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    meiernberg Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 14557
    974 Rezensionen
    Symphonien c-moll (1834) & D-Dur (1833) Symphonien c-moll (1834) & D-Dur (1833) (CD)
    19.08.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Weiter gehts's...

    ...mit dem Zählungskuddelmuddel: Die Zählung der neun Potter-Sinfonien ist einzigartig. Einzigartig absurd! Selbst der Potter blickte wohl nicht mehr recht durch und verzichte schließlich ganz auf eine Zählung. Dabei wäre es recht einfach, wenn man sich am Entstehungsdatum orientierte. Der Auflistung im Booklet zu Vol. 2 auf Seiten 7+8 hätte man folgen können. Mit der Bezeichnung "Nr.1" in Vol. 1 machte das cpo auch so. Danach ließ auch cpo die Nummerierung weg, trägt sie nun aber in der neuen Vol. 3 mit "Nr.7+8" nur in der Internetankündigung etwas verstohlen nach. Im Booklet kein Hinweis. Eigentlich schade. Nun gut. Das Booklet ist sonst gut, sehr informativ und ausführlich. Noch besser ist natürlich die Musik und am besten die Interpretation durch Dirigent Griffiths und sein Orchester aus Wales. Da wird temperantvoll und doch luftig musiziert. Auch Gefühl und Empfindung kommen nicht zu kurz. Wer Beethoven und Schubert mag, der mag auch Potters Musik. Die gut viertelstündige Zuhabe, eine Ricercate für Klavier & Orchester, ist eine treffliche Ergänzung und Solistin Melodie Zhao eine prima Solistin dieser- das gilt wohl auch für die beiden Sinfonien - erstmalig eingespielten Werke. Großartig!
    Ein Kommentar
    Anonym
    22.08.2025

    Zählung der Symphonien von Potter

    Erlauben Sie mir kurz Stellung zu nehmen zu dem "Kuddelmuddel" der Zählung von Potters Symphonien. Die Chronologie der Quellen ist bekannt; theoretisch könnte man die Symphonien also, Ihrem Vorschlag folgend, von 1 bis 9 in der chronologischen Reihenfolge der autographen Quellen nummerieren. Dem stehen jedoch Angaben von Potter selbst entgegen. Die Nummern 3-5 in dieser Reihenfolge hat Potter selbst als Nr. 6-8 nummeriert, die Nr. 6 in der chronologischen Reihe als Nr. 10; nicht genug damit, die chronologische Nummer 7 ist auf dem Einbanddeckel der hs. Partitur als "Nr. 2" gezählt, die chronologische Nr. 9 in sekundären Quellen als Nr. 4. Es ist deshalb von manchen Forschern in Erwägung gezogen worden, dass die chronologischen Nr. 7-9 gar keine originär neuen Symphonien sind, sondern Bearbeitungen bereits früher komponierter Werke darstellen. Dazu kommt noch, dass Potter drei der in den 1820er Jahren entstandenen Symphonien (chronologisch Nr. 2, 3 und 5) in den 1840er Jahren revidiert hat; zwei dieser Symphonien liegen in zwei Fassungen vor
    Für mich hat sich daraus der Schluss ergeben, auf eine Nummerierung ganz zu verzichten und stattdessen das Jahr bzw. die Jahre der Entstehung anzugeben.
    Mit vielem Dank für Ihr Interesse!
    Orgelsonaten Nr.1-6 (KrebsWV 832-837) Orgelsonaten Nr.1-6 (KrebsWV 832-837) (SACD)
    17.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Auch ein Meister

    "Ich habe in meinem Bache nur einen einzigen Krebs gefangen." Soll der alte Bach anerkennend über seinen Schüler Johann Ludwig Krebs gesagt haben. Sicher mit Recht. Denn der Krebs hatte es auch drauf. Vielleicht doch nicht so genial wie sein geschätzter Lehrer. Und doch: Auch ein Meister zeigt sich da. Anders, leichter unbeschwerter. Die hier von dem renommierten Organisten Christian Schmitt vorgestellten sechs Sonaten sind ursprüglich für das "Clavier" gesetzt, also ohne Pedal. Wenn der Schmitt sich aber an die famose Orgel in Duderstadt setzt und seine Register zieht, merkt man davon wenig. Als hätte der gute Krebs die Stücke für die Orgel bestimmt. Das muss man erst einmal so spielen können! Der Schmitt kann das und als Hörer darf man anerkennend und mit Freude zuhören. Ein Zugewinn im Orgelrepertoire.
    Erster Theil geistlicher Concerten (1643) Erster Theil geistlicher Concerten (1643) (CD)
    17.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Hanseatischer Frühbarock...

    ...auf hohem Niveau. Doch: Wer kennt schon den Johann Schep? Immerhin war er zur Lebzeiten berühmt und genoss in Hamburg eine große Verehrung. Leider ist er dann hinter den ganz Großen der Zeit in den Schatten getreten und verschwunden. cpo ist es mal wieder zu danken, dass er wieder auftauchen darf und das Gesangsensemble Elbgut und die Hamburger Ratsmusik unter Simonie Eckert ehren ihn auf vortrefflichste Weise mit der vorliegen neuen CD. Zu hören ist der erste Teil seiner Geistlichen Konzerte von 1643, also noch deutlich vor Bachs Geburt. Die Sammlung enthält acht Gesänge in unterschiedlichen Besetzungen. Zudem kommen vier Instrumentalstücke dazu, die das Chorprogramm ergänzen. "Chor" ist ja gut gesagt. Nach immer mehr um sich greifender Praxis sind auch die Chorpartien solistisch besetzt. Und diese Solistinnen und Solisten machen ihre Sache ausgezeichnet. Größte Homogenität und Intonationsreinheit zeichnen den Ensembleklang aus, der auch sehr klar und durchsichtig augenommen wurde. Natürlich darf man keine bachschen Ansprüche an diese noch zwischen Renaissance und Barock schwankende Musik stellen. Und doch ist sie allemal eine Würdigung wert. Diese CD leistet sie auf vorbildliche Weise!
    Astarto (Oper in 3 Akten) Astarto (Oper in 3 Akten) (CD)
    16.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musikalisches Drama

    Mal ehrlich: Was wären Opernstoffe ohne Liebe, Eifersucht, Verrat und Verschwörung. Die Attraktivität solcher Szenen war auch in der Barockzeit schon ernorm. Komponist Giovanni Bononcini machte sich das zu Nutzen und legte eine höchst lebendige und dramatische Version vor. "Astarto" nennt er seine Oper, obwohl eine Person dieses Namens im Personenregister gar nicht vorkommt. Dass es sich um zwei Namen für eine Person handelt, gehört zu den Wirrungen und Irrungen dieses Stoffes. Bononcini hat diese irre Handlung in fantastische Musik verwandelt. Auf drei CDs mit vielen Einzelnummern kann man als Hörer dieses Drama nun in einer Aufnahme der Innsbrucker Festwochen 2022 verfolgen. Dirigent Montanari und seine phantastischen Ensembles lassen keine Gelegenhiet zu Effekten und Überraschungen aus. Zugegeben: Die schöne Ouvertüre und manch andere orchestralen Teile kommen mir zu "zackig" und kurzatmig daher. Man kann den HiP-Stil auch etwas übertreiben!? Bleibt aber wohl doch Geschmacksache. Die Präsentation durch cpo ist etwas zwiespältig: cpo präsentiert eine schöne, schmale Papp-Klappbox. Prima. Weniger prima ist das Innenleben: Das Booklet ist zwar sehr gut, das Libretto muss man sich jedoch umständlich downloaden und dann ggf. ausdrucken. Und dann: Wohin damit? Die drei CDs stecken in dünnen, weißen Papierhemdchen statt in beschrifteten stabilen Papphüllen, wie zumeist üblich. Warum nur? M.E. keine positive Entwicklung bei cpo. Sei's drum. Auch so eine sehr verdienstvolle Veröffentlichung einer schönen Oper mit tollen Interpreten.
    Klarinettenkonzerte Nr.7,9-11 Klarinettenkonzerte Nr.7,9-11 (CD)
    15.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ziel erreicht?

    Mit Vol.3 meint man nun, dass das Ziel erreicht wäre, alle Konzerte des Carl Stamitz mit Paul Meyer einzugespielen. Zählt man nach, so fehlt jedoch die Nr.2, Warum nur? Sie hätte glatt noch Platz auf einer der drei Stamitz-CDs gehabt. So ist das Ziel wohl (noch) nicht erreicht. Was die Interpretation jedoch betrifft, so ist erneut das Ziel mehr als erreicht. Paul Meyer und sein Orchester machen das wieder prima und sind tolle Interpreten dieser frühklassischen Musik, die einfach Freude macht. Super!
    Das gilt auch für die Qualität von Booklet und Aufnahmetechnik. Eine schöne Fortsetzung. Sind wir gespannt, was noch mit Nr.2 passiert!? Kann kaum noch besser werden!
    Klaviertrios Nr.3 & 4 (op.65 & 90) Klaviertrios Nr.3 & 4 (op.65 & 90) (CD)
    15.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kraftvoll und feinsinnig

    Eigentlich herrscht im Katalog kein Mangel an Aufnahmen der Piano-Trios von Dvorak. Vier an der Zahl hat der Komponist hinterlassen. Allesamt ziemliche "Brocken", viersätzig und gut mehr über 30 Minuten lang. Ausnahmen - wenn man so will - bilden die beiden hier eingespielten Werke. Die Nr.3 ist fast 10 Minuten länger und die Nr.4 wegen des Beinamens "Dumky" etwas Besonderes. "Dumky" kann man nicht übersetzen, heißt aber wohl soviel wie "schwermütig" oder "trübsinnig". Nachsinnen tut Dvorak in sechs(!!) Sätzen volkloristischen Themen und Formen. Von ständiger Trübsinnigkeit jedoch keine Spur. Lediglich die Folge von langsam - schnell ohne Durchführungen verweist auf die Dumky/Sumka-Struktur der Sätze. Das vorzügliche Booklet erläutert das trefflich. Trefflich auch das engagierte Spiel des jungen Orleon Trios. Die jungen Leute legen sich mächtig ins Zeug und reizen alles aus, was diese tollen Kompositionen an Emotionen erzeugen können. Große Trio-Kunst! Sehr schön! Nr.1 und Nr.2 sollten folgen.
    Sämtliche Violinkonzerte Vol.9 Sämtliche Violinkonzerte Vol.9 (CD)
    15.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Angekommen!

    War schon eine lange Reise durch die Menge Telemannscher Violinkonzerte. Nun ist mit der neunten CD das Ende erreicht und das hat Überraschungen parat: Die CD enhält vier Doppel-Konzerte, ein Ripieno-Konzert und das bekannte Viola-Konzert. Natürlich: Alles sind wieder Schmuckstücke, sowohl was die Kompositionen als auch die Interpretationen betrifft. Mit von der Partie ist diesmal das L'Orfeo Barockorchester. Erstmalig sind Geigerin Elisabeth Wallfisch und ihr Ensemble nicht mehr dabei. Warum? Egal. Auch das Orfeo-Orchester unter der Leitung von Carin van Heerden ist hervorragend eingestellt auf Telemanns wohl nie endende Phantasie und Kunst. Auch die Solisten sind Klasse. Fazit am Ende einer 20-jährigen Tour: einsame Spitzenklasse!
    Orchestersuiten Nr.1-4 Orchestersuiten Nr.1-4 (CD)
    10.08.2025
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Toll, aber zu schnell

    Zugegeben: Das Concerto Köln ist prima und an allen Pulten hervorragend besetzt. Auch die Interpretation ist sicherlich für alle Freunde der Werke, die rasche Tempi mögen, super. Ich gehöre nicht dazu. Was an Musik durch dieses Rasen durch die Partitur verloren geht, ist mir zu viel. Alles Würdige und Majetätische, was durchaus zu Tanz-Suiten dazu gehört, geht verloren. Schade. Es hätte eine Reverenz werden können...
    L'Inganno Felice L'Inganno Felice (CD)
    23.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "...prall mit feurigstem Rossini gefüllt."

    Recht hat er der Autor der Produkt-Info. Das ist Rossini at his best. Typisch feuriger Orchesterklang und herrliche Melodien! Was gibt es bei dem Rossini nicht alles zu entdecken! Nun ja: Die Handlung der Oper ("Der geglückte Betrug") ist konventioneller Opernstoff: Liebe, Eifersucht, Reue und Versöhnung. Alles etwas dümmlich, wenn da nicht Rossinis rasante Musik wäre und Allessandro De Marchis ebenso rasante wie gefühlvolle Interpretation, der sich alle Mitwirkenden ausnahmslos unterordnen. Allen voran das Orchester THERESIA. Was da schon in der Ouvertüre aus den Lautsprechern wirbelt, ist aller Achtung wert. Die Solistinnen und Solisten sind gut, die Aufnahmetechnik sogar sehr gut. Alle Stimmen und Instrumente werden klar und deutlich abgebildet. Eine schöne Aufnahme! Nur das ist - aus meiner Sicht - wieder bedauerlich: Das Libretto gibt es nur in der Download-Version. Warum nur?
    Geistliche Werke (Hymnen & Psalmen) Geistliche Werke (Hymnen & Psalmen) (CD)
    23.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sparsame Mittel - große Wirkung

    Warum macht die Musikwelt immer noch einen Bogen um das Werk des Johann Caspar Ferdinand Fischer? Nur wenig Aufnahmen von ihm sind zu bekommen. In Konzerten taucht seine Musik schon gar nicht auf. Dabei lohnt sie sich durchaus. Diese neue cpo-CD macht mit Beispielen aus seinem geistlichen Werk bekannt, die allesamt einen liturgischen Bezug haben: zu Vespergottesdiensten oder zur Ehre der Mutter Gottes komponiert. Die 17 Stücke sind schöne Beispiele dafür, welche Bedeutung Musik im liturgischen Ablauf eines Gottesdienstes hatte und wie mit sparsamen Mitteln große Workung erzielt werden kann. Das 2022 gegründete Ensemble Gloriosus unter seinem Leiter Patrick Debrabandere darf sich schon jetzt in die Reihe hervorragender Ensembles alter Musik einreihen. Das ist alles - im wahrsten Sinne - einzigartig komponiert, interpretiert und aufgenommen. Sehr schön.
    Cellosonate (1919) Cellosonate (1919) (CD)
    23.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kraftvoll und feinfühlig

    Die umfangreiche Cello-Sonate beginnt mit ganzer Kraft. Auch im Verlauf der vier Sätze lässt die Energie nicht nach. Erholen kann man sich dann nach dem Sonaten-Kraftakt bei dem Nocturne, das Henriette Bosmans apart mit Cello und Harfe besetzt. Zauberhaft. Schließlich mündet das recht spärliche CD-Programm (54 min) in den bildhaften Impressionen. Schön, dass 1926 noch solche Musik komponiert wurde.
    Die Interpreten geben alles, um der Musik Eindruck zu verschaffen. Und das gelingt ihnen bestens. Eine schöne neue Cello-CD.
    Symphonien D-Dur, F-Dur, B-Dur Symphonien D-Dur, F-Dur, B-Dur (CD)
    22.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musikalische Kurzweil - grandios interpretiert

    Nach drei Oratorien und den Motetten ist bei Rolles cpo-Programm nun eine Instrumentalplatte angesagt. Zwei umfangreichere Cembalo-Konzerte und drei kleine Sinfonien (jeweils ca. 8 min) bilden das Programm. Elegante, kurzweilige und muntere Stücke sind das. Zwei Werke ragen heraus: Das Konzert F-Dur mit seiner langen, vom Hörnerklang geprägten orchestralen Einleitung. Und die Sinfonia F-Dur, in der Rolle ebenfalls Bläser fordert. Ansonsten beschränkt sich Rolle auf Streicherbesetzungen. Nun könnte man leichtfüßig über diese "lockere" Musik hinweggehen unbd sie beiseite legen. Wenn da nicht die Interpreten wären, die die Krone des Ganzen bilden. Dirigent Willens hat seine Kölner Akademie derart im Griff, dass da jede Phrase gestaltet und nichts dem Zufall überlassen wird. Das ist große Gestaltungskunst! Cembalist Borgstede fügt sich da ein und kann natürlich mit seinem Instrument gestalterisch nicht so arbeiten wie ein Orchester. Auch so prima. Sonst stimmt alles mit dieser CD. Also: Worauf warten?
    Klavierkonzert F-Dur op.26 Klavierkonzert F-Dur op.26 (CD)
    22.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Im Schatten der "Großen"

    Immer wieder muss man sich fragen, warum Komponisten, die wunderbare Musik komponiert haben, in der Versenkung verschwunden sind. Der Adalbert Gyrometz ist so einer. Dabei war er zu Lebzeiten durchaus berühmt. Seine Musik spielte man in ganz Europa. Heute ist er im Schatten von Mozart und Haydn fast gänzlich verschwunden und erst jetzt erinnert man sich an seine Werke. Der ausführliche Booklet-Kommentar von Bert Hagels stellt Leben und Werk eindrücklich vor. Die London Mozart Players gehören auch dazu. Schon Ende der 90er Jahre haben sie drei Gyrowetz-Sinfonien auf CHANDOS eingespielt. Schon da konnte man einen Eindruck von seiner Meisterschaft bekommen. Den Eindruck verstärkt nun cpo mit dieser neuen Gyrowetz-CD. Im Mittelpunkt stehen einmal nicht seine Sinfonien (seine gerade mal 13-minütige Sinfonie A-Dur auf dieser CD ist mehr eine "Zugabe"), sondern zwei seiner Instrumentalkonzerte. Seine Sinfonia concertante und sein Klavierkonzert F-Dur sind schöne Beispiele der klassischen Epoche, virtuos gesetzt und sehr dankbar für die Soloinstrumente. Und doch muss man feststellen: An Mozarts Kunst kommt doch keine ran. Egal. Für den Freund der Klassik sind diese Stücke eine Entdeckung. Umso mehr, als sie durch die Solisten, das Orchester und Dirigent Griffiths hervorragend interpretiert werden. Das macht Spaß und das Zuhören ist eine reine Freude. Da auch Booklet und Aufnahmetechnik stimmen, gibt es keine Bedenken. Ganz im Gegenteil!
    Ouvertüren Vol.2 Ouvertüren Vol.2 (CD)
    22.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Fortgesetztes Vergnügen

    Schon die erste Folge der Ouvertüren (besser: Sinfonien) mit den Stücken op.5 lieferte beste musikalische Unterhaltung. Auch mit dieser zweiten Folge der Ouvertüren op.2 konnte Dirigent Bostock diesen Standard halten. Mit viel Gefühl und Temperament setzt Bostock sich für die kurzen, 8 - 10 minütigen Werke seines Landsmannes Smethergell ein. Das Pforzheimer Kammerorchester folgt den Intentionen seines Dirigenten in jeder Phase. Bestens besetzt das Orchester, sowohl bei den Streichern als auch bei den Bläsern! Da das Ganze auch noch sehr plastisch und präsent aufgenommen und in einem hervorragenden Booklet kommentiert wurde, steht dem fortgesetzten Hörvergnügen nichts mehr im Wege.
    Theatermusiken Theatermusiken (CD)
    22.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    (Fast) speziell und einzigartig

    Vorweg bemerkt: Die vier CDs in dieser Box sind als Einzelproduktionen schon gebührend gewürdigt worden. Der allgemeinen Anerkennung kann ich mich nur anschließen. Nun bringt cpo - wie mittlerweile wiederholt - Einzelausgaben als kompakte Versionen in einer Box heraus. Nicht als Plastik-Teil, sondern als eine schmale Klappbox aus Pappe. Das ist sehr lobenswert, nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch aus Platzgründen in vollen CD-Regalen. Schön und gut, wenn da nicht der von mir immer wieder genannte Nachteil wäre: Die CDs sind in dünne, weiße unbeschriftete Papier-Hemdchen mit Plastik-Inlet gesteckt. Absolut unpraktisch! Aber nun gut. Höchste Anerkennung soll die Einspielung von Beethovens Theatermusiken trotzdem erhalten. Nicht nur der Repertoirewert ist hoch. Meines Wissens gibt es keine vergleichbare Edition, die Beethovens Theaterstücke so vollständig versammelt. Da findet man alles: von den Fest- und Schauspielmusiken und den Ouvertüren zum Ballett. Sogar das Opferlied op.121b ist vertreten. Prima! Die Interpretationen sind speziell: Dirigent Marcus Bosch bevorzugt mit der Capella Aquileia eine kammermusikalische Besetzung, vermeidet Schwulst und Pathos und legt Wert auf Durchhörbarkeit und zügige Tempi. Solisten und Chor fügen sich prächtig in dies Konzept ein. Die Aufnahme hätte hier und da etwas präsenter ausfallen können. Beigegeben ist ein fettes, 75-seitiges Booklet mit allen Texten. Bloß gut: kein Download-Booklet! Also: Wer in Beethovens musikalische Theaterwelt eintauchen und neue Entdeckungen machen möchte, der kommt an dieser Edition nicht vorbei. Super!
    Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.5 Kantaten - Französischer Jahrgang 1714/1715 Vol.5 (CD)
    21.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Viel Licht - wenig Schatten

    Felix Kochs GA der Französischen Kantaten Telemanns ist bei Vol.5 angekommen. Aber noch liegt ein weiter Weg vor ihm, den Gutenberg Solisten, dem Neumeyer Consort und seinen diversen Gesangssolisten. Nun kann man das riesige Unterfangen (72 Kantaten) nicht hoch genug einschätzen und nur hoffen, dass dem Projekt nicht unterwegs die Puste ausgeht. Das wäre schade, weil es sich um z.T. wirkliche Kantatenschätze handelt, in denen sich Telemann immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Wohl kaum jemann kann sich z.B. dem Schwung des Eingangschores zur Kantate "Der Himmel ist offen" (CD 2, Nr.1) entziehen. Viele weitere Beispiele ließen sich nennen. Immerhin versammelt die DoCD neun, zumeist kürzere Kantaten. Da wird man fündig. Der instrumentale Part der Aufnahme gefällt mir sehr. Das Neumeyer Consort ist topp! Da können die gesanglichen Leistungen leider nicht ganz mithalten. Die Auswahl der männlichen Solisten (besonders im Tenor) erscheint mir nicht völlig gelungen. Da hätte ich mir frischere, klanglich reinere Stimmen gewünscht. Die Damen lassen leider in der Textverständlichkeit etwas zu wünschen übrig. Dirigent Felix Koch wählt zügige Tempi. Schön. Nur: Einige Choräle - und recht viele kommen hier vor - verlieren so etwas "ihre Seele". Innehalten wäre gerade bei Chorälen mehr angebracht als zackige Spielweise. Aber das ist wohl auch Ansichtssache. Im Ganzen hier mein Wunsch: Nicht nachlassen im Bemühen um das Gesamtwerk Telemanns!
    Symphonien F-Dur, g-moll, A-Dur, a-moll Symphonien F-Dur, g-moll, A-Dur, a-moll (CD)
    17.07.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Elegante und gefällige Frühklassik

    Gleich vorweg: Die Interpretation gefällt mir außerordentlich gut. Dirigent Repusic verfällt nicht in einen "Geschwindigkeitswahn", lässt aber trotzdem flüssig und wunderbar akzentuiert spielen. So vermeidet er - wie bei Originalklangensembles leider zu oft zu hören - jede Überakzentuierung. Die Münchner Rundfunkmusiker folgen ihrem Chef auf Schritt und Tritt, besser: jeder Anweisung und Idee. So entsteht ein schöners Miteinander, auch deshalb, weil Repusic eine relativ kleine, stellenweise sogar solistische Besetzung wählt. So geriet die Aufnahme sehr frisch und durchsichtig. Zu den Werken und dem Leben des Vanhal muss an dieser Stelle kaum noch etwas gesagt werden. Die Produkt-Info, das vorzügliche Booklet und mein Vorrezensent haben sich ausführlich dazu ausgelassen. Also: Wirklich schöne Frühklassik eines noch immer unzureichbend gewürdigten Wiener Meisters.
    Streichquartette Nr.2,5,7 Streichquartette Nr.2,5,7 (CD)
    25.06.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Grenzgänger?

    Bei der Musik des Egon Wellesz weiß ich nicht so recht, wie ich sie einordnen soll. Zu sehr schwankt sie meines Erachtens zwischen Tradition und Moderne. Schon sein Lehrer Schönberg verübelte ihm das. Diese Unentschlossenheit zwischen Melos und Atonalität, zwischen Harmonie und Dissonanz macht (für mich) das Hören seiner Musik anstrengend. Sicher, sie ist lebendig und abwechslungsreich. Aber ist sie auch schön? Will sie überhaupt schön sein? Nach den Sinfonien macht sich cpo nun an die Streichquartette, anhand derer sich jeder einen eigenen Höreindruck verschaffen kann. Eingespielt hat das Aron Quartett das viersätzige, halbstündige 2. Quartett, dazu die wesentlich kürzere dreisätzige Nr.5 und die kompakte Nr.7. Zweisätzig. Ich gebe zu, dass mir das Hören schwer fällt. Aber ich bewundere das Können der vier Streicher. Schwierig zu spielen, stelle ich mir vor! Am besten ist es wohl, wenn sich jeder Musikfreund ein eigenes Urteil bildet. Booklet und Technik entsprechen dem hohen cpo-Standard. Ein Hör-Abenteuer!
    Die Psalmen Davids (Auszüge) Die Psalmen Davids (Auszüge) (CD)
    24.06.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Auf ein Neues

    Ganz neu ist wohl diese erste Sweelinck-CD im Cordes-Katalog. Der ist immerhin schon recht voll mit Aufnahmen vornehmlich aus der Renaissance. Nun ist der Holländer Sweelinck ein durchaus bedeutender Vertreter der Spätrenaissance. Sich mit seinen Psalmen Davids zu beschäftigen, ist deshalb wohl "Pflicht" eines jeden Renaissance-Interpreten. Und Cordes und sein bewährtes Weser-Renaissance-Ensemble muss man da nicht zweimal bitten. Ihr Psalmen-Programm kombinieren sie mit vier Orgelkompositionen Sweelincks. Die in lateinischer und französischer Sprache vertonten Texte bringt das achtköpfige Ensemble nach bester "Cordes-Manier" zu Gehör: klangschön, perfekt und äußerst textverständlich, der im Booklet dreisprachig (!) abgedruckt ist. Der umfangreiche Booklettext von Veronika Greuel schildert ausführlich das wirre politische Geschehen zu Sweenlincks Zeit. Leider kommen Leben und Werk des Komponisten dabei etwas zu kurz. Die vier recht "schlichten" Orgelwerke spielt Edoardo Belotti auf einer sog. Prozessionsorgel, wobei zu fragen erlaubt sein darf, ob diese Stücke nicht auf einer neuzeitlicheren Orgel klangvoller ausgefallen wären.
    Im Ganzen mal wieder "ein neuer Cordes", der Zuspruch finden dürfte.
    Cellokonzerte Nr.1 & 2 Cellokonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    24.06.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klang- und wirkungsvoll

    Es ist schon erstaunlich, dass in den ersten 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts solche Musik komponiert wurde! Kraftvolle, melodische und virtuose Musik für Cello und Orchester ist das. Ein sehr apartes Poem, ein kraftvolles erstes Konzert und ein intimeres, introvertierteres zweites Konzert, Von wem? Henriette Bosmans! Wiederum so eine Ausgrabung von cpo. Und eine, die sich lohnt. Das ist kraft- und wirkungsvolle Musik, die sich anzuhören lohnt. Das Booklet beschreibt sehr schön die Karriere der Frau Bosmans, die ihr Leben lang vom Cello und der Musik geprägt war. Der innovative Cellist Raphael Wallfisch lässt sich diesen Zuwachs an Cello-Literatur natürlich nicht entgehen und liefert im Zusammenwirken mit dem BBC-Orchester und Dirigent Spanjaard eine singuläre Interpretation ab, der man bis zum Schluss mit Freude und Hörgewinn folgt. Das Booklet ist prima. Die Aufnahme hätte ich mir in den Orchestertuttis (1.Konzert) transparenter gewünscht. Da klingt es zuweilen doch reichlich kompakt aus den Boxen. Trotzdem: Eine sehr schöne Bereicherung der Cellokonzert-Literatur.
    Il Trionfo della Fama (Serenata per musica) Il Trionfo della Fama (Serenata per musica) (CD)
    24.06.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musikalische Selbstverherrlichung

    Das klingt zwar etwas negativ, ist aber nicht so gemeint. Denn wie Produkt-Info und Booket schön beschreiben, soll diese Musik Kaiser Karl VI. zu seiner Krönung im Prager Veitsdom huldigen. Bloß gut, dass dieser Aufwand in heutiger Zeit wohl zu groß wäre. Sonst würden sich ggf. die "Herrscher unserer Zeit" auch solche "Ehre bestellen". Denn nach viel Aufwand klingt die Musik auch: Solisten, 2 x Chor (Anfang und Schluss) und großes Orchester. Und das alles unterwegs! Na ja...! Dabei lohnt die Musik durchaus, ist mit Pauken und Trompeten (Sinfonia!) und gesanglichen Rezitativen und Arien klangvoll gesetzt. Fragt sich nur, wie diese Serenata aufgeführt wurde: konzertant oder gar halbszenisch? Egal! Der heutige Hörer kann sich an diesen 28 abwechslungsreichen Nummern erfreuen, insbesondere, weil die Interpretation hochrangig ist.
    Zur Qualität der Accademia muss man nicht viel sagen. Das Barockspiel dieses Ensembles ist grandios. Die beiden Chöre bilden zusammen eine Einheit von großer sängerischer Strahlkraft. Gleichwohl darf man fragen, ob so ein großer Chor erforderlich ist, weil zwangsläufig die Durchsichtigkeit etwas leidet. Doch so macht sich natürlich eine festliche Stimmung breit, die Kaiser Karl gefallen hätte. Die fünf Solistinnen und Solisten überzeugen allesamt, und Dirigent Dantone hat das musikalische Geschehen jederzeit fest im Griff. Für eine Live-Aufnahme ist dieTechnik erstaunlich gut gelungen. Das Booklet überzeugt mit einem zweisprachigen Libretto (abgedruckt im Booklet!!!). Im Ganzen eine wirklich schöne und gelungene Wiederentdeckung aus Innsbruck.
    Violinsonaten Nr.1-10 Violinsonaten Nr.1-10 (CD)
    23.06.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überragend

    Mit ihrer Aufnahme des Violinkonzerts hat die Lena Neudauer ja schon ihre besondere Sichtweise auf das Violinwerk Beethovens beweisen. Gute Partner braucht die Solistin aber dazu. Beim Violinkonzert waren es Dirigent Bosch und seine Capella. Jetzt ist es Pianist Paul Rivinius, der sich voll und ganz auf die Interpretationsweise der Frau Neudauer einlässt. Nicht nur das: Er vermag auch eigene Akzente zu setzen. Im Wesentlichen braucht es hier aber keine weiteren Lobeshymnen. Da schließe ich mich gerne den vorangegangenen Rezensionen an. Ganz prima! Nicht so sehr gefällt mir der etwas "aufgeplusterte" Text der Produkt-Info, der sich mit der 3-CD-Box auseinandersetzt. Ich teile viele dieser Ansichten und bringe sie auf den Punkt: Prima, dass es cpo mal wagt, eine GA kompakt auf den Markt zu bringen und nicht "häppchenweise". Verschwiegen sei dennoch nicht der Nachteil, der ja so leicht abzustellen wäre: Wieder einmal wurden die einzelnen CDs in einem dünnen "Papierhemdchen" in die Box gelegt. Wieviel schöner, praktikabler, haltbarer und informativer wären da die beschrifteten Pappüllen, wie sie zumeist in Boxen zu finden sind. Vielleicht macht cpo da ja noch eine Kehrtwende!? Das beigelegte 23-seitige Booklet ist prima. Im Ganzen eine lohnenswerte Beethoven-Einspielung zu einem Super-Preis!
    Symphonien Nr.5 & 6 Symphonien Nr.5 & 6 (CD)
    23.06.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Finnisches Heimspiel

    Wenn ein finnischer Dirigent mit einem finnischen Orchester die Musik eines finnischen Komponisten musiziert, dann kann eigentlich nur was Gutes dabei herauskommen. Wenn es sich dann noch um eine besondere Rarität eines (fast) Vergessenen handelt, ist das etwas ganz besonders Gutes. Und so ist es mit dieser ersten Ausgabe der Sinfonien des Erkki Melartin. Wer kannte den schon? So manche großen finnischen Komponisten sind hinter dem großen Schatten des Sibelius verschwunden. Anfangs der 90er Jahre brachte das finnische Edel-Label ONDINE auf drei CDs die wohl bislang einzige GA der sechs Melartin-Sinfonien heraus. Seinerzeit mit den finnischen Philharmonikern aus Tampere und dem ukrainischen Dirigenten Leonid Grin. Ich bin im Besitz dieser drei CDs, die auch heute noch höchsten Ansprüchen (auch im Klang) genügen. Trotzdem ist es eine "besonders gute" Tat, dass sich cpo (wer sonst?) an eine Neuaufnahme wagt. Erschienen sind die beiden letzten Sinfonien, wobei die 6.Sinfonie die mit Abstand "modernste" des Melartin ist. Hat er sich sonst in den Nummern 1 bis 5 dem sog. "Zeitgeist" noch verweigert, gerät er mit der Sechsten in neue musikalische Abenteuer. Nie abstrakt oder atonal, aber mit gewagten, "unerhörten" Wendungen. Ansonsten sind seine Sinfonien schöne romantische Bilder, nicht von Finnland wie es Sibelius vermochte. Da war er doch der mitteleuropäischen Tradition verpflichtet. Und doch findet Melartin seinen eigenen Tonfall, der mit Sibelius jedoch nichts gemein hat. Dirigent Rasilainen hat sich ja schon als Spezialist für skandinavische Sinfonik bewiesen und liefert mit den Philharmonikern aus Turku eine beste Aufnahme ab, die sich hinter den ONDINE-Einspielungen nicht zu verstecken brauchen. Im Gegenteil: In allen Teilen geringfügig überlegen! Auch der Booklettext ist bestens. Also: Wer einen besonderen Komponisten entdecken will, kommt an Melartin nicht vorbei.
    Ist zu hoffen, dass cpo mit der Veröffentlichung der restlichen Melartin-Sinfonien nicht zu lange wartet.
    Orchester-Ouvertüren (Suiten) TWV 55 Nr.1-6 (1736) Orchester-Ouvertüren (Suiten) TWV 55 Nr.1-6 (1736) (CD)
    26.05.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Super!

    Eigentlich gibt's genug Telemann bei cpo. Sollte man meinen. Nicht's da! Selbst bislang verschollene Werke werden zum Leben erweckt. Und wie! Kein Wunder, wenn sich das L'Orfeo Barockorchester ans Werk macht. Da wird getanzt, gefidelt, geblasen und ungetutet, dass es einem die Sprache verschlägt: rasant, impulsiv, creativ, virtuos und spannend. Die fast ausschließlich französich bezeichneten Tanzsätze geben auch zu allerlei Schwung Anlass. Das Orchester unter der phantastischen Oboistin und Leiterin Carin van Heerden nutzen das mit Temperament und Gefühl voll aus. Kardewski stimme ich in seiner Kritik bzgl. der Wahl der Tempi nicht ganz zu. Richtig ist, dass viele HIP-Ensembles ihr Heil in verschärften und übertrieben schnellen Tempi suchen. Von übertriebenen Tempi kann ich auf dieser CD aber nichts hören. Klar: flott, aber nie zu schnell! Richtig finde ich auch die Feststellung, dass das Ensemble sehr bläserbetont agiert. Doch, wer's mag? Ich mag es! Die Stücke machen einfach Spaß und es wundert den Hörer einfach erneut, wieviel Phantasie und Ideenreichtum im Telemann steckte. Einfach toll. Eine CD, die man mögen muss!
    Symphonie C-Dur "Scala" Symphonie C-Dur "Scala" (CD)
    24.05.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5

    Genie oder Scharlatan?

    Wie im (vorzüglichen) Booklettext zu lesen ist, stritten sich schon Zeitgenossen darüber, was nun zutrifft. Weber und zeitgenössische Kritiker tendierten zum Genie, andere, wie z.B. Mozart, äußerten sich höchst abfällig. Vielleicht lag es auch an Vogler selbst. Er war ein Tausendsassa, ein unruhiger Geist, ständig auf Achse und überall gleich höchst aktiv. Er bereiste ganz Europa und starb schließlich 65-jährig an einem Schlaganfall. Neben vielen Schriften hinterließ er auch viele Noten. Vornehmlich geistliche Werke (immerhin war auch Priester). Das weltliche Werk ist bescheidener: drei Sinfonien, aber 15 Klavierkonzerte. Wie der gute Vogler bei seinem Reise- und Arbeitspensum noch Zeit zum Komponieren fand, darf man sich fragen.
    Dank des unermüdlichen "Entdeckers" Howard Griffiths und cpo ist nun eine CD mit Orchesterwerken entstanden: seine dritte und letzte Sinfonie und fünf Ouvertüren. Die Ouvertüren sind klassische Stücke mit Schwung und Geschmack. Mir persönlich wären im CD-Programm weitere Vogler-Sinfonien willkommener gewesen. Seine letzte Sinfonie C-Dur dauert knapp 20 Minuten und ist unterteilt in vier kurze Sätze. Mozart urteilte vernichtend und ironisch abfällig über diese Komposition. Doch bei aller Wertschätzung Mozarts kann ich mich seinem Urteil nicht anschließen. Voglers Komposition (das gilt auch für die Ouvertüren) sind zwar keine Genie-Streiche, aber auch keine Scharlatanerien. Sie haben Schwung, Ideen, Kraft und Ausdruck und treffen so ganz den Stil der Klassik.
    Griffiths und sein Orchester sind prima und machen Voglers Musik echt hörenswert. Eine Katalogbereicherung allemal.
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