seine Kölner Akademie sehr, auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund seiner solistisch besetzten Chorpartien bin. Aber das ist Ansichtssache. Auch mit dieser Einspielung liefert Willens höchste musikalische Qualität ab auch, was die Auswahl der Gesangssolisten betrifft. Alle Vier sind prima! Trotzdem sei bezüglich der Werkauswahl eine Anmerkung gemacht. Passionsoratorien leben auch von ihrem Textgehalt. In kaum einer Musik wendet sich die Musik so direkt an den Text wie bei Leiden und Sterben Jesu. Da ist manchmal auch der Text sehr wichtig, um Verständnis für die Musik zu haben und umgekehrt. Und genau da trifft die Anmerkung. Wenn die HörerInnen des Italienischen nicht mächtig sind (und das sind wohl die wenigsten), dann müssen sie die italienischen Gesangstexte in der Booklet-Übersetzung mitverfolgen. Natürlich geht das. Doch mich (des Italienischen leider nicht mächtig) würde das doch gelegentlich hindern, zu dieser Aufnahme zu greifen, anders als es beim visuell unterstützten Operngeschehen der Fall wäre. Das soll den Wert dieser Produktion nicht schmälern, dürfte aber den Wirkungs- und Bekanntheitsgrad der Kompositionen schmälern. Italienisch ist eben nicht mehr so "in" wie am Hofe zur Zeit Heinichens. Wer also diesen "kleinen sprachlichen Umstand" nicht scheut, der nehme das (ausgezeichnete) Booklet zur Hand und erfreue sich an dieser schönen Passionsmusik.
    Sämtliche Orchesterwerke Sämtliche Orchesterwerke (CD)
    27.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Das Booklet ist zu bemängeln

    Ganz klar. Es ist super, dass endlich mal eine GA des Orchesterwerks von Franck erscheint. Pünktlich zum Jubiläum. Die 4-CD-Box ist auch nett aufgemacht und enthält auch viele Infos im Booklet. Nur: Die kann man wohl nur mit der Lupe lesen. Warum ist die Schrift so klein? Warum sind auf den vier Papphüllen die Tracknummern der Stücke nicht verzeichnet und warum gibt es keine Informationen zum Orchester und den Dirigenten? Ein dreisprachiger Text wäre auch wünschenswert gewesen. Deutsch fehlt. Dabei handelt es sich wirklich um ansprechende Aufnahmen, in denen sich die Interpreten hörbar für ihren Landsmann engagieren. Da hätte man auch bei der Booklet-Gestaltung mehr an die Zuhörer (Kunden) denken sollen.
    Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
    15.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Endlich alle zusammen

    Der eigentliche Wert dieser Edition ist ihre Geschlossenheit, nachdem einige Folgen längere Zeit nicht lieferbar waren. Nun bekommt der Kammermusikfreund alle (veröffentlichten) Streichquartette - ganze acht an der Zahl - in einer handlichen 4-CD-Box präsentiert. Und da heißt es zugreifen, denn den Quartettfreund erwarten schöne Stücke. Moliques Quartette sind wohl keine innovativen musikalischen Ereignisse. Das waren sie auch schon zur Zeit ihrer Entstehung nicht. Der sehr ausführliche und informative Kommentar Wolfgang Binals im Booklet gibt Aufschluss: Molique konnte sich - trotz Spohr-Lehrjahre - nicht so recht für die musikalische Romantik entscheiden. Blieb stecken in Anfängen und Ansätzen, ohne altmodisch zu wirken. Seine Musik bewegte sich eben (fast) ausschließlich auf klassischen Fundamenten. Das schmälert nicht die Qualität seiner Kompositionen, sondern kennzeichnet Stil und Charakter seiner Quartette. Alle acht in dieser Box eingespielten Stücke sind edel, sehr melodiös und meisterhaft gesetzt. Alle um eine halbe Stunde lang. Ausnahme das kürzere Opus 44 und das über 40-minütige Werk op.17. Die Stücke wurden zwischen 2003 und 2009 aufgenommen und haben sicherlich auch zum Erfolg des großartigen Mannheimer Streichquartetts beigetragen. Die absolvieren ihre Aufgaben nämlich großartig. Eine tolle Box, die jeder Freund der Streichquartett-Musik haben sollte.
    12 Madrigalische Trostgesänge 12 Madrigalische Trostgesänge (CD)
    12.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Trostmusik zur rechten Zeit

    Diese CD kann man nur dankbar in Empfang nehmen. In einer Zeit, die alles andere ist, nur nicht friedlich und gerecht, kann sie Zuversicht und Hoffnung schenken. Das liegt auch an Briegels Kompositionskunst. Er versteht es, die Texte seiner 12 Trostgesänge nicht durch kunstvolle Verschränkungen der Einzelstimmen "zuzudecken", sondern bleibt bei aller polyphonen Gestaltung der Stimmen doch so schlicht, dass der erstaunte und bewegte Hörer durch den Text mitgenommen wird. Natürlich hat da das Ensemble Polyharmonique seine Verdienste. Was diese sechs Damen und Herren in Begleitung kundiger Basso Continuo-Instrumentalisten leisten, ist stimmlich und gestalterisch großartig. Zudem hat sich das Ensemble darüber Gedanken gemacht, wie die Gesänge optimal präsentiert werden können. Wie es auf dieser CD zur Abfolge und "Unterbrechung" durch acht kleine Orgelfugen gekommen ist, lässt sich im vorzüglichen Booklet nachlesen. Schmuckstückchen sind auch diese kleinen Orgelfugen, die Kurt Eichhorn auf einer wunderbaren Ehrlich-Orgel beisteuert. Das sind kurze Stücke, allesamt nicht länger als zwei Minuten, die es aber "in sich" haben. Fazit: Diese CD erscheint zu einer Zeit, als Krieg in der Ukraine herrscht und sendet gleichsam ein Zeichen für Frieden, Trost und Hoffnung in schlimmer Zeit aus. Bewegend!
    Klavierquintett "Wolga-Quintett" Klavierquintett "Wolga-Quintett" (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Poetisch inspririert...

    ...und von eigentümlichem Reiz. Die Maria Bach war nicht nur an Musik, sondern auch an Literatur und Kunst höchst interessiert. Zeitlebens der Tonalität verpflichtet verströmt ihre Musik doch einen eigentümlichen Reiz, den man kaum beschreiben, wohl nur hören kann. Ihre Tonalität ist eigentümlich "modern altmodisch". Vielleicht kann solche Musik nur jemand schaffen, der wie Maria Bach umfassend künstlerisch begabt und interessiert war. Somit war es Zeit, diese Komponistin wieder ins Bewusstsein zu holen und cpo und den hervorragenden Interpreten für die Pioniertat zu danken. Mir war der Name der Maria Bach gänzlich unbekannt. Aber wenn ich mir nur die ersten Minuten des Wolga-Quintetts anhöre (was ich jedem Neugierigen zum "Test" empfehle), so wird mir klar, was ich bislang verpasste. Ein reich bebildertes Booklet gibt gut Auskunft über Werke und Interpreten. Eine schöne neue CD. Kompliment an alle Beteiligten!
    Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein neuer Schürmann - leider wieder gekürzt

    Das verstehe ich nicht und wäre doch auch gar nicht nötig gewesen: Warum bringt cpo eine deutlich gekürzte Fassung dieser bedeutenden Schürmann-Oper auf den Markt? Schon die Vorgängerin "Die getreue Alceste" wurde gekürzt. Mich wundert auch, dass solche Profis wie die Hochmann und das Hamburger barockwerk diese (unnötigen) Striche mitmachen. Dabei ist es doch (ein sehr begrüßenswerter) Trend, Werke nunmehr in Originalfassungen zu präsentieren. Doch wie auch immer: Produzenten und Interpreten werden ihre Gründe gehabt haben. Gar in der Gefahr, dass eine Gesamtfassung zu Langeweile und Langatmigkeit führen könnte? Leider kann der Hörer das an dieser wieder ausgezeichneten Aufnahme nicht beurteilen. Was zu hören ist, ist jedenfalls erste Liga. Vielleicht nicht, was jede der 54 Stücke betrifft, aber die Interpretation. Die ist - wie schon bei der "Alceste" - kaum zu überbieten. Da wird sängerisch und instrumental auf höchstem Niveau musiziert, das es eine reine Freude ist.
    Die Aufnahmetechnik und die Qualität des Booklets (75 Seite mit zweisprachigem Libretto) sind ebenfalls gelungen. Bleibt nur ein Wunsch offen: Bitte keinen gekürzten Schürmann mehr!
    Meine Produktempfehlungen
    • Die getreue Alceste Die getreue Alceste (CD)
    Sämtliche geistliche Werke Vol.7 Sämtliche geistliche Werke Vol.7 (CD)
    10.03.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Auf der Zielgeraden

    Während die Sinfonien-Zyklen (Berg, Glass, Mayer, Potter, David u.a.) bei cpo ins Stocken geraten sind (wann geht es da mal endlich weiter?), machen die Reihen barocker Werke zügig Fortschritte. Bei dem geistlichen Werks des Bach-Vorgängers Kuhnau erschien seit 2014 jedes Jahr eine neue Folge und ist nun bei Vol.7 angekommen. Kurz vor dem Ziel, auf der Zielgeraden, denn mit Vol.8 ist die Reihe komplett. Die 7.Folge reiht sich nahtlos in das Meyer'sche Konzept der sechs Vorgänger-Editionen ein: große Spielfreude in historisch informierter Spielweise bei höchster Transparenz. Zur solistischen Chorbesetzung wurde in den Rezensionen der vorangegangenen Folgen genug gesagt. Auch hier zeigt sich: Die hohe Transparenz geht zu Lasten einer chorischen Klangwirkung. Ob Kuhnau (und viele andere Barockkomponisten) es wirklich bevorzugt hätten, ihre Chorkompositionen solistisch zu besetzten? Mit den heutigen spiel- und gesangstechnischen Möglichkeiten wäre das nicht mehr nötig. Für eine CD-Aufnahme schon gar nicht. Und doch ist Meyers Ensemble Opella Musica genau die richtige Formation, um Geschmack an dieser Interpretationsweise zu bekommen. Da wird - auch in Einheit mit der camerata lipensiensis - stil- und werkgerecht, höchst lebendig und tranparent musiziert. Besser kann man es kaum machen, wenn, ja wenn man sich wie Gregor Meyer diesem Konzept verschrieben hat. Die auf dieser mit fast 75 Minuten Spielzeit gut gefüllten CD aufgenommenen fünf Kantaten sind wieder ein schönes Beispiel vorbach'scher Kantatenkunst. Die fünf- bis neuteiligen Stücke bieten Solisten, Intrumentalisten und Choristen reichlich Gelegenheit, musikalisch zu glänzen, wobei die Kantate "Wie schön leuchtet der Morgenstern" sicher - wie in der Produktinfo genannt - das Glanzstück dieser neuen CD bildet, die wiederum in allen Teilen empfohlen werden kann. Etwas muss trotzdem erwähnt werden: Die Track-Nummern auf der Coverrückseite stimmen nicht. Folgt man den Nummern, so starten drei (!!) Kantaten mit den jeweils zweiten Stücken. Im Booklet hingegen stimmen die Angaben. Diese kleine redaktionelle Schludrigkeit schmälert den musikalischen Wert der CD jedoch keineswegs.
    Pimpinone Pimpinone (CD)
    10.03.2022
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Telemanns "Szenen einer Ehe"

    So komisch, wie im Werktitel vermerkt, sind diese drei Intermezzi gar nicht. Immerhin streitet da ein Paar über elementare Dinge, Fragen und Probleme des Alltags, die auch heute aktuell sind. Natürlich macht Telemann aus dem Praetorius-Libretto kleinteilige musikalische Schätze in Form von Arien und Rezitativen. 25 an der Zahl. Das Glück dieser Aufnahme ist es, mit der Berliner Akademie für Alte Musik eine der renommiertesten Ensembles gewonnen zu haben, die man kriegen kann. Die beiden mir bis dato unbekannten Protagonisten stehen dem nicht nach. Sopranistin Marie-Sophie Pollak und Bariton Dominik Köninger mimen großartig Vespetta und Pimpinone, stimmlich und in der musikalischen Gestaltung. Über allem wacht Leiter Georg Kallweit und macht diese in allen Teilen ausgezeichnete Einspielung zu einer Reverenzaufnahme. Sehr zu empfehlen und eine wertvolle Ergänzung des ohnehin schon üppigen Telemann-Katalogs bei cpo.
    226 bis 250 von 942 Rezensionen
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