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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 648
    311 Rezensionen
    Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo (CD)
    31.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Anspruchsvolle Literatur

    Nach eigenen Angaben hat Nicolò Paganini sein Opus 1 für Studienzwecke geschrieben. Geigenschüler sollten an den Stücken die mannigfaltigen technischen Möglichkeiten des Geigenspiels üben. Neue und effektvolle Spieltechniken waren die Passion des Komponisten. Er selbst soll die 24 Capricen nie aufgeführt haben. Trotzdem versucht fast jeder Geigenvirtuose die Dinger auf Platte einzuspielen. Eitelkeit? Manchmal bekommt man eine der Capricen als Zugabe zu einem Violinkonzert zu hören.
    Itzhak Perlman spielt sie mit hoher Fertigkeit. Da sie nicht für die Bühne geschrieben sind, ist es nicht einfach, die 24 Stücke für den Zuhörer durchweg interessant zu gestalten. Perlman gelingt das. Manchmal ist es eine Gratwanderung zwischen hohem Tempo und technischer Akkuratesse. Das englisch/deutsch/französische Booklet ist knapp gehalten, wie bei allen Ausgaben der Itzhak-Perlman-Edition. Geige solo ist nicht jedermanns Sache. Die vorliegenden Platte ist auch für den interessierten Laien interessant.
    Quadro- & Triosonaten Quadro- & Triosonaten (CD)
    28.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gipfeltreffen

    Wenn sich Ende der Achtziger Jahre die beiden deutschen Oboenvirtuosen Burkhard Glaetzner aus dem Osten und Ingo Goritzki aus dem Westen zur Aufnahme von Faschs Oboensonaten trafen, dann war Qualität zu erwarten. Damals war Faschs Musik noch nicht wieder so auf den Bühnen vertreten, wie heute. Es ist wunderbare Barockmusik für Festlichkeiten und zur Abendunterhaltung. Jedes Stück und jeder Satz sind besonders. Meist sogenannte Kirchensonaten, mit einem langsamen Satz beginnend.
    Berlin Classics hat die Platte in seiner reference-Reihe veröffentlicht. Da gehört sie auch hin. Die beiden Solisten haben bis heute deutsche Musikgeschichte geschrieben. Als Virtuosen, Förderer, Lehrer usw.. Auch die begleitenden Künstler stehen in dieser Riege.
    Das deutsch/englische Booklet ist teilweise schwer für den Laien verständlich. Die Musik ist es nicht. Die Aufnahmen gehören in jede Musiksammlung.
    Violinkonzerte Nr.1 & 2 Violinkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    26.01.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die Widmung macht es

    Oft schreiben Komponisten für bestimmte Virtuosen. Oder solche, die es werden wollen. Bartóks erstes Violinkonzert war für eine hübsche junge Dame bestimmt. Sehr lyrisch und nicht ohne Hintergedanken. Als die Dame nicht wollte, fand die Komposition nach zwei Sätzen ein jähes Ende in der Versenkung. Das zweite Violinkonzert war dann dreißig Jahre später für einen echten Virtuosen bestimmt. Und so klingt es auch. Anspruchsvolle Neue Klassik. Beide Konzerte sind auch heute auf den Podien zu hören.
    Christian Tetzlaff gehört zweifellos zur ersten Garnitur der Geigenspieler auf diesem Planeten. Einer meiner erklärten Lieblinge. Deshalb bin ich auch nicht ganz objektiv. Er ist technisch perfekt, und er erfasst die Stücke als Ganzes. Nicht nur als zu spielende Noten. So klingen auch seine Aufnahmen - rund und erzählend. Mit dem Finnischen Radiosinfonieorchester und Hannu Lintu hat er Partner gefunden, die einen Kontrast bilden. Mehr Oberton und nicht so weich. Das hebt die vorliegende CD aus der Masse der Aufnahmen heraus.
    Der englisch/deutsch/finnische (!) Booklet-Text ist leicht verständlich und informativ. Schöne Platte.
    Violinkonzert Violinkonzert (CD)
    25.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Beginn einer großen Karriere

    Enescu soll ein virtuoser Geiger und Klavierspieler gewesen sein. Ein Wunderkind. In späteren Jahren war er auf jeden Fall ein großer und interessanter Komponist, der stets das Beethovensche Credo beherzigte, dass Musik von Herzen kommen und zu Herzen gehen sollte. Die Kompositionen auf dieser Platte sind die Werke eines Teenagers, der Liebes Lust und Leid bis dahin wohl kaum selbst erfahren hat. Es sind lebhafte Stücke, die stilistisch von den Großen ihrer Zeit beeinflusst sind. Aber keine hohe Kunst. Die späteren Werke Enescus möchte ich nicht missen. Die Jugendwerke zeigen den Anfang seiner Entwicklung. Sie haben, außer vielleicht auf dem Balkan, keinen Repertoirewert. Insofern ist es erstaunlich, dass die Produzenten so gute und etablierte Musiker für die Aufnahmen gefunden haben. Vielleicht war es auch der Reiz der Erstaufnahme. Auf der Bühne wird man die Stücke kaum hören.
    Die Platte ist klangtechnisch und musikalisch gut gelungen. Die Künstler mussten wohl nicht an ihre Grenzen gehen. Der Text im deutsch/englischen Booklet hat einige interessante Passagen, die auch der Ungelehrte versteht. Wer Enescus Musik liebt, sollte sich die Platte der Vollständigkeit halber kaufen.
    Klavierquartett op.84 Klavierquartett op.84 (CD)
    08.01.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Meister der kleinen Form

    Theodor Kirchner war kein Komponist der großen Gattungen - Opern, Sinfonien etwa. Er komponierte für das Klavier und für Kammerensembles. Und das nicht wenig. Kaum zu glauben, bei der überschaubaren Anzahl von Aufnahmen seiner Werke. Im Konzertleben kann man sie auch nur äußerst selten hören. Er war befreundet mit den Großen der Musik seiner Zeit, die ihn nach Kräften unterstützten.
    Peter Rösel und das Schumann-Quartett geben hier einen schönen Querschnitt über Kirchners Schaffen. Das Klavierquartett und die Miniaturen für Klavier solo und für Streichquartett bieten einen schönen Konzertabend. Die CD ist auch dahingehend etwas besonderes, dass der Konzertabend in Chemnitz so stattgefunden hat und dann für die CD nachträglich aufgenommen worden ist.
    Das Booklet ist ein Kunstwerk für sich. Neben dem musikalischen Teil gibt es ausführliche Informationen zur Villa Koerner in Chemnitz, wo das Konzert stattfand. Architektur und Musik der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein hübsches Konzept und eine schönes Produkt.
    Sämtliche Klaviertrios Sämtliche Klaviertrios (CD)
    07.01.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ewiger Romantiker

    Die vorliegende Stückesammlung für Klaviertrio umfasst einen Zeitraum von mehr als vierzig Jahren in Carl Reineckes Schaffen als Komponist. In seinem Gesamtwerk nehmen die Kompositionen für diese Besetzung keinen großen Raum ein. Dennoch sind es sehr schöne Stücke. Die beiden Trios sowie die beiden Serenaden sind beste Romantik. Sehr berührend und anspruchsvoll für die Interpreten. Reineckes Festhalten am romantischen Stil auch nach 1890 ließ ihn zum Relikt werden. Und die Musikkritik verbannte ihn aus dem Kanon der Großen. Was uns heute nicht hindern soll, seine Musik zu genießen.
    Das Hyperion Trio ist ein exzellentes Ensemble. Sie spielen die Werke stilgerecht und für den Hörer zu Herzen gehend. Dies ist insbesondere bei der Bearbeitung Beethovens Tripelkonzerts ausschließlich für die Soloinstrumente nicht einfach. Beethoven sollte man nicht romantisch verkleistern. Und das tun die drei Musiker auch nicht. Eine gelungene Interpretation.
    Das deutsch/englische Booklet mit einem Text Jürgen Schaarwächters ist informativ und gut verständlich.
    Empfehlenswertes Produkt. Wo kriegt man Reineckes Musik außer auf Helgoland sonst noch zu hören!
    Josef Spacek - Prokofieff / Smetana / Janacek Josef Spacek - Prokofieff / Smetana / Janacek (CD)
    30.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Böhmische Qualität

    Josef Spacek und Miroslav Sekera sind zwei absolute Größen in der böhmischen Musikszene. Als Kammerduo bereichern sie die Region seit vielen Jahren und sind perfekt aufeinander eingespielt.
    Janácek benutzt in seiner Violinsonate die später für ihn typischen Geigentechniken. Sie machen seine Musik unverkennbar. Smetanas Heimatstücke sind hochromantisch und eingängig. Obwohl der Komponist zur Entstehungszeit schon taub war und von einem furchtbaren Tinnitus geplagt wurde. Die beiden Prokofjew-Sonaten könnten unterschiedlicher nicht sein. In dieser Zusammenstellung ergibt das Programm einen wunderbaren Konzertabend. Die Aufnahmen sind musikalisch und technisch brillant. Das viersprachige Booklet (inkl. Deutsch) ist hübsch gemacht und gibt auch private Dinge preis.
    Man kann die beiden regelmäßig im Rudolfinum oder bei Kammermusikfestivals wie Lipa Musica zusammen erleben. Es sind immer anspruchsvolle Programme, wie auch auf dieser Platte - für Freunde des gehobenen Geschmacks.
    Violinkonzert Nr.1 op.161 Violinkonzert Nr.1 op.161 (CD)
    29.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für Raff-Begeisterte

    Ein schwedisches Provinzorchester spielt Violinkonzerte eines nahezu vergessenen schweizer Romantikers ein. Und eine schweizer Stiftung bezahlt es. Immerhin. Joachim Raff war zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Ein hervorragender Komponist und Orchestrierer, bekannt und teilweise befreundet mit den Größen seiner Zeit. Oft aufgeführt und dennoch vergessen. Clara Schumann fand seine Werke etwas düster und beängstigend. Nunja. Aus heutiger Sicht gibt es weitaus schaurigere Kompositionen. Die wenigen Plattenaufnahmen Raffscher Kompositionen stammen mit Ausnahme einiger Sinfonien nicht von den großen Orchestern und Solisten der Gegenwart. Die vorliegenden Violinwerke sind sehr Kadenz-lastig und erfordern eine gewisse Virtuosität. Tempo allein genügt nicht. Es ist romantische Musik mit umfangreicher Spieltechnik der Zeit nach Ernst und Paganini. Dem werden die Aufnahmen nicht gerecht. Da es kaum möglich ist, die Stücke im Konzert zu präsentieren - welcher Dramaturg stellt schon Raff ins Programm -, sind die Werke kein Repertoire. Schade drum.
    Das Booklet in Englisch und Deutsch ist eine Lobhudelei auf den Komponisten mit einigen weitergehenden Informationen. Vieles ist exklusive Meinung des Autors. Seine Forderung, dass Raffs Musik auf die Bühne gehört, teile ich allerdings.
    Raff war kein Kleinmeister. Für alle, die seine Musik entdecken wollen, ist die CD interessant.
    Symphonien Nr.1-15 Symphonien Nr.1-15 (SACD)
    28.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gewaltige Leistung

    Wer sich auf das sinfonische Werk Schostakowitschs einlässt, erlebt einen kompositorischen Querschnitt über mehr als ein halbes Jahrhundert in einer Zeit gravierender gesellschaftlicher Entwicklungen. Julian Barnes' Buch "Der Lärm der Zeit" gibt prosaisch die Befindlichkeiten wieder. Die Werke des Komponisten wurden vielfach interpretiert. Und jede Meinung ist exklusiv. In den Aufführungen der Sinfonien sind wohl diejenigen am authentischsten, die von Dirigenten geleitet wurden, welche Schostakowitsch persönlich kannten oder zumindest in seiner Zeit in der Sowjetunion gelebt haben. Leider sterben sie langsam aus. Dmitri Kitajenko ist einer der lebenden Zeitzeugen. Auf CD 15 ist die Aufzeichnung einer Radiosendung enthalten, die sehr informativ den Zyklus beleuchten. Kitajenko und das Gürzenich ist seit vielen Jahren eine wunderbare Symbiose, die besonders im russischen Repertoire referenzartige Aufnahmen hervorgebracht hat. Auch der vorliegende Zyklus hat zum großen Teil diese Qualität. Die Gesangssolisten und der Prager Chor halten ebenfalls das hohe Niveau. Dazu kommt die hervorragende Aufnahmetechnik. Die reich instrumentierten und sehr dynamischen Kompositionen kommen plastisch und transparent rüber. Das deutsch/englisch/französische Booklet gibt kurze Informationen zu den einzelnen Sinfonien und beinhaltet die Gesangstexte.
    Es sind zumeist gewaltige Werke. Nichts zum Nebenbei-Hören. Ein Musikerlebnis.
    Meine Produktempfehlungen
    • Der Lärm der Zeit Julian Barnes
      Der Lärm der Zeit (Buch)
    Road To Hell Chris Rea
    Road To Hell (CD)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Geile Zeit

    Chris Rea, der alte Barde, ist einer der Gitarrenhelden meiner späten Jugend. Und das hier ist m.E. sein bestes Album. Die Texte melancholisch, manchmal kritisch und mitunter etwas verzweifelt. Dazu wunderbare Arrangements mit seinen unverkennbaren Gitarrensounds. Es gibt wohl kaum eine Coverband, die nicht The Road To Hell, Part II, im Programm hatte. Sein Tell Me There's A Heaven ist mit den harmonischen Wendungen fast klassisch. Am Ende der Zeile ..It Makes Me Feel Like Ice .. stockt mir auch nach dreißig Jahren noch der Atem. Mehr Gefühl geht nicht. Auch wenn die Autos gewechselt haben: Die CD liegt immer im Handschuhfach. Eine Platte, die man unbedingt besitzen sollte.
    Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    14.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Russische Emanzipation

    Mili Balakirew gilt als der Wegbereiter der russischen Klassik. Nach einer Begegnung mit Michail Glinka, dem "Vater" derselben, hatte er seine Bestimmung gefunden. Kompositionstheorie war ohnehin nicht sein Ding. Seine Werke sind voller Melodien aus Volksliedern, meist melancholisch, aus dem Gefühl heraus geschrieben, nicht schematisch. Er war mehr Lehrer als Komponist. Und zwischendurch auch ein wenig abgedreht.
    Für die C-Dur-Sinfonie hat er dreißig Jahre gebraucht. Sie hat eine wunderbare Grundstimmung mit einer schönen kaukasischen Melodie im Andante. Islamej galt lange Zeit als schwerstes Klavierstück. Hier ist es in der gelungenen Orchesterfassung Sergej Ljapunows, eines Zeitgenossen und Mitstreiters Balakirews zu hören. Die traurige Geschichte von Tamara und dem Dämon ist ebenfalls ergreifend in Töne gesetzt.
    Das Staatliche Russische Sinfonieorchester unter Igor Golowschin hat die russische Seele im Blut. Die Stücke klingen rund, mit etwas Wehmut, aber auch energisch und verspielt.
    Balakirew gehört auf jeden Fall in die russische Abteilung der heimischen Plattensammlung!
    Konzert für Orgel,Knabenchor & Orchester op.38 Konzert für Orgel,Knabenchor & Orchester op.38 (CD)
    11.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Tolle Erstaufnahmen

    Mit großem privaten Engagement wird ein Querschnitt des Braunfels'schen Schaffens erstmals auf CD vorgelegt. Es konnten dafür mit Iveta Apkalna und Hansjörg Albrecht Spitzenkünstler der Szene gewonnen werden. Neben den frühen, romantisch komponierten Variationen op. 15 sind mit dem gigantischen Orgelkonzert und dem op. 43 für Orgel zwei Werke enthalten, für die der Zugang etwas schwerer fällt. Braunfels' Stil bereitet den Musiktheoretikern einige Deutungssorgen. Ob das der Grund ist, warum man seine Werke - außer der Bratschen-Fantasie - so selten in den Konzertsälen hört? Vermutlich.
    Das Orgelkonzert wurde im Münchener Herkules-Saal aufgenommen. Die Konzertorgel entfaltet in der trockenen Saalakustik natürlich nicht die Wucht, wie im Kirchenraum. Auch ein Knabenchor kling mit Kirchenhall vollkommen anders. Mir gefällt die Aufnahme, so wie sie ist. Sehr differenziert und dynamisch. Mit einer ordentlichen Wiedergabeanlage resp. Kopfhörern ist man fast live dabei. Das Solowerk für Orgel im Anschluss haut natürlich anders rein. Eine Kirchenorgel ist mit einer Konzertorgel nicht vergleichbar.
    Ich habe mich über die Platte mit selten aufgeführter Musik von Walter Braunfels inklusive der Booklet-Texte seines Enkels gefreut und möchte sie gern weiterempfehlen.
    Kammermusik Kammermusik (CD)
    07.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Entdeckung des Jahres

    Obwohl ich schon des öfteren an ihrem Grab auf dem Visehrad vorbeigepilgert bin, war mir Geraldine Muche als Komponistin nicht bekannt. Den Spuren ihres Schwiegervaters begegnet man überall in Prag. Ihrer Musik bisher nicht. Das wird sich wohl im nächsten Jahr ändern, wenn man ihres 10. Todestages gedenkt. Die in Prag lebende amerikanische Pianistin Patricia Goodson bemüht sich darum. Sie hat einige Klavierstücke auf der vorliegenden Platte mit wunderbarer Leichtigkeit eingespielt. Es sind Kammermusiken aus mehr als 65 Jahren aufgenommen worden. Muchas Stil hat sich dabei nicht gravierend verändert. Das erste Streichquartett beginnt wie ein Hitchcock-Krimi, schwebt im zweiten Satz, um im Finale wallachische Volksmusik zu zitieren. Und so geht es weiter bis zur Gedenkmusik für ihren Mann, Jirí Mucha. Für den war sie nach der früh verstorbenen, ebenfalls begnadeten Komponistin Vitezslava Kaprálova die zweite Frau. Erstaunlich ist auch die künstlerische Qualität der Platte. Neben dem renommierten Stamitz-Quartett und der genannten Patricia Goodson ist auch Jan Machat von der Tschechischen Philharmonie zu erleben. Das Booklet ist englisch getextet. Die Platte ist eine empfehlenswerte Entdeckung einer Komponistin, deren Musik schottisch und slawisch geprägt ist. Mit ein bißchen Janácek.
    Cellosonaten Nr.1 & 2 Cellosonaten Nr.1 & 2 (CD)
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vom Schweren und Simplen

    Johannes Brahms schrieb beide Cellosonaten als Widmungswerke. Nummer 1 für einen Amateurcellisten, der ihm half, als Endzwanziger in Wien Fuß zu fassen und Nummer zwei zwanzig Jahre später aus Dankbarkeit für einen Virtuosen eines Streichquartetts. Beide Kompositionen sind oft zu hören. Nr. 1 mehr bei Schüler- und Studentenaufführungen, Nr. 2 bei den Profis.
    Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann waren seit vielen Jahren feste Größen insbesondere in der Kammermusik. Erstere ist es auch heute noch, meist in Familie. Die Brahms'schen Cellosonaten bieten viel Platz zur individuellen Interpretation. Die beiden Damen nutzen diese Möglichkeit für eine sehr dynamische Darstellung. Zweifellos ein Erlebnis.
    Die Aufnahmen sind sehr gut gelungen. Im deutsch/englischen Booklet mit hübschen Bildern schildern die die Musikerinnen ihre Sicht auf die Werke und die Produktion.
    Brahms' Cellosonaten gehören in den Plattenschrank jedes Musikfreundes. Die vorliegenden Aufnahmen insbesondere.
    Klavierkonzert Nr.4 Klavierkonzert Nr.4 (CD)
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Böhmische Raritäten

    Bei Dvorák und Martinu ist der Begriff Rarität mit Vorsicht zu genießen. Die Werke der beiden Komponisten sind auf den Konzertbühnen in Prag wie ganz Böhmen omnipräsent. Dennoch hört man gerade diesen beiden Klavierkonzerte selten bis gar nicht. Bei Dvoraks Musik erwartet man Melodien mit Ohrwurm-Charakter. Hier muss man mehr als fünf Minuten warten, bevor als zweites Thema eine solche Melodie erklingt. Der langsame Satz macht den Hörer ein wenig müde. Kein romantisches Schwelgen mit Tränenpotential. Und: Es ist kein Bravourstück für die Interpreten. Bei Martinu ist es anders. Sein Klavierkonzert Nr. 4 mit dem Beinamen "Beschwörung" ist eine Explosion an Ideen und vollkommen frei von Prinzipien. Kein Werk zum Nebenbei-Hören. Ich denke, es wird seinen Repertoireplatz noch erobern.
    Mit Ivo Kahánek und Jakub Hrusa sind zwei exzellente Musiker und Kenner der Kompositionen am Werk. Auch die Bamberger Symphoniker als ehemaliges Exilorchester haben eine Affinität zum Böhmischen Repertoire. Die Aufnahmen sind musikalisch wie technisch auf sehr hohem Niveau. Im viersprachigen Booklet (inkl. Deutsch) erläutern Solist und Maestro im Gespräch ihren Bezug zu den Stücken. Für mich ist diese CD eine hervorragende Ergänzung zu dem, was auf den Bühnen von beiden Komponisten zu hören ist. Zwei Konzerte aus zwei Epochen - empfehlenswert.
    Sämtliche Tondichtungen Sämtliche Tondichtungen (CD)
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Strauss ohne Verklärung

    Richard Strauss war neben seinen Opern und den Opera für Bläserensembles der Meister der sinfonischen Dichtung. Vom Umfang des Schaffens in diesem Genre her mit Franz Liszt vergleichbar. Der schrieb allerdings meist nur die Klavierfassungen. Die Zusammenstellung aller sinfonischen Dichtungen inklusive der einzigen Sinfonie sind auch ein wunderbarer Beleg für die stilistische Entwicklung des Komponisten. Die Werke gehören mit Ausnahme der Sinfonie zum gern gespielten Repertoire der großen Orchester und zum Vermächtnis der Dresdner Staatskapelle, des Gürzenich und dem hier zu hörenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester.
    Sebastian Weigle ist einer der berühmten Weigles der deutschen Musikszene der Gegenwart. Neben seiner Haupttätigkeit in Frankfurt am Main ist er auch gern gesehener Gast bei anderen Orchestern. Auf dem Podium hinterlässt er einen sympathischen Eindruck. Er führt die Orchester eng und ohne Pathos. Dies ist auch in den vorliegenden Aufnahmen zu hören. Das Orchester spielt makellos, keine überzogenen Tempoverhalte, perfekte Einsätze und die Hörner sind keine Wundertüten. Wohl ein besonderes Anliegen des Maestros als gelernten Hornisten und bei der Bläserlast der Strauss'schen Musik nicht selbstverständlich.
    Das deutsch/englische Booklet erklärt kurz im zeitlichen Zusammenhang und leicht verständlich die einzelnen Stücke. Der Zuhörer erhält durch die Art, wie das Orchester die Werke spielt, einen leichten Zugang zum Personalstil des Komponisten. Eine Kaufempfehlung für alle, die Strauss' Musik kennen oder entdecken wollen.
    2 Kommentare
    Anonym
    27.04.2022

    Keine oder k-l-eine? ;-)

    "Das Orchester spielt makellos, keine überzogenen Tempoverhalte, perfekte Einsätze und die Hörner sind keine Wundertüten."

    Meinten Sie wirklich "keine" (wäre ja dann nicht so toll) oder doch eher "k-l-eine"?
    Heimacker Top 100 Rezensent
    30.06.2022

    heikle Hörner

    Ich meine keine Wundertüten. Hörner sind in der Ansprache und der Intonation etwas heikel. In den vorliegenden Aufnahmen sind sie nahezu perfekt.
    Die Schauspielmusiken Die Schauspielmusiken (CD)
    30.11.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Mendelssohn-Raritäten

    Im 19. Jahrhundert erfreuten sich Schauspielmusiken großer Beliebtheit. Von der antiken Tragödie bis zum böhmischen Volksstück wurden viele Werke des Sprechtheaters musikalisch untermalt. Auch Mendelssohn erhielt dazu Kompositionsaufträge, insbesondere vom Preußischen Hof. In der vorliegenden Sammlung sind drei dieser Werke in Verbindung mit dem gesprochenen Wort aufgenommen worden. Eine wunderbare Sache, um die Kompositionen im Kontext zu erleben. Auf den heutigen Bühnen findet man die Musiken zu den beiden Sophokles-Tragödien nicht mehr. Der Sommernachtstraum dagegen hat als Ouvertüre, wie auch als Konzertsuite, in den Repertoires der Orchester die Zeiten überdauert und wird oft gespielt.
    Frieder Bernius ist ein emsiger Sucher für vergessene Werke von Barock bis Romantik und ein unermüdlicher Streiter für die Aufführung dieser Stücke in historischer Aufführungspraxis. Die Klangkörper der Aufnahmen sind vom Maestro selbst gegründete Ensembles.
    Den Aufnahmen ist der Originalklang durch die Nutzung historischer Instrumente zum großen Teil anzuhören. Er weicht von den heutigen Hörgewohnheiten ab. Die drei CDs werden durch zwei deutsch/englische Booklets ergänzt. Darin sind relativ verständlich Hintergrundinformationen zu den Werken und Künstlern sowie die Libretti der Aufnahmen enthalten. Beim ersten Anhören erweist es sich als sinnvoll, die Texte mitzulesen, um zu wissen, welche Figur gerade agiert.
    Mendelssohns Musik ist meist leicht und träumerisch. Seine flirrenden Elfen im Sommernachtstraum waren stilprägend. Der Kauf der Box lohnt sich. Und von Sophokles ist auch noch keiner dümmer geworden.
    Streichquartette Nr.1-14 Streichquartette Nr.1-14 (CD)
    29.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Höhepunkt romantischer Kammermusik

    Antonín Dvorák ist einer meiner Lieblingskomponisten des 19. Jahrhunderts. Seine Musik ist an Melodienreichtum und an Emotionalität kaum zu überbieten. Die Tschechen lieben ihn. Es gibt kaum einen Kammermusikabend, bei dem nicht eines seiner Werke gespielt wird. Und wenn es die Humoreske als Zugabe ist. Seine Streichquartette sind zweifellos einer der Höhepunkte des Repertoires aus dieser Zeit.
    Das tschechische Stamitz-Quartett ist seit 1985 aktiv und die erste Adresse für Kompositionen aus der KuK-Monarchie und deren Folgezeit. Die Musiker sind perfekt aufeinander eingespielt und mit Dvoráks Musik aufgewachsen. Man kann sie auch aktuell in Böhmen erleben. Die Besetzung hat allerdings altersbedingt gewechselt.
    Die vorliegenden Aufnahmen Rudolf Bayers für Bayer Records aus den 90er Jahren sind nach einhelliger Expertenmeinung Referenz und entsprechend ausgezeichnet worden. Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Das Booklet enthält kurze Anmerkungen zu jedem Werk in englischer Sprache.
    Natürlich eine unbedingte Kaufempfehlung. Ich höre diese Aufnahmen immer wieder und muss immer noch bei so manchem Andante, wie z.B. in Opus 9, eine Träne der Rührung unterdrücken oder auch nicht.
    Missa Solemnis op.123 Missa Solemnis op.123 (BR)
    27.11.2021
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Missa solemnis als Gedenkkonzert

    Der 13. Februar ist in Dresden der Tag des Gedenkens an das anglo-amerikanische Bombardement im Jahre 1945. 2010 gab es den 65. Jahrestag der Zerstörung und den 25. Jahrestag der Wieder-Eröffnung der Semperoper. Also jede Menge Politprominenz im Saal. Die Missa solemnis ist eine Festmesse mit Pauken und Trompeten, kein Requiem oder Stabat mater. Auch keine Trauersinfonie. Ganz im Gegenteil. Warum die Kapelle dieses Stück für diesen Anlass ausgewählt hat, bleibt mir verborgen. Christian Thielemann ist ein erstklassiger Kenner und Orchesterleiter im romantischen Repertoire. Kompositionen, die vor und nach der Romantik entstanden sind, spielt er trotzdem im romantischen Stil. Manchmal funktioniert es. Meistens nicht. Beethoven ist Wiener Klassik. Wenn die Festmesse im Stil dieser Zeit gespielt wird, kling sie großartig. Bei der vorliegenden Aufnahme versucht der Maestro, dem Stück stilistisch mehr Erhabenheit und Transzendenz einzuhauchen. Ein Versuch. Das Stück ist für den Kirchenraum komponiert. Mit langen Nachhallzeiten, großen Choreffekten ohne riesen Lautstärken. Im Konzertsaal ist das nur schwer zu erreichen. Es war für alle Beteiligten eine Herausforderung.
    Der sonore Klang der Staatskapelle und des Violinsolo Matthias Wollongs im Sanctus sind zweifellos ein Erlebnis. Zu wenig für eine Kaufempfehlung.
    Zwickauer Symphonie Zwickauer Symphonie (SACD)
    05.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schumann-Raritäten

    Frank Beermann ist ein Arbeiter im Weinberg des Herrn, wenn es um die Entdeckung und Bewahrung selten gespielter oder gar vergessener Kompositionen geht. In seiner Chemnitzer GMD-Zeit hat er Oper und Philharmonie auch in diesem Repertoire zu neuen Höhen geführt. Die Chemnitzer Theater, zu denen auch die Robert-Schumann-Philharmonie gehört, sind eine städtische Institution. Das Budget ist überschaubar. Trotzdem sind sich Publikum und auch Gastdirigenten, wie z.B. Lawrence Foster, einig, dass es erstaunlich ist, was in der sächsischen Provinz für eine musikalische Qualität existiert. Auch dies wird auf der Platte deutlich erfahrbar. Neben dem oft gehörten Opus 52 setzt Frank Beermann drei späte Ouvertüren und Schumanns Jugendsinfonie hervorragend ins Licht. Er lässt die zu weilen etwas schwerfälligen Arrangements leicht und sehr dynamisch spielen. Die Spielfreunde des Orchesters ist den Aufnahmen anzumerken.
    Zur hohen Aufnahmequalität haben sich bereits andere ausgelassen. Der Booklet-Text ist informativ und verständlich, wenn man musiktheoretische Grundkenntnisse hat.
    Eine hübsche Platte für Romantiker. Außerdem kann man zur Hermann-Ouvertüre die Marseillaise mitpfeifen.
    Arabella Steinbacher spielt Violinkonzerte Arabella Steinbacher spielt Violinkonzerte (SACD)
    05.11.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Repertoire in hoher Transparenz

    Arabella Steinbacher ist seit vielen Jahren auf unseren Bühnen zu erleben. Ihr Instrument ist sehr reich an Obertönen, was sie sehr gut zu nutzen weiß. Der helle, transparente Ton kommt besonders bei lyrischen Stücken, wie dem hier eingespielten Korngold-Konzert zur Geltung. Laurence Foster ist ein Partner, der die Orchester sehr gut auf die Solisten einstellt. So entsteht eine wunderbare Dynamik zwischen den Solopassagen und den Tuttiteilen, wo das Orchester ordentlich Dampf macht.
    Die beiden Konzerte und das Poème sind Standardrepertoire. Solointerpretation und Orchesterführung machen die Aufnahmen unverwechselbar.
    Das Booklet ist dreisprachig, inklusive deutsch, mit allgemein verständlichem Text.
    Eine Kaufempfehlung für alle Freunde von Violinkonzerten und gehobener Interpretation.
    Violinkonzert op.8 Violinkonzert op.8 (SACD)
    01.11.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Strauss und Arabella

    Eine Opernfigur als Namensinspiration für das eigene Kind zu wählen, ist schon interessant. Damit den Bogen zu einem Plattenkonzept zu kriegen, ist für eine Geigensolistin plausibel. Die Zusammenstellung der Platte mit dem hochromantischen und wenig gespielten Violinkonzert und diversen anderen Stücken, für die Geige umgeschrieben, bzw. die Gesangsstimme von der Geige übernommen, offenbart eine wunderbare Dramaturgie. Wer die Strauss'sche Musik ein wenig sperrig findet, wird mit den vorliegenden Aufnahmen vom Gegenteil überzeugt.
    Arabella Steinbacher und Lawrence Foster sind ein eingespieltes Team. Beide haben schon das Debüt-Album der Geigerin zu deren Karrierebeginn aufgenommen. Der Geigenton der Solistin ist so, wie ihre Erscheinung, filigran aber bestimmt. Sie kann alles spielen, ist aber besonders gut im lyrischen Repertoire, das von vielen singenden Tönen lebt. Die Stücke auf dieser Platte passen dazu.
    Das englisch-deutsche Booklet ist mit einem charmanten Text der Solistin und tollen Fotos eine hübsche Ergänzung zur Musik. Ich höre die Platte immer wieder gern und bin froh, dass Frau Steinbacher nicht Lulu oder Brünnhilde heißt.
    Klavierquintett op.81 Klavierquintett op.81 (CD)
    30.10.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Evergreens der Kammermusik

    Die beiden Quintette Antonín Dvoráks, die für diese Platte aufgenommen worden sind, gehören zu den immer gern gespielten und auch vom Publikum geliebten Werken des Komponisten, vor allem bei diversen Kammerkonzerten und Musikfestivals im Böhmisch-Sächsischen Raum. Das Pavel-Haas-Quartett hat sich speziell der Pflege der böhmischen Musikliteratur verschrieben. Die vier Musiker haben dabei ein beeindruckendes Niveau erreicht, das wohl nur feste Ensembles mit hoher Auftrittshäufigkeit hinbekommen. Auch in diesem Jahr war das Quartett mit Boris Giltburg zusammen auf der Bühne, u.a. auch mit dem A-Dur-Quintett. Sie spielen die Stücke sehr energisch und plastisch. Die Tempowechsel, die Einsätze und die Dynamik funktionieren perfekt. Das Gleiche gilt für das Es-Dur-Quartett mit Pavel Nikl.
    Die Spielfreude der Künstler ist bei den beiden Aufnahmen unüberhörbar. Die Aufnahmetechnik ist bei Supraphon auf hohem Niveau. Das Booklet ist viersprachig, inklusive Deutsch. Der Text ist leicht verständlich und ohne musiktheoretischen Diskurs gehalten.
    Angenehme, romantische Kammermusik, gespielt von Spitzenmusikern der Gegenwart - eine klare Kaufempfehlung.
    Sämtliche Klavierwerke Sämtliche Klavierwerke (CD)
    21.10.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Dvorák im Fluss

    Antonín Dvorák ist neben Peter Tschaikowski der Melodienerfinder des 19. Jahrhunderts schlechthin. Beide waren keine Virtuosen auf dem Klavier, schrieben aber wunderbare, eingängige Stücke für diese Instrument. Nicht nur Profis sollten die Werke spielen können. Sie sollten einem breitem Publikum zu Herzen gehen. Und das tun sie seit mehr als 130 Jahren!
    Radislav Kvapil hat in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts das Gesamtwerk der Klavierkompositionen Dvoráks für Supraphon eingespielt. Ivo Kahánek tut es ihm nun gleich. Ergänzt wird das Ganze um einige bisher nicht berücksichtigte Jugendwerke. Der Pianist ist in Böhmen bestens bekannt. Seine Kammerkonzerte beinhalten fast immer auch Dvoráks Kompositionen. Er ist ein hochvirtuoser Musiker, der alles spielen kann. Dvorák reißt in technisch nicht vom Hocker. Aber er spielt ihn absolut rund, romantisch, aber nicht sentimental verkleistert. Der Ton ist stets weich und beherrscht. Die vorliegende Sammlung wurde während des Dvorák-Festivals 2021 im Rudolfinum vorgestellt und auf der Bühne begossen! So sind die Tschechen.
    Das Booklet ist viersprachig, inklisive deutsch, und gibt zu fast jedem Stück eine Kurzinfo. Im Böhmischen sind die meisten der Stücke Repertoire und gelegentlich zu hören. Die Humoreske op. 101 Nr. 7 kennt wohl auch hierzulande jeder.
    Für mich Referenzaufnahmen und eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
    Giuseppe Sinopoli & Staatskapelle Dresden Giuseppe Sinopoli & Staatskapelle Dresden (CD)
    21.10.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Dokument einer Ära

    Giuseppe Sinopoli war ein vielseitiges Talent: Promovierter Arzt, Archäologe, Psychologe, Komponist, Dirigent usw. usf.. Sicher kein Universalgenie, aber univesell interessiert. Ab 1992 als Chefdirigent in Dresden, ab 2003 als GMD avisiert - das ist zweifellos eine Leistung. Ein Treppenwitz der Geschichte, dass ihn bei einem Versöhnungsdirigat in der Berliner Staatsoper in der Pause der Herzkasper ereilte. Die schön zusammengestellte Sammlung von Aufnahmen aus seiner Dresdner Zeit, ergänzt um drei Eigenkompositionen und einer Sinfonie-Einführung sind ein wunderbares Dokument seines Schaffens. Sinopoli war Detail-versessen und erschloss die Werke von der Psychologie her. Er überspitzte z.T. die romantische Aufführungspraxis. Mit der Staatskapelle hatte er dabei einen kongenialen Partner. Neben den Eigenkompositionen ist ausschließlich romantisches Repetoire auf den CDs. Seine Ausführungen zu Mahlers Vierter sind ein wenig, wie die Stimme aus der Gruft. Aber sie zeigen seine Sicht der Dinge.
    Das Booklet ist knapp gehalten. Die Werke sind zumeist Standardrepertoire. Trotzdem eine Kaufempfehlung, nicht nur für Fans des Maestros und der Dresdner Staatskapelle.
    201 bis 225 von 311 Rezensionen
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