Strauss und Arabella
Eine Opernfigur als Namensinspiration für das eigene Kind zu wählen, ist schon interessant. Damit den Bogen zu einem Plattenkonzept zu kriegen, ist für eine Geigensolistin plausibel. Die Zusammenstellung der Platte mit dem hochromantischen und wenig gespielten Violinkonzert und diversen anderen Stücken, für die Geige umgeschrieben, bzw. die Gesangsstimme von der Geige übernommen, offenbart eine wunderbare Dramaturgie. Wer die Strauss'sche Musik ein wenig sperrig findet, wird mit den vorliegenden Aufnahmen vom Gegenteil überzeugt.
Arabella Steinbacher und Lawrence Foster sind ein eingespieltes Team. Beide haben schon das Debüt-Album der Geigerin zu deren Karrierebeginn aufgenommen. Der Geigenton der Solistin ist so, wie ihre Erscheinung, filigran aber bestimmt. Sie kann alles spielen, ist aber besonders gut im lyrischen Repertoire, das von vielen singenden Tönen lebt. Die Stücke auf dieser Platte passen dazu.
Das englisch-deutsche Booklet ist mit einem charmanten Text der Solistin und tollen Fotos eine hübsche Ergänzung zur Musik. Ich höre die Platte immer wieder gern und bin froh, dass Frau Steinbacher nicht Lulu oder Brünnhilde heißt.