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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 699
    316 Rezensionen
    Werke für Violine & Gitarre

    Werke für Violine & Gitarre (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.03.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Paganini, der Kammermusiker

    Niccolò Paganini hat bekanntermaßen nicht nur die Geige sondern auch die Laute geschlagen. Die Kammermusik für beide Instrumente wird gern eingespielt. Auf der Bühne ist sie der Schwierigkeiten halber weniger zu erleben. Die vorliegende Platte des Chemnitzer Labels auris-subtilis vereint drei Sonaten mit den wunderbaren Miniaturen der Liebesduette, der Moses-Fantasie, dem Bravourstück Moto perpetuo und der bekannten Caprice 24. Letztere finde ich nicht so ganz gelungen. Alles andere verdient ein Bravo. Ob Wolfgang Hentrich das Moto perpetuo live so spielen kann wie auf der Platte, würde mich sehr interessieren. Er ist als Konzertmeister der Dresdner Philharmonie im Dresdner Kulturpalast omnipräsent. Ein wunderbarer Musiker, der mit dem Gitarrenlehrer Markus Gottschall einen hervorragenden Partner für die Aufnahmen gefunden hat. Es war eine der ersten auris-subtilis-Editionen, die ich mir auch nach 16 Jahren immer noch gern anhöre.
    Das Booklet hat einen amüsanten deutschen Text. Musik, die für intime Momente, zum Sonntagsbraten oder als Serenade geeignet ist.
    Symphonien Nr.1-7

    Symphonien Nr.1-7 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der andere Prokofjew

    Bei Sergej Prokofjew fallen einem zuerst die Ballette, Opern und Konzerte ein. Auch die Kammermusik wird gern aufgeführt. Von den Sinfonien hört man gelegentlich die Erste als gefälliges Stück im Stile der Wiener Klassik und die Fünfte mit ihrem politisch-emotionalen Anspruch. Den Rest erlebt man außerhalb Russlands kaum. Also bleiben nur Konserven.
    Nach dem großen Erfolg der Schostakowitsch-Aufnahmen war abzusehen, dass die gute Zusammenarbeit zwischen Kitajenko und dem Gürzenich im russischen Repertoire fortgesetzt werden würde. Ein Glücksfall für beide und für die Zuhörer. Es ist erstaunlich, wie das Orchester die nicht einfachen Bläserkaskaden im Blech meistert ohne zu übersteuern. Kitajenko lässt die Stücke sehr dynamisch und klar gegliedert spielen. Dadurch wird es nicht langweilig und es fällt leicht zu folgen. Die Sinfonien sind, bis auf die Erste, stilistisch meist frei, mit viel Opern- und Ballettdramatik.
    Das Booklet ist informativ, mit kurzen Geschichten zu jeder Sinfonie und ohne großer Theorielehrstunde - leider nur in englischer Sprache!
    Prokofjews Sinfonik in dieser guten Qualität sollte man sich unbedingt gönnen.
    Enoch Arden - Melodram op.38

    Enoch Arden - Melodram op.38 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    08.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Spezielle Kunst

    Zur Zeit der "Gartenlaube" waren die höheren wie niederen Töchter hingerissen von den Balladen-Dichtern und den grausligen Schicksalen ihrer Helden. Und der eine oder andere Notensetzer schrieb eine Melodei dazu. Heutzutage fällt es selbst den erfahrenen Mimen sicher schwer, die Dichtungen mit dem nötigen ernst zu rezitieren. Nun, daran fehlt es Familie Vogt nicht. Die musikalische Untermalung der Geschichten geling sehr gut. Sie ist nicht durchkomponiert und so stilistisch frei. Für die Sprecherrolle ist die Aufgabe ungleich schwerer. Die Lösung, die Isabelle Vogt anbietet, geht in Richtung Klagelied. Das kommt in den tragischen Teilen sehr gut. In den Erzählteilen ist es zu schnell und zu wenig deklamierend. Besonders bei Lord Tennysons Enoch fällt das auf. Es gibt Aufführungen, die nehmen sich zwanzig Minuten mehr Zeit. Das deutsch/englische Booklet ist mit einem Interviewtext versehen. Besser als musiktheoretisches Geschwafel. Insgesamt ist das Produkt eine Bereicherung der Plattensammlung. Auch, wenn ich es wahrscheinlich nicht allzu oft hören werde.
    Klavierkonzert Nr.4 d-moll op.70

    Klavierkonzert Nr.4 d-moll op.70 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Russische Klavierkunst

    Grigory Ginsburg war zweifellos ein typischer Vertreter der russischen Klavierschule. Seine erstaunlichen Fähigkeiten lagen nicht nur in der Technik sondern auch in der Interpretation. Die Liszt-Stücke aus den "Pilgerjahren" spielt er eindrucksvoll lyrisch. Die Etüde und das Konzert Rubinsteins sind zweifellos ein Meilenstein russischer Klavierkunst. Ginsburgs Spiel ist für russische Verhältnisse dezidiert, voll im Sinne der Komposition und nicht der Selbstdarstellung. Die Stücke auf dieser Platte sind alle Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben worden. Räumlich trennten Liszt und Rubinstein tausende Kilometer. Künstlerisch liegen sie dicht beieinander. Die vorliegenden Aufnahmen haben zweifellos historischen Charakter. Dafür sind sie klanglich bemerkenswert.
    Das englisch/französisch/russische Booklet geht hauptsächlich auf den Solisten ein und ist knapp gehalten.
    Melodia ist ein bemerkenswertes Remastering gelungen. Kaum war die Platte im Verkauf, war sie auch schon wieder weg. Falls sie jemand ergattern kann: Es lohnt sich!
    Khatia Buniatishvili - Kaleidoscope

    Khatia Buniatishvili - Kaleidoscope (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    05.02.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ambivalentes Produkt

    Khatia Buniatishvili weiß, dass sie eine attraktive Frau und eine außergewöhnliche Klavierspielerin ist. Diese beiden Seiten setzt sie hervorragend bei ihren Bühnenauftritten ein. Man ist vom Spiel, wie von der Person fasziniert. Sie kommt von der russischen Klavierschule. Schnelle Läufe und eine gewaltige Dynamik. Es werden keine Noten verschluckt. Das Problem dabei ist, dass Virtuosität nichts damit zu tun hat, dass man der oder die Schnellste oder Lauteste ist. Wer die meisten Saiten abschießt, hat gewonnen. Über Virtuosität entscheidet der Hörer, nicht der Spieler. Den Mussorgski spielt sie sehr gut. Die Bilder erscheinen plastisch und es ist ein Genuss, ihr zuzuhören. Der Rest der Platte ist technisch perfekt gespielt, aber von der Interpretation her nervtötend. Was auf der Bühne sicher gut wirkt, funktioniert auf der Platte, ohne die optische Erscheinung der Künstlerin, nicht. Die Stücke von Ravel und Strawinsky sind Tänze. Davon merkt man nichts.
    Der englisch/deutsch/französische Booklettext ist als Interview mit der Künstlerin gemacht. Hinzu kommen gelungene Fotos, die erahnen lassen, wie Khatia Buniatishvili gesehen werden will. Die Interpretation Mussorgskis ist empfehlenswert. Der Rest - naja.
    Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo

    Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    31.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Anspruchsvolle Literatur

    Nach eigenen Angaben hat Nicolò Paganini sein Opus 1 für Studienzwecke geschrieben. Geigenschüler sollten an den Stücken die mannigfaltigen technischen Möglichkeiten des Geigenspiels üben. Neue und effektvolle Spieltechniken waren die Passion des Komponisten. Er selbst soll die 24 Capricen nie aufgeführt haben. Trotzdem versucht fast jeder Geigenvirtuose die Dinger auf Platte einzuspielen. Eitelkeit? Manchmal bekommt man eine der Capricen als Zugabe zu einem Violinkonzert zu hören.
    Itzhak Perlman spielt sie mit hoher Fertigkeit. Da sie nicht für die Bühne geschrieben sind, ist es nicht einfach, die 24 Stücke für den Zuhörer durchweg interessant zu gestalten. Perlman gelingt das. Manchmal ist es eine Gratwanderung zwischen hohem Tempo und technischer Akkuratesse. Das englisch/deutsch/französische Booklet ist knapp gehalten, wie bei allen Ausgaben der Itzhak-Perlman-Edition. Geige solo ist nicht jedermanns Sache. Die vorliegenden Platte ist auch für den interessierten Laien interessant.
    Quadro- & Triosonaten

    Quadro- & Triosonaten (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gipfeltreffen

    Wenn sich Ende der Achtziger Jahre die beiden deutschen Oboenvirtuosen Burkhard Glaetzner aus dem Osten und Ingo Goritzki aus dem Westen zur Aufnahme von Faschs Oboensonaten trafen, dann war Qualität zu erwarten. Damals war Faschs Musik noch nicht wieder so auf den Bühnen vertreten, wie heute. Es ist wunderbare Barockmusik für Festlichkeiten und zur Abendunterhaltung. Jedes Stück und jeder Satz sind besonders. Meist sogenannte Kirchensonaten, mit einem langsamen Satz beginnend.
    Berlin Classics hat die Platte in seiner reference-Reihe veröffentlicht. Da gehört sie auch hin. Die beiden Solisten haben bis heute deutsche Musikgeschichte geschrieben. Als Virtuosen, Förderer, Lehrer usw.. Auch die begleitenden Künstler stehen in dieser Riege.
    Das deutsch/englische Booklet ist teilweise schwer für den Laien verständlich. Die Musik ist es nicht. Die Aufnahmen gehören in jede Musiksammlung.
    Violinkonzerte Nr.1 & 2

    Violinkonzerte Nr.1 & 2 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.01.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die Widmung macht es

    Oft schreiben Komponisten für bestimmte Virtuosen. Oder solche, die es werden wollen. Bartóks erstes Violinkonzert war für eine hübsche junge Dame bestimmt. Sehr lyrisch und nicht ohne Hintergedanken. Als die Dame nicht wollte, fand die Komposition nach zwei Sätzen ein jähes Ende in der Versenkung. Das zweite Violinkonzert war dann dreißig Jahre später für einen echten Virtuosen bestimmt. Und so klingt es auch. Anspruchsvolle Neue Klassik. Beide Konzerte sind auch heute auf den Podien zu hören.
    Christian Tetzlaff gehört zweifellos zur ersten Garnitur der Geigenspieler auf diesem Planeten. Einer meiner erklärten Lieblinge. Deshalb bin ich auch nicht ganz objektiv. Er ist technisch perfekt, und er erfasst die Stücke als Ganzes. Nicht nur als zu spielende Noten. So klingen auch seine Aufnahmen - rund und erzählend. Mit dem Finnischen Radiosinfonieorchester und Hannu Lintu hat er Partner gefunden, die einen Kontrast bilden. Mehr Oberton und nicht so weich. Das hebt die vorliegende CD aus der Masse der Aufnahmen heraus.
    Der englisch/deutsch/finnische (!) Booklet-Text ist leicht verständlich und informativ. Schöne Platte.
    Violinkonzert

    Violinkonzert (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    25.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Beginn einer großen Karriere

    Enescu soll ein virtuoser Geiger und Klavierspieler gewesen sein. Ein Wunderkind. In späteren Jahren war er auf jeden Fall ein großer und interessanter Komponist, der stets das Beethovensche Credo beherzigte, dass Musik von Herzen kommen und zu Herzen gehen sollte. Die Kompositionen auf dieser Platte sind die Werke eines Teenagers, der Liebes Lust und Leid bis dahin wohl kaum selbst erfahren hat. Es sind lebhafte Stücke, die stilistisch von den Großen ihrer Zeit beeinflusst sind. Aber keine hohe Kunst. Die späteren Werke Enescus möchte ich nicht missen. Die Jugendwerke zeigen den Anfang seiner Entwicklung. Sie haben, außer vielleicht auf dem Balkan, keinen Repertoirewert. Insofern ist es erstaunlich, dass die Produzenten so gute und etablierte Musiker für die Aufnahmen gefunden haben. Vielleicht war es auch der Reiz der Erstaufnahme. Auf der Bühne wird man die Stücke kaum hören.
    Die Platte ist klangtechnisch und musikalisch gut gelungen. Die Künstler mussten wohl nicht an ihre Grenzen gehen. Der Text im deutsch/englischen Booklet hat einige interessante Passagen, die auch der Ungelehrte versteht. Wer Enescus Musik liebt, sollte sich die Platte der Vollständigkeit halber kaufen.
    Klavierquartett op.84

    Klavierquartett op.84 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.01.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Meister der kleinen Form

    Theodor Kirchner war kein Komponist der großen Gattungen - Opern, Sinfonien etwa. Er komponierte für das Klavier und für Kammerensembles. Und das nicht wenig. Kaum zu glauben, bei der überschaubaren Anzahl von Aufnahmen seiner Werke. Im Konzertleben kann man sie auch nur äußerst selten hören. Er war befreundet mit den Großen der Musik seiner Zeit, die ihn nach Kräften unterstützten.
    Peter Rösel und das Schumann-Quartett geben hier einen schönen Querschnitt über Kirchners Schaffen. Das Klavierquartett und die Miniaturen für Klavier solo und für Streichquartett bieten einen schönen Konzertabend. Die CD ist auch dahingehend etwas besonderes, dass der Konzertabend in Chemnitz so stattgefunden hat und dann für die CD nachträglich aufgenommen worden ist.
    Das Booklet ist ein Kunstwerk für sich. Neben dem musikalischen Teil gibt es ausführliche Informationen zur Villa Koerner in Chemnitz, wo das Konzert stattfand. Architektur und Musik der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein hübsches Konzept und eine schönes Produkt.
    Sämtliche Klaviertrios

    Sämtliche Klaviertrios (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.01.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ewiger Romantiker

    Die vorliegende Stückesammlung für Klaviertrio umfasst einen Zeitraum von mehr als vierzig Jahren in Carl Reineckes Schaffen als Komponist. In seinem Gesamtwerk nehmen die Kompositionen für diese Besetzung keinen großen Raum ein. Dennoch sind es sehr schöne Stücke. Die beiden Trios sowie die beiden Serenaden sind beste Romantik. Sehr berührend und anspruchsvoll für die Interpreten. Reineckes Festhalten am romantischen Stil auch nach 1890 ließ ihn zum Relikt werden. Und die Musikkritik verbannte ihn aus dem Kanon der Großen. Was uns heute nicht hindern soll, seine Musik zu genießen.
    Das Hyperion Trio ist ein exzellentes Ensemble. Sie spielen die Werke stilgerecht und für den Hörer zu Herzen gehend. Dies ist insbesondere bei der Bearbeitung Beethovens Tripelkonzerts ausschließlich für die Soloinstrumente nicht einfach. Beethoven sollte man nicht romantisch verkleistern. Und das tun die drei Musiker auch nicht. Eine gelungene Interpretation.
    Das deutsch/englische Booklet mit einem Text Jürgen Schaarwächters ist informativ und gut verständlich.
    Empfehlenswertes Produkt. Wo kriegt man Reineckes Musik außer auf Helgoland sonst noch zu hören!
    Josef Spacek - Prokofieff / Smetana / Janacek

    Josef Spacek - Prokofieff / Smetana / Janacek (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Böhmische Qualität

    Josef Spacek und Miroslav Sekera sind zwei absolute Größen in der böhmischen Musikszene. Als Kammerduo bereichern sie die Region seit vielen Jahren und sind perfekt aufeinander eingespielt.
    Janácek benutzt in seiner Violinsonate die später für ihn typischen Geigentechniken. Sie machen seine Musik unverkennbar. Smetanas Heimatstücke sind hochromantisch und eingängig. Obwohl der Komponist zur Entstehungszeit schon taub war und von einem furchtbaren Tinnitus geplagt wurde. Die beiden Prokofjew-Sonaten könnten unterschiedlicher nicht sein. In dieser Zusammenstellung ergibt das Programm einen wunderbaren Konzertabend. Die Aufnahmen sind musikalisch und technisch brillant. Das viersprachige Booklet (inkl. Deutsch) ist hübsch gemacht und gibt auch private Dinge preis.
    Man kann die beiden regelmäßig im Rudolfinum oder bei Kammermusikfestivals wie Lipa Musica zusammen erleben. Es sind immer anspruchsvolle Programme, wie auch auf dieser Platte - für Freunde des gehobenen Geschmacks.
    Violinkonzert Nr.1 op.161

    Violinkonzert Nr.1 op.161 (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    29.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für Raff-Begeisterte

    Ein schwedisches Provinzorchester spielt Violinkonzerte eines nahezu vergessenen schweizer Romantikers ein. Und eine schweizer Stiftung bezahlt es. Immerhin. Joachim Raff war zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Ein hervorragender Komponist und Orchestrierer, bekannt und teilweise befreundet mit den Größen seiner Zeit. Oft aufgeführt und dennoch vergessen. Clara Schumann fand seine Werke etwas düster und beängstigend. Nunja. Aus heutiger Sicht gibt es weitaus schaurigere Kompositionen. Die wenigen Plattenaufnahmen Raffscher Kompositionen stammen mit Ausnahme einiger Sinfonien nicht von den großen Orchestern und Solisten der Gegenwart. Die vorliegenden Violinwerke sind sehr Kadenz-lastig und erfordern eine gewisse Virtuosität. Tempo allein genügt nicht. Es ist romantische Musik mit umfangreicher Spieltechnik der Zeit nach Ernst und Paganini. Dem werden die Aufnahmen nicht gerecht. Da es kaum möglich ist, die Stücke im Konzert zu präsentieren - welcher Dramaturg stellt schon Raff ins Programm -, sind die Werke kein Repertoire. Schade drum.
    Das Booklet in Englisch und Deutsch ist eine Lobhudelei auf den Komponisten mit einigen weitergehenden Informationen. Vieles ist exklusive Meinung des Autors. Seine Forderung, dass Raffs Musik auf die Bühne gehört, teile ich allerdings.
    Raff war kein Kleinmeister. Für alle, die seine Musik entdecken wollen, ist die CD interessant.
    Symphonien Nr.1-15

    Symphonien Nr.1-15 (SACD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gewaltige Leistung

    Wer sich auf das sinfonische Werk Schostakowitschs einlässt, erlebt einen kompositorischen Querschnitt über mehr als ein halbes Jahrhundert in einer Zeit gravierender gesellschaftlicher Entwicklungen. Julian Barnes' Buch "Der Lärm der Zeit" gibt prosaisch die Befindlichkeiten wieder. Die Werke des Komponisten wurden vielfach interpretiert. Und jede Meinung ist exklusiv. In den Aufführungen der Sinfonien sind wohl diejenigen am authentischsten, die von Dirigenten geleitet wurden, welche Schostakowitsch persönlich kannten oder zumindest in seiner Zeit in der Sowjetunion gelebt haben. Leider sterben sie langsam aus. Dmitri Kitajenko ist einer der lebenden Zeitzeugen. Auf CD 15 ist die Aufzeichnung einer Radiosendung enthalten, die sehr informativ den Zyklus beleuchten. Kitajenko und das Gürzenich ist seit vielen Jahren eine wunderbare Symbiose, die besonders im russischen Repertoire referenzartige Aufnahmen hervorgebracht hat. Auch der vorliegende Zyklus hat zum großen Teil diese Qualität. Die Gesangssolisten und der Prager Chor halten ebenfalls das hohe Niveau. Dazu kommt die hervorragende Aufnahmetechnik. Die reich instrumentierten und sehr dynamischen Kompositionen kommen plastisch und transparent rüber. Das deutsch/englisch/französische Booklet gibt kurze Informationen zu den einzelnen Sinfonien und beinhaltet die Gesangstexte.
    Es sind zumeist gewaltige Werke. Nichts zum Nebenbei-Hören. Ein Musikerlebnis.
    Meine Produktempfehlungen
    • Der Lärm der Zeit Julian Barnes
      Der Lärm der Zeit (Buch)
    Road To Hell

    Chris Rea
    Road To Hell (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Geile Zeit

    Chris Rea, der alte Barde, ist einer der Gitarrenhelden meiner späten Jugend. Und das hier ist m.E. sein bestes Album. Die Texte melancholisch, manchmal kritisch und mitunter etwas verzweifelt. Dazu wunderbare Arrangements mit seinen unverkennbaren Gitarrensounds. Es gibt wohl kaum eine Coverband, die nicht The Road To Hell, Part II, im Programm hatte. Sein Tell Me There's A Heaven ist mit den harmonischen Wendungen fast klassisch. Am Ende der Zeile ..It Makes Me Feel Like Ice .. stockt mir auch nach dreißig Jahren noch der Atem. Mehr Gefühl geht nicht. Auch wenn die Autos gewechselt haben: Die CD liegt immer im Handschuhfach. Eine Platte, die man unbedingt besitzen sollte.
    Symphonie Nr.1

    Symphonie Nr.1 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Russische Emanzipation

    Mili Balakirew gilt als der Wegbereiter der russischen Klassik. Nach einer Begegnung mit Michail Glinka, dem "Vater" derselben, hatte er seine Bestimmung gefunden. Kompositionstheorie war ohnehin nicht sein Ding. Seine Werke sind voller Melodien aus Volksliedern, meist melancholisch, aus dem Gefühl heraus geschrieben, nicht schematisch. Er war mehr Lehrer als Komponist. Und zwischendurch auch ein wenig abgedreht.
    Für die C-Dur-Sinfonie hat er dreißig Jahre gebraucht. Sie hat eine wunderbare Grundstimmung mit einer schönen kaukasischen Melodie im Andante. Islamej galt lange Zeit als schwerstes Klavierstück. Hier ist es in der gelungenen Orchesterfassung Sergej Ljapunows, eines Zeitgenossen und Mitstreiters Balakirews zu hören. Die traurige Geschichte von Tamara und dem Dämon ist ebenfalls ergreifend in Töne gesetzt.
    Das Staatliche Russische Sinfonieorchester unter Igor Golowschin hat die russische Seele im Blut. Die Stücke klingen rund, mit etwas Wehmut, aber auch energisch und verspielt.
    Balakirew gehört auf jeden Fall in die russische Abteilung der heimischen Plattensammlung!
    Konzert für Orgel,Knabenchor & Orchester op.38

    Konzert für Orgel,Knabenchor & Orchester op.38 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Tolle Erstaufnahmen

    Mit großem privaten Engagement wird ein Querschnitt des Braunfels'schen Schaffens erstmals auf CD vorgelegt. Es konnten dafür mit Iveta Apkalna und Hansjörg Albrecht Spitzenkünstler der Szene gewonnen werden. Neben den frühen, romantisch komponierten Variationen op. 15 sind mit dem gigantischen Orgelkonzert und dem op. 43 für Orgel zwei Werke enthalten, für die der Zugang etwas schwerer fällt. Braunfels' Stil bereitet den Musiktheoretikern einige Deutungssorgen. Ob das der Grund ist, warum man seine Werke - außer der Bratschen-Fantasie - so selten in den Konzertsälen hört? Vermutlich.
    Das Orgelkonzert wurde im Münchener Herkules-Saal aufgenommen. Die Konzertorgel entfaltet in der trockenen Saalakustik natürlich nicht die Wucht, wie im Kirchenraum. Auch ein Knabenchor kling mit Kirchenhall vollkommen anders. Mir gefällt die Aufnahme, so wie sie ist. Sehr differenziert und dynamisch. Mit einer ordentlichen Wiedergabeanlage resp. Kopfhörern ist man fast live dabei. Das Solowerk für Orgel im Anschluss haut natürlich anders rein. Eine Kirchenorgel ist mit einer Konzertorgel nicht vergleichbar.
    Ich habe mich über die Platte mit selten aufgeführter Musik von Walter Braunfels inklusive der Booklet-Texte seines Enkels gefreut und möchte sie gern weiterempfehlen.
    Kammermusik

    Kammermusik (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.12.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Entdeckung des Jahres

    Obwohl ich schon des öfteren an ihrem Grab auf dem Visehrad vorbeigepilgert bin, war mir Geraldine Muche als Komponistin nicht bekannt. Den Spuren ihres Schwiegervaters begegnet man überall in Prag. Ihrer Musik bisher nicht. Das wird sich wohl im nächsten Jahr ändern, wenn man ihres 10. Todestages gedenkt. Die in Prag lebende amerikanische Pianistin Patricia Goodson bemüht sich darum. Sie hat einige Klavierstücke auf der vorliegenden Platte mit wunderbarer Leichtigkeit eingespielt. Es sind Kammermusiken aus mehr als 65 Jahren aufgenommen worden. Muchas Stil hat sich dabei nicht gravierend verändert. Das erste Streichquartett beginnt wie ein Hitchcock-Krimi, schwebt im zweiten Satz, um im Finale wallachische Volksmusik zu zitieren. Und so geht es weiter bis zur Gedenkmusik für ihren Mann, Jirí Mucha. Für den war sie nach der früh verstorbenen, ebenfalls begnadeten Komponistin Vitezslava Kaprálova die zweite Frau. Erstaunlich ist auch die künstlerische Qualität der Platte. Neben dem renommierten Stamitz-Quartett und der genannten Patricia Goodson ist auch Jan Machat von der Tschechischen Philharmonie zu erleben. Das Booklet ist englisch getextet. Die Platte ist eine empfehlenswerte Entdeckung einer Komponistin, deren Musik schottisch und slawisch geprägt ist. Mit ein bißchen Janácek.
    Cellosonaten Nr.1 & 2

    Cellosonaten Nr.1 & 2 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vom Schweren und Simplen

    Johannes Brahms schrieb beide Cellosonaten als Widmungswerke. Nummer 1 für einen Amateurcellisten, der ihm half, als Endzwanziger in Wien Fuß zu fassen und Nummer zwei zwanzig Jahre später aus Dankbarkeit für einen Virtuosen eines Streichquartetts. Beide Kompositionen sind oft zu hören. Nr. 1 mehr bei Schüler- und Studentenaufführungen, Nr. 2 bei den Profis.
    Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann waren seit vielen Jahren feste Größen insbesondere in der Kammermusik. Erstere ist es auch heute noch, meist in Familie. Die Brahms'schen Cellosonaten bieten viel Platz zur individuellen Interpretation. Die beiden Damen nutzen diese Möglichkeit für eine sehr dynamische Darstellung. Zweifellos ein Erlebnis.
    Die Aufnahmen sind sehr gut gelungen. Im deutsch/englischen Booklet mit hübschen Bildern schildern die die Musikerinnen ihre Sicht auf die Werke und die Produktion.
    Brahms' Cellosonaten gehören in den Plattenschrank jedes Musikfreundes. Die vorliegenden Aufnahmen insbesondere.
    Klavierkonzert Nr.4

    Klavierkonzert Nr.4 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Böhmische Raritäten

    Bei Dvorák und Martinu ist der Begriff Rarität mit Vorsicht zu genießen. Die Werke der beiden Komponisten sind auf den Konzertbühnen in Prag wie ganz Böhmen omnipräsent. Dennoch hört man gerade diesen beiden Klavierkonzerte selten bis gar nicht. Bei Dvoraks Musik erwartet man Melodien mit Ohrwurm-Charakter. Hier muss man mehr als fünf Minuten warten, bevor als zweites Thema eine solche Melodie erklingt. Der langsame Satz macht den Hörer ein wenig müde. Kein romantisches Schwelgen mit Tränenpotential. Und: Es ist kein Bravourstück für die Interpreten. Bei Martinu ist es anders. Sein Klavierkonzert Nr. 4 mit dem Beinamen "Beschwörung" ist eine Explosion an Ideen und vollkommen frei von Prinzipien. Kein Werk zum Nebenbei-Hören. Ich denke, es wird seinen Repertoireplatz noch erobern.
    Mit Ivo Kahánek und Jakub Hrusa sind zwei exzellente Musiker und Kenner der Kompositionen am Werk. Auch die Bamberger Symphoniker als ehemaliges Exilorchester haben eine Affinität zum Böhmischen Repertoire. Die Aufnahmen sind musikalisch wie technisch auf sehr hohem Niveau. Im viersprachigen Booklet (inkl. Deutsch) erläutern Solist und Maestro im Gespräch ihren Bezug zu den Stücken. Für mich ist diese CD eine hervorragende Ergänzung zu dem, was auf den Bühnen von beiden Komponisten zu hören ist. Zwei Konzerte aus zwei Epochen - empfehlenswert.
    Sämtliche Tondichtungen

    Sämtliche Tondichtungen (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Strauss ohne Verklärung

    Richard Strauss war neben seinen Opern und den Opera für Bläserensembles der Meister der sinfonischen Dichtung. Vom Umfang des Schaffens in diesem Genre her mit Franz Liszt vergleichbar. Der schrieb allerdings meist nur die Klavierfassungen. Die Zusammenstellung aller sinfonischen Dichtungen inklusive der einzigen Sinfonie sind auch ein wunderbarer Beleg für die stilistische Entwicklung des Komponisten. Die Werke gehören mit Ausnahme der Sinfonie zum gern gespielten Repertoire der großen Orchester und zum Vermächtnis der Dresdner Staatskapelle, des Gürzenich und dem hier zu hörenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester.
    Sebastian Weigle ist einer der berühmten Weigles der deutschen Musikszene der Gegenwart. Neben seiner Haupttätigkeit in Frankfurt am Main ist er auch gern gesehener Gast bei anderen Orchestern. Auf dem Podium hinterlässt er einen sympathischen Eindruck. Er führt die Orchester eng und ohne Pathos. Dies ist auch in den vorliegenden Aufnahmen zu hören. Das Orchester spielt makellos, keine überzogenen Tempoverhalte, perfekte Einsätze und die Hörner sind keine Wundertüten. Wohl ein besonderes Anliegen des Maestros als gelernten Hornisten und bei der Bläserlast der Strauss'schen Musik nicht selbstverständlich.
    Das deutsch/englische Booklet erklärt kurz im zeitlichen Zusammenhang und leicht verständlich die einzelnen Stücke. Der Zuhörer erhält durch die Art, wie das Orchester die Werke spielt, einen leichten Zugang zum Personalstil des Komponisten. Eine Kaufempfehlung für alle, die Strauss' Musik kennen oder entdecken wollen.
    2 Kommentare
    Anonym
    27.04.2022

    Keine oder k-l-eine? ;-)

    "Das Orchester spielt makellos, keine überzogenen Tempoverhalte, perfekte Einsätze und die Hörner sind keine Wundertüten."

    Meinten Sie wirklich "keine" (wäre ja dann nicht so toll) oder doch eher "k-l-eine"?
    Heimacker Top 100 Rezensent
    30.06.2022

    heikle Hörner

    Ich meine keine Wundertüten. Hörner sind in der Ansprache und der Intonation etwas heikel. In den vorliegenden Aufnahmen sind sie nahezu perfekt.
    Die Schauspielmusiken

    Die Schauspielmusiken (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.11.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Mendelssohn-Raritäten

    Im 19. Jahrhundert erfreuten sich Schauspielmusiken großer Beliebtheit. Von der antiken Tragödie bis zum böhmischen Volksstück wurden viele Werke des Sprechtheaters musikalisch untermalt. Auch Mendelssohn erhielt dazu Kompositionsaufträge, insbesondere vom Preußischen Hof. In der vorliegenden Sammlung sind drei dieser Werke in Verbindung mit dem gesprochenen Wort aufgenommen worden. Eine wunderbare Sache, um die Kompositionen im Kontext zu erleben. Auf den heutigen Bühnen findet man die Musiken zu den beiden Sophokles-Tragödien nicht mehr. Der Sommernachtstraum dagegen hat als Ouvertüre, wie auch als Konzertsuite, in den Repertoires der Orchester die Zeiten überdauert und wird oft gespielt.
    Frieder Bernius ist ein emsiger Sucher für vergessene Werke von Barock bis Romantik und ein unermüdlicher Streiter für die Aufführung dieser Stücke in historischer Aufführungspraxis. Die Klangkörper der Aufnahmen sind vom Maestro selbst gegründete Ensembles.
    Den Aufnahmen ist der Originalklang durch die Nutzung historischer Instrumente zum großen Teil anzuhören. Er weicht von den heutigen Hörgewohnheiten ab. Die drei CDs werden durch zwei deutsch/englische Booklets ergänzt. Darin sind relativ verständlich Hintergrundinformationen zu den Werken und Künstlern sowie die Libretti der Aufnahmen enthalten. Beim ersten Anhören erweist es sich als sinnvoll, die Texte mitzulesen, um zu wissen, welche Figur gerade agiert.
    Mendelssohns Musik ist meist leicht und träumerisch. Seine flirrenden Elfen im Sommernachtstraum waren stilprägend. Der Kauf der Box lohnt sich. Und von Sophokles ist auch noch keiner dümmer geworden.
    Streichquartette Nr.1-14

    Streichquartette Nr.1-14 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Höhepunkt romantischer Kammermusik

    Antonín Dvorák ist einer meiner Lieblingskomponisten des 19. Jahrhunderts. Seine Musik ist an Melodienreichtum und an Emotionalität kaum zu überbieten. Die Tschechen lieben ihn. Es gibt kaum einen Kammermusikabend, bei dem nicht eines seiner Werke gespielt wird. Und wenn es die Humoreske als Zugabe ist. Seine Streichquartette sind zweifellos einer der Höhepunkte des Repertoires aus dieser Zeit.
    Das tschechische Stamitz-Quartett ist seit 1985 aktiv und die erste Adresse für Kompositionen aus der KuK-Monarchie und deren Folgezeit. Die Musiker sind perfekt aufeinander eingespielt und mit Dvoráks Musik aufgewachsen. Man kann sie auch aktuell in Böhmen erleben. Die Besetzung hat allerdings altersbedingt gewechselt.
    Die vorliegenden Aufnahmen Rudolf Bayers für Bayer Records aus den 90er Jahren sind nach einhelliger Expertenmeinung Referenz und entsprechend ausgezeichnet worden. Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Das Booklet enthält kurze Anmerkungen zu jedem Werk in englischer Sprache.
    Natürlich eine unbedingte Kaufempfehlung. Ich höre diese Aufnahmen immer wieder und muss immer noch bei so manchem Andante, wie z.B. in Opus 9, eine Träne der Rührung unterdrücken oder auch nicht.
    Missa Solemnis op.123

    Missa Solemnis op.123 (BR)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    27.11.2021
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Missa solemnis als Gedenkkonzert

    Der 13. Februar ist in Dresden der Tag des Gedenkens an das anglo-amerikanische Bombardement im Jahre 1945. 2010 gab es den 65. Jahrestag der Zerstörung und den 25. Jahrestag der Wieder-Eröffnung der Semperoper. Also jede Menge Politprominenz im Saal. Die Missa solemnis ist eine Festmesse mit Pauken und Trompeten, kein Requiem oder Stabat mater. Auch keine Trauersinfonie. Ganz im Gegenteil. Warum die Kapelle dieses Stück für diesen Anlass ausgewählt hat, bleibt mir verborgen. Christian Thielemann ist ein erstklassiger Kenner und Orchesterleiter im romantischen Repertoire. Kompositionen, die vor und nach der Romantik entstanden sind, spielt er trotzdem im romantischen Stil. Manchmal funktioniert es. Meistens nicht. Beethoven ist Wiener Klassik. Wenn die Festmesse im Stil dieser Zeit gespielt wird, kling sie großartig. Bei der vorliegenden Aufnahme versucht der Maestro, dem Stück stilistisch mehr Erhabenheit und Transzendenz einzuhauchen. Ein Versuch. Das Stück ist für den Kirchenraum komponiert. Mit langen Nachhallzeiten, großen Choreffekten ohne riesen Lautstärken. Im Konzertsaal ist das nur schwer zu erreichen. Es war für alle Beteiligten eine Herausforderung.
    Der sonore Klang der Staatskapelle und des Violinsolo Matthias Wollongs im Sanctus sind zweifellos ein Erlebnis. Zu wenig für eine Kaufempfehlung.
    Zwickauer Symphonie

    Zwickauer Symphonie (SACD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.11.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schumann-Raritäten

    Frank Beermann ist ein Arbeiter im Weinberg des Herrn, wenn es um die Entdeckung und Bewahrung selten gespielter oder gar vergessener Kompositionen geht. In seiner Chemnitzer GMD-Zeit hat er Oper und Philharmonie auch in diesem Repertoire zu neuen Höhen geführt. Die Chemnitzer Theater, zu denen auch die Robert-Schumann-Philharmonie gehört, sind eine städtische Institution. Das Budget ist überschaubar. Trotzdem sind sich Publikum und auch Gastdirigenten, wie z.B. Lawrence Foster, einig, dass es erstaunlich ist, was in der sächsischen Provinz für eine musikalische Qualität existiert. Auch dies wird auf der Platte deutlich erfahrbar. Neben dem oft gehörten Opus 52 setzt Frank Beermann drei späte Ouvertüren und Schumanns Jugendsinfonie hervorragend ins Licht. Er lässt die zu weilen etwas schwerfälligen Arrangements leicht und sehr dynamisch spielen. Die Spielfreunde des Orchesters ist den Aufnahmen anzumerken.
    Zur hohen Aufnahmequalität haben sich bereits andere ausgelassen. Der Booklet-Text ist informativ und verständlich, wenn man musiktheoretische Grundkenntnisse hat.
    Eine hübsche Platte für Romantiker. Außerdem kann man zur Hermann-Ouvertüre die Marseillaise mitpfeifen.
    201 bis 225 von 316 Rezensionen
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